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Geschäftsbericht 2010 Holcim Ltd

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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />

Biodiversität ist Leben<br />

<strong>2010</strong> war das Internationale Jahr der Biodiversität<br />

Strength. Performance. Passion.


<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />

Strength. Performance. Passion.


<strong>Holcim</strong> ist ein weltweit führender Produzent und Anbieter<br />

von Zement und Zuschlagstoffen. Transportbeton, Beton-<br />

produkte und Asphalt einschliesslich damit verbundener<br />

Serviceleistungen sind weitere Geschäftsaktivitäten.<br />

Der Konzern ist in rund 70 Ländern tätig und beschäftigt<br />

mehr als 80 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Seit vielen Jahren leistet <strong>Holcim</strong> Pionierarbeit für nachhaltige<br />

Entwicklung – so bei der Förderung von Fauna und Flora<br />

an den Produktionsstandorten.<br />

<strong>Holcim</strong> ist wie kein anderer Baustoffkonzern global<br />

präsent und mit rund 2500 Produktionsbetrieben<br />

bestens positioniert. Die konsequente geographische<br />

Diversifikation stärkt den Konzern in einem wirtschaftlich<br />

anspruchsvollen Umfeld.<br />

Die lokalen Gesellschaften des 1912 in der Schweiz<br />

gegründeten Konzerns streben eine optimale Kundenbedienung<br />

an; dazu gehören innovative Serviceleistungen.<br />

In Produktion und Vertrieb sowie bezüglich<br />

der ökologischen und sozialen Verantwortung der<br />

Firma gelten globale Standards.<br />

Die Vereinten Nationen haben <strong>2010</strong> zum Jahr der<br />

Biodiversität erklärt, und <strong>Holcim</strong> will in diesem<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> auch über die Aktivitäten in diesem<br />

Bereich berichten. Der Konzern fördert Biodiversität<br />

an den Produktionsstandorten, und seit mehreren<br />

Jahren besteht eine entsprechende wertvolle Partnerschaft<br />

mit der International Union for Conservation<br />

of Nature (IUCN).<br />

<strong>Holcim</strong> wurde zum achten aufeinanderfolgenden Mal<br />

als Mitglied des Dow Jones Sustainability World Index<br />

bestätigt und damit als eines der nachhaltigsten<br />

Unternehmen der Baustoffbranche ausgezeichnet.<br />

Auch im Nachhaltigkeitsindex FTSE4Good ist <strong>Holcim</strong><br />

aufgeführt.


Finanzielle<br />

Informationen<br />

1 Konzerngewinn<br />

plus Abschreibungen<br />

und<br />

Wertminderungen.<br />

2 Nettofi nanzschulden<br />

dividiert<br />

durch das Total<br />

Eigenkapital.<br />

3 Der Gewinn pro<br />

Aktie wird<br />

basierend auf dem<br />

Konzerngewinn<br />

– Anteil Aktionäre<br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> – und<br />

der gewichteten<br />

Anzahl Aktien<br />

berechnet.<br />

4 Vorschlag des<br />

Verwaltungsrates<br />

für eine Ausschüttung<br />

aus der<br />

Kapitaleinlagereserve.<br />

5 Positionen der<br />

Erfolgsrechnung<br />

zu Durchschnittskursen,Bilanzpositionen<br />

zu<br />

Jahresendkursen<br />

umgerechnet.<br />

Kennzahlen <strong>Holcim</strong>-Konzern<br />

<strong>2010</strong> 2009 ±% ±% auf<br />

vergleichbarer<br />

Basis<br />

Jahresproduktionskapazität Zement Mio. t 211,5 202,9 +4,2 +4,2<br />

Zementabsatz Mio. t 136,7 131,9 +3,6 +2,4<br />

Mineralischer Bindemittelabsatz Mio. t 4,1 3,5 +17,1 +5,7<br />

Zuschlagstoffabsatz Mio. t 157,9 143,4 +10,1 –1,6<br />

Transportbetonabsatz Mio. m3 45,9 41,8 +9,8 +0,2<br />

Asphaltabsatz Mio. t 10,6 11,0 –3,6 –3,6<br />

Nettoverkaufsertrag Mio. CHF 21 653 21 132 +2,5 –2,1<br />

Betrieblicher EBITDA Mio. CHF 4 513 4 630 –2,5 –6,1<br />

Betriebliche EBITDA-Marge % 20,8 21,9<br />

EBITDA Mio. CHF 4 988 5 229 –4,6<br />

Betriebsgewinn Mio. CHF 2 619 2 781 –5,8 –10,1<br />

Betriebsgewinn-Marge % 12,1 13,2<br />

Konzerngewinn Mio. CHF 1 621 1 958 –17,2 –18,2<br />

Konzerngewinn-Marge % 7,5 9,3<br />

Konzerngewinn – Anteil Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> Mio. CHF 1 182 1 471 –19,6 –21,1<br />

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit Mio. CHF 3 659 3 888 –5,9 –8,3<br />

Geldfluss-Marge % 16,9 18,4<br />

Nettofinanzschulden Mio. CHF 11 363 13 833 –17,9 –9,9<br />

Funds from operations1 /Nettofinanzschulden % 31,3 27,6<br />

Total Eigenkapital Mio. CHF 21 121 22 044 –4,2<br />

Gearing2 % 53,8 62,8<br />

Personalbestand 31.12. 80 310 81 498 –1,5 –1,5<br />

Gewinn pro Aktie3 CHF 3.69 4.93 –25,2<br />

Verwässerter Gewinn pro Aktie3 CHF 3.69 4.93 –25,2<br />

Ausschüttung Mio. CHF 4804 480 0,0<br />

Ausschüttung/Dividende pro Aktie CHF 1.504 1.50 0,0<br />

Wichtigste Kennzahlen in USD (zur Veranschaulichung) 5<br />

Nettoverkaufsertrag Mio. USD 20 820 19 387 +7,4<br />

Betrieblicher EBITDA Mio. USD 4 339 4 248 +2,1<br />

Betriebsgewinn Mio. USD 2 518 2 551 –1,3<br />

Konzerngewinn – Anteil Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> Mio. USD 1 137 1 350 –15,8<br />

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit Mio. USD 3 518 3 567 –1,4<br />

Nettofinanzschulden Mio. USD 12 088 13 430 –10,0<br />

Total Eigenkapital Mio. USD 22 469 21 402 +5,0<br />

Gewinn pro Aktie3 USD 3.55 4.52 –21,5<br />

Wichtigste Kennzahlen in EUR (zur Veranschaulichung) 5<br />

Nettoverkaufsertrag Mio. EUR 15 691 13 995 +12,1<br />

Betrieblicher EBITDA Mio. EUR 3 270 3 066 +6,7<br />

Betriebsgewinn Mio. EUR 1 898 1 842 +3,0<br />

Konzerngewinn – Anteil Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> Mio. EUR 857 974 –12,0<br />

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit Mio. EUR 2 651 2 575 +3,0<br />

Nettofinanzschulden Mio. EUR 9 090 9 284 –2,1<br />

Total Eigenkapital Mio. EUR 16 897 14 795 +14,2<br />

Gewinn pro Aktie3 EUR 2.67 3.26 –18,1


Inhalt<br />

Jahresübersicht <strong>2010</strong> 6<br />

Aktionärsbrief 10<br />

Wertorientierte Unternehmensführung 19<br />

Schlüsselfaktoren des Erfolgs 19<br />

Organisation und Management 27<br />

Innovation 32<br />

Kapitalmarktinformationen 36<br />

Nachhaltige Entwicklung 40<br />

Umweltengagement und soziale Verantwortung 40<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 45<br />

Geschäftsverlauf 52<br />

Konzernregion Europa 52<br />

Konzernregion Nordamerika 60<br />

Konzernregion Lateinamerika 68<br />

Konzernregion Afrika, Naher Osten 76<br />

Konzernregion Asien, Ozeanien 82<br />

Corporate Governance 87<br />

Entschädigungsbericht 106<br />

Finanzielle Informationen 118<br />

Finanzieller Lagebericht 118<br />

Konzernabschluss 129<br />

Entschädigung der obersten Führungsgremien 189<br />

Gesellschaftsdaten 201<br />

Holdingabschluss 208<br />

5-Jahres-Übersicht 217<br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />

Corporate Communications<br />

Roland Walker<br />

Telefon +41 58 858 87 10<br />

Fax +41 58 858 87 19<br />

communications@holcim.com<br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />

Investor Relations<br />

Bernhard A. Fuchs<br />

Telefon +41 58 858 87 87<br />

Fax +41 58 858 80 09<br />

investor.relations@holcim.com<br />

Verbindlich ist die deutsche Version.


Milton, Kanada: Der renaturierte Steinbruch ist heute<br />

ein Vorzeigeprojekt, bestehend aus Feuchtgebieten, Seen,<br />

Wiesen und Wald (siehe Seiten 56 bis 59).<br />

<strong>Holcim</strong> hat mehr Zement, Zuschlagstoffe<br />

und Transportbeton verkauft.<br />

Konsolidierte Kennzahlen Nordamerika<br />

Nettoverkaufsertrag in Mio. CHF<br />

Nettoverkaufsertrag<br />

3 240<br />

in % des Konzernumsatzes 14,6<br />

Betrieblicher EBITDA in Mio. CHF 460<br />

Zement- und Mahlwerke 19<br />

Zuschlagstoffbetriebe 97<br />

Transportbeton- und Asphaltwerke 234<br />

Mitarbeiter 6 668<br />

2 3<br />

2<br />

3<br />

Puesto Viejo, Argentinien: Der renaturierte<br />

Steinbruch ist ein Schutzraum für seltene<br />

Pflanzen (siehe Seiten 64 bis 67).<br />

Konsolidierte Kennzahlen Lateinamerika<br />

Nettoverkaufsertrag in Mio. CHF<br />

Nettoverkaufsertrag<br />

3 442<br />

in % des Konzernumsatzes 15,5<br />

Betrieblicher EBITDA in Mio. CHF 999<br />

Zement- und Mahlwerke 27<br />

Zuschlagstoffbetriebe 25<br />

Transportbetonwerke 233<br />

Mitarbeiter 12 710


1 4 5<br />

El Puente, Spanien: Das Kieswerk, bewohnt<br />

von Tausenden von Vögeln, wurde von<br />

der Verwaltung der Provinz Kastilien-<br />

La Mancha zum Vogelschutzgebiet erklärt<br />

(siehe Seiten 48 bis 51).<br />

4<br />

1<br />

Konsolidierte Kennzahlen Europa<br />

Nettoverkaufsertrag in Mio. CHF<br />

Nettoverkaufsertrag<br />

6 535<br />

in % des Konzernumsatzes 29,3<br />

Betrieblicher EBITDA in Mio. CHF 1 045<br />

Zement- und Mahlwerke 40<br />

Zuschlagstoffbetriebe 259<br />

Transportbeton- und Asphaltwerke 636<br />

Mitarbeiter 19 690<br />

El Gara, Marokko: Die Wiederaufforstung von<br />

200 Hektaren wird helfen, das Vordringen der Wüste<br />

zu verhindern und die Artenvielfalt zu schützen<br />

(siehe Seiten 72 bis 75).<br />

Konsolidierte Kennzahlen Afrika, Naher Osten<br />

Nettoverkaufsertrag in Mio. CHF<br />

Nettoverkaufsertrag<br />

1 098<br />

in % des Konzernumsatzes 4,9<br />

Betrieblicher EBITDA in Mio. CHF 359<br />

Zement- und Mahlwerke 13<br />

Zuschlagstoffbetriebe 5<br />

Transportbetonwerke 25<br />

Mitarbeiter 2 213<br />

Lugait, Philippinen: Kinder geniessen die Natur<br />

beim Schmetterlingsgarten (siehe Seiten 78 bis 81).<br />

Konsolidierte Kennzahlen Asien, Ozeanien<br />

Nettoverkaufsertrag in Mio. CHF 7 958<br />

Nettoverkaufsertrag<br />

in % des Konzernumsatzes 35,7<br />

Betrieblicher EBITDA in Mio. CHF 1 820<br />

Zement- und Mahlwerke 58<br />

Zuschlagstoffbetriebe 86<br />

Transportbetonwerke 403<br />

Mitarbeiter 38 172<br />

5<br />

6<br />

7<br />

Jahresübersicht <strong>2010</strong>


Zement<br />

Profil<br />

Zement ist ein hydraulisch aktives Bindemittel und<br />

wird in einem aufwendigen, kapitalintensiven Prozess<br />

hergestellt. Kern der Produktion ist der Drehofen,<br />

in dem Kalkstein und Ton auf rund 1450 Grad Celsius<br />

erhitzt werden. So entsteht in einem Sinterverfahren<br />

das Halbfabrikat Klinker. In der Zementmühle wird der<br />

Klinker unter Zugabe von Gips zu einem feinen Pulver<br />

– dem traditionellen Portlandzement – gemahlen.<br />

Je nach Verwendungszweck werden andere hochwertige<br />

Stoffe wie Hüttensand, Flugasche, Puzzolan<br />

und Kalkstein beigemischt, um die Eigenschaften des<br />

Zementes zu beeinflussen. <strong>Holcim</strong> bietet den Kunden<br />

ein breites Sortiment an und entwickelt auch massgeschneiderte<br />

Lösungen für spezielle Applikationen.<br />

Zuschlagstoffe<br />

Profil<br />

Zuschlagstoffe sind gebrochenes Gestein (Schotter)<br />

sowie Kies und Sand. Kern der Produktion ist die<br />

Gewinnung, Aufbereitung und Sortierung des Rohmaterials<br />

einschliesslich Qualitätsprüfungen.<br />

Zuschlagstoffe werden hauptsächlich bei der Herstellung<br />

von Beton, Betonprodukten und Asphalt<br />

sowie zur Kofferung von Strassen und als Unterbau<br />

bei Eisenbahntrassees eingesetzt. Die Wiederaufbereitung<br />

von Zuschlagstoffen aus dem Betonrecycling<br />

gewinnt bei <strong>Holcim</strong> zunehmend an Bedeutung.<br />

Weitere Baustoffe und Serviceleistungen<br />

Profil<br />

Beton ist weltweit volumenmässig nach Wasser das<br />

meistkonsumierte Gut. Ein Kubikmeter besteht aus rund<br />

300 Kilogramm Zement, 150 Liter Wasser und 2 Tonnen<br />

Zuschlagstoffen. Beton ist ein sehr umweltfreundlicher<br />

und energieeffizienterBaustoff. Asphalt wird auf Bitumenbasis<br />

hergestellt und hauptsächlich als Strassenbelag<br />

eingesetzt. Er besteht grösstenteils aus Zuschlagstoffen<br />

unterschiedlicher Korngrösse. Die Serviceleistungen<br />

beinhalten insbesondere die Bauleistungen und den<br />

internationalen Handel. Mit der Akquisition in Australien<br />

hat dieses Segment an Bedeutung gewonnen.<br />

Entwicklung<br />

<strong>2010</strong> erhöhte sich der Zementabsatz um 3,6 Prozent<br />

auf 136,7 Millionen Tonnen. Darüber hinaus wurden<br />

4,1 Millionen Tonnen andere mineralische Bindemittel<br />

verkauft. Das entspricht einer Zunahme von 17,1 Prozent.<br />

Der höhere Absatz stützt sich auf Mehrverkäufe in den<br />

Konzernregionen Asien, Ozeanien, Nordamerika und<br />

Afrika, Naher Osten. Mengenmässig knapp gehalten<br />

hat sich Lateinamerika, und in Europa gingen die Lieferungen<br />

konjunkturbedingt zurück. In der insgesamt<br />

positiven Entwicklung widerspiegeln sich auch die<br />

Kapazitätserweiterungen in wichtigen Märkten und<br />

die Vollkonsolidierung von Cement Australia.<br />

Entwicklung<br />

Im Segment Zuschlagstoffe stiegen die Verkäufe mit<br />

einem Plus von 10,1 Prozent auf 157,9 Millionen Tonnen<br />

stark an. Zulegen konnte <strong>Holcim</strong> in Lateinamerika, primär<br />

aber in Asien, Ozeanien, wo sich die Vollkonsolidierung<br />

von <strong>Holcim</strong> Australia vorteilhaft auswirkte. Einen höheren<br />

Absatz erzielten die Konzerngesellschaften in Neuseeland,<br />

Thailand und auf den Philippinen. In Europa und in Afrika,<br />

Naher Osten war das Zuschlagstoffgeschäft insgesamt<br />

rückläufig. Einige Konzerngesellschaften konnten jedoch<br />

mehr Schotter, Kies und Sand ausliefern. Dazu zählen<br />

Aggregate Industries UK sowie die Gesellschaften in<br />

Belgien, Deutschland, der Schweiz, in Ungarn und in der<br />

Tschechischen Republik. In Nordamerika war das Zuschlagstoffgeschäft<br />

rückläufig.<br />

Entwicklung<br />

Die Verkäufe von Transportbeton nahmen um 9,8 Prozent<br />

auf 45,9 Millionen Kubikmeter zu. Am kräftigsten<br />

war das Wachstum in Asien, Ozeanien wegen der Vollkonsolidierung<br />

von <strong>Holcim</strong> Australia. Auch in Nordund<br />

Lateinamerika stieg das Liefervolumen an, allen<br />

voran in Kanada, Mexiko und Chile. Die Konzernregion<br />

Afrika, Naher Osten konnte den Absatz knapp halten,<br />

und in Europa resultierte ein Minus von 5,9 Prozent.<br />

Der Asphaltabsatz hat abgenommen, und zwar um<br />

3,6 Prozent auf 10,6 Millionen Tonnen.


Konsolidierte Kennzahlen Zement <strong>2010</strong><br />

Produktionskapazität in Mio. t 211,5<br />

Zement- und Mahlwerke 157<br />

Zementabsatz in Mio. t 136,7<br />

Nettoverkaufsertrag 1 in Mio. CHF 13 948<br />

Betrieblicher EBITDA 1 in Mio. CHF 3 755<br />

Mitarbeiter 51 133<br />

1 Unter Einschluss aller anderen hydraulischen Bindemittel.<br />

Konsolidierter Zementabsatz <strong>2010</strong> nach Regionen 1 en<br />

Europa 26,2 Mio. t<br />

Nordamerika 11,1 Mio. t<br />

Lateinamerika 22,7 Mio. t<br />

Afrika, Naher Osten 8,9 Mio. t<br />

Asien, Ozeanien 71,4 Mio. t<br />

1 Interregionale Lieferungen –3,6 Mio. t<br />

Konsolidierte Kennzahlen Zuschlagstoffe <strong>2010</strong><br />

Zuschlagstoffbetriebe 472<br />

Zuschlagstoffabsatz in Mio. t 157,9<br />

Nettoverkaufsertrag in Mio. CHF 2 495<br />

Betrieblicher EBITDA in Mio. CHF 530<br />

Mitarbeiter 6 478<br />

Konsolidierter Zuschlagstoffabsatz <strong>2010</strong> nach Regionen<br />

Europa 77,6 Mio. t<br />

Nordamerika 39,2 Mio. t<br />

Lateinamerika 12,2 Mio. t<br />

Afrika, Naher Osten 2,5 Mio. t<br />

Asien, Ozeanien 26,4 Mio. t<br />

Konsolidierte Kennzahlen<br />

Weitere Baustoffe und Serviceleistungen <strong>2010</strong><br />

Transportbetonwerke 1 426<br />

Asphaltwerke 105<br />

Transportbetonabsatz in Mio. m 3 45,9<br />

Asphaltabsatz in Mio. t 10,6<br />

Nettoverkaufsertrag in Mio. CHF 8 107<br />

Betrieblicher EBITDA in Mio. CHF 228<br />

Mitarbeiter 22 577<br />

Entwicklung Zementabsatz<br />

Mio. t<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2006<br />

Entwicklung Zuschlagstoffabsatz<br />

Mio. t<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2006<br />

Entwicklung Transportbetonabsatz<br />

Mio. m3 50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2006<br />

2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

8 9<br />

Jahresübersicht <strong>2010</strong>


In einem anspruchsvollen Umfeld hat <strong>Holcim</strong> mehr<br />

Zement, Zuschlagstoffe und Transportbeton verkauft.<br />

Gezielte Kapazitätserweiterungen steigern Umwelt-<br />

und Kosteneffizienz.<br />

Liebe Aktionärin, lieber Aktionär<br />

Konjunkturaufschwung wirkte nur verzögert auf Baustoffnachfrage<br />

<strong>2010</strong> erholte sich die Weltwirtschaft weiter, allerdings unterschiedlich. Viele Industrienationen überwanden die<br />

Rezession, und die aufstrebenden Märkte blieben – unter anderem gestärkt durch eine solide Bautätigkeit –<br />

weitgehend auf Wachstumskurs. In Europa und Nordamerika zeigte die anziehende Konjunktur in der Bauwirtschaft<br />

allerdings noch wenig Wirkung. Die Impulsprogramme wurden nicht überall konsequent umgesetzt.<br />

Zudem hemmten Kälteperioden, heftige Regenfälle und tropische Stürme die Bautätigkeit in vielen Ländern.<br />

Absatzsteigerungen<br />

Trotz des vielerorts anspruchsvollen Umfeldes steigerte <strong>Holcim</strong> die Liefermengen. Dieses Mengenwachstum ist<br />

breit abgestützt, denn in allen fünf Konzernregionen haben Konzerngesellschaften zu diesem Erfolg beigetragen.<br />

Bei den Zuschlagstoffen und beim Transportbeton war der prozentuale Anstieg ausgeprägter als beim<br />

Zement. Dies zeigte sich gerade auch bei den ausgebauten Aktivitäten in Australien, wo die neue Konzerngesellschaft<br />

<strong>Holcim</strong> Australia – eine landesweit führende Anbieterin von Zuschlagstoffen, Transportbeton und<br />

Betonwaren – erstmals ganzjährig konsolidiert wurde. In den rasch wachsenden Grossagglomerationen Asiens<br />

nahmen die Transportbetonverkäufe überdurchschnittlich zu.<br />

Wirkungsvolles Kostenmanagement<br />

Aufgrund der unsicheren Konjunkturaussichten setzte <strong>Holcim</strong> auch <strong>2010</strong> auf ein straffes Kostenmanagement, um<br />

die im Vorjahr erzielten, namhaften Fixkosteneinsparungen trotz Inbetriebnahme neuer Produktionskapazitäten<br />

zu sichern. Effektiv ist es den Konzerngesellschaften gelungen, die Fixkosten nochmals um CHF 312 Millionen zu<br />

senken. Dies wirkte sich positiv auf die Erfolgsrechnung aus.<br />

Höherer Umsatz und nur leicht tieferes Betriebsergebnis<br />

Der konsolidierte Nettoverkaufsertrag erhöhte sich um 2,5 Prozent auf CHF 21,7 Milliarden, während der betriebliche<br />

EBITDA um 2,5 Prozent auf CHF 4,5 Milliarden zurückging. Ausschlaggebend dafür waren unter anderem die<br />

schlechteren Geschäftsabschlüsse von <strong>Holcim</strong> Apasco in Mexiko und ACC in Indien. <strong>Holcim</strong> Apasco wurde von<br />

der schwachen Binnennachfrage getroffen, und bei ACC führte die verspätete Inbetriebnahme zusätzlicher<br />

Zementkapazitäten zu höheren Produktions- und Distributionskosten. Bei den Zuschlagstoffen hat die betriebliche<br />

EBITDA-Marge des Konzerns jedoch zugenommen.<br />

Den stärksten Rückgang des operativen Ergebnisses erlitt <strong>Holcim</strong> in Europa. In den beiden Konzernregionen Nordamerika<br />

und Afrika, Naher Osten konnte die betriebliche EBITDA-Marge gesteigert werden. Über dem Vorjahr lag<br />

das operative Ergebnis in der Konzernregion Asien, Ozeanien – getragen von den Vollkonsolidierungen in Australien<br />

und dem guten Geschäftsgang in Indonesien. Die betriebliche EBITDA-Marge bildete sich in dieser Konzernregion<br />

zurück; das spiegelt auch den veränderten Produktemix als Folge der Neukonsolidierung von <strong>Holcim</strong> Australia und<br />

den temporären Preisdruck in Indien während des Monsuns. In Lateinamerika verbesserte sich vor allem <strong>Holcim</strong><br />

Brasilien substantiell.


Solide Finanzierung<br />

Der Konzerngewinn sank um 17,2 Prozent auf CHF 1,6 Milliarden, und der Anteil der Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> fiel um<br />

19,6 Prozent auf CHF 1,2 Milliarden.<br />

<strong>Holcim</strong> schloss das Jahr <strong>2010</strong> einmal mehr mit einer soliden Bilanz und Liquidität. Die Nettoverschuldung des<br />

Konzerns wurde trotz des Baus neuer Anlagen und der Inbetriebnahme zusätzlicher Kapazitäten weiter gesenkt.<br />

Der Geldfluss aus Geschäftstätigkeit stabilisierte sich mit CHF 3,7 Milliarden auf hohem Niveau.<br />

Durch Kapazitätserweiterungen Kosten senken, Erträge steigern und Umweltbilanz verbessern<br />

Wie schon in den Vorjahren investierte <strong>Holcim</strong> in allen Segmenten in gezielte Kapazitätserweiterungen.<br />

Im Vordergrund stand das 2007 initiierte Ausbauprogramm im Segment Zement. Der Höhepunkt des Mittel-<br />

einsatzes wurde bereits 2009 erreicht, aber <strong>2010</strong> wurden immerhin noch CHF 1,2 Milliarden für Erweiterungsinvestitionen<br />

in bestehenden und neuen Märkten eingesetzt. Die weitere Investitionstätigkeit wurde nochmals<br />

auf tiefem Niveau gehalten.<br />

<strong>2010</strong> hat der Konzern neue Zementkapazitäten im Ausmass von 6,8 Millionen Tonnen in Betrieb genommen.<br />

Im Rahmen des Ausbauprogramms ging kurz vor Jahresende in Hermosillo, im Nordwesten von Mexiko, ein<br />

neues Zementwerk von <strong>Holcim</strong> Apasco in Betrieb. Es verfügt über eine Jahreskapazität von 1,6 Millionen Tonnen<br />

Zement und erlaubt die effizientere Bedienung der regionalen Bauwirtschaft sowie das Einsparen von Logistikkosten.<br />

Über eine erweiterte Mahlkapazität verfügt seit <strong>2010</strong> auch das Werk Nobsa in Kolumbien. In Indien<br />

nahmen Ambuja Cements und ACC mehrere Zement- und Mahlwerke in Betrieb, die im Verbund arbeiten. Damit<br />

sind die beiden Konzerngesellschaften bestens gerüstet, um am stetig wachsenden Zementverbrauch teilzuhaben.<br />

Zum Ausbauprogramm gehörte auch das Werk Wadi, wo ACC eine erweiterte Ofenlinie in Betrieb nahm; sie gilt<br />

derzeit mit einer Tageskapazität von 12 500 Tonnen als eine der grössten Produktionseinheiten weltweit.<br />

Weitere Kapazitätserweiterungen sind in Russland, Aserbaidschan, Ecuador, Indien und Indonesien im Gange.<br />

Ausserdem ist in Australien ein grosser Steinbruch geplant, der die optimale Versorgung der Agglomeration von<br />

Sydney mit Zuschlagstoffen erlauben wird.<br />

Auf Marktbedürfnisse ausgerichtete zentrale Dienstleistungen<br />

<strong>Holcim</strong> setzt mit innovativen, umweltfreundlichen Produkten und Systemlösungen Akzente und zielt auf Mehr-<br />

wert für die Kunden. Der Konzern arbeitet eng mit verschiedenen Universitäten sowie wichtigen Forschungs- und<br />

Entwicklungsinstituten zusammen. Auch in den Konzernstäben arbeiten viele hochqualifizierte Experten in diesen<br />

Richtungen. Um die Unterstützung der Konzerngesellschaften zu verstärken, wurden die zentralen Servicefunktio-<br />

nen stärker gebündelt. Die <strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong> arbeitet das im Konzern vorhandene globale Wissen optimal<br />

auf und sorgt für eine rasche Multiplikation im Konzern.<br />

10 11<br />

Aktionärsbrief


Nachhaltigkeitskriterien für innovative Produkte<br />

Bei der Produktentwicklung setzt <strong>Holcim</strong> stark auf umweltfreundliche Baustoffe. In erster Linie geht es um den<br />

Einsatz neuartiger mineralischer Bindemittel und alternativer Rohstoffe, die den Klinkerfaktor und die CO2-<br />

Emissionen senken. Für den boomenden Wohnbau in vielen ländlichen Gegenden der aufstrebenden Märkte<br />

entwickelte <strong>Holcim</strong> erfolgreich gezielte Angebote. Der Konzern verfügt auch über neuartige Logistikkonzepte,<br />

die Bauunternehmungen bei der termingerechten und qualitätsbewussten Erstellung hochanspruchsvoller<br />

Betonbauten unterstützen. Dafür wurden entsprechende Trainingskonzepte entwickelt.<br />

Biodiversität als Teil der nachhaltigen Entwicklung<br />

Teil der Konzernstrategie ist die Förderung der nachhaltigen Entwicklung. Zur ökologischen Verantwortung gehört<br />

auch die Erhaltung der Artenvielfalt. Dieser <strong>Geschäftsbericht</strong> schenkt dem Thema anlässlich des UNO-Jahres<br />

der Biodiversität besondere Aufmerksamkeit. Dem Schutz der Artenvielfalt kommt an rund 600 Standorten,<br />

wo der Konzern Kalkstein, Ton und Mergel für die Zementproduktion sowie Schotter, Kies und Sand als Zuschlagstoffe<br />

abbaut, eine besondere Bedeutung zu. <strong>Holcim</strong> hatte schon 2007 ein Abkommen mit der International<br />

Union for Conservation of Nature (IUCN) zur Stärkung der Biodiversität unterzeichnet. Aus dieser Zusammenarbeit<br />

sind eine griffige Strategie und ein entsprechendes Managementsystem zum Schutz der biologischen<br />

Vielfalt entstanden. Die Partnerschaft wurde inzwischen um drei Jahre verlängert.<br />

Die Stärkung der Sicherheitskultur im ganzen Konzern steht nach wie vor im Zentrum der Bemühungen. Es wur-<br />

den sichtbare Fortschritte erzielt; dennoch gab es Todesfälle zu beklagen, die wir sehr bedauern. Verwaltungsrat<br />

und Konzernleitung sind aber überzeugt, dass mit den eingeleiteten Massnahmen die notwendigen Fortschritte<br />

erreicht werden.<br />

Management Development und Verjüngung der Führung<br />

Talentförderung und Nachfolgeplanung werden im Konzern nach einheitlichen Regeln und Prozessen durchgeführt.<br />

Mit Fachausbildung am Arbeitsplatz, eigenen Ausbildungsmodulen und der Zusammenarbeit mit führenden<br />

Universitäten bereiten wir die 80 000 Mitarbeitenden permanent auf das sich rasch wandelnde Umfeld vor.<br />

Auf Konzernebene konzentrierten sich Verwaltungsrat und Konzernleitung auf die Verjüngung der Geschäftsleitung.<br />

Neu in die Konzernleitung gewählt wurden Thomas Aebischer als designierter CFO des Konzerns,<br />

Andreas Leu als Verantwortlicher für Lateinamerika sowie Roland Köhler als CEO der <strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong>.<br />

Damit gelang es, die Konzernleitung innerhalb von zwei Jahren mit sechs neuen Mitgliedern zu erneuern.<br />

Dank an Kunden, Partner und Mitarbeiter<br />

Dass sich <strong>Holcim</strong> gut behaupten konnte, verdanken wir den alten und neuen Kunden in aller Welt, die auf unsere<br />

Produkte und Serviceleistungen setzten. Um sie weiterhin mit innovativen Lösungen rasch und effizient zu bedienen,<br />

wird <strong>Holcim</strong> alles tun. Ein weiterer Dank richtet sich aber auch an alle Partner, die uns in vielen Bereichen<br />

auch <strong>2010</strong> tatkräftig unterstützten, ganz besonders aber an alle Mitarbeitenden im Konzern: Ihr Einsatz und ihr<br />

Können waren auch im vergangenen Jahr das Fundament für den Erfolg von <strong>Holcim</strong>.


Antrag auf Ausschüttung in Höhe des Vorjahres<br />

Ausblick 2011<br />

Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 5. Mai 2011 eine Ausschüttung aus der Kapitaleinlagereserve<br />

in Höhe des Vorjahres von CHF 1.50 pro Namenaktie. Damit liegt die Ausschüttungsquote über dem<br />

Zielband von einem Drittel des Konzerngewinns. Dies widerspiegelt das Vertrauen des Verwaltungsrates und der<br />

Konzernleitung in die weitere Geschäftsentwicklung.<br />

Nach wie vor bestehen für einzelne Teile der Weltwirtschaft Unsicherheiten bezüglich der Konjunkturentwicklung.<br />

Aus globaler Sicht darf jedoch davon ausgegangen werden, dass sich die Bauwirtschaft in den reifen Märkten<br />

erholen kann und das Wachstum in den aufstrebenden Märkten anhalten wird. Deshalb erwartet <strong>Holcim</strong> Absatzsteigerungen<br />

in allen Segmenten. Der Konzern wird alles daransetzen, dem Anstieg der Produktions- und Distributionskosten<br />

mit Nachdruck durch Preiserhöhungen entgegenzuwirken.<br />

In Asien ist mit einem fortgesetzten Wachstum und in der zweiten Jahreshälfte mit zusätzlichen Bauaktivitäten<br />

in Ozeanien zu rechnen. Leicht steigende Volumen werden für Europa und Nordamerika erwartet, und auch Lateinamerika<br />

darf von einer wachsenden Baustoffnachfrage ausgehen. Verhaltener wird die Entwicklung allerdings in<br />

der Konzernregion Afrika, Naher Osten sein.<br />

Verwaltungsrat und Konzernleitung sind überzeugt, dass der Konzern am weiteren Wachstum in den aufstrebenden<br />

Märkten erfolgreich teilhaben wird und in Europa und Nordamerika dank der schlanken Kostenstruktur von einer<br />

weiteren Konjunkturerholung überdurchschnittlich profitieren wird.<br />

Rolf Soiron Markus Akermann<br />

Präsident des<br />

Verwaltungsrates<br />

Chief Executive Officer<br />

2. März 2011<br />

12<br />

13<br />

Aktionärsbrief


Interview mit Julia Marton-Lefèvre<br />

Generaldirektorin IUCN<br />

(International Union for Conservation of Nature)<br />

Das neue IUCN Conservation Centre.


Der “<strong>Holcim</strong> Think Tank” befindet sich über dem IUCN<br />

Conservation Centre mit Blick auf den Genfersee und die Alpen.<br />

<strong>Holcim</strong> und IUCN: “Wir teilen eine Vision”<br />

Die International Union for Conservation of Nature<br />

(IUCN) mit Sitz in Gland (Schweiz) und <strong>Holcim</strong> sind<br />

seit vier Jahren Partner. Die gemeinsamen Aktivitäten<br />

haben zum Ziel, Umweltschutzstandards für den<br />

<strong>Holcim</strong>-Konzern zu definieren und damit einen Beitrag<br />

zur Nachhaltigkeit der Zementindustrie und<br />

verwandter Branchen zu leisten. Das Partnerschaftsabkommen<br />

wurde kürzlich um drei weitere Jahre<br />

verlängert. Die Generaldirektorin der IUCN, Julia<br />

Marton-Lefèvre, nimmt im Interview Stellung zur<br />

Zusammenarbeit mit <strong>Holcim</strong>.<br />

Weshalb geht die IUCN Partnerschaften<br />

mit privaten Firmen ein?<br />

Der Erhalt der Biodiversität ist eine der grössten<br />

Herausforderungen für die Weltgemeinschaft. Die<br />

Privatwirtschaft hat einen so wichtigen Stellenwert in<br />

unserer Gesellschaft, dass sie unweigerlich integraler<br />

Bestandteil der Lösung sein muss. Unternehmen sind<br />

genauso wie die Menschen auf eine intakte Natur angewiesen<br />

und beeinflussen die Biodiversität oft direkt<br />

durch ihre Tätigkeiten. Sie können aber auch wichtige<br />

Treiber von Veränderungen sein. Solange also eine<br />

Firma wirklich bestrebt ist, ihr Wirtschaften zum<br />

Vorteil der Natur zu verändern, arbeiten wir gerne<br />

mit ihr zusammen.<br />

Was ist speziell an der Zusammenarbeit mit <strong>Holcim</strong>?<br />

Ich glaube, <strong>Holcim</strong> und IUCN haben in den letzten<br />

Jahren eine wirklich bedeutsame Zusammenarbeit<br />

entwickelt. Die Unternehmensführung, vertreten<br />

durch CEO Markus Akermann, mit dem ich vor vier<br />

Jahren das Abkommen unterzeichnete, bekennt sich<br />

dazu. Dies gilt auch für die lokalen <strong>Holcim</strong>-Mitarbeitenden,<br />

mit denen wir weltweit zusammenarbeiten.<br />

<strong>Holcim</strong> ist jederzeit sehr transparent und flexibel, und<br />

das fördert natürlich ein konstruktives Zusammenarbeiten.<br />

Diese Offenheit führte auch dazu, dass wir<br />

Julia Marton-Lefèvre, Generaldirektorin IUCN<br />

14 15<br />

Interview Julia Marton-Lefèvre


Interview Julia Marton-Lefèvre<br />

<strong>Holcim</strong> lieferte unter anderem CO2-reduzierten Zement,<br />

finanzielle Unterstützung und technisches Fachwissen.<br />

aus Chancen, die sich uns boten, zählbare Resultate<br />

hervorbrachten. Ich denke da zum Beispiel an die<br />

Beteiligung von <strong>Holcim</strong> an der globalen Studie “The<br />

Economics of Ecosystems and Biodiversity (TEEB)”.<br />

Was sind die Erkenntnisse der IUCN aus dieser ersten<br />

Phase der Partnerschaft?<br />

Unsere Kooperation mit <strong>Holcim</strong> war bis anhin sehr<br />

fruchtbar. Sie ist sogar zu einem exemplarischen Beispiel<br />

für unsere Beziehungen mit Unternehmen in<br />

anderen Branchen geworden. Die Zusammenarbeit<br />

mit <strong>Holcim</strong> betrifft verschiedenste Bereiche von IUCN:<br />

von unseren Regionen- und Länderbüros in Asien,<br />

Europa sowie in Nord- und Südamerika bis zu unseren<br />

freiwilligen wissenschaftlichen Experten aus der<br />

ganzen Welt. Das Wissen aus den gemeinsamen<br />

Projekten, zum Beispiel über die Belastung der Natur<br />

im Umfeld von Steinbrüchen, wird zudem von der<br />

IUCN interdisziplinär weiterverwendet.<br />

Was versprechen Sie sich von der zweiten Phase,<br />

der Verlängerung des Vertrags mit <strong>Holcim</strong>?<br />

Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit über die<br />

nächsten drei Jahre. Das Hauptaugenmerk liegt auf<br />

der Verfeinerung von Strategien und Verfahren zum<br />

Schutz der Biodiversität in den weltweiten Operationen<br />

von <strong>Holcim</strong>. Zudem werden wir einige neue Themen<br />

angehen, hauptsächlich im Zusammenhang mit Wasser.<br />

Das Entwickeln von Richtlinien für den Umgang mit<br />

Wasser und die Einwirkung der Produktionsstandorte<br />

auf den lokalen Grundwasserspiegel stehen dabei im<br />

Zentrum der Überlegungen. Des weiteren werden wir<br />

unser Engagement im Baustoffsektor verstärken.<br />

Dies ist der Hauptsitz von IUCN und wichtigen internationalen<br />

Umweltverbänden.<br />

Kooperationen von Organisationen wie der IUCN<br />

mit der Privatwirtschaft werden oft mit Argwohn<br />

betrachtet. Wie sichern Sie Ihre Unabhängigkeit<br />

und Integrität in einer solchen Partnerschaft?<br />

Die IUCN ist eine demokratische Vereinigung von über<br />

1100 Organisationen und nahezu 11 000 Experten<br />

mit einer starken Verankerung in der Umweltschutzbewegung,<br />

rund um die Welt. Gewisse Mitglieder<br />

dieser grossen Gemeinschaft stehen Partnerschaften<br />

mit Unternehmen immer noch skeptisch gegenüber.<br />

Wir legen daher grössten Wert darauf, unsere Unabhängigkeit<br />

und Integrität zu bewahren und jederzeit<br />

transparent und resultatorientiert zu arbeiten.<br />

Wir haben strenge operative Richtlinien und Kontrollmechanismen<br />

und überprüfen sehr genau, dass<br />

unsere Partner wirklich der Nachhaltigkeit verpflichtet<br />

sind.<br />

Was bedeutet Ihnen die Partnerschaft mit <strong>Holcim</strong><br />

persönlich?<br />

<strong>Holcim</strong> und die IUCN teilen die Vision einer gerechten<br />

Welt, welche die Natur bewahren möchte. Die Partnerschaft<br />

hat beiden Seiten viel gebracht. Es war und ist<br />

mir eine Freude, mit <strong>Holcim</strong> zusammenzuarbeiten<br />

und das Bekenntnis des Unternehmens zur Biodiversität<br />

mitzuerleben. <strong>Holcim</strong> und ihre Foundation for<br />

Sustainable Construction haben das jüngst eröffnete<br />

IUCN Conservation Centre in der Schweiz grosszügig<br />

unterstützt, was half, unseren Traum vom weltweit<br />

grünsten Hauptsitz für IUCN möglich zu machen.<br />

Julia Marton-Lefèvre, Generaldirektorin IUCN


Biologische Vielfalt – eine Ressource, mit der <strong>Holcim</strong> sorgfältig umgeht<br />

Die Generalversammlung der UNO rief <strong>2010</strong> zum “Internatio-<br />

nalen Jahr der Biodiversität” aus. Damit erinnert die Völker-<br />

gemeinschaft daran, dass die Vielfalt der Arten und Lebens-<br />

räume weltweit in rasantem Tempo abnimmt – und die ganze<br />

Menschheit betrifft. <strong>Holcim</strong> setzt sich seit vielen Jahren welt-<br />

weit für die Artenvielfalt und den schonungsvollen Umgang<br />

mit natürlichen Ressourcen ein.<br />

Biologische Vielfalt ist mehr als Artenvielfalt. Untrennbar<br />

damit verbunden sind auch die Vielfalt der Ökosysteme<br />

und jene der genetischen Vielfalt innerhalb einer<br />

Art. In seiner Gesamtheit ist dieser natürliche Reichtum<br />

eine wesentliche Lebensgrundlage. Dieser Reichtum ist<br />

in Gefahr: Über 52 000 Tier- und Pflanzenarten, die auf<br />

IUCNs Roter Liste der gefährdeten Arten stehen, wurden<br />

bewertet. 18 000 davon gelten als vom Aussterben<br />

bedroht, darunter jedes fünfte Säugetier und jede achte<br />

Vogelart. In den letzten Jahren wurde zwar viel unternommen,<br />

um den Rückgang der Artenvielfalt zu bremsen<br />

– doch es muss noch mehr getan werden.<br />

<strong>Holcim</strong> ist sich der Verantwortung bewusst<br />

Eine der grössten Bedrohungen für Biodiversität ist der<br />

weltweit ansteigende Ressourcenverbrauch. Er führt<br />

dazu, dass wertvoller Boden verloren geht, Ökosysteme<br />

zerstückelt werden und die Qualität des Lebensraums<br />

sinkt. Auch die Baustoffindustrie ist auf grosse Rohmaterialmengen<br />

und Energie angewiesen. Vom Abbau<br />

natürlicher Rohstoffe für die Herstellung von Zement<br />

In den Steinbrüchen werden regelmässig Besuche<br />

und Workshops für Schulklassen durchgeführt.<br />

Wunderschönes Pfauenauge.<br />

und Zuschlagstoffen sind bestehende Ökosysteme<br />

betroffen. Als einer der weltweit grössten Anbieter<br />

von Baustoffen ist sich <strong>Holcim</strong> dessen bewusst und<br />

agiert entsprechend. Weil der Erhalt der Biodiversität<br />

überall ein wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen<br />

Entwicklung ist, sucht <strong>Holcim</strong> nach Möglichkeiten, den<br />

Bedarf an natürlichen Ressourcen und die Auswirkungen<br />

der Produktion auf die Umwelt zu minimieren.<br />

Partnerschaft mit der IUCN<br />

Weil der Erhalt der Biodiversität aber eine umfassende<br />

und sich ständig verändernde Herausforderung ist,<br />

kooperiert das Unternehmen eng mit der Weltnaturschutzorganisation<br />

International Union for Conservation<br />

of Nature (IUCN). 2007 vereinbarten die beiden<br />

Partner eine Zusammenarbeit. Seither wurde ein<br />

wichtiger Meilenstein erreicht: Eine Expertengruppe<br />

entwickelte das Biodiversity-Managementsystem<br />

(BMS): Empfehlungen, wie Biodiversität in <strong>Holcim</strong>s Nutzung<br />

von Steinbrüchen eingebettet werden kann und<br />

wie das Managementsystem organisiert und angepasst<br />

16 17<br />

Biologische Vielfalt


Biologische Vielfalt<br />

Die Ausstellung zur Biodiversität ist für die<br />

Öffentlichkeit bestimmt.<br />

Regelmässig werden Naturfotografiekurse<br />

durchgeführt.<br />

werden muss, um dem Erhalt der Artenvielfalt zu dienen.<br />

<strong>Holcim</strong> ist nun daran, die Empfehlungen umzusetzen.<br />

Verschiedene Konzerngesellschaften haben zudem auch<br />

vor Ort mit der IUCN zusammengearbeitet – etwa jene<br />

in Sri Lanka, Vietnam, Costa Rica, Nicaragua, Spanien<br />

oder China.<br />

Dank der Partnerschaft soll der Erfahrungsaustausch<br />

vorangetrieben werden. Deshalb haben <strong>Holcim</strong> und<br />

IUCN die Empfehlungen der Öffentlichkeit zugänglich<br />

gemacht, in der Hoffnung, die Diskussion anzuregen<br />

und weitere Unternehmen der Industrie zum Handeln<br />

zu bewegen.<br />

Renaturierte Steinbrüche –<br />

ein Gewinn für Mensch und Natur<br />

Die Renaturierungsprojekte von <strong>Holcim</strong> sind vorzügliche<br />

Beispiele für einen positiven Beitrag für die Umwelt<br />

und Artenvielfalt. Auf der ganzen Welt werden Steinbrüche<br />

sorgfältig renaturiert und in wertvolle Oasen<br />

für Flora und Fauna verwandelt. Das Konzept der naturnahen<br />

Gestaltung prägt den gesamten Prozess des<br />

Materialabbaus. Mit der Renaturierung wird schon<br />

während des Abbaus begonnen. Das kommt nicht nur<br />

der Natur und damit der Gesellschaft zugute, sondern<br />

auch dem Unternehmen – denn eine ökologisch gute<br />

Planung kann zu langfristig tieferen Kosten führen. Ein<br />

gutes Beispiel für diese Win-win-Situation liefert das<br />

Zementwerk von <strong>Holcim</strong> Belgien. Bei Mons, nahe der<br />

französischen Grenze, wurden ab 1993 zwei geschlossene<br />

Steinbrüche renaturiert; 2009 konnte – dank enger<br />

Zusammenarbeit mit der Naturschutzorganisation<br />

“Les Naturalistes du Hainaut”, der Universität Mons und<br />

finanzieller Hilfe der EU – das “Haus der Biodiversität”<br />

eröffnet werden. Es ist multimediale Bildungsstätte<br />

und Informationszentrum. Im “Haus der Biodiversität”<br />

und in den nahe gelegenen Steinbrüchen finden unter<br />

anderem Führungen für Schulklassen und Kurse in<br />

Naturfotografie statt. Die Öffentlichkeit war von Anfang<br />

Mit der Renaturierung wird bereits während des<br />

Gesteinsabbaus begonnen.<br />

an in die Entwicklung dieses Projekts einbezogen und<br />

ist es bis heute. <strong>Holcim</strong> ist stolz, mit solchen Aktivitäten<br />

ein breites Publikum zu informieren und das Bewusstsein<br />

für Biodiversität zu schärfen.<br />

Massnahmenpläne für Abbaustandorte<br />

in sensitiven Gebieten<br />

Die IUCN ist eine ideale Partnerin für <strong>Holcim</strong>, denn seit<br />

ihrer Gründung 1948 setzt sie sich weltweit für die<br />

Erhaltung der Biodiversität ein. Die global tätige Dachorganisation<br />

zählt heute über 1100 Mitgliedorganisationen<br />

und vereint 11 000 Fachleute, die sich in Kommissionen<br />

zu den grössten Problemen unserer Welt<br />

austauschen: zum Klimawandel, zur nachhaltigen Energieversorgung,<br />

zum Wohlergehen der Menschheit und<br />

zum Aufbau einer umweltverträglichen Wirtschaft.<br />

Die Mitglieder der IUCN beteiligen sich am wissenschaftlichen<br />

Dialog, unterhalten Hunderte von Schutzprogrammen<br />

und nehmen Einfluss auf die Formulierung<br />

internationaler Konventionen oder nationaler<br />

Gesetze. Darüber hinaus setzt sich die IUCN auch ganz<br />

praktisch für die Nachhaltigkeit ein. <strong>2010</strong> renovierte<br />

und erweiterte die Organisation ihren Hauptsitz in<br />

Gland (Schweiz), der nun Conservation Centre genannt<br />

wird – die Erweiterung gilt heute als eines der nachhaltigsten<br />

Gebäude weltweit. Dank rohstoff- und energiesparender<br />

Bauweise und Gebäudetechnik erfüllt es<br />

die strengsten Standards für umweltgerechtes Bauen:<br />

LEED Platinum, Minergie-P und Minergie-Eco. Mit dem<br />

neuen Gebäude gibt die IUCN ein eindrückliches Beispiel<br />

für nachhaltiges und kostengünstiges Bauen.<br />

<strong>Holcim</strong> ist stolz darauf, bei diesem wegweisenden Bau<br />

innovative Baustoffe beigesteuert und bei der Finanzierung<br />

mitgewirkt zu haben. Und das Unternehmen freut<br />

sich, dass die strategische Partnerschaft mit IUCN jetzt<br />

um drei Jahre verlängert wurde. Die Zusammenarbeit<br />

soll gewährleisten, dass bis 2013 für 80 Prozent von<br />

<strong>Holcim</strong>s Abbaustandorten in sensitivem Raum Massnahmenpläne<br />

zum Erhalt der Biodiversität vorliegen.


Schlüsselfaktoren des Erfolgs<br />

Dank der weltweiten Tätigkeit und der starken Präsenz in<br />

Wachstumsmärkten ist <strong>Holcim</strong> optimal positioniert.<br />

Bewährte Strategie schafft Vertrauen<br />

Die Strategie des Konzerns beruht auf drei Säulen:<br />

Konzentration auf das Kerngeschäft, geographische<br />

Diversifikation und Gleichgewicht zwischen lokaler<br />

Geschäftsverantwortung und globaler Führung. Diese<br />

Prinzipien bewähren sich auch in einem anspruchsvollen<br />

konjunkturellen Umfeld. In solchen Situationen<br />

kommt es aber auch auf rasche Kostensenkungen, auf<br />

die Sicherung der Liquidität und die Aufrechterhaltung<br />

einer starken Bilanz an. Dies ist <strong>Holcim</strong> seit Beginn der<br />

Finanzkrise bestens gelungen.<br />

Weltweite Präsenz als Erfolgsmodell<br />

<strong>Holcim</strong> ist ein global tätiges Unternehmen. Der Konzern<br />

ist auf allen Kontinenten in rund 70 Ländern mit 80 310<br />

Mitarbeitenden und Produktionsanlagen an rund 2500<br />

Standorten tätig. Die mit Zementwerken, Zuschlagstoffbetrieben<br />

(Steinbrüche, Kies- und Sandwerke),Transportbetonzentralen,<br />

Betonelementwerken, Asphaltanlagen<br />

und Aufbereitungsplattformen für alternative Brennstoffe<br />

und Rohmaterialien breit abgestützte Präsenz<br />

trägt viel zur Stabilisierung der Erträge bei, denn konjunkturelle<br />

Schwankungen in einzelnen Märkten werden<br />

so besser ausbalanciert. Die intakten Ertragsströme<br />

aus Asien, Afrika und Lateinamerika bestätigen dies und<br />

führen zum erwünschten konzerninternen Ausgleich.<br />

Nettoumsatz nach Regionen<br />

Mio. CHF<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Europa 6 535 29,3% 7 320 33,6%<br />

Nordamerika 3 240 14,6% 3 480 16,0%<br />

Lateinamerika 3 442 15,5% 3 348 15,4%<br />

Afrika, Naher Osten 1 098 4,9% 1 206 5,5%<br />

Asien, Ozeanien 7 958 35,7% 6 418 29,5%<br />

Nettoumsatz nach reifen und aufstrebenden Märkten<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

45,7% 48,3%<br />

54,3% 51,7% 49,2% 47,6%<br />

2006 2007 2008 2009<br />

Aufstrebende Märkte<br />

Reife Märkte<br />

50,8%<br />

52,4%<br />

50,8%<br />

49,2%<br />

<strong>2010</strong><br />

<strong>2010</strong> generierten die Konzerngesellschaften in den<br />

aufstrebenden Märkten, das heisst in Ost- und Südosteuropa,<br />

Lateinamerika, Afrika, Naher Osten und<br />

Asien, 50,8 Prozent des Konzernumsatzes.<br />

Zement und Zuschlagstoffe als Kerngeschäft<br />

<strong>Holcim</strong> ist ein weltweit führender Baustoffkonzern.<br />

Der jahrzehntelange Erfolg basiert auf einer fokussierten<br />

und gut verständlichen Produktstrategie.<br />

Im Zentrum stehen die Herstellung und der Vertrieb<br />

von Zement und Zuschlagstoffen (Schotter, Kies und<br />

Sand) als wichtige Ausgangsmaterialien für die Bauwirtschaft.<br />

Der Schwerpunkt von Investitionstätigkeit<br />

und Wertschöpfung liegt in der Veredelung von natürlichen<br />

Rohstoffen bei gleichzeitiger Ausschöpfung<br />

von rezyklierbaren Materialien. Damit sind aber naturgemäss<br />

eine hohe Kapitalintensität und langfristige<br />

Kapitalbindung verbunden.<br />

18 19<br />

Wertorientierte<br />

Unternehmensführung


Wertorientierte<br />

Unternehmensführung<br />

In den reifen Märkten und in den Agglomerationen auf<br />

allen Kontinenten bietet <strong>Holcim</strong> Transportbeton, Betonelemente<br />

und Betonwaren sowie Asphalt an. Mit diesen<br />

Produkten verbunden ist ein hoher Anteil an Serviceleistungen:<br />

produktspezifische Beratungen sowie innovative<br />

Verkaufskonzepte und Systemlösungen speziell<br />

für Grossprojekte. Kompetente Teams können den Kunden<br />

massgeschneiderte Angebote für ihre Bauprojekte<br />

unterbreiten.<br />

<strong>Holcim</strong> Trading mit Sitz in Madrid hält eine führende<br />

Marktstellung im internationalen Handel mit Zement,<br />

Klinker, mineralischen Bindemitteln und Brennstoffen.<br />

Sie unterstützt die Konzerngesellschaften beim Kauf<br />

und Verkauf solcher Produkte ausserhalb ihrer Marktgebiete.<br />

Der Abbau des Rohmaterials, der Betrieb der Zementwerke<br />

und der Vertrieb von Baustoffen für einen lokalen<br />

oder regionalen Markt verlangen eine starke Verankerung<br />

im jeweiligen Umfeld und eine entsprechende<br />

unternehmerische Verantwortung, insbesondere weil<br />

das zyklische Geschäft mit Baustoffen stark von lokalen<br />

Gegebenheiten abhängt.<br />

Zentrale Säulen der Wertschöpfung<br />

Ziel<br />

Strategie<br />

Richtlinien<br />

Basis<br />

Während sich <strong>2010</strong> die Nachfrage in vielen reifen Märkten<br />

kaum erholte, nahm der Baustoffbedarf in Asien<br />

erneut zu. Die weiterhin wachsende Weltbevölkerung<br />

und die fortschreitende Urbanisierung werden auch in<br />

Zukunft zu einer steigenden Nachfrage führen, auch<br />

weil vor allem in den aufstrebenden Märkten grosse<br />

quantitative und qualitative Defizite bezüglich Infrastruktur<br />

und Wohnraum bestehen. Davon verspricht<br />

sich <strong>Holcim</strong> ein Marktwachstum in allen Segmenten.<br />

Starkes lokales Management mit Fokus<br />

auf fünf Kernbereiche<br />

Am jährlich stattfindenden konzernweiten Management<br />

Meeting wurden <strong>2010</strong> fünf zentrale Herausforderungen<br />

in den Vordergrund gerückt:<br />

Fokus auf den Kundennutzen: Die Wertschöpfung für<br />

den Kunden steht bei allen Aktivitäten von <strong>Holcim</strong><br />

im Mittelpunkt. Es sollen nicht nur Produkte, sondern<br />

kundenspezifische Lösungen angeboten werden,<br />

insbesondere in den wachstumsträchtigen Bereichen<br />

Infrastruktur und Wohnungsbau.<br />

Operative Exzellenz: Für jeden Geschäftsbereich<br />

werden operative Ziele definiert. Ihre Umsetzung liegt<br />

Wertschöpfung<br />

Produktfokus Geographische<br />

Diversifikation<br />

UmweltKostenbewusstseinmanagement Innovation<br />

im Markt<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Lokales<br />

Management<br />

Globale Standards<br />

Personalführung<br />

Soziale<br />

Verantwortung<br />

Wertschöpfung ist das oberste Ziel von <strong>Holcim</strong>. Sie basiert auf drei strategischen Säulen und bestimmt die Richtlinien in den funktionalen<br />

Bereichen. Alles stützt sich auf das wichtigste Fundament, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die tagtäglich im Einsatz stehen und<br />

ihr Bestes geben. © <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>


in der Verantwortung der einzelnen Konzerngesell-<br />

schaften, welche von den Konzernstäben (<strong>Holcim</strong><br />

Group Support <strong>Ltd</strong>) und von regionalen Servicezentren<br />

gezielt unterstützt werden.<br />

Solide Verankerung der <strong>Holcim</strong>-Kultur: Weil der<br />

Personalbestand in den letzten Jahren aufgrund von<br />

Akquisitionen überdurchschnittlich zugenommen hat,<br />

muss sichergestellt werden, dass den Werten der<br />

<strong>Holcim</strong>-Kultur konzernweit nachgelebt wird. Das<br />

Motto “Strength. Performance. Passion.” muss in allen<br />

Konzerngesellschaften als Leitlinie gelten.<br />

Permanente Mitarbeiterentwicklung: <strong>Holcim</strong> will ein<br />

bevorzugter Arbeitgeber sein. Nur so können Talente<br />

angezogen und gehalten werden. Ohne gute Mitarbeiter<br />

und qualifizierte Manager gibt es keine herausragenden<br />

operativen Leistungen. Nur so sind auch die hohen<br />

internen Standards bezüglich Gesundheit und Sicherheit<br />

am Arbeitsplatz (OH&S) erreichbar. Zu diesem Zweck<br />

werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller<br />

Stufen mit interner und externer Schulung permanent<br />

aus- und weitergebildet.<br />

Kontinuierliche, nachhaltige Entwicklung: Die langen<br />

Planungshorizonte und die Abhängigkeit von natürlichen<br />

Rohstoffen machen nachhaltiges Wirtschaften<br />

für <strong>Holcim</strong> zur strategischen Notwendigkeit. Darum<br />

unternimmt der Konzern seit langem entsprechende<br />

Anstrengungen. Das wird auch von dritter Seite<br />

anerkannt, etwa dem Dow Jones Sustainability Index.<br />

Die Mitarbeitenden auf allen Stufen werden auch in<br />

Zukunft konsequent angeleitet und motiviert werden<br />

müssen.<br />

Neue Struktur der Konzernstäbe<br />

Im Mai <strong>2010</strong> begann <strong>Holcim</strong>, die zentralen Service- und<br />

Unterstützungsfunktionen stärker zu bündeln. Diese<br />

Aufgabenbereiche wurden deshalb unter einem neu<br />

ernannten Konzernleitungsmitglied zusammengefasst.<br />

<strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong> soll das vorhandene globale<br />

Wissen und die konzernweiten Erfahrungen optimal<br />

aufbereiten und den Konzerngesellschaften zur Verfügung<br />

stellen; neue Trends in der Baustoffindustrie und<br />

veränderte Kundenbedürfnisse sollen frühzeitig erkannt<br />

werden; die Grössenvorteile bei Einkauf und Produktion<br />

sollen besser genutzt werden. Die engere Koordination<br />

der Service- und Unterstützungsfunktionen wird aber<br />

auch zu weiteren Effizienzsteigerungen führen.<br />

Effizienzsteigerung entlang der Wertschöpfungskette<br />

<strong>Holcim</strong> antizipierte die Konjunkturabkühlung frühzeitig<br />

und reagierte rasch und konsequent auf die Finanzkrise<br />

mit einer Fülle von kostensenkenden Massnahmen.<br />

Dazu gehörte unter anderem die temporäre oder<br />

definitive Stillegung von Betrieben in den USA und in<br />

Europa. Auf vergleichbarer Basis wurden die Fixkosten<br />

2009 um beachtliche CHF 857 Millionen reduziert.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> konnte dieses tiefe Fixkostenniveau<br />

trotz Inbetriebnahme neuer Kapazitäten weiter<br />

gesenkt werden, und zwar auf vergleichbarer Basis<br />

um CHF 312 Millionen. Innert zwei Jahren wurden demzufolge<br />

die Fixkosten um CHF 1,2 Milliarden reduziert.<br />

Im kommenden Aufschwung wird <strong>Holcim</strong> von diesem<br />

Basiseffekt überdurchschnittlich profitieren.<br />

Leicht höherer Personalbestand<br />

wegen Wachstumsmärkten<br />

Die in vielen reifen Märkten rückläufige Nachfrage<br />

zwang eine Reihe von Konzerngesellschaften dazu,<br />

Personal abzubauen. Dort, wo Entlassungen unausweichlich<br />

waren, wurde der Abbau so sozialverträglich<br />

wie möglich gestaltet. In den Wachstumsregionen fand<br />

allerdings eine gegenläufige Bewegung statt – auch im<br />

Zusammenhang mit der Inbetriebnahme neuer Produktionseinheiten<br />

oder mit der verstärkten Kundennähe<br />

mittels Erweiterung des Distributionsnetzes und dem<br />

Auf- und Ausbau von Transportbetonpositionen.<br />

20 21<br />

Schlüsselfaktoren des Erfolgs


Wertorientierte<br />

Unternehmensführung<br />

Waren Ende des letzten Geschäftsjahres 81 498 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter im Konzern tätig, so erreichte<br />

der Personalbestand Ende des Berichtsjahres<br />

80 310. Erwartungsgemäss nahm die Anzahl Mitarbeitende<br />

in den von der Krise betroffenen Konzernregionen<br />

Europa und Nordamerika signifikant ab. Zugenommen<br />

hat der Personalbestand in der wirtschaftlich starken<br />

Konzernregion Asien, Ozeanien.<br />

Veränderung im Personalbestand nach Konzernregionen<br />

<strong>2010</strong> 2009 ±%<br />

Europa 19 690 20 800 –5,3<br />

Nordamerika 6 668 8 016 –16,8<br />

Lateinamerika 12 710 12 626 +0,7<br />

Afrika, Naher Osten 2 213 2 256 –1,9<br />

Asien, Ozeanien 38 172 36 858 +3,6<br />

Corporate 857 942 –9,0<br />

Total Konzern 80 310 81 498 –1,5<br />

Strategisches Ausbauprogramm in den Wachstums-<br />

märkten<br />

Unter seinem längerfristigen Blickwinkel will der Konzern<br />

den Auf- und Ausbau der Zementkapazität vorab in<br />

den aufstrebenden Märkten weiterführen. Dort liegen<br />

derzeit rund 74 Prozent der Produktionskapazität.<br />

Unabhängig von kurzfristigen Schwankungen müssen<br />

die Werkserweiterungen und Neubauten die Zementverbrauchsentwicklung<br />

antizipieren.<br />

<strong>2010</strong> erhöhte sich die Zementkapazität konzernweit um<br />

8,6 Millionen Tonnen auf 211,5 Millionen Tonnen. Im<br />

Wachstumsmarkt Indien erhöhten ACC und Ambuja<br />

Cements die Kapazitäten um 3,4 Millionen Tonnen. In<br />

Lateinamerika lag der Fokus auf Hermosillo in Mexiko,<br />

wo <strong>Holcim</strong> Apasco kurz vor Jahresende ein Werk mit<br />

einer Jahreskapazität von 1,6 Millionen Tonnen Zement<br />

eröffnete. So kann <strong>Holcim</strong> die landesweite Präsenz verstärken<br />

und die nordwestlichen Marktgebiete kostengünstiger<br />

beliefern. Des weiteren steigerte <strong>Holcim</strong><br />

Kolumbien im Einklang mit der mittelfristigen Bedarfsplanung<br />

die Mahlkapazität im Werk Nobsa um 0,7 Millionen<br />

Tonnen auf 2,1 Millionen Tonnen Zement, und<br />

<strong>Holcim</strong> Ecuador wird die Mahlkapazität im ersten Quartal<br />

2012 um 1,8 Millionen Tonnen erhöhen. Im russischen<br />

Werk Shurovo wird eine neue Ofenlinie mit einer Kapazität<br />

von 2,1 Millionen Tonnen in Betrieb gehen. Dieses<br />

Werk versorgt den wichtigen Markt der Region Moskau<br />

umwelteffizient mit hochwertigen Produkten. Im Bau<br />

ist schliesslich eine neue Ofenlinie im Werk Garadagh<br />

in Aserbaidschan mit einer Jahreskapazität von 1,7 Millionen<br />

Tonnen, die 2011 in Betrieb geht.<br />

Die zusätzlichen Kapazitäten sind bezüglich Kosten-<br />

und Umwelteffizienz auf dem neuesten Stand. In der<br />

Regel werden für Neubauten Standorte gewählt, an<br />

denen die Konzerngesellschaften bereits über gesicherte<br />

Rohmaterialvorkommen verfügen und gut im Markt<br />

etabliert sind.<br />

Per Jahresende <strong>2010</strong> waren von den 2007 in Angriff genommenen<br />

