r1 - Geschichtsverein für den Landkreis Deggendorf
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Frohnstetten war damals wie heute eine Filialkirche der Pfarrei Seebach. Nun unterstand<br />
zwar Seebach damals der kur<strong>für</strong>stlichen Obrigkeit, aber die Filiale Frohnstetten<br />
lag in der Hofmark gleichen Namens. Ob die administrative und juristische Zuständigkeit<br />
der Pflege <strong>Deggendorf</strong> soweit gehen konnte, daß man einfach vertragsmäßig festgelegtes<br />
Baumaterial „umdirigieren" durfte, wagt der Verfasser zu bezweifeln. Einen<br />
Verlust hatte Frohnstetten nicht, <strong>den</strong>n die Pflastersteine wur<strong>den</strong> alle von Greising bezahlt;<br />
der nicht benötigte Rest wurde sogar großherzig der armen Filial . . . gethreulich<br />
applicirt und abgefihrt.<br />
Über dieses Spitzbubenstück mag sich der warmherzige Kinderfreund St. Nikolaus gewundert<br />
haben (mehr noch der Pfarrer von Seebach und der Hofmarksherr von Frohnstetten);<br />
aber schließlich mußte der ehrwürdige Bischof von Myra später noch eine ganz<br />
andere Überraschung erleben und erdul<strong>den</strong>. Sollte doch 1729 in „seine" Kirche die Hl.<br />
Mutter Anna auf dem Hochaltarblatt Einzug halten. Joseph Wilhelm Seidl, der Sohn<br />
des <strong>Deggendorf</strong>er Malers Johann Sigmund Seidl, wäre hier ausersehen gewesen, das<br />
theologische Konzept eines Altars bzw. einer Kirche in Unordnung zu bringen. Daß<br />
Joseph Wilhelm Seidl erst fast 20 Jahre später (1747), nach dem Tode seines Vaters,<br />
Erbe des Hauses und damit der Malergerechtigkeit wurde, sei hier nur am Rande vermerkt<br />
53 .<br />
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Greising: altes gflambtes Gäder im stirnseitigen Chorfenster<br />
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