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Wellness - Bad Steben

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im Staatlichen Kurhaus<br />

Willkommen<br />

Bulgarien!<br />

Mit einer großen Ausstellung mit 64 bulgarischen Künstlern<br />

heißt das Grafik Museum Stiftung Schreiner <strong>Bad</strong> <strong>Steben</strong> Bulgarien<br />

in der Europäischen Union willkommen. Der Schau wird<br />

von dem Land eine hohe Bedeutung beigemessen: Zur Eröffnung<br />

am Sonntag, 22. Juli, werden der bulgarische Kulturminister<br />

Stefan Danailov und der Präsident der Akademie der Künste<br />

in Sofia, Professor Bojidar Ionov, in <strong>Bad</strong> <strong>Steben</strong> erwartet; den<br />

Einführungstext zum Katalog der Ausstellung hat der bulgarische<br />

Kunsthistoriker Tschavdar Popov verfasst. Die Akademie in<br />

Sofia sowie der bulgarische Künstlerverband haben an der<br />

Vorbereitung der Ausstellung intensiv mitgearbeitet.<br />

Auch das Augenmerk von deutscher Seite ist beachtlich: Die<br />

Schirmherrschaft hat der bayerische Ministerpräsident Dr. Edmund<br />

Stoiber übernommen; die Oberfrankenstiftung unterstützt<br />

die Schau mit einem finanziellen Beitrag.<br />

Einen Überblick über die zeitgenössische bulgarische Grafik<br />

wird die Ausstellung präsentieren. Vertreten sind Künstler aus<br />

mehreren Generationen; die Werke wurden in einer Vielzahl<br />

von Techniken ausgearbeitet: vom traditionellen Holzschnitt<br />

über die Lithografie und die Spielarten der Radierung bis hin zu<br />

den Digitalverfahren der Gegenwart.<br />

In Stil und Inhalt der Grafiken lässt sich keine gemeinsame<br />

Grundhaltung feststellen – die Grafik als eine künstlerische<br />

Darstellungsform innerhalb der bildenden Kunst ist heute<br />

ebenso vielschichtig und individuell wie Malerei und Bildhauerei.<br />

Aber, darauf weißt Professor Tschavdar Popov hin, es war<br />

die Grafik, die sich wesentlich früher als die anderen genannten<br />

Kunstformen in Bulgarien von den Dogmen und Festlegungen<br />

des sozialistischen Realismus abgewandt hat. Dies führte zu<br />

einer Abkehr von den illustrativen und naturalistischen Darstellungsformen<br />

hin zu einer Suchen nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten,<br />

die vor allem die Überwindung des Erzählerischen in<br />

der herkömmlichen Form anstrebten. Was naturgemäß zu vielfältigen<br />

Lösungen führte, zu figurativen, abstrakten und konkreten<br />

Darstellungen, zum Über-Realen und Metaphorischen,<br />

zum Konzeptuellen. Bleibend dabei ist die hohe handwerkliche<br />

Noch bis zum 15. Juli zeigt das Grafik Museum Stiftung<br />

Schreiner eine Fotografie-Ausstellung mit den drei Fotografen<br />

Anastasia Khoroshilova, Rita Magalhaes und Mahmoud<br />

Dabdoub.<br />

Unter dem Titel „Inszenierte Dokumente” vereint die<br />

Ausstellung drei vollkommen unterschiedliche Ansätze der fotografischen<br />

Darstellung. Mahmoud Dabdoub, aufgewachsen in<br />

einem palästinensischen Flüchtlingslager in Baalbek im Libanon,<br />

zeigt in einer Fotoserie, die auch als Buch vorliegt, den<br />

Alltag in Städten der DDR. Wobei er, als Ende der achtziger Jahre<br />

die Fotos entstanden, vom Untergehen dieser Welt, die seine<br />

neue Heimat geworden war, noch nichts ahnen konnte. Die<br />

Fotos geben uns heute ein authentisches Zeugnis dieser Zeit.<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Steben</strong><br />

Ausführung, die meisterhafte und präzise Anwendung der grafischen<br />

Techniken.<br />

Professor Popov merkt an: „Die zeitgenössische bulgarische<br />

Grafik belehrt nicht, erzählt nicht, propagiert nicht. Sie predigt<br />

keine unveränderlichen, ewigen? Wahrheiten. Im Gegenteil –<br />

öfters bietet sie Beweise für die fieberhafte Suche nach ethischen,<br />

künstlerischen und philosophischen Wahrheiten sowie<br />

für eine seelische Unruhe und weltanschauliche Unbestimmtheit.<br />

Auf diesem Weg bringt sie zahlreiche Fragen ohne<br />

Antwort zum Ausdruck. In diesem Sinne ist die Grafik ein außerordentlich<br />

genaues und empfindliches Symptom und Barometer<br />

der schwierigen und widersprüchlichen Epoche, in der<br />

wir leben.”<br />

SABINE GEBHARDT<br />

Die Ausstellung „Bulgarische Grafik 2007” wird am<br />

Sonntag, 22. Juli, um 11 Uhr im Großen Kurhaussaal im<br />

Kurhaus <strong>Bad</strong> <strong>Steben</strong> eröffnet. Anschließend spiet das<br />

Kurensemble zur Unterhaltung und das Grafik Museum<br />

lädt zu einem Buffet im Kurhausfoyer ein. Jeder<br />

Interessierte ist zu der Eröffnung herzlich willkommen.<br />

Die Ausstellung kann bis<br />

14. Oktober in <strong>Bad</strong> <strong>Steben</strong><br />

besucht werden. Anschließend<br />

wird sie weiter wandern:<br />

von November 2007<br />

bis Februar 2008 (in Teilen)<br />

in die Vogtland-Kunsthalle in<br />

Reichenbach/Vogtland und<br />

im Frühjahr 2008 ins Neue<br />

Schloss in <strong>Bad</strong> Lobenstein.<br />

Die Russin Anastasia Khoroshilova<br />

hat Menschen, die in<br />

der Umgebung von Moskau<br />

leben und ethnischen Minderheiten<br />

angehören, besucht<br />

und sie und ihr ländliches<br />

Lebensumfeld portraitiert.<br />

Die Portugiesin Rita Magalhaes<br />

schließlich löst sich vollkommen<br />

von der vorgefundenen<br />

Realität und inszeniert<br />

ihre Fotografien mit einer zuhöchst<br />

malerischen Wirkung.<br />

21<br />

KUNST & KULTUR

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