Kapazitätserweiterungen von insgesamt<br />

25,9 Millionen Tonnen Zement noch Erweiterungen von<br />

9,2 Millionen Tonnen im Bau.<br />

<strong>2010</strong> wurde entschieden, in Indonesien und Frankreich<br />

ein neues Zementwerk mit einer Jahreskapazität von<br />

1,6 beziehungsweise 0,6 Millionen Tonnen Zement zu<br />

bauen. Das Werk in Indonesien wird 2013 den Betrieb<br />

aufnehmen und dazu beitragen, mit dem anhaltenden<br />

Marktwachstum auf der Hauptinsel Java Schritt zu<br />

halten. Damit waren per Ende <strong>2010</strong> Kapazitätserweiterungen<br />

von total 11,4 Millionen Tonnen Zement im Bau.<br />

Weitere Investitionen in Zuschlagstoffe und Beton<br />

Mit zunehmendem Reifegrad einer Volkswirtschaft<br />

gewinnt die vertikale Integration für <strong>Holcim</strong> an Bedeutung.<br />

Gewichtige Infrastrukturprojekte sowie der<br />

Wohn- und Geschäftsbau führen in diesen Märkten zu


Genehmigte Zementkapazitätserweiterungen in Millionen Tonnen im Konzern 2011 bis 2013<br />

Gesellschaft 2011 2012 2013 Total<br />

Alpha Cement (Russland) 2,1 2,1<br />

Garadagh Cement (Aserbaidschan) 1,7 1,7<br />

<strong>Holcim</strong> Frankreich 0,6 0,6<br />

Total Europa 3,8 0,6 4,4<br />

<strong>Holcim</strong> Ecuador 1,8 1,8<br />

Total Lateinamerika 1,8 1,8<br />

<strong>Holcim</strong> Marokko 0,0 1 0,0<br />

Total Afrika, Naher Osten 0,0 0,0<br />

ACC (Indien) 2,1 2,1<br />

Ambuja Cements (Indien) 1,5 1,5<br />

<strong>Holcim</strong> Indonesien 1,6 1,6<br />

Total Asien, Ozeanien 3,6 1,6 5,2<br />

Total Konzern 7,4 1,8 2,2 11,4<br />

1 Die Klinkerkapazität wird von 0,4 auf 0,8 Millionen Tonnen erhöht.<br />

einer steigenden Nachfrage nach hochwertigen Zuschlagstoffen<br />

und Transportbeton. Aufgrund der hohen<br />

Regulierungsdichte spielt die Sicherung von Rohmaterialvorkommen<br />

eine strategisch wichtige Rolle.<br />

<strong>2010</strong> wurde beschlossen, im australischen Sydney einen<br />

neuen Steinbruch mit Verteilzentrum zu eröffnen.<br />

Damit kann <strong>Holcim</strong> diesen Wachstumsmarkt in den<br />

kommenden Jahrzehnten kostengünstig und dank<br />

Anbindung an das Schienennetz umweltfreundlich mit<br />

erstklassigen Zuschlagstoffen versorgen. Darüber hinaus<br />

wird die starke Marktstellung im Bereich Transportbeton<br />

weiter gefestigt.<br />

<strong>Holcim</strong> offeriert ausserdem vermehrt Systemlösungen für<br />

neue Bauvorhaben.Gerade bei komplexen Projekten setzen<br />

grosse Baukonzerne zunehmend auf effiziente Gesamtlösungen<br />

unter Einbezug einer ausgeklügelten Logistik.<br />

Beton als unverzichtbarer, umweltfreundlicher Baustoff<br />

Beton ist bezüglich Lebenszyklus ein energie- und<br />

CO2-effizienter Baustoff, der weltweit in sehr grossen<br />

Mengen verbraucht wird. Nach Wasser ist Beton volumenmässig<br />

das weltweit meistgefragte Gut. Ohne<br />

Beton sind moderne Infrastrukturen undenkbar. Mit<br />

unserem Know-how helfen wir den Kunden, ihrerseits<br />

die Produktivität zu steigern und mit differenzierten<br />

Angeboten Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Innovative,<br />

bedarfsgerechte Lösungen tragen dazu bei, die<br />

hohen Qualitätsanforderungen zu erfüllen.<br />

Weil <strong>Holcim</strong> auf Baustoffe setzt, die qualitativ überzeugen<br />

und nachhaltig sind, forcieren wir bei der Betonherstellung<br />

den Einsatz von Kompositzementen, die neben<br />

Klinker und Gips spezielle Zusatzstoffe wie Hüttensand,<br />

Flugasche oder Puzzolan enthalten. Ein gutes Beispiel<br />

ist der von <strong>Holcim</strong> Schweiz <strong>2010</strong> lancierte “<strong>Holcim</strong><br />

Optimo”. Das Produkt überzeugt bezüglich verbesserter<br />

22 23<br />

Schlüsselfaktoren des Erfolgs


Wertorientierte<br />

Unternehmensführung<br />

Leistungsfähigkeit, Vielseitigkeit in der Anwendung,<br />

aber auch hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Ökologie.<br />

Dank seiner neuartigen Rezeptur, die auf der natürlichen<br />

Ressource Ölschiefer aus dem süddeutschen<br />

Werk Dotternhausen basiert, führt die Produktion<br />

zu signifikanten CO2-Einsparungen. <strong>Holcim</strong> Schweiz<br />

übernimmt mit diesem Produkt eine Pionierrolle.<br />

Konzernweit hat der Anteil dieser Kompositzemente<br />

am Gesamtabsatz an hydraulischen Bindemitteln in<br />

den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Ende<br />

<strong>2010</strong> lag er bei über 77 Prozent.<br />

Erfolgreiche Integration von <strong>Holcim</strong> Australia<br />

<strong>Holcim</strong> Australia ist mit 78 Kies- und Sandwerken, 226<br />

Transportbetonzentralen und 15 Betonelementbetrieben<br />

ein führender Baustoffanbieter auf dem Kontinent.<br />

Die Konzerngesellschaft beschäftigt rund 3000 Mitarbeitende<br />

und ist landesweit tätig. Nach dem Erwerb<br />

wurde rasch mit der vollständigen Integration dieser<br />

neuen Unternehmenseinheit in den <strong>Holcim</strong>-Verbund<br />

begonnen. Dabei wurde sichergestellt, dass alle relevanten<br />

Systeme und Prozesse sowie die <strong>Holcim</strong>-Grundsätze<br />

der Unternehmensführung eingeführt wurden.<br />

Ein Kernteam von Experten aus dem Konzern und von<br />

<strong>Holcim</strong> Australia leitete den mehrmonatigen Integrationsprozess.<br />

Für den Finanz- und Personalbereich sowie<br />

die Informationstechnologie und das Branding<br />

wurden spezielle Programme bereitgestellt. Der strategische<br />

Geschäftsplan und die grossen Projekte wurden<br />

ebenfalls von Spezialisten bearbeitet. Dabei wurden<br />

auch Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen<br />

angestrebt. Im IT-Bereich wird ein regionales Zentrum<br />

geschaffen, das die Konzerngesellschaften <strong>Holcim</strong><br />

Australia und <strong>Holcim</strong> Neuseeland unterstützt. Eine<br />

besondere Herausforderung war die Einführung der<br />

<strong>Holcim</strong>-Marke, denn die Gesellschaft besitzt 1500 Lastwagen<br />

und ist an mehr als 300 Standorten tätig.<br />

Betriebliche<br />

EBITDA-Marge Ziel <strong>2010</strong> 2009<br />

Zement 33% 27,1% 28,4%<br />

Zuschlagstoffe<br />

Weitere Baustoffe<br />

27% 21,2% 19,7%<br />

und Serviceleistungen 8% 2,8% 3,7%<br />

Definition segmentspezifischer betrieblicher<br />

EBITDA-Margenziele<br />

<strong>Holcim</strong> hat pro Segment ein spezifisches Margenziel für<br />

den betrieblichen EBITDA.Angesichts der schwierigen<br />

Wirtschaftslage in verschiedenen Märkten und des damit<br />

verbundenen starken Volumenrückgangs sind die Ziele<br />

aber trotz Kostensenkungen und Leistungssteigerungen<br />

nur bei einem erneuten Verbrauchsanstieg realisierbar.<br />

Der höhere Aufwand für Rohmaterialien und Energie<br />

belastete die Zementmarge <strong>2010</strong>. Immerhin wogen Effi-<br />

zienzsteigerungen und die Inbetriebnahme neuer Anla-<br />

gen mit günstiger Kostenstruktur die negativen Effekte<br />

etwas auf. Per saldo erreichte die betriebliche EBITDA-<br />

Marge im Segment Zement 27,1 Prozent; sie lag damit<br />

unter dem Vorjahreswert von 28,4 Prozent. In den Konzernregionen<br />

Lateinamerika und Afrika, Naher Osten<br />

wurde das Margenziel von 33 Prozent übertroffen.<br />

Bei den Zuschlagstoffen konnte die betriebliche<br />

EBITDA-Marge auf 21,2 Prozent (2009: 19,7) gesteigert<br />

werden. Über dem Zielband von 27 Prozent lag <strong>2010</strong><br />

Lateinamerika. Eine Margenverbesserung wurde in<br />

Europa, Nordamerika und Afrika, Naher Osten erzielt.<br />

Im Segment Weitere Baustoffe und Serviceleistungen<br />

bildete sich die betriebliche EBITDA-Marge auf 2,8 Prozent<br />

(2009: 3,7) zurück. Zielgrösse bleibt 8 Prozent.<br />

Stetige Messung und Steigerung der operativen Leistung<br />

Um Verbesserungen zu erreichen, muss der Fortschritt<br />

messbar sein. Deshalb implementierte <strong>Holcim</strong> schon


Wertschöpfungskette<br />

Angebot Nachfrage<br />

Hydraulische Bindemittel<br />

Zement<br />

Mineralische Zusatzstoffe<br />

Zuschlagstoffe<br />

Schotter, Kies, Sand und<br />

rezyklierte Zuschlagstoffe<br />

Absatzkanäle<br />

Rohstoffverarbeitung Transaktion Transformation Endverbraucher Anwendungen im Bau<br />

Direktverkäufe<br />

Händler<br />

Grossisten<br />

Detaillisten<br />

Direktverkäufe<br />

vor vielen Jahren einen systematischen Ansatz im Seg-<br />

ment Zement. Dabei werden die Leistungsveränderun-<br />

gen einer Konzerngesellschaft absolut, aber auch im<br />

Vergleich zu allen anderen Konzerngesellschaften erfasst.<br />

Gemessen wird beispielsweise die Verfügbarkeit<br />

der Ofenanlagen oder der Auslastungsgrad. Zusammen<br />

mit weiteren Daten ergibt sich ein Gesamtindex. Klare<br />

Zielvorgaben für Messgrössen dieser Art helfen, Lücken<br />

rechtzeitig zu erkennen und anzugehen.<br />

Für Zuschlagstoffe und Transportbeton wird gegenwärtig<br />

ein ähnliches Mess- und Vergleichssystem<br />

entwickelt und schrittweise im Konzern eingeführt.<br />

Damit stellt <strong>Holcim</strong> sicher, dass die operative Leistung<br />

konzernweit in sämtlichen Aktivitätsbereichen objektiv<br />

vergleichbar ist und verbessert werden kann.<br />

Nachhaltige Wertschöpfung als oberstes Ziel<br />

<strong>Holcim</strong> setzt sich zum Ziel, das attraktivste Unternehmen<br />

der Baustoffindustrie zu sein. Die Rentabilität des investierten<br />

Kapitals ist natürlich ein wichtiger Teil dieser<br />

Attraktivität. Sie soll den Kapitalkostensatz (WACC) von<br />

11,76 Prozent vor Steuern deshalb nachhaltig übertreffen.<br />

Transportbeton<br />

Betonwaren<br />

Betonelemente<br />

Mörtel<br />

Asphalt<br />

Bauunternehmungen<br />

Maurer<br />

Heimwerker<br />

Tiefbauunternehmungen<br />

Wertschöpfung von <strong>Holcim</strong> (HVA) 1<br />

Wohnbau<br />

Gewerblichindustrieller<br />

Bau<br />

Infrastruktur<br />

HVA vor Steuern in Mio. CHF ROIC vor Steuern in %<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0 2<br />

–200<br />

–400<br />

–600<br />

–800<br />

–1000<br />

–1200<br />

–1400<br />

14,3 14,6 10,2 9,1 8,3<br />

2006 2007 3 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

24%<br />

22%<br />

20%<br />

18%<br />

16%<br />

14%<br />

12%<br />

10%<br />

1 <strong>Holcim</strong> Value Added (HVA) unter Ausklammerung der<br />

Flüssigen Mittel.<br />

2 Kapitalkostensatz (WACC) von 11,76% vor Steuern.<br />

3 Unter Ausklammerung der Beteiligungsveräusserung in Südafrika.<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

© <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />

Zement und<br />

Zuschlagstoffe<br />

sind die Basis –<br />

mit Beton und<br />

Asphalt kommen<br />

wir näher an den<br />

Endverbraucher.<br />

24 25<br />

Schlüsselfaktoren des Erfolgs


Wertorientierte<br />

Unternehmensführung<br />

Gemessen am <strong>Holcim</strong> Value Added (EBIT – Standardkapitalkosten<br />

� investiertes Kapital) schuf der Konzern<br />

über viele Jahre hinweg substantielle Mehrwerte über<br />

dem WACC von 11,76 Prozent vor Steuern. Aufgrund der aktuellen<br />

Wirtschaftslage reduzierte sich der Group Return<br />

on Invested Capital (ROIC) im Jahr <strong>2010</strong> jedoch auf 8,3 Prozent.<br />

Immerhin leistet <strong>Holcim</strong> mit der erfolgreichen Fixkostenreduktion<br />

auch in diesem Jahr einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Verbesserung des Betriebsgewinns.<br />

Attraktive Ausschüttungspolitik<br />

Der Erfolg des Konzerns soll sich für die Aktionäre der<br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> auszahlen. In diesem Sinne hatte der Verwaltungsrat<br />

2003 entschieden, dass als Zielgrösse<br />

für die Ausschüttungspolitik ein Drittel des Konzerngewinns<br />

– Anteil Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> – gelten solle.<br />

Für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> beantragt der Verwaltungsrat<br />

der Generalversammlung eine Ausschüttung aus<br />

der Kapitaleinlagereserve in Höhe des Vorjahres von<br />

CHF 1.50 pro Namenaktie.<br />

Reputationsgewinn durch Umweltengagement<br />

und soziale Verantwortung<br />

Das Ansehen von <strong>Holcim</strong> beruht auf den erheblichen Anstrengungen<br />

zugunsten einer nachhaltigen Entwicklung.<br />

<strong>Holcim</strong> orientiert sich deshalb am Grundgedanken der<br />

sogenannten “Triple Bottom Line” und betrachtet Wertschöpfung,<br />

nachhaltige Umweltleistung und soziale Verantwortung<br />

als Teil der übergeordneten Konzernstrategie.<br />

<strong>Holcim</strong> führt einen kontinuierlichen Dialog mit verschiedensten<br />

Anspruchsgruppen. Dem geben auch strategische<br />

Partnerschaften Ausdruck, wie diejenige mit der<br />

International Union for Conservation of Nature (IUCN).<br />

Anfang des Berichtsjahres trat <strong>Holcim</strong> der IKRK Corporate<br />

Support Group bei und verpflichtete sich, bestimmte<br />

humanitäre Projekte in Konfliktregionen zu unterstützen.<br />

Der Dow Jones Sustainability Index <strong>2010</strong>/2011 führt<br />

<strong>Holcim</strong> erneut auf. Damit gilt <strong>Holcim</strong> als eines der<br />

nachhaltigsten Unternehmen der Baustoffbranche.<br />

Förderung des nachhaltigen Bauens<br />

Im Jahr 2003 hat der Konzern die <strong>Holcim</strong> Foundation for<br />

Sustainable Construction gegründet und engagiert sich<br />

damit weit über das Kerngeschäft hinaus für mehr<br />

Nachhaltigkeit im Bau. Die <strong>Holcim</strong> Foundation soll in<br />

der Baubranche und bei ihren Anspruchsgruppen mehr<br />

Verständnis für Nachhaltigkeit in ökologischer, sozialer<br />

und ökonomischer Hinsicht wecken. Sie leistet weltweit<br />

einen Beitrag zur Förderung herausragender Architektur<br />

und zu besserer Lebensqualität. Die wichtigsten<br />

Aktivitäten der Stiftung sind ein weltweiter, öffentlich<br />

sehr sichtbarer Wettbewerb und ein <strong>Holcim</strong> Forum zu<br />

einem Thema der Nachhaltigkeit. Sie werden im Dreijahresrhythmus<br />

durchgeführt.<br />

Das dritte internationale <strong>Holcim</strong> Forum fand im April<br />

<strong>2010</strong> an der Universidad Iberoamericana in Mexico City<br />

unter dem Titel “Re-inventing construction” statt. 270 Experten<br />

aus 40 Ländern tauschten sich im Plenum, in themenspezifischen<br />

Arbeitsgruppen und an Exkursionen<br />

aus. Im Zentrum standen Nachhaltigkeitsfragen der Bauplanung<br />

und des Bauprozesses. Das Forum wurde stark<br />

beachtet. Seine Beratungen und Konklusionen wurden in<br />

einer akademischen Publikation dokumentiert; sie kann<br />

über die <strong>Holcim</strong> Foundation bezogen werden.<br />

Für die dritte Durchführung der fünf regionalen <strong>Holcim</strong>-<br />

Wettbewerbe für nachhaltige Bauprojekte hat die<br />

Öffentlichkeitsarbeit begonnen. Nach der regionalen<br />

Vergabe der mit insgesamt USD 2 Millionen dotierten<br />

Preise 2011 wird 2012 die globale Prämierung folgen.<br />

Konzerngesellschaften organisieren Anlässe, um<br />

landesweit auf die Ausschreibung des internationalen<br />

Projektwettbewerbs aufmerksam zu machen. Ihr Engagement<br />

wird von der Stiftung mit einer globalen<br />

Kampagne unterstützt.<br />

Auskunft über Partnerschaften und Aktivitäten der <strong>Holcim</strong><br />

Foundation sind auf www.holcimfoundation.org zu finden.


Organisation und Management<br />

Führung und Linienverantwortung des Konzerns sind<br />

regional aufgebaut. Dank eines umfassenden Verhaltens-<br />

kodex wissen alle Mitarbeitenden, welche Rechte und<br />

Pflichten für sie gelten.<br />

Effiziente Führung und Kontrolle<br />

Die Corporate Governance von <strong>Holcim</strong>, welche die Leitungsprozesse,<br />

die Organisation und Überwachung<br />

der obersten Unternehmensführung, die geschäftspolitischen<br />

Grundsätze sowie die internen und externen<br />

Kontrollmechanismen festlegt, strebt eine verantwortungsvolle,<br />

transparente, auf nachhaltige<br />

Wertschöpfung ausgerichtete Führung und Kontrolle<br />

des Unternehmens an. Auf ihr beruhen die Glaubwürdigkeit<br />

und Reputation des Konzerns. Sie stärkt<br />

das Vertrauen von Anlegern, Geschäftspartnern, Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern sowie der breiten<br />

Öffentlichkeit.<br />

Die Corporate Governance wird laufend den Anforde-<br />

rungen angepasst. Das 2007 und 2008 eingeführte<br />

interne Kontrollsystem (IKS) für die Aufstellung der<br />

Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den Erfor-<br />

dernissen aus Art. 728a des Schweizerischen Obligatio-<br />

nenrechts und dem Schweizer Prüfungsstandard 890<br />

bewährt sich.<br />

Wertsteigerung in einem kompetitiven Umfeld<br />

Der “Code of Conduct”, vom Verwaltungsrat und von<br />

der Konzernleitung 2003 erlassen, legt konzernweit<br />

bestimmte Richtlinien des geschäftlichen Verhaltens<br />

für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fest. Er ist<br />

auf der Website www.holcim.com abrufbar. Unter<br />

anderem fordert er strikten Respekt für Wettbewerbsregeln.<br />

Zuwiderhandlungen führen zu Disziplinar-<br />

massnahmen bis hin zur Kündigung des Anstellungsverhältnisses.<br />

<strong>Holcim</strong> hat übrigens ein entsprechendes,<br />

zentral koordiniertes Schulungsprogramm eingeführt,<br />

und die Konzerngesellschaften werden regelmässig<br />

durch unabhängige Anwälte in dieser Hinsicht auditiert.<br />

Die Schulungs- und Unterstützungsmaterialien zum<br />

fairen Wettbewerb werden laufend den Entwicklungen<br />

im Wettbewerbsrecht angepasst. Im Berichtsjahr<br />

wurde ein Handbuch “Wertsteigerung in der Praxis”<br />

erarbeitet. Dieses Nachschlagewerk gibt praktische<br />

Hinweise für das Verhalten in der Praxis, welche das<br />

heutige europäische und amerikanische Wettbewerbsrecht<br />

vollumfänglich respektieren.<br />

26 27<br />

Organisation<br />

und Management


Wertorientierte<br />

Unternehmensführung<br />

Stand 2. März 2011 Verwaltungsrat<br />

Konzernleitung<br />

Länderbereichsleitung<br />

Bild:<br />

Die Konzernleitung<br />

von links nach rechts:<br />

Urs Böhlen<br />

Benoît-H. Koch<br />

Theophil H. Schlatter<br />

Thomas Aebischer<br />

Markus Akermann<br />

Paul Hugentobler<br />

Patrick Dolberg<br />

Roland Köhler<br />

Ian Thackwray<br />

Andreas Leu<br />

Rolf Soiron<br />

Präsident, Vorsitzender<br />

Governance, Nomination &<br />

Compensation Committee<br />

Andreas von Planta<br />

Vizepräsident<br />

Markus Akermann<br />

Christine Binswanger<br />

Beat Hess<br />

Erich Hunziker<br />

Peter Küpfer<br />

Vorsitzender Audit Committee<br />

Adrian Loader<br />

Thomas Schmidheiny<br />

Wolfgang Schürer<br />

Dieter Spälti<br />

Robert F. Spoerry<br />

Sekretär des Verwaltungsrates<br />

Peter Doerr<br />

Markus Akermann<br />

Chief Executive Officer<br />

Thomas Aebischer<br />

Ab 1. Januar 2011 Mitglied der<br />

Konzernleitung; ab 1. April 2011<br />

Chief Financial Officer<br />

Urs Böhlen<br />

Ost- & Südosteuropa,<br />

Region GUS/Kaspisches Meer<br />

Patrick Dolberg<br />

Belgien, Frankreich, Niederlande,<br />

Deutschland, Schweiz, Italien<br />

Paul Hugentobler<br />

Südasien & ASEAN ohne Philippinen<br />

Benoît-H. Koch<br />

Nordamerika, UK, Norwegen,<br />

Mittelmeerraum, inklusive Iberische<br />

Halbinsel, Internationaler Handel<br />

Roland Köhler<br />

CEO <strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong><br />

Andreas Leu<br />

Lateinamerika<br />

Theophil H. Schlatter<br />

Chief Financial Officer<br />

bis 31. März 2011<br />

Ian Thackwray<br />

Ostasien, inklusive China, die<br />

Philippinen, Ozeanien, Süd- &<br />

Ostafrika<br />

Javier de Benito<br />

Urs Fankhauser<br />

Aidan Lynam<br />

Bernard Terver<br />

Corporate Functional Managers<br />

Jacques Bourgon<br />

Stefan Wolfensberger<br />

Revisionsstelle<br />

Ernst & Young AG<br />

Managementstruktur<br />

Siehe Organigramm Seite 31<br />

Mutationen<br />

Siehe Corporate Governance<br />

Seite 87 ff.


An der ordentlichen Generalversammlung <strong>2010</strong> ist<br />

H. Onno Ruding, Mitglied des Verwaltungsrates seit<br />

2004, wegen Erreichens der Alterslimite aus diesem<br />

Gremium ausgeschieden. Der Verwaltungsrat dankt<br />

ihm für die geleisteten guten Dienste. Neu wurde Beat<br />

Hess in den Verwaltungsrat gewählt. Er ist promovierter<br />

Jurist und Anwalt und fungierte bis Ende <strong>2010</strong> als<br />

Chefjurist und Mitglied der Konzernleitung bei der<br />

Royal Dutch Shell Gruppe, Den Haag.<br />

Der Verwaltungsrat hat Roland Köhler, Corporate<br />

Functional Manager und verantwortlich für Corporate<br />

Strategy & Risk Management, per 15. März <strong>2010</strong> zum<br />

Mitglied der Konzernleitung ernannt. Als CEO leitet er<br />

die zentralen Service- und Unterstützungsfunktionen<br />

der <strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong> (HGRS).<br />

Bill Bolsover ist per Ende März <strong>2010</strong> altershalber aus<br />

der Funktion als Länderbereichsleiter und Corporate<br />

Functional Manager ausgeschieden. Bernard Terver,<br />

CEO von <strong>Holcim</strong> US und Aggregate Industries US,<br />

wurde per 1. April <strong>2010</strong> zum Länderbereichsleiter und<br />

Mitglied der Geschäftsleitung der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> ernannt.<br />

Er ist dadurch auf Konzernebene zuständig für <strong>Holcim</strong><br />

US und Aggregate Industries US. Er rapportiert direkt<br />

an Konzernleitungsmitglied Benoît-H. Koch.<br />

Am 1. Juli <strong>2010</strong> hat Ian Thackwray, Mitglied der Konzernleitung<br />

seit Jahresanfang <strong>2010</strong>, die Nachfolge von<br />

Tom Clough angetreten, der Ende Juni <strong>2010</strong> in Pension<br />

gegangen ist. Zu seinem Verantwortungsbereich gehören<br />

die Gesellschaften in Ostasien, inklusive China,<br />

die Philippinen, Ozeanien sowie Süd- und Ostafrika.<br />

Im Zuge der Nachfolgeregelung der Konzernleitung wurde<br />

Thomas Aebischer, CFO von <strong>Holcim</strong> US, per 1. Januar 2011<br />

in die Konzernleitung berufen. Er übernimmt am 1. April<br />

2011 die Verantwortung als CFO des Konzerns von Theophil<br />

H. Schlatter, der per Ende März 2011 in Pension geht.<br />

Am 1. Januar 2011 hat Andreas Leu, Länderbereichsleiter<br />

und Mitglied der Geschäftsleitung der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>, in<br />

der Konzernleitung Einsitz genommen. Er übernimmt<br />

die Verantwortung für Lateinamerika von Thomas<br />

Knöpfel, der Ende <strong>2010</strong> in Pension ging.<br />

Per 1. Januar 2011 wurde Urs Fankhauser, Technischer<br />

Direktor der Region Osteuropa, zum Länderbereichsleiter<br />

und Mitglied der Geschäftsleitung der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />

ernannt. In dieser Funktion ist er zuständig für die<br />

Märkte in Ost- und Südosteuropa. Er rapportiert direkt<br />

an Konzernleitungsmitglied Urs Böhlen.<br />

Führungsverantwortung in Linie und Fachbereichen<br />

Schlüssel für den Konzernerfolg ist die Kompetenz<br />

des lokalen Managements. Die operativen Einheiten<br />

in rund 70 Ländern unterstehen einzelnen Konzernleitungsmitgliedern.<br />

Sie werden durch Länderbereichsleiter<br />

und Corporate Functional Managers unterstützt.<br />

Damit die Konzerngesellschaften in ihren Märkten die<br />

Kosten- und Marktführerschaft stärken können, benötigen<br />

sie einerseits unternehmerischen Freiraum, andererseits<br />

aber auch die Unterstützung des Konzerns<br />

mit spezifischem Know-how und Vorgaben.<br />

Wir sind überzeugt, dass Erfolg in unserem Geschäft<br />

auf die situationsgerechte Ausbalancierung von lokaler<br />

Kompetenz und Autonomie und dem richtigen Mass<br />

an Unterstützung und Intervention seitens der Konzernzentrale<br />

angewiesen ist. Konsequente Aus- und<br />

Weiterbildung der Kaderkräfte sowie die Förderung<br />

von Talenten zur systematischen Nachfolgeplanung<br />

sowohl in den Ländergesellschaften als auch auf<br />

Konzernebene stärken den Konzernverbund dauerhaft.<br />

<strong>Holcim</strong> setzt auf flache Hierarchien und klare Kompetenzregelungen<br />

– sowohl auf Konzernstufe als auch in<br />

den einzelnen Konzerngesellschaften. Dadurch sollen<br />

28 29<br />

Organisation<br />

und Management


Wertorientierte<br />

Unternehmensführung<br />

Entscheidungen mit Sachverstand und Kostenbewusstsein<br />

getroffen und neue Prozesse oder Standards ohne<br />

Zeitverzug implementiert werden können.<br />

Die Führungsverantwortlichen des Konzerns, der Regionen<br />

sowie der Länder und Standorte werden regional<br />

durch Servicecenter und weltweit durch zentrale<br />

Konzernstäbe unterstützt. Zur besseren Bündelung<br />

der Kräfte wurden im Mai <strong>2010</strong> die zentralen Serviceund<br />

Unterstützungsfunktionen der HGRS unter einer<br />

Leitung zusammengefasst.<br />

<strong>Holcim</strong> verfügt über gut strukturierte Managementsysteme.<br />

Für die wesentlichen Unternehmensbereiche<br />

werden den Konzerngesellschaften klare Vorgaben gegeben,<br />

sei es in der Technik, der umweltschonenden<br />

Produktion oder im Personal- und Finanzbereich.<br />

Business Risk Management identifiziert Risiken<br />

und Chancen<br />

Das sogenannte Business Risk Management unterstützt<br />

die Konzernleitung und die Geschäftsleitungen<br />

der Konzerngesellschaften. Es soll systematisch helfen,<br />

bedeutende Risiken – aber auch Chancen – für das<br />

Unternehmen zu erkennen. Die potentiellen Risiken<br />

werden frühzeitig identifiziert und bewertet, Gegenmassnahmen<br />

vorgeschlagen und stufengerecht<br />

umgesetzt. Das Risikomanagement hat Risikotypen<br />

verschiedenster Natur im strategischen, operativen<br />

und finanziellen Bereich im Visier, intern wie extern.<br />

Neben den Konzerngesellschaften werden Konzernleitung<br />

und Verwaltungsrat in die Beurteilungen einbezogen.<br />

Das Risikoprofil des Konzerns wird sowohl<br />

“Top-Down” als auch “Bottom-Up” bewertet. Dabei<br />

werden nicht nur Gefahren entlang der ganzen Wertschöpfungskette<br />

erfasst, sondern auch Chancen gesucht.<br />

Dem Verwaltungsrat wird regelmässig Bericht<br />

über wichtige Erkenntnisse der Risikoanalyse und über<br />

die getroffenen Massnahmen erstattet (siehe auch<br />

Seite 93).<br />

Die interne Revision als wichtiges Kontrollinstrument<br />

Die interne Revision ist eine unabhängige Instanz.<br />

Sie untersteht direkt dem Verwaltungsratspräsidenten<br />

und berichtet dem Audit Committee regelmässig.<br />

Sie beschränkt sich nicht nur auf Finanzielles, sondern<br />

überwacht auch die Einhaltung externer und interner<br />

Richtlinien.<br />

Besondere Aufmerksamkeit wird der Wirksamkeit<br />

und Effizienz der internen Steuerungs- und Kontrollsysteme<br />

geschenkt. Dazu gehören:<br />

Prüfung der Zuverlässigkeit und Vollständigkeit der<br />

finanziellen und operativen Informationen;<br />

Prüfung der Kontrollsysteme zur Einhaltung der<br />

internen und externen Richtlinien wie zum Beispiel<br />

der Pläne, Verfahren, Gesetze und Verordnungen;<br />

Prüfung der Sicherstellung des Betriebsvermögens.<br />

Ausrichtung auf gemeinsame Ziele<br />

Um die Unternehmensziele und Wertvermehrungen zu<br />

erreichen, werden bei <strong>Holcim</strong> Leistungen konsequent<br />

gemessen und Systeme eingesetzt, welche die Führungskräfte<br />

zur Erzielung von konstant hohen Leistungen<br />

motivieren. Für die obersten Führungskader besteht<br />

ein einheitliches, variables Entlöhnungssystem. Dabei<br />

werden nicht nur finanzielle Zielsetzungen, sondern<br />

auch individuelle Ziele in die Salärberechnung einbezogen<br />

(siehe auch Entschädigungsbericht auf den<br />

Seiten 106 bis 116). Die variable Entschädigung wird<br />

zu einem bedeutenden Teil in Aktien von <strong>Holcim</strong> ausbezahlt,<br />

die einer Sperrfrist von drei bis fünf Jahren<br />

unterliegen. Mit diesem Programm wird die gemeinsame<br />

Ausrichtung auf nachhaltige Leistungs- und<br />

Wertsteigerungen des Konzerns verstärkt.


Organigramm<br />

Verwaltungsrat <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />

Audit Committee Governance, Nomination &<br />

Compensation Committee<br />

Interne Revision 1<br />

Konzernleitung<br />

Benoît-H.<br />

Koch<br />

Linienverantwortung<br />

Nordamerika<br />

UK<br />

Norwegen<br />

Mittelmeerraum 2<br />

Internationaler<br />

Handel<br />

Javier<br />

de Benito<br />

Bernard<br />

Terver<br />

Patrick<br />

Dolberg<br />

Belgien<br />

Frankreich<br />

Niederlande<br />

Deutschland<br />

Schweiz<br />

Italien<br />

Urs<br />

Böhlen<br />

Ost- und<br />

Südosteuropa<br />

Region GUS/<br />

Kaspisches Meer<br />

Länderbereichsleiter/Corporate Functional Managers<br />

Funktionale Verantwortung<br />

1<br />

Interne Revision ist dem<br />

Verwaltungsratspräsidenten unterstellt.<br />

2<br />

Inklusive Iberische Halbinsel.<br />

3<br />

Ohne Philippinen.<br />

4<br />

Inklusive Philippinen.<br />

Stand 2. März 2011.<br />

Urs<br />

Fankhauser<br />

Markus<br />

Akermann<br />

CEO<br />

Andreas<br />

Leu<br />

Lateinamerika Südasien<br />

Strategy & Risk<br />

Management<br />

Legal &<br />

Compliance<br />

Communications<br />

Investor<br />

Relations<br />

Paul<br />

Hugentobler<br />

ASEAN 3<br />

Aidan<br />

Lynam<br />

Ian<br />

Thackwray<br />

Ostasien 4<br />

Ozeanien<br />

Süd- und<br />

Ostafrika<br />

Theophil H.<br />

Schlatter<br />

CFO<br />

Thomas<br />

Aebischer<br />

Finance &<br />

Controlling<br />

Financial<br />

Holding & Tax<br />

Controlling<br />

Financing &<br />

Treasury<br />

Roland<br />

Köhler<br />

CEO HGRS<br />

<strong>Holcim</strong> Group<br />

Support <strong>Ltd</strong><br />

(HGRS)<br />

Jacques<br />

Bourgon<br />

Stefan<br />

Wolfensberger<br />

Commercial<br />

Services<br />

ACM Services<br />

Sustainable<br />

Development<br />

Cement<br />

Manufacturing<br />

Services<br />

Procurement<br />

Human<br />

Resources<br />

Information &<br />

Knowledge<br />

Management<br />

Accounting &<br />

Administration<br />

30<br />

31<br />

Organisation<br />

und Management


Wertorientierte<br />

Unternehmensführung<br />

Innovation<br />

<strong>Holcim</strong> zielt mit innovativen und nachhaltigen Systemlösungen<br />

auf höheren Kundennutzen. Speziell für Grossprojekte werden<br />

erfolgreich umfassende Serviceleistungen entwickelt.<br />

Als führender Baustoffhersteller leistet <strong>Holcim</strong> auch<br />

einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung.<br />

Im Vordergrund stehen dabei umweltfreundliche<br />

Produktionsprozesse, aber auch Produkte und Dienstleistungen,<br />

die unsere Wettbewerbskraft stärken und<br />

Mehrwerte für die Kunden schaffen. Dabei kommt es<br />

nicht nur auf eine breit abgestützte Forschung und<br />

Entwicklung an, sondern auch auf die rasche Multiplikation<br />

von Ideen und Konzepten im Konzern und<br />

in unseren Märkten. Zukunftsweisende Technologien<br />

schützt <strong>Holcim</strong> – teilweise zusammen mit den Forschungspartnern<br />

– mit Patenten.<br />

Nachhaltige Lösungen in der Verfahrenstechnik<br />

und Produktentwicklung<br />

Forschung und Entwicklung im Bereich der Verfahrenstechnik<br />

haben ein besseres Kostenmanagement<br />

und Nachhaltigkeit zum Ziel, unter besonderer<br />

Berücksichtigung der Arbeitssicherheit. Oben auf der<br />

Agenda stehen neue Technologien zur Steigerung<br />

der Energieeffizienz, der effizienteren Verwendung<br />

von Brennstoffen und anderen Ressourcen sowie zur<br />

Verbesserung des Umweltschutzes. Erneuerbare<br />

Energien stehen als langfristige Lösungen für die<br />

Reduktion des CO2-Ausstosses im Fokus. Kurz- und<br />

mittelfristig kann die effizientere Ausnutzung der<br />

verfügbaren Energie einen wirkungsvollen Beitrag<br />

leisten gegen die wachsende Konkurrenz um Energie.<br />

<strong>Holcim</strong> strebt an, auch Niedertemperaturabwärme<br />

des Produktionsprozesses durch innovative und<br />

ökonomisch sinnvolle Verfahren zur Elektrizitätsproduktion<br />

zu nutzen.<br />

<strong>Holcim</strong> Schweiz wird im Zementwerk Untervaz<br />

ein neues ABB-System zur Stromerzeugung<br />

einsetzen.<br />

Die Produktentwicklung hat primär umweltfreundliche<br />

Baustoffe im Visier. Sie setzt auf den verstärkten<br />

Einsatz von neuartigen mineralischen Bindemitteln<br />

und alternativen Rohstoffen, die den Klinkerfaktor<br />

senken und damit zur CO2-Reduktion beitragen.<br />

Mit innovativen Problemlösungen für Prozesse und<br />

Produkte begegnet <strong>Holcim</strong> Herausforderungen, wie<br />

sie der Klimawandel, die steigenden Energiepreise,<br />

die Verknappung von Ressourcen und das zunehmende<br />

ökologische Bewusstsein unserer Kunden darstellen.<br />

Die Reduktion des “Ecological Footprint” unserer<br />

Prozesse und Produkte eröffnet dem Konzern auch<br />

Chancen, denn sie führt zu erhöhter Produktivität im<br />

Herstellungsprozess und zu reduzierten Kosten.<br />

Innovationen und Partnerschaften setzen<br />

neue Nachhaltigkeitsstandards<br />

<strong>Holcim</strong> etabliert laufend neue Kooperationen mit<br />

hochqualifizierten und motivierten Partnern und<br />

Experten. Aufträge in diesem Bereich werden sowohl<br />

vom Konzern als auch von den Konzerngesellschaften<br />

vergeben. Die Zusammenarbeit mit renommierten<br />

Hochschulen, Anlagenbauern und Beratungsfirmen<br />

kann oft sehr eng sein.<br />

ABB und <strong>Holcim</strong> Schweiz haben vereinbart, im<br />

Zementwerk im schweizerischen Untervaz ein neues<br />

ABB-System zur Stromerzeugung einzusetzen. Die<br />

hochmoderne Lösung verwendet die ORC-Technologie<br />

(Organic Rankine Cycle), mit welcher Abwärme in<br />

sauberen Strom umgewandelt werden kann. Dank


Die ORC-Technologie (Organic Rankine Cycle), mit<br />

welcher Abwärme in Strom umgewandelt werden<br />

kann.<br />

der Wiederverwendung der Abwärme wird das Werk<br />

Untervaz effizienter betrieben und die Abhängigkeit<br />

vom Stromnetz reduziert. Die Energiekosten können<br />

so erheblich gesenkt werden.<br />

<strong>Holcim</strong> kooperiert erfolgreich mit führenden Forschungsinstituten<br />

und ist Gründungsmitglied der<br />

Interessengemeinschaft von Nanocem. Das Konsortium,<br />

das Grundlagenforschung im Bereich Nanotechnologie<br />

für Zement und Beton betreibt, ist ein<br />

Schulterschluss zwischen führenden europäischen<br />

Universitäten und grossen Unternehmen der Baustoffbranche.<br />

Intensive Beziehungen pflegen wir unter<br />

anderem mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule<br />

in Zürich (Schweiz), der Ecole Polytechnique<br />

Fédérale in Lausanne (Schweiz) oder der Technischen<br />

Universität Clausthal (Deutschland).<br />

<strong>Holcim</strong> ist in Initiativen auf europäischer und internationaler<br />

Ebene mit der Vision engagiert, Prioritäten<br />

für die zukünftige weltweite Forschung und<br />

Entwicklung im Bereich nachhaltiger und energieeffizienter<br />

Produktionsprozesse mitzugestalten.<br />

Im Rahmen ihres Engagements bei der European<br />

Cement Research Academy untersucht <strong>Holcim</strong> die<br />

CO2-Abtrennung im Hinblick auf integrierte und<br />

“End-of-Pipe”-Lösungen. Dabei geht es um die<br />

Weiterentwicklung von entsprechenden nachhaltigen<br />

Technologien, die global einsetzbar und wirtschaftlich<br />

sinnvoll sind.<br />

Wissensmanagement dank iShare<br />

Es ist strategisch wichtig, das im Konzern entwickelte<br />

Wissen durch bessere Verbreitung maximal zu<br />

nutzen. Zu diesem Zweck wurde die elektronische<br />

Plattform iShare lanciert. Auf dieser offenen Plattform<br />

können sich die Mitarbeitenden austauschen.<br />

Es werden auch wichtige Dokumente dort abgelegt<br />

und dem ganzen Konzern leicht zugänglich gemacht;<br />

Ambuja Cements hat ein massgeschneidertes Lösungspaket für den ländlichen<br />

Wohnbau mit Produkten und Dienstleistungen entwickelt.<br />

virtuelle Netzwerke bestehen für das nicht dokumentierte<br />

Wissen; die einzelnen Gesellschaften haben so<br />

vollen Zugang zum weltweit im Konzern vorhandenen<br />

Know-how.<br />

Produkte und Dienstleistungen für den ländlichen<br />

Wohnbau<br />

Permanent arbeitet <strong>Holcim</strong> daran, neue Käuferschichten<br />

zu erschliessen. Ein gutes Beispiel stammt von<br />

Ambuja Cements in Indien. Die Konzerngesellschaft<br />

hat sich intensiv mit den Bedürfnissen der ländlichen<br />

Bevölkerung beim Häuserbau auseinandergesetzt<br />

und ist dabei auf die ungenügende Bauplanung,<br />

auf die schlechte Bauqualität sowie auf Kostenüberschreitungen<br />

und fehlende Finanzierungsmöglichkeiten<br />

gestossen.<br />

Ambuja Cements hat dafür massgeschneiderte<br />

Lösungspakete entwickelt. Ansprechpartner für<br />

Bauwillige sind immer die Zementhändler, die mit<br />

Ambuja Cements eng zusammenarbeiten. Der Händler<br />

koordiniert das ganze Bauvorhaben und organisiert<br />

die notwendige Unterstützung von der Planungsphase<br />

bis zum Bauvertrag und zur Baustoffbelieferung. Es<br />

werden auch die für einen soliden Hausbau benötigten<br />

vorfabrizierten Betonelemente angeboten, was<br />

einen raschen Baufortschritt garantiert. Ambuja<br />

Cements übernimmt den fachmännischen Support<br />

sowie die Ausbildung und Qualitätskontrolle der<br />

Zementhändler. Damit ist das Unternehmen mehr als<br />

ein Zementlieferant: Als Lösungsanbieter gewinnt es<br />

laufend das Vertrauen neuer Kunden und leistet so<br />

einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität in<br />

ländlichen Gegenden.<br />

32 33<br />

Innovation


Wertorientierte<br />

Unternehmensführung<br />

Olympische Spiele 2012 in London:<br />

Aggregate Industries UK hat dank<br />

eines ausgereiften Konzepts den<br />

Zuschlag erhalten.<br />

In Ho Chi Minh City entsteht<br />

derzeit der “Saigon M&C<br />

Tower” mit 200 Meter Höhe.<br />

Ein Beispiel einer massgeschneiderten Lösung:<br />

Olympische Spiele 2012 in London<br />

Die Behörde, die für die Bauten im Zusammenhang<br />

mit den Olympischen Spielen 2012 in London verantwortlich<br />

ist, setzte von Anfang an auf nachhaltiges<br />

Bauen und umweltfreundliche Baustoffe. Entsprechend<br />

gestaltete sie die Eingabeverfahren. Aggregate<br />

Industries UK hat dank eines ausgereiften Konzepts<br />

den Zuschlag erhalten und kann die Grossbaustelle<br />

über Jahre mit rund 1,5 Millionen Tonnen Zuschlagstoffen<br />

und 0,9 Millionen Kubikmeter Transportbeton<br />

sowie mit Asphalt und zahlreichen vorfabrizierten<br />

Betonelementen beliefern.<br />

Ein grosser Teil der Zuschlagstoffe stammt von<br />

rezykliertem Baumaterial. Aggregate Industries UK<br />

betreibt auf dem Baugelände eine eigene Transportbetonzentrale,<br />

die eine reibungslose Baustellenbelieferung<br />

erlaubt. Sie hat zudem den Zuschlag für<br />

die Erstellung der Zuschauertribüne des Velodroms<br />

mit 6000 Plätzen erhalten, die aus vorfabrizierten<br />

Betonelementen erstellt wird. Zur Unterstützung des<br />

Kunden auf den verschiedenen grossen Baustellen<br />

hat Aggregate Industries UK ein eigenes Projektteam<br />

gebildet, wobei ein Teammitglied direkt beim Kunden<br />

arbeitet, um eine problemlose Projektabwicklung<br />

sicherzustellen.<br />

Hohe Produktqualität<br />

und ausgeklügeltes Logistikkonzept<br />

In Ho Chi Minh City (Vietnam) entsteht derzeit der<br />

“Saigon M&C Tower”, ein Hochhaus von 200 Meter<br />

Höhe mit Geschäften, Büroräumlichkeiten und Wohnungen.<br />

Er wird vom international renommierten<br />

Baukonzern Bouygues gebaut. <strong>Holcim</strong> Vietnam beliefert<br />

das Projekt exklusiv mit 155 000 Kubikmeter<br />

Beton. Die Gesellschaft entwickelte dafür einen speziellen<br />

“Superbeton” von ausserordentlicher Festigkeit,<br />

der für alle tragenden Strukturen verwendet<br />

Der Ceneri-Basistunnel mit zwei Röhren von je 15,4 Kilometer Länge.<br />

wird. Damit können die Masse der Pfeiler signifikant<br />

reduziert und die Räume grösser gestaltet werden.<br />

Dank des schnellen Aushärtens des Betons wird die<br />

Baugeschwindigkeit erhöht, was Kosten spart und der<br />

Umwelt dient. Dem Kunden wird auch eine erstklassige<br />

Logistik angeboten, die eine “just-in-time”-Belieferung<br />

sicherstellt. Von grosser Bedeutung sind Qualitätskontrolle<br />

und Trainingskonzepte, die alle Schritte von<br />

der Rohmaterialbeschaffung über die Betonherstellung<br />

bis zum Endprodukt berücksichtigen. Damit hat der<br />

Bauunternehmer jederzeit den Überblick über die<br />

Qualität sämtlicher Betonlieferungen.<br />

Der Kunde schätzt insbesondere das technische Fach-<br />

wissen von <strong>Holcim</strong> Vietnam, die hohen Standards<br />

bezüglich Produktqualität und Sicherheit auf der<br />

Baustelle, das sophistizierte Logistikkonzept, die<br />

Offenheit und Flexibilität der Zusammenarbeit.<br />

Beim Bau des Ceneri-Basistunnels ist <strong>Holcim</strong> erste Wahl<br />

<strong>Holcim</strong> Schweiz beliefert seit kurzem die Baustelle<br />

für den Basistunnel durch den Monte Ceneri im<br />

Kanton Tessin mit Zement, Zuschlagstoffen und Transportbeton.<br />

Dieser Tunnel mit zwei Röhren von je 15,4<br />

Kilometer Länge ist Teil der Alpentransversale NEAT,<br />

die dem Ausbau der Schienenverbindung durch die<br />

Schweizer Alpen dient. Zwischen <strong>2010</strong> und 2018 wird<br />

<strong>Holcim</strong> Schweiz für den Ceneri-Tunnel 0,4 Millionen<br />

Tonnen Zement, 2 Millionen Tonnen Zuschlagstoffe<br />

(davon 20 Prozent vor Ort aufbereitet) und 1,1 Millionen<br />

Kubikmeter Transportbeton liefern. Hinzu kommen<br />

Dienstleistungen wie ein technisches Labor und die<br />

ganze Logistik vor Ort. Pro Tag werden in einer Anlage,<br />

die sich 2,7 Kilometer im Berginnern befindet, bis zu<br />

800 Kubikmeter Transportbeton produziert. Zement<br />

und Zuschlagstoffe werden per Bahn angeliefert.<br />

Dieses umfassende Angebot ist dank der Erfahrung<br />

von <strong>Holcim</strong> im Umgang mit Grossprojekten möglich.


Minetti hat 2500 Angestellte und Besitzer von “Red Minetti”-Verkaufsstellen<br />

in mehr als 35 argentinischen Städten geschult.<br />

Ein gutes Beispiel einer Produktinnovation ist auch<br />

der neue Optimo-Zement von <strong>Holcim</strong> Schweiz auf der<br />

Basis von gebranntem Schiefer. Mehr dazu auf Seite 23.<br />

Rasche Multiplikation eines Konzepts in Argentinien<br />

Das Beispiel “Red Minetti” der argentinischen Konzern-<br />

gesellschaft zeigt, wie ein erfolgreiches Konzept für<br />

den einfachen Hausbau aus ähnlichen Projekten<br />

anderer <strong>Holcim</strong>-Gesellschaften entwickelt und lokal<br />

angepasst werden kann. In Partnerschaft mit ausgewählten<br />

Distributoren bietet Minetti nämlich neben<br />

hochwertigen Zementen gezielte Serviceleistungen für<br />

den Hausbau, zur Renovation oder zur Erweiterung des<br />

Eigenheims an. Dabei soll der Bauherr alle Materialien<br />

sowie die notwendige Beratung und Unterstützung<br />

bei einem einzigen Händler finden, verbunden mit<br />

einem erleichterten Zugang zur Bankenfinanzierung.<br />

Minetti hat zwischenzeitlich 2500 Angestellte und<br />

Besitzer von “Red Minetti”-Verkaufsstellen in mehr als<br />

35 argentinischen Städten geschult und so die erfolgreiche<br />

Verbreitung des neuartigen Geschäftsmodells<br />

über die nächsten Jahre eingeleitet.<br />

Prämierte Bauprojekte der <strong>Holcim</strong> Foundation<br />

for Sustainable Construction werden mit unseren<br />

Baustoffen gebaut<br />

Die <strong>Holcim</strong> Foundation for Sustainable Construction<br />

prämiert alle drei Jahre innovative, nachhaltige Bauprojekte<br />

rund um den Globus. Bei der Realisierung<br />

solcher Bauten kommen oft Produkte von <strong>Holcim</strong><br />

zum Einsatz. Gutes Beispiel dafür ist der Hauptgewinner<br />

2009 – ein Projekt zur Flussanierung und<br />

Stadtentwicklung im marokkanischen Fès. <strong>Holcim</strong><br />

Marokko liefert nun Baustoffe für die Sanierung<br />

eines Teils der Medina. Weiter fortgeschritten ist<br />

das Siegerprojekt der Region Lateinamerika aus dem<br />

Jahr 2008. Zahlreiche Teilprojekte des umfassenden<br />

Plans für die Stadtentwicklung von Medellín wurden<br />

mit Baustoffen von <strong>Holcim</strong> Kolumbien erstellt.<br />

Prämiertes Bauprojekt der <strong>Holcim</strong> Foundation: Projekt zur Flusssanierung<br />

und Stadtentwicklung im marokkanischen Fès.<br />

34 35<br />

Innovation


Wertorientierte<br />

Unternehmensführung<br />

Kapitalmarktinformationen<br />

Weil das Marktumfeld nach wie vor sehr herausfordernd war,<br />

fokussierte sich <strong>Holcim</strong> auf Effizienzsteigerungen und Kosten-<br />

einsparungen. Die Cashflowgenerierung bewegte sich erneut<br />

auf einem robusten Niveau und erlaubte, den finanziellen Spiel-<br />

raum der bereits soliden Kapitalstruktur erneut zu erweitern.<br />

Während sich die Aktienmärkte zu Beginn des Jahres<br />

<strong>2010</strong> positiv entwickelten, führten zunehmende Ängste<br />

im Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung<br />

Kursperformance der <strong>Holcim</strong>-Aktie versus Swiss Market Index (SMI)<br />

CHF 140<br />

CHF 120<br />

CHF 100<br />

CHF 80<br />

CHF 60<br />

CHF 40<br />

CHF 20<br />

finanzschwacher Länder in Europa und einem erneuten<br />

Rückschlag der Weltwirtschaft zu einem Anstieg<br />

der Marktvolatilität und zu einem Druck auf die<br />

CHF 0 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong> 2011<br />

<strong>Holcim</strong>-Namenaktie SMI (adjustiert)


Aktienkurse. Dieses Umfeld zog sich bis in die zweite<br />

Hälfte <strong>2010</strong> hin. Die <strong>Holcim</strong>-Aktie konnte sich diesen<br />

Marktunsicherheiten nicht entziehen, und es kam<br />

zu erhöhter Preisvolatilität und zu Kurskorrekturen,<br />

nachdem die Aktie Ende April <strong>2010</strong> mit CHF 85.00<br />

ihren höchsten Jahreswert erreicht hatte.<br />

Bessere Markteinschätzungen, das solide Geschäfts-<br />

und Finanzprofil von <strong>Holcim</strong> sowie der klare Fokus<br />

auf Kosteneinsparungen verhalfen der <strong>Holcim</strong>-Aktie<br />

gegen Jahresende zu einem positiven Kursverlauf.<br />

Die Aktie schloss am 30. Dezember <strong>2010</strong> bei CHF 70.65<br />

(2009: 80.50), was einem Rückgang von rund 12 Prozent<br />

im Vergleich zum Vorjahresendkurs entspricht.<br />

Kotierungen<br />

<strong>Holcim</strong> ist an der SIX Swiss Exchange kotiert.<br />

Die Aktien werden im Main Standard der SIX Swiss<br />

Exchange gehandelt. Jede Aktie hat ein Stimmrecht.<br />

Per Jahresende <strong>2010</strong> betrug die Börsenkapitalisierung<br />

rund CHF 23,1 Milliarden.<br />

Zusatzangaben<br />

ISIN CH0012214059<br />

Valorennummer 1221405<br />

Telekurs-Kürzel HOLN<br />

Bloomberg-Kürzel HOLN VX<br />

Thomson Reuters-Kürzel HOLN.VX<br />

Bedeutende Aktionäre<br />

Informationen zu den bedeutenden Aktionären sind<br />

auf Seite 212 zu finden.<br />

Verteilung der Aktien und Aktionäre<br />

Die Mehrheit der in den übrigen Ländern gehaltenen<br />

Aktien befindet sich in Grossbritannien und den USA.<br />

Geographische Verteilung<br />

Schweiz 47%<br />

Übrige Länder 24%<br />

Dispobestand 29%<br />

Aktionäre nach Anzahl eingetragener Aktien<br />

1–100 11 874<br />

101–1 000 38 831<br />

1 001–10 000 7 648<br />

10 001–100 000 648<br />

> 100 000 104<br />

Free Float<br />

Der Free Float gemäss Definition der SIX Swiss<br />

Exchange beträgt 75 Prozent.<br />

Dividendenpolitik<br />

Dividenden werden jährlich ausgeschüttet. 2003<br />

hatte der Verwaltungsrat als Zielgrösse entschieden,<br />

dass ein Drittel des Konzerngewinns – Anteil Aktionäre<br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> – ausgeschüttet werden soll. Für das<br />

Geschäftsjahr <strong>2010</strong> beantragt er eine Ausschüttung<br />

aus der Kapitaleinlagereserve in Höhe des Vorjahres<br />

von CHF 1.50 pro Namenaktie. Die nächste Ausschüttung<br />

ist für den 12. Mai 2011 vorgesehen.<br />

Gewichtung der <strong>Holcim</strong>-Namenaktie<br />

in ausgewählten Aktienindices<br />

Index Gewichtung in %<br />

SMI, Swiss Market Index 2,23<br />

SPI, Swiss Performance Index 1,81<br />

SLI, Swiss Leader Index 4,27<br />

BEBULDM, BE500 Building Materials Index 23,32<br />

SXOP, Dow Jones STOXX 600 Construction 9,49<br />

DJSI World, Dow Jones Sustainability Index 0,22<br />

FTSE4Good Europe Index 0,35<br />

Quellen:<br />

Bloomberg, Dow Jones Sustainability Indexes, FTSE Index<br />

Company, Stand Ende Dezember <strong>2010</strong>.<br />

36 37<br />

Kapitalmarktinformationen


Wertorientierte<br />

Unternehmensführung<br />

Informationen zur <strong>Holcim</strong>-Namenaktie<br />

Weitere Informationen zur <strong>Holcim</strong>-Namenaktie sind<br />

im Internet zu finden: www.holcim.com/investors.<br />

Kennzahlen <strong>Holcim</strong>-Namenaktie 1<br />

Nominalwert CHF 2 <strong>2010</strong> 2009 2008 2007 2006<br />

Anzahl ausgegebene Aktien<br />

Anzahl dividendenberechtigte<br />

327 086 376 327 086 376 263 586 090 263 586 090 255 348 625<br />

Aktien 327 086 376 327 086 376 263 586 090 263 586 090 255 348 625<br />

Anzahl Aktien bedingtes Kapital 2 1 422 350 1 422 350 1 422 350 1 422 350 9 659 815<br />

Anzahl eigene Aktien<br />

Börsenkurse in CHF<br />

7 131 083 6 905 384 5 132 061 668 849 679 912<br />

Höchst 85 81 111 126 103<br />

Tiefst<br />

Gewinn<br />

pro dividendenberechtigte Aktie<br />

60 28 40 102 78<br />

in CHF 3 Cash-Gewinn pro<br />

3.69 4.93 6.27 13.66 7.95<br />

dividendenberechtigte Aktie in CHF 4 Konsolidiertes Eigenkapital<br />

11.44 13.04 13.02 18.81 16.70<br />

pro Aktie in CHF 5 Ausschüttung/Dividende<br />

58.58 59.44 59.42 71.44 59.60<br />

pro Aktie in CHF 1.50 6 1.50 2.25 3.30 2.00<br />

11 Adjustiert um die Aktiendividende für das Geschäftsjahr 2008 und/oder Kapitalerhöhungen.<br />

12 Reservierte Aktien für Wandelanleihen.<br />

13 Der Gewinn pro Aktie wird basierend auf dem Konzerngewinn – Anteil Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> – und der gewichteten Anzahl ausstehender<br />

Aktien berechnet (siehe Erläuterung 16).<br />

14 Der Cash-Gewinn pro Aktie wird basierend auf der Geldflussrechnung und der gewichteten Anzahl ausstehender Aktien berechnet.<br />

15 Basierend auf dem Eigenkapital – Anteil Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> – und der Anzahl dividendenberechtigter Aktien (abzüglich eigene Aktien)<br />

per 31. Dezember.<br />

16 Vorschlag des Verwaltungsrates für eine Ausschüttung aus der Kapitaleinlagereserve.


Offenlegung von Beteiligungen<br />

Gemäss Art. 20 des Bundesgesetzes über die Börsen<br />

und den Effektenhandel (Börsengesetz) muss jedermann,<br />

der direkt, indirekt oder in gemeinsamer<br />

Absprache mit Dritten Aktien einer Gesellschaft mit<br />

Sitz in der Schweiz, deren Beteiligungspapiere mindestens<br />

teilweise in der Schweiz kotiert sind, für<br />

eigene Rechnung erwirbt oder veräussert und<br />

dadurch den Grenzwert von 3, 5, 10, 15, 20, 25, 331 ⁄3,<br />

50 oder 66 2 ⁄3 Prozent der Stimmrechte, ob ausübbar<br />

oder nicht, erreicht, unter- oder überschreitet,<br />

dies der Gesellschaft und den Börsen, an denen<br />

die Beteiligungspapiere kotiert sind, melden. Die<br />

Offenlegung der bedeutenden Aktionäre erfolgt<br />

auf Seite 212.<br />

Eintragung ins Aktienregister<br />

und Stimmrechtsbeschränkungen<br />

Erwerber von Namenaktien werden auf Gesuch als<br />

Aktionäre mit Stimmrechten im Aktienbuch eingetragen,<br />

falls sie ausdrücklich erklären, die Aktien in eigenem<br />

Namen und für eigene Rechnung erworben zu<br />

haben. Der Verwaltungsrat trägt einzelne Personen,<br />

die im Eintragungsgesuch nicht ausdrücklich erklären,<br />

die Aktien für eigene Rechnung zu halten (Nominees),<br />

mit Stimmrecht im Aktienbuch ein, falls der Nominee<br />

mit der Gesellschaft eine Vereinbarung über seine<br />

Stellung abgeschlossen hat und einer anerkannten<br />

Bank- oder Finanzmarktaufsicht untersteht.<br />

Aktuelles Rating (Februar 2011)<br />

Standard & Poor’s Fitch Moody’s<br />

Langfristiges Rating BBB, outlook stable BBB, outlook stable Baa2, outlook stable<br />

Kurzfristiges Rating A-2 F2 P-2<br />

Termine für die finanzielle Berichterstattung<br />

Resultate zum ersten Quartal 2011 4. Mai 2011<br />

Generalversammlung 5. Mai 2011<br />

Ex-Datum 9. Mai 2011<br />

Ausschüttung 12. Mai 2011<br />

Halbjahresresultate 2011 18. August 2011<br />

Presse- und Analystenkonferenz zum dritten Quartal 2011 9. November 2011<br />

Presse- und Analystenkonferenz zum Jahresabschluss 2011 29. Februar 2012<br />

38 39<br />

Kapitalmarktinformationen


Nachhaltige Entwicklung<br />

Umweltengagement und soziale Verantwortung<br />

Nachhaltigkeit bleibt eine strategische Notwendigkeit.<br />

Nachhaltige Entwicklung und die Wertvermehrung für<br />

alle Anspruchsgruppen sind in der Konzernstrategie<br />

verankert. Dies muss auch in wirtschaftlich schwierigeren<br />

Zeiten gelten. So hat der Konzern <strong>2010</strong> unter<br />

anderem neue Ziele für die CO2-Emissionen, für den<br />

Schutz der biologischen Vielfalt und für das soziale<br />

Engagement in den Standortgemeinden festgelegt.<br />

Verstärkter Einsatz für Gesundheit und Sicherheit<br />

am Arbeitsplatz<br />

Die Gesundheit und Arbeitssicherheit aller Mitarbeiter,<br />

Lieferanten, Dienstleister und Besucher haben bei<br />

<strong>Holcim</strong> höchste Priorität. Durch die Systematik und<br />

Konsequenz des Vorgehens soll eine umfassende<br />

Sicherheitskultur durchgesetzt werden. Das Managementsystem<br />

für Gesundheit und Sicherheit am<br />

Arbeitsplatz, das aus verschiedenen Elementen besteht,<br />

wird weltweit implementiert und konsequent überwacht.<br />

Grosses Gewicht wird auf die Schulung von<br />

Mitarbeitern, aber auch von Auftragsnehmern gelegt.<br />

Workshops thematisieren die Führung und Verantwortung<br />

im Sicherheitsbereich und fördern das<br />

Sicherheitsbewusstsein. Die Zuständigkeiten sind<br />

klar geregelt, organisatorisch und individuell. Fünf<br />

“Cardinal Rules” haben strikte Geltung. In allen<br />

Konzerngesellschaften ist das Top-Management<br />

angehalten, mit gutem Beispiel voranzugehen.<br />

Aber trotz aller Anstrengungen sind im Berichtsjahr<br />

28 Personen bei ihrer Tätigkeit für <strong>Holcim</strong> tödlich verunglückt.<br />

Der Verwaltungsrat und die Konzernleitung<br />

bedauern dies zutiefst. Sie sind entschlossen, die<br />

Vision eines unfallfreien Arbeitsumfeldes mit Nachdruck<br />

zu verfolgen. Unfälle und Gefahrensituationen<br />

werden darum genauestens analysiert, und die Konklusionen<br />

werden breit im Konzern kommuniziert.<br />

Bis Ende <strong>2010</strong> setzten alle Konzerngesellschaften<br />

Weisungen zur Unfallverhütung um. Neue Direktiven<br />

wurden für die Sicherheit von Lieferanten und für die<br />

Arbeitssicherheit im Umgang mit alternativen Brennstoffen<br />

entwickelt; sie werden derzeit konzernweit<br />

eingeführt. Im Laufe des Jahres <strong>2010</strong> integrierte<br />

<strong>Holcim</strong> die WBCSD-Sicherheitsrichtlinien für Fahrer<br />

und Lieferanten in ihre internen Weisungen.<br />

Als Mitglied der Cement Sustainability Initiative wird<br />

der Konzern auch in Zukunft die Daten im Bereich der<br />

Gesundheit und Arbeitssicherheit einer unabhängigen<br />

Prüfung unterziehen lassen.<br />

Häufigkeitsrate unfallbedingter Absenzen 1<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

