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pdf-Download - und Umweltmanagement - Hochschule Pforzheim

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Erfolgsfaktoren für betriebliches Energie- <strong>und</strong> StoffstrommanagementDie verschiedenen Unternehmensprozesse laufen im Großen <strong>und</strong> Ganzen nach bestimmten Regeln bzw. ingeordneten Bahnen ab. Daher können Unternehmen anhand ihrer spezifischen Kommunikations- <strong>und</strong>Handlungsmuster – den Ordnungsmomenten Strategien, Strukturen <strong>und</strong> Kulturen – charakterisiert werden.Die Ordnungsmomente strukturieren <strong>und</strong> ordnen die Prozesse <strong>und</strong> sind damit in der Lage, dasunternehmerische Alltagsgeschehen auf bestimmte Wirkungen <strong>und</strong> Ergebnisse hin auszurichten. 21Strategien bezeichnen das strategische Orientierungswissen einer Unternehmung <strong>und</strong> beinhalten, was dasUnternehmen zu tun beabsichtigt, um „die richtigen Dinge zu tun“. Sie haben damit eine zentraleAusrichtungsfunktion für das unternehmerische Handeln. 22Strukturen haben die Funktion, das unternehmerische Handeln zu koordinieren, <strong>und</strong> beantworten damit dieFrage, wie das Unternehmen seine Strategien realisiert, um „die Dinge richtig zu tun“. 23 Strukturen definierendie Arbeitsteilung im Unternehmen mit dem Ziel, möglichst hohe Effizienz- <strong>und</strong> Produktivitätsgewinne zuerzielen, <strong>und</strong> integrieren die einzelnen Teilleistungen wieder zu einem Ganzen, um damit die Effektivität derProzesse zu gewährleisten. 24Einen gemeinsamen Sinnhorizont, der die Fragen nach dem worum <strong>und</strong> wozu unternehmerischen Handelnsbeantwortet, vermittelt schließlich die Kultur. Sie äußert sich bspw. in einer Vision <strong>und</strong> einer gemeinsamenIdentität. Es bedarf dieser Vergewisserungsfunktion einer Unternehmenskultur, weil Strategien <strong>und</strong> Strukturenunternehmerisches Handeln nicht im Detail regeln können <strong>und</strong> dürfen. Sie ist daher für ein gutesZusammenleben, eine gelingende Kooperation <strong>und</strong> den ökonomischen Erfolg eines Unternehmens sehrwichtig. 25 Eine Unternehmenskultur äußert sich z.T. in materiellen Objekten (z.B. Kunstwerke oder Artefaktemit symbolischer Wirkung), umfasst aber größtenteils immaterielle Elemente wie z.B. Normen <strong>und</strong> Werte,Einstellungen <strong>und</strong> Haltungen, Geschichten <strong>und</strong> Mythen, Denk-, Argumentations- <strong>und</strong> Interpretationsmuster,Sprachregelungen sowie kollektive Erwartungen <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong>überzeugungen. 26Das relevante Umfeld des Unternehmens unterliegt einer hohen Umweltdynamik, so dass sich dasUnternehmen zur eigenen Existenzsicherung ständig verändern muss. Darum ist organisationaler Wandel nachAshby (1970) eine zwingende Voraussetzung für ein stabiles Unternehmen. Wandel ist dann erfolgreich,wenn sich Phasen der Veränderung bzw. Verunsicherung, in der neue Wege beschritten werden, mit Phasender Stabilität, in der eine erneute Vergewisserung stattfindet <strong>und</strong> Traditionen geprägt werden, abwechseln.Wandel tangiert in der Regel sowohl die Sachebene des unternehmerischen Handelns, d.h. dieUnternehmensprozesse, die direkt <strong>und</strong> indirekt auf die Erbringung der Wertschöpfung ausgerichtet sind, alsauch die Beziehungsebene, d.h. die Zugehörigkeit, Identität, Gr<strong>und</strong>haltungen (Haltungen <strong>und</strong> Einstellungen),Beziehungsformen, Beziehungsqualität, Interaktionspartner <strong>und</strong> Interaktionsmuster, die die Art derZusammenarbeit prägt. Je nach Umfang (Breite), Tragweite (Tiefe) <strong>und</strong> Intensität (Geschwindigkeit) desWandels kann zwischen den Entwicklungsmodi der Optimierung (evolutionärer, inkrementaler Wandel) <strong>und</strong>der Erneuerung (revolutionärer, radikaler Wandel) unterschieden werden. 272.2 Wandel als Wechselspiel zwischen Ordnungsmomenten <strong>und</strong> ProzessenWie funktioniert nun genau das Wechselspiel zwischen Ordnungsmomenten <strong>und</strong> Prozessen? Die Beantwortungdieser Frage gibt erste zentrale Hinweise darauf, wie ein organisationaler Wandel von Unternehmenvonstatten geht (vgl. Darstellung 3.2).Die Ordnungsmomente Strategien, Strukturen <strong>und</strong> Kulturen sind quasi eingefrorene Entscheidungen <strong>und</strong>bezeichnen das Handeln, das mehr oder weniger konstant bleibt <strong>und</strong> worauf sich die Menschen in <strong>und</strong>außerhalb von Unternehmen im Wesentlichen verlassen können. Wie bereits beschrieben, sind es diespezifischen Ausprägungen der Ordnungsmomente, die eine Unternehmung letztlich charakterisieren <strong>und</strong> das21Vgl. Rüegg-Stürm (2002), S. 23 <strong>und</strong> 37f. Dabei lehnt er sich an die Strukturmomente aus Giddens Strukturationstheoriean, siehe hierzu Giddens (1997), S. 240ff.22Vgl. Rüegg-Stürm (2002), S. 37.23Vgl. Rüegg-Stürm (2002), S. 37.24Vgl. Rüegg-Stürm (2002), S. 48f.25Vgl. Rüegg-Stürm (2002), S. 37.26Vgl. Rüegg-Stürm (2002), S. 54ff.27Vgl. Rüegg-Stürm (2002), S. 23, 80ff.• IAF • 13

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