PERSPEKTIVEDeutschlandOhne konkrete Aussichten auf <strong>eine</strong>n erfolgreichen Berufsstart lassen sich Jugendliche nurschwer zur persönlichen Weiterentwicklung motivieren. Mit dem Initiativprogramm PerspektivePLUSsetzt die B. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong> gemeinsam mit ihren KooperationspartnernZeichen und eröffnet jungen Menschen in der Region neue Chancen für den Jobeinstieg.Perspektiven eröffnenB. <strong>Braun</strong> von Auszubildenden erwarten.Mit Erfolg: Seit 13. August 2007 istChristine Berger Auszubildende in diesemBereich. „Ein sehr gutes Beispiel dafür,dass sich unsere Initiative lohnt“, sagtReinhard Vaupel, hauptamtlicher Ausbilderfür die Berufe „Fachkraft fürLagerlogistik“ und „Fachlagerist“. „PerspektivePLUSsoll die Ausbildungsreifeder Jugendlichen fördern.“ Deshalbrichtet sich die Initiative gezielt an jeneSchulabgänger, die leistungsschwächersind, aber über praktische Qualifikationenverfügen.Christine Berger hat Glück gehabt,sagt sie heute. Nach Abschluss derBerufsfachschule für Wirtschaft und Verwaltungsah es allerdings anders aus: Diedamals 18-Jährige hatte k<strong>eine</strong>n Ausbildungsplatzbekommen. „Könnte sein,dass es an der Englisch-Vier gelegen hat“,resümiert sie. „Nach etwa 30 Bewerbungenhatte ich die Hoffnung schon fastaufgegeben.“ Durch Freunde undAnkündigungen in der Schule wurdeChristine Berger auf PerspektivePLUS aufmerksam– <strong>eine</strong> Praktikumsinitiative derB. <strong>Braun</strong> <strong>Melsungen</strong> <strong>AG</strong>. So begann fürdie junge Frau im Oktober 2006 einspannendes Jahr im Bereich Lagerlogistik.Neben der theoretischen Ausbildunglernte sie hier, was Arbeitgeber wieDer Startschuss für PerspektivePLUSfiel im Oktober 2003, damals mit 15Praktikumsplätzen und federführend initiiertvon Kay-Henric Engel, Leiter derBerufsausbildung bei B. <strong>Braun</strong>. „Im nunmehrfünften Jahr stehen im Unternehmenund bei Partnerbetrieben in derRegion bereits 40 Praktikumsplätze zurVerfügung“, sagt Reinhard Vaupel. „ImRahmen des einjährigen Praktikums mitEinstiegsqualifizierung erhalten dieJugendlichen Lern- und Bewerbertrainings,Kommunikationsseminare undIT-Schulungen, um ihre Chancen auf demAusbildungsmarkt zu verbessern.“ Diejungen Menschen werden innerhalb derFertigungsbereiche Pharma, Medical undMedizintechnik sowie im Logistikbereicheingesetzt. Jeder Praktikant bekommt28 share 2008
<strong>eine</strong>n Mentor an die Seite, bei einigenübernehmen ehemalige und aktive Mitarbeiterdiese Aufgabe. „Diese Mentorengeben ihre Erfahrungen weiter, vermittelnFeedback und nehmen umgekehrt auchdie Anregungen der Jugendlichen entgegen“,erklärt Reinhard Vaupel. „Sie arbeitenpartnerschaftlich mit den Jugendlichenzusammen, mit dem Ziel, <strong>eine</strong>nAusbildungsplatz in der Region zuerhalten.