5,2<br />

3,9<br />

2,7<br />

2,1 2,0<br />

2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Ziel


Die Gesundheit und Arbeitssicherheit<br />

haben bei <strong>Holcim</strong> höchste Priorität.<br />

Förderung von umweltfreundlichen Produkten<br />

und nachhaltiger Bautätigkeit<br />

Bevölkerungswachstum, wirtschaftliche Entwicklung<br />

und der Klimawandel unterstützen die Nachfrage<br />

nach Baumaterialien. Weltweit verbrauchen heute<br />

Gebäude etwa 40 Prozent der Primärenergie. Daher<br />

sind umweltfreundlichere Produkte und Bauweisen<br />

gefordert. Die gesamte Baubranche muss die Nachfrage<br />

nach qualitativ hochwertigen Baustoffen befriedigen,<br />

dabei aber auch den “ökologischen Fussabdruck”<br />

reduzieren.<br />

Dazu trägt <strong>Holcim</strong> mit Produkt- und Prozessinnovationen<br />

bei. Eine Reihe von Konzerngesellschaften<br />

lancierte erfolgreich innovative und nachhaltigkeitsfördernde<br />

Baumaterialien und Dienstleistungen. Im<br />

Vordergrund stehen Kompositzemente, die durch die<br />

Verwendung von Materialien wie Schlacke, Flugasche<br />

oder natürliche Puzzolane einen geringeren Klinkeranteil<br />

aufweisen. Im Jahr <strong>2010</strong> waren über 77 Prozent<br />

aller Produkte von <strong>Holcim</strong> Kompositzemente, während<br />

es 1990 noch 30 Prozent waren.<br />

Dies wird durch Angebote entlang der Wertschöpfungskette<br />

ergänzt. Ein Beispiel ist “<strong>Holcim</strong> Optimo”,<br />

ein Zement, der kürzlich von <strong>Holcim</strong> Schweiz entwickelt<br />

wurde. Durch die Verwendung von gebranntem<br />

Schiefer ist “<strong>Holcim</strong> Optimo” ein qualitativ hochwertiges<br />

Produkt mit einer vergleichsweise geringen<br />

ökologischen Belastung. Der gebrannte Schiefer wird<br />

mit Portlandzement-Klinker, hochwertigem Kalkstein<br />

sowie Gips gemischt und homogenisiert. Dank der<br />

organischen Anteile kann der natürliche Schiefer<br />

ohne zusätzliche Energiezufuhr bei tieferen Temperaturen<br />

gebrannt werden. Weil “<strong>Holcim</strong> Optimo” einen<br />

reduzierten Klinkeranteil aufweist, sinken die CO2-<br />

Emissionen und der Energieverbrauch deutlich (siehe<br />

auch Seite 23).<br />

Beitrag zum Klimaschutz und zur Energieeffizienz: Vermehrter Gebrauch von alternativen Brennstoffen und<br />

Rohmaterialien.<br />

“<strong>Holcim</strong> Optimo” ist aber auch in anderer Hinsicht<br />

innovativ. Der neue Zement überzeugt auch durch<br />

erhöhte Dauerhaftigkeit, reduzierte Durchlässigkeit,<br />

verbesserte Zugfestigkeit und geringeres Rissrisiko.<br />

Seit 2003 setzt sich die <strong>Holcim</strong> Foundation for<br />

Sustainable Construction für Nachhaltigkeit im<br />

Bau ein. Weitere Informationen zum Thema sind im<br />

Kapitel Schlüsselfaktoren auf Seite 26 dieses Berichts<br />

und auf www. holcimfoundation.org zu finden.<br />

Beitrag zum Klimaschutz und zur Energieeffizienz<br />

Die globalen CO2-Emissionen müssen stabilisiert und<br />

schrittweise reduziert werden. Dabei ist von allen<br />

Wirtschaftssektoren ein Beitrag gefordert, aber auch<br />

das Konsumverhalten wird gefordert sein. Klimaschutz<br />

und Energieeffizienz sind für Nachhaltigkeit<br />

zentral. Dies macht bedeutende Investitionen erforderlich,<br />

beispielsweise in die Produktionsprozesse.<br />

<strong>Holcim</strong> verbessert die Effizienz von Produktionsprozessen<br />

und Produkten kontinuierlich und nimmt<br />

dabei eine führende Rolle ein. In der Zementproduktion<br />

liegen die Prioritäten auf der Reduktion des<br />

Klinkeranteils, auf dem vermehrten Gebrauch von<br />

alternativen Brennstoffen und Rohmaterialien sowie<br />

auf der Verbesserung der Energieeffizienz. Damit ist<br />

eine entsprechende Forschungstätigkeit verbunden.<br />

40 41<br />

Umweltengagement<br />

und soziale Verantwortung


Nachhaltige Entwicklung<br />

Klinkerfaktor 1<br />

90%<br />

85%<br />

80%<br />

75%<br />

70%<br />

65%<br />

60%<br />

1990 … 2000 … 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

% Klinker im Zement<br />

1 Beim Klinkerfaktor handelt es sich um provisorische Daten.<br />

Die definitiven Zahlen werden Mitte 2011 auf unserer Website<br />

veröffentlicht.<br />

Bereits 2009 erreichte <strong>Holcim</strong> ihr eigenes Ziel, die<br />

Netto-CO2-Emissionen pro Tonne Zement gegenüber<br />

dem Stand von 1990 um 20 Prozent zu senken. Im<br />

Jahr <strong>2010</strong> konnten sie um rund 21 Prozent reduziert<br />

werden. <strong>Holcim</strong> will auch in Zukunft ihren Beitrag<br />

leisten: Bis 2015 sollen die CO2-Emissionen pro Tonne<br />

Zement verglichen mit dem Referenzjahr 1990 um<br />

25 Prozent gesenkt werden.<br />

<strong>Holcim</strong> setzt alternative Brenn- und Reststoffe ein. Die Rückgewinnung<br />

von Energie und Materialien schont die natürlichen<br />

Ressourcen und mindert die globalen CO2-Emissionen.<br />

Spezifische Brutto- und Netto-CO2-Emissionen 1<br />

800<br />

750<br />

700<br />

650<br />

600<br />

550<br />

500<br />

-25<br />

-30<br />

1990 … 2000 … 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Brutto Netto 2<br />

1 Bei den CO2-Daten handelt es sich um provisorische Daten, die<br />

noch extern überprüft werden. Die definitiven Emissionszahlen<br />

werden Mitte 2011 auf unserer Website veröffentlicht.<br />

2<br />

Netto-CO2-Emissionen berücksichtigen indirekte Einsparungen<br />

wie etwa den Einsatz alternativer Brennstoffe.<br />

Daten unter Ausklammerung der eigenen Stromproduktion.<br />

<strong>Holcim</strong> strebt an, die spezifischen Emissionen von<br />

Staub und Stickoxid (NOx) bis 2012 beziehungsweise<br />

2013 gegenüber dem Stand von 2004 um 20 Prozent<br />

zu vermindern. Bis <strong>2010</strong> wurden die NOx-Emissionen<br />

bereits um 17 Prozent reduziert. Die spezifischen<br />

Schwefeldioxid-Emissionen (SO2) sanken bis <strong>2010</strong> um<br />

62 Prozent, nachdem das ursprüngliche 20-Prozent-<br />

Ziel bereits 2006 erreicht worden war.<br />

Neues Kontrollsystem für alternative Brennund<br />

Rohstoffe<br />

<strong>Holcim</strong> setzt alternative Brenn- und Reststoffe ein<br />

und wendet dafür modernste Technologien an. Die<br />

Rückgewinnung von Energie und Materialien schont<br />

die natürlichen Ressourcen und mindert die globalen<br />

CO2-Emissionen. Gleichzeitig können aber auch die<br />

Produktionskosten gesenkt und Teile des Abfallpro-<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

-15<br />

-20<br />

kg CO2/Tonne Zement Verbesserung in %<br />

Verbesserungsrate<br />

Reduktionsziel


<strong>Holcim</strong> erachtet den schonenden Umgang mit Wasser als<br />

wichtig. Bis 2013 soll eine neue Wassermanagementstrategie<br />

eingeführt werden.<br />

Thermische Substitutionsrate 1<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

3,6<br />

9,0<br />

11,0 11,1<br />

11,7<br />

12,1<br />

0<br />

1990 … 2000 … 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

% thermische Energie aus alternativen Brennstoffen<br />

1 Bei der thermischen Substitutionsrate handelt es sich um<br />

provisorische Daten. Die definitiven Daten werden Mitte 2011<br />

auf unserer Website veröffentlicht.<br />

blems entschärft werden, vor allem in Schwellenländern.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> betrug die thermische Substitutionsrate<br />

12 Prozent. Insgesamt wurden an den<br />

Produktionsstandorten 3 Millionen Tonnen Abfall<br />

verwertet.<br />

Um konzernweit den verantwortungsvollen Umgang<br />

mit Reststoffen sicherzustellen, lancierte <strong>Holcim</strong><br />

das Zertifizierungssystem ACert (AFR Certification),<br />

das auf den internen Regelungen, aber auch auf<br />

den mit der Deutschen Gesellschaft für Technische<br />

Zusammenarbeit (GTZ) erarbeiteten Richtlinien zur<br />

Verwertung von Reststoffen in der Zementindustrie<br />

basiert. Das Programm soll die Anforderungen an<br />

“Co-Processing”-Abläufe präzisieren und interne und<br />

externe Überprüfungen ermöglichen. ACert wird derzeit<br />

bei den Konzerngesellschaften eingeführt, die<br />

alternative Brenn- und Rohstoffe einsetzen. Bis Ende<br />

<strong>2010</strong> wurden mehr als die Hälfte der Produktionsstätten<br />

von <strong>Holcim</strong> intern auditiert.<br />

12,0<br />

Durch ihr soziales Engagement trägt <strong>Holcim</strong> zur nachhaltigen Entwicklung der<br />

Standortgemeinden bei. Insgesamt gaben die Konzerngesellschaften <strong>2010</strong> rund<br />

CHF 42 Millionen aus; rund 3 Millionen Menschen konnten davon profitieren.<br />

Schutz von Ressourcen und Artenvielfalt<br />

Gesteinsabbau in Steinbrüchen kann Auswirkungen<br />

auf die biologische Vielfalt in der Umgebung haben.<br />

<strong>Holcim</strong> hat 2007 ein Abkommen mit der International<br />

Union for Conservation of Nature (IUCN) unterzeichnet,<br />

um dem zu begegnen. Unter Anleitung von unabhängigen<br />

Experten und basierend auf zahlreichen<br />

Standortbesichtigungen wurde eine Reihe von Empfehlungen<br />

erarbeitet. Eine unabhängige Expertise hat<br />

gezeigt, dass die Partnerschaft erfolgreich war. Die<br />

Empfehlungen dienten als Grundlage für eine umfassende<br />

Konzernstrategie und ein Biodiversitäts-Managementsystem.<br />

So wurden die Hauptziele der auf<br />

drei Jahre vereinbarten Zusammenarbeit erfüllt.<br />

<strong>Holcim</strong> und IUCN haben dennoch beschlossen, die<br />

Partnerschaft um drei Jahre zu verlängern. Themen<br />

der weiteren Zusammenarbeit sind die Bestimmung<br />

von klaren Indikatoren für die Erfolgsmessung des<br />

Biodiversitäts-Managementsystems und die Arbeit<br />

am Programm “Wassermanagement”.<br />

<strong>Holcim</strong> erachtet den schonenden Umgang mit Wasser<br />

als wichtig. Bis 2013 soll eine neue Wassermanage-<br />

mentstrategie eingeführt werden. Massnahmen wur-<br />

den bereits in einer Reihe von Konzerngesellschaften<br />

ergriffen. So konsultierte Aggregate Industries<br />

externe Partner und erarbeitete einen auf konkrete<br />

Themen konzentrierten Plan für ein umfassendes<br />

Wassermanagement.<br />

Aktive Rolle im World Business Council<br />

for Sustainable Development<br />

Biologische Vielfalt und Wasser sind auch beim<br />

World Business Council for Sustainable Development<br />

(WBCSD) wichtige Themen. <strong>Holcim</strong> nimmt aktiv an<br />

der Cement Sustainability Initiative (CSI) des WBCSD<br />

teil und hat gemeinsam mit Votorantim (Brasilien)<br />

und Siam Cement (Thailand) deren Vorsitz für die<br />

Periode 2011/2012 übernommen.<br />

42 43<br />

Umweltengagement<br />

und soziale Verantwortung


Nachhaltige Entwicklung<br />

Neben Gesundheit, Sicherheit, Klima und Energie<br />

werden biologische Vielfalt und Wasser künftig zu<br />

den Kernthemen der CSI gehören.<br />

Gezieltes soziales Engagement an allen<br />

Standortgemeinden<br />

Durch ihr soziales Engagement trägt <strong>Holcim</strong> zur<br />

nachhaltigen Entwicklung der Standortgemeinden<br />

bei. Der Konzern schafft damit ein stabiles Geschäftsumfeld.<br />

Im Vordergrund stehen innovative Lösungen<br />

für erschwinglichen und nachhaltigen Wohnungsbau,<br />

die Förderung von Mikrounternehmen sowie Berufsausbildung.<br />

Enge Zusammenarbeit mit den lokalen<br />

Interessengruppen ist dabei unerlässlich und trägt<br />

zum gegenseitigen Respekt und Vertrauen bei.<br />

<strong>Holcim</strong> hat eine “Social Engagement Scorecard” ent-<br />

wickelt. Sie hilft bei der Beurteilung, ob die Projekte<br />

geeignet sind, den Bedürfnissen der Menschen an<br />

den Standortgemeinden zu entsprechen, aber auch<br />

die entsprechenden übergeordneten Konzernziele zu<br />

erreichen. Damit evaluierten bis Ende des Berichts-<br />

jahres 65 Prozent aller Konzerngesellschaften ihre<br />

wichtigsten sozialen Aktivitäten. Eines der Ergebnisse<br />

war die Reduktion von Barspenden zugunsten des<br />

Ausbaus von für beide Seiten interessanten Sozialprojekten.<br />

Insgesamt gaben die <strong>Holcim</strong>-Konzerngesellschaften<br />

<strong>2010</strong> CHF 42 Millionen für soziale<br />

Projekte aus. Rund 3 Millionen Menschen konnten<br />

von diesem Engagement profitieren.<br />

Dialoge, Nachbarschaftskomitees und ähnliche Aktivitäten<br />

haben sich als wirksam für die Vertiefung der<br />

Beziehungen zu den Anspruchsgruppen in den Standortgemeinden<br />

erwiesen. Alle Konzerngesellschaften<br />

sind angehalten, bis 2012 ihr Engagement mit den<br />

Standortgemeinden zu definieren.<br />

Sehr anspruchsvoll ist das soziale Engagement in<br />

Konfliktregionen. Der Konzern trat deshalb der<br />

Corporate Support Group des Internationalen<br />

Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) bei. Erfahrung<br />

und Glaubwürdigkeit des IKRK erlauben gezielte<br />

humanitäre Hilfeleistungen. Im Jahr <strong>2010</strong> wurden ein<br />

IKRK-Programm für sauberes und besser zugängliches<br />

Wasser in ländlichen Regionen des Sudans sowie ein<br />

Wasserprojekt in Kolumbien unterstützt.<br />

Ausgaben für Projekte in Standortgemeinden <strong>2010</strong><br />

Gemeindeentwicklungsprojekte 24%<br />

Bildungsprojekte 14%<br />

Infrastrukturprojekte in Gemeinden 18%<br />

Spenden und Wohltätigkeitsprojekte 21%<br />

CSR-Verwaltungskosten 16%<br />

Andere 7%<br />

Total in Mio. CHF 42<br />

In führenden Nachhaltigkeitsindices gelistet<br />

<strong>Holcim</strong> wurde zum achten aufeinanderfolgenden<br />

Mal als Mitglied der massgeblichen Dow Jones<br />

Sustainability Indexes (DJSI World und DJSI Europe)<br />

bestätigt. In der Beurteilung von <strong>2010</strong> erhielt der<br />

Konzern Bestnoten für seine Recyclingstrategie,<br />

das Umwelt-Reporting, den Schutz der biologischen<br />

Vielfalt, die internationalen Produktionsstandards<br />

sowie das Sozial-Reporting, die Mitarbeiterentwicklung<br />

und den Dialog mit Anspruchsgruppen. <strong>Holcim</strong> ist<br />

weiterhin auch als Mitglied des Nachhaltigkeitsindex<br />

FTSE4Good aufgeführt.


Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Bereit für die Zukunft dank eines effizienten, transparenten<br />

und bedürfnisgerechten Personalmanagements.<br />

<strong>Holcim</strong> will ihren Mitarbeitenden ein attraktives<br />

Arbeitsumfeld mit internationalen Perspektiven<br />

bieten und sie bei der Karriereplanung optimal<br />

unterstützen.<br />

Neuausrichtung des globalen Personalmanagements<br />

Im Rahmen der Neuausrichtung der zentralen Servicefunktionen<br />

wurden auch die Aktivitäten des<br />

Personalmanagements neu gebündelt und auf die<br />

Bedürfnisse der Konzerngesellschaften ausgerichtet.<br />

Damit soll die oberste Führungsstufe in den Konzerngesellschaften<br />

noch besser auf das künftige Geschäftsumfeld<br />

vorbereitet werden. Der Fokus lag auf der<br />

Talentförderung, auf der Führungsentwicklung und<br />

Entlöhnung und auf dem Aufbau einer Wissensund<br />

Erfahrungsplattform im Personalbereich. Durch<br />

den gezielten Austausch von Praxisbeispielen, die<br />

Nutzung von Synergien und die Reduktion externer<br />

Beratungsleistungen werden aber auch Kosteneinsparungen<br />

möglich.<br />

Aufbau eines starken Talent-Pools<br />

Der Nachfolgeplanung kommt grosse Bedeutung zu.<br />

Angehende Führungskräfte und Fachexperten müssen<br />

sich kontinuierlich und umfassend weiterentwickeln<br />

sowie auf zukünftige Aufgaben vorbereiten. Die<br />

Nachfolgeplanung wird vom Personal- und Führungsbedarf,<br />

von den Mitarbeiterbeurteilungen und den<br />

Entlöhnungssystemen beeinflusst. Dank des Ineinandergreifens<br />

dieser Prozesse schafft der Konzern auf<br />

Personalebene eine einheitliche Planungsgrundlage.<br />

Für die Nachfolgeplanung diente <strong>2010</strong> ein revidierter<br />

Prozess als Rahmen. Er basiert auf Leistungs- und<br />

Potentialbeurteilungen von Mitarbeitern in den einzelnen<br />

Konzerngesellschaften. Daraus ergeben sich<br />

die Nachfolgepläne, die durch Vernehmlassung auf<br />

regionaler und funktionaler Ebene ergänzt und<br />

schliesslich konzernweit zusammengefasst werden.<br />

Die Qualität der Daten und die Konsistenz der Pläne<br />

wurden kontinuierlich verbessert. Ausserdem wurde<br />

die Datenbank “MDnet” durch eine SAP-basierte<br />

Lösung “iTalent” ersetzt. Im Dezember <strong>2010</strong> lanciert,<br />

leistet “iTalent” zusammen mit den Modulen für die<br />

Leistungsbeurteilung “eDialogue” und der Trainingsadministration<br />

“<strong>Holcim</strong> iCampus” einen wesentlichen<br />

Beitrag zu einem integrierten Talent-Managementsystem.<br />

Verbesserung der Leistungsbeurteilung<br />

Eine ausgeprägt leistungsorientierte Konzernkultur<br />

bildet den Schlüssel zur unternehmerischen Wertsteigerung.<br />

Der Dialog-Prozess unterstützt dies, indem<br />

er der Leistungsorientierung und der individuellen<br />

Weiterentwicklung einen festen Rahmen gibt. Dank<br />

ihm ist sich jeder Mitarbeiter über den erwarteten<br />

Leistungsbeitrag im klaren, er erhält Rückmeldungen<br />

und Unterstützung im persönlichen Fortkommen. Der<br />

jährliche Dialog-Prozess ermöglicht die umfassende<br />

Leistungsbeurteilung im Kontext der zu erfüllenden<br />

Aufgaben und der individuellen Zielsetzungen; er bildet<br />

aber auch die Basis für die individuellen Entwicklungsund<br />

Weiterbildungspläne und beinhaltet die Karriereplanung.<br />

Innovative Massnahmen innerhalb der Leistungsbeur-<br />

teilung trugen <strong>2010</strong> konzernweit zur Dialogförderung<br />

44 45<br />

Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter


Nachhaltige Entwicklung<br />

bei. Unterschiedliche Leistungsniveaus kann <strong>Holcim</strong><br />

nun differenzierter erfassen und die Mitarbeitenden<br />

mit wirkungsvollen Anreizen gezielter fördern. Die<br />

entsprechenden Prozesse und Abstimmungen wurden<br />

besser strukturiert, und zwar was die Beurteilung<br />

individueller wie kollektiver Leistungen angeht.<br />

Erfassung des Mitarbeiter-Engagements<br />

Das Engagement der Mitarbeiter war <strong>2010</strong> in vielen<br />

Konzerngesellschaften ein wichtiges Thema, nicht<br />

zuletzt im Hinblick auf die notwendigen Restrukturierungs-<br />

und Abbauschritte. In verschiedenen Konzerngesellschaften<br />

wurde der “Employee Engagement and<br />

Values Survey” eingesetzt, teilweise in Zusammenarbeit<br />

mit externen Spezialisten.<br />

<strong>2010</strong> wurden Mitarbeiterbefragungen in Malaysia,<br />

Thailand, Russland, Kanada, Neuseeland und Australien<br />

sowie auf den Philippinen durchgeführt. Die Konzerngesellschaften<br />

gewannen so eine gute Informationsbasis<br />

für die Massnahmenplanung. Australien beispielsweise<br />

überprüfte so auch den Integrationsstand der<br />

2009 erworbenen Gesellschaft <strong>Holcim</strong> Australia.<br />

Touchpoint-Analyse im Personalmanagement<br />

Die Touchpoint-Analyse ist ein einfaches Instrument,<br />

um die Qualität des Personalmanagements einer Konzerngesellschaft<br />

zu messen. Untersucht wird, in welchem<br />

Mass und wie konsequent die Gesellschaft die<br />

zur Verfügung stehende Expertise im Personalbereich<br />

nutzt. Gezeigt wird auch, welche Auswirkungen dies<br />

auf das Mitarbeiter-Engagement und das Ansehen<br />

von <strong>Holcim</strong> hat. Einbezogen werden auch dem Personalwesen<br />

nahestehende Bereiche, die Auswirkungen<br />

auf die Arbeitswahrnehmung haben, wie zum Beispiel<br />

Kommunikation, Branding, nachhaltige Entwicklung<br />

und Wissensmanagement.<br />

Zehn Konzerngesellschaften testeten diese Analyse<br />

erfolgreich. Ihre Stärke ist die mögliche Verknüpfung<br />

mit der Umfrage zur Mitarbeiterzufriedenheit. Damit<br />

wird die Einschätzung der Personalmanagementleistungen<br />

durch die Mitarbeiter umfassend erhoben<br />

und eine zuverlässige Basis für die Massnahmenplanung<br />

geschaffen. Eine hohe Arbeitszufriedenheit und<br />

das entsprechende Engagement sind dabei die Ziele.<br />

Auszeichnungen für die besten Werke<br />

<strong>Holcim</strong> will aussergewöhnliche Leistungen anerkennen<br />

und auszeichnen. Leistungen und Engagements,<br />

die über den Erwartungen liegen, zu honorieren,<br />

trägt dazu bei, dass die Werte “Strength.Performance.<br />

Passion.” Wirklichkeit werden.<br />

Seit 2008 werden deshalb die “<strong>Holcim</strong> Plant Awards”<br />

verliehen. Sie zeichnen Zementwerke des Konzerns<br />

aus, die Bestleistungen erbracht oder signifikante<br />

Leistungssteigerungen erzielt haben. <strong>2010</strong> gingen die<br />

“<strong>Holcim</strong> Plant Awards” nach Argentinien, Indien und<br />

Mexiko.<br />

Die Werke wurden anhand verschiedener Indikatoren<br />

wie Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, Produktqualität,<br />

Energieeffizienz, Kostenentwicklung<br />

und ökologische Leistung bewertet. Dabei sollen in<br />

erster Linie die Mitarbeiter anerkannt und belohnt<br />

werden. Denn die technische Ausstattung einer Produktionsstätte<br />

vorausgesetzt, sind es die Menschen,<br />

die aus einem guten ein exzellentes Werk machen.


Konzernmitarbeiter nach Segmenten <strong>2010</strong> 2009 2008 2007 2006<br />

Zement 1 51 133 50 335 56 282 57 671 57 878<br />

Zuschlagstoffe 6 478 6 850 6 369 7 000 7 136<br />

Weitere Baustoffe und Serviceleistungen 22 577 23 725 23 692 24 567 23 724<br />

Corporate 122 588 370 126 45<br />

Total Konzern 80 310 81 498 86 713 89 364 88 783<br />

Konzernmitarbeiter nach Regionen <strong>2010</strong> 2009 2008 2007 2006<br />

Europa 19 690 20 800 23 557 22 905 22 006<br />

Nordamerika 6 668 8 016 9 825 11 190 11 268<br />

Lateinamerika 12 710 12 626 13 548 13 409 12 234<br />

Afrika, Naher Osten 2 213 2 256 2 477 2 795 5 218<br />

Asien, Ozeanien 38 172 36 858 36 196 38 133 37 212<br />

Corporate 857 942 1 110 932 845<br />

Total Konzern 80 310 81 498 86 713 89 364 88 783<br />

Herkunft der oberen Kader<br />

Aus Europa: 24 Nationalitäten 38% des oberen Gesamtkaders<br />

Aus Nordamerika: 2 Nationalitäten 10% des oberen Gesamtkaders<br />

Aus Lateinamerika: 11 Nationalitäten 18% des oberen Gesamtkaders<br />

Aus Afrika, Naher Osten: 7 Nationalitäten 3% des oberen Gesamtkaders<br />

Aus Asien, Ozeanien: 18 Nationalitäten 31% des oberen Gesamtkaders<br />

Zusammensetzung der oberen Kader<br />

Männlich Weiblich Total Frauenanteil<br />

Obere Führungsebene 306 31 337 9%<br />

Leitende Führungsebene 1 302 112 1 414 8%<br />

Mittlere Führungsebene 7 056 1 008 8 064 13%<br />

Total 8 664 1 151 9 815 12%<br />

Personalaufwand nach Funktionen und Regionen <strong>2010</strong><br />

Mio. CHF Produktion und Distribution Marketing und Verkauf Verwaltung Total<br />

Europa 980 167 255 1 402<br />

Nordamerika 627 57 109 793<br />

Lateinamerika 360 68 101 529<br />

Afrika, Naher Osten 61 10 24 95<br />

Asien, Ozeanien 685 91 210 986<br />

Corporate 46 22 162 230<br />

Total Konzern 2 759 415 861 4 035<br />

1 Unter Einschluss<br />

aller anderen<br />

hydraulischen<br />

Bindemittel.<br />

46 47<br />

Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter


Steinbruch El Puente, Spanien<br />

Vogelparadies zwischen Kiesbaggern:<br />

Steinbruch El Puente, Spanien<br />

Die Kiesaufbereitungsanlage von El Puente.


Hinweistafel, um auf spezifische<br />

Gefahren aufmerksam zu machen.<br />

Die Seen des Steinbruchs El Puente sind Anziehungspunkt für viele<br />

Vogelarten und sind heute ein wichtiges Schutzgebiet.<br />

Das Schutzgebiet von El Puente ist<br />

180 Hektaren gross.<br />

48<br />

49<br />

Steinbruch El Puente, Spanien


Steinbruch El Puente, Spanien<br />

Das seltene Purpurhuhn mit kobaltblauem<br />

Federkleid und rotem Schnabel.<br />

Seit 1980 ist <strong>Holcim</strong> in Spanien tätig. Ein national und<br />

international bestens bekannter Standort des Unternehmens<br />

sind die Kiesgruben El Puente in Seseña –<br />

und das nicht nur wegen der bedeutenden Fördermenge<br />

von bis zu einer Million Tonnen Gestein pro<br />

Jahr. Berühmt ist El Puente, weil hier rund zweihundert<br />

Vogelarten inmitten einer grünen Oase leben<br />

und nisten. <strong>Holcim</strong> beweist im Süden von Madrid,<br />

dass Ökologie und Ökonomie keinen Widerspruch<br />

bilden – und dass die Natur vom Kiesabbau langfristig<br />

sogar profitieren kann. “Was hier entstand, ist besser<br />

als das, was vorher da war”, bestätigt Manuel Regueiro<br />

y González-Barros. Er ist ausserordentlicher Professor<br />

am Department für Kristallografie und Mineralogie<br />

an der Geologischen Fakultät der Complutense-Universität<br />

in Madrid.<br />

Das Ende vorausplanen<br />

Diese Anerkennung verdankt <strong>Holcim</strong> vor allem einer<br />

umsichtigen Projektierung: Die Renaturierung der<br />

Gruben wurde bereits geplant, ehe sich die erste<br />

Baggerschaufel in den Kies grub. Das Ziel war hoch<br />

gesteckt: Es sollte eine Landschaft entstehen, wie sie<br />

die Region prägt. Diese Vorgabe limitierte die Auswahl<br />

an Pflanzen ebenso wie das Klima mit seinen trockenen<br />

Sommern und rauen Wintern. Hinzu kam die Absicht,<br />

die Bedürfnisse der Tierwelt möglichst ideal abzudecken.<br />

Um das anschliessende Renaturierungsprojekt<br />

Der Purpurreiher gehört auch zu den raren<br />

Vogelarten; er ist purpur-grau, hat ein rötliches<br />

Gefieder und gelbe Füsse.<br />

Lastwagen fahren täglich Tonnen von Kies weg, Bagger graben<br />

sich Meter um Meter in die Tiefe. Und gleich daneben brüten<br />

unzählige Vögel. <strong>Holcim</strong> zeigt in den Kiesgruben von El Puente<br />

in Spanien, wie die produktive Wirtschaft und sensitive<br />

ökologische Gebiete erfolgreich koexistieren können.<br />

zu vereinfachen, wurden deshalb schon vor dem Kiesabbau<br />

grundlegende Arbeiten ausgeführt. Die oberste,<br />

fruchtbare Erdschicht über dem Kies wurde zum<br />

Beispiel sorgsam abgetragen und gelagert, damit sie<br />

später zur Aufforstung des Gebiets genutzt werden<br />

konnte. Zudem mussten die Baggerführer darauf<br />

achten, dass die Wände und Ränder der Gruben keine<br />

geraden Linien bilden – sie hätten nach der Renaturierung<br />

unnatürlich gewirkt.<br />

Ein Biologen-Traum<br />

Der Abbau hinterliess Gruben, die bis in eine Tiefe<br />

von 9,3 Meter reichten und von Grundwasser gefüllt<br />

wurden. Gleichzeitig begann die Arbeit der Spezialisten.<br />

Unter Aufsicht des Biologen Tomás Velasco,<br />

der die Renaturierung 13 Jahre begleitete, wurden<br />

Uferlinien modelliert und Böschungen und Inseln<br />

aufgeschüttet. Die gelagerte Erde wurde um die neu<br />

entstandenen Seen verteilt, damit sich Pflanzen darauf<br />

ansiedeln und wachsen konnten. Velasco und seine<br />

Mitstreiter schufen Feuchtgebiete, trockenere Flecken<br />

und kleine Waldabschnitte. Doch die Herausforderung<br />

steckte wie so oft im Detail: Vielerorts musste die<br />

Seetiefe verringert werden, weil das Licht den Grund<br />

nicht erreichte und daher keine Wasserpflanzen gedeihen<br />

konnten. Zu steile Uferbänke mussten abgeschrägt<br />

werden. Zudem galt es, die Wasserqualität zu<br />

überwachen und immer wieder Abschnitte des Habi-


Von der bedrohten<br />

Art der Schwarzkopfmöwe<br />

leben<br />

weniger als 20 Paare<br />

in ganz Spanien.<br />

Mit dem Befeuchten der Strassen wird<br />

die Staubentwicklung eingedämmt.<br />

tats zu optimieren. Das alles gab viel zu tun – doch die<br />

Beteiligten waren hoch motiviert. “Für einen Biologen<br />

ist es ein Traum, an der Erschaffung eines solchen<br />

Stücks Natur teilhaben zu dürfen”, schwärmt Velasco.<br />

Die Verwirklichung dieses Traums gilt in der Fachwelt<br />

jedenfalls als vorbildlich. “Die ökologischen Massnah-<br />

men zur Renaturierung, die in den Kiesgruben von<br />

El Puente ergriffen wurden, sind Zeugnis des Engagements<br />

von <strong>Holcim</strong> für eine nachhaltige Entwicklung”,<br />

lobt denn auch Margarita Astrálaga, ehemalige Direktorin<br />

des Centre for Mediterranean Cooperation der<br />

International Union for Conservation of Nature (IUCN).<br />

Vielfältige Pflanzenwelt lockt Tiere an<br />

Eine intakte Flora bildet die Grundlage für eine<br />

ebensolche Fauna – und tatsächlich liessen die Tiere<br />

nach der Renaturierung nicht lange auf sich warten:<br />

El Puente ist ein Vogelparadies geworden. Einige Arten<br />

nutzen die künstlichen Inseln und den dichten Pflanzenbewuchs<br />

als Nistplatz; andere machen Halt auf<br />

ihrem alljährlichen Weg in den Süden, denn El Puente<br />

liegt auf einer der Hauptrouten der Zugvögel. Mittlerweile<br />

werden auf den 180 Hektaren von El Puente<br />

rund 200 Vogelarten registriert. Einige davon zählen<br />

zu den sehr seltenen oder gar vom Aussterben bedrohten<br />

Arten – etwa die Schwarzkopfmöwe, das<br />

Purpurhuhn, die Weisskopfruderente, der Rallenreiher<br />

oder die Moorente. Doch auch andere Tierarten fühlen<br />

sich hier wohl: Fische, Füchse, Wildkaninchen oder<br />

Steinmarder. Indem man alte Lebensräume erhält und<br />

neue schafft, wird die ganze Vielfalt an Wildtieren<br />

angelockt. “Auf diese Weise wurde ein Maximum an<br />

Biodiversität erreicht”, bilanziert Javier Andrada<br />

Andrada, Präsident der spanischen Vereinigung der<br />

Zuschlagstoffproduzenten (Asociación Nacional de<br />

Empresarios Fabricantes de Áridos, ANEFA). El Puente<br />

sei der Beweis, dass die Industrie wertvolle Ökosysteme<br />

schaffen könne, wenn sie sich für Nachhaltigkeit<br />

engagiere, ergänzt Javier Andrada Andrada.<br />

Im renaturierten Abbaugebiet leben viele<br />

Entenarten, darunter die vom Aussterben<br />

bedrohte Moorente.<br />

Ehre und Verpflichtung<br />

Derselben Meinung ist Christoph Imboden. Er ist<br />

Vorsitzender des unabhängigen Expertenpanels,<br />

das von der Weltnaturschutzorganisation IUCN<br />

zusammengestellt wurde und <strong>Holcim</strong> in Sachen Biodiversität<br />

berät. “<strong>Holcim</strong> zeigt, dass es möglich ist,<br />

natürliche Ressourcen nachhaltig zu verwalten. Das<br />

Unternehmen ist ständig bemüht, weltweit geltende<br />

Richtlinien für seine Gesteinsförderung zu entwickeln,<br />

die den Umgang mit Biodiversität regeln.” <strong>Holcim</strong><br />

nimmt bewusst eine Vorreiterrolle innerhalb der<br />

Branche ein – und wird für dieses Engagement auch<br />

belohnt: <strong>2010</strong> erhielt <strong>Holcim</strong> Spanien für die Renaturierung<br />

von El Puente den “European Sustainable Development<br />

Prize” des Europäischen Gesteinsverbands<br />

(UEPG) in der Kategorie Biodiversität. Carlos Abella,<br />

ehemaliger Regionalleiter Zuschlagstoffe bei <strong>Holcim</strong><br />

Spanien, ist sich bewusst, dass eine solche Auszeichnung<br />

auch Verantwortung mit sich bringt: “Mitglied<br />

des preisgekrönten Teams zu sein, ist sowohl Ehre als<br />

auch Verpflichtung.” Denn El Puente ist noch lange<br />

nicht fertig entwickelt: Noch 5 bis 10 Jahre lang<br />

werden die Bagger weitere Gruben ausheben. Und<br />

so lange wird parallel dazu auch das Vogelparadies<br />

El Puente weiterwachsen.<br />

Schüler aus Madrid pflanzen Bäume<br />

in einem der Rekultivierungsgebiete von<br />

El Puente.<br />

50 51<br />

Steinbruch El Puente, Spanien


Geschäftsverlauf<br />

1<br />

Nach der Renaturierung wirkt die Landschaft wieder ganz natürlich.<br />

Konzern<br />

Zementwerk<br />

Kapazitätserweiterung<br />

Mahlwerk/Zementterminal<br />

Kapazitätserweiterung<br />

Zuschlagstoffe<br />

Beteiligung<br />

Zuschlagstoffe<br />

1


Uneinheitliche Marktentwicklung in Europa<br />

Konjunkturerholung in einigen Märkten<br />

Nach einem ausserordentlich harten Winter verbesserte<br />

sich die Konjunktur in einigen westeuropäischen Staa-<br />

ten über Erwarten, insbesondere in Deutschland und<br />

Grossbritannien. Hingegen blieben die wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen in Süd- und Osteuropa durch die<br />

hohe Verschuldung das ganze Jahr über schwierig.<br />

Immerhin profitierte die russische Volkswirtschaft von<br />

den erstarkten Rohstoffmärkten.<br />

Insgesamt verhaltene Bautätigkeit<br />

Die Bauindustrie blieb vielerorts mit anhaltenden Nachwirkungen<br />

der weltweiten Wirtschaftskrise konfrontiert.<br />

Nur da und dort stützten Stimulusmassnahmen der<br />

öffentlichen Hand die Auftragslage. Der kommerzielle<br />

Bau litt weiter unter der Zurückhaltung privater Investoren.<br />

Positive Signale kamen vereinzelt vom Wohnbau,<br />

dies vorwiegend aus Westeuropa. Nachdem in den<br />

ersten sechs Monaten in mehreren Märkten eine Erholung<br />

im Bausektor beobachtet werden konnte, flachten<br />

die Aktivitäten in der zweiten Jahreshälfte wieder ab.<br />

Insgesamt wurde in mehreren westeuropäischen Märkten<br />

nach den witterungsbedingten Rückständen des<br />

ersten Quartals mehr gebaut. Ausnahmen waren<br />

Spanien, Italien und die Niederlande. In den osteuropäischen<br />

Ländern war die Bautätigkeit wegen der fehlenden<br />

Investitionsbereitschaft der öffentlichen Hand und<br />

der Privathaushalte rückläufig. Trotz Fortführung vereinzelter<br />

Infrastrukturprojekte kürzten die Regierungen ihre<br />

Ausgaben und stellten Bauvorhaben zurück. Die Überkapazitäten<br />

der Baustoffindustrie führten zu einem<br />

verschärften Wettbewerb und zu sinkenden Preisen.<br />

Witterungs- und konjunkturbedingter Lieferrückgang<br />

Witterungs- und Konjunktureinflüsse liessen die konsolidierten<br />

Liefermengen der Konzernregion Europa abnehmen.<br />

Der Zementabsatz ging um 2,6 Prozent auf 26,2<br />

Millionen Tonnen zurück. Auch die Transportbetonvolu-<br />

men verringerten sich um 5,9 Prozent auf 16 Millionen<br />

Kubikmeter, und der Zuschlagstoffversand reduzierte sich<br />

um 1 Prozent auf 77,6 Millionen Tonnen. Die Asphaltverkäufe<br />

stiegen um 1,8 Prozent auf 5,7 Millionen Tonnen.<br />

In Grossbritannien hielt die Wirkung der 2009 lancier-<br />

ten Stimulierungsprogramme der Regierung an. Investi-<br />

tionen in Schulen, Spitäler und den öffentlichen Verkehr<br />

stützten das Baugewerbe. Obschon verschiedene Kun-<br />

den Bauprojekte hinausschoben, konnte sich Aggregate<br />

Industries UK zusätzliche Aufträge sichern und mehr<br />

Zuschlagstoffe verkaufen. Die Transportbetonmengen<br />

haben trotz auslaufender Lieferungen für Bauten der<br />

Olympischen Spiele 2012 nur leicht abgenommen. Beim<br />

Asphalt übertraf der Absatz das Niveau von 2009.<br />

In Frankreich entwickelte sich der Wohnbau dank tiefer<br />

Zinsen und Steuererleichterungen positiv. Auch die Inbetriebnahme<br />

eines neuen Mahlwerks bei Rouen und die<br />

Konsolidierte Kennzahlen Europa<br />

Zementproduktionskapazität<br />

<strong>2010</strong> 2009 ±% ±% LFL*<br />

in Mio. t 50,0 49,4 +1,2<br />

Zement- und Mahlwerke 40 39<br />

Zuschlagstoffbetriebe 259 266<br />

Transportbetonwerke 578 598<br />

Asphaltwerke 58 67<br />

Zementabsatz in Mio. t<br />

Mineralischer Bindemittelabsatz<br />

26,2 26,9 –2,6 –3,3<br />

in Mio. t 1,6 1,5 +10,9 +10,9<br />

Zuschlagstoffabsatz in Mio. t 77,6 78,4 –1,0 –1,7<br />

Transportbetonabsatz in Mio. m3 16,0 17,0 –5,9 –6,5<br />

Asphaltabsatz in Mio. t 5,7 5,6 +1,8 +1,8<br />

Nettoverkaufsertrag in Mio. CHF 6 535 7 320 –10,7 –5,5<br />

Betrieblicher EBITDA in Mio. CHF 1 045 1 232 –15,2 –10,8<br />

Betriebliche EBITDA-Marge in % 16,0 16,8<br />

Mitarbeiter 19 690 20 800 –5,3 –5,5<br />

* Like-for-Like, das heisst auf vergleichbarer Basis unter Ausklammerung des veränderten<br />

Konsolidierungskreises und des Währungseinflusses.<br />

52<br />

53<br />

Konzernregion Europa


Geschäftsverlauf<br />

Akquisition eines Importterminals in Nantes/St-Nazaire<br />

trugen zur Steigerung der Zementverkäufe bei. Beim<br />

Transportbeton resultierte ein Plus, und der Zuschlag-<br />

stoffversand ging zurück. Im Dezember <strong>2010</strong> erhielt<br />

<strong>Holcim</strong> Frankreich die Bewilligung zum Bau eines<br />

Mahlwerks in La Rochelle. Damit vollzieht die Konzerngesellschaft<br />

einen weiteren Schritt zum Ausbau der<br />

Marktpräsenz in den Küstenmärkten Westfrankreichs.<br />

Die Anlage mit einer Jahreskapazität von 0,6 Millionen<br />

Tonnen Zement dürfte gegen Ende 2013 in Betrieb gehen.<br />

Die Baustoffmärkte in Belgien und den Niederlanden<br />

litten unter den Ausgaberestriktionen der öffentlichen<br />

Hand. Importe beeinträchtigten den Zementabsatz in<br />

Belgien zusätzlich. Die Zuschlagstoff- und Transportbetonverkäufe<br />

stiegen an. Unterstützt wurden die<br />

Zement- und Transportbetonlieferungen von einem<br />

wichtigen Tunnelprojekt in Antwerpen.<br />

Die deutsche Wirtschaft erholte sich deutlich schneller<br />

als andere Volkswirtschaften. Vor allem der private<br />

Wohnbau und Bauaktivitäten der öffentlichen Hand entwickelten<br />

sich positiv. <strong>Holcim</strong> Deutschland kompensierte<br />

die witterungs- und konkurrenzbedingt schwächere<br />

Inlandnachfrage teilweise mit höheren Zementexporten.<br />

Im Vordergrund stand die Belieferung des Gaspipeline-<br />

Konsortiums Nord Stream. <strong>Holcim</strong> Süddeutschland setzte<br />

deutlich mehr Zement und Klinker ab. Dazu trugen<br />

auch die gute Marktverfassung im Raum Stuttgart und<br />

vermehrte Exporte ab Werk Dotternhausen in die<br />

Schweiz bei.<br />

In der Schweiz war das Wirtschaftswachstum solide.<br />

Davon profitierte die Baustoffindustrie in allen Sparten,<br />

so dass <strong>Holcim</strong> Schweiz an der Kapazitätsgrenze<br />

produzierte und die Vorjahresmengen übertraf. <strong>Holcim</strong><br />

Italien verkaufte gleich viel Zement wie im Vorjahr.<br />

Der Zuschlagstoffabsatz war wegen der temporären<br />

Stillegung eines weiteren Produktionsstandortes bei<br />

Bergamo stark rückläufig. Städtebauprojekte im Grossraum<br />

Mailand im Hinblick auf die Expo 2015 führten<br />

jedoch zu höheren Transportbetonlieferungen. <strong>Holcim</strong><br />

Spanien konnte in einem nach wie vor schwachen Markt<br />

dank Exporten mehr Zement verkaufen. In den anderen<br />

Segmenten bildeten sich die Mengen weiter zurück.<br />

Die Märkte Ost- und Südosteuropas litten stark unter<br />

der fehlenden Investitionsbereitschaft von staatlicher<br />

und privater Seite. Trotz EU-finanzierter Infrastrukturprojekte<br />

war die Bautätigkeit rückläufig. So verzeichneten<br />

die Konzerngesellschaften – mit Ausnahme<br />

von <strong>Holcim</strong> Tschechien – tiefere Zementlieferungen.<br />

<strong>Holcim</strong> Bulgarien litt zusätzlich unter Importen aus<br />

der Türkei. Bei den Zuschlagstoffen übertrafen die<br />

Einbussen von <strong>Holcim</strong> Kroatien, <strong>Holcim</strong> Rumänien<br />

und <strong>Holcim</strong> Bulgarien die positive Entwicklung in<br />

Ungarn, der Tschechischen Republik und der Slowakei.<br />

Im Segment Transportbeton konnte <strong>Holcim</strong> nur in<br />

Serbien höhere Absatzvolumen erzielen.<br />

Unterstützt durch prosperierende Rohstoffmärkte und<br />

breit angelegte Stimulusmassnahmen erholte sich die<br />

russische Wirtschaft von der Krise. Dadurch belebte sich<br />

der Zementabsatz von Alpha Cement in der zweiten<br />

Jahreshälfte, und verglichen mit 2009 resultierte ein<br />

leichtes Plus. Positiv wirkten die Zunahme privater<br />

Wohnbauvorhaben im Grossraum Moskau und der<br />

anziehende Infrastrukturbau. Die neue, energieeffiziente<br />

Ofenlinie im Werk Shurovo hat Ende <strong>2010</strong> mit der ersten<br />

Klinkerproduktion begonnen. Sie wird die aus der<br />

Sowjetzeit stammende Nassanlage ersetzen und substantielle<br />

Kosteneinsparungen ermöglichen. Alpha<br />

Cement wird die Marktstellung nachhaltig verbessern<br />

können und in Bezug auf den Umweltschutz neue<br />

Standards setzen. In Aserbaidschan verlangsamte sich<br />

das Wirtschaftswachstum etwas. Massive Investitionen<br />

in die Infrastruktur machten jedoch den Rückgang im<br />

privaten Wohnbau weitgehend wett. Trotz Importdruck


aus Russland, dem Iran, Georgien und der Türkei über-<br />

trafen die Zementlieferungen von Garadagh Cement das<br />

Vorjahresniveau leicht. Die Arbeiten für den Bau einer<br />

neuen Ofenlinie, die ab 2011 rund 1,7 Millionen Tonnen<br />

Zement produzieren wird, kommen weiter voran.<br />

Anstieg der Handelsvolumen von <strong>Holcim</strong> Trading<br />

Die in Madrid domizilierte Handelsgesellschaft <strong>Holcim</strong><br />

Trading erreichte <strong>2010</strong> ein Handelsvolumen von 21 Millionen<br />

Tonnen, 7,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die asiatischen<br />

Märkte blieben bei steigenden interregionalen<br />

Volumen relativ stabil. Weil der Importbedarf im Mittleren<br />

Osten abnahm, wandelte sich die Region in einen<br />

Netto-Exporteur. Afrika blieb auf der Importseite, ebenso<br />

Lateinamerika, wo vor allem Brasilien und Chile die Einfuhren<br />

erhöhten. In den USA und in Europa blieb der<br />

Handel eher träge.<br />

Deutlich tieferes Betriebsergebnis<br />

Der betriebliche EBITDA der Konzernregion Europa nahm<br />

um 15,2 Prozent auf CHF 1045 Millionen ab, vor allem<br />

bedingt durch die Marktschwäche in Süd- und Südosteuropa,<br />

aber auch wegen des schwachen Euro. Im Ergebnis<br />

ist der Verkauf von CO2-Emissionszertifikaten in<br />

Höhe von CHF 95 Millionen (2009: 90) enthalten. Die bei<br />

vielen Konzerngesellschaften eingeleiteten Sparmassnahmen<br />

machten den Mengen- und Preisrückgang nur<br />

teilweise wett. Die interne betriebliche EBITDA-Entwicklung<br />

betrug –10,8 Prozent.<br />

Höhere Umwelteffizienz durch alternative Brennstoffe<br />

und Rohmaterialien<br />

Auch <strong>2010</strong> investierten wieder mehrere Konzerngesellschaften<br />

in Anlagen zur Aufbereitung und Verwertung<br />

von alternativen Brennstoffen und Rohmaterialien und<br />

optimierten die Verfahrenstechnik für den Einsatz solcher<br />

Stoffe im Klinkerherstellungsprozess. Mit diesen<br />

Massnahmen wird ein wichtiger Beitrag zur fortgesetzten<br />

CO2-Reduktion geleistet. Um dem Klimawandel<br />

zu begegnen, werden auch Anlagen zur Nutzung von<br />

Abwärme und Sonnenenergie oder Wind errichtet.<br />

<strong>Holcim</strong> Frankreich installierte im Steinbruch des Werkes<br />

Rochefort eine Reihe von Solarpanels. Aggregate<br />

Industries UK wird 2011 weiter in Windkraftanlagen an<br />

verschiedenen Betriebsstandorten investieren. In den<br />

Werken Untervaz (Schweiz) und Alesd (Rumänien)<br />

entstehen hochmoderne Anlagen zur Gewinnung von<br />

Strom aus Abwärme.<br />

Im Werk Lägerdorf von <strong>Holcim</strong> Deutschland wurde<br />

erfolgreich mit der Verwertung ausgedienter Rotorblätter<br />

aus Windenergieanlagen begonnen. Das wiederverwertbare<br />

Material kann als Brennstoff eingesetzt werden<br />

und dient gleichzeitig als Zusatzstoff. Während die<br />

Werke Alesd und Campulung in Rumänien sowie Beli<br />

Izvor in Bulgarien den Einsatz von sortiertem Gewerbeund<br />

Hausmüll als alternative Energie wesentlich<br />

steigern konnten, setzte <strong>Holcim</strong> Spanien vermehrt<br />

Holzschnitzel bei der Klinkerherstellung ein.<br />

<strong>Holcim</strong> Frankreich stellte beim Import von Zuschlagstoffen<br />

aus Belgien vom Lastwagen- auf den Bahntransport<br />

um; ebenso für den Klinkertransport vom Werk Obourg<br />

zur neuen Mahlstation Grand-Couronne bei Rouen.<br />

Aggregate Industries UK setzt bei der Anlieferung von<br />

Zuschlagstoffen ebenfalls vermehrt auf die Schiene oder<br />

den Wasserweg.<br />

Bessere Nachfrageentwicklung<br />

In Westeuropa wird die Nachfrage nach Baustoffen<br />

verhalten bleiben. Immerhin darf mit einer leichten<br />

Belebung gerechnet werden. In den meisten Staaten<br />

Ost- und Südosteuropas wird sich die Situation in der<br />

Bauwirtschaft nicht grundlegend ändern. Trotz der<br />

erwarteten moderaten Volumenausweitung in allen<br />

Segmenten wird <strong>Holcim</strong> auch 2011 der Kostenseite<br />

hohe Beachtung schenken.<br />

54 55<br />

Konzernregion Europa


Steinbruch Milton, Kanada<br />

Der Steinbruch von Milton grenzt an die natürlichen Wälder der Niagara-Schichtstufe.<br />

100 000 neue Bäume:<br />

Steinbruch Milton, Kanada<br />

Lebensraum für eine Vielfalt an Fauna<br />

einschliesslich des Leopardenfroschs.


Für Marienkäfer ist<br />

die wilde Möhre eine<br />

Lieblingsspeise.<br />

Im Steinbruch Milton ist die Biodiversität heute grösser als vor dem Abbau. Hier fühlt sich auch der Monarchfalter<br />

heimisch.<br />

56<br />

57<br />

Steinbruch Milton, Kanada


Steinbruch Milton, Kanada<br />

Wasserstand und Temperaturen rund<br />

um das Abbaugebiet werden überwacht.<br />

Im Oktober <strong>2010</strong> fand in Japan die 10. Vertrags-<br />

staatenkonferenz der Konvention über die biolo-<br />

gische Vielfalt statt. Die Teilnehmenden diskutierten<br />

neue Ziele, um den Verlust an Artenvielfalt aufzuhalten.<br />

Unter den Projekten, welche die Länder<br />

als “Best Practice” vorstellten, war auch eines von<br />

<strong>Holcim</strong>: der Steinbruch im kanadischen Milton.<br />

Arbeiten an einem heiklen Standort<br />

Das Abbaugebiet in Milton wird bewirtschaftet von<br />

Dufferin Aggregates, einer Division von <strong>Holcim</strong><br />

Kanada. Dank 550 Hektaren Abbaufläche und der unmittelbaren<br />

Nähe zu Toronto zählt Dufferin zu den<br />

führenden Gesteinslieferanten des Ballungsgebiets.<br />

Aussergewöhnlich macht die Anlage aber ihre natürliche<br />

Lage: Der Steinbruch befindet sich auf der sogenannten<br />

Niagara-Schichtstufe. Sie ist ein mehr<br />

als 700 Kilometer langes, einmaliges und sensibles<br />

geologisches Gebiet, das von der UNESCO zum Weltbiosphärenreservat<br />

erklärt wurde. Dufferin musste<br />

entsprechend viele Auflagen erfüllen, bevor das<br />

Unternehmen 1962 mit dem Abbau von Dolomitkalk<br />

beginnen konnte. Seither werden jährlich etwa drei<br />

bis vier Millionen Tonnen Gestein gefördert – diese<br />

Quote kann voraussichtlich weitere 25 Jahre erfüllt<br />

werden.<br />

Um den ökologischen Fussabdruck zu reduzieren, wird ein<br />

geschlossenes System mit rezykliertem Wasser verwendet.<br />

Kanadas Waldgebiete sind riesig. Trotzdem kann jeder gefällte<br />

Baum einen Verlust für die Biodiversität des Landes bedeuten.<br />

<strong>Holcim</strong> Kanada legt deshalb grossen Wert darauf, ihre<br />

Abbaugebiete sorgfältig wiederherzustellen. In Milton gelingt<br />

dies so gut, dass die Massnahmen zugunsten der Umwelt an<br />

der Biodiversitätskonferenz in Nagoya gewürdigt wurden.<br />

Alles nach Plan<br />

Seit 1973 regelte der Niagara Escarpment Planning<br />

and Development Act (NEPDA) alle Aktivitäten im<br />

Gebiet der Niagara-Schichtstufe. 1985 wurde der<br />

Niagara Escarpment Plan (NEP) wirksam, um Entscheide<br />

bezüglich der Nutzung der Schichtstufe zu<br />

steuern. Unter anderem soll er sicherstellen, dass<br />

erschöpfte Gebiete im Einklang mit der Umgebung<br />

rehabilitiert werden. Christoph Imboden, der Vorsitzende<br />

der unabhängigen Expertengruppe, die von der<br />

Weltnaturschutzorganisation IUCN als Beratungsgremium<br />

von <strong>Holcim</strong> zusammengestellt wurde, weiss:<br />

“Es kann viel dafür getan werden, um die negativen<br />

Auswirkungen des Gesteinsabbaus auf die Biodiversität<br />

zu reduzieren oder gar zu vermeiden.” Dieser<br />

Herausforderung stellt sich Dufferin engagiert.<br />

Über 100 000 Bäume gepflanzt<br />

Die Renaturierung eines erschöpften Steinbruchs ist<br />

eine langfristige, kontinuierliche Aufgabe. Während<br />

die Bagger, Bohrmaschinen und Laster den nächsten<br />

Abschnitt abbauen, kümmert sich ein interdisziplinäres<br />

Expertenteam darum, wie die zurückbleibenden<br />

Narben in der Landschaft geheilt werden können.<br />

Im Land der ausgedehnten Wälder spielt dabei<br />

die Aufforstung eine wichtige Rolle. Weymouth-


Mitarbeitende<br />

beteiligen sich<br />

aktiv an der<br />

Renaturierung.<br />

Insekten und Pflanzen sind wichtige Komponenten eines<br />

gesunden Ökosystems.<br />

kiefern, Hartriegel, Weissfichten, Eichen und Ahorn<br />

gehören zu den Gehölzen, die dabei eingesetzt wer-<br />

den. Während der jährlichen Earth Week veranstaltet<br />

Dufferin zusammen mit Partnern wie “Scoutrees for<br />

Canada” und der “Halton Conservation Authority”<br />

jeweils ein grosses Baumpflanzen – mit durchschlagendem<br />

Erfolg: 2008 wurde der einhunderttausendste<br />

Baum gepflanzt.<br />

Natürliche Integrationsarbeit<br />

Der Renaturierungsplan für Milton umfasst indessen<br />

weit mehr als die Wiederaufforstung: Ziel ist es, die<br />

“neue” Landschaft, in der einst Gestein abgebaut<br />

wurde, in die bestehende Landschaft voll zu integrieren.<br />

Mit Material des Abbaugebiets – Erde, Wasser, Gestein<br />

und so weiter – werden deshalb neben Wäldern<br />

auch Feuchtgebiete, Wiesen und Seen angelegt. Diese<br />

vielfältigen Biotope wurden mittlerweile zum Lebensraum<br />

für Hunderte von Tier- und Pflanzenarten. Das<br />

kontinuierliche Monitoring hat offenbart, dass in den<br />

renaturierten Bereichen des Abbauareals mittlerweile<br />

neben 325 pflanzlichen auch 235 tierische Spezies<br />

heimisch geworden sind: Vögel, Insekten, Amphibien,<br />

Reptilien und Säugetiere. Sie alle sind der lebende Beweis<br />

dafür, dass es möglich ist, mit Wissen und gezielten<br />

Massnahmen ein Ökosystem wiederherzustellen.<br />

Lehrreich speziell für Schulen<br />

Auch die Menschen sind auf das neu gestaltete Areal<br />

zurückgekehrt: Jedes Jahr organisiert <strong>Holcim</strong> über<br />

100 Lehr- und andere Veranstaltungen auf dem<br />

Gebiet des Milton-Steinbruchs. Ein Grossteil der<br />

Führungen richtet sich an Schulgruppen und dreht<br />

sich um Themen wie Geologie, Umweltmanagement<br />

und Renaturierung. Zudem finden regelmässig<br />

Führungen für Naturschutzorganisationen statt.<br />

Dufferin ist auch Gründungsmitglied der “Bruce Trail<br />

Association”, die sich um den längsten durchgehenden<br />

Wanderweg Kanadas kümmert. Ein Teilstück des<br />

Der Milton-Steinbruch ist ein in sich geschlossenes Ökosystem.<br />

1300 Kilometer langen Bruce Trails liegt auf dem Gebiet<br />

von Dufferin, wo eine Fussgängerbrücke den<br />

Wanderern aus sicherer Distanz spannende Einblicke<br />

in die Abbauarbeiten gewährt.<br />

Anerkennung mit Zukunft<br />

Die Renaturierungsbemühungen in Milton haben<br />

schon viel Anerkennung erhalten, zum Beispiel den<br />

“Ontario Stone Sand and Gravel Association Award<br />

of Excellence”, den “Conservation Halton Ralph Sherwood<br />

Conservation Award” und den “National Stone<br />

Sand and Gravel Association Environmental Eagle<br />

Award”. Diese Anerkennungen setzen ein wichtiges<br />

Zeichen: Gesteinsabbau muss kein Raubbau an der<br />

Natur sein – wenn man ihn umsichtig und verantwortungsvoll<br />

betreibt. So ist es möglich, dass tonnenschwere<br />

Maschinen Gesteinsschichten abtragen,<br />

während ein paar hundert Meter weiter Flora und<br />

Fauna gedeihen, Wanderer die Natur geniessen und<br />

Kinder Baseball spielen. Sind dereinst die Gruben<br />

gänzlich erschöpft und renaturiert, können der<br />

örtlichen Naturschutzorganisation “Conservation<br />

Halton” Hunderte von Hektaren intakter Natur<br />

übergeben werden. Und dann wird der ehemalige<br />

Steinbruch Teil des grössten zusammenhängenden<br />

Naturschutzgebiets im Grossraum Toronto.<br />

58 59<br />

Steinbruch Milton, Kanada


Geschäftsverlauf<br />

2<br />

Natürliche Vegetation und Wälder gedeihen in unmittelbarer Nähe<br />

des Steinbruchs.<br />

Konzern<br />

Zementwerk<br />

Mahlwerk/Zementterminal<br />

Zuschlagstoffe<br />

60<br />

2


Einige Impulse in Nordamerika<br />

Nachhaltige Erholung lässt auf sich warten<br />

Mitte 2009 schien die US-amerikanische Wirtschaft<br />

dank breit angelegter staatlicher Stimulusmassnahmen<br />

Anzeichen einer Erholung anzuzeigen.<br />

Das Vertrauen der Bevölkerung in eine nachhaltige<br />

Besserung der Wirtschaftslage kehrte erst begrenzt<br />

zurück. So blieben Investitionstätigkeit und Konsum<br />

wenig belebend. In Kanada hingegen profitierte die<br />

Konjunktur von staatlichen Förderprogrammen und<br />

einer starken Nachfrage nach Massengütern. Aber<br />

auch hier flachte das Wachstum im Jahresverlauf ab.<br />

Rückläufige Bauinvestitionen in den USA;<br />

stabile Baukonjunktur in Kanada<br />

Die Bautätigkeit in den USA blieb schwach, und die<br />

hohe Arbeitslosigkeit hemmte die Entwicklung des<br />

Wohnbaus. Eine Rekordzahl von Zwangsversteigerungen<br />

und die im ersten Halbjahr ausgelaufenen<br />

Subventionen für Hauskäufer bremsten die Nachfrage<br />

klar. Im Herbst <strong>2010</strong> zogen die Hauskäufe<br />

zwar unerwartet an, aber eine deutliche Erholung<br />

blieb aus. Auch die Investitionen in den gewerblichindustriellen<br />

Bau waren immer noch rückläufig.<br />

Ausnahmen bildeten allerdings der Gesundheitsund<br />

der Kulturbereich.<br />

Die Wirkung des Stimulusprogramms der US-Regierung<br />

im Infrastrukturbereich wurde reduziert durch<br />

die Verzögerung oder Sistierung von Projekten von<br />

Bundesstaaten und Gemeinden, deren Haushalte<br />

teilweise desolat sind. Erfreulicherweise gab die<br />

öffentliche Hand in der zweiten Jahreshälfte mehrere<br />

Infrastrukturprojekte vor allem im Strassenbau<br />

frei.<br />

In Kanada trugen der staatlich geförderte Wohnbau<br />

und Infrastrukturinvestitionen zu einem Anstieg des<br />

Zementverbrauchs bei. Neben dem Strassenbau fiel<br />

die Expansion der Öl-, Gas-, Strom- und Stahlindu-<br />

strie ins Gewicht. In den für <strong>Holcim</strong> wichtigen Märkten<br />

Ontario und Quebec nahm der Zementabsatz<br />

dank der soliden Inlandnachfrage weiter zu.<br />

Teilweise höhere Verkaufsvolumen<br />

Aufgrund des ausserordentlich harten Winters in<br />

weiten Teilen der USA verkaufte <strong>Holcim</strong> US im<br />

ersten Quartal <strong>2010</strong> deutlich weniger Zement. Im<br />

Jahresverlauf stiegen die Liefermengen aber an.<br />

Neben der hinderlichen Witterung drückte auch die<br />

mangelnde Nachfrage nach Wohn- und Geschäftsimmobilien<br />

auf die Volumen. Für einen gewissen<br />

Ausgleich sorgten Lieferungen für industrielle Bauvorhaben<br />

und Infrastrukturinvestitionen. Alles in<br />

allem stiegen die Zementverkäufe von <strong>Holcim</strong> US an.<br />

Konsolidierte Kennzahlen<br />

Nordamerika<br />

Zementproduktionskapazität<br />

<strong>2010</strong> 2009 ±% ±% LFL*<br />

in Mio. t 23,2 20,6 +12,6<br />

Zement- und Mahlwerke 19 19<br />

Zuschlagstoffbetriebe 97 105<br />

Transportbetonwerke 187 198<br />

Asphaltwerke 47 47<br />

Zementabsatz in Mio. t<br />

Mineralischer Bindemittelabsatz<br />

11,1 10,7 +3,7 +3,7<br />

in Mio. t 1,5 1,3 +11,6 +11,6<br />

Zuschlagstoffabsatz in Mio. t 39,2 40,2 –2,5 –2,5<br />

Transportbetonabsatz in Mio. m3 5,6 5,5 +1,8 +1,8<br />

Asphaltabsatz in Mio. t 4,9 5,4 –9,3 –9,3<br />

Nettoverkaufsertrag in Mio. CHF 3 240 3 480 –6,9 –6,6<br />

Betrieblicher EBITDA in Mio. CHF 460 400 +15,0 +14,3<br />

Betriebliche EBITDA-Marge in % 14,2 11,5<br />

Mitarbeiter 6 668 8 016 –16,8 –16,8<br />

* Like-for-Like, das heisst auf vergleichbarer Basis unter Ausklammerung des veränderten<br />

Konsolidierungskreises und des Währungseinflusses.<br />

60 61<br />

Konzernregion Nordamerika


Geschäftsverlauf<br />

Im ersten Halbjahr profitierte <strong>Holcim</strong> Kanada von<br />

den staatlichen Stimulusprogrammen und der<br />

stabilen Binnenkonjunktur. Zinserhöhungen und<br />

Änderungen in der Steuergesetzgebung führten<br />

jedoch ab Jahresmitte zu einer Verlangsamung des<br />

Wirtschaftswachstums. Aufgrund der Krise in der<br />

US-Bauwirtschaft und des tiefen US-Dollar-Kurses<br />

gingen die Exporte zurück.<br />

Insgesamt stiegen die Zementlieferungen der<br />

Konzernregion Nordamerika um 3,7 Prozent auf<br />

11,1 Millionen Tonnen an.<br />

Aggregate Industries US erlitt in allen Segmenten<br />

Absatzeinbussen. Nur in der Region von Washington<br />

wurde der Baustoffversand dank eines bedeutenden<br />

Strassenbauprojekts gehalten. Die Zuschlagstofflieferungen<br />

sanken vor allem im Westen und Nordosten<br />

des Landes; an der Ostküste verbesserte sich<br />

die Nachfrage gegen Jahresende. Beim Transportbeton<br />

erhöhte die Konzerngesellschaft ihren Marktanteil<br />

im Mittleren Westen und fing damit die rückläufige<br />

Volumenentwicklung in anderen Regionen<br />

teilweise auf. Der Asphaltabsatz bildete sich zurück.<br />

Bei <strong>Holcim</strong> Kanada blieben die Zuschlagstoffmengen<br />

fast stabil. Während die Konzerngesellschaft in<br />

Quebec etwas weniger verkaufte, profitierte sie<br />

in Ontario von einer intensivierten Bautätigkeit in<br />

Toronto. Dort nahm vor allem der Transportbetonversand<br />

markant zu. Anspruchsvolle Bauvorhaben<br />

wie das Tunnelprojekt bei den Niagarafällen konnten<br />

mit hochwertigem, in der Herstellung anspruchsvollem<br />

Transportbeton beliefert werden. Auch<br />

Grossprojekte wie der Flughafen Montreal und verschiedene<br />

Autobahnabschnitte trugen zum Anstieg<br />

des Transportbetonabsatzes bei.<br />

Insgesamt ging der konsolidierte Zuschlagstoffversand<br />

um 2,5 Prozent auf 39,2 Millionen Tonnen<br />

zurück. Die Transportbetonverkäufe stiegen um<br />

1,8 Prozent auf 5,6 Millionen Kubikmeter an. Beim<br />

Asphalt resultierte ein Lieferrückgang von 9,3 Prozent<br />

auf 4,9 Millionen Tonnen.<br />

Straffung der Organisationsstruktur in den USA<br />

Seit April <strong>2010</strong> rapportieren die beiden Konzerngesellschaften<br />

<strong>Holcim</strong> US und Aggregate Industries<br />

US an einen US-Länderbereichsleiter. Der Fokus liegt<br />

auf der energischen Nutzung von Synergien im operativen<br />

Bereich und in der Informationstechnologie.<br />

Grösstes Zementwerk der Vereinigten Staaten<br />

eingeweiht<br />

Am 4. Juni <strong>2010</strong> wurde im Bundesstaat Missouri die<br />

Einweihung des neuen Zementwerkes Ste. Genevieve<br />

in Anwesenheit zahlreicher hoher Regierungsvertreter<br />

gefeiert. Seit Mitte 2009 beliefert das kosten- und<br />

energieeffiziente Werk Kunden im Einzugsgebiet<br />

von Mississippi und Missouri. Mit einer Produktionskapazität<br />

von 4 Millionen Tonnen Zement und<br />

eigenem Hafen ist Ste. Genevieve das grösste und<br />

umweltfreundlichste Werk der USA.<br />

Höheres Betriebsergebnis<br />

Der betriebliche EBITDA der Konzernregion Nordamerika<br />

erhöhte sich um 15 Prozent auf CHF 460<br />

Millionen. Das interne betriebliche EBITDA-Wachstum<br />

war mit 14,3 Prozent deutlich positiv. Zur Ergebnissteigerung<br />

trug das rigorose Kostenmanagement<br />

in den USA bei, aber auch der Effizienzgewinn durch<br />

das neue Werk Ste. Genevieve zeigte Wirkung. Auch<br />

<strong>Holcim</strong> Kanada vermochte ihr Resultat deutlich zu<br />

steigern. Aggregate Industries US konnte nicht an<br />

das Vorjahresergebnis anknüpfen.


