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Band 13/14 - VET-MAGAZIN.com

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der Männchen 561 g. Das größte Weibchen erreichte eine Carapaxlängevon 18,7 cm und ein Gewicht von <strong>13</strong>54 g.Die erfolgreiche Fortpflanzung wurde durch Beobachtung und Beschreibungvon Paarungen, Eiablagen und schlüpfenden Jungtieren dokumentiert.Durch 92 Nistplatzbegehungen konnten 17 verschiedene Weibchenbei der Eiablage bzw. dem Eiablageversuch beobachtet, 33 Nesterentdeckt, und das Schlüpfen von 87 Jungtieren mitverfolgt werden. DieEntfernung vom Wohngewässer zu den Eiablageplätzen beträgt bis zu800 m. Sie befinden sich auf schottrigem Gelände bzw. auf dem Xerothermraseneiner Böschung. Die Legeperiode dauerte von 4. Juni bis <strong>13</strong>.Juli. Zwei Schildkröten konnten bei einer zweiten Eiablage nach 25Tagen beobachtet werden. Die Gelegegröße umfaßte 10 bis 15 Eier. DieInkubationszeit betrug 98 bis 117 Tage. Von 87 Schlüpflingen wurdenvon 64 die Carapaxlänge und -breite gemessen, 42 wurden gewogen. DieDurchschnittsgröße beträgt 2,65 cm, das Durchschnittsgewicht 5,26 g.Die mittlere Temperatur der Inkubationsperiode eines Nests von 4. Junibis 16. September war 22,6° C, die Maximumtemperatur 32,2°C. DiePrädationsrate ergab 77,8 %. Zwei Gelege überwinterten: in einem Nestbefanden sich die Schlüpflinge im Herbst noch in den Eiern, im ändernbereits außerhalb, letzteres wurde von Prädatoren zerstört. Die Schlüpflingedes überlebenden Nests verließen die Eikammer am 3. April 1998.Die tiefste Temperatur, die an einem Vergleichsnest gemessen wurde,erreichte im Winter -1,4°C.Die beliebtesten Sonnenplätze wurden ermittelt. Insgesamt 303 malkonnten Schildkröten an Sonnenplätzen beobachtet werden. Davon entfallen22,8 % auf Uferböschungen, 67,7 % auf Baumstämme und 9,6 %auf Wasservegetation, wobei die Präferenzen von Adulten und Juvenilenverschieden waren. Nur 5,6 % der Juvenilen wurden am Ufer beobachtet,jedoch 28 % der Adulten. 70,4 % der Juvenilen wählten einen Baumstammoder Ast als Sonnenplatz, jedoch 66,8 % der Adulten. 23,9 % derBeobachtung von Juvenilen entfielen auf Sonnenplätze mit Vegetation,jedoch nur 5,2 % von Adulten.Die gewonnenen Erkenntnisse der vorliegenden Arbeit werden zumSchutz der vom Aussterben bedrohten Schildkröten in den niederösterreichischenDonau-Auen verwendet. Die Abstimmung der land-, forst- undfischereiwirtschaftlichen und touristischen Nutzungen auf die Lebensbedürfnisseder Sumpfschildkröten ist eine der wichtigsten Voraussetzungenfür das Fortbestehen der Art in Österreich.Populationsökologische Untersuchungen über Emys orbicularis werdenauch an anderen Standorten weitergeführt, um zusätzliche Kenntnisse zugewinnen und notwendige Schutzmaßnahmen auch an anderen Stellendurchzuführen, und so für die Zukunft das Überleben dieser einheimischengefährdeten Schildkrötenart zu ermöglichen.[Zusammenfassung](2727) Rovero, F., Lebboroni, M. & Chelassi, G. (1999): Agressiveinteractions and mating in wild populations of the European pondturtle Emys orbicularis.- Journal of Herpetology 33 (2): 258-263.105

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