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pdf-Download - und Umweltmanagement - Hochschule Pforzheim

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Erfolgsfaktoren für betriebliches Energie- <strong>und</strong> StoffstrommanagementDarst. 7.2: Erfolgsfaktoren <strong>und</strong> Hemmnisse in der UnternehmenspolitikMerkmaleUnternehmenspolitik:Quelle: Eigene Darstellung.langfristige Zieleverantwortungsbewusst7.1.1 Verantwortungsbewusste UnternehmenspolitikAusprägungenopportunistischkurzfristige ZieleÜberleben sichernDie verantwortungsbewusste Unternehmenspolitik ist auf den Erhalt der langfristigen Überlebens- <strong>und</strong>Entwicklungsfähigkeit <strong>und</strong> damit der Autonomie des Unternehmens ausgerichtet. Das Unternehmen fühlt sichgegenüber seinen verschiedenen Anspruchsgruppen verantwortlich <strong>und</strong> ist darauf bedacht, diesen Nutzen zustiften <strong>und</strong> seine Wertschöpfung entsprechend zuzuteilen. Gemäß dem Bild des Stakeholder-Ansatzes eines„quasi-öffentlichen“ Unternehmens berücksichtigt es vielfältige Interessen unterschiedlicher Stakeholder, diees in einem offenen Dialog zu ermitteln versucht.Das Unternehmen fühlt sich ebenso seinen Sachzielen, d.h. seinem Leistungsangebot gegenüber, starkverpflichtet. Dementsprechend verfügt es über ein mehrdimensionales, langfristig ausgerichtetes Zielsystem,das Wert-, Leistungs- <strong>und</strong> Sozialziele enthält, in der sich die hohe gesellschaftliche, soziale <strong>und</strong> ökologischeVerantwortung widerspiegelt. Aufgr<strong>und</strong> der langfristigen Ausrichtung werden entsprechende Entwicklungsstrategienaufgestellt <strong>und</strong> Investitionen getätigt. An der Unternehmensspitze herrscht Kontinuität, das Kapitalist geduldig. Mitarbeiter werden als wertvolle Ressource angesehen, <strong>und</strong> es wird ihnen Vertrauen als eine Artlangfristige Investition entgegengebracht. Das Management verfolgt eine avantgardistische Politik, im Rahmenderer es sich weitsichtig mit Ungewissheit <strong>und</strong> den damit einhergehenden Risiken <strong>und</strong> Chancen auseinandersetzt.Es besteht ein starkes Interesse der Unternehmensleitung an Kooperationen, die oft langfristigausgerichtet, flexibel <strong>und</strong> paritätisch gestaltet sind.Ein Management, das eine verantwortungsbewusste Unternehmenspolitik verfolgt, hat ein Interesse daran,nicht nur kurzfristige, sondern auch langfristige Kosteneinsparpotenziale zu nutzen. Denn es ist für den Erhaltder eigenen langfristigen Überlebens- <strong>und</strong> Entwicklungsfähigkeit auch bereit, zunächst Investitionen zutätigen, die sich erst langfristig wirtschaftlich lohnen.7.1.2 Opportunistische UnternehmenspolitikEine opportunistische Unternehmenspolitik setzt sich demgegenüber das eindimensionale Ziel, denShareholder Value für die Eigentümer zu maximieren. Dabei werden oft zugunsten kurzfristiger Interessen derAktionäre durch Ver- <strong>und</strong> Zukauf von Geschäftseinheiten finanzielle Möglichkeiten ausgeschöpft, kurzfristigeRationalisierungen vorgenommen <strong>und</strong> das Unternehmen ausgebeutet. Das Unternehmen fühlt sich keinenSachzielen gegenüber verpflichtet, sondern orientiert sich an ökonomischen Zielen („Shareholder Approach“).Eine gesellschaftliche, soziale oder ökologische Verantwortung wird nicht gesehen <strong>und</strong> darauf reduziert, dassin Sinne einer gesellschaftlichen Vermeidungspolitik die gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden. Dieskann zu Konfrontationen mit anderen Interessengruppen führen. Das Unternehmen <strong>und</strong> seine Anspruchsgruppenwerden möglichst kurzfristig ausgebeutet, um die Gewinne für die Aktionäre zu maximieren.Manager, die keine kurzfristigen Erfolge aufweisen können, werden tendenziell ausgetauscht; „hire and fire“ist eine gängige Praktik. Menschen werden als Ware <strong>und</strong> Instrumente verstanden.Aufgr<strong>und</strong> des bestehenden Misstrauens ist das Unternehmen gegenüber Kooperationen zurückhaltend, dadiese die eigene Handlungsautonomie einschränken. Wird dennoch eine Partnerschaft eingegangen, strebtdas Unternehmen das Direktionsrecht an, um eine weitgehende Kontrolle ausüben zu können. Dasbestehende Misstrauen <strong>und</strong> die Skepsis gegenüber den Partnern führen dazu, dass die Partnerschaften starkvertraglich geregelt <strong>und</strong> meist nur auf Zeit bzw. sporadisch eingegangen werden.Eine opportunistische Unternehmenskultur hat zur Folge, dass die Unternehmensleitung in der Regel nur ankurzfristigen Kostensenkungspotenzialen interessiert ist, durch welche der kurzfristige Shareholder Valuegesteigert wird. Langfristige Einsparpotenziale werden zumeist nicht genutzt, da hier zunächst Investitionennötig wären.• IAF • 45

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