Alternative Brennstoffe im Vormarsch<br />

<strong>Holcim</strong> US verbesserte ihre CO2-Bilanz und ihre<br />

Kosten durch verstärkten Einsatz von alternativen<br />

Brennstoffen und Rohmaterialien. Dies gelang vor<br />

allem im Werk Holly Hill, welches von der temporä-<br />

ren Stillegung anderer Werke profitierte und den<br />

Anteil alternativer Energieträger auf deutlich über<br />

50 Prozent steigerte. <strong>Holcim</strong> US konnte ausserdem<br />

die Verkäufe von GranCem®, basierend auf granu-<br />

lierter Schlacke und Flugasche, anheben.<br />

<strong>Holcim</strong> Kanada setzt im Werk Joliette neuerdings<br />

alte Asphaltschindeln und Plastikmaterial zur Ofenfeuerung<br />

ein. Das Werk Mississauga erhöhte den<br />

Anteil an Petrolkoks.<br />

<strong>Holcim</strong> US verstärkte ihre Präsenz im Bereich des<br />

nachhaltigen Bauens. Weil die LEED-Zertifizierung<br />

(Leadership in Energy and Environmental Design)<br />

von Bauten an Bedeutung gewinnt, wurde ein<br />

Programm entwickelt, das Bauingenieuren und<br />

Architekten auf einfache Art und Weise erlaubt,<br />

den Anteil an wiederverwertetem Material im Beton<br />

ihres Bauprojekts zu errechnen.<br />

Aggregate Industries US verfügt über 56 Transportbetonzentralen,<br />

die mit dem Label “Green Star”<br />

der National Ready Mixed Concrete Association<br />

(NRMCA) in Bezug auf das Umweltmanagement<br />

zertifiziert sind. In den USA kann kein anderer Transportbetonproduzent<br />

so viele zertifizierte Anlagen<br />

vorweisen. Die Zentralen in Colorado und Minnesota<br />

erreichten beim Umweltschutz gemäss NRMCA die<br />

Plätze eins und zwei.<br />

Leichtes Volumenwachstum für 2011 erwartet<br />

Trotz der allgemeinen Konjunkturaufhellung ist<br />

noch nicht mit einer signifikanten Erholung der<br />

nordamerikanischen Bauwirtschaft zu rechnen.<br />

In den USA wird sich der Wohnbaumarkt höchstens<br />

in bescheidenem Umfang beleben. Im Infrastrukturbereich<br />

hängt vieles von den verfügbaren Mitteln<br />

der öffentlichen Hand sowie von der Realisierung<br />

der geplanten Stimulusprogramme ab. Insgesamt<br />

dürfte der Zementverbrauch leicht ansteigen.<br />

In Kanada werden sich die Bauaktivitäten 2011<br />

vermutlich auf dem ansprechenden Vorjahresniveau<br />

halten. Obwohl es der kanadischen Wirtschaft<br />

weiterhin an Impulsen aus den USA mangeln wird,<br />

dürften die staatlichen Fördermassnahmen einen<br />

positiven Effekt auf die Bauwirtschaft haben.<br />

62 63<br />

Konzernregion Nordamerika


Renaturierung in Puesto Viejo,<br />

Argentinien<br />

Andrés Palavecino ist Wachmann auf dem Puesto-Viejo-Areal.<br />

Biodiversität auf grosser Fläche:<br />

Renaturierung in Puesto Viejo, Argentinien<br />

Eine “Wald”-Lilie.


Rotfuss-Seriema: Diese<br />

Vogelart ist typisch für<br />

die gebirgige Provinz<br />

Chaco.<br />

Der rote Leguan “Caraguay” ist hier heimisch. Papierbaum – gefährdete,<br />

endemische Art aus dem<br />

Nordwesten Argentiniens.<br />

64<br />

65<br />

Renaturierung in Puesto Viejo,<br />

Argentinien


Renaturierung in Puesto Viejo,<br />

Argentinien<br />

Ivan Escalier (links), von Bosque Modelo Jujuy, der das renaturierte Areal<br />

überwacht, und Armando Molina, der Steinbruch-Koordinator.<br />

Die Renaturierung eines Abbaugebiets ist ein auf-<br />

wendiger Prozess. Es reicht nicht, Gruben aufzufüllen<br />

und ein paar Bäume und Sträucher zu pflanzen –<br />

jedenfalls nicht, wenn man wie <strong>Holcim</strong> vom Grundsatz<br />

ausgeht, ein Gebiet in einem gleich guten oder<br />

besseren Zustand zu verlassen, als man es einst vorfand.<br />

Diesem Leitgedanken folgen weltweit alle Konzerngesellschaften<br />

von <strong>Holcim</strong>. In Argentinien ist dies<br />

Juan Minetti, die mit über 1300 Mitarbeitenden und<br />

einem Jahresvolumen von 4,2 Millionen Tonnen zu<br />

den wichtigsten Anbietern von Zement in diesem<br />

Land gehört.<br />

Grosse Chance für grosses Areal<br />

Mit 13 000 Hektaren zählt das Areal des Zementwerkes<br />

in Puesto Viejo im Norden des Landes zu den grössten<br />

Abbaugebieten des Konzerns. Dennoch wird nur in<br />

einem kleinen Teil aktiv abgebaut. Schon seit 1970<br />

wird in diesem Gebiet Kalkstein abgebaut; 1981 wurde<br />

das Zementwerk, das bis heute in Betrieb ist, eröffnet.<br />

Kurz vor der Jahrtausendwende begannen in den<br />

erschöpften Bereichen des Steinbruchs die ersten<br />

Renaturierungsarbeiten. 1999 kontaktierte Minetti<br />

die Nichtregierungsorganisation “Bosque Modelo<br />

Jujuy” (BMJ), welche die teilweise stark strapazierten<br />

Trockenwälder der Region retten will. Extensive Vieh-<br />

Wiederaufgeforstetes Waldstück.<br />

Auf einem der grössten Abbaugebiete des Konzerns ist<br />

<strong>Holcim</strong> hinsichtlich Biodiversität und Nachhaltigkeit<br />

besonders aktiv: In Puesto Viejo im Norden Argentiniens<br />

wird ein umfassender Plan umgesetzt. Die Welternährungs-<br />

und Landwirtschaftsorganisation FAO hat den Plan bereits<br />

ausgezeichnet.<br />

zucht, Bergbau, Bodenerosion und nicht zuletzt<br />

Abholzung haben den Baumbeständen stark zugesetzt.<br />

Aus der Zusammenarbeit von Minetti und BMJ<br />

ging noch im selben Jahr eine Baumschule hervor.<br />

Jedes Jahr werden Tausende von einheimischen Setzlingen<br />

gezüchtet, verkauft oder bei der Aufforstung<br />

eingesetzt. Gleichzeitig bietet die Baumschule<br />

Arbeitsplätze für angehende Biologen und die lokale<br />

Bevölkerung.<br />

Samen für die Zukunft<br />

Ein weiterer, wichtiger Schritt zugunsten der Biodiversität<br />

erfolgte 2004, als Minetti zusammen mit der<br />

Deutschen Botschaft in Argentinien sowie dem<br />

Centro de Rehabilitación “Dr. Vicente Arroyabe” die<br />

erste Samenbank für die im Nordwesten Argentiniens<br />

beheimateten Bäume gründete. Seither wird Samenmaterial<br />

gesammelt, untersucht, behandelt und<br />

gelagert – streng nach den Richtlinien der Ernährungs-<br />

und Landwirtschaftsorganisation der UNO<br />

(FAO). So bleibt das Genmaterial des regionalen<br />

Baumbestands erhalten. Auch die Samenbank hat<br />

Arbeitsplätze geschaffen. Ein Teil davon ist Menschen<br />

mit physischen und psychischen Behinderungen vorbehalten:<br />

Sie sammeln Samen und bereiten sie auf.


Die Baumschule mit Baumarten, die im<br />

Norden Argentiniens heimisch sind.<br />

Bestandsaufnahme der Natur<br />

Damit sich das Ergebnis der Renaturierungsbemühungen<br />

möglichst harmonisch in die bestehende<br />

Landschaft einfügt, muss man diese Landschaft<br />

kennen. Dazu bat Minetti den BMJ 2006, die Flora<br />

und Fauna in Puesto Viejo zu untersuchen. Die Untersuchung<br />

förderte eine erstaunliche Artenvielfalt<br />

zutage: Insgesamt wurden 587 Pflanzenarten gezählt,<br />

darunter Rotholz, Humboldt-Weiden und Quebracho-<br />

Holzbäume. Die Zählung der Tierarten ergab unter<br />

anderem 136 Vogel-, 82 Schmetterlings- und 12 Reptilienarten.<br />

Ebenso bemerkenswert wie erfreulich ist,<br />

dass auf dem Gelände von Minetti auch die Südboa<br />

lebt. Diese bis zu drei Meter lange Schlange ist vom<br />

Aussterben bedroht und wird deshalb durch das<br />

Washingtoner Artenschutzabkommen geschützt.<br />

Renaturierung unter Aufsicht<br />

Nach den vielen Vorarbeiten wurde es Zeit, ein konkretes<br />

Konzept zur Wiederherstellung der stillgelegten<br />

Steinbrüche in Puesto Viejo zu entwickeln. Die<br />

Anforderungen waren hoch: Die verwendeten Bäume<br />

sollten ausschliesslich von Samen vom Minetti-<br />

Gelände stammen, damit der lokale Genpool nicht<br />

ausgedünnt wird – eine Bedingung, die sich mit<br />

Samenbank und Baumschule erfüllen liess. Die Jungpflanzen<br />

sollten sich in Ruhe entwickeln können, weshalb<br />

Einzäunungen eingeplant werden mussten. Und<br />

schliesslich brauchte es ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem,<br />

damit der Boden nicht erodiert oder<br />

auslaugt. Und alle diese Massnahmen durften den<br />

Betrieb nicht beeinträchtigen. Um ein gutes Nebeneinander<br />

von Renaturierung und Betrieb zu gewährleisten,<br />

legte man die Verantwortung für beides in die<br />

Hände eines Mannes: Juan Pablo Ramognino, Abbauexperte.<br />

Ab 2007 wurde der Masterplan schliesslich<br />

auf zwölf Parzellen des Areals umgesetzt. Der BMJ<br />

stand dabei beratend zur Seite.<br />

“Rohmaterial” für die Samenbank. Bevor sie in der Samenbank gelagert werden,<br />

werden die Samen getestet.<br />

Viel Arbeit, grosses Lob<br />

Das Renaturierungsprojekt in Puesto Viejo ist in seiner<br />

umfassenden Art einzigartig. Denn alles Material,<br />

alle Erkenntnisse und Erfahrungen lassen sich auf die<br />

gesamte Region anwenden. Zudem gewährleistet die<br />

Zusammenarbeit mit örtlichen und nationalen Organisationen,<br />

dass neu gewonnenes Wissen weitergegeben<br />

wird. Da die einzelnen Teilprojekte einander<br />

gegenseitig ergänzen, kann der Renaturierungsprozess<br />

nachhaltig aufgebaut werden. Auch die örtliche<br />

Bevölkerung profitiert vom Konzept: Neue Arbeitsplätze,<br />

bessere Böden und ein intaktes Umfeld<br />

verbessern die Lebensqualität der Einheimischen<br />

spürbar. All diese Erfolge hat kürzlich auch die FAO<br />

gewürdigt: Das Projekt in Puesto Viejo wurde als<br />

vorbildlich im Bereich der nachhaltigen Waldbewirtschaftung<br />

ausgezeichnet.<br />

66<br />

67<br />

Renaturierung in Puesto Viejo,<br />

Argentinien


Geschäftsverlauf<br />

Konzern<br />

Zementwerk<br />

Kapazitätserweiterung<br />

Mahlwerk/Zementterminal<br />

Zuschlagstoffe<br />

Beteiligung<br />

Zementwerk<br />

Mahlwerk/Zementterminal<br />

68<br />

Ein Muldenkipper an der Arbeit.<br />

3<br />

3


Mehrheitlich krisenfeste Bauwirtschaft in Lateinamerika<br />

Anhaltendes Wirtschaftswachstum<br />

In den meisten Ländern der Konzernregion Latein-<br />

amerika ist die Wirtschaft <strong>2010</strong> weiter gewachsen.<br />

Allerdings blieb die Binnennachfrage in Mexiko und<br />

Zentralamerika schwach – weitgehend die Folge der<br />

fehlenden US-Nachfrage; erst gegen Ende des Jahres<br />

waren Anzeichen einer beginnenden Erholung spürbar.<br />

In den Andenländern blieb die Konjunktur intakt.<br />

Allerdings flachte die Wachstumskurve in Ecuador<br />

leicht ab. Brasilien verzeichnete ein äusserst lebhaftes<br />

Wirtschaftsgeschehen. Auch Argentinien und<br />

Chile erzielten ein robustes Wachstum.<br />

In vielen Märkten nach wie vor rege Bautätigkeit<br />

In Lateinamerika wurde <strong>2010</strong> mehr gebaut als im Vorjahr,<br />

mit Ausnahme von Mexiko und Zentralamerika,<br />

wo tiefere Auslandsüberweisungen, weniger Tourismus<br />

und schlechtes Wetter die Wirtschaft beeinträchtigten.<br />

Dies wirkte sich insbesondere negativ<br />

auf die Zementvolumen und Preise aus. Das nationale<br />

Infrastrukturprogramm in Mexiko wurde wegen Haushaltskürzungen<br />

zurückgebunden, so dass die Ausgaben<br />

der öffentlichen Hand nur marginal anstiegen.<br />

Dem privaten Wohnbau fehlten trotz verbessertem<br />

Kreditzugang die Impulse der Auslandsüberweisungen<br />

aus den USA. Die Bauindustrie El Salvadors litt ausserdem<br />

unter der verzögerten Inangriffnahme staatlicher<br />

Infrastrukturprojekte und den markant tieferen<br />

Auslandsüberweisungen. In Costa Rica und Nicaragua<br />

fehlte der Baustoffnachfrage die Unterstützung<br />

durch staatliche Infrastrukturprogramme; auch private<br />

Investoren hielten sich zurück.<br />

In Kolumbien entwickelten sich der private und<br />

soziale Wohnbau sowie der kommerzielle Bau dank<br />

günstiger Zinssätze sehr gut. Darüber hinaus verabschiedete<br />

der Staat zahlreiche Grossprojekte im<br />

Strassen-, Hafen-, Flugplatz- und Brückenbau. Viele<br />

davon befinden sich bereits in der Umsetzungsphase.<br />

In Ecuador flachte die Bautätigkeit nach einem guten<br />

Vorjahr ab. Sinkende Ausgaben der öffentlichen Hand,<br />

weniger Überweisungen aus dem Ausland und<br />

geringere Einnahmen der Ölindustrie hemmten die<br />

Wirtschaftsdynamik.<br />

In Brasilien trugen die tiefere Arbeitslosigkeit,<br />

staatliche Unterstützungsprogramme, der Anstieg<br />

der kleinen und mittleren Einkommen und der<br />

vereinfachte Zugang zu Krediten zu einem höheren<br />

Baustoffkonsum bei. Die Regierung war überdies<br />

bestrebt, Wohnbau- und Infrastrukturdefizite zu<br />

beheben. In Argentinien wuchs die Bauindustrie<br />

signifikant, beflügelt durch die Fortführung<br />

öffentlicher Infrastrukturprogramme und private<br />

Investitionen im Industrie- und Geschäftsbau.<br />

Auch in Chile war das Baugewerbe gut ausgelastet,<br />

allerdings kam es nach dem Erdbeben vom Februar<br />

zu Verzögerungen im Wohnungsbau.<br />

Konsolidierte Kennzahlen<br />

Lateinamerika<br />

Zementproduktionskapazität<br />

<strong>2010</strong> 2009 ±% ±% LFL*<br />

in Mio. t 33,4 31,0 +7,7<br />

Zement- und Mahlwerke 27 26<br />

Zuschlagstoffbetriebe 25 24<br />

Transportbetonwerke 233 234<br />

Zementabsatz in Mio. t 22,7 22,8 –0,4 –0,4<br />

Zuschlagstoffabsatz in Mio. t 12,2 11,8 +3,4 +3,4<br />

Transportbetonabsatz in Mio. m3 10,5 10,1 +4,0 +4,0<br />

Nettoverkaufsertrag in Mio. CHF 3 442 3 348 +2,8 +1,6<br />

Betrieblicher EBITDA in Mio. CHF 999 1 076 –7,2 –7,5<br />

Betriebliche EBITDA-Marge in % 29,0 32,1<br />

Mitarbeiter 12 710 12 626 +0,7 +0,6<br />

* Like-for-Like, das heisst auf vergleichbarer Basis unter Ausklammerung des veränderten<br />

Konsolidierungskreises und des Währungseinflusses.<br />

68 69<br />

Konzernregion Lateinamerika


Geschäftsverlauf<br />

Insgesamt stabile Baustofflieferungen<br />

Bei <strong>Holcim</strong> Apasco in Mexiko ging der inländische<br />

Zementversand zurück, allerdings weniger stark<br />

als der Gesamtmarkt. Dank Infrastrukturprojekten<br />

im Verkehrs- und Versorgungsbereich konnte der<br />

Versand von Zuschlagstoffen und Transportbeton<br />

gesteigert werden. Beliefert wurden vor allem<br />

Strassen-, Brücken- und Staudammprojekte sowie<br />

die Flüssiggasindustrie in Manzanillo.<br />

Mit der Inbetriebnahme des neuen Werkes Hermo-<br />

sillo im Bundesstaat Sonora vollzog <strong>Holcim</strong> Apasco<br />

einen wichtigen Kapazitätsausbau. Das Werk stärkt<br />

die Position der Konzerngesellschaft als landesweit<br />

tätiger Baustoffanbieter und wird zu einer erheb-<br />

lichen Reduktion der Logistikkosten führen. Diese<br />

namhafte Investition, die auch Nachhaltigkeitskrite-<br />

rien berücksichtigte, erhöht die Zementkapazität von<br />

<strong>Holcim</strong> Apasco auf total 12 Millionen Tonnen.<br />

Die rückläufige Baukonjunktur belastete den Bau-<br />

stoffabsatz von <strong>Holcim</strong> El Salvador. Die gewichtigen<br />

Staudammprojekte “El Chaparral” und “Vacas Falls”<br />

wurden temporär gestoppt beziehungsweise be-<br />

endet. <strong>Holcim</strong> Costa Rica spürte die marktbedingt<br />

schwächere Nachfrage ebenfalls. Nach der Fertigstel-<br />

lung des Pirris-Staudamms sank der Zementversand.<br />

Rückläufig war auch der Transportbetonabsatz der<br />

Konzerngesellschaft. Die Lieferungen von Betonpro-<br />

dukten der Tochtergesellschaft Productos de Concreto<br />

nahmen jedoch zu. Die Zuschlagstofflieferungen<br />

wurden zwar durch den Ausbau des Industrieparks<br />

Guápiles gestützt, sanken aber dennoch insgesamt.<br />

In Nicaragua führten die öffentlichen Investitionen<br />

in den sozialen Wohnbau im Vorfeld der Wahlen 2011<br />

zu höheren Absatzmengen in allen Segmenten.<br />

<strong>Holcim</strong> Kolumbien verkaufte dank Infrastrukturbau-<br />

ten und der erweiterten Mahlkapazität im Werk<br />

Nobsa mehr Zement. Ein von den Behörden angeord-<br />

neter temporärer Produktionsunterbruch im Werk<br />

Manas bewirkte einen Rückgang bei den Zuschlag-<br />

stofflieferungen im Grossraum von Bogotá. Der<br />

Transportbeton lag jedoch auf Vorjahresniveau.<br />

<strong>Holcim</strong> Ecuador verzeichnete beim Zement und vor<br />

allem bei den Zuschlagstoffen leichte Volumeneinbussen,<br />

während die Transportbetonmengen stabil<br />

blieben.<br />

Bei <strong>Holcim</strong> Brasilien profitierte der Zementversand<br />

von der stetig steigenden Nachfrage. Die Marktpositionierung<br />

der Konzerngesellschaft in den Metropolen<br />

Rio de Janeiro und São Paulo sowie im ganzen<br />

Industriegürtel dieser Region führte auch zu deutlich<br />

höheren Zuschlagstoffverkäufen.<br />

Bei Minetti in Argentinien wurde der Zementabsatz<br />

von der steigenden Inlandnachfrage sowie von Klinker-<br />

und Zementexporten ins benachbarte Ausland<br />

getragen. Während die Zuschlagstofflieferungen<br />

unter dem Vorjahreswert lagen, erhielt der Transportbetonbereich<br />

von Minetti durch den Betonstrassenbau<br />

einen Auftrieb. Cemento Polpaico in Chile<br />

setzte deutlich mehr Zuschlagstoffe und Transportbeton<br />

ab. Der Zementverkauf bildete sich hingegen<br />

wegen neuer Mitbewerber etwas zurück.<br />

Der konsolidierte Zementverkauf der Konzernregion<br />

Lateinamerika reduzierte sich um 0,4 Prozent und<br />

betrug 22,7 Millionen Tonnen. Die Zuschlagstofflieferungen<br />

erhöhten sich um 3,4 Prozent auf 12,2 Millionen<br />

Tonnen. Die Transportbetonverkäufe nahmen um<br />

4 Prozent auf 10,5 Millionen Kubikmeter zu.


Mehrere Konzerngesellschaften haben im Verlauf des<br />

Berichtsjahres zusätzliche Produktionskapazitäten in<br />

Betrieb gestellt oder neue Investitionsprojekte in<br />

Angriff genommen. Neben dem neuen Zementwerk<br />

Hermosillo von <strong>Holcim</strong> Apasco im Nordwesten von<br />

Mexiko wurde in Kolumbien eine dritte Zementmühle<br />

in Betrieb genommen, was die Zementkapazität<br />

des Werkes Nobsa auf 2,1 Millionen Tonnen erhöht.<br />

Die Konzerngesellschaft in Ecuador hat ebenfalls ein<br />

Projekt zur Erhöhung der Produktionskapazität um<br />

1,8 Millionen Jahrestonnen Zement in Ausführung.<br />

Je nach Nachfragesituation wurden auch bei den<br />

Zuschlagstoffen und beim Transportbeton neue<br />

Kapazitäten geschaffen, so in Mexiko und Chile.<br />

Tieferes operatives Betriebsergebnis<br />

Der betriebliche EBITDA nahm in der Konzernregion<br />

Lateinamerika um 7,2 Prozent auf CHF 999 Millionen<br />

ab. Die guten Ergebnisse der brasilianischen und der<br />

argentinischen Konzerngesellschaft reichten nicht<br />

aus, um die fehlende Dynamik in anderen Märkten,<br />

insbesondere in Mexiko, wettzumachen. Die interne<br />

betriebliche EBITDA-Entwicklung betrug –7,5 Prozent.<br />

Abkommen mit der venezolanischen Regierung<br />

unterzeichnet<br />

Im September unterzeichnete <strong>Holcim</strong> ein Abkommen<br />

mit der Bolivarischen Republik Venezuela, in welchem<br />

sich die Parteien über die Konditionen der Entschä-<br />

digungszahlung Venezuelas für die im Juni 2008<br />

nationalisierte <strong>Holcim</strong> (Venezuela) C.A. einigten.<br />

Gleichzeitig wurde das Schiedsverfahren am Internationalen<br />

Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten<br />

(ICSID) in Washington D.C. sistiert.<br />

Die Gesamtentschädigung beläuft sich auf USD 650<br />

Millionen, wobei eine erste Zahlung über USD 260<br />

Millionen im vierten Quartal verbucht wurde.<br />

Der Restbetrag von USD 390 Millionen wird in vier<br />

gleich grossen, jährlichen Tranchen beglichen.<br />

Neue Anlagen für die Aufbereitung von alternativen<br />

Brennstoffen<br />

Im Rahmen der Massnahmen zur Senkung der CO2-<br />

Emissionen wurde in mehreren Werken die Kapazität<br />

zur Verarbeitung und Lagerung von alternativen<br />

Brennstoffen und Rohmaterialien erweitert. So kann<br />

das Werk Cartago in Costa Rica dank dem Einsatz<br />

einer neuen Schredderanlage den Einsatz solcher<br />

Reststoffe fast verdoppeln. Das Werk Malagueño von<br />

Minetti in Argentinien installierte zwei Pumpanlagen<br />

zur Einbringung von energiehaltigen Schlämmen.<br />

Solider Ausblick<br />

In Lateinamerika dürfte die Wirtschaft 2011 mehrheitlich<br />

solide bleiben und weiter wachsen. Es darf<br />

mit einer tendenziell steigenden Baustoffnachfrage<br />

gerechnet werden. Weiterhin starke Impulse werden<br />

vor allem von der brasilianischen Bauwirtschaft ausgehen.<br />

Auch in Mexiko, Argentinien und Kolumbien<br />

werden steigende Bauvolumen erwartet.<br />

70 71<br />

Konzernregion Lateinamerika


Waldprojekt El Gara, Marokko<br />

Ein Wald aus dem Nichts:<br />

El Gara, Marokko<br />

Alternative Brennstoffe der Aufbereitungsplattform Ecoval werden im nahe<br />

gelegenen Zementwerk Fès verwertet.<br />

Ecoval ist mit einem hochtechnisierten Labor<br />

zur Prüfung der Abfallproben ausgerüstet.


Der M’Goun-Geopark bildet<br />

eine einmalige Landschaft.<br />

Mehr als 334 Vogelarten sind in einem wissenschaftlichen<br />

Ratgeber aufgeführt.<br />

Vogelkundler beobachteten die Vögel während<br />

fünf Jahren in ihrem natürlichen Lebensraum.<br />

72<br />

73<br />

Waldprojekt El Gara, Marokko


Waldprojekt El Gara, Marokko<br />

“Les Oiseaux du Maroc” ist der erste<br />

in Marokko publizierte wissenschaftliche<br />

Ratgeber.<br />

Marokko, im Nordwesten Afrikas, ist ein Land der<br />

Gegensätze: mediterranes Klima im Nordwesten des<br />

Landes, glutheisse Schirokko-Winde im Süden. Auf der<br />

nördlichen Seite des Atlasgebirges gedeihen Pistazien<br />

und Wacholder, auf der anderen Seite wachsen Dornensträucher<br />

und Dattelpalmen. In diesem klimatisch<br />

vielfältigen Land ist <strong>Holcim</strong> seit 1978 aktiv. Über 500<br />

Mitarbeitende stellen heute sicher, dass die Zement-,<br />

Gesteins- und Betonproduktion mit der steigenden<br />

Nachfrage des aufstrebenden Marktes Schritt hält.<br />

Ein guter Leistungsausweis für Sustainable Development<br />

<strong>Holcim</strong> will in Marokko nicht bloss als führender<br />

Baustofflieferant wahrgenommen werden – sondern<br />

auch als Unternehmen, das bezüglich Nachhaltigkeit<br />

verantwortungsvoll handelt. Im Jahr 2000 trat<br />

<strong>Holcim</strong> Marokko der “Association pour la Protection<br />

du Patrimoine Géologique du Maroc” bei. Mittels<br />

Mitgliedschaft unterstützt <strong>Holcim</strong> die Vereinigung<br />

finanziell, damit der 7200 Quadratkilometer grosse<br />

M’Goun-Geopark inmitten des Atlasgebirges unterhalten<br />

werden kann – ein Gebiet, das einen hohen<br />

historischen, geologischen und kulturellen Wert aufweist<br />

und einer reichen Tier- und Pflanzenwelt einen<br />

wertvollen Lebensraum bietet.<br />

“Les Oiseaux du Maroc” wurde in Partnerschaft mit der Vogelkundegruppe<br />

Zentralmarokkos realisiert.<br />

Seit über drei Jahrzehnten praktiziert <strong>Holcim</strong> in Marokko<br />

Nachhaltigkeit – das drückt sich ebenso in der Unterstützung<br />

von Anwohnern aus wie im sorgfältigen Umgang mit der<br />

Umwelt. Aus dieser Haltung heraus schuf <strong>Holcim</strong> in El Gara<br />

einen Wald – scheinbar aus dem Nichts.<br />

Ein Schwerpunkt ist ebenso der Vogelschutz. 2002<br />

lancierte <strong>Holcim</strong> in Zusammenarbeit mit der “Administration<br />

des Eaux et Forêts” und der “Association<br />

Tazekka” ein Programm zur Wiederansiedlung des<br />

einst in ganz Marokko verbreiteten und mittlerweile<br />

fast ausgestorbenen Waldrapps; seit der Lancierung<br />

des Projekts konnten 26 der kahlköpfigen Ibis-Vögel in<br />

der Brut- und Forschungsstation bei Mezguitem aufgezogen<br />

werden. <strong>Holcim</strong> Marokko ging auch eine Partnerschaft<br />

mit der “Groupe d'Ornithologie du Maroc<br />

Central” ein. Fünf Jahre lang beobachteten, zählten<br />

und katalogisierten Ornithologen mit Unterstützung<br />

von <strong>Holcim</strong> die Vögel im Land; 2007 publizierten sie<br />

ihre Erkenntnisse in einem viel beachteten und vom<br />

marokkanischen Umweltministerium ausgezeichneten<br />

wissenschaftlichen Führer.<br />

Moderne Abfallentsorgung<br />

ergänzt durch Aufforstung<br />

2007 leistete <strong>Holcim</strong> einen weiteren Beitrag an die<br />

Nachhaltigkeit in Marokko: Die Konzerngesellschaft<br />

Ecoval investierte 45 Millionen Dirham – über fünf<br />

Millionen Schweizer Franken – in den Bau einer Abfallaufbereitungsplattform<br />

in El Gara. Sie ist einzigartig<br />

im Land: In der Anlage werden Abfälle fachgerecht<br />

getrennt und entsorgt. Geeignete Abfälle werden im<br />

nahe gelegenen Zementwerk verwertet. Weil die Abfälle<br />

fossile Brennstoffe ersetzen, werden Ressourcen


Für <strong>Holcim</strong> Marokko ist die nachhaltige<br />

Entwicklung Teil der Unternehmensstrategie.<br />

geschont und gleichzeitig eine umweltgerechte Ent-<br />

sorgung der Reststoffabfälle garantiert.<br />

Kurz nach Eröffnung der Aufbereitungsplattform<br />

unternahm <strong>Holcim</strong> einen weiteren Schritt zu mehr<br />

Nachhaltigkeit: In der Nähe der Ecoval-Anlage begann<br />

die Aufforstung einer Fläche von 200 Hektaren. Mit<br />

der Bewaldung wurden gleich mehrere Ziele verfolgt:<br />

Zum einen soll damit ein Beitrag zum marokkanischen<br />

“Programme Forestier National (PFN)” geleistet werden.<br />

Das PFN ist ein 20-Jahres-Plan zur Umsetzung<br />

ökologischer und sozialer Projekte – unter anderem<br />

zum Schutz der Böden, gegen die weitere Ausbreitung<br />

der Wüste, für eine kontrollierte Holzwirtschaft und<br />

nicht zuletzt zum Erhalt der Biodiversität.<br />

Zum anderen sollte der Wald mithelfen, den CO2-Ausstoss<br />

zu kompensieren: Angestrebt werden 51 000<br />

Tonnen CO2 innerhalb von 40 Jahren. Darüber hinaus<br />

bietet ein intakter, üppiger Wald noch viele andere<br />

Vorteile: Er ist Lebensraum für eine Vielzahl von Tierund<br />

Pflanzenarten und trägt als eigenes Ökosystem<br />

wesentlich zum Erhalt der Biodiversität bei. Zudem<br />

bietet er der lokalen Bevölkerung Arbeits- und Erholungsmöglichkeiten.<br />

Vier Schritte zum Erfolg<br />

Das Projekt umfasste vier Phasen. In einer ersten Phase<br />

wurden während sechs Monaten 200 000 Jungpflanzen<br />

in einer eigens gegründeten Baumschule aufgezogen:<br />

Roter Eukalyptus, Tuart- und Johannisbrotbäume.<br />

Diese Jungbäumchen wurden in einer zweiten Phase<br />

ausgepflanzt. Darauf folgte das arbeitsintensive Ausdünnen<br />

zur Optimierung der Bepflanzungsdichte. Die<br />

vierte Phase ist der Unterhalt – er muss bei künstlich<br />

angelegten Wäldern langfristig gewährleistet bleiben,<br />

um das neue Ökosystem vor Krankheiten und Naturgewalten<br />

zu schützen.<br />

Die Aufforstung wird zu einer Waldweide führen.<br />

Von allen für alle<br />

Wie überall auf der Welt legt <strong>Holcim</strong> in Marokko<br />

grossen Wert darauf, neben ökologischer auch soziale<br />

Verantwortung zu übernehmen. Deshalb unterhalten<br />

die Bewohner der umliegenden Gemeinden den<br />

neuen Wald. Das Projekt lag aber schon früher in<br />

den Händen der Bevölkerung von El Gara: Sie war es<br />

nämlich, die das Auspflanzen der Jungbäume übernahm.<br />

Dadurch wurde sie von Anfang an ins Projekt<br />

eingebunden und entwickelte für “ihren” Wald ein<br />

Verantwortungsgefühl.<br />

Acht Jahre wird es dauern, bis aus den jungen Pflan-<br />

zen ausgewachsene Bäume geworden sind. Bis dahin<br />

müssen der Boden und die Jungbäume gehegt und<br />

gepflegt werden. Doch schon jetzt sind Folgeprojekte<br />

angedacht: Darunter könnten im und um den neuen<br />

Wald in El Gara Lehrpfade, Ornithologieprogramme<br />

und selbst eine Bienenzucht sein. Die Hoffnung von<br />

<strong>Holcim</strong> reicht allerdings über den Standort hinaus:<br />

Dass man mit dem Aufforstungsprojekt eine Bewegung<br />

in Gang gesetzt hat, der sich mit der Zeit auch<br />

andere Unternehmen anschliessen werden.<br />

Die Wiederaufforstung<br />

verbessert die Lebensqualität.<br />

74 75<br />

Waldprojekt El Gara, Marokko


Geschäftsverlauf<br />

4<br />

Konzern<br />

Zementwerk<br />

Kapazitätserweiterung<br />

Mahlwerk/Zementterminal<br />

Zuschlagstoffe<br />

Beteiligung<br />

Zementwerk<br />

Mahlwerk/Zementterminal<br />

Zuschlagstoffe<br />

4<br />

Der Eukalyptus-Wald wird sich auf 200 Hektaren erstrecken.


Stabile Baustoffnachfrage in Afrika, Naher Osten<br />

Wirtschaft blieb auf Wachstumskurs<br />

In der Konzernregion Afrika, Naher Osten verlief die<br />

Baukonjunktur mehrheitlich positiv. Infrastrukturprojekte<br />

und Privatbauten stützten in Marokko<br />

die Nachfrage, die allerdings in anderen Bereichen<br />

zurückging. Im Libanon wurde viel investiert; die<br />

Wachstumsdynamik liess jedoch im vierten Quartal<br />

nach. In den westafrikanischen Märkten gaben die<br />

Präsidentschaftswahlen dem Baugewerbe Auftrieb,<br />

und im Indischen Ozean blieb die Bautätigkeit robust.<br />

Mehrheitlich solide Baustoffnachfrage<br />

<strong>Holcim</strong> Marokko setzte aufgrund der nachlassenden<br />

Marktdynamik und des intensiveren Wettbewerbs<br />

wegen zusätzlicher Kapazitäten weniger Zement ab.<br />

Auch wetterbedingte Strassenunterbrüche in der<br />

Region Casablanca beeinträchtigten die Verkäufe. Der<br />

Zuschlagstoffabsatz profitierte vom Ausbau der Autobahn<br />

Rabat–Casablanca und von der Inbetriebnahme<br />

eines neuen Steinbruchs in Skhirat. Bedeutende Lieferungen<br />

für eine neue Wasseraufbereitungsanlage bei<br />

Fès stützten die Transportbetonvolumen, die per saldo<br />

jedoch sanken. Die Verdoppelung der Klinkerkapazität<br />

im Werk Fès kam planmässig voran. <strong>Holcim</strong> Libanon<br />

verzeichnete einen deutlichen Anstieg der Zementund<br />

Transportbetonlieferungen. Die Betriebe in der<br />

Region des Indischen Ozeans haben die Verkaufsvolumen<br />

beim Zement gehalten; bei den Zuschlagstoffen<br />

und beim Transportbeton führte der Mangel an grossen<br />

Infrastrukturprojekten zu einem Absatzrückgang.<br />

Die von <strong>Holcim</strong> Trading geführten Betriebe in Westafrika<br />

und am Arabischen Golf erhöhten den Zementabsatz.<br />

National Cement in Abu Dhabi etablierte sich<br />

als grösste Mahlstation der Emirate.<br />

Die Zementlieferungen stiegen um 1,1 Prozent auf<br />

8,9 Millionen Tonnen. Der Zuschlagstoffversand nahm<br />

um 3,8 Prozent auf 2,5 Millionen Tonnen ab. Der<br />

Transportbetonabsatz verharrte vor allem wegen des<br />

schwachen Marktes auf La Réunion bei 1,1 Millionen<br />

Kubikmeter.<br />

Tieferes operatives Betriebsergebnis<br />

Der betriebliche EBITDA der Konzernregion Afrika,<br />

Naher Osten nahm vor allem wegen Marokko um<br />

3,8 Prozent auf CHF 359 Millionen ab. Das interne betriebliche<br />

EBITDA-Wachstum erreichte 5,4 Prozent.<br />

Mehrheitlich verhaltene Entwicklung<br />

In der Konzernregion Afrika, Naher Osten ist 2011 mit<br />

einem mehrheitlich verhaltenen Marktumfeld zu rechnen.<br />

In Marokko dürfte der soziale Wohnungsbau erst<br />

in der zweiten Jahreshälfte an Momentum gewinnen,<br />

und im Libanon scheint die Baukonjunktur <strong>2010</strong> den<br />

Höhepunkt erreicht zu haben. Auf La Réunion wird der<br />

Bau keinen Aufschwung erfahren, aber auf Madagaskar<br />

ist eine positive Entwicklung zu erwarten. <strong>Holcim</strong> rechnet<br />

in dieser Konzernregion nur im Segment Zement<br />

mit einem leicht rückläufigen Absatz – dies im Zusammenhang<br />

mit den politischen Unsicherheiten in<br />

den westafrikanischen Märkten.<br />

Konsolidierte Kennzahlen<br />

Afrika, Naher Osten<br />

Zementproduktionskapazität<br />

<strong>2010</strong> 2009 ±% ±% LFL*<br />

in Mio. t 11,2 11,2 0,0<br />

Zement- und Mahlwerke 13 13<br />

Zuschlagstoffbetriebe 5 5<br />

Transportbetonwerke 25 25<br />

Zementabsatz in Mio. t 8,9 8,8 +1,1 +4,5<br />

Zuschlagstoffabsatz in Mio. t 2,5 2,6 –3,8 –3,8<br />

Transportbetonabsatz in Mio. m3 1,1 1,1 0,0 0,0<br />

Nettoverkaufsertrag in Mio. CHF 1 098 1 206 –9,0 +2,5<br />

Betrieblicher EBITDA in Mio. CHF 359 373 –3,8 +5,4<br />

Betriebliche EBITDA-Marge in % 32,7 30,9<br />

Mitarbeiter 2 213 2 256 –1,9 –1,9<br />

* Like-for-Like, das heisst auf vergleichbarer Basis unter Ausklammerung des veränderten<br />

Konsolidierungskreises und des Währungseinflusses.<br />

76 77<br />

Konzernregion<br />

Afrika, Naher Osten


Werk Lugait, Philippinen<br />

Der Eingang zum öffentlichen<br />

Schmetterlingsgarten.<br />

An diesem Standort ist diese Schmetterlingsgattung überall<br />

vorhanden.<br />

Farbtupfer im Zementgrau:<br />

Am frühen Morgen kontrolliert ein Mitarbeiter,<br />

ob Larven aus den Eiern geschlüpft sind.<br />

Schmetterlingsgarten im Werk Lugait, Philippinen


Das Social Development and Management<br />

Program (SDMP) wird in Zusammenarbeit<br />

mit der Aufsichtsbehörde durchgeführt.<br />

Zitronensaft ist die Basis für “Kalamansi”,<br />

eine lokale Spezialität.<br />

Das Getränk “Kalamansi”<br />

wird im Rahmen eines<br />

Sozialprojekts hergestellt.<br />

“Kalamansi” löscht den Durst.<br />

78<br />

79<br />

Werk Lugait, Philippinen


Werk Lugait, Philippinen<br />

Ein glücklicher Junge pflückte eine Papaya. Ein Ort, wo die Farmer sich ausruhen können.<br />

Biodiversität ist lebenswichtig – sie kann aber auch ganz<br />

einfach schön sein. Das beweist <strong>Holcim</strong> auf den Philippinen:<br />

Ein Schmetterlingsgarten bringt im Zementwerk Lugait viel<br />

Farbe in den Arbeitsalltag.<br />

Fabrikhallen, grosse Maschinen, eine eindrückliche<br />

Lärmkulisse – und mittendrin farbenfrohe, zerbrechlich<br />

wirkende Schmetterlinge. Was auf den ersten<br />

Blick nicht ganz zusammenpassen mag, ist im Zementwerk<br />

in Lugait in der Provinz Misamis Oriental<br />

auf den Philippinen Tatsache. <strong>Holcim</strong> ist es hier gelungen,<br />

inmitten nie erlahmender Umtriebigkeit eine<br />

friedliche Oase der Biodiversität zu schaffen: einen<br />

Schmetterlingsgarten – und mehr als das.<br />

Über 30 Jahre Zementtradition<br />

Bereits seit 1974 ist <strong>Holcim</strong> auf den Philippinen aktiv.<br />

Heute ist <strong>Holcim</strong> das grösste Zementunternehmen<br />

auf dem Archipel, betreibt vier strategisch über das<br />

Land verteilte Werke und beschäftigt rund 1700 Mitarbeitende.<br />

Die Zementherstellung ist ressourcen- und<br />

energieintensiv. Sicherzustellen, dass sich die Produktion<br />

des wichtigen Baustoffs auf Mensch und Natur<br />

so wenig wie möglich auswirkt, ist deshalb ebenso<br />

wichtig wie anforderungsreich. “Unser Bekenntnis zur<br />

Reduktion unseres ökologischen Fussabdrucks wird<br />

unterstrichen durch die Integration von nachhaltigem<br />

Handeln im Tagesgeschäft”, sagt Julius Baliog, zuständig<br />

unter anderem für den Gesteinsabbau im Werk<br />

Lugait. Aus dieser Haltung heraus entstand unter anderem<br />

das Konzept, mittels alternativer Energien den<br />

Verbrauch fossiler Energien zu reduzieren. Ein ausgeklügeltes<br />

Emissionsüberwachungssystem sorgt dafür<br />

und belegt auch, dass <strong>Holcim</strong> dabei die Anforderungen<br />

des “Philippine Clean Air Act” bei weitem übertrifft.<br />

Eine lebende Ökokontrolle<br />

Ein “Überwachungssystem” ganz anderer Art wurde<br />

im September 2007 auf dem Fabrikgelände in Lugait<br />

eingeweiht: der Schmetterlingsgarten. Lorenzo Pendang,<br />

Leiter Operations in Lugait, erklärt: “Schmetterlinge<br />

sind ein Indikator für den Zustand der Umwelt.<br />

Unser Schmetterlingsgarten wurde zum Schutzgebiet<br />

und Fortpflanzungsgebiet für viele Schmetterlingsarten.<br />

Schmetterlinge übernehmen eine wichtige<br />

Rolle bei der Bestäubung von Pflanzen. Damit helfen<br />

sie uns, die Biodiversität im Gebiet zu erhöhen.” Geboren<br />

wurde die Idee eines Schmetterlingsbiotops auf<br />

dem Firmengelände bei vielen Gesprächen mit lokalen<br />

Behörden. Doch der Weg von der Idee zur Umsetzung<br />

war weit. Zuerst galt es, die richtigen Pflanzen auszuwählen.<br />

Schmetterlinge sind nämlich zuweilen sehr<br />

wählerisch, was ihre Nahrung angeht. Deshalb gestalteten<br />

die Spezialisten die Flora des Gartens ganz<br />

nach den Bedürfnissen der Schmetterlinge, die später<br />

dort leben sollten. Heute kann eine grosse Vielfalt an<br />

Schmetterlingen beim Werk beobachtet werden.<br />

Die Verantwortung abgeben<br />

Der Schmetterlingsgarten in Lugait ist jedoch mehr<br />

als ein Prestigeobjekt und auch mehr als der Beweis<br />

dafür, dass Wirtschaft und Biodiversität am gleichen<br />

Ort florieren können. “Wir möchten die Gemeinden<br />

miteinbeziehen und ihnen zeigen, wie der Natur Sorge<br />

zu tragen den Menschen nützt”, erklärt Julius Baliog.<br />

Dies ist der Grund dafür, dass <strong>Holcim</strong> ein Übereinkom-


Die Baumschule beim Werk in Lugait. Ein Mitarbeiter der Baumschule liefert Jungpflanzen. Das biologisch angebaute<br />

Gemüse wird<br />

in der Kantine serviert.<br />

men mit der Gemeinde und Unternehmen der Privat-<br />

wirtschaft zur Verwaltung des Gartens getroffen hat.<br />

<strong>Holcim</strong> organisierte auch verschiedene Workshops,<br />

um Mitglieder von Behörden aus verschiedenen<br />

Landesteilen zu schulen. Darin ging es zum Beispiel<br />

darum, wie Schmetterlinge gezüchtet werden können<br />

oder wie man tote Schmetterlinge kunsthandwerklich<br />

verarbeiten kann, zum Beispiel für gerahmte Bilder<br />

oder als Buchzeichen. Ebenso wurde unterrichtet, wie<br />

man solche Souvenirs vermarktet. Auf diese Weise<br />

erhielten sozial schwächere Familien eine zusätzliche<br />

lebenswichtige Einkommensquelle.<br />

Vom Kleinen ins Grosse<br />

Einen “Schritt weiter” ging <strong>Holcim</strong> auch mit der Flora<br />

des Gartens. Nachdem sich die Pflanzenwelt dort<br />

angesiedelt und stabilisiert hatte, wurden dieselben<br />

Pflanzen bei der Renaturierung umliegender Abbaugebiete<br />

eingesetzt. Auf diese Weise gelang es nicht<br />

nur, endemische Arten zu erhalten, sondern auch, sie<br />

in unmittelbarer Nachbarschaft des Zementwerkes zu<br />

etablieren. Hinzu kommen über 60 Hektaren Land,<br />

die wieder aufgeforstet wurden. Dass rund 90 Prozent<br />

der ausgesiedelten Pflanzen überleben, ist einerseits<br />

ein Beleg für die Qualität der Renaturierungsbemühungen;<br />

andererseits ist es ein Indikator dafür, dass<br />

<strong>Holcim</strong> den Zement in diesem Werk ökologisch verantwortungsvoll<br />

produziert.<br />

Attraktiv für Besucher und Einheimische<br />

Seit seiner Einweihung hat sich der Schmetterlingsgarten<br />

in Lugait zur ökotouristischen Attraktion<br />

entwickelt. Neben den schillernden Schmetterlingen<br />

reichern mittlerweile auch prächtige Blüten in einem<br />

Orchidarium den Alltag an; ein Kräutergarten gehört<br />

ebenfalls zum Komplex.<br />

Der Schmetterlingsgarten mit seinem geschäftigen,<br />

farbenfrohen Treiben dient als Naherholungsgebiet<br />

für die Mitarbeitenden von <strong>Holcim</strong> und die Bewohner<br />

der Umgebung. Zudem organisiert das Unternehmen<br />

Lehrveranstaltungen für Studierende und Schüler aus<br />

den umliegenden Städten und Provinzen. Das örtliche<br />

Fremdenverkehrsamt will die gesamte Anlage in<br />

Lugait gar in ihr offizielles Tourismusprogramm<br />

aufnehmen – als Beispiel eines attraktiven Brückenschlags<br />

zwischen Wirtschaft und Ökologie.<br />

80 81<br />

Werk Lugait, Philippinen


Geschäftsverlauf<br />

Konzern<br />

Zementwerk<br />

Kapazitätserweiterung<br />

Mahlwerk/Zementterminal<br />

Kapazitätserweiterung<br />

Zuschlagstoffe<br />

Beteiligung<br />

Zementwerk<br />

Kapazitätserweiterung<br />

Mahlwerk/Zementterminal<br />

Das Zementwerk Lugait bei Nacht.<br />

5<br />

5


Solide Baukonjunktur in Asien, Ozeanien<br />

Starkes Wirtschaftswachstum in praktisch allen Märkten<br />

Die Wirtschaftsräume in der Konzernregion Asien,<br />

Ozeanien entwickelten sich durchwegs positiv. Hohe<br />

Infrastrukturausgaben, ein generell erfreuliches<br />

Investitionsklima und wachsender Konsum gaben den<br />

Volkswirtschaften insbesondere in Indien, Thailand,<br />

Vietnam, Malaysia und auf den Philippinen Auftrieb.<br />

Auch nach Indonesien strömte vermehrt ausländisches<br />

Kapital, und in Australien unterstützte das<br />

allgemein freundliche asiatische Wirtschaftsklima<br />

die Nachfrage. Allerdings haben starke Regenfälle<br />

und Überschwemmungen im Osten von Australien<br />

das sonst positive Bild im vierten Quartal getrübt.<br />

Neuseeland liess die Rezession hinter sich und fand<br />

zu einem moderaten Wachstum zurück.<br />

Höhere Baustoffnachfrage<br />

In Indien blieb der Zementverbrauch auf hohem<br />

Niveau. Investitionen in die Infrastruktur und der<br />

Nachholbedarf im Wohnbau förderten die Baukonjunktur<br />

ebenso wie die steigende Nachfrage des<br />

gewerblich-industriellen Sektors. Der Zementverbrauch<br />

erreichte im ersten Halbjahr zweistellige<br />

Wachstumsraten, bevor er sich im zweiten Semester<br />

monsunbedingt etwas abschwächte. Auch in Sri<br />

Lanka und Bangladesch wuchs die Bauwirtschaft<br />

kräftig, getrieben von staatlichen Infrastruktur- und<br />

Wohnbauprojekten.<br />

In Thailand zeigte der private Wohnbau eine ausserordentlich<br />

starke Zunahme. Die vietnamesische<br />

Regierung investierte in Energieversorgung, Häfen<br />

und Brücken. In Malaysia verlangsamte sich das<br />

Wachstum des Zementbedarfs als Folge von Verzögerungen<br />

bei der Umsetzung der staatlichen Stimulusprogramme.<br />

Auf den Philippinen legte die Bauindustrie trotz<br />

unvorteilhafter Witterung stärker zu als erwartet;<br />

dazu trugen das Klima des Vertrauens in die neue<br />

Regierung und Überweisungen der Arbeitnehmer<br />

aus dem Ausland bei. In Indonesien nahm der<br />

Zementverbrauch zu, dies trotz heftiger Regenfälle<br />

und Naturkatastrophen wie dem Vulkanausbruch<br />

am Mount Merapi.<br />

In Australien schwächte sich der moderate Aufwärts-<br />

trend im zweiten Semester etwas ab. Zudem kam kurz<br />

vor Jahresende und dann vor allem im neuen Jahr die<br />

Bautätigkeit wegen der verheerenden Überschwemmungen<br />

im Osten des Kontinents an vielen Orten<br />

zum Erliegen. Ausserdem beeinträchtigten steigende<br />

Zinssätze Investitionen im Wohnbau. In Neuseeland<br />

wirkte sich die leichte konjunkturelle Erholung noch<br />

nicht auf die Bauwirtschaft aus.<br />

Konsolidierte Kennzahlen<br />

Asien, Ozeanien<br />

Zementproduktionskapazität<br />

<strong>2010</strong> 2009 ±% ±% LFL*<br />

in Mio. t 93,7 90,7 +3,3<br />

Zement- und Mahlwerke 58 57<br />

Zuschlagstoffbetriebe 86 85<br />

Transportbetonwerke 403 402<br />

Zementabsatz in Mio. t<br />

Mineralischer Bindemittelabsatz<br />

71,4 67,3 +6,1 +3,6<br />

in Mio. t 1,0 0,7 +42,9 –9,5<br />

Zuschlagstoffabsatz in Mio. t 26,4 10,4 +153,8 –2,9<br />

Transportbetonabsatz in Mio. m3 12,7 8,1 +56,8 +7,4<br />

Nettoverkaufsertrag in Mio. CHF 7 958 6 418 +24,0 +1,6<br />

Betrieblicher EBITDA in Mio. CHF 1 820 1 760 +3,4 –10,8<br />

Betriebliche EBITDA-Marge in % 22,9 27,4<br />

Mitarbeiter 38 172 36 858 +3,6 +3,4<br />

* Like-for-Like, das heisst auf vergleichbarer Basis unter Ausklammerung des veränderten<br />

Konsolidierungskreises und des Währungseinflusses.<br />

82 83<br />

Konzernregion<br />

Asien, Ozeanien


Geschäftsverlauf<br />

Steigender Absatz in allen Segmenten<br />

Bei Ambuja Cements in Indien führte der Kapazitäts-<br />

ausbau nicht nur zu einem überdurchschnittlichen<br />

Anstieg des Inlandversandes, sondern auch der Export<br />

zeigte gute Ergebnisse. In Himachal Pradesh und<br />

Chhattisgarh wurden zwei neue Ofenlinien in Betrieb<br />

genommen; neue Mahlwerke liefen in Himachal<br />

Pradesh und Uttar Pradesh an. Damit stieg die<br />

Produktionskapazität der Konzerngesellschaft um<br />

36,1 Prozent auf 16,4 Millionen Tonnen Klinker.<br />

ACC konnte die Zementverkäufe knapp halten. Die<br />

Konzerngesellschaft war in mehreren Märkten mit<br />

Transportengpässen und besonders widrigem Wetter<br />

konfrontiert. Ausserdem verzögerte sich die Inbetriebnahme<br />

neuer Produktionskapazitäten. Dafür stieg der<br />

auf urbane Ballungszentren konzentrierte Transportbetonversand<br />

mit einer zweistelligen Zuwachsrate an.<br />

ACC belieferte bedeutende Infrastrukturprojekte wie<br />

den Flughafenausbau in Kalkutta und den Metro-Bau<br />

in Mumbai.<br />

ACC nahm im dritten Quartal die erweiterte Ofenlinie<br />

2 im Werk Wadi in Betrieb. Dort können jetzt pro Tag<br />

bis zu 12 500 Tonnen Klinker hergestellt werden;<br />

es ist somit eine der grössten Produktionseinheiten<br />

weltweit. Von da werden nun auch die beiden neuen<br />

Mahlwerke in Karnataka mit Klinker beliefert. Im Werk<br />

Chanda wurde im vierten Quartal mit der Inbetriebnahme<br />

der neuen Ofenlinie begonnen. Insgesamt<br />

nahm ACC <strong>2010</strong> mehr als 3,3 Millionen Tonnen neue<br />

Klinkerkapazität in Betrieb.<br />

Mit den Erweiterungen in beiden Konzerngesellschaften<br />

und dem verstärkten Eingehen auf Kundenbedürfnisse<br />

speziell im Servicebereich wurden die Voraussetzungen<br />

für eine gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit im<br />

Wachstumsmarkt Indien geschaffen.<br />

<strong>Holcim</strong> Lanka sicherte sich im Nordosten des Landes<br />

mit der Beteiligung an verschiedenen Infrastrukturprojekten<br />

einen grossen Marktanteil und verkaufte<br />

deutlich mehr Zement. Auch <strong>Holcim</strong> Bangladesch<br />

erzielte dank Aufträgen im Strassen- und Hochhausbau<br />

eine zweistellige Zuwachsrate beim Zement.<br />

Siam City Cement in Thailand verkaufte bei hoher<br />

Wettbewerbsintensität mehr Zement als im Vorjahr.<br />

Die Exporte ins benachbarte Ausland nahmen ebenfalls<br />

zu. Bei den Zuschlagstoffen und beim Transportbeton<br />

wirkten sich bedeutende Bauprojekte in Bangkok<br />

positiv auf die Liefermengen aus. <strong>Holcim</strong> Vietnam<br />

baute drei neue Transportbetonzentralen und erzielte<br />

einen Rekordabsatz. Die Konzerngesellschaft belieferte<br />

wichtige Projekte zum Ausbau der Hafeninfrastruktur<br />

im Süden des Landes und verkaufte, wie auch<br />

<strong>Holcim</strong> Malaysia, mehr Zement und Transportbeton.<br />

Auch in Malaysia begünstigten neue Transportbetonzentralen<br />

die Verkäufe. <strong>Holcim</strong> Singapur konzentrierte<br />

sich auf technologisch anspruchsvolle Aufträge und<br />

nahm beim Transportbeton bewusst Volumeneinbussen<br />

in Kauf. Ab Jahresmitte wurden alle Produktionsstandorte<br />

in Singapur unter eine einheitliche<br />

Führung gestellt und Jurong Cement an der Börse<br />

dekotiert.<br />

Trotz Konkurrenzdruck steigerte <strong>Holcim</strong> auf den<br />

Philippinen die Lieferungen von Zement. Im vierten<br />

Quartal ging die Nachfrage allerdings etwas zurück,<br />

da die Regierung ihre Ausgaben teilweise vom Infrastruktur-<br />

auf den Bildungs- und Sozialbereich verlagerte.<br />

Bei <strong>Holcim</strong> Indonesien wuchsen die Transportbetonvolumen<br />

vor allem im zweiten Halbjahr, nachdem<br />

Verzögerungen von Infrastrukturprojekten den<br />

Jahresauftakt belastet hatten. Wegen rückläufiger<br />

Exporttätigkeit blieb der Zementabsatz in etwa auf<br />

Vorjahreshöhe. Im Dezember erfolgte der Spatenstich<br />

für den Bau eines Zementwerks in Tuban auf der


Hauptinsel Java. Das Werk mit einer Jahreskapazität<br />

von 1,6 Millionen Tonnen Zement wird in der zweiten<br />

Jahreshälfte 2013 den Betrieb aufnehmen. Der neue<br />

Standort wird das bestehende Produktions- und<br />

Vertriebsnetz ideal ergänzen und zur Senkung der<br />

Logistikkosten beitragen.<br />

Cement Australia konnte die Zementverkäufe in<br />

einem insgesamt flauen Markt und trotz widriger<br />

Witterungsbedingungen zum Jahresende in Queensland<br />

knapp halten. Wegen der verzögerten Inangriffnahme<br />

grösserer Bauprojekte musste sich <strong>Holcim</strong><br />

Australia auf tiefere Zuschlagstoffverkäufe einstellen.<br />

Zudem herrschte ein starker Preisdruck im Transportbetongeschäft<br />

– verschärft durch die atypisch starken<br />

Regenfälle und die nachfolgenden Überschwemmungen<br />

in Queensland. <strong>Holcim</strong> Neuseeland lieferte bei<br />

einer generell rückläufigen Baukonjunktur weniger<br />

Zement aus. Die Zuschlagstoffverkäufe stiegen dank<br />

eines zusätzlichen Steinbruchs in Wellington. Das<br />

schwere Erdbeben vom September beeinträchtigte<br />

die Lieferungen der Konzerngesellschaft nur marginal;<br />

Schäden am Strassen- und Schienennetz werden<br />

nun behoben.<br />

Insgesamt nahm der Zementabsatz in der Konzern-<br />

region Asien, Ozeanien um 6,1 Prozent auf 71,4 Millio-<br />

nen Tonnen zu. Die Zuschlagstoffmengen stiegen um<br />

153,8 Prozent auf 26,4 Millionen Tonnen. Beim Trans-<br />

portbeton resultierte ein Lieferplus von 56,8 Prozent<br />

auf 12,7 Millionen Kubikmeter.<br />

Steigerung des betrieblichen EBITDA<br />

In der Konzernregion Asien, Ozeanien nahm der<br />

betriebliche EBITDA trotz des temporären Preisdrucks<br />

während des Monsuns in Indien und des erheblichen<br />

Anstiegs der variablen Produktions- und Distributionskosten<br />

gegenüber dem Vorjahr um 3,4 Prozent<br />

auf CHF 1820 Millionen zu. Vielerorts konnte die<br />

Kosteneffizienz weiter verbessert werden. Einen<br />

soliden Ergebnisbeitrag lieferten Ambuja Cements,<br />

<strong>Holcim</strong> Indonesien und <strong>Holcim</strong> Philippinen sowie<br />

die erstmals ganzjährig voll konsolidierten Konzerngesellschaften<br />

in Australien. Die interne betriebliche<br />

EBITDA-Entwicklung betrug –10,8 Prozent.<br />

Privatplazierung von Huaxin Cement in China<br />

weiterhin hängig<br />

Die im Frühjahr 2009 angekündigte Aufstockung<br />

des Aktienkapitals von Huaxin Cement mittels einer<br />

Privatplazierung ist nach wie vor pendent, dürfte aber<br />

im zweiten Quartal 2011 zum Abschluss kommen.<br />

Die Beteiligungsgesellschaft will sich weiterhin vorteilhaft<br />

im Markt positionieren und am laufenden<br />

Konzentrationsprozess in der Zementindustrie teilnehmen.<br />

Huaxin Cement übernahm im Dezember<br />

<strong>2010</strong> sämtliche Aktien der Hubei Sanyuan Cement Co<br />

<strong>Ltd</strong> von der Hubei Jinglan Gruppe und 70 Prozent des<br />

Kapitals von Fangxian Zuanshi. Der Erwerb von 80<br />

Prozent des Kapitals von Hubei Jinlong ist noch im<br />

Gange. Diese Akquisitionen werden die Marktstellung<br />

von Huaxin Cement in der Provinz Hubei weiter<br />

stärken.<br />

Aktiver Umweltschutz<br />

Besondere Anstrengungen in Bezug auf den Umweltschutz<br />

und in der Verfeuerung von alternativen<br />

Brennstoffen werden derzeit von den beiden indischen<br />

Konzerngesellschaften unternommen. Unter<br />

der Dachmarke Geocycle werden künftig alle Aktivitäten<br />

zum verstärkten Einsatz von alternativen Brenn-<br />

84 85<br />

Konzernregion<br />

Asien, Ozeanien


Geschäftsverlauf<br />

stoffen und Rohmaterialien landesweit zusammen-<br />

gefasst und koordiniert. ACC entwickelte in enger<br />

Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden<br />

Richtlinien für den Einsatz solcher Stoffe, die im<br />

Februar <strong>2010</strong> in Kraft traten. Die Voraussetzungen für<br />

eine entsprechende Bewilligung wurden im Vorfeld<br />

durch Testphasen in mehreren ACC-Werken ermittelt.<br />

Bis zum Jahresende konnten bei ACC bereits substantielle<br />

Mengen im Brennprozess eingesetzt werden.<br />

Gefördert wird insbesondere das gezielte Sammeln<br />

von Plastik aus dem Haushaltsmüll. Im März <strong>2010</strong><br />

nahm ACC zudem in einem Windpark zwei weitere<br />

Turbinen mit einer Leistung von je 1,25 Megawatt in<br />

Betrieb. Ambuja Cements startete ein Windmühlenprojekt<br />

in Gujarat, um die Abhängigkeit vom öffentlichen<br />

Stromnetz zu reduzieren.<br />

In Thailand investierte Siam City Cement in die Aufbereitung<br />

brennbarer Reststoffe. Die Kapazität der Anlage<br />

beträgt 1200 Tonnen monatlich. Zudem wurde eine<br />

neue Wärmerückgewinnungsanlage von 17 Megawatt<br />

installiert.<br />

Die Philippinen verabschiedeten ebenfalls Richtlinien<br />

für die Verwertung alternativer Brennstoffe und Rohmaterialien.<br />

Der Zementofen wird darin als sinnvolle<br />

Alternative in der Entsorgungskette propagiert.<br />

Dieses Jahr wurden erstmals alle Zementwerke von<br />

<strong>Holcim</strong> Philippinen mit dem begehrten Umweltpreis<br />

des Präsidenten der Philippinen ausgezeichnet.<br />

In Indonesien verbuchte das <strong>Holcim</strong>-Werk Cilacap<br />

ebenfalls einen grossen Erfolg; es erhielt die höchste<br />

Auszeichnung der Regierung für aussergewöhnliche<br />

Leistungen im Umweltmanagement.<br />

Das Werk Gladstone von Cement Australia verfügt<br />

nicht nur über die grösste Zementmühle des Landes,<br />

sondern ist dank seiner hohen Effizienz auch führend<br />

in Bezug auf den Umweltschutz. <strong>2010</strong> war die Mühle<br />

erstmals ganzjährig in Betrieb und mit ihr das neue<br />

System für das Schreddern von gereinigten Fässern<br />

und Containern. Die dabei anfallenden Reststoffe<br />

werden zu einem hochwertigen Brennstoff aufbereitet<br />

und das Metall der Wiederverwertung zugeführt.<br />

Weiteres Wachstum erwartet<br />

Asien wird 2011 weiter wachsen. Vor allem der in den<br />

meisten Ländern forcierte Infrastrukturbau und der<br />

steigende private Wohnbau werden der Baustoffindustrie<br />

markante Impulse geben. <strong>Holcim</strong> wird ausserdem<br />

von der zusätzlichen Produktionskapazität<br />

in Indien profitieren. In Australien werden die fortgesetzten<br />

Regenfälle und verheerenden Überschwemmungen<br />

die operativen Ergebnisse beider<br />

Konzerngesellschaften im ersten Quartal 2011 negativ<br />

beeinflussen. In der zweiten Jahreshälfte wird der<br />

Wiederaufbau in Australien, aber auch in Neuseeland<br />

zu steigenden Aktivitäten führen. Insgesamt darf<br />

in der Konzernregion Asien, Ozeanien mit steigenden<br />

Absatzmengen und höheren Umsätzen gerechnet<br />

werden.


