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Bestimmung des Wertmaßstabs und Berechnung der ...

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<strong>Bestimmung</strong> <strong>des</strong> Wertmaßstabs <strong>und</strong> <strong>Berechnung</strong> <strong>der</strong>Diagrammgrößenvon Karsten HoffmannDer Wertmaßstab gibt das Verhältnis eines darzustellenden Wertes (Werteinheit) zu einerZeichengröße bzw. Zeicheneinheit wie<strong>der</strong>, also z.B. 100 Einwohner entsprechen einerZeicheneinheit von 1 cm 2 . In diesem Beispiel bezieht sich <strong>der</strong> Wert auf die Fläche einesZeichens. Des Weiteren können die Attributwerte auch längenproportional (z.B. in Balkendiagrammen)o<strong>der</strong> volumenproportional (in dreidimensionalen Diagrammen) abgebildetwerden. Bei den am häufigsten benutzten zweidimensionalen Diagrammen werden dieAttributwerte flächenproportional dargestellt.Anhand <strong>des</strong> Wertmaßstabs können die Zeichengrößen für alle Attributwerte mit folgen<strong>der</strong>Verhältnisformel berechnet werden.ZEW E =ZG =ZGW ertZE ∗ W ertW EDabei steht ZE für Zeicheneinheit, W E für Werteinheit, ZG für Zeichengröße <strong>und</strong> W ertfür einen Attributwert.Bei <strong>der</strong> <strong>Bestimmung</strong> <strong>des</strong> Wertmaßstabs müssen folgende Aspekte beachtet werden:• kleinstes <strong>und</strong> größtes Diagramm,• Überdeckung von Diagrammen,• Verhältnis <strong>der</strong> Diagrammflächen zur Kartenfläche (Flächendeckungsgrad).Das kleinste Diagramm <strong>der</strong> Wertereihe muss als solches noch erkennbar sein. Das größteDiagramm darf nicht zu groß sein, damit es nicht zu sehr über seine Bezugsfläche hinausragt.Diagramme können sich auch teilweise überdecken, was möglichst vermiedenwerden sollte. Bei einer Überdeckung sollte sich dann aber das kleinere Diagramm überdem größeren befinden. Ein wichtiges Kriterium zur <strong>Bestimmung</strong> <strong>des</strong> Wertmaßstabs istdas prozentuale Verhältnis <strong>der</strong> Summe <strong>der</strong> Zeichenflächen zur gesamten Kartenfläche.Dies wird auch als Flächendeckungsgrad bezeichnet <strong>und</strong> beeinflusst auch die ersten beidenAspekte. In <strong>der</strong> Regel sollte dieses Verhältnis bei 10 % bis 20 % liegen. Es kann1


ermittelt werden. Die Größe <strong>der</strong> Kartenbildfläche in Natur ist über die Koordinatenangabenbeim Parameter EXTENT bestimmbar. Hier sind die linke untere <strong>und</strong> die rechteobere „Ecke“ <strong>der</strong> Bildfäche mit UTM-Koordinaten in Metern zur Georeferenzierung <strong>der</strong>Geodaten angegeben (vgl. auch Abb. 1).Abb. 1: Bild- <strong>und</strong> Kartenfläche im UMN MapServerQuelle: eigener Entwurf; Daten: Statistisches Lan<strong>des</strong>amt Berlin 2005Die West-Ost-Ausdehnung <strong>der</strong> Bildfläche beträgt demnachx max − x min = 417.394, 3 − 368.711, 0 = 48.683, 3 m<strong>und</strong> die Nord-Süd-Ausdehnungy max − y min = 5.837.400, 0 − 5.799.080, 0 = 38.320 m.Die Bildfläche hat damit eine Größe von48, 6833 km ∗ 38, 320 km = 1865, 544056 km 2in <strong>der</strong> Natur. Die Fläche von Berlin beträgt 891, 01557 km 2 . Der prozentuale Anteil <strong>der</strong>Fläche Berlins an <strong>der</strong> gesamten Bildfläche in Natur beläuft sich demnach auf 47, 76 %.Somit beträgt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Kartenfläche an <strong>der</strong> Bildfläche auf dem Bildschirm auch47, 76 %. Die Kartenfläche hat folglich eine Größe von174.800 px ∗ 47, 76 %100= 83.485 px ≈ 83.500 px.3


