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pdf-Download - und Umweltmanagement - Hochschule Pforzheim

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Erfolgsfaktoren für betriebliches Energie- <strong>und</strong> Stoffstrommanagementjedoch dort an ihre Grenzen, wo Kosteneinsparpotenziale zwar für das Unternehmen insgesamt wichtigwären, den Akteuren selber jedoch keinen eigenen Vorteil bringen.Insgesamt ist das innovativ-ausbeuterische Unternehmen in der Lage, kurzfristige Kosteneinsparpotenzialedurch ein ESSM direkt aufzugreifen <strong>und</strong> umzusetzen <strong>und</strong> sogar eigeninitiativ selber entsprechendeVerbesserungspotenziale zu entdecken <strong>und</strong> zu nutzen. Dies gilt für längerfristige Einsparpotenziale hingegennur teilweise. Dem mittleren Kostendruck, dem es gegenüber steht, wird das Unternehmen damit zumindestkurz- bis mittelfristig gerecht.Langfristig ist seine Existenz jedoch gefährdet: Innovativ-ausbeuterische Unternehmen versäumen es in ihrerausbeuterischen Haltung, in Erfolgspotenziale zu investieren. Dies gilt für technische Investitionen, ebenso wiefür Investitionen in Partnerschaften oder in das eigene Humankapital: Dadurch dass diese Unternehmen auchnicht in vertrauensvolle Vertragsbeziehungen zu investieren <strong>und</strong> zu deren Gunsten zu einem kurzfristigenGewinnverzicht bereit sind, scheitern manche angeordneten Verbesserungsmaßnahmen am Widerstand derMitarbeiter. Zudem werden deren Wissen <strong>und</strong> Kreativität, die aufgr<strong>und</strong> der größeren Nähe zu denProduktionsprozessen besonders wertvoll ist, nicht gefördert <strong>und</strong> damit nicht genutzt.Darüber hinaus bestehen weitere Gefährdungen der langfristigen Unternehmensexistenz, die jedoch nichtdirekt mit der erfolgreichen Nutzung eines ESSM zusammenhängen: Das Unternehmen droht langfristig diegesellschaftliche Legitimation zu verlieren, da es immer wieder durch zweifelhafte, illegitimeGeschäftspraktiken in die Schlagzeilen gerät. Manager werden in ihrer Haltung, kurzfristig denUnternehmenswert zu maximieren, versucht sein, die Überkapazitäten, die für eine Leistungsführerschaftnötig sind, abzubauen. Damit nehmen sie dem Unternehmen die strukturelle Flexibilität, auch in Zukunft denK<strong>und</strong>enanforderungen noch genügen zu können. Schließlich führt das ständige Misstrauen im Unternehmendazu, dass Teamarbeit oftmals problematisch ist <strong>und</strong> an einem unfairen zwischenmenschlichen Miteinanderscheitert.10.4 Stagnierendes Unternehmen10.4.1 CharakteristikaEin stagnierendes Unternehmen verfolgt ebenfalls eine opportunistische, d.h. einseitig am Unternehmenswertausgerichtete Unternehmenspolitik, was sich auch in einer opportunistischen Unternehmenskulturwiderspiegelt. Auf den Absatzmärkten strebt es die Kostenführerschaft an <strong>und</strong> verfügt über weitgehendstarre Unternehmensstrukturen <strong>und</strong> eine entsprechend änderungsfeindlich eingestellte Unternehmenskultur.Ein stagnierendes Unternehmen richtet sich einzig am kurzfristigen Gewinnziel aus, so dass andere langfristigeZiele, die Potenziale für einen zukünftigen finanziellen Erfolg generieren würden, außen vor bleiben. Siewerden nur dann erfüllt, wenn gesetzliche Rahmenbedingungen das Unternehmen dazu zwingenGleichzeitig verfolgt das Unternehmen die Strategie der Kostenführerschaft <strong>und</strong> bietet dementsprechend einstandardisiertes Massenprogramm an. Die darin enthaltenen Leistungen hat es von innovativenPionierunternehmen imitiert. Die eigene Wettbewerbsposition versucht das Unternehmen durch kurzfristigeRationalisierungen <strong>und</strong> Effizienzverbesserungen zu erhalten. Dabei werden das Unternehmen, ebenso wie dieMitarbeiter <strong>und</strong> Manager auf die Dauer systematisch ausgebeutet.Unter den Mitarbeitern <strong>und</strong> Managern besteht eine geringe Solidarität, Loyalität <strong>und</strong> damit auch Motivation.Jeder versucht, seine eigenen Interessen zu verfolgen, die Zusammenarbeit ist von Misstrauen geprägt. EineIdentifikation mit den Unternehmenszielen <strong>und</strong> ein Engagement dafür sind kaum vorhanden, da Mitgliederweder über zwischenmenschliche, intrinsische Motivationsfaktoren, noch durch extrinsische Anreize wiePrämiensysteme oder Aufstiegschancen belohnt werden. Daher versuchen Manager <strong>und</strong> Mitarbeiter, eigene• IAF • 93

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