Corporate Governance<br />

<strong>Holcim</strong> wendet für die Corporate Governance hohe Standards<br />

an. Ziel ist die langfristige Sicherung von Wert und Erfolg des<br />

Unternehmens, und zwar im Interesse der verschiedenen<br />

Anspruchsgruppen: Kunden, Aktionäre, Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter, Kreditgeber, Lieferanten und der Gemeinwesen,<br />

wo wir tätig sind.<br />

Verantwortungsbewusstes Handeln<br />

Oberste Zielsetzung einer wirkungsvollen Corporate<br />

Governance ist der langfristige wirtschaftliche Erfolg<br />

und die Stärkung der Reputation des Konzerns. Dazu<br />

gehören die laufende Verbesserung der Entscheidungsprozesse<br />

und Managementsysteme durch<br />

rechtliche, organisatorische und ethische Richtlinien<br />

und Empfehlungen sowie Massnahmen zur Steigerung<br />

der Transparenz. Das Einhalten von internen und<br />

externen Richtlinien, das frühzeitige Erkennen von<br />

Geschäftsrisiken, die soziale Verantwortung gegenüber<br />

Anspruchsgruppen und eine offene Kommunikation<br />

zu allen relevanten Themen gehören zu den<br />

Grundsätzen von <strong>Holcim</strong>. Seit 2004 ist der Code of<br />

Conduct als Teil des Leitbilds für den ganzen Konzern<br />

verbindlich.<br />

<strong>Holcim</strong> strebt nach einem ausgewogenen Verhältnis<br />

zwischen Führung und Kontrolle. Deshalb sind die<br />

Funktionen des Verwaltungsratspräsidenten und des<br />

CEO getrennt. Mit Ausnahme von Markus Akermann,<br />

dem CEO der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>, sind alle Verwaltungsräte<br />

unabhängig im Sinne des Swiss Code of Best Practice<br />

for Corporate Governance. Seit der Einführung der<br />

Einheitsnamenaktie im Jahr 2003 gilt auch der Grundsatz<br />

“eine Aktie, eine Stimme”.<br />

Die in diesem Kapitel veröffentlichten Informationen<br />

entsprechen der Corporate-Governance-Richtlinie der<br />

SIX Swiss Exchange (SIX) und den Offenlegungsbestimmungen<br />

des Schweizerischen Obligationenrechts. Im<br />

Interesse der Übersichtlichkeit wird auf andere Stellen<br />

im <strong>Geschäftsbericht</strong> oder beispielsweise auf die Internetseite<br />

von <strong>Holcim</strong> (www.holcim.com) verwiesen. Die<br />

Seiten 91 und 92 dieses Berichts erläutern die Aufgaben<br />

des Audit Committee, des Governance, Nomination &<br />

Compensation Committee und das Organisationsreglement.<br />

Konzernstruktur und Aktionariat<br />

Die Holdinggesellschaft <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> besteht nach schwei-<br />

zerischem Recht auf unbestimmte Dauer. Sie hat ihren<br />

Sitz in Rapperswil-Jona (Kanton St. Gallen, Schweiz).<br />

Sie hält direkt und indirekt Beteiligungen an allen Gesellschaften,<br />

die im <strong>Geschäftsbericht</strong> auf den Seiten 196 bis<br />

198 aufgeführt sind.<br />

Der Konzern ist nach geographischen Regionen organisiert.<br />

Die Managementstruktur per 31. Dezember <strong>2010</strong><br />

und deren Veränderungen im Jahr <strong>2010</strong> sind in diesem<br />

Kapitel beschrieben. Das aktuelle Organigramm ist auf<br />

Seite 31 abgebildet.<br />

86 87


Corporate Governance<br />

<strong>Holcim</strong> steht in keiner wechselseitigen Beteiligungsverflechtung<br />

mit einer anderen Aktiengesellschaft.<br />

Es bestehen bei <strong>Holcim</strong> weder Aktionärsbindungsverträge<br />

noch Vereinbarungen bezüglich des Abstimmens<br />

und Haltens von <strong>Holcim</strong>-Aktien.<br />

Weitergehende Informationen zum Geschäftsverlauf,<br />

zur Konzernstruktur und zum Aktionariat sind im<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> auf folgenden Seiten zu finden:<br />

Thema<br />

Geschäftsverlauf<br />

Seite(n)<br />

in den einzelnen Konzernregionen 52–86<br />

Segmentinformation 154–158<br />

Wesentliche Gesellschaften<br />

Angaben zu <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> und den<br />

196–198<br />

kotierten Konzerngesellschaften 37, 197<br />

Bedeutende Aktionäre 212<br />

Kapitalstruktur<br />

Im Jahr 2003 wurde die Einheitsnamenaktie eingeführt,<br />

um den Anforderungen der internationalen Kapitalmärkte<br />

an eine offene, transparente und fortschrittliche<br />

Kapitalstruktur zu entsprechen und um die Attraktivität<br />

insbesondere für institutionelle Anleger zu verbessern.<br />

Das Aktienkapital der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> gliedert sich in<br />

folgende Kategorien:<br />

Aktienkapital<br />

Das Aktienkapital ist eingeteilt in 327 086 376 Namenaktien<br />

zu nominell je CHF 2. Per 31. Dezember <strong>2010</strong><br />

beträgt das nominelle, voll einbezahlte Aktienkapital<br />

der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> CHF 654 172 752.<br />

Bedingtes Aktienkapital<br />

Das Aktienkapital kann sich durch Ausgabe von höchstens<br />

1 422 350 voll zu liberierenden Namenaktien von<br />

je CHF 2 Nennwert um nominal CHF 2 844 700 erhöhen<br />

(Stand 31. Dezember <strong>2010</strong>). Das bedingte Kapital<br />

kann zur Ausübung von Wandel- und/oder Optionsrechten,<br />

welche in Verbindung mit Anleihens- oder<br />

ähnlichen Obligationen der Gesellschaft oder einer<br />

ihrer Konzerngesellschaften stehen, verwendet werden.<br />

Das Bezugsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen.<br />

Zum Bezug der neuen Aktien sind die jeweiligen<br />

Inhaber von Wandel- und/oder Optionsrechten berechtigt.<br />

Der Erwerb von Aktien durch die Ausübung<br />

von Wandel- und/oder Optionsrechten sowie jede<br />

nachfolgende Übertragung der Aktien unterliegen<br />

den statutarischen Übertragungs- und Stimmrechtsbeschränkungen.<br />

Per 31. Dezember <strong>2010</strong> waren keine<br />

Anleihens- oder ähnlichen Obligationen der Gesellschaft<br />

oder einer ihrer Konzerngesellschaften ausstehend,<br />

die zur Wandlung in Aktienkapital berechtigen<br />

würden; entsprechend wurden im Berichtsjahr<br />

keine Wandlungen ausgeübt. Weitere Informationen<br />

zu Wandel- und/oder Optionsrechten und den darauf<br />

anwendbaren Bedingungen finden sich in den<br />

Statuten der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> unter www.holcim.com/<br />

corporate_governance.<br />

Genehmigtes Aktienkapital/Genussscheine<br />

Per 31. Dezember <strong>2010</strong> standen weder genehmigtes<br />

Aktienkapital noch Genussscheine aus.<br />

Zusätzliche Informationen finden Sie wie folgt:<br />

Thema<br />

Statuten <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />

www.holcim.com/corporate_governance<br />

Code of Conduct<br />

www.holcim.com/corporate_governance<br />

Veränderung des Eigenkapitals der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 210<br />

Informationen zum Jahr 2008 finden sich<br />

im <strong>Geschäftsbericht</strong> 2009 auf Seite194<br />

www.holcim.com/equity<br />

Detaillierte Informationen zum bedingten Kapital<br />

www.holcim.com/corporate_governance<br />

Statuten, Art. 3bis Angaben zu den Aktien 36–39, 186, 212–213<br />

Mit den Aktien verbundene Rechte<br />

www.holcim.com/corporate_governance<br />

Statuten, Art. 6, 9, 10<br />

Regelungen betreffend Übertragbarkeit<br />

der Aktien und Nominee-Eintragungen 95–96<br />

www.holcim.com/corporate_governance<br />

Statuten, Art. 4, 5<br />

Optionen 184–185


Verwaltungsrat<br />

Der Verwaltungsrat besteht aus 12 Mitgliedern, wovon 11<br />

als unabhängig im Sinne des Swiss Code of Best Practice<br />

for Corporate Governance gelten. CEO Markus Akermann<br />

ist das einzige Exekutivmitglied im Verwaltungsrat. Entsprechend<br />

Art. 15 der Statuten sind alle Mitglieder des<br />

Verwaltungsrates Aktionäre der Gesellschaft.<br />

Die biographischen Daten der Mitglieder des Verwal-<br />

tungsrates finden sich auf den Seiten 98 bis 101.<br />

Wegen Erreichens der Alterslimite ist H. Onno Ruding<br />

an der ordentlichen Generalversammlung <strong>2010</strong> aus<br />

dem Verwaltungsrat ausgetreten. Er war seit 2004<br />

Mitglied des Gremiums. Der Verwaltungsrat drückte<br />

ihm seinen aufrichtigen Dank für die geleisteten<br />

Dienste aus.<br />

Die Aktionäre haben Beat Hess in den Verwaltungsrat<br />

gewählt. Er ist promovierter Jurist und Anwalt. Bis<br />

Ende <strong>2010</strong> war er Chefjurist und Mitglied der Konzernleitung<br />

der Royal Dutch Shell Gruppe, Den Haag.<br />

Neue Verwaltungsräte werden detailliert in die Geschäftsfelder<br />

der Gesellschaft eingeführt.<br />

Der Verwaltungsrat trifft sich zu Sitzungen, sooft es<br />

die Geschäfte erfordern, mindestens aber viermal pro<br />

Jahr. Im Jahr <strong>2010</strong> fanden fünf ordentliche Sitzungen,<br />

vier Private Meetings (Sitzungen ohne Teilnahme der<br />

Konzernleitung) sowie eine Strategiesitzung statt. An<br />

vier der ordentlichen Sitzungen hat der Verwaltungsrat<br />

vollzählig teilgenommen, und an einer Sitzung<br />

liess sich ein Mitglied entschuldigen. In der Regel<br />

haben an den ordentlichen Verwaltungsratssitzungen<br />

die Mitglieder der Konzernleitung als Gäste teilgenommen,<br />

soweit sie durch die traktandierten Geschäfte<br />

nicht selber betroffen waren. Die durchschnittliche<br />

Dauer der einzelnen Sitzungen betrug 3,7 Stunden.<br />

Zusammensetzung des Verwaltungsrates<br />

Rolf Soiron Präsident 1<br />

Andreas von Planta Vizepräsident<br />

Markus Akermann Mitglied<br />

Christine Binswanger Mitglied<br />

Beat Hess Mitglied<br />

Erich Hunziker Mitglied<br />

Peter Küpfer Mitglied 2<br />

Adrian Loader Mitglied<br />

Thomas Schmidheiny Mitglied<br />

Wolfgang Schürer Mitglied<br />

Dieter Spälti Mitglied<br />

Robert F. Spoerry Mitglied<br />

1 Vorsitzender Governance, Nomination & Compensation Committee.<br />

2 Vorsitzender Audit Committee.<br />

Wahl und Amtsdauer des Verwaltungsrates<br />

Die Mitglieder des Verwaltungsrates werden jeweils<br />

einzeln und für eine Amtsdauer von drei Jahren<br />

gewählt. Die Wahlen sind so gestaffelt, dass jährlich<br />

etwa ein Drittel des Verwaltungsrates zur Wahl<br />

ansteht. Verwaltungsräte können auf Antrag des<br />

Governance, Nomination & Compensation Committee<br />

durch den Verwaltungsrat zur Wiederwahl vorgeschlagen<br />

werden. Das Governance, Nomination & Compensation<br />

Committee stellt seinen Antrag auf der Basis<br />

einer generellen Beurteilung der Leistung jedes einzelnen<br />

Kandidaten beziehungsweise jeder Kandidatin.<br />

Im Anschluss an vier dreijährige Amtszeiten schliesst<br />

diese Beurteilung die Frage mit ein, weshalb eine<br />

weitere Zugehörigkeit zum Verwaltungsrat im besten<br />

Interesse der Gesellschaft liegt.<br />

Die Mitglieder des Verwaltungsrates treten ohne<br />

Rücksicht auf eine laufende Amtsdauer auf die erste<br />

Generalversammlung nach Vollendung des siebzig-<br />

sten Altersjahres von ihrem Amte zurück.<br />

88 89


Corporate Governance<br />

Weitere bedeutende schweizerische und ausländische Mandate des Verwaltungsrates ausserhalb des <strong>Holcim</strong>-Konzerns per 31.12.<strong>2010</strong><br />

Verwaltungsrat Mandat Funktion<br />

Rolf Soiron Lonza Group AG, Basel* Präsident des Verwaltungsrates<br />

Andreas von Planta SIX Swiss Exchange AG, Zürich Präsident des Regulatory Board<br />

Schweizerische National-Versicherungs-Gesellschaft, Basel* Präsident des Verwaltungsrates<br />

Novartis AG, Basel* Mitglied des Verwaltungsrates<br />

Christine Binswanger Herzog & de Meuron, Basel Senior Partner<br />

Beat Hess Legal Director Royal Dutch Shell Gruppe, Den Haag* Mitglied der Geschäftsleitung<br />

Nestlé S.A., Vevey* Mitglied des Verwaltungsrates<br />

Erich Hunziker F. Hoffmann-La Roche AG, Basel* Mitglied der Geschäftsleitung<br />

Chugai Pharmaceutical Co. <strong>Ltd</strong>., Tokyo* Mitglied des Verwaltungsrates<br />

Genentech Inc., San Francisco Mitglied des Verwaltungsrates<br />

Peter Küpfer GE Money Bank AG, Zürich Präsident des Verwaltungsrates<br />

Julius Bär Gruppe AG, Zürich* Mitglied des Verwaltungsrates<br />

Metro AG, Düsseldorf* Mitglied des Aufsichtsrates<br />

Adrian Loader Lane, Clark & Peacock, London Mitglied des Advisory Board<br />

GardaWorld, Montreal* Mitglied des International<br />

Advisory Board<br />

Thomas Schmidheiny Schweizerische Cement-Industrie-Aktiengesellschaft, Rapperswil-Jona Präsident des Verwaltungsrates<br />

Spectrum Value Management <strong>Ltd</strong>., Rapperswil-Jona Präsident des Verwaltungsrates<br />

Wolfgang Schürer Swiss Reinsurance Company, Zürich* Mitglied des<br />

Swiss Re Advisory Panel<br />

Dieter Spälti Rieter Holding AG, Winterthur* Mitglied des Verwaltungsrates<br />

Schweizerische Cement-Industrie-Aktiengesellschaft, Rapperswil-Jona Mitglied des Verwaltungsrates<br />

Spectrum Value Management <strong>Ltd</strong>., Rapperswil-Jona Mitglied des Verwaltungsrates<br />

Robert F. Spoerry Mettler-Toledo International Inc., Greifensee* Präsident des Verwaltungsrates<br />

Conzzeta Holding AG, Zürich* Mitglied des Verwaltungsrates<br />

Geberit AG, Rapperswil-Jona* Mitglied des Verwaltungsrates<br />

Schaffner Holding AG, Luterbach* Mitglied des Verwaltungsrates<br />

Sonova Holding AG, Stäfa* Mitglied des Verwaltungsrates<br />

* Kotierte Gesellschaft.


Seit 2002 bestehen die folgenden Fachausschüsse:<br />

Audit Committee<br />

Das Audit Committee unterstützt und berät den Ver-<br />

waltungsrat bei der Wahrnehmung seiner Aufsichtspflichten<br />

hinsichtlich der internen Kontrollsysteme.<br />

Es prüft die Berichterstattung zuhanden des Verwaltungsrates<br />

und beurteilt die Prozesse der externen<br />

und internen Revision des Konzerns, es überprüft die<br />

Risikomanagementsysteme des Konzerns und beurteilt<br />

Finanzierungsfragen.<br />

Zusammensetzung des Audit Committee<br />

Peter Küpfer Vorsitzender<br />

Andreas von Planta Mitglied<br />

Dieter Spälti 1 Mitglied<br />

1 Ab 6. Mai <strong>2010</strong>; H. Onno Ruding bis 6. Mai <strong>2010</strong>.<br />

Alle Mitglieder sind unabhängig im Sinne des Swiss<br />

Code of Best Practice for Corporate Governance, um<br />

die für ein Audit Committee notwendige Objektivität<br />

zu gewährleisten.<br />

<strong>2010</strong> fanden vier ordentliche Sitzungen des Audit<br />

Committee statt. Mit einer Ausnahme haben alle<br />

Mitglieder an allen Sitzungen des Audit Committee<br />

vollzählig teilgenommen. An drei Sitzungen hat auch<br />

die Revisionsstelle und an drei Sitzungen der Head of<br />

Group Internal Audit zu einzelnen Traktanden teilgenommen.<br />

Zudem nahmen an den Sitzungen des Audit<br />

Committee jeweils auch der Präsident des Verwaltungsrates<br />

(mit Ausnahme einer Sitzung), der CEO<br />

und der CFO als Gäste teil. Die durchschnittliche<br />

Dauer der einzelnen Sitzungen betrug 3,7 Stunden.<br />

Das Committee hat <strong>2010</strong> insbesondere vom Stand des<br />

IKS (Internes Kontrollsystem) Kenntnis genommen,<br />

sich mit internen Weisungen befasst und sich mit<br />

Finanzierungsfragen auseinandergesetzt. Die Audit<br />

Committee Charter ist unter www.holcim.com/<br />

corporate_governance abrufbar.<br />

Governance, Nomination & Compensation Committee<br />

Das Governance, Nomination & Compensation Committee<br />

unterstützt den Verwaltungsrat bei der Planung<br />

und Vorbereitung der Nachfolge auf Stufe Geschäftsleitung.<br />

Es verfolgt Entwicklungen im Bereich der Entschädigung<br />

des Verwaltungsrates und der Geschäfts-<br />

leitung und erstattet dem Verwaltungsrat darüber<br />

Bericht. Das Committee entscheidet über die Entschädigung<br />

der Konzernleitung sowie über die Ziele und<br />

Leistungsbeurteilung des CEO und informiert den Gesamtverwaltungsrat<br />

über die getroffenen Entscheide.<br />

Zusammensetzung<br />

des Governance, Nomination & Compensation Committee<br />

Rolf Soiron Vorsitzender<br />

Erich Hunziker Mitglied<br />

Thomas Schmidheiny Mitglied<br />

Wolfgang Schürer Mitglied<br />

Das Governance, Nomination & Compensation Committee<br />

kam <strong>2010</strong> zu drei ordentlichen Sitzungen zusammen.<br />

An allen Sitzungen des Committee haben,<br />

mit einer Ausnahme, die Mitglieder vollzählig teilgenommen.<br />

An den Sitzungen nahm jeweils auch der<br />

CEO als Gast teil, sofern er durch die Traktanden nicht<br />

selber betroffen war. Die durchschnittliche Dauer der<br />

einzelnen Sitzungen betrug 3,8 Stunden.<br />

Die Charter des Governance, Nomination & Compensation<br />

Committee ist unter www.holcim.com/<br />

corporate_governance verfügbar. Detailliertere Angaben<br />

zur Tätigkeit des Governance, Nomination &<br />

Compensation Committee, insbesondere zur Festlegung<br />

von Entschädigungen, finden sich im Entschädigungsbericht,<br />

der auf Seite 106 beginnt.<br />

Kompetenzregelung<br />

Die Kompetenzregelung zwischen dem Verwaltungsrat<br />

und der Konzernleitung ist im Organisationsreglement<br />

der Gesellschaft detailliert festgehalten. Das<br />

Organisationsreglement findet sich auf unserer Website<br />

unter www.holcim.com/corporate_governance.<br />

Organisationsreglement<br />

Das Organisationsreglement ist am 24. Mai 2002 in<br />

Kraft getreten und wird gemäss Organisationsreglement<br />

mindestens alle zwei Jahre überprüft und bei<br />

Bedarf angepasst. Anpassungen erfolgten letztmals<br />

im Jahr 2011.<br />

Das Organisationsreglement wurde vom Verwaltungsrat<br />

der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> gestützt auf Art. 716b des<br />

Schweizerischen Obligationenrechts (OR) und Art. 19<br />

der Statuten der Gesellschaft erlassen. Es ordnet die<br />

90 91


Corporate Governance<br />

Organisation des Verwaltungsrates und der Konzern-<br />

leitung und regelt die Aufgaben und Befugnisse der<br />

Exekutivorgane der Gesellschaft. Es regelt Einberu-<br />

fung, Durchführung und Anzahl der durchzuführen-<br />

den Verwaltungsrats- und Konzernleitungssitzungen<br />

sowie die Aufgaben und Kompetenzen der Organe der<br />

Firma. Das Organisationsreglement bestimmt die Auf-<br />

gaben und Verantwortlichkeiten des Verwaltungsrats-<br />

präsidenten und des CEO. Für den Fall, dass der Verwaltungsratspräsident<br />

nicht unabhängig ist, sieht das<br />

Organisationsreglement die Wahl eines Independent<br />

Lead Director vor, welcher jährlich zu bestätigen ist.<br />

Ebenso hat der Verwaltungsrat die Möglichkeit, Fachausschüsse<br />

und bei Bedarf Ad-hoc-Ausschüsse für<br />

Sonderaufgaben einzusetzen.<br />

Als Teil der gesetzlich vorgeschriebenen, unübertrag-<br />

baren Aufgaben des Verwaltungsrates legt dieser die<br />

Unternehmensstrategie fest, genehmigt das konsoli-<br />

dierte Konzernbudget, die Quartalsberichte (mit Aus-<br />

nahme des Berichts über das erste Quartal, der durch<br />

das Audit Committee genehmigt und freigegeben<br />

wird), den Jahresbericht zur Unterbreitung an die<br />

Jahresversammlung der Aktionäre und überprüft die<br />

fachlichen Voraussetzungen der externen Revision.<br />

Der Konzernleitung obliegt die operative Führung<br />

und die Vorbereitung eines grossen Teils der Geschäfte<br />

des Verwaltungsrates – einschliesslich Vorschlägen<br />

für die Unternehmensstrategie – und die<br />

Ausführung seiner Beschlüsse. Die Konzernleitung erlässt<br />

in eigener Kompetenz Weisungen und Empfehlungen<br />

mit konzernweiter Bedeutung; sie ist im<br />

weiteren zuständig für die Wahl und Abwahl der Länderbereichsleiter,<br />

Corporate Functional Managers,<br />

Function Heads und CEOs der Konzerngesellschaften<br />

sowie für die Nominierung der Verwaltungsräte und<br />

Aufsichtsorgane der Konzerngesellschaften.<br />

Im Rahmen der Budgetgenehmigung legt der Verwaltungsrat<br />

einen Investitions- und Finanzierungsplafond<br />

fest. Innerhalb dieses Plafonds entscheidet die<br />

Konzernleitung in eigener Kompetenz über Finanzierungstransaktionen<br />

und einmalige Investitionen und<br />

Desinvestitionen bis zu einem Betrag von CHF 200<br />

Millionen. Für darüber hinausgehende Beträge entscheidet<br />

der Verwaltungsrat. Der Verwaltungsrat<br />

wird über wesentliche Transaktionen, die im Entscheidungsbereich<br />

der Konzernleitung liegen, regelmässig<br />

informiert.<br />

Die Mitglieder der Konzernleitung können, in Abspra-<br />

che mit dem CEO, ihre Aufgaben in ihren jeweiligen<br />

geographischen Zuständigkeitsbereichen an Länderbereichsleiter<br />

oder funktional an Corporate Functional<br />

Managers delegieren. Der CEO nimmt die Leistungsbeurteilung<br />

der Konzernleitungsmitglieder vor und legt<br />

nach Beratung mit dem Governance, Nomination &<br />

Compensation Committee entsprechende Ziele fest.<br />

Der CEO beaufsichtigt zusammen mit der Konzernleitung,<br />

nach Begutachtung durch das Audit<br />

Committee, das Business Risk Management. Der<br />

Verwaltungsrat wird jährlich über die Risikosituation<br />

informiert.<br />

Das Organisationsreglement verpflichtet jedes Mit-<br />

glied des jeweiligen Organs im Falle eines direkten<br />

Interessenkonflikts, vor der Behandlung des entsprechenden<br />

Geschäfts von sich aus in den Ausstand zu<br />

treten. Die Mitglieder der Organe der Gesellschaft<br />

sind verpflichtet, sämtliche Informationen und Dokumente,<br />

welche sie im Zusammenhang mit ihrer Funktion<br />

als Organe der Gesellschaft erhalten beziehungsweise<br />

einsehen, vertraulich zu behandeln und Dritten<br />

nicht zugänglich zu machen.<br />

Alle zur Vertretung der Gesellschaft berechtigten Per-<br />

sonen zeichnen mit Kollektivunterschrift zu zweien.<br />

Informations- und Kontrollinstrumente<br />

des Verwaltungsrates<br />

Der Verwaltungsrat bestimmt, in welcher Weise er<br />

über den Geschäftsgang des Unternehmens zu informieren<br />

ist. Jedes Mitglied des Verwaltungsrates kann<br />

Auskunft über alle Angelegenheiten des Konzerns<br />

und der Gesellschaft verlangen. Jedes Mitglied des<br />

Verwaltungsrates kann vom CEO über den Präsidenten<br />

des Verwaltungsrates Auskunft verlangen. In den<br />

Sitzungen des Verwaltungsrates sind alle anwesenden<br />

Mitglieder der Konzernleitung zur Auskunft verpflichtet.<br />

Alle Mitglieder des Verwaltungsrates haben<br />

ein Einsichtsrecht in die Bücher und Akten, soweit<br />

dies für die Erfüllung ihrer Aufgabe erforderlich ist.


1. Finanzielle Berichterstattung<br />

Der Verwaltungsrat wird monatlich über den laufen-<br />

den Geschäftsgang orientiert, verabschiedet die Quar-<br />

talsberichterstattung und gibt sie zur Veröffentlichung<br />

frei (mit Ausnahme des Berichts über das erste Quar-<br />

tal, welcher vom Audit Committee verabschiedet und<br />

freigegeben wird). Der Verwaltungsrat diskutiert den<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong>, nimmt von den Berichten der Revi-<br />

sionsstelle Kenntnis und legt den <strong>Geschäftsbericht</strong> zur<br />

Genehmigung der Generalversammlung vor.<br />

Im Hinblick auf die Strategieentwicklung des Kon-<br />

zerns werden dem Verwaltungsrat ein Strategieplan,<br />

eine 5-Jahres-Finanzplanung und ein Jahresbudget<br />

vorgelegt.<br />

2. Business Risk Management<br />

<strong>Holcim</strong> kann von einer langjährigen Erfahrung im<br />

Business Risk Management (BRM) profitieren, das<br />

1999 eingeführt wurde. <strong>Holcim</strong> hat den BRM-Prozess<br />

im ganzen Konzern fest verankert. Er umfasst heute<br />

alle konsolidierten Gesellschaften und deren relevanten<br />

Geschäftsfelder.<br />

Das BRM analysiert das konzernweite Risikoprofil und<br />

unterstützt die strategischen Entscheidungsprozesse.<br />

Daher ist der BRM-Prozess eng mit dem strategischen<br />

Managementprozess des Konzerns verbunden. Alle<br />

Risiken werden berücksichtigt, angefangen bei Marktrisiken<br />

über betriebliche, finanzielle und rechtliche<br />

Risiken bis hin zu externen Risikofaktoren aus dem<br />

Geschäftsumfeld einschliesslich möglicher Compliance-<br />

und Reputationsrisiken. Die Risikobetrachtung<br />

beschränkt sich jedoch nicht nur auf eine Gefahrenanalyse,<br />

sondern zeigt auch Massnahmen und mögliche<br />

Chancen auf.<br />

Die Risikolage des Konzerns wird “Top-Down” und<br />

“Bottom-Up” beurteilt: Neben den Konzerngesellschaften<br />

führt auch die Geschäftsleitung jährlich<br />

eine Risikoanalyse durch. Der Verwaltungsrat analysiert<br />

mindestens einmal jährlich die Konzernrisiken<br />

und Chancen und diskutiert diese im Rahmen der<br />

jährlichen Strategieüberprüfung mit der Konzernleitung.<br />

Der BRM-Prozess ist in einzelne Prozessschritte unterteilt.<br />

Zuerst werden die verschiedenen Risiken und<br />

Chancen nach ihrer Auswirkung und Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

beurteilt und priorisiert. Hauptrisiken<br />

werden vertieft auf ihre Ursachen untersucht. Im<br />

dritten Schritt wird die Beurteilung der aktuellen<br />

Risikosituation durch eine detailliertere Abschätzung<br />

der Auswirkungen komplettiert. Dann wird festgelegt,<br />

wie den einzelnen Risiken begegnet wird, welches<br />

das konsolidierte Risikoprofil ist und welche risikomindernden<br />

Massnahmen zu treffen sind. Im Laufe<br />

des Jahres wird die Entwicklung der einzelnen Risiken<br />

und Chancen systematisch verfolgt und darüber berichtet.<br />

Die im Rahmen dieser Prozesse entstehenden<br />

Informationen werden in einer speziell geschützten,<br />

zentralen Datenbank gespeichert, die es den Konzerngesellschaften<br />

auf der ganzen Welt ermöglicht, jederzeit<br />

für Datenanalysen und Berichterstattung auf ihre<br />

Informationen zuzugreifen. Die Verantwortlichkeiten<br />

bezüglich der Risiken sind klar definiert. Die Konzernfunktion<br />

Strategy & Risk Management ist für den<br />

Ablauf des BRM-Prozesses und für die termingerechte<br />

Risikoberichterstattung der Konzernleitung an den<br />

Verwaltungsrat zuständig.<br />

3. Interne Revision<br />

Die interne Revision stellt die Aufrechterhaltung der<br />

Prozess- und Informationsintegrität sicher. Weitere<br />

Einzelheiten finden sich auf Seite 30. Die interne<br />

Revision untersteht dem Präsidenten des Verwaltungsrates<br />

und rapportiert regelmässig dem Audit<br />

Committee. Die Mitglieder des Verwaltungsrates<br />

haben jederzeit Zugang zur internen Revision. Das<br />

Audit Committee legt jährlich zentrale Bereiche fest,<br />

mit denen sich die interne Revision befassen muss,<br />

und der Leiter der internen Revision berichtet dem<br />

Audit Committee regelmässig über die Tätigkeit der<br />

internen Revision.<br />

92 93


Corporate Governance<br />

Geschäftsleitung<br />

Die Geschäftsleitung der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> setzt sich aus<br />

dem CEO, den Mitgliedern der Konzernleitung, den<br />

Länderbereichsleitern und den Corporate Functional<br />

Managers zusammen. Die Aufgaben der Geschäftsleitung<br />

sind in verschiedene Zuständigkeitsbereiche<br />

nach Ländern, Sparten und Funktionen aufgeteilt,<br />

für deren Führung je ein Mitglied der Konzernleitung<br />

verantwortlich ist. Die Mitglieder der Konzernleitung<br />

können im Rahmen ihres Zuständigkeitsbereichs<br />

durch Länderbereichsleiter und Corporate Functional<br />

Managers unterstützt werden.<br />

Im Berichtsjahr haben sich auf Stufe der Geschäftsleitung<br />

folgende Änderungen ergeben:<br />

Der Verwaltungsrat hat Roland Köhler, Corporate<br />

Functional Manager und verantwortlich für Corporate<br />

Strategy & Risk Management, per 15. März <strong>2010</strong> zum<br />

Mitglied der Konzernleitung ernannt. Als CEO der<br />

<strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong> (HGRS) leitet er die zentralen<br />

Service- und Unterstützungsfunktionen.<br />

Bill Bolsover ist per Ende März <strong>2010</strong> altershalber aus der<br />

Funktion eines Länderbereichsleiters und Corporate<br />

Functional Managers ausgeschieden. Bernard Terver,<br />

CEO von <strong>Holcim</strong> US und Aggregate Industries US, wurde<br />

per 1. April <strong>2010</strong> zum Länderbereichsleiter und Mitglied<br />

der Geschäftsleitung der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> ernannt. In dieser<br />

Position ist er auf Konzernebene zuständig für <strong>Holcim</strong><br />

US und Aggregate Industries US. Er rapportiert direkt an<br />

Konzernleitungsmitglied Benoît-H. Koch.<br />

Am 1. Juli <strong>2010</strong> hat Ian Thackwray, Mitglied der Kon-<br />

zernleitung seit Jahresanfang <strong>2010</strong>, die Nachfolge<br />

von Tom Clough angetreten, der Ende Juni in Pension<br />

gegangen ist. Zu seinem Verantwortungsbereich gehören<br />

die Gesellschaften in Ostasien, inklusive China,<br />

die Philippinen, Ozeanien sowie Süd- und Ostafrika.<br />

Thomas Aebischer, CFO von <strong>Holcim</strong> US, wurde per<br />

1. Januar 2011 in die Konzernleitung berufen. Er übernimmt<br />

am 1. April 2011 die Verantwortung als CFO des<br />

Konzerns von Theophil H. Schlatter, der per Ende März<br />

2011 in Pension geht. Dies ist ein weiterer Schritt im<br />

Rahmen der systematischen Nachfolgeplanung, die<br />

durch Konzernleitung und Verwaltungsrat durchgeführt<br />

und überwacht wird.<br />

In diesem Rahmen hat auch Andreas Leu, Länderbereichsleiter<br />

und Mitglied der Geschäftsleitung der<br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>, am 1. Januar 2011 in der Konzernleitung<br />

Einsitz genommen. Er hat die Verantwortung für<br />

Lateinamerika von Thomas Knöpfel übernommen, der<br />

Ende <strong>2010</strong> von dieser Funktion zurücktrat.<br />

Urs Fankhauser, Technischer Direktor der Region Osteuropa,<br />

wurde per 1. Januar 2011 zum Länderbereichsleiter<br />

und Mitglied der Geschäftsleitung der <strong>Holcim</strong><br />

<strong>Ltd</strong> ernannt. Er ist zuständig für die Märkte in Ostund<br />

Südosteuropa und rapportiert direkt an Konzernleitungsmitglied<br />

Urs Böhlen.<br />

Konzernleitung<br />

Im Berichtsjahr bestand die Konzernleitung der <strong>Holcim</strong><br />

<strong>Ltd</strong> aus zehn respektive neun Mitgliedern. Keines der<br />

Konzernleitungsmitglieder übt wichtige Tätigkeiten<br />

ausserhalb des <strong>Holcim</strong>-Konzerns aus oder hat bedeutende<br />

andere Interessenbindungen.<br />

Zusammensetzung der Konzernleitung<br />

Markus Akermann CEO<br />

Thomas Aebischer 1 Mitglied<br />

Urs Böhlen Mitglied<br />

Tom Clough 2 Mitglied<br />

Patrick Dolberg Mitglied<br />

Paul Hugentobler Mitglied<br />

Thomas Knöpfel 3 Mitglied<br />

Benoît-H. Koch Mitglied<br />

Roland Köhler 4 Mitglied, CEO HGRS<br />

Andreas Leu 5 Mitglied<br />

Theophil H. Schlatter 6 CFO<br />

Ian Thackwray Mitglied<br />

1 Ab 1. Januar 2011 Mitglied der Konzernleitung; ab 1. April 2011 CFO.<br />

2 Bis 30. Juni <strong>2010</strong>.<br />

3 Bis 31. Dezember <strong>2010</strong>.<br />

4 Ab 15. März <strong>2010</strong>.<br />

5 Ab 1. Januar 2011.<br />

6 Bis 31. März 2011.<br />

Die biographischen Daten der Mitglieder der Konzernleitung<br />

finden sich auf den Seiten 102 und 103. Die regionale<br />

respektive funktionale Verantwortung ist aus<br />

dem Organigramm auf Seite 31 ersichtlich.


Länderbereichsleitung<br />

Die einzelnen Konzernleitungsmitglieder werden<br />

durch Länderbereichsleiter unterstützt.<br />

Zusammensetzung der Länderbereichsleitung<br />

Bill Bolsover 1 Aggregate Industries<br />

Javier de Benito Mittelmeerraum,<br />

Indischer Ozean,<br />

Westafrika<br />

Urs Fankhauser 2 Ost- und Südosteuropa<br />

Andreas Leu3 Kolumbien, Ecuador,<br />

Argentinien, Chile,<br />

Brasilien<br />

Aidan Lynam Bangladesch, Malaysia,<br />

Singapur, Sri Lanka,<br />

Vietnam<br />

Bernard Terver 4 <strong>Holcim</strong> US,<br />

Aggregate Industries US<br />

1 Bis 31. März <strong>2010</strong>.<br />

2 Ab 1. Januar 2011.<br />

3 Bis 31. Dezember <strong>2010</strong>.<br />

4 Ab 1. April <strong>2010</strong>.<br />

Die biographischen Daten der Mitglieder der Länderbereichsleitung<br />

finden sich auf Seite 104.<br />

Corporate Functional Managers<br />

Die Corporate Functional Managers sind für die Führung<br />

bestimmter Fach- und Aufgabenbereiche verantwortlich<br />

und rapportieren an den CEO HGRS.<br />

Zusammensetzung des Corporate Functional Management<br />

Bill Bolsover 1 Aggregates & Construction<br />

Materials Services<br />

Jacques Bourgon Cement Manufacturing<br />

Services<br />

Roland Köhler 2 Strategy & Risk Management<br />

Stefan Wolfensberger Commercial Services<br />

1 Bis 31. März <strong>2010</strong>.<br />

2 Bis 15. März <strong>2010</strong>.<br />

Die biographischen Daten der Corporate Functional<br />

Managers finden sich auf Seite 105.<br />

Managementverträge<br />

<strong>Holcim</strong> unterhält keinerlei Managementverträge mit<br />

Gesellschaften oder natürlichen Personen ausserhalb<br />

des Konzerns.<br />

Entschädigung, Beteiligungen und Darlehen<br />

Detaillierte Angaben über die Entschädigung des<br />

Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung sind<br />

im Entschädigungsbericht (Seite 106) und im Konzernabschluss<br />

(Seite 189, Erläuterung 41) enthalten.<br />

Mitwirkungsrechte der Aktionäre<br />

Stimmrechtsbeschränkung und Stimmrechtsvertretung<br />

An der Generalversammlung sind alle Namenaktionäre<br />

teilnahme- und stimmberechtigt, die zum Zeitpunkt des<br />

in der Einladung zur Generalversammlung bekanntgegebenen<br />

Datums, ungefähr eine Woche vor der ordentlichen<br />

Generalversammlung, im Aktienbuch eingetragen<br />

sind (das genaue Datum wird mit der Einladung zur<br />

Generalversammlung bekanntgegeben). Treuhänderisch<br />

gehaltene Aktien und Aktien, für welche keine Erklärung<br />

im Sinne des Reglementes des Verwaltungsrates über<br />

die Eintragung von Aktionären ins Aktienbuch der<br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> abgegeben wurde, werden ins Aktienbuch<br />

ohne Stimmrecht eingetragen. Aktionäre, die nicht persönlich<br />

an der Generalversammlung teilnehmen, können<br />

sich durch einen anderen Aktionär, durch die Bank<br />

als Depotvertreter, durch die Gesellschaft als Organvertreter<br />

oder durch den unabhängigen Stimmrechtsvertreter<br />

vertreten lassen. Das Stimmrecht ist keinerlei Beschränkungen<br />

unterworfen. Jede Aktie hat eine Stimme.<br />

Statutarische Quoren<br />

Die Generalversammlung ist in der Regel beschlussfähig<br />

ohne Rücksicht auf die Zahl der vertretenen<br />

Aktien oder der anwesenden Aktionäre. Sie fasst ihre<br />

Beschlüsse mit absoluter Mehrheit der vertretenen<br />

Stimmen, vorbehältlich der Bestimmung von Art. 704<br />

Abs. 1 OR und der Bestimmungen des Schweizerischen<br />

Fusionsgesetzes. Beschlüsse können in diesen Fällen<br />

nur mit dem entsprechenden qualifizierten Mehr der<br />

vertretenen Stimmen gefasst werden.<br />

Gemäss Art. 10 Abs. 2 der Statuten und in Ergänzung zu<br />

Art. 704 Abs. 1 OR kann die Generalversammlung die<br />

Aufhebung der Beschränkung von Art. 5 der Statuten<br />

(Eintragungen im Aktienbuch), die Wegbedingung der<br />

Angebotspflicht gemäss Art. 22 Abs. 3 des Börsengesetzes<br />

sowie die Änderung oder Abschaffung dieses Abs. 2<br />

des Art. 10 der Statuten nur beschliessen, wenn mindestens<br />

zwei Drittel der vertretenen Stimmen und die<br />

absolute Mehrheit der vertretenen Aktiennennwerte<br />

zugestimmt haben.<br />

94 95


Corporate Governance<br />

Der Vorsitzende kann Abstimmungen und Wahlen an<br />

der Generalversammlung auch mittels elektronischem<br />

Verfahren durchführen lassen. Elektronische Abstim-<br />

mungen und Wahlen sind geheimen Abstimmungen<br />

und Wahlen gleichgestellt.<br />

Einberufung der Generalversammlung<br />

und Traktandierung<br />

Die ordentliche Generalversammlung findet alljährlich<br />

spätestens sechs Monate nach Ablauf des Geschäftsjahres<br />

statt. Sie wird vom Verwaltungsrat einberufen,<br />

wobei die Einladung mindestens zwanzig Tage vor der<br />

Versammlung unter Bezeichnung der Traktanden und<br />

Anträge publiziert wird. Aktionäre, die Aktien im Nennwert<br />

von mindestens einer Million Franken vertreten,<br />

können die Traktandierung eines Verhandlungsgegenstandes<br />

verlangen. Ein entsprechendes Gesuch ist<br />

dem Verwaltungsrat mindestens vierzig Tage vor der<br />

Generalversammlung schriftlich und unter Angabe<br />

der Anträge einzureichen. Die Einladungen sowie die<br />

Protokolle zu den Generalversammlungen werden<br />

unter www.holcim.com/AGM2011 publiziert.<br />

Eintragungen im Aktienbuch<br />

Die Gesellschaft führt über die Namenaktien ein Aktienbuch,<br />

in welches die Eigentümer und Nutzniesser mit<br />

Namen und Adresse eingetragen werden. Im Verhältnis<br />

zur Gesellschaft gilt als Aktionär oder Nutzniesser von<br />

Namenaktien nur, wer im Aktienbuch eingetragen ist.<br />

Erwerber von Namenaktien werden auf Gesuch als Aktionäre<br />

mit Stimmrechten im Aktienbuch eingetragen,<br />

wenn sie ausdrücklich erklären, die Aktien in eigenem<br />

Namen und für eigene Rechnung erworben zu haben.<br />

Ausnahmen zu dieser Regel bestehen für Nominees<br />

(Personen, die nicht ausdrücklich erklären, die Aktien für<br />

eigene Rechnung zu halten), die mit der Gesellschaft<br />

eine Vereinbarung über ihre Stellung abgeschlossen<br />

haben und einer anerkannten Bank- oder Finanzmarktaufsicht<br />

unterstehen.<br />

Das Aktienbuch wird ungefähr eine Woche vor dem<br />

Termin der ordentlichen Generalversammlung (das<br />

genaue Datum wird in der Einladung zur ordentlichen<br />

Generalversammlung bekanntgegeben) geschlossen.<br />

Im übrigen richten sich die Mitwirkungs- und Schutzrechte<br />

der Aktionäre nach dem Schweizerischen Obligationenrecht.<br />

Diese Ausführungen beinhalten Auszüge aus den Statuten<br />

der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>. Eine vollständige Version ist auf<br />

www.holcim.com/corporate_governance einzusehen.<br />

Kontrollwechsel und Abwehrmassnahmen<br />

Die Statuten enthalten keine Wegbedingung der Pflicht<br />

zur Unterbreitung eines öffentlichen Kaufangebots<br />

gemäss den Art. 32 und 52 des Schweizerischen Börsengesetzes<br />

(sog. Opting-out). Dies hat zur Folge, dass ein<br />

Aktionär, der direkt, indirekt oder in gemeinsamer<br />

Absprache mit Dritten Beteiligungspapiere der Gesellschaft<br />

erwirbt und damit zusammen mit den Papieren,<br />

die er bereits besitzt, den Grenzwert von 331 ⁄3 Prozent<br />

der Stimmrechte der Gesellschaft überschreitet, ein<br />

Angebot für alle kotierten Beteiligungspapiere der<br />

Gesellschaft unterbreiten muss.<br />

Es bestehen keine Kontrollwechselklauseln.<br />

Revisionsstelle<br />

Im Rahmen ihrer Prüfungstätigkeit informiert die Revisionsstelle<br />

das Audit Committee und die Konzernleitung<br />

regelmässig über ihre Feststellungen und über<br />

Verbesserungsvorschläge. Das Audit Committee beurteilt<br />

unter Berücksichtigung der Berichterstattung und<br />

Beurteilungen durch die Konzerngesellschaften die<br />

Leistung der Revisionsstelle sowie deren Honorierung,<br />

wobei es sich an den Marktgegebenheiten orientiert.<br />

Das Audit Committee legt die Schwerpunkte der Revision<br />

fest, gibt der Revisionsstelle Empfehlungen und<br />

macht Verbesserungsvorschläge. Die Revisionsstelle<br />

hat im Jahr <strong>2010</strong> an drei Sitzungen des Audit Committee<br />

zu einzelnen Traktanden teilgenommen.<br />

Revisionsstelle der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> ist seit dem Geschäfts-<br />

jahr 2002 Ernst & Young AG, Zürich. Deren Partner<br />

Christoph Dolensky (seit 2004) ist mit der Leitung des<br />

Revisionsmandates beauftragt und wird dabei seit<br />

2007 von Partner Willy Hofstetter unterstützt. Die<br />

Rotation des leitenden Revisors erfolgt gemäss den<br />

gesetzlichen Bestimmungen in Art. 730a OR. Die Revisionsstelle<br />

wird von der Generalversammlung jeweils<br />

für ein Jahr gewählt.<br />

Die folgenden Honorare sind für erbrachte Dienstleistungen<br />

im Konzern von Ernst &Young für die<br />

Geschäftsjahre <strong>2010</strong> und 2009 in Rechnung gestellt<br />

worden:


Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Revisionsdienstleistungen 1 12,4 11,9<br />

Revisionsnahe Aufwendungen 2 0,9 2,5<br />

Steuerberatung 0,6 0,6<br />

Sonstige Dienstleistungen 3 0,3 0,1<br />

Total 14,2 15,1<br />

1 Dieser Betrag beinhaltet sowohl die Honorare der durch Ernst & Young geprüften Einzelabschlüsse von Konzerngesellschaften als auch<br />

das Honorar für die Prüfung der Konzernrechnung.<br />

2 Revisionsnahe Aufwendungen umfassen unter anderem Aufwendungen für Due-Diligence-Prüfungen, Comfort Letters, Beratung in<br />

Rechnungslegungsfragen, Prüfungen der Informationssysteme und Prüfungen der internen Kontrollen.<br />

3 Sonstige Dienstleistungen beinhalten unter anderem Honorare für buchhalterische, aktuarielle und rechtliche Beratung.<br />

Informationspolitik<br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> informiert Aktionäre, Kapitalmarkt, Mitar-<br />

beitende und die weitere Öffentlichkeit transparent<br />

und zeitgerecht über die unternehmerischen Leistun-<br />

gen, inklusive Erreichung der Nachhaltigkeitszielset-<br />

zungen. Mit den wichtigsten Anspruchsgruppen wird<br />

ein offener Dialog gepflegt, der auf gegenseitigem<br />

Respekt und Vertrauen basiert. So werden das Wissen<br />

über das Unternehmen und das Verständnis für Ziele,<br />

Strategie und Geschäftstätigkeit des Unternehmens<br />

gefördert.<br />

Als börsenkotiertes Unternehmen ist <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />

zur Bekanntgabe kursrelevanter Tatsachen (Ad-hoc-<br />

Publizität, Art. 53 und 54 SIX-Kotierungsreglement)<br />

verpflichtet. Für Verwaltungsrats- und Geschäftsleitungsmitglieder<br />

gelten die SIX-Richtlinien betreffend<br />

Offenlegung von Managementtransaktionen.<br />

Sie sind auf der Internetseite der SIX abrufbar<br />

(www.six-exchange-regulation.com/regulation/<br />

directives/being_public_en.html).<br />

Die wichtigsten Informationsquellen sind der<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> und die Quartalsberichte, die Inter-<br />

netseite (www.holcim.com), Medienmitteilungen,<br />

Pressekonferenzen, Meetings für Finanzanalysten und<br />

Investoren sowie die jährliche Generalversammlung.<br />

Unser Engagement für Nachhaltigkeit ist in diesem<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> auf den Seiten 40 bis 47 beschrieben.<br />

Aktuelle Informationen im Bereich der nachhaltigen<br />

Entwicklung sind unter www.holcim.com/sustainable<br />

verfügbar. 2012 wird <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> ihren sechsten Nachhaltigkeitsbericht<br />

veröffentlichen.<br />

Die Termine für die finanzielle Berichterstattung<br />

sind im <strong>Geschäftsbericht</strong> auf den Seiten 39 und 218<br />

aufgeführt.<br />

Ansprechpartner für Ihre spezifischen Fragen<br />

zu <strong>Holcim</strong> sind:<br />

Corporate Communications, Roland Walker<br />

Telefon +41 58 858 87 10, Fax +41 58 858 87 19<br />

communications@holcim.com<br />

Investor Relations, Bernhard A. Fuchs<br />

Telefon +41 58 858 87 87, Fax +41 58 858 80 09<br />

investor.relations@holcim.com<br />

96 97


Corporate Governance<br />

Verwaltungsrat 1<br />

Rolf Soiron, Schweizer Staatsbürger, geboren 1945, Präsident des Verwaltungsrates seit 2003, gewählt bis 2013,<br />

Vorsitzender des Governance, Nomination & Compensation Committee. Er studierte an der Universität Basel<br />

Geschichte und promovierte 1972 zum Dr. phil. Er startete seine berufliche Karriere 1970 bei Sandoz in Basel, wo<br />

er verschiedene Positionen innehatte, zuletzt war er als Delegierter des Verwaltungsrates der Sandoz Pharma<br />

AG für den weltweiten Pharmabereich zuständig. Von 1993 bis Ende Juni 2003 führte er die Jungbunzlauer-<br />

Gruppe in Basel (international führender Hersteller von Zitronensäure und verwandten Produkten), zuletzt als<br />

Delegierter des Verwaltungsrates. Von 1996 bis März 2005 war er nebenamtlich Präsident der Universität Basel.<br />

Von Anfang 2003 bis Frühjahr <strong>2010</strong> war er Verwaltungsratspräsident von Nobel Biocare. Im April 2005 wurde er<br />

zum Vorsitzenden des Verwaltungsrates der Lonza Group AG, Basel, ernannt. 2009 wurde er in den Vorstand der<br />

Dachorganisation der Schweizer Wirtschaft “economiesuisse” gewählt und übernahm das Stiftungsratspräsi-<br />

dium des Think Tank “Avenir Suisse”. Zudem ist er Mitglied im Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK)<br />

in Genf. Er ist auch Mitglied des Stiftungsrates des Graduate Institute of International and Development Studies<br />

in Genf. Er wurde 1994 in den Verwaltungsrat der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> gewählt.<br />

Andreas von Planta, Schweizer Staatsbürger, geboren 1955, Vizepräsident des Verwaltungsrates seit Mai 2005,<br />

gewählt bis 2011, Mitglied des Audit Committee. Er studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Basel<br />

(Dr. iur. 1981) und Columbia, New York (LL.M. 1983). Er begann seine berufliche Karriere 1983 als Anwalt bei Lenz &<br />

Staehelin in Genf, einer international tätigen Anwaltskanzlei. 1988 wurde er zum Partner ernannt und war von<br />

2002 bis Ende 2005 Managing Partner. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit Gesellschaftsrecht, Finanzierungen<br />

und Mergers & Acquisitions. Er amtiert als Präsident des Verwaltungsrates der Schweizerischen National-Versicherungs-Gesellschaft,<br />

Basel, ist Mitglied des Verwaltungsrates von Novartis AG, Basel, und Präsident des Regulatory<br />

Board der SIX Swiss Exchange AG in Zürich. Er wurde 2003 in den Verwaltungsrat der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> gewählt.<br />

Markus Akermann, Schweizer Staatsbürger, geboren 1947, CEO, Mitglied des Verwaltungsrates, gewählt bis 2013.<br />

Er studierte an der Universität St. Gallen (lic. oec. HSG 1973) und an der University of Sheffield, Grossbritannien,<br />

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Er startete seine Berufskarriere 1975 beim damaligen Schweizerischen<br />

Bankverein. 1978 wechselte er zu <strong>Holcim</strong>, wo er in diversen Positionen, unter anderem als Länderbereichsleiter<br />

für Lateinamerika und <strong>Holcim</strong> Trading, tätig war. Seit 1993 ist er Mitglied der Konzernleitung und war verantwortlich<br />

für Lateinamerika und die internationalen Handelsaktivitäten. Per 1. Januar 2002 wurde er zum CEO<br />

ernannt und anlässlich der Generalversammlung 2002 in den Verwaltungsrat der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> gewählt.<br />

Christine Binswanger, Schweizer Staatsbürgerin, geboren 1964, Mitglied des Verwaltungsrates, gewählt bis 2011.<br />

Sie ist diplomierte Architektin der ETH Zürich und seit 1994 Partner bei Herzog & de Meuron Architekten, Basel.<br />

2001 war sie Gastdozentin an der EPFL Lausanne. 2004 wurde ihr vom Bundesamt für Kultur der Meret Oppenheim<br />

Preis für Architektur verliehen. Sie wurde 2008 in den Verwaltungsrat der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> gewählt.<br />

1 Weitere Informationen zu bedeutenden schweizerischen und ausländischen Mandaten des Verwaltungsrates ausserhalb des <strong>Holcim</strong>-<br />

Konzerns sind auf Seite 90 zu finden.


Beat Hess, Schweizer Staatsbürger, geboren 1949, Mitglied des Verwaltungsrates, gewählt bis 2013. Er ist promo-<br />

vierter Jurist und Anwalt. Von 1977 bis 2003 war er erst als Rechtskonsulent und später als Chefjurist des ABB-<br />

Konzerns tätig. Von 2004 bis Ende <strong>2010</strong> war Beat Hess Chefjurist und Mitglied der Konzernleitung der Royal<br />

Dutch Shell Gruppe, Den Haag, Niederlande. Er ist auch Mitglied des Verwaltungsrates der Nestlé S.A., Vevey,<br />

Schweiz.<br />

Erich Hunziker, Schweizer Staatsbürger, geboren 1953, Mitglied des Verwaltungsrates, gewählt bis 2011, Mitglied<br />

des Governance, Nomination & Compensation Committee. Er studierte an der ETH Zürich Maschinenbau und<br />

Betriebswissenschaften und erlangte 1983 den Dr. sc. techn. Im gleichen Jahr kam er zu Corange AG (Holding der<br />

Boehringer-Mannheim-Gruppe), wo er 1997 zum CFO ernannt wurde und unter anderem das Projekt der finanziellen<br />

Aspekte des Verkaufs der Corange-Gruppe an die F. Hoffmann-La Roche AG leitete. Von 1998 bis 2001 war<br />

er als CEO bei der Diethelm Group respektive der Diethelm Keller Holding AG tätig. Von 2001 bis Ende März 2011<br />

amtete er bei der F. Hoffmann-La Roche AG als CFO und Mitglied der Konzernleitung. Zusätzlich zu seiner Funktion<br />

als Chief Financial Officer wurde er im Jahr 2005 zum stellvertretenden Vorsitzenden der Roche-Konzernleitung<br />

ernannt. Seit 2004 ist er Mitglied des Verwaltungsrates der Genentech Inc., USA. 2006 wurde er in den Verwaltungsrat<br />

der Chugai Pharmaceutical Co. <strong>Ltd</strong>., Japan, gewählt. Er wurde 1998 in den Verwaltungsrat der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />

gewählt.<br />

Peter Küpfer, Schweizer Staatsbürger, geboren 1944, Mitglied des Verwaltungsrates, gewählt bis 2013, Vorsitzender<br />

des Audit Committee. Als dipl. Wirtschaftsprüfer startete er seine Karriere bei der Revisuisse Pricewaterhouse<br />

AG in Basel und Zürich, wo er zuletzt als Direktionsmitglied tätig war. Von 1985 bis 1989 war er als CFO<br />

bei der Financière Credit Suisse First Boston sowie der CS First Boston, New York, tätig; von 1989 bis 1996 bei<br />

der CS Holding, Zürich, als Mitglied der Geschäftsleitung. Seit 1997 ist er selbständiger Unternehmensberater.<br />

Er wurde 2002 in den Verwaltungsrat der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> gewählt.<br />

Adrian Loader, britischer Staatsbürger, geboren 1948, Mitglied des Verwaltungsrates, gewählt bis 2012. Er verfügt<br />

über einen Abschluss in Geschichte der Universität Cambridge und ist Mitglied des Chartered Institute of<br />

Personnel and Development. Er begann seine Karriere 1969 bei Bowater und stiess ein Jahr später zu Shell.<br />

Bis 1998 bekleidete er verschiedene Führungsfunktionen in Lateinamerika, Asien, Europa und auf Konzernstufe.<br />

1998 wurde er zum Generaldirektor von Shell Europe Oil Products ernannt und 2004 zum Direktor für Strategische<br />

Planung, Nachhaltige Entwicklung und Externe Angelegenheiten befördert. Seit 2005 leitete er die<br />

Direktion für Strategie und Geschäftsentwicklung der Royal Dutch Shell. 2007 wurde er Präsident und CEO<br />

von Shell Canada, wo er per Jahresende in den Ruhestand trat. Im Januar 2008 wurde er in den Verwaltungsrat<br />

der Candax Energy Inc., Toronto, gewählt und zum Vorsitzenden ernannt. Er trat Ende Juni <strong>2010</strong> von dieser<br />

Position zurück. Er ist Mitglied des Advisory Board von Lane, Clark & Peacock in London und Mitglied des<br />

International Advisory Board von GardaWorld, Montreal, Kanada. Er wurde 2006 in den Verwaltungsrat der<br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> gewählt.<br />

98 99


Corporate Governance<br />

Thomas Schmidheiny, Schweizer Staatsbürger, geboren 1945, Mitglied des Verwaltungsrates, gewählt bis 2012,<br />

Mitglied des Governance, Nomination & Compensation Committee. Er studierte an der ETH Zürich Maschinenbau<br />

und ergänzte seine Studien mit dem MBA am IMD (1972). 1999 wurde ihm von der Tufts University, Massachusetts,<br />

USA, der Dr. h.c. für seine Verdienste im Bereich nachhaltige Entwicklung verliehen. Er startete seine<br />

Karriere 1970 bei Cementos Apasco als Technischer Direktor und wurde 1976 in die Konzernleitung von <strong>Holcim</strong><br />

berufen, wo er von 1978 bis 2001 den Vorsitz innehatte. Er wurde 1978 in den Verwaltungsrat der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> gewählt,<br />

und von 1984 bis 2003 war er Präsident des Verwaltungsrates.<br />

Wolfgang Schürer, Schweizer Staatsbürger, geboren 1946, Mitglied des Verwaltungsrates, gewählt bis 2012, Mitglied<br />

des Governance, Nomination & Compensation Committee. Er studierte Wirtschafts- und Sozialwissenschaften<br />

an der Universität St. Gallen, welche ihm im Jahr 1999 den Dr. h.c. verlieh. Er ist Verwaltungsratspräsident und<br />

Delegierter der MS Management Service AG, St. Gallen (internationale Beratung mit den Schwerpunkten Strategie<br />

und Risikobeurteilung für multinationale Firmen in Asien, Nordamerika, Afrika, Europa und im Mittleren Osten<br />

sowie bei Mandaten im internationalen regulatorischen Umfeld). Er ist Präsident der Foundation Lindau Nobelprizewinners<br />

Meetings am Bodensee und ständiger Gastprofessor für Public Affairs an der Universität St. Gallen.<br />

Seit 2006 dient er als Mitglied dem Swiss Re Advisory Panel und seit 2009 als Mitglied dem T-System Council for<br />

European Affairs and Economy. Er wurde 1997 in den Verwaltungsrat der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> gewählt.


