LA AKTUELL Vereinszeitschrift - Leichtathletik e.V. im TUS - Mayen ...

LA AKTUELL Vereinszeitschrift - Leichtathletik e.V. im TUS - Mayen ... LA AKTUELL Vereinszeitschrift - Leichtathletik e.V. im TUS - Mayen ...

20.11.2012 Aufrufe

Medoc-Marathon 2009 Bericht von Jochen Peters Am Donnerstagabend dem 10.09.09 sind wir mit einem internationalen Team, bestehend aus Lars (Däne), Bernhard (Österreicher) und mir nach Bordeaux gestartet und kamen nach 9 1/2 Stunden in Lacanau Ocean, unserem Übernachtungsdomizil an. Strandtag bei herrlichem Wetter. Abends Übernahme der Startunterlagen in dem kleinen Ort Pauillac, von dort es auch am Samstag um 9:15 Uhr losgehen sollte. Und wie es da losging... 7551 Starter, davon sicher 90 % kostümiert, vom gallischen Hahn bis zur Straßenarbeiterkluft mit Walze waren die unterschiedlichsten Verkleidungen angesagt und wahrlich ein buntes Treiben. Wir selbst waren als Ärzte unter dem Motto "Doping Control Tour de Medoc" verkleidet und hatten auch einen Rucksack für Reagenzgläser auf dem Rücken. Bis alles in französischer Gemütlichkeit an den Start ging war es auch 9:40 Uhr. Ablenkung verschaffte eine Musikgruppe, die an einem Kran mit mehreren Trapezen hing und dabei musizierte. Noch waren es angenehme 18 Grad. Dann ging es los, ziemlich eng und ziemlich langsam, erfahrene Läufer wußten allen Anschein nach, dass es ausreichend Wein auf der Strecke gibt. Wir waren darauf eingestellt, dass es erst ab Kilometer 22 Weinverköstigung gibt, aber bereits nach 9 KM kam das erste Chateau Beyeville und wir überlegten auch nicht lange - eine Probe für uns und eine Probe für unsere Doping-Control. Die Etiketten zu beschriften war bei nun schon 22 Grad eine feuchte Angelegenheit. Bei KM 11 gab es die 2. Probe/Abfüllung und wir waren uns einig, dass wir beim nächsten Chateau einmal aussetzen müssen, denn der Tag würde noch lang werden. Bis zur Halbmarathondistanz hatten wir fünf Proben genommen und waren mit Brutto 1:55 Std. ziemlich gut unterwegs.. Die Strecke ging zu 70 % über staubige Weinbergwege hoch und runter, die Temperatur war schon bei 28 Grad. Die Versorgungsstellen waren super, es gab wirklich alles was das Herz begehrt. Kracker, Käse, Orangen, Kuchen, Cola, Wasser, Iso-Getränke und natürlich Wein, Wein, Wein. Die Chateaux´s hatten Live-Band´s und ausreichend Helfer. Alleine durch diese gepflegten Chateaux´s (u.a. Rothschild) zu laufen war schon brillant, insbesondere für uns Weintrinker. Im Allgemeinen sind die Chateaux´s nämlich nicht für die Öffentlichkeit zugängig. Zurück auf die Strecke.... Bei KM 21 waren wir noch guter Dinge, gepuscht durch das Umfeld. Bernhard mußte aber in seinem ersten Marathon dann doch Tribut zollen und konnte unser Tempo nicht halten. Man kommt natürlich nicht in einen Trott, muß immer wieder neu starten, das ist schon heftig und dann die Temperatur. Auch Lars und ich spürten ab KM 30 zunehmend - nein nicht den Alkohol - sondern Hitze und Streckenanspruch, wir waren zwar noch am Überholen, aber es fiel immer schwerer, die Verpflegungspausen wurden länger und der Wein mehr genossen. Bei KM 36 lehnte Lars dann auch den Weinkonsum ab, schade, denn der war echt gut. Ab KM 37 wurde nach einem echt üblen Hügel erstmalig gegangen. Mein Ziel war es auf alle Fälle noch ein paar Austern bei KM 38 zu schlürfen, aber wir mussten keine Bedenken haben, um uns herum begann das langsame Sterben. KM 38 erreicht, Lars trottete langsam weiter, durfte ich mir sogar 3 Austern und dazu ein Schluck Weißwein gönnen, plauderte mit einer "Brockenhexe" aus dem Harz und hatte nur noch den Gedanken: "nur noch 4 KM". Ob Austern als Dopingmittel gut sind ?, aber es ging mir wieder besser und bald hatte ich Lars wieder eingeholt. Auch die bei KM 40 gereichten Steakhäppchen liess Lars liegen, mir haben auch diese geschmeckt. Wir waren umgeben von lustigen, aber auch leidenden Läufern (oder eher Spaziergängern), es gab wenige die noch joggten und auch wir waren platt und sparten unsere Kraft für den Endspurt ins Ziel, wo wir mit einer Bruttozeit von 4:47 Std. ankamen und damit noch Platz 1751/1753 von 7551 Läufern erreichten. Reine Laufzeit, also ohne Standpausen beim Weinabfüllen, war 4:09 Std. und damit waren wir auch zufrieden. Es war eine super Veranstaltung, aber für mich der härteste Marathon den ich gelaufen bin. Ich ziehe meinen Hut vor den Runnern, die um die 5 Stunden unterwegs sind, so lange auf den Beinen bleiben ist schon heftig. Das die Welt klein ist, haben wir am Abend noch erlebt. Hier trafen wir zufällig Bekannte aus meiner Schulzeit in einem kleinen Restaurant in Lacanau. Diese hatten auch den Marathon hinter sich gebracht und bei einem leckeren Steak waren die Strapazen schnell vergessen - oder lag es am Wein. Sonntag war Strandtag und Rückfahrt. Frustrierend war nur, dass alle guten Restaurants in Frankreich am Sonntagabend geschlossen haben, dafür aber die Blitzgeräte funktionierten. Alles im Allen also ein sehr ereignisreiches langes Wochenende. Mal sehen was Mallorca in 4 Wochen mit sich bringt 6 la aktuell