2 Ermittlung <strong>der</strong> ZeichenflächeBei diesem Beispiel erscheint nach kurzem Austesten ein Flächendeckunsgrad von 20% am besten geeignet. Bei einem geringerem Prozentwert wird die gesamte Zeichenfläche<strong>und</strong> somit auch die Diagrammflächen etwas zu klein <strong>und</strong> weniger gut voneinan<strong>der</strong>unterscheidbar abgebildet. Die gesamte Zeichenfläche ZF für alle Diagramme beträgtdemnachZF =83.500 px ∗ 20 %100= 16.700 px.3 Ermittlung <strong>des</strong> WertmaßstabsDiese Zeichenfläche stellt die Gesamtzahl aller darzustellenden Attributwerte, in diesemBeispiel also aller Einwohner Berlins, dar. Die Addition <strong>der</strong> Einwohnerzahlen EW allerOrtsteile von Berlin ergibt eine Gesamteinwohnerzahl von 3.333.108. Die Zeichenflächevon 16.700 Pixeln entspricht also 3.333.108 Einwohnern.4 <strong>Berechnung</strong> <strong>der</strong> DiagrammgrößenAnhand <strong>des</strong> Wertmaßstabs kann jetzt für jeden Einwohnerwert EW die Diagramm- bzw.Zeichengröße ZG wie folgt berechnet werden:ZG =ZF ∗ EW∑ EW=16.700 px ∗ EW3.333.108. (1)Diese Zeichengröße gibt jedoch die Fläche <strong>des</strong> Diagramms <strong>und</strong> noch nicht <strong>der</strong>en Größean. Die Größe von Kartenzeichen wird im UMN MapServer in Pixel beim Parameter SIZEin <strong>der</strong> STYLE-Sektion angegeben. Bei <strong>der</strong> Verwendung von Kreisen als Diagrammenmüssen also die Durchmesser <strong>und</strong> bei Quadraten die Seitenlängen berechnet werden. DieFormel für Kreisflächen lautetA = Πr 2 .Der Durchmesser d errechnet sich demnach wie folgt:√Ad = ∗ 2. (2)ΠDie Kreisfläche A entspricht <strong>der</strong> Zeichengröße ZG <strong>und</strong> d steht für die SIZE-Angabe inPixel, die die Größe <strong>des</strong> Diagramms definiert. Aus den Formeln (1) <strong>und</strong> (2) ergibt sich die4


Gesamtformel zur <strong>Berechnung</strong> <strong>der</strong> Diagrammgrößen bzw. <strong>der</strong> SIZE-Angaben in Pixel:SIZE =√16.700 px∗EW3.333.108ΠDie <strong>Berechnung</strong> <strong>der</strong> Größe von quadratischen Diagrammen ist etwas einfacher <strong>und</strong> erfolgtmit folgen<strong>der</strong> Formel:∗ 2.SIZE = √ √16.700 px ∗ EWZG =.3.333.108Mit diesen Formeln kann für jede Einwohnerzahl EW die Größe <strong>des</strong> Diagramms inPixeln, die dann bei SIZE in <strong>der</strong> Map-Datei angegeben wird, berechnet werden. Diese<strong>Berechnung</strong> kann man unter zu Hilfenahme zusätzlicher Software, wie z.B. einemTabellenkalkulationsprogramm, für alle Attributwerte durchführen. Die errechneten Diagrammgrößenmüssen noch auf ganze Zahlen ger<strong>und</strong>et werden, da nur ganze Pixel amBildschirm dargestellt werden können. Für Kreisdiagramme ergibt sich für den kleinstenEinwohnerwert von 530 eine Diagrammgröße von zwei Pixeln. Der größte Wert von171.948 Einwohnern wird mit einem 33 Pixel großen Kreisdiagramm abgebildet.5

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