Dieter Spälti, Schweizer Staatsbürger, geboren 1961, Mitglied des Verwaltungsrates, gewählt bis 2012, Mitglied des<br />

Audit Committee. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität Zürich und promovierte im Jahr 1989<br />

(Dr. iur.). Seine berufliche Karriere startete er bei der Bank of New York in New York als Kreditsachbearbeiter, von<br />

wo er 1991 als CFO zu Tyrolit (Swarovski Group), Innsbruck und Zürich, wechselte. Von 1993 bis 2001 war er bei<br />

McKinsey & Company, zuletzt als Partner, tätig und in zahlreiche Projekte mit Industrie-, Finanz- und Technologieunternehmungen<br />

in Europa, den USA und Südostasien involviert. Im Oktober 2002 trat er als Partner in die<br />

Spectrum Value Management <strong>Ltd</strong>. (führt alle privaten und industriellen Beteiligungen der Familie Thomas<br />

Schmidheiny), Rapperswil-Jona, ein. Seit 2006 ist er CEO der Spectrum Value Management <strong>Ltd</strong>. Er wurde 2003<br />

in den Verwaltungsrat der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> gewählt.<br />

Robert F. Spoerry, Schweizer Staatsbürger, geboren 1955, Mitglied des Verwaltungsrates, gewählt bis 2011. Er studierte<br />

an der ETH Zürich (Dipl. Masch. Ing. 1981) und an der Universität Chicago (MBA 1983). Seit 1983 ist er bei<br />

Mettler-Toledo International Inc. tätig und leitete das Unternehmen von 1993 bis 2007 als CEO. 1998 wurde er<br />

Präsident des Verwaltungsrates. Er ist auch Mitglied des Verwaltungsrates der Conzzeta Holding AG, der Geberit<br />

AG, der Schaffner Holding AG und der Sonova Holding AG. Er wurde 2008 in den Verwaltungsrat der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />

gewählt.<br />

100 101


Corporate Governance<br />

Konzernleitung<br />

Markus Akermann, seine biographischen Daten sind unter der Rubrik Verwaltungsrat auf Seite 98 aufgeführt.<br />

Thomas Aebischer, Schweizer Staatsbürger, geboren 1961. Thomas Aebischer ist dipl. Wirtschaftsprüfer und<br />

Absolvent des Advanced Management Program der Harvard Business School. Er begann seine Karriere bei der<br />

Steuerbehörde des Kantons Bern. Von 1988 bis 1996 war er für PricewaterhouseCoopers in Hong Kong und<br />

Zürich tätig. 1996 stiess er zu <strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong> und war von 1998 bis 2002 Head Corporate Controlling.<br />

Von 2002 bis 2003 war er CFO von <strong>Holcim</strong> Apasco in Mexiko und seither CFO von <strong>Holcim</strong> US. Der Verwaltungsrat<br />

der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> hat ihn <strong>2010</strong> zum Mitglied der Konzernleitung ernannt. Er hat ab Jahresanfang 2011 in diesem<br />

Gremium Einsitz genommen. Am 1. April wird er die Nachfolge von CFO Theophil H. Schlatter antreten, der Ende<br />

März 2011 in Pension gehen wird.<br />

Urs Böhlen, Schweizer Staatsbürger, geboren 1950. Urs Böhlen studierte Betriebswirtschaft an der Universität<br />

Bern (lic. rer. pol. 1977) und ergänzte seine Ausbildung 1991 an der Stanford Business School. Von 1977 bis 1979<br />

arbeitete er als Projektleiter im Bereich Rechnungswesen bei der Schweizerischen Bankgesellschaft. Von 1980<br />

bis 1985 war er Leiter Controlling der Autophon AG. Er stiess 1985 zu <strong>Holcim</strong>, wo er nach diversen Tätigkeiten<br />

1989 die Gesamtleitung der ehemaligen Cementfabrik “Holderbank” in Rekingen übernahm. Von 1992 bis 1998<br />

war er CEO der <strong>Holcim</strong> (Schweiz) AG und danach Länderbereichsleiter der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> für Osteuropa und die<br />

Region GUS/Kaspisches Meer. Seit 1. November 2008 ist er als Mitglied der Konzernleitung verantwortlich für<br />

Ost- und Südosteuropa einschliesslich der Region GUS/Kaspisches Meer.<br />

Patrick Dolberg, belgischer Staatsbürger, geboren 1955. Patrick Dolberg besitzt einen MBA der Solvay Business<br />

School, Belgien. Seine berufliche Karriere begann er bei Exxon Chemical. Von 1984 bis 1986 war er im Verkauf<br />

und Marketing bei der Unilever-Gruppe und bei Exxon Chemical tätig. Danach folgten Managementpositionen<br />

bei Exxon Chemical International und Monsanto. 1991 stiess Patrick Dolberg zum <strong>Holcim</strong>-Konzern. Von 1992<br />

bis Ende 1996 war er General Manager von Scoribel, einer belgischen Konzerngesellschaft von <strong>Holcim</strong>. 1997<br />

übernahm er für <strong>Holcim</strong> die Leitung einer Konzerngesellschaft in Australien. Ende 1998 wurde er zum CEO<br />

von St. Lawrence Cement (heute <strong>Holcim</strong> Kanada) ernannt, und seit März 2003 war Patrick Dolberg CEO von<br />

<strong>Holcim</strong> US. Per 1. November 2008 hat er als Mitglied der Konzernleitung der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> die Länderverantwortung<br />

für Belgien, Frankreich, die Niederlande, Deutschland, die Schweiz und Italien übernommen.<br />

Paul Hugentobler, Schweizer Staatsbürger, geboren 1949. Paul Hugentobler, dipl. Ing. ETH und lic. oec. HSG, stiess<br />

1980 als Projektmanager zur heutigen <strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong> und wurde 1994 zum Länderbereichsleiter der<br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> ernannt. Von 1999 bis 2000 war er zudem CEO der Siam City Cement (Public) Company Limited mit<br />

Sitz in Bangkok, Thailand. Seit 1. Januar 2002 ist er Mitglied der Konzernleitung und verantwortlich für Südasien<br />

und ASEAN ohne Philippinen.


Benoît-H. Koch, französischer und brasilianischer Staatsbürger, geboren 1953. Benoît-H. Koch absolvierte seine<br />

Ausbildung zum Ingenieur an der ETH Zürich. Er stiess 1977 zu <strong>Holcim</strong>, wo er bis 1992 diverse Positionen bei<br />

Konzerngesellschaften in Brasilien, Frankreich, Belgien und der Schweiz innehatte. Seit 1992 ist er Mitglied der<br />

Konzernleitung und heute verantwortlich für Nordamerika, UK und Norwegen, den Mittelmeerraum, inklusive<br />

Iberische Halbinsel, und den internationalen Handel.<br />

Roland Köhler, Schweizer Staatsbürger, geboren 1953. Roland Köhler studierte an der Universität Zürich Betriebswirtschaft.<br />

1988 übernahm er bei der schweizerischen Hunziker Baustoffgruppe die Leitung Finanzen und<br />

Administration. 1994 wechselte er als Unternehmensberater zu <strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong>. Von 1995 bis 1998<br />

war er für die Dienststelle Corporate Controlling und von 1999 bis Ende 2001 für Business Risk Management<br />

zuständig. Seit 2002 war er verantwortlich für Corporate Strategy & Risk Management. Per 1. Januar 2005<br />

wurde Roland Köhler zum Corporate Functional Manager ernannt, verantwortlich für Corporate Strategy &<br />

Risk Management. Der Verwaltungsrat der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> hat Roland Köhler per 15. März <strong>2010</strong> zum Mitglied der<br />

Konzernleitung ernannt. In dieser Funktion leitet er als CEO der <strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong> (HGRS) die zentralen<br />

Service- und Unterstützungsfunktionen des Konzerns.<br />

Andreas Leu, Schweizer Staatsbürger, geboren 1967. Andreas Leu studierte Betriebswirtschaft an der Universität<br />

St. Gallen und hat einen MBA der Johnson Graduate School der Cornell University. Nach seiner Tätigkeit beim<br />

Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) trat er 1999 als Consultant in die Dienste von <strong>Holcim</strong> Group<br />

Support <strong>Ltd</strong>. 2002 folgte die Ernennung zum General Manager von <strong>Holcim</strong> Centroamérica, bevor er 2003 die<br />

Position des CEO von <strong>Holcim</strong> Ecuador übernahm. Während 2006 und 2007 war er auch CEO von <strong>Holcim</strong> Venezuela.<br />

Per 1. August 2008 wurde Andreas Leu zum Länderbereichsleiter der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> ernannt, zuständig für<br />

Kolumbien, Ecuador, Argentinien, Chile und Brasilien. Am 1. Januar 2011 hat Andreas Leu in der Konzernleitung<br />

Einsitz genommen und die Verantwortung für Lateinamerika von Thomas Knöpfel übernommen, der Ende <strong>2010</strong><br />

von dieser Funktion zurücktrat.<br />

Theophil H. Schlatter, Schweizer Staatsbürger, geboren 1951. Theophil H. Schlatter, lic. oec. HSG und dipl. Wirtschaftsprüfer,<br />

startete seine Karriere bei STG Coopers & Lybrand als Wirtschaftsprüfer. Nach sechs Jahren wechselte<br />

er zu <strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong>, wo er weitere sechs Jahre im Corporate Controlling tätig war. 1991 bis 1995<br />

war er Finanzchef und Mitglied der Geschäftsleitung der Sihl Papier AG. Danach war er während zweier Jahre CFO<br />

und Geschäftsleitungsmitglied der <strong>Holcim</strong> (Schweiz) AG. Seit 1997 ist er CFO und Mitglied der Konzernleitung der<br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>. Ende März 2011 wird Theophil H. Schlatter aus diesem Gremium austreten und in Pension gehen.<br />

Ian Thackwray, britischer Staatsbürger, geboren 1958. Ian Thackwray besitzt einen Studienabschluss in Chemie der<br />

Oxford University und ist auch Wirtschaftsprüfer. Nach dem Studium arbeitete er bei Pricewaterhouse und be-<br />

treute Mandate bei Grossunternehmen in Europa. 1985 begann er seine Karriere bei der Dow Corning Corporation,<br />

wo er verschiedene Managementaufgaben in Europa, Nordamerika und vor allem in Asien übernahm. Von 2004<br />

bis 2006 war er von Schanghai aus Verantwortlicher für das Asien-Pazifik-Geschäft dieser Gruppe. Ab September<br />

2006 war er CEO von <strong>Holcim</strong> Philippinen. Seit Jahresanfang <strong>2010</strong> Mitglied der Konzernleitung der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>, hat<br />

er am 1. Juli <strong>2010</strong> die Nachfolge von Tom Clough angetreten, der Ende Juni in Pension ging. Zum Delegationsbereich<br />

gehören die Gesellschaften in Ostasien, inklusive China, die Philippinen, Ozeanien sowie Süd- und Ostafrika.<br />

102 103


Corporate Governance<br />

Länderbereichsleitung<br />

Javier de Benito, spanischer Staatsbürger, geboren 1958, studierte Betriebs- und Volkswirtschaft an der Universi-<br />

dad Autónoma de Madrid und rundete seine akademische Ausbildung an der Harvard Business School ab. Nach<br />

einigen Jahren Berufserfahrung in der Finanzabteilung einer internationalen Stahlhandelsgesellschaft und als<br />

Spezialist für Finanzprojekte bei einer spanischen Exportförderungsgesellschaft trat er 1988 bei <strong>Holcim</strong> Trading<br />

ein. Zuständig für das Controlling der Tochtergesellschaften sowie für die Geschäftsentwicklung, übernahm er<br />

1992 die Position des stellvertretenden Generaldirektors, verantwortlich für die Handelsabteilung. Am 1. April<br />

2003 wurde er zum Länderbereichsleiter für den Mittelmeerraum, den Indischen Ozean und für Westafrika<br />

ernannt.<br />

Urs Fankhauser, Schweizer Staatsbürger, geboren 1963, schloss 1989 sein Studium an der Eidgenössischen Technischen<br />

Hochschule Zürich (ETH Zürich) ab und arbeitete danach als dipl. Masch. Ing. am Institut für Konstruktion<br />

und Bauweisen der ETH Zürich. 1991 begann er seine Karriere als Prozessingenieur bei <strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong>.<br />

Es folgten verschiedene Managementaufgaben im Ausland und eine Assistenz bei Urs Böhlen. 2002 wurde er<br />

zum Unternehmensleiter von <strong>Holcim</strong> Kroatien ernannt, und seit 2004 ist er Technischer Direktor der Region Osteuropa.<br />

Per 1. Januar 2011 wurde er zum Länderbereichsleiter und Mitglied der Geschäftsleitung der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />

ernannt. In dieser Funktion ist er zuständig für die Märkte in Ost- und Südosteuropa.<br />

Aidan Lynam, Staatsbürger der Republik Irland, geboren 1960, ist Maschineningenieur des University College Dublin<br />

und besitzt einen Executive MBA des IMD in Lausanne. Er trat 1986 als Berater in die Dienste von <strong>Holcim</strong> Group<br />

Support <strong>Ltd</strong> und war in Ägypten und der Schweiz tätig. Nach einigen Jahren bei Krupp Polysius in Deutschland<br />

kam er 1996 zurück zum Konzern, wo er mit dem Morning-Star-Projekt von <strong>Holcim</strong> Vietnam beauftragt wurde und<br />

1999 die Funktion als Terminal Manager übernahm. 2002 wurde er zum Technischen Leiter von <strong>Holcim</strong> Lanka<br />

ernannt, und 2006 kehrte er als CEO zu <strong>Holcim</strong> Vietnam zurück. Am 1. Januar <strong>2010</strong> hat er als Länderbereichsleiter<br />

von <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> die Verantwortung für Bangladesch, Malaysia, Singapur, Sri Lanka und Vietnam übernommen.<br />

Bernard Terver, französischer Staatsbürger, geboren 1952, schloss seine Studien an der Ecole Polytechnique in Paris<br />

im Jahr 1976 ab. Er begann seine Karriere in der Stahlindustrie und wechselte 1977 zum Zementproduzenten<br />

CEDEST, der 1994 von <strong>Holcim</strong> Frankreich übernommen worden war. 1999 wurde Bernard Terver CEO von <strong>Holcim</strong><br />

Kolumbien, und 2003 übernahm er die Länderbereichsleitung für die Andenstaaten, Zentralamerika und die<br />

Karibik. Seit Oktober 2008 ist er CEO von <strong>Holcim</strong> US, und im November <strong>2010</strong> wurde er auch CEO von Aggregate<br />

Industries US. Am 1. April <strong>2010</strong> wurde er zum Länderbereichsleiter und Mitglied der Geschäftsleitung der <strong>Holcim</strong><br />

<strong>Ltd</strong> ernannt. In dieser Funktion ist er auf Konzernebene zuständig für <strong>Holcim</strong> US und Aggregate Industries US.


Corporate Functional Managers<br />

Jacques Bourgon, französischer Staatsbürger, geboren 1958, studierte Maschinenbau an der Ecole Catholique<br />

d’Arts et Métiers in Lyon und ergänzte seine Ausbildung an der Harvard Business School. 1990 trat er in den<br />

<strong>Holcim</strong>-Konzern ein und übernahm bei <strong>Holcim</strong> Apasco in Mexiko verschiedene Managementpositionen;<br />

zunächst die Werksleitung in Tecomán und später die Verantwortung für die Zementproduktion von <strong>Holcim</strong><br />

Apasco als Mitglied der Geschäftsleitung. Mitte 2001 wechselte Jacques Bourgon als Leiter Corporate Engineering<br />

zu <strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong> in die Schweiz und wurde im Januar 2005 zum Corporate Functional Manager<br />

für Cement Manufacturing Services ernannt. Jacques Bourgon ist seit 2008 Mitglied sowohl des Industrial<br />

Advisory Board des Departements Maschinenbau und Verfahrenstechnik als auch des International Advisory<br />

Board der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich).<br />

Stefan Wolfensberger, Schweizer Staatsbürger, geboren 1957, ist Dr. sc. techn. der ETH Zürich. Er ergänzte seine<br />

Studien an der Stanford University in den USA. 1987 kam er als Unternehmensberater zu <strong>Holcim</strong>. Von 1990 bis<br />

1994 war er Assistent eines Mitgliedes der Konzernleitung und anschliessend CEO einer belgischen Baustoffgruppe.<br />

Seit 1997 führt er die Dienststelle Mineral Components/Product Development, und seit Oktober 2004<br />

ist er auch Leiter von Commercial Services. Per 1. Januar 2005 wurde Stefan Wolfensberger zum Corporate<br />

Functional Manager ernannt, verantwortlich für Commercial Services.<br />

104 105


Entschädigungsbericht<br />

Entschädigungsbericht<br />

Auch bei <strong>Holcim</strong> sind es die Mitarbeitenden, welche Wert<br />

und Erfolg des Unternehmens schaffen. <strong>Holcim</strong> will darum in<br />

einem hochkompetitiven Arbeitsmarkt weltweit ein attraktiver<br />

Arbeitgeber sein. Das Gehaltssystem der Firma hat sich als<br />

zielführend und robust erwiesen und bildet eine solide Basis<br />

für die Entlöhnung und Motivierung auf den verschiedenen<br />

Führungsstufen.<br />

Finanzielle Entschädigung für die Organmitglieder<br />

der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />

In diesem Kapitel des <strong>Geschäftsbericht</strong>s werden die<br />

finanziellen Entschädigungen von Verwaltungsrat<br />

und Geschäftsleitung sowie die Leistungen an ehemalige<br />

Organmitglieder der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> offengelegt.<br />

An nahestehende Drittpersonen wurden keine Vergütungen<br />

ausgerichtet.<br />

Architektur des Festsetzungsverfahrens<br />

der Entschädigungen<br />

Das Governance, Nomination & Compensation Committee<br />

berät und unterstützt den Verwaltungsrat<br />

unter anderem bei der Festlegung der Entschädigungspolitik<br />

und der Entschädigungen für Verwaltungsrat<br />

und Geschäftsleitung. Es führt mindestens<br />

drei jährliche Sitzungen durch, nämlich zu Beginn<br />

des Jahres, in der Jahresmitte und im Herbst.<br />

Zu Beginn des Jahres werden der Grad der Zielerreichung<br />

für das vorangegangene Jahr beurteilt und<br />

Ziele für das laufende Jahr festgelegt. Der CEO<br />

beurteilt die Leistung der anderen Mitglieder der<br />

Geschäftsleitung, und das Governance, Nomination &<br />

Compensation Committee nimmt davon Kenntnis.<br />

Ebenfalls in der Sitzung zu Beginn des Jahres wird die<br />

gesamte finanzielle Entschädigung der Konzernleitung<br />

vom Governance, Nomination & Compensation<br />

Committee, jährlich und mit jeweiliger Kenntnisnahme<br />

durch den Gesamtverwaltungsrat, festgelegt. Der<br />

CEO legt jährlich die finanzielle Entschädigung der<br />

übrigen Mitglieder der Geschäftsleitung fest, unter<br />

Kenntnisnahme durch das Governance, Nomination &<br />

Compensation Committee. Im Herbst wird die finanzielle<br />

Entschädigung des Verwaltungsrates für das<br />

kommende Jahr durch das Governance, Nomination &<br />

Compensation Committee beurteilt. Falls notwendig<br />

schlägt es dem Verwaltungsrat Änderungen vor.<br />

Der Präsident des Governance, Nomination & Compensation<br />

Committee kann Konzernleitungsmitglieder,<br />

andere Verantwortliche des Konzerns oder Dritte<br />

zu den Sitzungen einladen. Nach jeder Sitzung des<br />

Governance, Nomination & Compensation Committee<br />

wird der Verwaltungsrat über die Diskussionspunkte,<br />

die Entscheidungen und Empfehlungen informiert.


Entschädigungspolitik<br />

Verwaltungsrat<br />

Die Mitglieder des Verwaltungsrates beziehen ein<br />

festes Honorar bestehend aus einer fixen Vergütung<br />

in bar und einem Anteil Aktien der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>. Die<br />

Aktien unterliegen einer fünfjährigen Sperrfrist, in<br />

der sie weder verkauft noch belehnt werden dürfen.<br />

Für den Präsidenten und den Vizepräsidenten des<br />

Verwaltungsrates sowie für die Mitglieder des Audit<br />

Committee und Governance, Nomination & Compensation<br />

Committee werden zusätzliche Entschädigungen<br />

bezahlt. Der Verwaltungsratspräsident ist in der<br />

Pensionskasse versichert.<br />

Geschäftsleitung<br />

Die Geschäftsleitung der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> besteht aus<br />

der Konzernleitung, den Länderbereichsleitern und<br />

den Corporate Functional Managers. Die gesamte<br />

jährliche finanzielle Entschädigung an die Geschäftsleitung<br />

setzt sich aus dem Grundgehalt und einer<br />

variablen Entschädigung zusammen. Die Mitglieder<br />

der Geschäftsleitung sind in der Pensionskasse versichert.<br />

Das Grundgehalt der Mitglieder der Geschäftsleitung<br />

ist fix und wird in bar ausbezahlt.<br />

Periodisch erfolgt ein Benchmarking auf Basis der jährlichen<br />

Vergütungsberichte von Firmen einer Vergleichsgruppe.<br />

Die Vergleichsgruppe umfasst vier internationale<br />

Unternehmen in derselben Branche wie <strong>Holcim</strong>,<br />

mit ähnlicher geographischer Ausdehnung und Komplexität,<br />

sowie die zehn am höchsten kapitalisierten<br />

Unternehmen in der Schweiz, also Unternehmen mit<br />

vergleichbarer Grösse und Komplexität. Das Benchmarking<br />

erfolgt unter Berücksichtigung von Funktion und<br />

Verantwortung. <strong>2010</strong> wurde PricewaterhouseCoopers<br />

AG als externer Berater für eine grundsätzliche und<br />

detaillierte Überprüfung des Entschädigungssystems<br />

für den CEO und die Konzernleitung beigezogen. Das<br />

Resultat der Überprüfung ergab, dass das gegenwärtige<br />

System sich sowohl in Zeiten des Aufschwungs als<br />

auch in den nachfolgenden Krisen bewährt hat und<br />

eine auf den Unternehmenswert ausgerichtete Entschädigungsphilosophie<br />

für die Zukunft darstellt.<br />

Die variable Entschädigung setzt sich aus einer kon-<br />

zernbezogenen und einer individuellen Komponente<br />

zusammen. Vorausgesetzt, alle Ziele werden per<br />

31. Dezember des Jahres erreicht, beträgt die variable<br />

Entschädigung für die Geschäftsleitung (ohne CEO) je<br />

nach Funktion zwischen 45 Prozent und 90 Prozent des<br />

Grundgehalts und für den CEO 92 Prozent. Für beide<br />

Entschädigungskomponenten wird grundsätzlich zu<br />

Beginn des Jahres ein Betrag als “target” festgelegt;<br />

dieser wird nur bei einer Zielerreichung von 100 Prozent<br />

entrichtet und ist entsprechend variabel. Zudem<br />

werden Tiefst- und Höchstgrenzen der Zielerreichung<br />

festgelegt, die – wie unten beschrieben – auf die minimalen<br />

und maximalen Auszahlungsfaktoren anwendbar<br />

sind. Die Auszahlungsfaktoren dazwischen werden<br />

je nach Zielerreichung linear interpoliert.<br />

Die konzernbezogene Komponente ist von den finanziellen<br />

Resultaten des Konzerns abhängig. Wenn alle<br />

Ziele per 31. Dezember des betreffenden Jahres erreicht<br />

werden, macht sie für die Geschäftsleitung (ohne CEO)<br />

im Durchschnitt 61 Prozent der variablen Entschädigung<br />

aus, für den CEO 56 Prozent. Sie berechnet sich<br />

aufgrund des erreichten betrieblichen EBITDA und<br />

des Return on Invested Capital nach Steuern (ROICAT). Beide Ziele haben gleiches Gewicht, ausser bei Länderbereichsleitern,<br />

bei denen 60 Prozent von der betrieblichen<br />

EBITDA-Komponente und 40 Prozent von der<br />

ROICAT-Komponente abhängen. Für beide Komponenten<br />

wird ein Ziel (bei dessen Erreichung die Auszahlung von<br />

100 Prozent der variablen Entschädigung resultiert)<br />

bestimmt, und es werden maximale und minimale<br />

Schwellenwerte (bei deren Erreichung die Auszahlung<br />

von 200 Prozent respektive 0 Prozent der variablen Entschädigung<br />

resultiert) definiert. Die konzernbezogene<br />

Komponente der variablen Entschädigung wurde für die<br />

Geschäftsleitung (ohne CEO) je nach Funktion und bei<br />

100 Prozent Zielerreichung zwischen CHF 120 000 und<br />

CHF 550 000, für den CEO auf CHF 1 100 000 festgelegt.<br />

Für das Jahr <strong>2010</strong> wurde das betriebliche EBITDA-Ziel<br />

auf 5 Prozent Wachstum gegenüber dem Vorjahr (Länderbereichsleiter<br />

bei Erreichung der budgetierten regionalen<br />

betrieblichen EBITDA-Marge) und auf 8 Prozent<br />

beim ROICAT, je auf Basis “like-for-like”, festgelegt. Das<br />

ROICAT-Ziel wurde aufgrund des definierten Kapitalkostensatzes<br />

nach Steuern (WACCAT) von 8 Prozent<br />

gewählt. Die minimalen und maximalen Auszahlungsfaktoren<br />

wurden auf ±20 Prozent für das betriebliche<br />

EBITDA-Ziel (Länderbereichsleiter –2,5/+5 Prozentpunkte<br />

regionale betriebliche EBITDA-Marge) und auf ±3 Prozentpunkte<br />

für das ROICAT-Ziel festgelegt. <strong>2010</strong> hat sich<br />

106 107


Entschädigungsbericht<br />

der betriebliche EBITDA um –6,1 Prozent zurückgebildet<br />

(beziehungsweise die regionalen betrieblichen EBITDA-<br />

Margen die Budgets um durchschnittlich +1 Prozentpunkt<br />

übertroffen), und der ROICAT 5,9 Prozent erreicht,<br />

alles auf Basis “like-for-like”. Das entspricht einem Zielerreichungsgrad<br />

von 55 Prozent (betrieblicher EBITDA;<br />

regionale betriebliche EBITDA-Marge 120 Prozent) beziehungsweise<br />

30 Prozent (ROICAT). Die Geschäftsleitung<br />

(ohne CEO) erzielte einen Auszahlungsfaktor von 48 Prozent,<br />

der CEO 43 Prozent. Die Konzernkomponente wird<br />

in Form von Namenaktien der Gesellschaft, die einer<br />

fünfjährigen Sperrfrist unterliegen, in der sie weder verkauft<br />

noch belehnt werden dürfen, und einer Barkomponente<br />

von zirka 30 Prozent entrichtet. Zugeteilte Aktien<br />

werden auf Basis des durchschnittlichen Marktpreises<br />

im Zeitraum vom 1. Januar 2011 bis zum 15. Februar 2011<br />

bewertet und werden dem eigenen Bestand der Gesellschaft<br />

entnommen oder im Markt gekauft.<br />

Die individuelle Komponente beträgt für die<br />

Geschäftsleitung (ohne CEO), wenn alle Ziele per<br />

31. Dezember erreicht werden, rund 39 Prozent der variablen<br />

Entschädigung, für den CEO 44 Prozent, und<br />

hängt von der Leistung des Einzelnen ab. Für alle Mitglieder<br />

der Geschäftsleitung wird eine Anzahl von<br />

quantitativen und qualitativen persönlichen Zielen<br />

festgelegt, entsprechend ihrer Funktion und Verantwortung.<br />

Diese messbaren Ziele werden gewichtet und<br />

beziehen sich auf funktionale Leistungen, strategische<br />

Ziele, operative Ziele und spezifische projektbezogene<br />

Ziele. Auf Basis der Zielerreichung wird für jedes Ziel<br />

ein Zielerreichungsgrad in Prozenten ermittelt, woraus<br />

sich ein Faktor für die gesamte Zielerreichung zwischen<br />

0 und 100 Prozent ergibt. In seltenen Fällen wird<br />

durch den CEO (oder durch das Governance, Nomination<br />

& Compensation Committee, wenn es um den<br />

CEO geht) freies Ermessen angewendet, um den resultierenden<br />

Zielerreichungsfaktor bei unvorhersehbaren<br />

Ereignissen anzupassen, jedoch kann dieser unter keinen<br />

Umständen den Erreichungsfaktor von 100 Prozent<br />

übersteigen. Im Jahr <strong>2010</strong> erhöhte der CEO den Zielerreichungsfaktor<br />

für ein Geschäftsleitungsmitglied aufgrund<br />

ausserordentlicher Verdienste. Der gesamte Zielerreichungsfaktor<br />

wird dann mit der anvisierten variablen<br />

Entschädigung multipliziert, um den Betrag für<br />

die individuelle Komponente zu ermitteln. Für das Jahr<br />

<strong>2010</strong> wurde die individuelle Komponente der variablen<br />

Entschädigung bei 100 Prozent Zielerreichung für die<br />

Geschäftsleitung (ohne CEO) je nach Funktion zwischen<br />

CHF 90 000 und CHF 350 000 und für den CEO auf<br />

CHF 850 000 festgelegt. Der durchschnittliche Zielerreichungsgrad<br />

beziehungsweise der Auszahlungsfaktor<br />

betrug für die Geschäftsleitung (ohne CEO) 86 Prozent<br />

und für den CEO 83 Prozent. Die individuelle Komponente<br />

wird in Form von Optionen auf Namenaktien<br />

der Gesellschaft entrichtet, zuzüglich einer Barkomponente<br />

von rund 30 Prozent. Der Ausübungspreis der<br />

Optionen entspricht dem Marktpreis der Aktie am<br />

Datum der Zuteilung. Die Optionen unterliegen einer<br />

Sperrfrist von drei Jahren ab Zuteilung und haben eine<br />

Laufzeit von acht Jahren. Die Optionen werden nach<br />

dem Black-Scholes-Modell bewertet (die zugrundeliegenden<br />

Parameter sind auf Seite 185 dargestellt). Die<br />

Gesellschaft beschafft sich die zugrundeliegenden<br />

Aktien am Datum der Zuteilung aus dem Eigenbestand<br />

beziehungsweise kauft sie am Markt zu.<br />

Altersvorsorgesystem für die Geschäftsleitung<br />

Das Grundgehalt der Geschäftsleitung ist in einem<br />

gestuften Altersvorsorgesystem versichert, welches<br />

die staatlichen Vorsorgepläne, wie zum Beispiel AHV/<br />

IV, den <strong>Holcim</strong> Pension Fund, den <strong>Holcim</strong> Supplementary<br />

Pension Fund und den Gemini Pension Fund<br />

umfasst. Mit Ausnahme der schweizerischen AHV/IV<br />

und von einigen lokalen Sozialversicherungsplänen<br />

basieren alle Pensionskassen auf dem System des<br />

Beitragsprimats und bieten Alters-, Invaliden-, Kinderund<br />

Hinterlassenenrenten oder entsprechende Kapitalauszahlungen<br />

an.<br />

Das Governance, Nomination & Compensation Committee<br />

hat die Altersvorsorge für die Geschäftsleitung<br />

am 30. Juni 2005 und 23. Februar <strong>2010</strong> überprüft und<br />

festgelegt. Demgemäss soll die Altersvorsorge für<br />

Konzernleitungsmitglieder und den CEO bei einem<br />

Rücktrittsalter von 62 Jahren, 10 Dienstjahren in der<br />

Geschäftsleitung und 20 Jahren Konzernzugehörigkeit<br />

ungefähr 40 Prozent des durchschnittlichen Grundgehalts<br />

der letzten drei Jahre betragen beziehungsweise<br />

50 Prozent für die übrige Geschäftsleitung,<br />

wobei alle Altersvorsorgepläne mit Bezug auf die<br />

aktuelle und frühere Beschäftigung berücksichtigt<br />

werden, inklusive der staatlichen Vorsorge. Eine vorzeitige<br />

oder aufgeschobene Pensionierung führt zu<br />

Leistungsanpassungen auf der Basis versicherungsmathematischer<br />

Berechnungen.


Im Falle von Abweichungen zwischen den erreichten<br />

Altersvorsorgeleistungen und der geplanten Altersvorsorge<br />

entscheidet das Governance, Nomination &<br />

Compensation Committee im Hinblick auf bevorstehende<br />

Pensionierungen über allfällige Gutschriften<br />

zugunsten der individuellen Versicherungskonten.<br />

Sie basieren auf versicherungsmathematischen Überlegungen.<br />

Im Juli <strong>2010</strong> beschloss das Governance,<br />

Nomination & Compensation Committee einen Ausgleich<br />

von total CHF 8,8 Millionen. Diese Gutschriften<br />

erfolgen zulasten der bestehenden Rückstellungen<br />

der Stiftung des Arbeitgebers im <strong>Holcim</strong> International<br />

Pension Trust und belasten die Erfolgsrechnung<br />

des Konzerns nicht.<br />

Arbeitsverträge der Geschäftsleitung<br />

Die Arbeitsverträge der Geschäftsleitung sind auf<br />

unbestimmte Zeit abgeschlossen und können auf ein<br />

Jahr gekündigt werden. Verträge, welche vor 2004<br />

abgeschlossen wurden, beinhalten je nach Anstellungsdauer<br />

eine Abgangsentschädigung von einem<br />

Jahresgehalt beziehungsweise zwei Jahresgehältern,<br />

sofern die Kündigung durch das Unternehmen erfolgt.<br />

Neuere Arbeitsverträge beinhalten keine Abgangsentschädigung<br />

mehr.<br />

Bei Ernennung kann Mitgliedern der Konzernleitung<br />

durch das Governance, Nomination & Compensation<br />

Committee einmalig eine Anzahl Optionen auf Namen-<br />

aktien der Gesellschaft zugeteilt werden. Vorausset-<br />

zung ist eine fünfjährige Konzernzugehörigkeit. Die<br />

Optionen unterliegen während neun Jahren einer<br />

Verfügungsbeschränkung und haben eine Laufzeit<br />

von zwölf Jahren. Die Gesellschaft beschafft sich die<br />

zugrundeliegenden Aktien aus dem Eigenbestand<br />

beziehungsweise kauft sie am Markt zu. Die in den<br />

letzten Jahren vorgenommenen einmaligen Zuteilun-<br />

gen sind im <strong>Geschäftsbericht</strong> auf Seite 185 aufgeführt.<br />

Optionen, welche bei der Ernennung zum Mitglied<br />

der Konzernleitung zugeteilt werden und gesperrt<br />

sind, verfallen grundsätzlich ohne Abgeltung bei<br />

Austritt aus dem Konzern, ausser bei Pensionierung,<br />

Todesfall und Invalidität. Aktien und Optionen, die<br />

aus der jährlichen Entschädigung zugeteilt sind, können<br />

bis zum Ablauf der Sperrfrist weder verkauft<br />

noch belehnt werden. Beim Austritt eines Mitgliedes<br />

der Geschäftsleitung bleibt die Sperrfrist für Aktien<br />

und jährlich zugeteilte Optionen weiterhin bestehen<br />

und ändert sich zeitlich nicht.<br />

Entschädigung des Verwaltungsrates<br />

und der Geschäftsleitung<br />

Die Tabelle auf Seite 110 zeigt die Bezüge des Verwaltungsrates<br />

im Jahr <strong>2010</strong> im Einzelnen und der<br />

15 Geschäftsleitungsmitglieder insgesamt sowie jenes<br />

Mitgliedes der Geschäftsleitung mit der höchsten<br />

Einzelentschädigung. Die ausgewiesenen Beträge<br />

basieren auf dem Prinzip der Periodenabgrenzung und<br />

beziehen sich auf die Leistungen im Jahr <strong>2010</strong>.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> haben die elf nicht exekutiven Mitglieder<br />

des Verwaltungsrates eine Entschädigung in Höhe<br />

von insgesamt CHF 2,9 Millionen (2009: 3,1) erhalten.<br />

In Form von Honoraren wurden CHF 1,8 Millionen (2009:<br />

1,9), als Leistungen an Vorsorgeeinrichtungen CHF 0,1<br />

Millionen (2009: 0,1), als aktienbezogene Vergütungen<br />

CHF 0,9 Millionen (2009: 0,9) und CHF 0,1 Millionen<br />

(2009: 0,2) als andere Entschädigungen ausbezahlt.<br />

Die jährliche Gesamtentschädigung für die 15 Mitglieder<br />

der Geschäftsleitung (einschliesslich CEO)<br />

belief sich auf CHF 36,7 Millionen (2009: 27,2). Darin<br />

enthalten sind das Grundgehalt und die variable<br />

Entschädigung in bar von CHF 18,2 Millionen (2009:<br />

16,7), aktienbezogene Vergütungen von CHF 4,4 Millionen<br />

(2009: 4,9), Arbeitgeberbeiträge an Vorsorgeeinrichtungen<br />

von CHF 5,3 Millionen (2009: 4,8)<br />

und “Andere” Entschädigungen von CHF 8,8 Millionen<br />

(2009: 0,8), welche gemäss den Regeln der SIX Swiss<br />

Exchange die Gutschriften des <strong>Holcim</strong> International<br />

Pension Trust für die zusätzliche Finanzierung der<br />

Altersvorsorge in Höhe von CHF 8,3 Millionen enthalten.<br />

Der CEO bezog ein Grundgehalt und eine variable<br />

Entschädigung in bar von CHF 2,5 Millionen (2009:<br />

2,5), aktienbezogene Vergütungen von CHF 0,8 Millionen<br />

(2009: 0,9) und Arbeitgeberbeiträge an Vorsorgeeinrichtungen<br />

von CHF 0,4 Millionen (2009: 0,6).<br />

Demzufolge ergab sich eine Gesamtentschädigung<br />

vor den Gutschriften für die zusätzliche Finanzierung<br />

der Altersvorsorge von CHF 3,7 Millionen (2009: 4).<br />

Unter Einbezug der zusätzlichen Gutschriften aus<br />

dem <strong>Holcim</strong> International Pension Trust in Höhe<br />

von CHF 5 Millionen – basierend auf versicherungsmathematischen<br />

Überlegungen und unter “Andere”<br />

Entschädigungen aufgeführt – ergibt sich für den<br />

108 109


Entschädigungsbericht<br />

Entschädigungen Verwaltungsrat/Geschäftsleitung 1<br />

Name Funktion Grundgehalt<br />

Bar Aktien 2<br />

Rolf Soiron Präsident des Verwaltungsrates, Vorsitzender Anzahl 1 166<br />

Governance, Nomination & Compensation Committee CHF 595 680 80 000<br />

Andreas von Planta Vizepräsident des Verwaltungsrates, Anzahl 1 166<br />

Mitglied Audit Committee CHF 300 000 80 000<br />

Christine Binswanger Mitglied des Verwaltungsrates Anzahl 1 166<br />

CHF 80 000 80 000<br />

Lord Norman Fowler Mitglied des Verwaltungsrates bis 7. Mai 2009 Anzahl<br />

CHF<br />

Beat Hess Mitglied des Verwaltungsrates ab 6. Mai <strong>2010</strong> Anzahl 680<br />

CHF 46 667 46 667<br />

Erich Hunziker Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl 1 166<br />

Mitglied Governance, Nomination & Compensation Committee CHF 100 000 80 000<br />

Peter Küpfer Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl 1 166<br />

Vorsitzender Audit Committee CHF 180 000 80 000<br />

Adrian Loader Mitglied des Verwaltungsrates Anzahl 1 166<br />

CHF 80 000 80 000<br />

H. Onno Ruding Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl<br />

Mitglied Audit Committee bis 6. Mai <strong>2010</strong> CHF<br />

Thomas Schmidheiny Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl 1 166<br />

Mitglied Governance, Nomination & Compensation Committee CHF 130 8005 80 000<br />

Wolfgang Schürer Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl 1 166<br />

Mitglied Governance, Nomination & Compensation Committee CHF 100 000 80 000<br />

Dieter Spälti Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl 1 166<br />

Mitglied Audit Committee ab 6. Mai <strong>2010</strong> CHF 97 500 80 000<br />

Robert F. Spoerry Mitglied des Verwaltungsrates Anzahl 1 166<br />

CHF 80 000 80 000<br />

Total Verwaltungsrat Anzahl 12 340<br />

(nicht exekutive Mitglieder) CHF 1 790 647 846 667<br />

Markus Akermann6 Exekutives Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl<br />

CEO CHF 2 124 500<br />

Variable Entschädigung<br />

in Prozent des Grundgehalts<br />

Total Geschäftsleitung 8 Anzahl<br />

CHF 15 613 946<br />

Variable Entschädigung<br />

in Prozent des Grundgehalts<br />

1 Die Entschädigungen an den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung werden vor Abzug von Quellensteuern und Arbeitnehmerbeiträgen an die Sozialversicherung<br />

ausgewiesen. Unter “Andere Entschädigungen” werden die Arbeitgeberbeiträge der Vorsorgeleistungen (AHV/IV, Pensionskassen) sowie Pauschalspesen,<br />

Dienstaltersgeschenke, Kinderzulagen etc. aufgeführt. Die Parameter für die Fair-Value-Bewertung der für das Berichtsjahr zugeteilten Aktien und Optionen sind<br />

auf Seite 184 unter “Aktienbezogene Vergütungen” offengelegt.<br />

2 Die Aktien wurden zum durchschnittlichen Börsenkurs der Periode 1. Januar 2011 bis 15. Februar 2011 bewertet und sind für fünf Jahre gesperrt.<br />

3 Wert der Optionen nach dem Black-Scholes-Modell im Zeitpunkt der Zuteilung.<br />

4 Diese Beträge enthalten gemäss den Regeln der SIX Swiss Exchange im wesentlichen die Gutschriften aus dem <strong>Holcim</strong> International Pension Trust in Höhe von<br />

CHF 8,3 Millionen, welche die Erfolgsrechnung des Konzerns nicht belasten.<br />

5 Inklusive Verwaltungsratshonorare von Tochtergesellschaften.<br />

6 Mitglied der Geschäftsleitung mit der höchsten Entschädigung.<br />

7 Beinhaltet gemäss den Regeln der SIX Swiss Exchange auch den Aufwand der Stiftung des Arbeitgebers für die zusätzliche Finanzierung der Altersvorsorge.<br />

Ohne sie hätte die Gesamtvergütung <strong>2010</strong> CHF 3,7 Millionen betragen.<br />

8 Inklusive exekutives Mitglied des Verwaltungsrates, CEO.


Variable Entschädigung Andere Entschädigungen Gesamt- Gesamt-<br />

Bar Aktien 2 Optionen 3 Vorsorge- Andere 4 vergütung vergütung<br />

4 567 28 180<br />

leistungen <strong>2010</strong> 2009<br />

Arbeitgeberbeiträge<br />

32 394 50 023 758 097 759 028<br />

18 170 10 023 408 193 408 169<br />

7 060 10 023 177 083 175 801<br />

2 357 5 833 101 524<br />

70 834<br />

8 070 10 023 198 093 198 069<br />

11 262 10 023 281 285 281 331<br />

0 10 023 170 023 170 000<br />

207 726<br />

9 625 10 023 230 448 225 801<br />

8 070 10 023 198 093 198 069<br />

7 944 10 023 195 467 177 059<br />

7 060 10 023 177 083 175 801<br />

112 012 146 063 2 895 389 3 047 688<br />

390 515 313 479 467 506 379 676 5 038 320 8 713 996 7 3 993 318<br />

55,1%<br />

28 848 145 063<br />

2 614 863 1 980 127 2 406 611 5 260 900 8 786 016 36 662 463 27 221 571<br />

44,8%<br />

110 111


Entschädigungsbericht<br />

CEO nach den Regeln der SIX Swiss Exchange eine<br />

Gesamtentschädigung von CHF 8,7 Millionen (2009: 4).<br />

In Übereinstimmung mit Art.663b bis des Schweizerischen<br />

Obligationenrechts (Transparenzgesetz) werden das<br />

Grundgehalt und die variable Entschädigung in bar<br />

vor Abzug von ausländischen Quellensteuern ausgewiesen.<br />

Ferner beinhalten die Vorsorgeleistungen<br />

auch die Arbeitgeberbeiträge an die AHV/IV.<br />

Entschädigung an ehemalige Organmitglieder<br />

Im Berichtsjahr wurden an ein ehemaliges Verwaltungsratsmitglied<br />

und drei ehemalige Geschäftsleitungsmitglieder<br />

Entschädigungen in Höhe von<br />

CHF 2,9 Millionen ausgerichtet. Dieser Betrag beinhaltet<br />

gemäss den Regeln der SIX Swiss Exchange<br />

einen Aufwand der Stiftung des Arbeitgebers für die<br />

zusätzliche Finanzierung der Altersvorsorge eines<br />

ehemaligen Geschäftsleitungsmitgliedes in Höhe<br />

von CHF 0,5 Millionen.<br />

Beteiligungen und Darlehen<br />

Aktien- und Optionsbesitz des Verwaltungsrates<br />

Die nicht exekutiven Mitglieder des Verwaltungsrates<br />

sind per Ende Jahr <strong>2010</strong> im Besitz von insgesamt<br />

59 714 164 Namenaktien der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>. Diese setzen<br />

sich aus privat erworbenen und aus Beteiligungsund<br />

Entschädigungsprogrammen zugeteilten Aktien<br />

zusammen. Nicht exekutive Mitglieder des Verwaltungsrates<br />

verfügen per Ende Jahr <strong>2010</strong> über keine<br />

Optionen aus Entschädigungs- und Beteiligungsprogrammen.<br />

Im Vorfeld von börsenrelevanten Informationen oder<br />

Projekten und bis zu deren Veröffentlichung ist dem<br />

Verwaltungsrat, der Geschäftsleitung und den betroffenen<br />

Mitarbeitern untersagt, Transaktionen mit<br />

Beteiligungsrechten oder anderen Finanzinstrumenten<br />

der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>, ihrer börsenkotierten Konzerngesellschaften<br />

oder von möglichen Zielgesellschaften<br />

durchzuführen (trade restriction period).


Aktien- und Optionsbestand Verwaltungsrat 1<br />

Name Funktion Gesamtzahl Gesamtzahl<br />

Rolf Soiron Präsident, Vorsitzender Governance,<br />

an Aktien <strong>2010</strong> an Kaufoptionen <strong>2010</strong><br />

Nomination & Compensation Committee 35 713 –<br />

Andreas von Planta Vizepräsident 9 508 –<br />

Christine Binswanger Mitglied 2 760 –<br />

Beat Hess Mitglied 200 –<br />

Erich Hunziker Mitglied 9 750 –<br />

Peter Küpfer Mitglied, 37 000 2<br />

Vorsitzender Audit Committee 9 749 31 000 3<br />

Adrian Loader Mitglied 5 514 –<br />

Thomas Schmidheiny Mitglied 59 568 933 –<br />

Wolfgang Schürer Mitglied 42 454 –<br />

Dieter Spälti Mitglied 21 404 –<br />

Robert F. Spoerry Mitglied 8 179 –<br />

Total Verwaltungsrat<br />

(nicht exekutive Mitglieder) 59 714 164 68 000<br />

1 Aktien sind ab Zuteilung jeweils für fünf Jahre gesperrt, in denen sie weder verkauft noch belehnt werden dürfen.<br />

2 Ausübungspreis: CHF 70; Ratio: 1:1; Style: American; Verfalltag: 19.8.2014.<br />

3 Ausübungspreis: CHF 80; Ratio: 1:1; Style: American; Verfalltag: 12.11.2013.<br />

Aktien- und Optionsbestand Verwaltungsrat 1<br />

Name Funktion Gesamtzahl Gesamtzahl<br />

Rolf Soiron Präsident, Vorsitzender Governance,<br />

1 Aktien sind ab Zuteilung jeweils für fünf Jahre gesperrt, in denen sie weder verkauft noch belehnt werden dürfen.<br />

2 Ausübungspreis: CHF 110; Ratio: 1.0411:1; Style: European; Verfalltag: 21.5.<strong>2010</strong>.<br />

3 Ausübungspreis: CHF 80; Ratio: 1:1; Style: American; Verfalltag: 12.11.2013.<br />

an Aktien 2009 an Kaufoptionen 2009<br />

Nomination & Compensation Committee 34 667 –<br />

Andreas von Planta Vizepräsident 8 462 –<br />

Christine Binswanger Mitglied 1 714 –<br />

Erich Hunziker Mitglied 8 704 –<br />

Peter Küpfer Mitglied, 83 288 2<br />

Vorsitzender Audit Committee 8 703 31 000 3<br />

Adrian Loader Mitglied 5 468 –<br />

H. Onno Ruding Mitglied 4 595 –<br />

Thomas Schmidheiny Mitglied 59 567 887 –<br />

Wolfgang Schürer Mitglied 41 408 –<br />

Dieter Spälti Mitglied 20 017 –<br />

Robert F. Spoerry Mitglied 7 133 –<br />

Total Verwaltungsrat<br />

(nicht exekutive Mitglieder) 59 708 758 114 288<br />

112 113


Entschädigungsbericht<br />

Aktien- und Optionsbesitz der Geschäftsleitung<br />

Per 31. Dezember <strong>2010</strong> hielten das geschäftsführende<br />

Mitglied des Verwaltungsrates sowie die übrigen<br />

Mitglieder der Geschäftsleitung insgesamt 379 034<br />

Namenaktien der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>. Diese Anzahl beinhaltet<br />

sowohl privat erworbene als auch aus Beteiligungsund<br />

Entschädigungsprogrammen des Konzerns<br />

zugeteilte Aktien. Des weiteren hielt die Geschäftsleitung<br />

per Ende des Geschäftsjahres <strong>2010</strong> insgesamt<br />

976 831 Aktienoptionen, die aus Entschädigungs- und<br />

Beteiligungsprogrammen verschiedener Jahre stammen.<br />

Optionen werden nur auf Namenaktien der<br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> abgegeben. Eine Option berechtigt zum<br />

Bezug einer Namenaktie der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>.<br />

Aktien- und Optionsbestand Geschäftsleitung 1<br />

Name Position Gesamtzahl Gesamtzahl<br />

an Aktien <strong>2010</strong> an Kaufoptionen <strong>2010</strong><br />

Markus Akermann Exekutives Mitglied des Verwaltungsrates, CEO 89 429 261 916<br />

Urs Böhlen Konzernleitungsmitglied 15 943 69 801<br />

Patrick Dolberg Konzernleitungsmitglied 10 505 53 609<br />

Paul Hugentobler Konzernleitungsmitglied 73 511 105 704<br />

Thomas Knöpfel Konzernleitungsmitglied 34 284 99 896<br />

Benoît-H. Koch Konzernleitungsmitglied 28 239 94 133<br />

Roland Köhler Konzernleitungsmitglied, CEO HGRS 7 411 53 693<br />

Theophil H. Schlatter Konzernleitungsmitglied, CFO 59 627 120 883<br />

Ian Thackwray Konzernleitungsmitglied 1 589 33 550<br />

Javier de Benito Länderbereichsleiter 17 095 18 885<br />

Andreas Leu Länderbereichsleiter 9 455 9 124<br />

Aidan Lynam Länderbereichsleiter 1 226 0<br />

Bernard Terver Länderbereichsleiter 18 132 20 960<br />

Jacques Bourgon Corporate Functional Manager 7 202 16 783<br />

Stefan Wolfensberger Corporate Functional Manager 5 386 17 894<br />

Total Geschäftsleitung 379 034 976 831<br />

Aktien- und Optionsbestand Geschäftsleitung 1<br />

Name Position Gesamtzahl Gesamtzahl<br />

an Aktien 2009 an Kaufoptionen 2009<br />

Markus Akermann Exekutives Mitglied des Verwaltungsrates, CEO 83 847 234 065<br />

Urs Böhlen Konzernleitungsmitglied 13 052 58 545<br />

Tom Clough Konzernleitungsmitglied 23 254 83 688<br />

Patrick Dolberg Konzernleitungsmitglied 7 714 41 029<br />

Paul Hugentobler Konzernleitungsmitglied 70 720 93 124<br />

Thomas Knöpfel Konzernleitungsmitglied 31 493 89 633<br />

Benoît-H. Koch Konzernleitungsmitglied 25 448 83 772<br />

Theophil H. Schlatter Konzernleitungsmitglied, CFO 56 836 108 303<br />

Bill Bolsover Länderbereichsleiter und Corporate Functional Manager 6 438 12 531<br />

Javier de Benito Länderbereichsleiter 15 256 16 618<br />

Gérard Letellier Länderbereichsleiter 10 156 17 726<br />

Andreas Leu Länderbereichsleiter 7 092 5 719<br />

Jacques Bourgon Corporate Functional Manager 6 590 14 059<br />

Roland Köhler Corporate Functional Manager 6 802 16 908<br />

Stefan Wolfensberger Corporate Functional Manager 4 777 14 965<br />

Total Geschäftsleitung 369 475 890 685<br />

1 Aktien sind ab Zuteilung jeweils für fünf Jahre, Optionen jeweils für drei respektive neun Jahre gesperrt.


Die Bestandesveränderung der ausstehenden Aktien-<br />

optionen der Geschäftsleitung ist in der folgenden<br />

Tabelle ersichtlich:<br />

Anzahl 1 Anzahl 1<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

1. Januar 890 685 550 003<br />

Zunahme infolge von Wechseln in der Geschäftsleitung 20 960 0<br />

Abnahme infolge von altersbedingten Rücktritten 133 545 0<br />

Gewährte Optionen (individueller Anteil der variablen Entschädigung) 131 631 340 682<br />

Gewährte Optionen (einmalige Zuteilung) 67 100 0<br />

Verwirkte Optionen 0 0<br />

Ausgeübte Optionen 0 0<br />

Verfallene Optionen 0 0<br />

31. Dezember 976 831 890 685<br />

Davon am Jahresende ausübbar 215 650 179 108<br />

1 Adjustiert um frühere Aktiensplits und/oder Kapitalerhöhungen.<br />

Die am Jahresende ausstehenden Aktienoptionen der<br />

Geschäftsleitung (inklusive ehemaliger Mitglieder) haben<br />

folgende Verfalldaten und Ausübungspreise:<br />

Optionszuteilung Verfall Ausübungspreis 1 Anzahl 1<br />

2002 2014 CHF 67.15 201 300<br />

2003 2012 CHF 33.85 45 910<br />

2003 2015 CHF 67.15 2 33 550<br />

2004 2013 CHF 63.35 34 341<br />

2004 2016 CHF 67.15 2 33 550<br />

2005 2014 CHF 74.54 71 423<br />

2006 2014 CHF 100.69 58 573<br />

2007 2015 CHF 125.34 49 674<br />

2008 2016 CHF 104.34 71 083<br />

2008 2020 CHF 67.15 2 67 100<br />

2009 2017 CHF 38.26 385 124<br />

<strong>2010</strong> 2018 CHF 71.15 131 631<br />

<strong>2010</strong> 2022 CHF 75.40 33 550<br />

<strong>2010</strong> 2022 CHF 81.45 33 550<br />

Total 1 250 359<br />

1 Adjustiert um frühere Aktiensplits und/oder Kapitalerhöhungen.<br />

2 Bewertung analog zur einmaligen Zuteilung im Jahr 2002.<br />

Die Verfalldaten der jährlichen Optionszuteilung in<br />

den Jahren 2003 bis 2005 wurden als Folge von<br />

ausserordentlichen Handelsbeschränkungen im Jahre<br />

2008 um ein Jahr verlängert.<br />

<strong>2010</strong> wurden zwei neuen Konzernleitungsmitgliedern<br />

insgesamt 67 100 Optionen zugeteilt.<br />

114 115


Entschädigungsbericht<br />

Organdarlehen<br />

Per 31. Dezember <strong>2010</strong> bestehen keine Darlehen<br />

gegenüber Mitgliedern der Geschäftsleitung.<br />

Es bestehen keine Darlehen für Mitglieder des<br />

Verwaltungsrates und nahestehende Personen<br />

von Organmitgliedern.<br />

Übrige Transaktionen<br />

Im Rahmen der Mitarbeiterbeteiligungsprogramme<br />

verwaltet <strong>Holcim</strong> die Mitarbeiteraktien. Sie kauft und<br />

verkauft Aktien der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> von ihren Mitarbeitern<br />

und an ihre Mitarbeiter und auf dem freien Markt. In<br />

diesem Zusammenhang hat die Gesellschaft von Mitgliedern<br />

der Geschäftsleitung Aktien der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />

zum Börsenkurs im Betrag von insgesamt CHF 0,29<br />

Millionen (2009: 0,91) erworben.<br />

Vergütungen und Darlehen an nahestehende Personen<br />

der Organmitglieder bestehen keine.


Finanzbericht <strong>2010</strong> <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />

Strength. Performance. Passion.


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Finanzieller Lagebericht <strong>2010</strong><br />

<strong>2010</strong> war geprägt von einer volatilen Bauwirtschaft; die positiven Signale<br />

aus dem ersten Halbjahr schwächten sich gegen Jahresende ab. Viele<br />

aufstrebende Märkte, in denen <strong>Holcim</strong> sehr gut verankert ist, sind trotz-<br />

dem kräftig gewachsen. Der Konzern verspürte zum ersten Mal seit<br />

2007 eine zunehmende Baustoffnachfrage. Trotz des höheren Preisdrucks<br />

in wichtigen Märkten und höherer Distributionskosten konnte der<br />

betriebliche EBITDA fast im Rahmen des Vorjahres gehalten werden.<br />

Dieser finanzielle Lagebericht ist zusammen mit dem Aktionärsbrief,<br />

der Berichterstattung zu den Regionen und der Konzernrechnung,<br />

inklusive Anhang zur Konzernrechnung, zu<br />

lesen. Die Quartalsberichte enthalten weitere Informationen<br />

zu den Konzernregionen und zum Geschäftsverlauf.<br />

Übersicht<br />

Die globale Wirtschaftslage hat sich im Jahr <strong>2010</strong> stabilisiert,<br />

wobei sich der Wachstumsmotor aber klar von Westen nach<br />

Osten und in Amerika von Norden nach Süden verschoben hat.<br />

Demnach hat sich das Wachstum der Bauwirtschaft, insbesondere<br />

in den aufstrebenden Märkten Asien, Afrika, Naher Osten<br />

und Lateinamerika (mit Ausnahme von Mexiko), positiv entwikkelt.<br />

Dank dem bereits im Jahr 2007 initiierten und nun mehrheitlich<br />

abgeschlossenen Kapazitätsausbauprogramm konnte<br />

<strong>Holcim</strong> vom Marktwachstum profitieren und zum ersten Mal<br />

seit 2007 wieder höhere Volumen aufweisen. Dabei erweist<br />

sich die breit abgestützte geographische Diver sifikation nach<br />

wie vor als wichtiger Eckpfeiler des Konzern erfolgs.<br />

Das Wachstum hat aber vor allem in der Konzernregion Asien,<br />

Ozeanien die Inflation erhöht, was einige Zentralbanken<br />

veranlasste, Zinserhöhungen durchzusetzen. Trotz dieser Massnahmen<br />

gab es einen spürbaren Druck zu höheren Rohmaterial-<br />

und Energiepreisen, welcher sich im Laufe des Jahres<br />

akzentuierte.<br />

Erfolgreich war <strong>Holcim</strong>, was die beeinflussbaren Faktoren<br />

angeht. Trotz der Inbetriebnahme von rund 7 Millionen Tonnen<br />

neuer Zementkapazität konnte der Konzern die Fixkosten<br />

gegenüber dem Vorjahr auf vergleichbarer Basis nicht nur halten,<br />

sondern von Quartal zu Quartal weiter senken. Insgesamt<br />

waren es beachtliche CHF 312 Millionen. Damit hat <strong>Holcim</strong><br />

das Ziel, die Fixkosten auf Vorjahresniveau zu halten, klar übertroffen.<br />

Das ist das Resultat der grossen Spar anstrengungen<br />

in allen Bereichen und im ganzen Konzern. Erneut wurden in<br />

den Konzern regionen, die am stärksten von der weiterhin<br />

schwachen Nachfrage betroffen waren, die grössten Anstrengungen<br />

unternommen.<br />

Dank diesen Massnahmen hat sich die betriebliche EBITDA-<br />

Marge nur leicht vermindert. Im Segment Zuschlagstoffe konnte<br />

diese sogar verbessert werden. Insgesamt sank die operative<br />

EBITDA-Marge gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Prozentpunkte<br />

auf 20,8 Prozent (2009: 21,9).<br />

Am 1. Oktober 2009 erwarb <strong>Holcim</strong> 100 Prozent des Aktienkapitals<br />

von <strong>Holcim</strong> Australia (ehemals Cemex Australia) inklusive<br />

deren Beteiligung von 25 Prozent an Cement Australia.<br />

Mit dieser Akquisition erhöhte sich die Beteiligung von <strong>Holcim</strong><br />

an Cement Australia von 50 Prozent auf 75 Prozent. Demzufolge<br />

wird die bis anhin quotenkonsolidierte Beteiligung an<br />

Cement Australia seit dem 1. Oktober 2009 voll konsolidiert.<br />

Diese Akquisition hat im Jahr <strong>2010</strong> den Nettoverkaufsertrag um<br />

CHF 1662 Millionen, den betrieblichen EBITDA um CHF 264 Millionen<br />

und den Geldfluss aus Geschäftstätigkeit um CHF 245 Millionen<br />

erhöht.