World Masters Athletics Championships Zwei Goldmedaillen für Adolf Nehren Weltrekord und zweimal Rheinlandrekord Von den Senioren Weltmeisterschaften im finnischen Lahti, die vom 28. Juli bis 8. August dauerten, kehrte Adolf Nehren vom Leichtathletik e.V. im TuS Mayen mit zwei Goldmedaillen zurück. 4500 Teilnehmer aus 84 Ländern, darunter 450 aus Deutschland, nahmen an den Meisterschaften teil, die hervorragend organisiert waren. Adolf Nehren (M70) erreichte mit der deutschen 4x400 m- Staffel in Weltrekordzeit von 4:17,47 min den Titel und auch mit der 4x100 m-Staffel in 53:07 sec wurde er Erster. Über 100 m wurde er Sechster in 14,07 sec wobei er im Semifinale mit 13,98 sec einen neuen Rheinlandrekord in seiner Altersklasse aufstellte. Ebenso lief er einen neuen Rheinlandrekord über 400 m, wo er nach 66,17 sec guter Vierter wurde. Über 200 m lief er im Semifinale 28,82 sec, im Finale bei regnerischen, kalten und windigen Wetterbedingungen belegte er nach 29,49 sec den siebten Rang. Am Tage seiner Rückkehr wurde er von seinen Vereinskameraden gebührend gefeiert. Blick ins Stadion Siegerehrung der Weltmeisterstaffel Mit diesem Ausweis hatte Adolf in Lahti freie Fahrt Die Vereinskameraden freuen sich mit dem frisch gebackenen Weltmeister nach seiner Rückkehr la aktuell 7

Medoc-Marathon 2009<br />

Bericht von Jochen Peters<br />

Am Donnerstagabend dem 10.09.09 sind wir mit einem internationalen Team, bestehend aus Lars (Däne),<br />

Bernhard (Österreicher) und mir nach Bordeaux gestartet und kamen nach 9 1/2 Stunden in Lacanau<br />

Ocean, unserem Übernachtungsdomizil an. Strandtag bei herrlichem Wetter. Abends Übernahme der<br />

Startunterlagen in dem kleinen Ort Pauillac, von dort es auch am Samstag um 9:15 Uhr losgehen sollte.<br />

Und wie es da losging...<br />

7551 Starter, davon sicher 90 % kostümiert, vom gallischen Hahn bis zur Straßenarbeiterkluft mit Walze<br />

waren die unterschiedlichsten Verkleidungen angesagt und wahrlich ein buntes Treiben.<br />

Wir selbst waren als Ärzte unter dem Motto "Doping Control Tour de Medoc"<br />

verkleidet und hatten auch einen Rucksack für Reagenzgläser auf dem Rücken.<br />

Bis alles in französischer Gemütlichkeit an den Start ging war es auch 9:40 Uhr.<br />

Ablenkung verschaffte eine Musikgruppe, die an einem Kran mit mehreren<br />

Trapezen hing und dabei musizierte. Noch waren es angenehme 18 Grad.<br />

Dann ging es los, ziemlich eng und ziemlich langsam, erfahrene Läufer wußten<br />

allen Anschein nach, dass es ausreichend Wein auf der Strecke gibt. Wir waren<br />

darauf eingestellt, dass es erst ab Kilometer 22 Weinverköstigung gibt, aber<br />

bereits nach 9 KM kam das erste Chateau Beyeville und wir überlegten auch nicht<br />

lange - eine Probe für uns und eine Probe für unsere Doping-Control. Die<br />

Etiketten zu beschriften war bei nun schon 22 Grad eine feuchte Angelegenheit.<br />