“ Ein besonders engagierterPensionär hilft den Praktikanten undAuszubildenden sogar im Mathematikunterricht.Das, was im späteren Leben wirklichzählt. Einmal wöchentlich findet einqualifikationsbezogener Unterricht in derRadko-Stöckl-Schule in <strong>Melsungen</strong> statt.Im „Arbeitskreis Gemeindenahe Gesundheitsversorgung“erhalten die Jugendlichensozialpädagogische Betreuung,Unterstützung bei der Berufswahl undHilfe bei Problemen in Schule oderElternhaus. Eine Rundumversorgung quasi– aber was haben die Unternehmen vonihrem Engagement? „Grundsätzlich habenAusbildungsbetriebe wie auch B. <strong>Braun</strong>gewisse Ansprüche an die Jugendlichen“,sagt Jürgen Sauerwald, Direktor Personalwirtschaft,Sozialwesen und ManagementDevelopment. „Dazu gehört unteranderem Sozialkompetenz. Diese wollenwir den zukünftigen Auszubildenden vermitteln,die es mit dem Start ins Berufslebennicht so einfach hatten, und wirwollen ihre bereits vorhandenen Stärkensowie die individuelle Motivationfördern.“ Den Grundfür das Engagementsieht Jürgen Sauerwaldin der demografischenEntwicklung.„Wir bilden jährlichüber unseren eigenenBedarf aus und habenzurzeit k<strong>eine</strong> Probleme, Auszubildende zufinden“, erklärt er. „Das kann allerdings inwenigen Jahren schon anders aussehenund dem wollen wir frühzeitig entgegenwirken,denn schließlich möchte B. <strong>Braun</strong>auch zukünftig auf qualifiziertes Personalbauen.“Durch die Zusammenarbeit mit denSchulen sollen veränderte Prioritäten derfachlichen Schwerpunkte in den Lehrplänenerreicht werden – denn letztlichwissen die Unternehmen am besten, aufwelche Qualifikationen es ankommt.Christine Berger hat es geschafft und istheute Botschafterin für PerspektivePLUS.„Ohne diese Chance hätte ich vielleichtimmer noch k<strong>eine</strong>n Ausbildungsplatz“, erklärtdie junge Frau. „Mittlerweile hat sichauch mein Englisch deutlich gebessert,„Wir wollen vorhandenenStärken sowie individuelleMotivation fördern.“Jürgen Sauerwald, Direktor Personalwirtschaft,Sozialwesen und Management Developmentwahrscheinlich musste ich erst einmalsehen, wofür ich es im zukünftigenBerufsleben brauche.“ Auch ReinhardVaupel betont den Erfolg der Initiative:„Fast alle ‚PerspektivePLUSler’ erreichtendie Einstellungsqualifizierung und habenheute <strong>eine</strong>n Ausbildungsplatz.“MalaysiaEin Club für Lehrbegierige„Sharing Expertise“ steht hoch im KursBerufliche Erfahrungen und Wissen mitanderen teilen – diese Leidenschaft vereintmehr als 30 Mitarbeiter am StandortPenang von B. <strong>Braun</strong> in Malaysia: Als Mitgliederdes „Instructors´ Club“ geben sieWeiterbildungsstunden für ihre Kollegen.Sie erläutern die Produktionsprozesse, erklären,nach welchen Methoden die interneQualitätskontrolle funktioniert, undvieles andere; beispielsweise lehren sieEnglisch oder vermitteln Management-Wissen. Ihre Themen können die Referentenin der Regel selbst aussuchen,manchmal hilft das Unternehmen bei derAuswahl.Die Mitgliedschaft im Club ist Aufgabeund Anerkennung zugleich: Es gibt gemeinsameFreizeitveranstaltungen undWorkshops, in denen die Mitglieder ihreeigenen Fertigkeiten schulen. Natürlichwird die geleistete Arbeit – mindestenssechs Stunden Lehrtätigkeit im Jahr – angemessenhonoriert. Wer sich mehr als 20Stunden pro Jahr für den Wissenszuwachss<strong>eine</strong>r Kollegen engagiert, erhält <strong>eine</strong>nPremium-Status mit besonderen Vergünstigungen:Beispielsweise finanziertB. <strong>Braun</strong> externe Lehrgänge und übernimmtden Mitgliedsbeitrag für <strong>eine</strong> Buchhandlung– ein Spezifikum in Malaysia,das den Buchkäufern und Lesern speziellenService und Komfort zugänglich macht.share 200829