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r1 - Geschichtsverein für den Landkreis Deggendorf

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— 10 000 Scharschindeln<br />

Wie bei <strong>den</strong> Bruchsteinen und dem Sand stand auch hier das Rohmaterial kostenlos zur<br />

Verfügung, nur der Macherlohn wurde mit 1 Gul<strong>den</strong> <strong>für</strong> 1000 Schindeln verrechnet.<br />

Auf Grund des Fuhrlohns wissen wir, daß die Schindeln in der Nähe des Ulrichsbergs<br />

angefertigt wur<strong>den</strong>.<br />

Mit <strong>den</strong> Schindeln wurde die kleine Gna<strong>den</strong>kapelle neben der erweiterten Kirche eingedeckt.<br />

Außerdem die . . . Seitenkapellen! Stichwort: sparsame „Mischbauweise"!<br />

— 265 Zimerpäumh (Stämme <strong>für</strong> Dachbalken, Säulen u. ä.)<br />

Sie wur<strong>den</strong> <strong>für</strong> die Dachstuhlkonstruktion, die Turmkuppel und die Paarkhürchen (=<br />

Empore) benötigt. Die Bäume wur<strong>den</strong> vom Zimmermeister im Wald eigens ausgesucht,<br />

anschließend gefällt, ausgeastet und zum Bauplatz transportiert. Hier wur<strong>den</strong> sie von<br />

Gesellen ausgehauen, d. h. mit dem Zimmerbeil auf das gewünschte Profil zugeschlagen.<br />

Aus <strong>den</strong> Fuhrlöhnen läßt sich ungefähr abschätzen, daß pro Fuhre 3—4 Stämme gefahren<br />

wur<strong>den</strong>. Die Gesamtzahl der Langholztransporte betrug rund 70 — 80.<br />

— 15 grosse und claine Aichreis<br />

Mit dieser Bezeichnung konnten offensichtlich die bisherigen Autoren nicht viel anfangen;<br />

dabei handelt es sich nach Schmeller ganz einfach um Eichenstämme! Man brauchte<br />

sie <strong>für</strong> die Treppensäulen, Treppenstufen und als Stützen <strong>für</strong> die Paarkhürchen.<br />

— ca. 3570 Glasscheiben<br />

Das Stück kostete einschließlich Blei und Zinn zur Verglasung zwei Kreuzer.<br />

— ca. 67 000 Nögl (Nägel)<br />

Die Palette der Nägel reichte von <strong>den</strong> großen ganzen PodnNögln (2050 Stück) hin bis<br />

zu <strong>den</strong> kleinen ScharrNögln (rund 21 000 Stück) <strong>für</strong> die Befestigung der Scharschindeln.<br />

Bei <strong>den</strong> damals recht beachtlichen Eisenpreisen fielen diese unerläßlichen Helfer finanziell<br />

erstaunlich ins Gewicht. Eine Einzelrechnung aus dem Jahre 1724 mag dies illustrieren:<br />

Georg Prieller, hurger und Naglschmidt alda:<br />

1400 ganze n ... ...<br />

300 halbe<br />

PmdtM ^<br />

600IX Podnnogl<br />

9800 Scharmögl<br />

11300 Rohmögl<br />

4000 Döcknögel<br />

44fl42X<br />

— ca. 640 Prödter (Bretter)<br />

Je nach Größe und Dicke schwankten die Stückpreise zwischen 3 und 14 Kreuzer. Sie<br />

wur<strong>den</strong> fast ausschließlich in der Säge von Rohrmünz geschnitten.<br />

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