Operative Ergebnisse<br />

Verkaufsvolumen und wichtigste Kennzahlen<br />

Januar–Dezember (12 Monate) Oktober–Dezember (3 Monate)<br />

<strong>2010</strong> 2009 ±% ±% auf <strong>2010</strong> 2009 ±% ±% auf<br />

vergleichvergleichbarer<br />

Basis<br />

barer Basis<br />

Zementabsatz in Mio. t 136,7 131,9 +3,6 +2,4 33,9 32,8 +3,4 +3,0<br />

– Davon reife Märkte in Mio. t 31,5 29,5 +6,8 +0,7 7,5 7,2 +4,2 +4,2<br />

– Davon aufstrebende Märkte in Mio. t 105,2 102,4 +2,7 +2,9 26,4 25,6 +3,1 +2,7<br />

Zuschlagstoffabsatz in Mio. t 157,9 143,4 +10,1 –1,6 39,1 40,2 –2,7 –3,2<br />

– Davon reife Märkte in Mio. t 131,8 117,5 +12,2 –2,0 32,0 33,9 –5,6 –5,3<br />

– Davon aufstrebende Märkte in Mio. t 26,1 25,9 +0,8 +0,4 7,1 6,3 +12,7 +7,7<br />

Transportbetonabsatz in Mio. m3 45,9 41,8 +9,8 +0,2 11,5 11,4 +0,9 +0,9<br />

– Davon reife Märkte in Mio. m3 25,5 22,1 +15,4 –3,2 6,0 6,4 –6,3 –5,4<br />

– Davon aufstrebende Märkte in Mio. m3 20,4 19,7 +3,6 +4,1 5,5 5,0 +10,0 +8,9<br />

Asphaltabsatz in Mio. t 10,6 11,0 –3,6 –3,6 2,8 2,9 –3,4 –3,4<br />

Nettoverkaufsertrag in Mio. CHF 21 653 21 132 +2,5 –2,1 5 085 5 358 –5,1 –1,6<br />

– Davon reife Märkte in Mio. CHF 10 656 10 063 +5,9 –4,6 2 462 2 709 –9,1 –5,8<br />

– Davon aufstrebende Märkte in Mio. CHF 10 997 11 069 –0,7 +0,1 2 623 2 649 –1,0 +2,7<br />

Betrieblicher EBITDA in Mio. CHF 4 513 4 630 –2,5 –6,1 936 1 016 –7,9 –4,2<br />

– Davon reife Märkte in Mio. CHF 1 522 1 377 +10,5 –3,5 330 324 +1,9 +3,5<br />

– Davon aufstrebende Märkte in Mio. CHF 2 991 3 253 –8,1 –7,2 606 692 –12,4 –7,8<br />

Betriebliche EBITDA-Marge in % 20,8 21,9 18,4 19,0<br />

Betriebsgewinn in Mio. CHF 2 619 2 781 –5,8 –10,1 441 444 –0,7 +2,5<br />

Konzerngewinn in Mio. CHF<br />

Konzerngewinn – Anteil Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> –<br />

1 621 1 958 –17,2 –18,2 398 381 +4,5 +6,6<br />

in Mio. CHF 1 182 1 471 –19,6 –21,1 307 271 +13,3 +15,1<br />

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit in Mio. CHF 3 659 3 888 –5,9 –8,3 1 606 1 696 –5,3 –2,6<br />

Auf den Devisenmärkten waren die Folgen der weiterhin unsicheren<br />

wirtschaftlichen Lage spürbar. Der im Verlauf des Jahres<br />

<strong>2010</strong> immer stärker gewordene Schweizer Franken belastete<br />

die Umrechnung einzelner lokaler Abschlüsse stark. Das britische<br />

Pfund, der US-Dollar und insbesondere der Euro verloren<br />

gegenüber dem Schweizer Franken substantiell an Wert.<br />

Kompensierend wirkten sich die Erhöhung der Durchschnittskurse<br />

des kanadischen und australischen Dollar, des mexikanischen<br />

Peso sowie der asiatischen Währungen aus, so dass<br />

per saldo der Währungseinfluss auf den betrieblichen EBITDA<br />

nur –0,5 Prozent (2009: –7,4) betrug.<br />

Alle Veränderungen im Konsolidierungskreis und die Währungseinflüsse<br />

erhöhten den Nettoverkaufsertrag um insgesamt<br />

CHF 965 Millionen, den betrieblichen EBITDA um<br />

CHF 167 Millionen und den Geldfluss aus Geschäftstätigkeit<br />

um CHF 94 Millionen.<br />

An den Finanzmärkten normalisierte sich die Lage weitgehend.<br />

Aufgrund der immer noch unsicheren realwirtschaftlichen<br />

Situation stellten die Notenbanken weiterhin eine hohe Liquidität<br />

bereit. Die Phase vergleichsweise niedriger Kapitalzinsen<br />

setzte sich zwar fort, ein leichter Anstieg der Zinsen in der<br />

zweiten Jahreshälfte reflektierte jedoch die immer wieder aufflammenden<br />

Inflationsbefürchtungen. <strong>Holcim</strong> verfügt weiterhin<br />

über eine sehr solide Bilanz und eine gesicherte Liquidität.<br />

<strong>2010</strong> refinanzierte <strong>Holcim</strong> an den Kapitalmärkten ein Volumen<br />

von CHF 548 Millionen.<br />

Verkaufsvolumen<br />

Die vierteljährlichen Kennzahlen unterliegen jeweils saisonalen<br />

Schwankungen; vor allem in Europa und Nordamerika. Aufgrund<br />

von lokalen Witterungsbedingungen kam es zu Umschichtungen<br />

zwischen den Quartalen, was bei der Beurteilung der Zahlen zu<br />

berücksichtigen ist.<br />

118 119<br />

Finanzieller Lagebericht


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Im vierten Quartal nahmen die Zementlieferungen um 3,4 Prozent<br />

beziehungsweise 1,1 Millionen Tonnen auf 33,9 Millionen<br />

Tonnen zu. Auf vergleichbarer Basis betrug die Zunahme 3 Prozent<br />

oder 1 Million Tonnen. Die grössten Steigerungen erzielten<br />

<strong>Holcim</strong> US sowie die beiden indischen Konzerngesellschaften.<br />

Der Zuschlagstoffabsatz entwickelte sich im letzten Quartal<br />

leicht negativ; es resultierte eine Abnahme von 2,7 Prozent<br />

oder 1,1 Millionen Tonnen. Auf vergleichbarer Basis betrug die<br />

Abnahme 3,2 Prozent oder 1,3 Millionen Tonnen. Einzig die<br />

Konzernregion Lateinamerika konnte den Zuschlagstoffabsatz<br />

um 10,3 Prozent steigern.<br />

Im letzten Quartal wurden 11,5 Millionen Kubikmeter Transportbeton<br />

ausgeliefert oder 0,1 Millionen Kubikmeter mehr als im<br />

Vorjahresquartal. Ausser Europa konnten sämtliche Konzernregionen<br />

das Absatzvolumen steigern.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> stieg der Zementabsatz um 3,6 Prozent<br />

auf 136,7 Millionen Tonnen. Auf vergleichbarer Basis betrug das<br />

Wachstum 2,4 Prozent oder 3,2 Millionen Tonnen. In der Konzernregion<br />

Europa verringerte sich die Absatzmenge wegen der<br />

weiterhin schwachen Nachfrage und des frühen Wintereinbruchs<br />

um 3,3 Prozent oder 0,9 Millionen Tonnen. Die Region<br />

Osteuropa war besonders stark von der wirtschaftlichen<br />

Abschwächung betroffen. In Nordamerika erhöhte sich die<br />

Absatzmenge, vor allem wegen <strong>Holcim</strong> US, um 3,7 Prozent oder<br />

0,4 Millionen Tonnen. Die Zementverkäufe in Lateinamerika<br />

waren trotz steigender Mengen in Brasilien mit 0,4 Prozent<br />

oder 0,1 Millionen Tonnen leicht rückläufig. Die Konzernregion<br />

Afrika, Naher Osten verzeichnete eine Zunahme der Zementverkäufe<br />

um 4,5 Prozent oder 0,4 Millionen Tonnen. Asien,<br />

Ozeanien verkaufte wegen der weitgehend guten Verfassung<br />

der Baumärkte, insbesondere in weiten Teilen Indiens und Thailands,<br />

aber auch dank der neuen zusätzlichen Kapazitäten, auf<br />

vergleichbarer Basis 3,6 Prozent oder 2,4 Millionen Tonnen<br />

mehr Zement als im Vorjahr.<br />

Die Lieferungen von Zuschlagstoffen nahmen um 10,1 Prozent<br />

auf 157,9 Millionen Tonnen zu. Bereinigt um die Veränderungen<br />

im Konsolidierungskreis verringerte sich der Absatz von<br />

Zuschlagstoffen um 1,6 Prozent oder 2,3 Millionen Tonnen.<br />

Während die Konzernregion Asien, Ozeanien bedingt durch den<br />

erstmaligen ganzjährigen Einbezug von <strong>Holcim</strong> Australia eine<br />

signifikante Zunahme von 16 Millionen Tonnen verzeichnete,<br />

wiesen die übrigen Konzernregionen relativ stabile Volumen<br />

aus. In Europa reduzierten sich die Lieferungen auf vergleichbarer<br />

Basis um 1,7 Prozent respektive 1,3 Millionen Tonnen, in<br />

Nordamerika um 2,5 Prozent oder 1 Million Tonnen, und in<br />

Afrika, Naher Osten betrug der Rückgang 3,8 Prozent oder<br />

0,1 Mil lionen Tonnen. In der Konzernregion Lateinamerika<br />

konnte der Vorjahresabsatz um 3,4 Prozent oder 0,4 Millionen<br />

Tonnen übertroffen werden.<br />

Beim Transportbeton erhöhten sich die Volumen um 9,8 Prozent<br />

auf 45,9 Millionen Kubikmeter. Auf vergleichbarer Basis betrug<br />

die Zunahme 0,2 Prozent oder 0,1 Millionen Kubikmeter. Europa<br />

verzeichnete mit 6,5 Prozent oder 1,1 Millionen Kubikmeter als<br />

einzige Konzernregion einen Rückgang. Insbesondere Spanien<br />

litt unter Überkapazitäten im Markt. Nordamerika erhöhte den<br />

Transportbetonabsatz um 0,1 Millionen Kubikmeter, Lateinamerika<br />

um 0,4 Millionen Kubikmeter und Asien, Ozeanien um<br />

0,6 Millionen Kubikmeter. Die Konzernregion Afrika, Naher Osten<br />

konnte das Verkaufsvolumen auf dem Vorjahres niveau halten.<br />

Nettoverkaufsertrag<br />

Nettoverkaufsertrag nach Regionen<br />

Januar–Dezember (12 Monate) Oktober–Dezember (3 Monate)<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009 ±% ±% auf <strong>2010</strong> 2009 ±% ±% auf<br />

vergleichvergleichbarer<br />

Basis<br />

barer Basis<br />

Europa 6 535 7 320 –10,7 –5,5 1 399 1 656 –15,5 –6,3<br />

Nordamerika 3 240 3 480 –6,9 –6,6 791 854 –7,4 –4,7<br />

Lateinamerika 3 442 3 348 +2,8 +1,6 855 821 +4,1 +6,7<br />

Afrika, Naher Osten 1 098 1 206 –9,0 +2,5 249 289 –13,8 –2,8<br />

Asien, Ozeanien 7 958 6 418 +24,0 +1,6 1 938 1 880 +3,1 +1,4<br />

Corporate/Eliminationen (620) (640) (147) (142)<br />

Total Konzern 21 653 21 132 +2,5 –2,1 5 085 5 358 –5,1 –1,6


Der Verkaufsertrag nahm im vierten Quartal gegenüber dem<br />

Vorjahresquartal um 5,1 Prozent auf CHF 5085 Millionen ab. Die<br />

starken Wechselkursschwankungen im vierten Quartal sind<br />

mit 4,3 Prozent oder CHF 228 Millionen der Hauptgrund für die<br />

negative Veränderung. Auf vergleichbarer Basis beträgt der<br />

Rückgang lediglich 1,6 Prozent oder CHF 86 Millionen. Der<br />

Preisdruck insbesondere im Segment Zement war auch im<br />

vierten Quartal spürbar, aber weniger als im Vorquartal.<br />

Lateinamerika und Asien, Ozeanien wiesen im vierten Quartal<br />

mit 6,7 Prozent respektive 1,4 Prozent auf vergleichbarer Basis<br />

ein Wachstum aus, während die übrigen Konzernregionen<br />

einen tieferen Verkaufsertrag erzielten.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> nahm der Nettoverkaufsertrag um 2,5 Prozent auf<br />

CHF 21 653 Millionen zu. Auf vergleichbarer Basis betrug die<br />

Abnahme 2,1 Prozent oder CHF 444 Millionen. In Europa reduzierte<br />

sich der Nettoverkaufsertrag auf vergleichbarer Basis um<br />

5,5 Prozent oder CHF 399 Mil lionen. Insbesondere Osteuropa,<br />

France Benelux und Spanien erwirtschafteten tiefere Umsätze.<br />

In Nordamerika fiel der Nettoverkaufsertrag auf vergleichbarer<br />

Basis vor allem aufgrund des höheren Preisdrucks und der rückläufigen<br />

Aktivitäten im Tiefbau in Las Vegas um 6,6 Prozent<br />

oder CHF 229 Millionen tiefer aus. Lateinamerika verzeichnete<br />

auf vergleichbarer Basis einen Anstieg um 1,6 Prozent oder<br />

CHF 53 Millionen, wobei vor allem Brasilien dazu beitrug. Afrika,<br />

Naher Osten erzielte einen Umsatzanstieg von 2,5 Prozent oder<br />

CHF 30 Millionen auf vergleichbarer Basis. In Asien, Ozeanien<br />

nahm der Nettoverkaufsertrag gesamthaft um 24 Prozent oder<br />

CHF 1540 Millionen zu. Diese Steigerung ist vor allem dem<br />

Konsolidierungseffekt aus den australischen Konzerngesellschaften<br />

zuzuschreiben, auf vergleichbarer Basis beträgt<br />

die Zunahme 1,6 Prozent.<br />

Die Gewichtung der einzelnen Konzernregionen hat sich im<br />

Vergleich zum Vorjahr leicht verändert. Der Nettoverkaufsertrag<br />

teilte sich <strong>2010</strong> wie folgt auf die einzelnen Konzernregionen<br />

auf: Europa 29,3 Prozent (2009: 33,6), Nordamerika<br />

14,6 Prozent (2009: 16), Lateinamerika 15,5 Prozent (2009: 15,4),<br />

Afrika, Naher Osten 4,9 Prozent (2009: 5,5) und Asien, Ozeanien<br />

35,7 Prozent (2009: 29,5).<br />

Die Gewichtung des erwirtschafteten Nettoverkaufsertrags<br />

zwischen aufstrebenden und reifen Märkten hat sich <strong>2010</strong><br />

durch den Zukauf von <strong>Holcim</strong> Australia im Jahr 2009 leicht verändert.<br />

Die aufstrebenden Märkte haben mit 50,8 Prozent<br />

(2009: 52,4) und die reifen Märkte mit 49,2 Prozent (2009: 47,6)<br />

zum Konzernumsatz beigetragen.<br />

Betrieblicher EBITDA<br />

Betrieblicher EBITDA nach Regionen<br />

Januar–Dezember (12 Monate) Oktober–Dezember (3 Monate)<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009 ±% ±% auf <strong>2010</strong> 2009 ±% ±% auf<br />

vergleichvergleichbarer<br />

Basis<br />

barer Basis<br />

Europa 1 045 1 232 –15,2 –10,8 190 197 –3,6 +6,1<br />

Nordamerika 460 400 +15,0 +14,3 94 72 +30,6 +34,7<br />

Lateinamerika 999 1 076 –7,2 –7,5 237 258 –8,1 –5,0<br />

Afrika, Naher Osten 359 373 –3,8 +5,4 73 94 –22,3 –12,8<br />

Asien, Ozeanien 1 820 1 760 +3,4 –10,8 381 454 –16,1 –17,2<br />

Corporate/Eliminationen (170) (211) (39) (59)<br />

Total Konzern 4 513 4 630 –2,5 –6,1 936 1 016 –7,9 –4,2<br />

Im vierten Quartal sank der betriebliche EBITDA gegenüber<br />

dem Vorjahresquartal um 7,9 Prozent auf CHF 936 Millionen.<br />

Wechselkursschwankungen verminderten den betrieblichen<br />

EBITDA um CHF 42 Millionen oder 4,1 Prozent. Auf vergleichbarer<br />

Basis ergab sich für den Konzern ein negatives Wachstum<br />

von 4,2 Prozent oder CHF 43 Millionen bedingt durch substantiell<br />

höhere variable Kosten pro Einheit. Vor allem die gestiegenen<br />

Treibstoffkosten wirkten sich negativ auf die variablen<br />

Kosten aus. Die fixen Kosten konnten gegenüber dem Vorjahres-<br />

quartal um CHF 122 Millionen gesenkt werden. Die Konzernregionen<br />

Europa und Nordamerika weisen auf vergleichbarer<br />

Basis positive Veränderungen gegenüber dem Vorjahresquartal<br />

aus, während die übrigen Konzernregionen einen tieferen<br />

betrieblichen EBITDA erzielten.<br />

Dank der geographischen Diversifikation und der Nutzung<br />

von akquisitorischen Chancen in Australien konnte der<br />

betriebliche EBITDA im Vorjahresvergleich auf einem soliden<br />

120 121<br />

Finanzieller Lagebericht


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Niveau gehalten werden; der betriebliche EBITDA ging im<br />

Berichtsjahr um 2,5 Prozent oder CHF 117 Millionen auf<br />

CHF 4513 Millionen zurück. Auf vergleichbarer Basis lag<br />

die betriebliche EBITDA-Abnahme bei 6,1 Prozent oder<br />

CHF 284 Millionen.<br />

Dank rigorosem Kostenmanagement und trotz der Kapazitätserweiterung<br />

von rund 7 Millionen Tonnen hat <strong>Holcim</strong> <strong>2010</strong> auf<br />

vergleichbarer Basis CHF 312 Millionen an Fixkosten eingespart.<br />

Damit wurde das Ziel, die Fixkosten auf Vorjahresniveau zu<br />

halten, deutlich übertroffen. Aufgrund der reduzierten Nachfrage<br />

in Europa wurden CO2-Emissionszertifikate im Betrag<br />

von CHF 95 Millionen veräussert; 2009 wurde ein Erlös von<br />

CHF 90 Millionen erzielt.<br />

Trotz höherer variabler Kosten nahmen die Produktionskosten<br />

dank den vorerwähnten Fixkosteneinsparungen lediglich um<br />

0,1 Prozentpunkte auf 57,2 Prozent des Nettoverkaufsertrags zu.<br />

Der Distributions- und Verkaufsaufwand in Prozent des Nettoverkaufsertrags<br />

erhöhte sich von 22,8 Prozent auf 24,4 Prozent.<br />

Diese Zunahme basiert vor allem auf höheren Transportkosten,<br />

ausgelöst durch höhere Treibstoffkosten sowie längere Distributionswege,<br />

speziell in den USA und in Indien. Der Verwaltungsaufwand<br />

reduzierte sich signifikant um 0,5 Prozentpunkte<br />

auf 6,4 Prozent des Umsatzes.<br />

Auf vergleichbarer Basis erzielte die Konzernregion Europa<br />

einen um 10,8 Prozent oder CHF 133 Millionen tieferen betrieblichen<br />

EBITDA. Diese Abnahme wurde vorwiegend durch den<br />

starken Volumen- und Preisrückgang in Osteuropa verursacht.<br />

Nordamerika litt zwar unter rückläufigen Preisen, konnte diese<br />

jedoch durch die gestiegenen Volumen im Segment Zement<br />

und substantielle Kosteneinsparungen kompensieren. Insbesondere<br />

durch das 2009 in Betrieb genommene Zementwerk<br />

Ste. Genevieve liess sich die Energie- und Kosteneffizienz<br />

deutlich steigern. Daraus ergab sich ein um 14,3 Prozent oder<br />

CHF 57 Millionen höherer betrieblicher EBITDA. Lateinamerika<br />

erzielte einen um 7,5 Prozent oder CHF 81 Millionen tieferen<br />

betrieblichen EBITDA. Positive Veränderungen zeigten Brasilien<br />

und Argentinien, während Mexiko und Kolumbien einen tieferen<br />

betrieblichen EBITDA erwirtschafteten. Der betriebliche<br />

EBITDA der Konzernregion Afrika, Naher Osten nahm vor allem<br />

aufgrund höherer Volumen um 5,4 Prozent oder CHF 20 Millionen<br />

zu. Die Abnahme in Asien, Ozeanien belief sich auf<br />

10,8 Prozent oder CHF 190 Millionen. ACC in Indien litt unter<br />

höheren variablen Produktionskosten.<br />

Die regionale Gewichtung des betrieblichen EBITDA hat sich im<br />

Vergleich zum Vorjahr vor allem durch den Zugang von <strong>Holcim</strong><br />

Australia in der Region Asien, Ozeanien verändert. <strong>2010</strong> haben<br />

Europa 22,3 Prozent (2009: 25,4), Nordamerika 9,8 Prozent<br />

(2009: 8,3), Lateinamerika 21,3 Prozent (2009: 22,2), Afrika, Naher<br />

Osten 7,7 Prozent (2009: 7,7) und Asien, Ozeanien 38,9 Prozent<br />

(2009: 36,4) zum betrieblichen EBITDA beigetragen.<br />

Die Gewichtung des betrieblichen EBITDA zwischen aufstrebenden<br />

und reifen Märkten hat sich im Vergleich zum Vorjahr<br />

vor allem durch den Zukauf von <strong>Holcim</strong> Australia im Jahr 2009<br />

leicht verändert. Die aufstrebenden Märkte haben im Berichtsjahr<br />

66,3 Prozent (2009: 70,3) und die reifen Märkte 33,7 Prozent<br />

(2009: 29,7) zum betrieblichen EBITDA beigetragen.<br />

Betriebliche EBITDA-Marge<br />

Im vierten Quartal betrug die betriebliche EBITDA-Marge<br />

18,4 Prozent, was einer Verminderung um 0,6 Prozentpunkte<br />

gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Negative Veränderungen<br />

verzeichneten die Konzernregionen Lateinamerika,<br />

Afrika, Naher Osten und Asien, Ozeanien. Europa und Nordamerika<br />

konnten die Margen gegenüber dem Vorjahresquartal<br />

steigern.<br />

Im Segment Zement sank die EBITDA-Marge von 25,1 Prozent<br />

auf 23,5 Prozent, während die Marge bei den Zuschlagstoffen<br />

von 17,8 Prozent auf 22,9 Prozent gesteigert werden konnte.<br />

Tiefere Fixkosten wirkten sich positiv auf die Marge aus. Im<br />

Segment Weitere Baustoffe und Serviceleistungen sank die<br />

Marge um 1,3 Prozentpunkte auf 1,9 Prozent.<br />

Über das ganze Jahr betrachtet nahm die betriebliche EBITDA-<br />

Marge konzernweit von 21,9 Prozent um 1,1 Prozentpunkte auf<br />

20,8 Prozent ab. Auf vergleichbarer Basis sank die betriebliche<br />

EBITDA-Marge um 0,9 Prozentpunkte. Die Reduktion in Europa<br />

um 0,9 Prozentpunkte war stark durch die Volumen und Preisrückgänge<br />

geprägt. In Nordamerika erhöhte sich die betriebliche<br />

EBITDA-Marge trotz tieferer Verkaufspreise um 2,6 Prozentpunkte,<br />

da die Fixkosten massiv gesenkt werden konnten. In<br />

Lateinamerika ergab sich eine um 2,8 Prozentpunkte tiefere<br />

Marge, vor allem begründet durch ein schlechteres Marktumfeld<br />

und höhere Kosten in Mexiko, aber auch durch einen höheren<br />

Preisdruck in Kolumbien. Die Konzernregion Afrika, Naher Osten<br />

verzeichnete eine Margenverbesserung von 0,9 Prozentpunkten.<br />

Die Margen in Asien, Ozeanien haben sich im wesentlichen<br />

wegen ACC und generell höhere variable Kosten um 3,3 Prozentpunkte<br />

vermindert.


Im Segment Zement reduzierte sich die betriebliche EBITDA-<br />

Marge von 28,4 Prozent im Vorjahr um 1,5 Prozentpunkte auf<br />

26,9 Prozent (<strong>Holcim</strong>-Ziel: >33 Prozent). Nordamerika und<br />

Afrika, Naher Osten konnten die Margen steigern. Im Segment<br />

Zuschlagstoffe stieg die Marge um 1,5 Prozentpunkte auf<br />

21,2 Prozent (<strong>Holcim</strong>-Ziel: >27 Prozent). Mit Ausnahme von<br />

Lateinamerika und Asien, Ozeanien verzeichneten alle Konzernregionen<br />

höhere Margen in diesem Segment. Im Segment<br />

Weitere Baustoffe und Serviceleistungen sank die Marge um<br />

0,9 Prozentpunkte auf 2,8 Prozent (<strong>Holcim</strong>-Ziel: >8 Prozent).<br />

Sämtliche Konzernregionen mussten in diesem Segment einen<br />

Margenschwund hinnehmen.<br />

Betriebsgewinn<br />

Der Betriebsgewinn sank im vierten Quartal gegenüber dem<br />

Vorjahresquartal um 0,7 Prozent auf CHF 441 Millionen. Bedingt<br />

durch negative Wechselkursentwicklungen fiel der Betriebsgewinn<br />

um CHF 15 Millionen tiefer aus. Auf vergleichbarer Basis<br />

konnte der Betriebsgewinn um 2,5 Prozent oder CHF 11 Millionen<br />

gesteigert werden. Die positiven Effekte aus tieferen<br />

Abschreibungen kompensierten den tieferen betrieblichen<br />

EBITDA.<br />

Über das ganze Jahr betrachtet sank der Betriebsgewinn um<br />

5,8 Prozent auf CHF 2619 Millionen. Auf vergleichbarer Basis lag<br />

die Betriebsgewinnentwicklung bei negativen 10,1 Prozent oder<br />

CHF 281 Millionen. Die absolute Abnahme resultierte aus dem<br />

tieferen betrieblichen EBITDA von CHF 117 Millionen und höheren<br />

Abschreibungen von CHF 45 Millionen auf den neuen Werken<br />

in den USA und in Indien.<br />

Konzerngewinn<br />

Der Konzerngewinn erhöhte sich im vierten Quartal gegenüber<br />

dem Vorjahresquartal von CHF 381 Millionen auf CHF 398 Millionen<br />

und bestätigt damit den positiven Trend. Über das ganze<br />

Jahr betrachtet reduzierte sich der Konzerngewinn um 17,2 Prozent<br />

oder CHF 337 Millionen auf CHF 1621 Millionen. Auf vergleichbarer<br />

Basis beträgt der Rückgang 18,2 Prozent.<br />

Die Abnahme des Konzerngewinns ist unter anderem eine<br />

Folge des tieferen Betriebsgewinns und verschiedener Einmaleffekte.<br />

Tiefere Anteile am Ergebnis von assoziierten Unternehmen<br />

wurden teilweise kompensiert durch den um CHF 89 Millionen<br />

höheren Finanzertrag, welcher vorwiegend auf die<br />

realisierte Veränderung des Fair Value einer Forderung zurückzuführen<br />

ist (vgl. auch Erläuterungen 12 und 21 auf den Seiten<br />

160 und 164).<br />

Der effektive Steuersatz lag im Jahr <strong>2010</strong> bei 27,5 Prozent (2009:<br />

24,1). Der Steuersatz des abgelaufenen Geschäftsjahres wurde<br />

durch eine einmalige, nicht liquiditätswirksame Steuerbelastung<br />

aus dem internen Transfer der Beteiligung an <strong>Holcim</strong> (Canada)<br />

Inc. beeinflusst.<br />

Der Konzerngewinn – Anteil Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> – reduzierte<br />

sich um 19,6 Prozent oder CHF 289 Millionen auf CHF 1182 Millionen.<br />

Ihr Anteil betrug 72,9 Prozent des Konzerngewinns. Im Vorjahr<br />

lag dieser Wert bei 75,1 Prozent. Die Abnahme ist vor allem<br />

auf die Gewinnbeiträge von Cement Australia (ab 1. Oktober<br />

2009 voll konsolidiert mit Ausweis von 25 Prozent nicht beherr-<br />

schenden Anteilen) zurückzuführen. Auf vergleichbarer Basis<br />

beträgt die Abnahme des Konzerngewinns – Anteil Aktionäre<br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> – 21,1 Prozent. Der Gewinn pro Aktie der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />

sank von CHF 4.93 im Vorjahr um 25,2 Prozent auf CHF 3.69.<br />

Der Rückgang entstand unter anderem durch die im Jahr 2009<br />

neu ausgegebenen Aktien.<br />

Dieser Leistungsausweis darf vor dem Hintergrund des widrigen<br />

wirtschaftlichen Umfeldes als Erfolg bezeichnet werden<br />

und ist vor allem auf die konsequent durchgeführten Sparmassnahmen<br />

zurückzuführen.<br />

122 123<br />

Finanzieller Lagebericht


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Kapitalbeschaffung, Investitionen und Liquidität<br />

Cash flow<br />

Januar–Dezember (12 Monate) Oktober–Dezember (3 Monate)<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009 ±% <strong>2010</strong> 2009 ±%<br />

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit<br />

Nettoinvestitionen in Sachanlagen<br />

3 659 3 888 –5,9 1 606 1 696 –5,3<br />

zur Erhaltung der Substanz und Konkurrenzfähigkeit (410) (376) –9,0 (186) (195) +4,6<br />

Free cash flow 3 249 3 512 –7,5 1 420 1 501 –5,4<br />

Erweiterungsinvestitionen (1 182) (1 929) +38,7 (322) (469) +31,3<br />

De(In)vestitionen in Finanzanlagen netto 230 (2 125) +110,8 (36) (1 812) +98,0<br />

Bezahlte Dividenden (719) (192) –274,5 (21) (19) –10,5<br />

Finanzierungsüberschuss(bedarf) 1 578 (734) +315,0 1 041 (799) +230,3<br />

Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit (exkl. Dividenden) (2 521) 1 388 –281,6 (1 060) (425) –149,4<br />

(Ab)Zunahme Flüssige Mittel (943) 654 –244,2 (19) (1 224) +98,4<br />

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit<br />

Der Geldfluss aus Geschäftstätigkeit sank im vierten Quartal<br />

gegenüber dem Vorjahresquartal um CHF 90 Millionen auf<br />

CHF 1606 Millionen. Wechselkursveränderungen wirkten sich<br />

mit CHF 47 Millionen negativ aus. Auf vergleichbarer Basis<br />

reduzierte sich der Cashflow um CHF 44 Millionen gegenüber<br />

dem Vorjahresquartal. Der Rückgang ist neben der Veränderung<br />

des betrieblichen EBITDA hauptsächlich auf die Terminierung<br />

der Steuerzahlungen, teilweise kompensiert durch vorteilhafte<br />

Veränderungen des Nettoumlaufvermögens, zurückzuführen.<br />

Im Berichtsjahr sank der Geldfluss aus Geschäftstätigkeit um<br />

CHF 229 Millionen oder 5,9 Prozent auf CHF 3659 Millionen. Auf<br />

vergleichbarer Basis resultierte eine Abnahme von CHF 323 Millionen<br />

oder 8,3 Prozent. Der tiefere betriebliche EBITDA, das<br />

höhere Nettoumlaufvermögen und die höheren Zinszahlungen<br />

konnten teilweise durch Steuerrückvergütungen kompensiert<br />

werden. Die Geldfluss-Marge erreichte im Berichtsjahr 16,9 Prozent<br />

(2009: 18,4).<br />

Investitionstätigkeit<br />

Der Geldfluss aus Investitionstätigkeit betrug im vierten<br />

Quartal CHF 544 Millionen; ein Rückgang von 78 Prozent oder<br />

CHF 1932 Millionen gegenüber dem Vorjahresquartal. Hauptgrund<br />

für die Abnahme ist der im Oktober 2009 erfolgte Kauf<br />

von <strong>Holcim</strong> Australia (ehemals Cemex Australia).<br />

Im abgelaufenen Geschäftsjahr reduzierte sich der Geldfluss<br />

aus Investitionstätigkeit um CHF 3068 Millionen auf CHF 1362 Millionen.<br />

Im Vorjahr war in den Finanzinvestitionen die Akquisition<br />

von <strong>Holcim</strong> Australia enthalten. <strong>Holcim</strong> konnte dadurch im<br />

Berichtsjahr in sämtlichen Segmenten vom Absatzmarkt in<br />

Australien profitieren. Weitere Informationen zu den Investitionen<br />

in Finanzanlagen sind auf den Seiten 151 und 152 des<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong>s dargestellt.<br />

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat <strong>Holcim</strong> netto CHF 1592 Millionen<br />

in Produktions- und Sachanlagen investiert. Verglichen<br />

mit dem Vorjahreswert von CHF 2305 Millionen entspricht dies<br />

einer Abnahme von 31 Prozent. Dieser Rückgang ist im wesentlichen<br />

auf die Fertigstellung verschiedener Zementwerke im<br />

Rahmen des strategischen Ausbauprogramms zur Erweiterung<br />

der Zementkapazitäten in bestehenden und neuen Märkten<br />

zurückzuführen. Insgesamt wurden im Berichtsjahr rund 7 Millionen<br />

Tonnen Zementkapazität in Betrieb genommen, vor<br />

allem im Wachstumsmarkt Indien, aber auch in Lateinamerika.<br />

Die in Betrieb genommenen Werke sind auf dem neuesten<br />

technologischen Stand und steigern die Kosten- und Umwelteffizienz<br />

des Konzerns weiter. Zu den wichtigsten noch laufenden<br />

Investitionsprojekten gehören der gezielte Ausbau von<br />

Kapazitäten im aufstrebenden Markt Indien sowie die Modernisierung<br />

von Zementwerken in Aserbaidschan und Marokko.


Wesentliche In- und Devestitionsprojekte<br />

Shurovo – Kapazitätsausbau in Russland<br />

Um im Rahmen der Konzernstrategie eine nachhaltig stabile<br />

Basis für <strong>Holcim</strong> in Russland zu schaffen, wurde im ersten<br />

Quartal 2007 mit der Modernisierung und Erweiterung des<br />

Zementwerkes Shurovo, nahe Moskau, begonnen. Die erste<br />

Klinkerproduktion erfolgte im vierten Quartal <strong>2010</strong>. Aufgrund<br />

der Verdoppelung der Jahreskapazität auf 2,1 Millionen Tonnen<br />

Zement kann <strong>Holcim</strong> am langfristig starken wirtschaftlichen<br />

Wachstum in Russland partizipieren. Gleichzeitig wurde durch<br />

die Modernisierung des Werkes ein wesentlicher Beitrag zur<br />

Verbesserung des Umweltschutzes und der Arbeitssicherheit<br />

geleistet.<br />

Hermosillo – neues Zementwerk in Mexiko<br />

Ende <strong>2010</strong> nahm das neue Zementwerk in der Nähe von Hermosillo<br />

im Nordwesten von Mexiko mit einer Jahreskapazität<br />

von 1,6 Millionen Tonnen den Betrieb auf. Die neue Anlage<br />

ergänzt das bestehende Produktionsnetzwerk ideal und positioniert<br />

<strong>Holcim</strong> Apasco in diesem Land noch besser.<br />

Indien – Ausbau der Marktposition<br />

Die beiden indischen Gesellschaften ACC und Ambuja Cements<br />

konnten im Jahr <strong>2010</strong> verschiedene Kapazitätserweiterungen<br />

erfolgreich abschliessen. Diese zusätzliche Kapazität kann 2011<br />

voll ausgeschöpft werden und helfen, unsere Position im stark<br />

wachsenden indischen Markt zu stärken.<br />

Aserbaidschan – Modernisierung<br />

Im Rahmen der auf langfristiges Wachstum ausgerichteten<br />

Strategie dieser Region wird das Zementwerk von Garadagh<br />

Cement über einen Zeitraum von etwa zwei Jahren modernisiert.<br />

Im Mittelpunkt der Modernisierung steht die Umstellung<br />

vom Nass- auf das Trockenverfahren. Damit verbunden sind<br />

eine Reduktion des Energiebedarfs und eine Effizienzsteigerung.<br />

Neben der Modernisierung des Produktionsprozesses<br />

bildet die Verbesserung der Umweltverträglichkeit beziehungsweise<br />

die Emissionsreduktion einen weiteren Projektschwerpunkt.<br />

Die Inbetriebnahme des modernisierten Werkes ist für<br />

das dritte Quartal 2011 vorgesehen.<br />

Kolumbien – Ausbau der Mühlenkapazität<br />

Im zweiten Halbjahr wurde eine neue Zementmühle mit einer<br />

zusätzlichen Kapazität von 0,7 Millionen Tonnen im Werk Nobsa<br />

in Betrieb genommen. Die Erweiterung erlaubt einen optimalen<br />

Produktionsprozess von der Rohmaterialaufbereitung über<br />

die Lagerung bis hin zur Spedition. Durch die Erweiterung ist<br />

<strong>Holcim</strong> Kolumbien in der Lage, sämtliche Kundensegmente zu<br />

erreichen und mit strukturierten und individuellen Lösungen<br />

zu versorgen.<br />

Marokko – Rationalisierung<br />

Die Verdoppelung der Klinkerkapazität in Fès verläuft planmässig;<br />

die Inbetriebnahme wird im ersten Quartal 2012 erfolgen.<br />

Durch die Investition ergeben sich Einsparungen im Bereich<br />

Logistik und Produktionskosten und eine Verbesserung der<br />

Position im zukünftigen Wachstumsmarkt.<br />

Die Investitionen zur Rationalisierung und Verbesserung der<br />

Prozesse, für Umweltmassnahmen und für die Sicherheit und<br />

Gesundheit am Arbeitsplatz betrugen CHF 639 Millionen<br />

(2009: 578).<br />

Am 4. September <strong>2010</strong> unterzeichnete <strong>Holcim</strong> ein Abkommen<br />

mit der Bolivarischen Republik Venezuela, in welchem sich die<br />

Parteien über die Entschädigung für die im Juni 2008 nationalisierte<br />

<strong>Holcim</strong> (Venezuela) C.A. und die Aussetzung des zurzeit<br />

hängigen Schiedsverfahrens am Internationalen Zentrum zur<br />

Beilegung von Investitionsstreitigkeiten (ICSID) einigten. Die<br />

vereinbarte Gesamtentschädigung beläuft sich auf USD 650 Millionen,<br />

von der eine erste Zahlung über USD 260 Millionen am<br />

10. September <strong>2010</strong> eingegangen ist. Der verbleibende Betrag<br />

von USD 390 Millionen wird in vier gleich grossen, jährlichen<br />

Teilzahlungen beglichen. Die daraus resultierende Veränderung<br />

des Fair Value beträgt USD 410 Millionen, von der USD 164 Millionen<br />

im Jahr <strong>2010</strong> realisiert wurden.<br />

Group ROICBT<br />

Der Group Return on Invested Capital vor Steuern (ROICBT)<br />

misst die Rentabilität des eingesetzten Kapitals und wird als<br />

Massstab für die operative Rentabilität verstanden. Der Indikator<br />

wird berechnet, indem der EBIT dem durchschnittlich<br />

investierten Kapital (exklusive Flüssige Mittel und Wertschriften)<br />

gegenübergestellt wird.<br />

Group ROICBT<br />

Mio. CHF<br />

EBIT1 Investiertes Kapital ROICBT in %<br />

Vorjahr GeschäftsDurchjahrschnitt <strong>2010</strong> 3 054 38 438 35 040 36 739 8,3<br />

2009 3 371 35 371 38 438 36 905 9,1<br />

1 Earnings before interest and taxes – Konzerngewinn vor Zinsen und Steuern.<br />

124 125<br />

Finanzieller Lagebericht


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Der ROICBT sank im abgelaufenen Geschäftsjahr von 9,1 Prozent<br />

um 0,8 Prozentpunkte auf 8,3 Prozent. Die negative Veränderung<br />

im abgelaufenen Geschäftsjahr ist im wesentlichen auf<br />

die Abnahme des EBIT zurückzuführen, wobei auch das durchschnittlich<br />

investierte Kapital leicht abnahm. Dem investierten<br />

Kapital wird die Investitionstätigkeit belastet, welche in der<br />

Regel erst nach einer Bauphase von zwei bis drei Jahren ertragswirksam<br />

wird.<br />

Finanzierungstätigkeit<br />

Neben dem Geldfluss aus Geschäftstätigkeit diente die Aufnahme<br />

von zusätzlichem Fremdkapital der Finanzierung von<br />

Investitionen und der Refinanzierung/Rückzahlung bestehender<br />

Schulden. Unter anderem wurden folgende Anleihen ausgegeben:<br />

CHF 475 Mio. Anleihe <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> mit festem Zinssatz von<br />

2,375%, Laufzeit <strong>2010</strong>–2016.<br />

THB 2 000 Mio. Anleihe <strong>Holcim</strong> Capital (Thailand) <strong>Ltd</strong>. mit festem<br />

Zinssatz von 3,52%, Laufzeit <strong>2010</strong>–2015.<br />

Garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>.<br />

Nettofinanzschulden<br />

Die Nettofinanzschulden haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

dank des Geldflusses aus Geschäftstätigkeit, der tieferen<br />

Investitionstätigkeit und der Abwertung verschiedener Währungen<br />

gegenüber dem Schweizer Franken von CHF 13 833 Millionen<br />

auf CHF 11 363 Millionen deutlich reduziert.<br />

Das Verhältnis der Nettofinanzschulden zum Eigenkapital<br />

(Gearing) stand Ende <strong>2010</strong> bei 53,8 Prozent (2009: 62,8). Das<br />

Gearing reduzierte sich vor allem als Folge der deutlichen<br />

Reduktion der Nettofinanzschulden.<br />

Total Eigenkapital, Nettofinanzschulden und Gearing<br />

Mio. CHF<br />

25 000 80%<br />

20 000<br />

15 000<br />

10 000<br />

5 000<br />

0<br />

Eigenkapital<br />

Nettofinanzschulden<br />

Gearing (rechte Skala)<br />

31.12.2009 31.12.<strong>2010</strong><br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

Finanzierungsprofil<br />

Das starke Finanzierungsprofil konnte aufrechterhalten werden.<br />

70 Prozent der Finanzverbindlichkeiten sind über verschiedene<br />

Kapitalmärkte (vgl. Übersicht über alle ausstehenden<br />

Anleihen und Privatplazierungen auf den Seiten 173 und 174)<br />

und 30 Prozent über Banken und andere Kreditgeber finanziert.<br />

Es bestehen keine grossen Positionen mit einzelnen Kreditgebern.<br />

<strong>Holcim</strong> pflegt einen regelmässigen Kontakt und eine<br />

offene Kommunikation mit den Investoren und Banken.<br />

Die durchschnittliche Fälligkeit der Finanzverbindlichkeiten<br />

liegt mit 4,2 Jahren am unteren Ende des Zielbereichs (<strong>Holcim</strong>-<br />

Ziel: 4–6 Jahre). Über die nächsten 12 Monate werden Anleihen<br />

und Privatplazierungen von CHF 652 Millionen am Kapitalmarkt<br />

fällig.<br />

0%


Fälligkeitsprofil der gesamten Finanzverbindlichkeiten1 Mio. CHF<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 >2020<br />

Darlehen, Kredite von Finanzinstituten und andere Finanzverbindlichkeiten<br />

Anleihen und Privatplazierungen<br />

<strong>Holcim</strong> legt grossen Wert auf ein vorteilhaftes Kreditrating und<br />

misst deshalb dem Erreichen finanzieller Zielgrössen zur Erhaltung<br />

eines soliden Investment Grade Ratings eine grosse<br />

Bedeutung bei. Detaillierte Informationen zu den Kreditratings<br />

befinden sich auf den Seiten 39, 146 und 147 dieses <strong>Geschäftsbericht</strong>s.<br />

Die finanziellen Zielgrössen zur Erhaltung eines soliden<br />

Investment Grade Ratings konnten weiter verbessert werden.<br />

Die Kennzahl Funds from operations (FFO) im Verhältnis zu den<br />

Nettofinanzschulden betrug 31,3 Prozent (<strong>Holcim</strong>-Ziel: >25 Prozent)<br />

und jene der Nettofinanzschulden im Verhältnis zum<br />

EBITDA 2,3 (<strong>Holcim</strong>-Ziel: 5x) und die EBIT net interest coverage<br />

3,7x (<strong>Holcim</strong>-Ziel: >3x).<br />

Aufgrund der Abwertung des US-Dollar und des Euro gegenüber<br />

dem Schweizer Franken reduzierte sich der Anteil der<br />

US-Dollar- und der Euro-Verbindlichkeiten von 54 Prozent auf<br />

49 Prozent. Der Durchschnittszinssatz auf den am 31. Dezember<br />

<strong>2010</strong> bestehenden finanziellen Verbindlichkeiten entsprach<br />

mit 4,4 Prozent dem Vorjahreswert. Der Anteil der festverzinslichen<br />

Verschuldung betrug 58 Prozent.<br />

Liquidität<br />

Zur Sicherstellung der Liquidität verfügt der Konzern über Flüssige<br />

Mittel von CHF 3386 Millionen (2009: 4474). Diese Mittel<br />

sind breit diversifiziert bei einer grossen Anzahl Banken fast<br />

ausschliesslich in Termingeldern angelegt. Das Gegenparteienrisiko<br />

wird im Rahmen des Risikomanagements nach klar definierten<br />

Grundsätzen laufend überwacht. Ferner standen per<br />

31. Dezember <strong>2010</strong> nicht benutzte Kreditlimiten im Umfang von<br />

CHF 8867 Millionen (2009: 8188) zur Verfügung (siehe auch<br />

Seite 171). Darin enthalten sind nicht benutzte, verbindlich<br />

zugesagte Limiten von CHF 6378 Millionen (2009: 5365). Die<br />

Fälligkeiten von bestehenden Schulden1 über die nächsten<br />

12 Monate von CHF 2318 Millionen (2009: 3334) sind durch die<br />

vorhandenen Flüssigen Mittel und die nicht benutzten, verbindlich<br />

zugesagten Kreditlimiten gedeckt.<br />

Währungssensitivität<br />

Der Konzern ist in rund 70 Ländern tätig und erwirtschaftet<br />

einen überwiegenden Teil seines Ergebnisses in Währungen<br />

ausserhalb des Schweizer Frankens. Der in Schweizer Franken<br />

erzielte Nettoverkaufsertrag beläuft sich lediglich auf rund<br />

3 Prozent.<br />

Da der Konzern zu einem sehr hohen Anteil lokal produziert,<br />

fällt die Mehrheit der Umsätze und Kosten in den gleichen<br />

Lokalwährungen an. Die Auswirkungen von Fremdwährungsschwankungen<br />

sind daher mehrheitlich auf die Umrechnung<br />

der lokalen Abschlüsse in die Konzernerfolgsrechnung<br />

1 Kurzfristige Finanzschulden adjustiert um kurzfristig gezogene Kredite im Rahmen langfristig zugesagter Kreditlinien von CHF 150 Millionen.<br />

126 127<br />

Finanzieller Lagebericht


Finanzielle<br />

Informationen<br />

beschränkt und waren im abgelaufenen Geschäftsjahr durch<br />

den erstarkten Schweizer Franken leicht negativ. Die Auswirkungen<br />

aufgrund der Fremdwährungsumrechnung der lokalen<br />

Bilanzen in die Konzernbilanz führen in der Regel zu keinen<br />

wesentlichen Verzerrungen der Konzernbilanz, da das Fremdkapital<br />

zu einem grossen Teil währungskongruent in Lokalwährung<br />

finanziert wird.<br />

Anhand der nachfolgenden Sensitivitätsanalysen wird der<br />

Währungseinfluss der wichtigsten Währungen im Konzern auf<br />

die wichtigsten Grössen dargestellt. Die Sensitivitätsanalyse<br />

berücksichtigt ausschliesslich die Effekte, welche aus der<br />

Umrechnung der lokalen Abschlüsse in Schweizer Franken entstehen<br />

(translation effect). Die Währungseinflüsse aus lokal<br />

getätigten Transaktionen in Fremdwährungen können in der<br />

Analyse nicht abgebildet werden. Bedingt durch die lokale<br />

Geschäftstätigkeit ist diese Art von Transaktionen sehr gering<br />

beziehungsweise wird jeweils individuell abgesichert.<br />

Eine hypothetische Veränderung der jeweiligen Fremdwährung<br />

gegenüber dem Schweizer Franken um –5 Prozent würde sich<br />

wie folgt auswirken:<br />

Sensitivitätsanalyse<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> USD EUR GBP INR Latein- Asien<br />

amerika (AUD, IDR,<br />

(MXN, BRL,<br />

ARS, CLP)<br />

PHP, THB)<br />

Aktuelle Werte In der Annahme eines 5% tieferen Fremdwährungskurses wäre der Einfluss wie folgt:<br />

Nettoverkaufsertrag 21 653 (122) (153) (98) (174) (120) (162)<br />

Betrieblicher EBITDA 4 513 (33) (19) (10) (43) (30) (42)<br />

Konzerngewinn<br />

Geldfluss<br />

1 621 (31) 1 (4) (23) (10) (10)<br />

aus Geschäftstätigkeit 3 659 (24) (15) (8) (44) (19) (18)<br />

Nettofinanzschulden 11 363 (146) (76) (19) 35 (31) (126)


Konsolidierte Erfolgsrechnung <strong>Holcim</strong><br />

Mio. CHF Erläuterungen <strong>2010</strong> 2009 ±%<br />

Nettoverkaufsertrag 5, 6 21 653 21 132 +2,5<br />

Produktionsaufwand der verkauften Produkte und Leistungen 7 (12 379) (12 072)<br />

Bruttogewinn 9 274 9 060 +2,4<br />

Distributions- und Verkaufsaufwand 8 (5 278) (4 828)<br />

Verwaltungsaufwand (1 377) (1 451)<br />

Betriebsgewinn 2 619 2 781 –5,8<br />

Übriger Ertrag 11 7 206<br />

Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen 23 245 302<br />

Finanzertrag 12 262 173<br />

Finanzaufwand 13 (897) (881)<br />

Konzerngewinn vor Steuern 2 236 2 581 –13,4<br />

Ertragssteuern 14 (615) (623)<br />

Konzerngewinn 1 621 1 958 –17,2<br />

Davon:<br />

Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 1 182 1 471 –19,6<br />

Nicht beherrschende Anteile 439 487 –9,9<br />

Gewinn pro Aktie in CHF<br />

Gewinn pro Aktie1 16 3.69 4.93 –25,2<br />

Verwässerter Gewinn pro Aktie1 16 3.69 4.93 –25,2<br />

Mio. CHF<br />

Betrieblicher EBITDA 3, 10 4 513 4 630 –2,5<br />

EBITDA 3 4 988 5 229 –4,6<br />

1 Der Gewinn pro Aktie wird basierend auf dem Konzerngewinn – Anteil Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> – und der gewichteten Anzahl Aktien berechnet.<br />

128 129<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Konsolidierte Gesamtergebnisrechnung <strong>Holcim</strong><br />

Mio. CHF Erläuterungen <strong>2010</strong> 2009<br />

Konzerngewinn<br />

Im Eigenkapital erfasste Wertänderungen<br />

1 621 1 958<br />

Veränderung Währungsumrechnung (2 042) 345<br />

– Steueraufwand<br />

Zur Veräusserung verfügbare finanzielle Vermögenswerte<br />

(7) (34)<br />

– Veränderung Fair Value 21 421 (7)<br />

– In der konsolidierten Erfolgsrechnung realisiert<br />

– Steueraufwand<br />

Cashflow-Absicherungen<br />

21 (171) 9<br />

– Veränderung Fair Value<br />

– In der konsolidierten Erfolgsrechnung realisiert<br />

– Steueraufwand<br />

Absicherung von Nettoinvestitionen in ausländische Tochtergesellschaften<br />

9 (18)<br />

– Veränderung Fair Value<br />

– Steueraufwand<br />

(3) (4)<br />

Total der im Eigenkapital erfassten Wertänderungen (1 793) 291<br />

Total Konzerngewinn und der im Eigenkapital erfassten Wertänderungen (172) 2 249<br />

Davon:<br />

Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> (395) 1 734<br />

Nicht beherrschende Anteile 223 515


Konsolidierte Bilanz <strong>Holcim</strong><br />

Mio. CHF Erläuterungen 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Flüssige Mittel 17 3 386 4 474<br />

Wertschriften 30 33<br />

Forderungen 18 2 590 3 401<br />

Vorräte 19 2 072 2 162<br />

Rechnungsabgrenzungen und andere kurzfristige Forderungen 20 416 493<br />

Zum Verkauf gehaltene Aktiven 21 18 234<br />

Total Umlaufvermögen 8 512 10 797<br />

Langfristige Finanzanlagen 22 921 677<br />

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 23 1 432 1 529<br />

Sachanlagen 24 23 343 25 493<br />

Immaterielles Anlagevermögen 25 9 061 9 983<br />

Latente Steueraktiven 32 385 412<br />

Sonstiges Anlagevermögen 26 605 315<br />

Total Anlagevermögen 35 747 38 409<br />

Total Aktiven 44 259 49 206<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 28 2 303 2 223<br />

Verbindlichkeiten aus kurzfristiger Finanzierung 29 2 468 4 453<br />

Verbindlichkeiten für laufende Ertragssteuern 555 531<br />

Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 1 632 1 821<br />

Kurzfristige Rückstellungen 33 256 252<br />

Total kurzfristiges Fremdkapital 7 214 9 280<br />

Verbindlichkeiten aus langfristiger Finanzierung 29 12 281 13 854<br />

Verpflichtungen aus leistungsorientierten Vorsorgeplänen 34 317 376<br />

Latente Steuerverbindlichkeiten 32 2 203 2 389<br />

Langfristige Rückstellungen 33 1 123 1 263<br />

Total langfristiges Fremdkapital 15 924 17 882<br />

Total Fremdkapital 23 138 27 162<br />

Aktienkapital 37 654 654<br />

Agio 9 371 9 368<br />

Eigene Aktien 37 (476) (455)<br />

Reserven 8 552 9 466<br />

Total Anteil Eigenkapital der Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 18 101 19 033<br />

Nicht beherrschende Anteile 3 020 3 011<br />

Total Eigenkapital 21 121 22 044<br />

Total Passiven 44 259 49 206<br />

130 131<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals <strong>Holcim</strong><br />

Mio. CHF Aktienkapital Agio Eigene Aktien Gewinnreserven<br />

Eigenkapital per 1. Januar <strong>2010</strong><br />

Kapitalerhöhung<br />

654 9 368 (455) 15 019<br />

Ausschüttung (480)<br />

Veränderung Bestand eigene Aktien (32) 3<br />

Aktienbezogene Vergütungen<br />

Kapitaleinzahlungen nicht beherrschende Anteile<br />

Kauf von Konzerngesellschaften<br />

Veränderung Beteiligung an bestehenden Konzerngesellschaf-<br />

3 11<br />

ten (36)<br />

Konzerngewinn<br />

Total der im Eigenkapital erfassten Wertänderungen<br />

1 182<br />

Eigenkapital per 31. Dezember <strong>2010</strong> 654 9 371 (476) 15 688<br />

Eigenkapital per 1. Januar 2009 527 6 870 (401) 14 178<br />

Kapitalerhöhung 100 1 940<br />

Ausschüttung 27 552 (594)<br />

Veränderung Bestand eigene Aktien (63) (9)<br />

Aktienbezogene Vergütungen<br />

Kapitaleinzahlungen nicht beherrschende Anteile<br />

6 9<br />

Kauf von Konzerngesellschaften<br />

Veränderung Beteiligung an bestehenden Konzerngesellschaften<br />

(27)<br />

Konzerngewinn<br />

Total der im Eigenkapital erfassten Wertänderungen<br />

1 471<br />

Eigenkapital per 31. Dezember 2009 654 9 368 (455) 15 019


Reserve aus zur<br />

Veräusserung verfüg-<br />

baren finanziellen<br />

Vermögenswerten<br />

Reserve aus<br />

Cashflow-<br />

Absicherungen<br />

Umrechnungs-<br />

differenzen<br />

Total<br />

Reserven<br />

Total<br />

Eigenkapital<br />

der Aktionäre<br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />

Nicht<br />

beherrschende<br />

Anteile<br />

Total<br />

Eigenkapital<br />

(2) (2) (5 549) 9 466 19 033 3 011 22 044<br />

(480) (480) (236) (716)<br />

3 (29) (29)<br />

14 4 18<br />

29 29<br />

(6) (42) (42) (11) (53)<br />

1 182 1 182 439 1 621<br />

251 9 (1 837) (1 577) (1 577) (216) (1 793)<br />

249 7 (7 392) 8 552 18 101 3 020 21 121<br />

(3) 17 (5 830) 8 362 15 358 2 616 17 974<br />

2 040 2 040<br />

(594) (15) (218) (233)<br />

(9) (72) (72)<br />

15 1 16<br />

2 2<br />

(27) (27) 100 73<br />

(5) (5)<br />

1 471 1 471 487 1 958<br />

1 (19) 281 263 263 28 291<br />

(2) (2) (5 549) 9 466 19 033 3 011 22 044<br />

132 133<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Konsolidierte Geldflussrechnung <strong>Holcim</strong><br />

Mio. CHF Erläuterungen <strong>2010</strong> 2009<br />

Konzerngewinn vor Steuern 2 236 2 581<br />

Übriger Ertrag 11 (7) (206)<br />

Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen 23 (245) (302)<br />

Finanzaufwand netto 12, 13 635 708<br />

Betriebsgewinn 2 619 2 781<br />

Betriebliche Abschreibungen und Wertminderungen 9 1 894 1 849<br />

Übrige nicht liquiditätswirksame Posten 238 315<br />

Veränderung Nettoumlaufvermögen (43) 159<br />

Geldfluss aus betrieblicher Tätigkeit 4 708 5 104<br />

Erhaltene Dividenden 183 94<br />

Erhaltene Zinsen 122 145<br />

Bezahlte Zinsen (829) (726)<br />

Bezahlte Steuern (471) (639)<br />

Übriger Ertrag (54) (90)<br />

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit (A) 3 659 3 888<br />

Kauf von Sachanlagen (1 821) (2 507)<br />

Verkauf von Sachanlagen 229 202<br />

Kauf von Konzerngesellschaften (60) (1 782)<br />

Verkauf von Konzerngesellschaften 0 139<br />

Kauf von Finanzanlagen, immateriellem und sonstigem Anlagevermögen1 (446) (744)<br />

Verkauf von Finanzanlagen, immateriellem und sonstigem Anlagevermögen1 736 262<br />

Geldfluss aus Investitionstätigkeit (B) 40 (1 362) (4 430)<br />

Bezahlte Dividenden auf Namenaktien (480) 0<br />

Bezahlte Dividenden an nicht beherrschende Anteile (239) (192)<br />

Kapitalerhöhung 37 0 2 040<br />

Kapitaleinzahlungen nicht beherrschende Anteile 29 2<br />

Veränderung Bestand eigene Aktien (29) (72)<br />

Aufnahme kurzfristige Finanzschulden 6 097 12 170<br />

Rückzahlung kurzfristige Finanzschulden (7 713) (13 433)<br />

Aufnahme langfristige Finanzschulden 2 544 11 234<br />

Rückzahlung langfristige Finanzschulden (3 325) (10 393)<br />

Erhöhung Beteiligung an bestehenden Konzerngesellschaften1 (154) (160)<br />

Reduktion Beteiligung an bestehenden Konzerngesellschaften1 30 0<br />

Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit (C) (3 240) 1 196<br />

(Ab)Zunahme Flüssige Mittel (A+B+C) (943) 654<br />

Flüssige Mittel per 1. Januar (netto) 17 4 261 3 611<br />

(Ab)Zunahme Flüssige Mittel (943) 654<br />

Veränderung Währungsumrechnung (249) (4)<br />

Flüssige Mittel per 31. Dezember (netto) 17 3 069 4 261<br />

1 Basierend auf einer Änderung in IAS 7 sind Geldfl üsse aus Änderungen in der Beteiligungsquote an einer Konzerngesellschaft, die nicht in einem Verlust der<br />

Kontrolle resultieren, als Geldfl üsse aus Finanzierungstätigkeiten einzustufen und nicht als Investitionstätigkeit, und dies ist rückwirkend anzuwenden.


