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pdf-Download - und Umweltmanagement - Hochschule Pforzheim

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10. Unternehmenstypen10.1.2 SituationsanalyseIm Rahmen des EFAS-Projekts wurden agil-proaktive Unternehmen als „ges<strong>und</strong>e“ Wirtschaftssubjekteidentifiziert, deren Existenz aus den folgenden zwei Gründen (zumindest bis auf Weiteres) als gesichert geltenkann: Zum einen ist die Wettbewerbsposition dieser Unternehmen aufgr<strong>und</strong> der hohen Qualität derWertschöpfung, die sich vorausschauend auch an zukünftigen Trends orientiert, (vorerst) gesichert. Zumanderen verfügt das Unternehmen über Kernkompetenzen, mit denen es gegenüber internen <strong>und</strong> externenAnspruchsgruppen Vertrauen schafft, innovativ, vorausschauend <strong>und</strong> lernfähig agiert <strong>und</strong> damit auchzukünftigen Herausforderungen gewachsen ist.Ein solches agil-proaktives Unternehmen ist wie jedes Unternehmen, das sich im Wettbewerb behauptenmuss, gezwungen, kontinuierlich Kosten einzusparen. Allerdings ist der akute Kostendruck vergleichsweisegering – aus verschiedenen Gründen: Erstens positioniert sich das Unternehmen auf dem Markt in erster Linieüber Qualität, so dass es dort nur einem mittleren Preisdruck ausgesetzt ist. Zweitens genießt dasUnternehmen bei seinen Anspruchsgruppen eine Reputation dafür, verantwortungsvoll zu handeln. Diesbetrifft nicht nur die Qualität der Produkte, sondern auch die Einhaltung implizierter Verträge gegenüberArbeitnehmern, Eigentümern, Lieferanten, dem Staat etc. Damit ist das Unternehmen auch auf denBeschaffungs-, Absatz- <strong>und</strong> Kapitalmärkten nur einem mittleren ökonomischen Druck ausgesetzt. So sind z.B.Arbeitnehmer, die Spaß an ihrer Arbeit haben, weil sie das Gefühl haben, sich selber einbringen zu können,persönlich dazuzulernen <strong>und</strong> gefördert zu werden, bereit, ein geringeres Gehalt in Kauf zu nehmen, wiewenn diese Voraussetzungen nicht gegeben wären.Damit ist es für ein agil-proaktives Unternehmen zunächst nicht existenziell wichtig, Kosteneinsparungendurch ein ESSM zu nutzen, weil es aktuell bereits hervorragend im Wettbewerb „aufgestellt“ ist. Gleichzeitigist das Unternehmen bereits so effizient <strong>und</strong> effektiv strukturiert <strong>und</strong> verfügt in der Regel über relativmoderne Produktionsanlagen, so dass es kaum besondere Einsparpotenziale zu nutzen gibt.Dennoch hat sich im Laufe des EFAS-Projekts gezeigt, dass gerade diese Unternehmen, die es am wenigstennötig haben, die Kosteneinsparpotenziale innerhalb kürzester Zeit aufgreifen <strong>und</strong> umsetzen. Auch langfristigeEinsparpotenziale, die sich erst in der Zukunft bezahlt machen <strong>und</strong> zunächst Investitionen <strong>und</strong> strukturelleAnpassungen erfordern, werden durch die routinierten Lern- <strong>und</strong> Veränderungsprozesse ohne großesAufsehen aufgegriffen <strong>und</strong> genutzt. Darüber hinaus haben viele dieser Unternehmen in relativ kurzer Zeit dasdurch das ESSM neu gewonnene Wissen über die eigenen Energie- <strong>und</strong> Stoffströme selber verinnerlicht,decken eigeninitiativ weitere Verbesserungspotenziale auf <strong>und</strong> realisieren sie in Bälde. Damit sind agilproaktiveUnternehmen diejenigen, die, wie im Zuge der nachfolgenden Schilderungen der weiterenUnternehmenstypen deutlich werden wird, das ESSM am weitgehendsten für dich zu nutzen wissen.Dennoch, so haben die Projekterfahrungen gezeigt, sind selbst diese Unternehmen nicht bereit, sich mit denvorhandenen ESSM-Methoden so weit auseinander zu setzen, dass sie diese eigenständig hätten anwendenkönnen. Die Gründe hierfür waren im Wesentlichen ein Zeit- <strong>und</strong> Personalmangel, da die zur Verfügungstehenden Methoden entweder als nicht ausreichend für die vorgesehen Zwecke oder als zu komplizierterachtet wurden (vgl. Kapitel 7).10.2 Defensiv-harmonisches Unternehmen10.2.1 CharakteristikaEin defensiv-harmonisches Unternehmen nimmt, ebenso wie das agil-proaktive Unternehmen, seineVerpflichtungen gegenüber verschiedenen Anspruchsgruppen im Sinne einer verantwortungsbewussten88 <strong>Pforzheim</strong>er Forschungsberichte Nr. 7

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