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pdf-Download - und Umweltmanagement - Hochschule Pforzheim

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11. Entwicklungspotenziale der UnternehmenstypenAuch weitreichende Kontrollmaßnahmen können dieses Manko nicht vollständig beheben. Zudem wird daswertvolle Kreativitäts- <strong>und</strong> Innovationspotenzial dieser Manager <strong>und</strong> Mitarbeiter, die „innerlich gekündigt“haben, nicht genutzt.Daher ist es für ein innovativ-ausbeuterisches Unternehmen wichtig, positive Anreize gegenüber den unterenManagementebenen <strong>und</strong> den Mitarbeitern zu setzen <strong>und</strong> ihr Engagement für die Unternehmensziele zuwecken. Es ist wichtig, diese in Entscheidungsprozesse einzubeziehen, den Kampf Aller gegen Alle abzubauen<strong>und</strong> einen fairen, offenen <strong>und</strong> kooperativen Umgang zu etablieren. Auf diese Weise können Vertrauen mitder Zeit wachsen, konstruktive Kritik geäußert <strong>und</strong> Kontrollmechanismen nach <strong>und</strong> nach abgebaut werden.Auf diese Weise wird es möglich, Freiräume zu vergrößern <strong>und</strong> Verantwortung zu delegieren. Mit Hilfe desaufgebauten Vertrauens, gepaart mit finanziellen <strong>und</strong> intrinsischen Anreizen, werden die Fähigkeiten derManager <strong>und</strong> Mitarbeiter zugunsten der Unternehmensziele nutzbar gemacht.Diese Veränderungen zu erreichen, ist sicherlich eine große Herausforderung, da zerstörtes Vertrauen erstnach <strong>und</strong> nach durch vertrauensbildende Maßnahmen wieder hergestellt werden kann. Zudem werden diesegeschilderten Veränderungen in der Regel etablierte Machtbereiche, Eitelkeiten <strong>und</strong> persönliche Interessenverletzen. Diese Widerstände aufzubrechen, ist sicherlich keine einfache Aufgabe.Wenn es gelingt, eine Identifikation mit dem Arbeitgeber herzustellen, werden auch das Interesse derEntscheidungsträger an dessen langfristigem Fortbestand <strong>und</strong> eine Verpflichtung gegenüber denunternehmerischen Anspruchsgruppen wachsen können. Dadurch wird es auch eher möglich, einenlangfristigen Entscheidungshorizont im Unternehmen zu etablieren, der es erlaubt, dass auch langfristigeKosteneinsparpotenziale genutzt werden <strong>und</strong> auf diese Weise in die langfristige Existenzsicherung desUnternehmens investiert wird.Darüber hinaus wäre es für den langfristigen Bestand des innovativ-ausbeuterischen Unternehmenswünschenswert, wenn die opportunistische Unternehmenspolitik zugunsten einer größeren Verantwortunggegenüber seinen Anspruchsgruppen bzw. der Gesellschaft zumindest teilweise zugunsten eines größerenVerantwortungsbewusstseins zurückgenommen würde. Denn das opportunistisch handelnde Unternehmenläuft Gefahr, mit der Zeit seine gesellschaftliche Legitimität zu verlieren, was letztlich die eigene Existenzbedrohen kann. Dies ist zwar keine notwendige Voraussetzung für ein effektives ESSM, aber dennoch imInteresse des Unternehmens betriebswirtschaftlich sinnvoll.11.2.4 Herausforderungen stagnierender UnternehmenFür ein stagnierendes Unternehmen geht es zwar noch nicht ums nackte Überleben, allerdings ist dasÜberleben des Unternehmens bereits mittelfristig gefährdet <strong>und</strong> die Wettbewerbsposition akut in Gefahr. DasUnternehmen beginnt bereits, „rote Zahlen“ zu schreiben. Daher sind Verbesserungsmaßnahmen hierdringend nötig <strong>und</strong> der Weg zu einer langfristig stabilen Situation <strong>und</strong> Wettbewerbsposition recht weit. Dennletztlich bündelt das stagnierende Unternehmen sämtliche Schwächen der beiden vorher genanntenUnternehmenstypen: eine mangelnde Innovationsorientierung <strong>und</strong> Veränderungsbereitschaft sowie eineausbeuterische, opportunistische Haltung <strong>und</strong> ein Umgang voller Misstrauen. Damit werden nicht nurlangfristige, sondern oft auch kurzfristige Verbesserungspotenziale im Unternehmen nicht realisiert.Aus diesem Gr<strong>und</strong> muss das stagnierende Unternehmen letztlich auch sämtlichen Herausforderungenbegegnen, denen sich harmonisch-defensive <strong>und</strong> innovativ-ausbeuterische Unternehmen stellen müssen. Indiesem Sinne müssen gewachsene Machtstrukturen <strong>und</strong> Standesdünkel aufgebrochen werden, aufgr<strong>und</strong>derer bestehende Strukturen <strong>und</strong> Abläufe intransparent werden <strong>und</strong> Entscheidungen zugunsten bestimmterInteressensgruppen <strong>und</strong> nicht mehr zugunsten der Unternehmensziele gefällt werden. Dazu sind oftweitreichende strukturelle Änderungen nötig, <strong>und</strong> es könnte empfehlenswert sein, externe Beraterhinzuzuziehen, die von unternehmensinternen Partikularinteressen weitgehend unabhängig sind <strong>und</strong>unangenehme Wahrheiten aufdecken <strong>und</strong> aussprechen können.Dringend nötig sind eine größere Leistungstransparenz <strong>und</strong> das Setzen von Leistungsanreizen auf Mitarbeiter<strong>und</strong>Managementebene. Die bestehende Lethargie <strong>und</strong> eingefahrene Gewohnheiten müssen durchgebrochen<strong>und</strong> ein möglichst positiver Leistungsdruck aufgebaut werden, der Motivation, Ehrgeiz <strong>und</strong> Engagementschafft. Hierzu gilt es, die persönlichen Ziele mit den Unternehmenszielen weitgehend in Einklang zu bringen,indem klare Verantwortungen z.B. für Kosten, technische <strong>und</strong> organisatorische Verbesserungen zugewiesen,die entsprechenden Befugnisse erteilt <strong>und</strong> effektive Ziel- bzw. Erfolgskontrollen durchgeführt werden. Es musssich letztlich für die Mitglieder extrinsisch <strong>und</strong> intrinsisch lohnen, sich für das Unternehmen zu engagieren.Hierfür ist es jedoch nötig, eine zweite wichtige Problematik anzugehen: Das Schaffen von Vertrauen. Dazumuss ein Paradigmenwechsel von einer opportunistischen hin zu einer verantwortungsbewussten100 <strong>Pforzheim</strong>er Forschungsberichte Nr. 7

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