GESELLSCHAFTSpanienTeilen, um zu helfenDer Stadtteil El Pinar ist ein sozialer Brennpunkt in der spanischen Stadt Rubi, unweit vonBarcelona. Einwanderer aus verschiedenen Kulturkreisen leben hier auf engem Raum zusammen:Armut, Konflikte, Kämpfe und Drogenmissbrauch prägen das Leben vieler Jugendlicher. Dagegenengagiert sich das Projekt „Compartir El Pinar“ – mit Unterstützung von B. <strong>Braun</strong> Spanien.22 share 2008
„Compartir bedeutet teilen“, erklärtCaritat Lumberas. Damit lässt sich dasZiel der Projektleiterin und ihres gut 20-köpfigen Teams gut beschreiben. Denn imübertragenen Sinne meint „Compartir“auch Teilnahmeoder Teilhabe amgesellschaftlichenLeben – und aufdiesen Weg will dasProjekt benachteiligteKinder undJugendliche aus ElPinar führen. In der Praxis bedeutet dasausdauernde, handfeste Arbeit für zweihauptamtliche Sozialhelfer, <strong>eine</strong>n spezielldafür ausgebildeten Erzieher, <strong>eine</strong>nGrundschullehrer und etliche Freiwillige.Täglich von 17 bis 21 Uhr sind die Türendes „Compartir“-Zentrums weit geöffnet.In <strong>eine</strong>r Umgebung voller Rassismus,Intoleranz und großer Armut will dasTeam bewusst <strong>eine</strong>n Kontrapunkt setzen:Wo Mangelernährung und verheerendehygienische Verhältnisse das Bild prägen,will es bei der Arbeit mit den Jugendlichenund ihren Eltern vermitteln, wiewichtig Hygiene, gutes Benehmen, Respektgegenüber anderen und nicht zuletztauch Zuverlässigkeit sind. Das geschiehtoft unterschwellig in Gesprächen undSpielen, aber weitaus öfter auch mit konkreterHilfe: „Wir sind immer da, umunseren Jugendlichen zuzuhören, sie zuberaten, ihnen Alternativen aufzuzeigen,bevor sie mit Drogen und Kriminalität inBerührung kommen“, sagt CaritatLumberas. Einer der ersten Schritte ist esdabei, die Probleme mit der spanischenSprache abzubauen, die viele der „Compartir“-Klientenhaben. Nicht zuletzt arbeitetdas Team deshalb auch mit denSchulen des Viertels zusammen. „DieKinder und Teenager benötigen oft inmehrfacher Hinsicht Nachhilfe – sowohlfachlich als auch in Bezug auf ihr sozialesVerhalten“, betont Caritat Lumberas. Dassdieser sozialpädagogische Rundumansatzerfolgversprechend sein kann, zeigte sichrasch. Auch dass er ziemlich aufwendigist, war dem Team von Anfang an klar –zumal die Mittel der Stadt Rubi für dasProjekt alles„Wir zeigen den JugendlichenAlternativen auf, bevor sie mitKriminalität in Berührung kommen.“Caritat Lumberas, Projektleiterin „Compartir“andere alsüppig waren.Deshalb istdie „Compartir“-Chefinnoch heutefroh, dass sie2005 <strong>eine</strong> Vereinbarung mit B. <strong>Braun</strong>treffen konnte. Sie sichert dem Projektfür fünf Jahre neben Geld- und Sachspendenvor allem organisatorische Hilfe.Die Mitarbeiter der B. <strong>Braun</strong> Spanienhatten „Compartir“ als „B. <strong>Braun</strong> forChildren“-Projekt ausgewählt. Hauptkriteriumfür die Entscheidung des Auswahlteamsaus Vertretern der Belegschaftund des Managements war die Dringlichkeitder Hilfe. Denn die bekamen dieMitarbeiter am B. <strong>Braun</strong>-Standort RubiDeutschlandKl<strong>eine</strong> Kinder in guter Obhutpraktisch täglich vor Augen geführt. Dadurchwar auch das persönliche Engagement,das bei allen „B. <strong>Braun</strong> forChildren“-Projekten mindestens ebensowichtig ist wie die finanzielle Hilfe, nie<strong>eine</strong> wirkliche Frage. Dank der Spendengeldervon B. <strong>Braun</strong> hat Compartir unteranderem die Anlaufstelle für die Kinderansprechender gestaltet: Im Zentrumwurden Sanitäranlagen eingebaut, unddie Räume wurden frisch renoviert. 2007kamen außerdem Heizgeräte für alleRäume dazu. In diesem wie bereitsim Jahr zuvor organisierte B. <strong>Braun</strong>außerdem unter den Mitarbeitern <strong>eine</strong>Sammlung neuer Spielsachen, damitCompartir den Kindern Weihnachtsgeschenkeüberreichen konnte. „DieseUnterstützung bestätigt uns in demGefühl, dass unsere Arbeit <strong>eine</strong>n Sinn hatund der künftigen Entwicklung unseresGemeinwesens hilft“, sagt CaritatLumberas. Weil man ähnliche Werte undZiele teile, könne man gemeinsam vielbewegen.Im September 2007 öffnete das „Haus der Familie“ in Tuttlingen s<strong>eine</strong>Pforten. Als zentrale Anlaufstelle für Familien bietet es vor allem Betreuung,Beratung und Service. Kernstück ist die qualitativ anspruchsvolleGanztagsbetreuung für Klein<strong>kinder</strong> unter drei Jahren. Das inBaden-Württemberg bislang einmalige Projekt entstand in Kooperationvon Gemeinde und Landkreis sowie den ortsansässigenUnternehmen B. <strong>Braun</strong> Aesculap und Karl Storz. Das pädagogischeKonzept und die Betreuungszeiten werden individuell auf die Bedürfnisseder Eltern abgestimmt. Allein zehn der insgesamt 50 Plätze reservierteB. <strong>Braun</strong> Aesculap für die Kinder von Mitarbeitern. Mitdiesem hochwertigen Betreuungsangebot ermöglicht das Unternehmenjungen Müttern die rasche Rückkehr an ihren Arbeitsplatz.share 200823