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9. Methoden und Ansätze zur Kulturverbesserung9.1.3.1 Das Deal und Kennedy ModelDas Modell nach Deal und Kennedy (1987, S. 80ff.) beschreibt eine Kultur zweidimensional anhand derDimensionen (finanzielles) Risiko und Feedback (die Geschwindigkeit, mit der eine Aktivität sich für vorteilodernachteilhaft herausstellt):Darst. 9.1: Kultur nach Deal und KennedyRisiko:NiedrigHochFeedback undBelohnung:schnelllangsamWork hard - Play hardHart arbeiten, wild spielenProcess-CultureProzess-Kultur(oder Bürokratie)Tough-Guy, MachoCulture Harte Jungs,Macho-KulturBet-your-companyVerwette deineFirmaQuelle: Deal/Kennedy (1987), S. 85.Diese Gliederung wurde nach Untersuchungen in modernen amerikanischen Unternehmen entwickelt. Diewesentliche Erkenntnis ist, dass Unternehmen sich trotz weitgehend identischer Technologie undAufgabenstellung (z.B. Fast-Food) wesentlich voneinander unterscheiden, was zum Teil zuWettbewerbsvorteilen führt. Das Modell dient als schnelles Analyseinstrument, wobei seine Eignung, dieVeränderung von Kulturen zu analysieren, als eher gering gilt.9.1.3.2 KulturnetzG. Johnson (1988, S. 75-91) beschreibt die Unternehmenskultur als „Kulturnetz“ interner Strukturen undProzesse, welche die Selbstwahrnehmung einer Organisation kontinuierlich erzeugen und verstärken (s.Darstellung 10.2). Dieses Kulturnetz besteht aus sieben überlappenden Themengebieten:1. Geschichten und MythenGeschichten und Mythen sind informelle Kontroll- und Steuermechanismen. Die Geschichten und Mythensind nicht so sehr bewusst (oder werden verschwiegen), werden aber, wenn man zuhört, von Managern beieinem Bier nach einer Schulung zum Besten gegeben. Hier werden die unternehmerischen "Helden" und"Bösewichte" gekennzeichnet und deren Verhalten exemplarisch dargestellt, was ist "gutes Verhalten" wasist "schlecht", wie soll man sich verhalten...2. SymboleDie mehr oder weniger offensichtlichen Symbole eines Unternehmens, angefangen beim Logo, über dieMarkierung und Reservierung der Parkplätze, Kleiderordnung (Krawatte oder nicht), wer hat ein Laptop, werein Mobil-Telefon (Verteilung von Statussymbolen), bis hin zur Sitzordnung in der Kantine(gepolsterte/ungepolsterte Stühle)...3. MachtstrukturenDie offenen und versteckten Machtstrukturen innerhalb des Unternehmens. Wer darf was? Wer darf es sagenund wer nicht?4. Organisatorische StrukturenZusätzlich zu den offensichtlichen oder möglicherweise sogar schriftlich fixierten Organisationsstrukturenmüssen auch die "Informellen" Strukturen (Freundschaften, Stammtische, Toilettenkonferenzen oderSaufgelage, gemeinsames Skifahren) beschrieben werden, um ein vollständiges Bild zu erzeugen.5. KontrollsystemSowohl die offensichtlichen (Buchhaltung etc.) als auch die versteckten Kontrollmechanismen (Tratsch, Angstetc.), die in einer Unternehmung wirken müssen hier aufgeführt werden.78 Pforzheimer Forschungsberichte Nr. 7
Erfolgsfaktoren für betriebliches Energie- und Stoffstrommanagement6. Rituale und RoutinenWelche Rituale gibt es? Wie wird Erfolg belohnt? Wie wird Misserfolg verarbeitet? Wie, wann und in welchemStil finden Betriebsversammlungen statt? Wofür gibt es Berichte – sind manche Berichte eher ein Zeichen desHabits als der Notwendigkeit?7. Das ParadigmaEine unausgesprochene, nicht begründete oder verifizierte, weitgehend von allen mitgetragene Meinung, wasdas Unternehmen ausmacht und warum es erfolgreich ist.Darst. 