Bei KM 11 gab es die 2. Probe/Abfüllung und wir waren uns einig, dass wir be<strong>im</strong><br />

nächsten Chateau einmal aussetzen müssen, denn der Tag würde noch lang<br />

werden. Bis zur Halbmarathondistanz hatten wir fünf Proben genommen und waren mit Brutto 1:55 Std.<br />

ziemlich gut unterwegs..<br />

Die Strecke ging zu 70 % über staubige Weinbergwege hoch und runter, die Temperatur war schon bei 28<br />

Grad. Die Versorgungsstellen waren super, es gab wirklich alles was das Herz begehrt. Kracker, Käse,<br />

Orangen, Kuchen, Cola, Wasser, Iso-Getränke und natürlich Wein, Wein, Wein.<br />

Die Chateaux´s hatten Live-Band´s und ausreichend Helfer. Alleine durch diese gepflegten Chateaux´s<br />

(u.a. Rothschild) zu laufen war schon brillant, insbesondere für uns Weintrinker. Im Allgemeinen sind die<br />

Chateaux´s nämlich nicht für die Öffentlichkeit zugängig.<br />

Zurück auf die Strecke....<br />

Bei KM 21 waren wir noch guter Dinge, gepuscht durch das Umfeld. Bernhard mußte aber in seinem<br />

ersten Marathon dann doch Tribut zollen und konnte unser Tempo nicht halten. Man kommt natürlich nicht<br />

in einen Trott, muß <strong>im</strong>mer wieder neu starten, das ist schon heftig und dann die Temperatur.<br />

Auch Lars und ich spürten ab KM 30 zunehmend - nein nicht den Alkohol - sondern Hitze und Streckenanspruch,<br />

wir waren zwar noch am Überholen, aber es fiel <strong>im</strong>mer schwerer, die Verpflegungspausen<br />

wurden länger und der Wein mehr genossen. Bei KM 36 lehnte Lars dann auch den Weinkonsum ab,<br />

schade, denn der war echt gut.<br />

Ab KM 37 wurde nach einem echt üblen Hügel erstmalig gegangen. Mein Ziel war es auf alle Fälle noch<br />

ein paar Austern bei KM 38 zu schlürfen, aber wir mussten keine Bedenken haben, um uns herum begann<br />

das langsame Sterben. KM 38 erreicht, Lars trottete langsam weiter, durfte ich mir sogar 3 Austern und<br />

dazu ein Schluck Weißwein gönnen, plauderte mit einer "Brockenhexe" aus dem Harz und hatte nur noch<br />

den Gedanken: "nur noch 4 KM". Ob Austern als Dopingmittel gut sind ?, aber es ging mir wieder besser<br />

und bald hatte ich Lars wieder eingeholt. Auch die bei KM 40 gereichten Steakhäppchen liess Lars liegen,<br />

mir haben auch diese geschmeckt.<br />

Wir waren umgeben von lustigen, aber auch leidenden Läufern (oder eher Spaziergängern), es gab<br />

wenige die noch joggten und auch wir waren platt und sparten unsere Kraft für den Endspurt ins Ziel, wo<br />

wir mit einer Bruttozeit von 4:47 Std. ankamen und damit noch Platz 1751/1753 von 7551 Läufern erreichten.<br />

Reine Laufzeit, also ohne Standpausen be<strong>im</strong> Weinabfüllen, war 4:09 Std. und damit waren wir auch<br />

zufrieden.<br />

Es war eine super Veranstaltung, aber für mich der härteste Marathon den ich gelaufen bin. Ich ziehe<br />

meinen Hut vor den Runnern, die um die 5 Stunden unterwegs sind, so lange auf den Beinen bleiben ist<br />

schon heftig.<br />

Das die Welt klein ist, haben wir am Abend noch erlebt. Hier trafen wir zufällig Bekannte aus meiner<br />

Schulzeit in einem kleinen Restaurant in Lacanau. Diese hatten auch den Marathon hinter sich gebracht<br />

und bei einem leckeren Steak waren die Strapazen schnell vergessen - oder lag es am Wein.<br />

Sonntag war Strandtag und Rückfahrt. Frustrierend war nur, dass alle guten Restaurants in Frankreich am<br />

Sonntagabend geschlossen haben, dafür aber die Blitzgeräte funktionierten. Alles <strong>im</strong> Allen also ein sehr<br />

ereignisreiches langes Wochenende.<br />

Mal sehen was Mallorca in 4 Wochen mit sich bringt<br />

6 la aktuell

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!