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pdf-Download - und Umweltmanagement - Hochschule Pforzheim

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12. Werkzeugkasten für ein effektives ESSMbspw. in Gestalt eines Total Quality Managements. 286Dieses zielt darauf ab, die Eigenverantwortlichkeit derAbteilungen für die Qualität der eigenen Leistungen im Sinne des Prinzips der internen K<strong>und</strong>en zu fördern. 287Das TQM bindet in erster Linie das Top <strong>und</strong> Middle Management über entsprechende Zieldefinitionen <strong>und</strong>Anreizsysteme (z.B. Prämien, erfolgsabhängige Entlohnung <strong>und</strong> Aufstiegschancen) direkt in einen KVP-Prozessein. Im Zuge der Einführung sind auch hier entsprechende Weiterbildungen nötig, um die notwendigenKompetenzen für die neuen Aufgaben zu vermitteln <strong>und</strong> die TQM-Verantwortlichen für die Verwendung derverschiedenen TQM-Instrumente zu schulen. Wertvolle Qualitätswerkzeuge, um bestehende Probleme zuanalysieren <strong>und</strong> Verbesserungspotenziale aufzufinden, sind bspw. Fehlersammellisten, Flowcharts, Histogramme,Affinitäts-, Relations- <strong>und</strong> Matrixdiagramme sowie Netzpläne. Für die kontinuierliche Generierung<strong>und</strong> Umsetzung von Verbesserungsvorschlägen bieten sich bspw. Qualitätszirkel oder Gruppenarbeiten zukonkreten weiterreichenden TQM-Themen an.Um nicht nur das Top <strong>und</strong> Middle Management, sondern auch das Lower Management <strong>und</strong> die Mitarbeiter inden KVP-Prozess mit einzubeziehen <strong>und</strong> damit gleichzeitig auch einen wesentlichen Schritt in Richtung einerkulturellen Verankerung der Innovationsorientierung in Gang zu bringen, empfiehlt es sich, das TQM um dasKaizen zu ergänzen. 288Wesentliche Eckpunkte des Kaizen sind die konsequente Vermittlung einer ständigen Verbesserung <strong>und</strong>Elimination von Fehlern, <strong>und</strong> seien sie noch so gering. Dies gilt es regelmäßig zu kommunizieren <strong>und</strong> durchein Prämiensystem, das auch kleine Verbesserungen belohnt, zu zementieren. Dabei könnten sog. „Cockpit-Charts“, in denen anhand konkreter Zahlen <strong>und</strong> Fakten die Verbesserungen offengelegt <strong>und</strong> verfolgt werdenkönnen, den kontinuierlichen Erfolg der laufenden Optimierungsanstrengungen visualisieren. Für die konkreteArbeits(platz)gestaltung können verschiedene Kaizen-Tools verwendet werden, wie z.B. der PDCA-Zyklus(Plan-do-check-act) oder die konsequente Diskussion von Verbesserungsvorschlägen im Team („the team isthe hero”) 289 . Fest institutionalisierte Qualitätszirkel können gezielt Verbesserungsvorschläge im Rahmen vonabteilungsübergreifender Kleingruppenarbeit generieren. Vorgesetzte sollten trainiert werden, als „mobileVorschlagsboxen“ Vorschlagszyklen in ihrem Verantwortungsbereich einzuführen <strong>und</strong> Vorschläge direkt <strong>und</strong>schnell aufzugreifen <strong>und</strong> umzusetzen. 290Darüber hinaus könnten Rollenspiele ein Bewusstsein für„Sparsamkeit“ <strong>und</strong> deren tagtägliche Umsetzung vermitteln.Alternativ zu einem TQM hat sich in vielen Unternehmen auch ein Lean Management bewährt. 291 Dieses zieltauf eine rigorose K<strong>und</strong>enorientierung ab mit der Eliminierung von Blindleistungen, d.h. von Leistungen, diekeinen wahrnehmbaren K<strong>und</strong>ennutzen erbringen. Auch hier sind Weiterbildungen nötig, damit dieVerantwortlichen mit den Instrumenten des Lean Management umzugehen lernen <strong>und</strong> sie in die Lage versetztwerden, die Unternehmensmitglieder für das Lean Management zu gewinnen.Zentrale Instrumente des Lean Mangement sind die Wertanalyse, Wertstromanalyse, Gemeinkostenwertanalyse<strong>und</strong> das Time Based Management 292 . Weitere Instrumente sind beispielsweise das Target Costing,mit dem Produktionskosten bereits während der Produktentwicklungsphasen konsequent reduziert werden<strong>und</strong> das Produkt frühzeitig auf die Erbringung des K<strong>und</strong>ennutzens hin fokussiert wird, das Quality FunctionDeployment (QFD) 293 , teilautonome Gruppen 294 , das Delayering 295 , die Führung über normative Regelungen 296 ,286Zu dem Konzept <strong>und</strong> verschiedenen Instrumenten des Total Quality Management s. Abschnitt 9.2.3.287Vgl. Füser (1999), S. 110.288Zu dem Konzept <strong>und</strong> verschiedenen Instrumenten des Kaizen s. Abschnitt 9.3.1.289Vgl. Füser (1999), S. 99f.290Die direkten Vorgesetzten von Mitarbeitern nehmen hierbei Vorschläge entgegen, evaluieren sie <strong>und</strong> entscheiden direktüber deren Umsetzung. Dabei besteht ein Vorschlagszyklus aus mehreren Phasen: Zunächst werden die Mitarbeiter zurBeteiligung an Problemlösungen motiviert <strong>und</strong> reichen daraufhin eigene Vorschläge ein. Der Vorgesetzte oder einezentrale Abteilung prüft die Vorschläge <strong>und</strong> entscheidet über eine mögliche finanzielle Anerkennung. Vgl. JapanHuman Relations Association (1995), S. 72-75.291Zum Konzept <strong>und</strong> den verschiedenen Instrumenten des Lean Management s. Abschnitt 9.3.2.292Dieses dient der Verkürzung von Durchlaufzeiten durch die Straffung von Prozessen <strong>und</strong> die Eliminierung von(Zwischen-) Lagerzeiten. Vgl. Füser (1999), S. 106.293Vgl. hierzu Fußnote 182.294Vgl. Füser (1999), S. 66.295Hierarchieabflachung, Vgl. Füser (1999), S. 70.104 <strong>Pforzheim</strong>er Forschungsberichte Nr. 7

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