9.2: Das Kulturnetz nach JohnsonGeschichten undMythenSymboleOrganisationsstrukturenMachtstrukturenKontrollsystemeRitualeund RoutinenParadigmenQuelle: Johnson (1988), S. 81.Johnsons Kulturnetz beschreibt die kulturellen Zusammenhänge sehr tiefgehend. Es wird von Beratern imPersonalbereich häufig verwendet, um die unsichtbaren Kräfte in einem Unternehmen zu erfassen. Diemeisten dieser Faktoren sind für die Mitarbeiter eines Unternehmens völlig unsichtbar. Nur wenn jemand vonaußen in das Unternehmen wechselt und dort eine Arbeit aufnimmt, werden einige Eigenarten erkennbar,denn Menschen nehmen in der Regel nur das wahr, was ungewohnt ist. Es ist daher fast unmöglich einrealistisches Kulturnetz ohne Hilfe von außen zu erstellen. 2689.1.3.3 Weitere Modelle zur Analyse von UnternehmenskulturenNeben den beschriebenen Modellen zur Kulturanalyse gibt es noch weitere Modelle, die meist aufempirischen Untersuchungen basieren. Zu den Bekanntesten gehören die Modelle nach Geert Hofstede(2001), John Kotter (1996), Edgar Schein (1995), Fons Trompenaars (1998) und Daniel R. Denison (2001).9.1.4 Erfassung von UnternehmenskulturenUm eine Unternehmenskultur zu erfassen, sollte versucht werden, diese durch möglichst quantitativ messbareIndikatoren darzustellen. Dabei sollte eine wiederholte Messung möglich sein, um Veränderungendokumentieren zu können. Beispiele, für ermittelbare Indikatoren sind: 269• Mitarbeiterzufriedenheit (Fragebögen)• Anzahl der Krankenstände• Anzahl der nicht konsumierten Urlaubstage• Anzahl der Überstunden• Soziale Qualität (ob bspw. bei besonderen Anlässen gefeiert wird)268Vgl. Johnson (1998), S. 75-91.269Vgl. Schenk (1997), S. 111.• IAF • 79
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Erfolgsfaktoren für betriebliches Energie- <strong>und</strong> Stoffstrommanagement6. Rituale <strong>und</strong> RoutinenWelche Rituale gibt es? Wie wird Erfolg belohnt? Wie wird Misserfolg verarbeitet? Wie, wann <strong>und</strong> in welchemStil finden Betriebsversammlungen statt? Wofür gibt es Berichte – sind manche Berichte eher ein Zeichen desHabits als der Notwendigkeit?7. Das ParadigmaEine unausgesprochene, nicht begründete oder verifizierte, weitgehend von allen mitgetragene Meinung, wasdas Unternehmen ausmacht <strong>und</strong> warum es erfolgreich ist.Darst. 9.2: Das Kulturnetz nach JohnsonGeschichten <strong>und</strong>MythenSymboleOrganisationsstrukturenMachtstrukturenKontrollsystemeRituale<strong>und</strong> RoutinenParadigmenQuelle: Johnson (1988), S. 81.Johnsons Kulturnetz beschreibt die kulturellen Zusammenhänge sehr tiefgehend. Es wird von Beratern imPersonalbereich häufig verwendet, um die unsichtbaren Kräfte in einem Unternehmen zu erfassen. Diemeisten dieser Faktoren sind für die Mitarbeiter eines Unternehmens völlig unsichtbar. Nur wenn jemand vonaußen in das Unternehmen wechselt <strong>und</strong> dort eine Arbeit aufnimmt, werden einige Eigenarten erkennbar,denn Menschen nehmen in der Regel nur das wahr, was ungewohnt ist. Es ist daher fast unmöglich einrealistisches Kulturnetz ohne Hilfe von außen zu erstellen. 2689.1.3.3 Weitere Modelle zur Analyse von UnternehmenskulturenNeben den beschriebenen Modellen zur Kulturanalyse gibt es noch weitere Modelle, die meist aufempirischen Untersuchungen basieren. Zu den Bekanntesten gehören die Modelle nach Geert Hofstede(2001), John Kotter (1996), Edgar Schein (1995), Fons Trompenaars (1998) <strong>und</strong> Daniel R. Denison (2001).9.1.4 Erfassung von UnternehmenskulturenUm eine Unternehmenskultur zu erfassen, sollte versucht werden, diese durch möglichst quantitativ messbareIndikatoren darzustellen. Dabei sollte eine wiederholte Messung möglich sein, um Veränderungendokumentieren zu können. Beispiele, für ermittelbare Indikatoren sind: 269• Mitarbeiterzufriedenheit (Fragebögen)• Anzahl der Krankenstände• Anzahl der nicht konsumierten Urlaubstage• Anzahl der Überst<strong>und</strong>en• Soziale Qualität (ob bspw. bei besonderen Anlässen gefeiert wird)268Vgl. Johnson (1998), S. 75-91.269Vgl. Schenk (1997), S. 111.• IAF • 79