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Band 13/14 - VET-MAGAZIN.com

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(2772) Sy, T. & Grosse, W.-R. (1998): Populationsökologische Langzeitstudiean Gelbbauchunken (Bombina v. variegata) im nordwestlichenThüringen.- Zeitschrift für Feldherpetologie 5: 81-1<strong>13</strong>.120Wir stellen Ergebnisse einer zweijährigen Freilandstudie an einer Gelbbauchunken-Populationvor, die bereits zwischen 1987 und 1991 vonverschiedenen Bearbeitern populationsbiologisch untersucht wurde. 1996und 1997 wurden insgesamt 228 Männchen, 289 Weibchen und 55 subadulteund juvenile Tiere durch Fotografie ihrer Bauchmuster individuellregistriert. Im Durchschnitt wurden männliche Unken 3,5mal, Weibchen2,8mal sowie Subadulti und Juvenes l,8mal gefangen. 80 % aller Männchenund 70 % der Weibchen konnten im Verlauf der Studie mindestenseinmal wiedergefangen werden. Basierend auf den Wiederfängen im Jahr1997 aus dem Vorjahr wurde die Populationsgröße mittels Petersen-Indexermittelt. Die Berechnung ergab eine Gesamtzahl von 668 ± 23 Individuen,was einer Halbierung der Populationsgröße von 1990 bis 1996 entspricht.Das Geschlechterverhältnis war leicht zugunsten der Weibchenverschoben. 1996 und/oder 1997 wurden insgesamt 195 Gelbbauchunkenwiedergefangen, die bereits in den Jahren 1988 bis 1991 individuellerfaßt wurden. Diese Adulti besaßen 1996/97 ein Mindestalter zwischensechs und zwölf Jahren und nahmen etwa gemäß ihrem Bestandsanteil inder Population auch am Fortpflanzungsgeschehen teil. Die berechnetemittlere, jährliche Überlebensrate beträgt 0,77, wobei sich keine geschlechtsspezifischenUnterschiede ergaben. Männchen und Weibchenhatten dementsprechend gleiche Überlebenswahrscheinlichkeiten. 1996setzte sich die Population (ohne Juvenes) zu 37 % aus Adulti mit einemMindestalter zwischen sechs und elf Jahren, weiteren 58 % mindestenszweijährigen Adulti und 5 % subadulten Unken zusammen. Sowohl Körperlängeals auch Körpermasse korrelieren positiv mit dem Lebensalterder Unken. In der vorliegenden Arbeit werden aquatische und terrestrischeHabitate nur kurz charakterisiert. Nach einer Zeitspanne von fünf bisneun Jahren wurden 177 Individuen innerhalb einer Distanz von 100 mund 33 Unken im gleichen Gewässer mehrfach wiedergefangen, in demsie auch in früheren Untersuchungsjahren registriert worden waren.Männchen verhielten sich in einer Aktivitätsperiode und auch über Jahrehinweg etwas ortstreuer als Weibchen. Zwei Männchen und acht Weibchenpendelten über mehrere Jahre stets zwischen denselben zwei Gewässern.Die mittlere Migrationsdistanz (Mediän) liegt für Männchen bei60 m und für Weibchen bei 50 m. Einzeltiere wanderten weiter als500 m. Das Geschlechterverhältnis variierte an verschiedenen Gewässernbeträchtlich. Männchen waren häufig in Laichgewässern in der Überzahl.Es konnte jedoch auch in Gewässern mit starken Laichaktivitäten einausgeglichenes Verhältnis oder eine Weibchenüberzahl angetroffen werden.Sowohl 1996 als auch 1997 wurden in Temporärgewässern nach jeweilsergiebigen Regenfällen zwei deutlich getrennte Laichperioden registriert,während in perennierenden Wasserstellen auch außerhalb dieserPerioden frischer Laich gefunden werden konnte. Männchen hielten sichsignifikant länger in perennierenden Gewässern auf als Weibchen abernicht länger in Temporärgewässern. Relativ wenige Adulti konnten verpaartregistriert werden. Es ergaben sich keine Hinweise auf eine

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