Grundsätze der Rechnungslegung<br />

Grundlagen der Darstellung<br />

Die vorliegende Konzernrechnung wurde in Übereinstimmung<br />

mit den International Financial Reporting Standards (IFRS)<br />

erstellt.<br />

Einführung überarbeiteter und neuer International Financial<br />

Reporting Standards und neuer Interpretationen<br />

Für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> hat der <strong>Holcim</strong>-Konzern die folgenden<br />

für den Konzern relevanten überarbeiteten Standards<br />

eingeführt, welche per 1. Januar <strong>2010</strong> in Kraft traten:<br />

IAS 27 (überarbeitet) Konzern- und separate Abschlüsse<br />

IFRS 3 (überarbeitet) Unternehmenszusammenschlüsse<br />

IFRS 2 (überarbeitet) Anteilsbasierte Vergütungen<br />

Verbesserungen Klarstellungen bestehender IFRS<br />

an den IFRS<br />

Gemäss IAS 27 (überarbeitet) werden Änderungen in der Beteiligungsquote<br />

an einer Konzerngesellschaft als Eigenkapitaltransaktion<br />

erfasst, wenn kein Kontrollverlust vorliegt. Die<br />

Änderungen von IFRS 3 (überarbeitet) führen zu verschiedenen<br />

Neuerungen, beispielsweise bei der Bewertung der nicht<br />

beherrschenden Anteile (Wahlrecht zwischen dem Fair Value<br />

und dem Nettovermögensanteil) oder der Bilanzierung bei<br />

schrittweisem Erwerb, welche die erfolgswirksame Neubewertung<br />

der zuvor gehaltenen Anteile am Eigenkapital zu Fair<br />

Value verlangt. Transaktionskosten werden neu in der Erfolgsrechnung<br />

erfasst. Die Anwendung von IFRS 2 (überarbeitet),<br />

welcher die Darstellung anteilsbasierter Vergütungen mit Barausgleich<br />

von Gruppenunternehmen verdeutlicht, wird keine<br />

Auswirkung auf den <strong>Holcim</strong>-Konzern haben. Bei den Verbesserungen<br />

an den IFRS handelt es sich grösstenteils um Klarstellungen.<br />

Daher hatte die Anwendung dieser Anpassungen keine<br />

materiellen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.<br />

Im Jahr 2011 wird der <strong>Holcim</strong>-Konzern die folgenden für den<br />

Konzern relevanten überarbeiteten Standards anwenden:<br />

IAS 24 (überarbeitet) Angaben über Beziehungen zu<br />

IFRIC 14 (überarbeitet)<br />

nahestehenden Unternehmen<br />

und Personen<br />

IAS 19 – Vorauszahlung einer Mindestdotierungsverpflichtung<br />

Verbesserungen<br />

an den IFRS<br />

Klarstellungen bestehender IFRS<br />

Die Änderungen von IAS 24 (überarbeitet) beziehen sich ausschliesslich<br />

auf die Offenlegung und werden keine Auswirkungen<br />

auf den Konzernabschluss haben. Die Änderung von IFRIC<br />

14 (überarbeitet) erklärt, dass Unternehmen den Nutzen einer<br />

Vorauszahlung als Personalvorsorge-Vermögenswert zu bilanzieren<br />

haben. Die Anwendung dieser Änderung hat keine<br />

wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss. Bei den<br />

Verbesserungen an den IFRS handelt es sich grösstenteils um<br />

Klarstellungen. Daher hat die Anwendung dieser Anpassungen<br />

keine materiellen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.<br />

Im Jahr 2013 wird der <strong>Holcim</strong>-Konzern den folgenden für den<br />

Konzern relevanten Standard anwenden:<br />

IFRS 9 Finanzinstrumente<br />

IFRS 9 wird IAS 39 zur Gänze ersetzen. Klassifizierung und<br />

Bewertung finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten<br />

beziehen sich ausschliesslich auf den ersten Teil<br />

des neuen Standards. Gemäss dem neuen Standard werden alle<br />

finanziellen Vermögenswerte beim erstmaligen Ansatz entweder<br />

zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum Fair Value<br />

bewertet. Für die finanziellen Verbindlichkeiten wurden die<br />

meisten der bisherigen Vorschriften übernommen. Daher hat<br />

die Anwendung des ersten Teils des neuen Standards keine<br />

materiellen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.<br />

Verwendung von Schätzwerten<br />

Die Erstellung der Konzernrechnung im Einklang mit IFRS erfordert<br />

von der Konzernleitung, Werte zu schätzen und Annahmen<br />

zu treffen, welche die ausgewiesenen Vermögenswerte und<br />

Verbindlichkeiten, Erträge und Aufwendungen sowie die Offenlegung<br />

zum Zeitpunkt des Rechnungsabschlusses beeinflussen.<br />

Diese Schätzungen werden nach bestem Wissen der Konzernleitung<br />

über die laufenden Vorfälle und zukünftigen Handlungen<br />

des Konzerns vorgenommen. Die tatsächlichen Ergebnisse<br />

können letztlich von diesen Schätzwerten abweichen.<br />

Kritische Schätzungen und Annahmen<br />

Schätzungen und Beurteilungen werden laufend ausgewertet<br />

und basieren auf historischen Erfahrungswerten und anderen<br />

Faktoren. Diese beinhalten Erwartungen bezüglich zukünftigen<br />

Ereignissen, welche aufgrund der momentanen Umstände als<br />

angemessen betrachtet werden.<br />

134 135<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Der Konzern trifft Schätzungen und Annahmen bezüglich der<br />

Zukunft. Die daraus resultierenden buchhalterischen Schätzwerte<br />

entsprechen definitionsgemäss selten genau den tatsächlichen<br />

Ergebnissen. Schätzungen und Annahmen, die ein<br />

beträchtliches Risiko für eine wesentliche Anpassung des Buchwertes<br />

von Aktiven und Verbindlichkeiten im nächsten<br />

Geschäftsjahr beinhalten, betreffen vor allem den Goodwill<br />

und, in einem geringeren Ausmass, Verpflichtungen aus leistungsorientierten<br />

Vorsorgeplänen, latente Steueraktiven,<br />

langfristige Rückstellungen, Abschreibungen auf Sachanlagen<br />

und die Offenlegung von Eventualverbindlichkeiten am Ende<br />

der Berichtsperiode. Die Kosten für leistungsorientierte Vorsorgepläne<br />

und andere langfristig fällige Leistungen nach<br />

Beendigung des Arbeitsverhältnisses bemessen sich nach versicherungsmathematischen<br />

Berechnungen. Diese Berechnungen<br />

beruhen auf Annahmen hinsichtlich Abzinsungssätzen,<br />

erwarteten Renditen auf dem Planvermögen, künftigen<br />

Saläranpassungen, Sterblichkeit und den künftigen Rentenanpassungen.<br />

Entsprechend der langfristigen Ausrichtung<br />

dieser Pläne unterliegen solche Schätzungen wesentlichen<br />

Unsicherheiten (Erläuterung 34).<br />

Im Einklang mit den Grundsätzen der Rechnungslegung überprüft<br />

der Konzern jährlich, ob der Goodwill eine Wertminderung<br />

erfahren hat. Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheiten wird aufgrund des Nutzungswertes<br />

(value-in-use) bestimmt. Diese Berechnungen erfordern die<br />

Verwendung von Schätzungen (siehe Erläuterung 25).<br />

Alle Schätzungen, die oben erwähnt sind, werden in den entsprechenden<br />

Erläuterungen näher ausgeführt.<br />

Konsolidierungskreis<br />

Die Konzernrechnung beinhaltet die Jahresrechnung der<br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> und ihrer Tochtergesellschaften inklusive Joint<br />

Ventures. Eine Übersicht der wichtigsten in der Konzernrechnung<br />

enthaltenen Gesellschaften befindet sich im Abschnitt<br />

“Wesentliche Gesellschaften des <strong>Holcim</strong>-Konzerns”.<br />

Konsolidierungsmethode<br />

Konzerngesellschaften werden konsolidiert, wenn diese durch<br />

die <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> stimmrechtsmässig direkt oder indirekt zu mehr<br />

als 50 Prozent kontrolliert werden oder die Kontrolle über die<br />

operative Tätigkeit anderweitig ausgeübt werden kann. Unternehmenszusammenschlüsse,<br />

die am oder nach dem 1. Januar<br />

<strong>2010</strong> stattfinden, werden anhand der Akquisitionsmethode<br />

bilanziert. Die Anschaffungskosten bemessen sich nach dem<br />

am Transaktionsdatum gültigen Fair Value der Gegenleistung.<br />

Bei jedem Unternehmenszusammenschluss werden die nicht<br />

beherrschenden Anteile entweder zum Fair Value oder gemäss<br />

dem Nettovermögensanteil bilanziert. Transaktionskosten<br />

werden als Aufwand in der Erfolgsrechnung verbucht. Die<br />

erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte sowie die übernommenen<br />

Verbindlichkeiten werden zu ihrem Fair Value<br />

per Erwerbszeitpunkt bewertet, unabhängig vom Umfang der<br />

übernommenen nicht beherrschenden Anteile.<br />

Wenn der <strong>Holcim</strong>-Konzern einen Geschäftsbetrieb akquiriert,<br />

wird die Angemessenheit der Klassifizierung und Bestimmung<br />

der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten beurteilt.<br />

Diese müssen den Vertragsbedingungen, den ökonomischen<br />

Gegebenheiten sowie den zum Erwerbszeitpunkt bestehenden<br />

einschlägigen Bedingungen entsprechen.<br />

Bei einem schrittweisen Unternehmenszusammenschluss hat<br />

<strong>Holcim</strong> ihren zuvor an dem erworbenen Unternehmen gehaltenen<br />

Eigenkapitalanteil zu dem zum Erwerbszeitpunkt geltenden<br />

Fair Value neu zu bewerten und den daraus resultierenden<br />

Gewinn oder Verlust in der Erfolgsrechnung zu erfassen.<br />

Bedingte Gegenleistungen, welche als Teil der für das erworbene<br />

Unternehmen übertragenen Gegenleistung bilanziert werden,<br />

sind zum Fair Value per Transaktionsdatum bemessen. Spätere<br />

Änderungen des Fair Values einer bedingten Gegenleistung<br />

werden in der Erfolgsrechnung erfasst.<br />

Zur Festlegung des Zeitpunkts des Einbezugs von Konzerngesellschaften<br />

in die Konsolidierung oder deren Dekonsolidierung<br />

ist dasjenige Datum massgebend, von dem an die Kontrolle<br />

effektiv gegeben ist beziehungsweise verlorengeht.<br />

Alle konzerninternen Transaktionen und Salden werden in<br />

vollem Umfang eliminiert.<br />

Im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen ist es im<br />

Zusammenhang mit den verbleibenden Aktien, welche von<br />

nicht beherrschenden Anteilen gehalten werden, üblich, dass<br />

der Konzern Verkaufsoptionen eingeht und Kaufoptionen<br />

erwirbt. Wenn der Konzern im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen<br />

durch Verkaufsoptionen das Eigentum<br />

erlangt, wird der Fair Value der Verkaufsoption in der Bilanz als<br />

Finanzverbindlichkeit erfasst, wobei der den Buchwert der<br />

nicht beherrschenden Anteile übersteigende Betrag als Goodwill<br />

verbucht wird. In diesem Fall werden die nicht beherrschenden<br />

Anteile so behandelt, wie wenn sie bereits am Akquisitionsdatum<br />

erworben worden wären. Der resultierende


Goodwill wird buchhalterisch somit gleich behandelt wie der<br />

übrige Teil des Unternehmenszusammenschlusses. Spätere<br />

Anpassungen des Fair Values der Finanzverbindlichkeit werden<br />

in der Erfolgsrechnung erfasst, wobei diesen nicht beherrschenden<br />

Anteilen keine Gewinnanteile zugewiesen werden.<br />

Wenn der Konzern allerdings im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen<br />

mit Verkaufsoptionen kein Eigentum<br />

erlangt, werden den nicht beherrschenden Anteilen weiterhin<br />

Gewinnanteile zugewiesen. Diese werden jeweils am Ende der<br />

Berichtsperiode als Finanzverbindlichkeit erfasst, als ob die<br />

Akquisition an diesem Tag stattgefunden hätte. Ein allfälliger<br />

Überschuss über den umklassierten Betrag sowie sämtliche<br />

Veränderungen des Fair Values der Finanzverbindlichkeit werden<br />

in den Gewinnreserven erfasst.<br />

Beteiligungen des Konzerns an Joint Ventures werden mittels<br />

der Methode der Quotenkonsolidierung behandelt. Hierbei<br />

erfasst der Konzern jeweils den ihm gemäss Beteiligungsquote<br />

zustehenden Anteil an den Erträgen und Aufwendungen, den<br />

Aktiven und Passiven sowie den Geldflüssen für jede Position in<br />

der Konzernrechnung. Alle Transaktionen und Salden zwischen<br />

dem <strong>Holcim</strong>-Konzern und dem Joint Venture werden im Verhältnis<br />

der jeweiligen Beteiligung am Joint Venture eliminiert.<br />

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden gemäss<br />

der Equity-Methode in die Konzernrechnung einbezogen.<br />

Dies sind Gesellschaften, an denen der Konzern üblicherweise<br />

zwischen 20 und 50 Prozent der Stimmrechte hält und einen<br />

massgebenden Einfluss, jedoch keine Kontrolle ausübt. Goodwill,<br />

der bei einer Akquisition anfällt, ist im Buchwert der Beteiligung<br />

an assoziierten Unternehmen enthalten. Beträgt der<br />

Buchwert einer Beteiligung an einem assoziierten Unternehmen,<br />

zusammen mit allfälligen langfristigen Forderungen<br />

gegenüber diesem, null, wird nicht weiter nach der Equity-<br />

Methode bilanziert, ausser der Konzern ist bezüglich dieses<br />

Unternehmens zusätzliche Verpflichtungen oder Garantien<br />

eingegangen.<br />

Fremdwährungsumrechnung<br />

Die einzelnen Abschlüsse der Konzerngesellschaften werden<br />

jeweils in der Währung des primären Wirtschaftsumfeldes, in<br />

dem das Unternehmen tätig ist, erfasst (die funktionale Währung).<br />

Die Erfolgsrechnungen der in Fremdwährung erstellten<br />

Abschlüsse der ausländischen Tochtergesellschaften werden<br />

zum Jahresdurchschnittskurs in die Berichtswährung des Konzerns<br />

umgerechnet. Die Bilanzen werden zum Jahresendkurs<br />

umgerechnet.<br />

Ein im Zusammenhang mit einem Unternehmenserwerb entstandener<br />

Goodwill wird in der entsprechenden funktionalen<br />

Währung (functional currency) der erwerbenden Konzerngesellschaft<br />

erfasst. Die Umrechnung in die Berichtswährung<br />

des Konzerns (reporting currency) erfolgt jeweils zum Jahresendkurs.<br />

Fremdwährungstransaktionen sind in der jeweiligen funktionalen<br />

Währung zu erfassen, indem der Fremdwährungsbetrag<br />

jeweils mit dem massgebenden Transaktionskurs umgerechnet<br />

wird. Gewinne und Verluste aus solchen Transaktionen sowie<br />

aus der Umrechnung monetärer Aktiven und Passiven werden<br />

in der Erfolgsrechnung erfasst, ausser wenn es sich dabei um<br />

Absicherungen von Cashflows (cash flow hedges) handelt.<br />

Umrechnungsdifferenzen aus monetären Posten, die für eine<br />

Konzerngesellschaft Teil einer Nettoinvestition in einen ausländischen<br />

Geschäftsbetrieb darstellen, werden erfolgsneutral im<br />

Eigenkapital (Umrechnungsdifferenzen) der konsolidierten Jahresrechnung<br />

erfasst. Diese Umrechnungsdifferenzen werden<br />

erst dann erfolgswirksam aufgelöst, wenn der Konzern die Kontrolle<br />

über den ausländischen Geschäftsbetrieb, die gemeinschaftliche<br />

Kontrolle über ein Joint Venture oder den massgebenden<br />

Einfluss auf ein assoziiertes Unternehmen verliert.<br />

Segmentberichterstattung<br />

Die Segmentberichterstattung basiert auf der konzerninternen<br />

Aufteilung in Berichtssegmente.<br />

Zu Führungszwecken ist der <strong>Holcim</strong>-Konzern nach geographischen<br />

Regionen organisiert und besteht aus fünf Berichtssegmenten,<br />

basierend auf dem Standort der Anlagen:<br />

Europa<br />

Nordamerika<br />

Lateinamerika<br />

Afrika, Naher Osten<br />

Asien, Ozeanien<br />

Jedes der oben genannten Berichtssegmente erzielt seine<br />

Erträge aus dem Verkauf von Zement, Zuschlagstoffen sowie<br />

weiteren Baustoffen und Serviceleistungen.<br />

136 137<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Der <strong>Holcim</strong>-Konzern verfügt über drei Produktlinien:<br />

Zement: beinhaltet Klinker, Zement und andere hydraulische<br />

Bindemittel<br />

Zuschlagstoffe<br />

Weitere Baustoffe und Serviceleistungen: beinhalten Transportbeton,<br />

Betonwaren, Asphalt, Bauleistungen, Handelsaktivitäten<br />

sowie weitere Produkte und Dienstleistungen<br />

Die Gruppenfinanzierung (inklusive Finanzierungskosten und<br />

Finanzerträge) sowie die Ertragssteuern werden auf Gruppenstufe<br />

gesteuert und sind daher keinem Berichtssegment zugeordnet.<br />

Transaktionen zwischen den Berichtssegmenten werden<br />

zu Marktpreisen verrechnet, analog Transaktionen mit Drittkunden.<br />

Der Segmentumsatz und die Segmentresultate<br />

beinhalten Transaktionen zwischen Segmenten. In der Konsolidierung<br />

werden diese Transaktionen eliminiert.<br />

Flüssige Mittel<br />

Flüssige Mittel sind den finanziellen Vermögenswerten zuzuordnen.<br />

Flüssige Mittel sind ohne weiteres in einen bestimmten<br />

Zahlungsmittelbetrag umwandelbar und haben eine<br />

ursprüngliche Fälligkeit von bis zu drei Monaten. Zum Zweck<br />

der Geldflussrechnung enthalten sie Kassenbestände, Bankguthaben,<br />

Call-Gelder und sonstige kurzfristige Geldanlagen<br />

abzüglich Kontokorrentkredite.<br />

Wertschriften<br />

Diese Position enthält primär in liquiden Märkten gehandelte<br />

Eigenkapital- und Fremdkapitaltitel, welche als zur Veräusserung<br />

verfügbare finanzielle Vermögenswerte (available-for-sale<br />

investments) behandelt werden. Die Bewertung erfolgt zum<br />

Fair Value. Wertänderungen werden im sonstigen Ergebnis (im<br />

Eigenkapital erfasste Wertänderungen) erfasst, bis die Finanzanlage<br />

entweder eine Wertminderung (impairment) erfährt<br />

oder veräussert wird. Im Zeitpunkt der Veräusserung wird die<br />

im Eigenkapital erfasste Wertänderung in die Erfolgsrechnung<br />

umgegliedert.<br />

Forderungen<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zum<br />

ursprünglichen Rechnungsbetrag abzüglich notwendiger Wertberichtigungen<br />

erfasst. Eine Überprüfung der Werthaltigkeit<br />

der ausstehenden Forderungen erfolgt jeweils per Jahresende.<br />

Vorräte<br />

Die Bilanzierung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungs- oder<br />

Herstellungskosten oder zum niedrigeren Nettoveräusserungswert.<br />

Die Bewertung erfolgt nach der Durchschnittswertmethode.<br />

Die Herstellungskosten der Fertigerzeugnisse und<br />

der Aufträge in Arbeit umfassen Roh- und Hilfsmaterialkosten,<br />

direkte Lohnkosten, andere direkt zurechenbare Kosten sowie<br />

mit der Herstellung zusammenhängende Produktionsgemeinkosten.<br />

Sie beinhalten ebenfalls Gewinne oder Verluste aus<br />

Absicherungsgeschäften (cash flow hedges), die im Zusammenhang<br />

mit der Warenbeschaffung getätigt wurden.<br />

Langfristige Finanzanlagen<br />

Langfristige Finanzanlagen beinhalten (a) Beteiligungen an<br />

Dritten, (b) Langfristige Forderungen gegenüber assoziierten<br />

Unternehmen, (c) Langfristige Forderungen gegenüber Dritten<br />

und (d) Langfristige derivative Aktiven. Beteiligungen an Dritten<br />

werden als zur Veräusserung verfügbar erfasst (available-forsale).<br />

Langfristige Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen<br />

wie auch gegenüber Dritten werden als Darlehen und<br />

Forderungen erfasst. Langfristige derivative Aktiven gelten als<br />

Finanzanlagen zu Sicherungszwecken, ausser sie erfüllen die<br />

strengen Absicherungskriterien nicht, welche IAS 39 Finanzinstrumente:<br />

Ansatz und Bewertung verlangt. In einem solchen<br />

Fall werden sie als Finanzinstrumente zu Handelszwecken (held<br />

for trading) eingestuft.<br />

Massgebender Zeitpunkt der Erfassung von Finanzanlagen ist<br />

das Transaktionsdatum (trade date), definiert als der Tag, an dem<br />

das Unternehmen die Verpflichtung zum Kauf oder zum Verkauf<br />

eines Vermögenswertes eingeht. Transaktionskosten sind im<br />

Kaufpreis enthalten, ausser bei derivativen Instrumenten. Darlehen<br />

und Forderungen (loans and receivables) werden zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten (amortized cost) bilanziert, unter<br />

Anwendung der Effektivzinsmethode (effective interest method).<br />

Zur Veräusserung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (available-for-sale<br />

investments) werden zum Fair Value bilanziert,<br />

während bis zum Verfall zu haltende Anlagen (held-to-maturity<br />

investments) zu fortgeführten Anschaffungskosten (amortized<br />

cost) unter Anwendung der Effektivzinsmethode (effective interest<br />

method) bewertet werden. Gewinne und Verluste aus Veränderungen<br />

der Fair Values von zur Veräusserung verfügbaren<br />

finanziellen Vermögenswerten (available-for-sale investments)<br />

werden im sonstigen Ergebnis (im Eigenkapital erfasste Wertänderungen)<br />

erfasst, bis ein solcher finanzieller Vermögenswert<br />

entweder eine Wertminderung (impairment) erfährt oder veräussert<br />

wird. Zu diesem Zeitpunkt wird die zuvor im Eigenkapital<br />

erfasste Wertänderung in die Erfolgsrechnung umgegliedert.


Sachanlagen<br />

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten<br />

abzüglich Abschreibungen sowie allfälliger<br />

Wertminderungen bewertet. Effekte aus der Absicherung von<br />

Cashflows (cash flow hedges), welche im Zusammenhang mit<br />

Sachanlagen stehen, sind ebenfalls in dieser Position enthalten.<br />

Sachanlagen werden wie folgt linear über die geschätzte Nutzungsdauer<br />

abgeschrieben:<br />

Land Keine Abschreibung, ausser bei<br />

Gebäude und Installationen<br />

Grundstücken mit Rohmaterialreserven<br />

20 bis 40 Jahre<br />

Maschinen 10 bis 30 Jahre<br />

Mobilien, Fahrzeuge und<br />

Werkzeuge 3 bis 10 Jahre<br />

Kosten werden nur im Buchwert einer Anlage aktiviert, wenn<br />

ein möglicher zukünftiger Ertrag erzielt werden kann und<br />

die Kosten verlässlich bewertet werden können. Die Kosten<br />

beinhalten die ursprünglich geschätzten Kosten für den<br />

Rückbau und die Wiederinstandsetzung des Bauplatzes. Reparaturen<br />

und Unterhaltskosten werden hingegen periodengerecht<br />

der Erfolgsrechnung belastet.<br />

Rohmaterialvorkommen, welche in der Anlagekategorie<br />

“Grundstücke” enthalten sind, werden zu Anschaffungskosten<br />

bewertet und nach der “Physical Unit of Production Method”<br />

über die geschätzte kommerzielle Nutzungsdauer abgeschrieben.<br />

Kosten im Zusammenhang mit der Erschliessung von Rohmaterialreserven<br />

werden aktiviert und über die Nutzungsdauer<br />

des Steinbruchs abgeschrieben. Die Nutzungsdauer<br />

basiert auf den geschätzten Tonnen Rohmaterial, welche<br />

aus der Reserve abgebaut werden können.<br />

Die Fremdfinanzierungskosten eines Bauprojekts, welches<br />

zwangsläufig eine substantielle Zeitspanne bis zur geplanten<br />

Nutzung in Anspruch nimmt, werden von der Erstellungsphase<br />

bis zur Inbetriebnahme aktiviert. Alle übrigen Finanzierungskosten<br />

werden periodengerecht der Erfolgsrechnung<br />

belastet.<br />

Staatliche Unterstützungsbeiträge werden von den Sachanlagen<br />

in Abzug gebracht und reduzieren dementsprechend<br />

die Abschreibungen.<br />

Leasing von Sachanlagen, bei welchem dem Konzern im<br />

wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken<br />

und Chancen übertragen werden, wird als Financial Leasing<br />

klassifiziert. Mittels Financial Leasing erworbene Sachanlagen<br />

werden zu Beginn der Leasingdauer zum Barwert der künftigen<br />

Leasingzahlungen aktiviert oder, falls niedriger, zum<br />

Betrag in Höhe des beizulegenden Zeitwertes des Leasinggegenstandes,<br />

welcher zu Beginn des Leasingverhältnisses<br />

berechnet wird. Die Leasingverpflichtungen exklusive Finanzierungskosten<br />

werden entsprechend ihrer Fälligkeit unter<br />

den Verbindlichkeiten aus kurzfristiger beziehungsweise<br />

langfristiger Finanzierung ausgewiesen.<br />

Bei “Sale-and-Lease-back”-Transaktionen wird der Buchwert<br />

des entsprechenden Sachanlagegutes nicht geändert. Erlöse<br />

aus dem Verkauf werden als Verbindlichkeit aus Finanzierung<br />

erfasst, und die Finanzierungskosten werden über die Leasingdauer<br />

so verteilt, dass das Ausmass der Kosten richtig und<br />

periodengerecht wiedergegeben wird.<br />

Zum Verkauf stehende langfristige Vermögenswerte<br />

und die Aufgabe von Geschäftsbereichen<br />

Ein langfristiger Vermögenswert oder eine Gruppe langfristiger<br />

Vermögenswerte werden als zum Verkauf stehend umklassiert,<br />

sofern der zugehörige Buchwert überwiegend durch Verkauf<br />

und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert werden soll.<br />

Zum Verkauf stehende Vermögenswerte werden mit dem niedrigeren<br />

von Buchwert und Fair Value abzüglich Veräusserungskosten<br />

bewertet.<br />

Goodwill<br />

Der Goodwill entspricht dem Überschuss der Summe der übertragenen<br />

Gegenleistung und dem für die nicht beherrschenden<br />

Anteile erfassten Betrag über dem Fair Value der erworbenen<br />

identifizierbaren Vermögenswerte sowie übernommenen<br />

Schulden. Goodwill aus Beteiligungskäufen von Konzerngesellschaften<br />

und Joint Ventures wird als immaterielles Anlagevermögen<br />

erfasst. Goodwill aus dem Erwerb von assoziierten<br />

Unternehmen ist in der Position “Beteiligungen an assoziierten<br />

Unternehmen” enthalten. Goodwill ist jährlich einer Überprüfung<br />

auf allfällige Wertminderungen zu unterziehen oder<br />

sobald Anzeichen einer Wertminderung bestehen. Er wird zu<br />

Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungen<br />

ausgewiesen.<br />

Falls der Wert der übertragenen Gegenleistung unter jenem<br />

des anteiligen Fair Values der übernommenen Nettoaktiven<br />

liegt, wird die Differenz direkt in der Erfolgsrechnung erfasst.<br />

138 139<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Im Falle der Veräusserung einer Konzerngesellschaft, eines<br />

assoziierten Unternehmens oder eines Joint Ventures wird der<br />

entsprechende Goodwill in die Berechnung des Veräusserungsergebnisses<br />

miteinbezogen.<br />

Zur Überprüfung der Wertminderung wird Goodwill aus Beteiligungskäufen<br />

von Konzerngesellschaften und Joint Ventures<br />

zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet (siehe<br />

Erläuterung 25). Wertminderungen auf Goodwill werden nicht<br />

rückgängig gemacht.<br />

EDV-Software<br />

Kosten im Zusammenhang mit der Entwicklung oder dem<br />

Unterhalt von EDV-Software werden in der Erfolgsrechnung<br />

erfasst. Kosten, die einer spezifischen und einzigartigen EDV-<br />

Software zugewiesen werden können, werden als immaterielles<br />

Anlagevermögen ausgewiesen, sofern die EDV-Software<br />

unter der Kontrolle des Konzerns ist und mit dieser dem<br />

Konzern ein künftiger wirtschaftlicher Nutzen zufliesst.<br />

Aufwendungen, welche die ursprüngliche Leistung der EDV-<br />

Software erhöhen oder erweitern, werden kapitalisiert und zu<br />

den bereits aktivierten Kosten addiert. Aktivierte EDV-Software-<br />

Kosten werden linear über die entsprechende Nutzungsdauer,<br />

maximal jedoch über 3 Jahre, abgeschrieben.<br />

Übriges immaterielles Anlagevermögen<br />

Kosten für Patente, Markenrechte und Lizenzen werden aktiviert<br />

und linear über die entsprechende Nutzungsdauer abgeschrieben.<br />

Die maximale Abschreibungsdauer beträgt 20 Jahre.<br />

Wertminderung von nicht finanziellen Vermögenswerten<br />

An jedem Bilanzstichtag beurteilt der Konzern, ob es einen<br />

Anhaltspunkt dafür gibt, dass ein nicht finanzieller Vermögenswert<br />

wertgemindert sein könnte. Liegt ein solcher Anhaltspunkt<br />

vor, wird der erzielbare Betrag (recoverable amount) des<br />

nicht finanziellen Vermögenswertes geschätzt, um eine allfällige<br />

Wertminderung zu bestimmen. Ist die Bestimmung des<br />

erzielbaren Betrages eines einzelnen nicht finanziellen Vermögenswertes<br />

nicht möglich, schätzt der Konzern den erzielbaren<br />

Betrag der kleinsten zahlungsmittelgenerierenden Einheit,<br />

zu welcher der nicht finanzielle Vermögenswert gehört.<br />

Der erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit<br />

entspricht dem höheren der beiden Beträge aus Fair Value<br />

abzüglich der Verkaufskosten und Nutzungswert.<br />

Ist der geschätzte erzielbare Betrag eines nicht finanziellen<br />

Vermögenswertes oder einer zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheit tiefer als der vergleichbare Buchwert (carrying amount),<br />

wird dieser im Ausmass dieser Differenz über die Erfolgsrechnung<br />

wertberichtigt.<br />

Eine für einen nicht finanziellen Vermögenswert oder eine zahlungsmittelgenerierende<br />

Einheit erfasste Wertminderung wird<br />

rückgängig gemacht, wenn die Überprüfung des erzielbaren<br />

Betrages einen höheren Wert ergibt. Der infolge einer Wertaufholung<br />

erhöhte Buchwert eines nicht finanziellen Vermögenswertes<br />

darf jedoch den Buchwert nicht übersteigen, der<br />

bestimmt worden wäre, wenn in den früheren Jahren kein<br />

Wertminderungsaufwand erfasst worden wäre. Eine Wertaufholung<br />

wird sofort in der Erfolgsrechnung erfasst.<br />

Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten<br />

An jedem Bilanzstichtag beurteilt der Konzern, ob es einen<br />

Anhaltspunkt dafür gibt, dass ein finanzieller Vermögenswert<br />

wertgemindert sein könnte. Eine Wertminderung bei zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten bilanzierten Vermögenswerten<br />

ergibt sich als Differenz zwischen dem Buchwert des Vermögenswertes<br />

und dem Barwert der erwarteten künftigen Cashflows<br />

abgezinst mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz des finanziellen<br />

Vermögenswertes. Der Buchwert des Vermögenswertes wird<br />

unter Verwendung eines Wertberichtigungskontos reduziert.<br />

Der Wertminderungsverlust wird erfolgswirksam erfasst.<br />

Verringert sich die Höhe der Wertberichtigung in den folgenden<br />

Berichtsperioden und kann diese Verringerung objektiv auf<br />

einen nach der Erfassung der Wertminderung eingetretenen<br />

Sachverhalt zurückgeführt werden, wird die früher erfasste<br />

Wertberichtigung rückgängig gemacht. Der neue Buchwert des<br />

Vermögenswertes darf jedoch die fortgeführten Anschaffungskosten<br />

zum Zeitpunkt der Wertaufholung nicht übersteigen.<br />

Die Wertaufholung wird erfolgswirksam erfasst.<br />

Eine Wertminderung bei einem zur Veräusserung verfügbaren<br />

finanziellen Vermögenswert wird in der Erfolgsrechnung erfasst<br />

und ergibt sich als Differenz zwischen den Anschaffungskosten<br />

und dem aktuellen Fair Value. Individuell wesentliche finanzielle<br />

Vermögenswerte werden einzeln auf eine mögliche Wertminderung<br />

geprüft. Wertaufholungen auf als zur Veräusserung verfügbar<br />

klassierten Eigenkapitalinstrumenten werden im sonstigen<br />

Ergebnis (im Eigenkapital erfasste Wertänderungen)<br />

erfasst. Hingegen werden Wertaufholungen von Fremdkapitalinstrumenten<br />

in der Erfolgsrechnung erfasst, falls die Erhöhung<br />

des Fair Values des Instrumentes objektiv einem Ereignis zuge-


ordnet werden kann, welches nach der Erfassung des Wertberichtigungsaufwandes<br />

in der Erfolgsrechnung eingetreten ist.<br />

Liegen bei Forderungen objektive Anhaltspunkte (wie zum<br />

Beispiel die Wahrscheinlichkeit einer Zahlungsunfähigkeit oder<br />

signifikante finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners) dafür<br />

vor, dass nicht alle fälligen Beträge gemäss den ursprünglich<br />

vereinbarten Rechnungskonditionen eingehen werden, wird<br />

eine Wertminderung unter Verwendung eines Wertberichtigungskontos<br />

vorgenommen. Forderungen werden ausgebucht,<br />

wenn sie als uneinbringlich eingestuft werden.<br />

Verbindlichkeiten aus langfristiger Finanzierung<br />

Bankdarlehen und nicht wandelbare Anleihen werden in der<br />

Bilanz erstmalig zum Gegenwert der zugeflossenen Mittel<br />

abzüglich Transaktionskosten erfasst. Danach werden diese zu<br />

fortgeführten Anschaffungskosten (amortized cost) unter<br />

Anwendung der Effektivzinsmethode (effective interest method)<br />

bewertet. Allfällige Differenzen zwischen dem Gegenwert<br />

zugeflossener Mittel abzüglich Transaktionskosten und dem<br />

Rückkaufswert werden über die Laufzeit der Anleihe erfolgswirksam<br />

erfasst.<br />

Bei Ausgabe von Wandelanleihen wird der Fair Value der Fremdkapitalkomponente<br />

auf der Basis vergleichbarer marktüblicher<br />

Zinssätze von nicht wandelbaren Anleihen bewertet. Dieser<br />

Anteil wird bis zum Verfall der Wandelrechte beziehungsweise<br />

Verfall der Anleihen zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />

(amortized cost) unter Anwendung der Effektivzinsmethode<br />

(effective interest method) bewertet und als langfristige<br />

Verbindlichkeit ausgewiesen. Der Restbetrag entspricht der<br />

Eigenkapitalkomponente und wird als Teil des konsolidierten<br />

Eigenkapitals ausgewiesen. Der Betrag der Eigenkapitalkomponente<br />

bleibt in den nachfolgenden Perioden unverändert.<br />

Langfristige derivative Verbindlichkeiten gelten als langfristige<br />

Finanzschulden zu Sicherungszwecken, ausser sie erfüllen die<br />

strengen Absicherungskriterien nicht, welche IAS 39 Finanzinstrumente:<br />

Ansatz und Bewertung verlangt. In einem solchen<br />

Fall werden sie als Finanzinstrumente zu Handelszwecken (held<br />

for trading) eingestuft.<br />

Finanzverbindlichkeiten, deren Fälligkeit innerhalb von 12 Monaten<br />

nach dem Ende der Berichtsperiode liegt, werden dem kurzfristigen<br />

Fremdkapital zugeordnet, ausser der Konzern verfügt<br />

über ein uneingeschränktes Recht, die Begleichung der Schuld<br />

länger als 12 Monate nach dem Bilanzstichtag hinauszuschieben.<br />

Latente Steuern<br />

Die Rückstellungen für latente Steuern berücksichtigen, basierend<br />

auf der “Balance Sheet Liability Method”, die temporären<br />

Differenzen, welche aufgrund des unterschiedlichen Ansatzes<br />

von Aktiven und Passiven nach konzerninternen Bewertungsrichtlinien<br />

und den lokalen steuerlichen Bewertungsrichtlinien<br />

entstehen. Die Bemessung der latenten Ertragssteuern richtet<br />

sich nach den am Bilanzstichtag gültigen oder angekündigten<br />

Steuersätzen.<br />

Die Aktivierung latenter Steueransprüche erfolgt nur, wenn es<br />

als wahrscheinlich erachtet wird, dass der steuerbare zukünftige<br />

Gewinn ausreicht, um den Steuervorteil aus den temporären<br />

Differenzen und der Verlustverrechnung zu realisieren.<br />

Latente Steuerschulden im Zusammenhang mit unverteilten<br />

Gewinnen von Konzerngesellschaften, assoziierten Unternehmen<br />

und Joint Ventures werden berücksichtigt, ausser wenn<br />

der Konzern die Ausschüttungspolitik der entsprechenden<br />

Gesellschaften vollumfänglich bestimmen kann und in vorhersehbarer<br />

Zukunft keine Dividendenzahlungen zu erwarten sind.<br />

Veränderungen der latenten Steueransprüche werden in der<br />

Erfolgsrechnung erfasst, ausser wenn solche Bewertungsänderungen<br />

mit Positionen zusammenhängen, welche ausserhalb<br />

der Erfolgsrechnung erfasst werden.<br />

Rückstellung für die Wiederherstellung einer Abbaustätte und<br />

andere Umweltrückstellungen<br />

Der Konzern berücksichtigt die Wiederherstellungskosten einer<br />

Abbaustätte in den Urzustand, wo eine rechtliche oder faktische<br />

Verpflichtung dazu besteht. Die Kosten für die Bildung<br />

einer Rückstellung, die vor Beginn des Rohmaterialabbaus notwendig<br />

ist, sind in den Sachanlagen enthalten und werden<br />

über die Nutzungsdauer der Abbaustätte abgeschrieben. Jede<br />

Anpassung der Rückstellung aufgrund von weiteren Umweltschäden,<br />

welche auf die Abbauaktivitäten zurückzuführen sind,<br />

wird während der Abbauzeit des Rohmaterialvorkommens über<br />

den Produktionsaufwand erfasst. Sie widerspiegelt die bestmögliche<br />

Schätzung der Kosten zur Erfüllung der Wiederherstellungsverpflichtung<br />

am Ende der Berichtsperiode. Wenn sich<br />

die Bewertung einer Rückstellung aufgrund einer geänderten<br />

Annahme bezüglich Fälligkeit, der Höhe des Geldabflusses oder<br />

des Abzinsungsfaktors verändert, wird diese Differenz den<br />

Kosten des entsprechenden Vermögenswertes, im Ausmass, wie<br />

diese zu den Sachanlagen gehören, zu- oder abgeschrieben.<br />

Sämtliche Rückstellungen werden zum Barwert der erwarteten<br />

Ausgaben bewertet.<br />

140 141<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Emissionsrechte<br />

Die erstmalige Zuteilung von Emissionsrechten erfolgt zum<br />

Nominalwert (null). Verursacht eine Konzerngesellschaft mehr<br />

Emissionen, als zugeteilte Emissionsrechte vorliegen, bildet sie<br />

für die fehlenden Rechte Rückstellungen, die zu diesem Zeitpunkt<br />

auf Marktpreisen basieren. Die Emissionsrechte werden<br />

nur gehalten, um die entsprechenden gesetzlichen Vorschriften<br />

zu erfüllen. Der Konzern sieht nicht vor, mit diesen am offenen<br />

Markt zu spekulieren.<br />

Übrige Rückstellungen<br />

Eine Rückstellung wird angesetzt, wenn aufgrund von Ereignissen<br />

in der Vergangenheit eine rechtliche oder faktische Verpflichtung<br />

besteht und es wahrscheinlich ist, dass deren Erfüllung<br />

für das Unternehmen mit einem Abfluss von Ressourcen<br />

mit wirtschaftlichem Nutzen verbunden ist und eine zuverlässige<br />

Schätzung des Betrages gemacht werden kann, der zur<br />

Begleichung der Verpflichtung notwendig ist.<br />

Personalvorsorge – Leistungsprimatspläne<br />

Einige Konzerngesellschaften unterhalten für ihre Mitarbeiter<br />

Leistungsprimatspläne. Unabhängige Versicherungsmathematiker<br />

bewerten Verpflichtungen aus den Leistungsprimatsplänen<br />

in regelmässigen Abständen. Die Verpflichtungen und<br />

Prämienaufwendungen werden nach der Methode der Einmalprämien<br />

(projected unit credit method) berechnet. Mit dieser<br />

Methode wird für jedes Beitragsjahr die Verpflichtung bewertet,<br />

die aus der zusätzlich erworbenen Anwartschaft resultiert.<br />

Nachzuverrechnender Dienstleistungsaufwand wird linear<br />

über die durchschnittlich verbleibenden Beitragsjahre verteilt.<br />

Gewinne und Verluste aufgrund von Leistungskürzungen oder<br />

Abgeltungen von Pensionsverpflichtungen werden dann<br />

gebucht, wenn sie auftreten.<br />

Versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste werden<br />

über die durchschnittlich erwartete restliche Dienstzeit der<br />

Mitarbeiter verteilt abgeschrieben. Dies geschieht in dem Ausmass,<br />

in welchem die kumulierten nicht erfassten versicherungsmathematischen<br />

Gewinne und Verluste 10 Prozent des<br />

höheren Betrages aus der leistungsorientierten Verpflichtung<br />

und dem beizulegenden Zeitwert des Planvermögens übersteigen.<br />

Die Bewertung der Vorsorgeverpflichtung erfolgt zum<br />

Barwert der geschätzten zukünftigen Geldflüsse. Der zugrundegelegte<br />

Diskontierungssatz richtet sich nach dem Zinssatz<br />

für erstrangige Unternehmensanleihen in der entsprechenden<br />

Währung und Laufzeit.<br />

Vermögensüberschüsse der Personalvorsorgeeinrichtungen<br />

werden nur in jenem Umfang bilanziert, als sie den Barwert<br />

eines zukünftigen wirtschaftlichen Nutzens in Form von Rückerstattungen<br />

oder niedrigeren zukünftigen Beiträgen sowie<br />

nicht erfasste versicherungsmathematische Verluste und nachzuverrechnende<br />

Dienstzeitaufwendungen nicht übersteigen.<br />

Personalvorsorgeeinrichtungen – Beitragsprimatspläne<br />

Zusätzlich zu den oben beschriebenen Leistungsprimatsplänen<br />

gibt es Konzerngesellschaften, welche basierend auf lokaler<br />

Gesetzgebung Beitragsprimatspläne führen. Die Beiträge des<br />

Arbeitgebers werden in dem Jahr der Erfolgsrechnung belastet,<br />

in welchem der Rechtsanspruch entsteht.<br />

Personalvorsorgeeinrichtungen –<br />

Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer<br />

Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer beinhalten<br />

Dienstalters- oder Studienurlaub, medizinische Unterstützung,<br />

Jubiläen und andere Dienstaltersgeschenke, Langzeit-Invalidenleistungen<br />

und, sofern sie nicht innerhalb von<br />

12 Monaten nach Abschluss des Geschäftsjahres ausbezahlt<br />

werden, Gewinnbeteiligungen, variable Entschädigungen und<br />

aufgeschobene Gehälter.<br />

Die Erfassung der Verbindlichkeiten unterscheidet sich von derjenigen<br />

für die Leistungsprimatspläne, indem alle versicherungstechnischen<br />

Gewinne und Verluste sofort erfasst werden<br />

und keine Korridormethode angewendet wird.<br />

Personalvorsorgeeinrichtungen –<br />

Aktienbezogene Vergütungen<br />

Der Konzern hat verschiedene aktienbezogene Mitarbeiterbeteiligungsprogramme.<br />

Der Fair Value der erbrachten Gegenleistungen<br />

für die zugeteilten Optionen oder Aktien wird als<br />

Personalaufwand erfasst. Zur Berechnung des zu verbuchenden<br />

Gesamtbetrages wird der Fair Value des dafür gewährten<br />

Eigenkapitalinstrumentes zum Gewährungszeitpunkt herangezogen.<br />

Die Kosten dieser Vergütungssysteme werden über<br />

den Erdienungszeitraum erfolgswirksam erfasst und jeweils<br />

um die aktuelle und zu erwartende Verfallsklausel angepasst<br />

(siehe Erläuterung 34).<br />

Nicht beherrschende Anteile<br />

Nicht beherrschende Anteile sind diejenigen Anteile des Eigenkapitals<br />

einer Tochtergesellschaft, welche dem Mutterunternehmen<br />

weder unmittelbar noch mittelbar zugeordnet werden<br />

können. Nicht beherrschende Anteile werden in der konsolidierten<br />

Erfolgsrechnung, in der konsolidierten Gesamtergebnis-


echnung und im Eigenkapital der konsolidierten Bilanz separat<br />

ausgewiesen.<br />

Änderungen der Beteiligungsquote des Mutterunternehmens<br />

an einer Tochtergesellschaft, die nicht zu einem Verlust der<br />

Kontrolle führen, werden als Eigenkapitaltransaktionen bilanziert.<br />

Folglich wird bei einer Akquisition oder teilweisen Veräusserung<br />

von nicht beherrschenden Anteilen an einer Tochtergesellschaft,<br />

die nicht zu einem Verlust der Kontrolle führt, die<br />

Differenz zwischen dem Wert der übertragenen oder erhaltenen<br />

Gegenleistung und der Veränderung des Nettovermögensanteils<br />

der nicht beherrschenden Anteile direkt in den Gewinnreserven<br />

erfasst.<br />

Erfassung von Erträgen<br />

Erträge werden nur dann erfasst, wenn sichergestellt ist, dass<br />

der Gesellschaft der mit der Transaktion verbundene wirtschaftliche<br />

Nutzen zufliesst und dieser verlässlich geschätzt<br />

werden kann. Erträge werden zum Fair Value des erhaltenen<br />

Gegenwertes unter Abzug von Umsatzsteuern und Rabatten<br />

bemessen. Verkaufserlöse werden erfasst, sobald die Lieferung<br />

der Waren erfolgt ist und Nutzen und Gefahr übergegangen<br />

sind.<br />

Zinserträge werden über die erwartete Laufzeit erfasst, damit<br />

sie den effektiven Ertrag eines Aktivums widerspiegeln. Dividenden<br />

werden dann erfasst, wenn Aktionäre einen rechtlichen<br />

Anspruch geltend machen können.<br />

Gewisse Konzernaktivitäten sind Fertigungsaufträge. Folglich<br />

werden die angefallenen Fertigungserträge und -kosten in der<br />

Erfolgsrechnung prozentual nach dem Erfüllungsgrad (percentage<br />

of completion method) erfasst. Der Leistungsfortschritt<br />

wird anhand der ausgeführten Arbeiten am Stichtag gemessen.<br />

Eventualverbindlichkeiten<br />

Eventualverbindlichkeiten, deren Existenz vom Eintreten oder<br />

Nichteintreten von künftigen Ereignissen abhängt, sind in den<br />

Erläuterungen zur Konzernrechnung enthalten.<br />

Finanzinstrumente<br />

Informationen im Zusammenhang mit der buchhalterischen<br />

Behandlung von derivativen Finanzinstrumenten und Absicherungsgeschäften<br />

sind im Kapitel “Risikomanagement”<br />

enthalten.<br />

142 143<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Risikomanagement<br />

Business Risk Management<br />

Das Business Risk Management unterstützt die Konzernleitung<br />

und die Geschäftsleitungen der Konzerngesellschaften bei strategischen<br />

Entscheidungen. Es soll helfen, bedeutende Risiken<br />

und Opportunitäten für das Unternehmen systematisch zu<br />

erkennen. Potentielle Risiken werden frühzeitig identifiziert<br />

und bewertet, Gegenmassnahmen vorgeschlagen und stufengerecht<br />

umgesetzt. Es werden die verschiedensten Risiken<br />

berücksichtigt, angefangen bei Marktrisiken über betriebliche,<br />

finanzielle und rechtliche Risiken bis hin zu externen Risikofaktoren<br />

aus dem Geschäftsumfeld einschliesslich möglicher<br />

Compliance- und Reputationsrisiken.<br />

Neben den Konzerngesellschaften werden Konzernleitung und<br />

Verwaltungsrat in die Beurteilungen miteinbezogen. Das Risikoprofil<br />

des Konzerns wird aus diversen Blickwinkeln “Top-Down”<br />

sowie “Bottom-Up” bewertet. Die Konzernleitung erstattet dem<br />

Verwaltungsrat regelmässig Bericht über wichtige Erkenntnisse<br />

der Risikoanalyse und orientiert über die getroffenen Massnahmen.<br />

Finanzielles Risikomanagement<br />

Der Konzern ist im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit einer Vielzahl<br />

von Finanzrisiken ausgesetzt, etwa im Zusammenhang<br />

mit Änderungen der Finanzierungsstruktur, Veränderungen der<br />

Preise am Aktienmarkt oder Währungs- und Zinsrisiken. Der<br />

konzernweite Risikomanagementansatz fokussiert auf die Unvorhersehbarkeit<br />

der Finanzmärkte und zielt darauf ab, Effekte<br />

zu minimieren, die sich negativ auf das finanzielle Ergebnis<br />

des Konzerns auswirken könnten. Um entsprechende Risiken<br />

abzusichern, werden derivative Finanzinstrumente wie Fremdwährungskontrakte<br />

oder Zinssatzswaps eingesetzt. Der Konzern<br />

geht keine derivativen oder anderen Finanztransaktionen<br />

ein, welche nicht im Zusammenhang mit der operativen<br />

Geschäftstätigkeit stehen, und verfolgt somit einen konservativen<br />

und risikoaversen Ansatz.<br />

Das finanzielle Risikomanagement basiert auf von der Konzernleitung<br />

bewilligten Richtlinien. Diese beinhalten neben Vorgaben<br />

für das allgemeine finanzielle Risikomanagement auch<br />

solche für spezifische Bereiche wie das Management von Zins-,<br />

Fremdwährungs- und Gegenparteienrisiken, für die Verwendung<br />

derivativer Finanzinstrumente sowie der Anlagepolitik<br />

von überschüssiger Liquidität.<br />

Marktrisiken<br />

Die für den Konzern relevanten Marktrisiken sind primär auf<br />

Währungs- und Zinsrisiken begrenzt, welche das Management<br />

aktiv überwacht. Um die Volatilität der damit verbundenen<br />

Risiken zu steuern, gelangen verschiedene Arten derivativer<br />

Finanzkontrakte zum Einsatz. Damit sollen unerwünschte Fluktuationen<br />

des Cashflows und des Gewinns, hervorgerufen durch<br />

Währungs- und Zinsrisiken, minimiert werden. Die Bewirtschaftung<br />

von liquiden Mitteln kann unter anderem durch das<br />

Schreiben gedeckter Call-Optionen erfolgen. Im Zusammenhang<br />

mit dem geplanten Erwerb von Positionen werden durch<br />

den Konzern, falls die entsprechende Liquidität vorhanden ist,<br />

auch Put-Optionen geschrieben. Dabei wird grundsätzlich<br />

davon ausgegangen, dass Verluste oder Gewinne im Zusammenhang<br />

mit dem Einsatz solcher Instrumente durch entsprechende<br />

gegenläufige Wertentwicklungen der Grundgeschäfte kompensiert<br />

werden.<br />

Liquiditätsrisiken<br />

Um ihren Verpflichtungen nachzukommen, benötigen die Konzerngesellschaften<br />

ausreichend liquide Mittel. Grundsätzlich<br />

sind die einzelnen Gesellschaften für die Verwaltung ihrer<br />

Liquiditätsüberschüsse beziehungsweise für die Beschaffung<br />

von Fremdkapital zur Deckung ihrer Liquiditätsbedürfnisse<br />

so lange selber verantwortlich, als sich diese im Rahmen der<br />

Konzernvorgaben bewegen. In davon abweichenden oder in<br />

der finanziellen Risikopolitik des Konzerns vorgesehenen Fällen<br />

ist eine Genehmigung durch die Konzernleitung erforderlich.<br />

Der Konzern überwacht die Liquiditätsrisiken mit einem periodischen<br />

Liquiditätsplanungsinstrument und verfügt über ausreichende<br />

Liquiditätsreserven, unbenutzte Kreditlimiten und<br />

sofort realisierbare Wertschriften, um seinen entsprechenden<br />

Verbindlichkeiten jederzeit nachzukommen. Die ausgezeichnete<br />

Kreditwürdigkeit des Konzerns erlaubt es weiter, die internationalen<br />

Finanzmärkte für Finanzierungszwecke effizient<br />

zu nutzen.


Vertragliche Fälligkeitsanalyse<br />

Mio. CHF Innerhalb<br />

1 Jahres<br />

Innerhalb<br />

2 Jahren<br />

Innerhalb<br />

3 Jahren<br />

Vertragliche Geldflüsse<br />

Innerhalb<br />

4 Jahren<br />

Innerhalb<br />

5 Jahren<br />

Später als in<br />

5 Jahren<br />

<strong>2010</strong><br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen und Leistungen<br />

Darlehen und Kredite<br />

2 303 2 303<br />

von Finanzinstituten 1 906 624 826 233 166 326 4 081<br />

Anleihen und Privatplazierungen 815 1 076 2 313 1 780 751 3 542 10 277<br />

Zinszahlungen 568 567 473 386 233 919 3 146<br />

Financial Leasing<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

27 29 14 11 5 63 149<br />

zu Absicherungszwecken netto1 (28) (24) 72 (14) 31 (27) 10<br />

Total 5 591 2 272 3 698 2 396 1 186 4 823 19 966<br />

2009<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen und Leistungen<br />

Darlehen und Kredite<br />

2 223 2 223<br />

von Finanzinstituten 3 347 666 752 1 150 107 236 6 258<br />

Anleihen und Privatplazierungen 1 392 682 1 062 2 454 2 166 4 098 11 854<br />

Zinszahlungen 738 627 615 482 384 1 255 4 101<br />

Financial Leasing<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

35 28 28 11 11 73 186<br />

zu Absicherungszwecken netto1 (40) (26) (16) (64) (13) (65) (224)<br />

Total 7 695 1 977 2 441 4 033 2 655 5 597 24 398<br />

Die Fälligkeitsanalyse weist die vertraglich vereinbarten<br />

(undiskontierten) Geldflüsse einschliesslich Zins- und Tilgungszahlungen<br />

aus. Die vertraglichen Zahlungen bemessen sich<br />

nach dem frühestmöglichen Datum, an welchem <strong>Holcim</strong> aufgefordert<br />

werden könnte, die Zahlung zu tätigen.<br />

Die variablen Zinszahlungen werden basierend auf den am<br />

31. Dezember gültigen Sätzen berechnet.<br />

Zinsrisiken<br />

Aufgrund von Marktzinsänderungen ist der Konzern schwankenden<br />

Finanzierungskosten und Wertschwankungen des<br />

Schuldenportfolios ausgesetzt. Infolge der aktuellen Finanzierungsstruktur<br />

wird das Zinssatzänderungsrisiko vorwiegend<br />

über das Verhältnis der fest/variabel verzinslichen Verschuldung<br />

gesteuert. In diesem Zusammenhang kann der Konzern<br />

unter anderem Zinssatzswaps eingehen, bei denen periodische<br />

Total<br />

Zinszahlungen ausgetauscht werden, die auf im voraus vereinbarten<br />

fixen und variablen Zinssätzen basieren.<br />

Zinssatzsensitivität<br />

Die Sensitivitätsanalyse des Konzerns basiert auf dem Zinsrisiko<br />

der variabel verzinsten finanziellen Verbindlichkeiten,<br />

die am 31. Dezember nicht abgesichert sind.<br />

Für die interne Berichterstattung an die Konzernleitung zur<br />

Evaluation des Zinsrisikos wird eine mögliche Veränderung von<br />

1 Prozentpunkt als sinnvolle Schwankung angenommen.<br />

Am 31. Dezember würde eine Veränderung des Zinssatzes um<br />

±1 Prozentpunkt den jährlichen Finanzaufwand, ohne Berücksichtigung<br />

der steuerlichen Effekte, um CHF 46 Millionen<br />

(2009: 68) erhöhen/mindern, vorausgesetzt alle anderen<br />

Annahmen bleiben unverändert. Die Berechnung wurde unter<br />

1 Die vertraglichen Geldfl üsse aus allen derivativen Finanzinstrumenten zu Absicherungszwecken beinhalten sowohl Geldzufl üsse als auch Geldabfl üsse.<br />

Weitere Informationen sind in Erläuterung 31 enthalten.<br />

144 145<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Berücksichtigung der abgesicherten Positionen vorgenommen.<br />

Die Zinssatzsensitivität hat sich gegenüber dem Vorjahr reduziert,<br />

hauptsächlich aufgrund der Abnahme des Anteils der<br />

Finanzverbindlichkeiten zu variablen Zinssätzen an den totalen<br />

Finanzverbindlichkeiten von 49 Prozent auf 42 Prozent.<br />

Die im Eigenkapital erfassten Wertschwankungen der derivativen<br />

Instrumente sind im Verhältnis zum gesamten Eigenkapital<br />

nicht materiell.<br />

Währungsrisiken<br />

Der Konzern ist international in rund 70 Ländern tätig und ist<br />

daher Währungsrisiken ausgesetzt.<br />

Die Umrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe in die Konzernwährung<br />

führt zu Umrechnungsdifferenzen. Der Konzern<br />

kann gewisse Nettoinvestitionen im Ausland mit Fremdwährungskrediten<br />

oder anderen Instrumenten absichern. Absicherungen<br />

auf Nettoinvestitionen werden gleich behandelt wie<br />

jene von Cashflows. Bis zu dem Ausmass, wo sich die Absicherung<br />

von Nettoinvestitionen in ausländische Tochtergesellschaften<br />

als wirksam erweist, werden Währungsgewinne<br />

oder -verluste aus solchen Transaktionen im Eigenkapital<br />

berücksichtigt und sind in den Umrechnungsdifferenzen<br />

enthalten.<br />

Aufgrund des lokalen Charakters des Baustoffgeschäfts ist das<br />

währungsbedingte Transaktionsrisiko als eher gering zu<br />

betrachten. Währungsrisiken ergeben sich primär aus der Tatsache,<br />

dass Konzerngesellschaften ihre Umsätze in lokaler<br />

Währung erwirtschaften, während Investitionen und der Schuldendienst<br />

unter Umständen in einer Fremdwährung erfolgen.<br />

In solchen Fällen können Konzerngesellschaften derivative<br />

Finanzkontrakte eingehen, die entweder als “Cash Flow Hedge”<br />

oder “Fair Value Hedge” qualifizieren. Dies beinhaltet nicht die<br />

Absicherungen von zukünftigen Transaktionen, da diese Absicherungen<br />

als wirtschaftlich nicht notwendig erachtet werden.<br />

Fremdwährungssensitivität<br />

Die Sensitivitätsanalyse des Konzerns basiert auf dem Nettotransaktionsrisiko,<br />

welches entsteht, wenn am 31. Dezember<br />

monetäre finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in<br />

einer anderen Währung als der funktionalen Währung gehalten<br />

werden. Das Nettotransaktionsrisiko aus Fremdwährungspositionen<br />

entsteht vorwiegend durch den Gebrauch von CHF, USD<br />

und EUR gegenüber den Währungen, in denen der Konzern<br />

tätig ist.<br />

Für die interne Berichterstattung an die Konzernleitung zur<br />

Evaluation des Währungsrisikos wird eine mögliche Veränderung<br />

von 5 Prozent als sinnvolle Schwankung angenommen.<br />

Eine Veränderung von ±5 Prozent des CHF, USD oder EUR gegenüber<br />

den entsprechenden Währungen, in welchen der Konzern<br />

tätig ist, hätte im laufenden wie auch im Vorjahr, unter Berücksichtigung<br />

der abgesicherten Positionen, einen unwesentlichen<br />

Einfluss auf den Kursverlust netto gehabt.<br />

Die im Eigenkapital erfassten Wertschwankungen der derivativen<br />

Instrumente sind im Verhältnis zum gesamten Eigenkapital<br />

nicht materiell.<br />

Aktien- und Wertpapierrisiken<br />

Grundsätzlich kauft oder hält der Konzern keine Aktien, Optionen<br />

auf Aktien oder anderen Eigenkapitalinstrumente, welche<br />

nicht im direkten Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit<br />

des Konzerns stehen.<br />

Kapitalstruktur<br />

Im Rahmen der Kapitalbewirtschaftung ist es das Ziel des Konzerns,<br />

die laufenden finanziellen Bedürfnisse zur Unternehmensfortführung<br />

sicherzustellen und die notwendigen Mittel<br />

zur Erreichung der Wachstumsziele bereitzustellen, um damit<br />

Mehrwerte für die Aktionäre und andere Interessengruppen<br />

zu generieren und eine kostengünstige risikooptimierte Kapitalstruktur<br />

aufrechtzuhalten.<br />

Der Konzern bewirtschaftet die Kapitalstruktur und nimmt im<br />

Hinblick auf die Veränderung der ökonomischen Bedingungen,<br />

der Geschäftsaktivitäten, des Investitions- und Expansionsprogramms<br />

und der Risiken der zugrundeliegenden Vermögenswerte<br />

Anpassungen vor. Um die Kapitalstruktur zu bewirtschaften,<br />

kann der Konzern die Dividendenzahlungen anpassen,<br />

Kapitalrückzahlungen an die Aktionäre vornehmen, neue<br />

Aktien ausgeben, Schulden erhöhen oder Vermögenswerte zur<br />

Reduktion von Schulden veräussern.<br />

Der Konzern überwacht die Kapitalstruktur unter anderem mit<br />

den Kennzahlen Funds from operations im Verhältnis zu den<br />

Nettofinanzschulden und dem Verhältnis der Nettofinanzschulden<br />

zum Eigenkapital (Gearing).<br />

Die Funds from operations berechnen sich aus dem in der konsolidierten<br />

Erfolgsrechnung ausgewiesenen Konzerngewinn<br />

zuzüglich Abschreibungen und Wertminderungen. Die Nettofinanzschulden<br />

berechnen sich aus den Finanzverbindlichkei-


ten abzüglich Flüssige Mittel, wie in der konsolidierten Bilanz<br />

ausgewiesen.<br />

Das Gearing berechnet sich aus den Nettofinanzschulden dividiert<br />

durch das Total Eigenkapital, wie in der konsolidierten<br />

Bilanz ausgewiesen.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> war es das unveränderte Ziel des Konzerns, die<br />

Funds from operations im Verhältnis zu den Nettofinanzschulden<br />

bei mindestens 25 Prozent und das Gearing unter 100 Prozent<br />

zu halten, um ein solides Investment Grade Rating beizubehalten.<br />

Aufgrund der überproportional reduzierten Nettofinanzschulden<br />

lag die Kennziffer Funds from operations/Nettofinanzschulden<br />

trotz einem tieferen Konzerngewinn über Vorjahresniveau.<br />

Der Rückgang des Gearing resultiert aus den überproportional<br />

gesunkenen Nettofinanzschulden im Vergleich zur Abnahme<br />

des Eigenkapitals. Das Eigenkapital nahm im Jahr <strong>2010</strong> um<br />

4,2 Prozent ab, was massgeblich auf die im Geschäftsjahr<br />

er fassten Währungsumrechnungseffekte und die bezahlten<br />

Dividenden zurückzuführen ist.<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Konzerngewinn 1 621 1 958<br />

Abschreibungen und Wertminderungen (Erläuterung 9) 1 934 1 858<br />

Funds from operations 3 555 3 816<br />

Finanzverbindlichkeiten (Erläuterung 29) 14 749 18 307<br />

Flüssige Mittel (Erläuterung 17) (3 386) (4 474)<br />

Nettofinanzschulden 11 363 13 833<br />

Funds from operations/Nettofinanzschulden 31,3% 27,6%<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Nettofinanzschulden 11 363 13 833<br />

Total Eigenkapital 21 121 22 044<br />

Gearing 53,8% 62,8%<br />

Kreditrisiken<br />

Kreditrisiken ergeben sich für den Konzern aus der Möglichkeit,<br />

dass Kunden nicht mehr fähig sind, ihren eingegangenen Verpflichtungen<br />

nachzukommen. Um diesem Risiko in genügendem<br />

Ausmass Rechnung zu tragen, wird die Kreditwürdigkeit<br />

der verschiedenen Kunden regelmässig überprüft.<br />

Kreditrisiken sowie Risiken im Zusammenhang mit dem Ausfall<br />

einer Gegenpartei werden permanent überwacht. Das Gegenparteienrisiko<br />

im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten<br />

ist auf eine grosse Anzahl von bedeutenden Finanzinstituten<br />

verteilt. Aufgrund der ausgezeichneten Kreditratings dieser<br />

Gegenparteien erwartet der Konzern keine Ausfälle. Per Ende<br />

Jahr besteht keine wesentliche Konzentration von Kreditrisiken<br />

mit einer einzelnen Gegenpartei oder einer Gruppe von Gegenparteien.<br />

Das maximale Kreditrisiko ist durch die Buchwerte der finanziellen<br />

Aktiven inklusive derivativer Finanzinstrumente in der<br />

konsolidierten Bilanz ausgewiesen.<br />

Rechnungslegung für derivative Finanzinstrumente<br />

und Absicherungsgeschäfte<br />

Derivate werden bei Vertragsabschluss erstmals zum Fair Value<br />

erfasst. Danach wird ihr Fair Value jeweils neu bewertet. Die<br />

Verbuchung des aus einer nachfolgenden Bewertung resultierenden<br />

Gewinns oder Verlusts hängt von der Art des abgesicherten<br />

Sachverhalts ab. Im Zeitpunkt des Abschlusses eines<br />

derivativen Finanzinstrumentes wird dieses in einer der folgenden<br />

Kategorien erfasst: (a) Absicherung des Fair Values von in<br />

der Bilanz erfassten Aktiven und Passiven (fair value hedge),<br />

(b) Absicherung von spezifischen Risiken im Zusammenhang<br />

mit bilanzierten Aktiven oder Passiven, beispielsweise zukünftigen<br />

Zinszahlungen auf variabel verzinslichen Schulden (cash<br />

flow hedge), (c) Absicherung des Währungsrisikos einer festen<br />

146 147<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Verpflichtung (cash flow hedge) oder (d) Absicherung einer<br />

Nettoinvestition in ausländischen Tochtergesellschaften (net<br />

investment hedge).<br />

Wertänderungen des Fair Values eines derivativen Finanzinstrumentes,<br />

welches als “Fair Value Hedge” qualifiziert und eine<br />

hohe Wirksamkeit des Sicherungsgeschäfts ausweist, werden<br />

zusammen mit der Wertänderung des Fair Values der abgesicherten<br />

Bilanzposition in der Erfolgsrechnung erfasst.<br />

Wertänderungen des Fair Values eines derivativen Finanzinstrumentes,<br />

welches als “Cash Flow Hedge” qualifiziert und eine hohe<br />

Wirksamkeit des Sicherungsgeschäfts ausweist, werden ausserhalb<br />

der Erfolgsrechnung erfasst. Wo ein Sicherungsgeschäft zu<br />

einer anschliessenden Erfassung in der Konzernbilanz führt, beispielsweise<br />

von Sachanlagen oder einer Verbindlichkeit, werden<br />

ursprünglich im Eigenkapital erfasste Gewinne oder Verluste aus<br />

Bewertungsänderungen auf die nicht finan ziellen Aktiven und<br />

Passiven übertragen. Ansonsten werden im Eigenkapital erfasste<br />

Wertveränderungen im Zusammenhang mit der Absicherung<br />

eines Cashflows in derjenigen Periode in der Erfolgsrechnung<br />

erfasst, in der die Cashflows (z.B. Zinszahlungen oder Zahlungen<br />

im Zusammenhang mit abgesicherten Verpflichtungen) aus dem<br />

abgesicherten Grundgeschäft erfolgswirksam werden.<br />

Wertänderungen des Fair Values eines derivativen Finanzinstrumentes,<br />

welches als Nettoinvestitions-Absicherung qualifiziert<br />

wird und eine hohe Wirksamkeit des Sicherungsgeschäfts<br />

ausweist, werden ausserhalb der Erfolgsrechnung erfasst und<br />

sind in den kumulierten Umrechnungsdifferenzen enthalten.<br />

Zum Zeitpunkt der Veräusserung der ausländischen Einheit<br />

werden die im Eigenkapital zurückgestellten Beträge in die<br />

Erfolgsrechnung umgebucht.<br />

Gewisse derivative Transaktionen, denen im Rahmen der Risikopolitik<br />

des Konzerns eine hohe wirtschaftliche Effektivität<br />

beigemessen wird, erfüllen die Kriterien von IAS 39 (hedge<br />

accounting) nicht. Wertveränderungen des Fair Values dieser<br />

Instrumente werden in der entsprechenden Periode erfolgswirksam<br />

erfasst.<br />

Im Falle eines Verkaufs eines Sicherungsgeschäfts oder wenn<br />

ein solches nicht mehr den Kriterien einer Bilanzierung gemäss<br />

IAS 39 entspricht, verbleiben die bis anhin im Eigenkapital<br />

erfassten kumulierten Gewinne oder Verluste so lange im<br />

Eigenkapital, bis die eingegangene Verpflichtung realisiert<br />

wird. Wenn die Realisierung einer eingegangenen Verpflichtung<br />

als nicht mehr wahrscheinlich erachtet wird, werden die<br />

bis anhin im Eigenkapital erfassten kumulierten Gewinne und<br />

Verluste aus dem Eigenkapital ausgebucht und in der Erfolgsrechnung<br />

erfasst. Trifft dies auf die Absicherung von Fair Values<br />

zu, so wird eine entsprechende Bewertungsdifferenz auf dem<br />

Grundgeschäft erfolgswirksam über die Restlaufzeit angepasst.<br />

Für jedes derivative Finanzinstrument wird die Beziehung zwischen<br />

dem Sicherungsgeschäft (hedge) und der abgesicherten<br />

Position beim Eingehen einer entsprechenden Transaktion<br />

dokumentiert. Teil dieser Dokumentation sind die mit einem<br />

Sicherungsgeschäft zu erreichenden Risikomanagementziele<br />

und der Bezug zur geltenden finanziellen Risikomanagementstrategie.<br />

Dadurch kann jedes derivative Finanzinstrument<br />

einem Grundgeschäft oder einer Investition in einer ausländischen<br />

Einheit zugeordnet werden. Die Wirksamkeit eines Sicherungsinstrumentes<br />

in Bezug auf die Absicherung von Fair<br />

Values oder zur Absicherung eines Cashflows wird sowohl im<br />

Zeitpunkt des Eingehens eines derivativen Finanzkontraktes<br />

geprüft und dokumentiert als auch während der gesamten Vertragsdauer<br />

perio disch überwacht. Darin eingeschlossen sind<br />

Umrechnungsgewinne und -verluste auf abgesicherten Investitionen<br />

im Ausland.<br />

Die Fair Values der verschiedenen derivativen Finanzinstrumente,<br />

welche im Rahmen von Sicherungsgeschäften eingegangen<br />

wurden, sind in Erläuterung 31 zur Konzernrechnung zu finden.<br />

Veränderungen der Eigenkapitalpositionen “Reserve aus Cashflow-Absicherungen”<br />

werden in der “Veränderung des konsolidierten<br />

Eigenkapitals <strong>Holcim</strong>” gezeigt.


Bestimmung der Fair Values<br />

Die Fair Values von börsengehandelten derivativen Finanzinstrumenten<br />

und zur Veräusserung verfügbaren finanziellen<br />

Vermögenswerten basieren grundsätzlich auf Marktpreisen am<br />

Ende der Berichtsperiode. Fair Values im Zusammenhang mit<br />

Zinssatzswaps werden auf Basis des Barwertes der zukünftig<br />

geschätzten Cashflows ermittelt. Der Fair Value von Fremdwährungstermingeschäften<br />

wird mittels offizieller Fremdwährungsterminkurse<br />

am Ende der Berichtsperiode ermittelt.<br />

Zur Ermittlung der Fair Values von nicht gehandelten Derivaten<br />

und anderen Finanzinstrumenten gelangen verschiedene<br />

Bewertungsmodelle zur Anwendung. Sie basieren auf Annahmen,<br />

welche die aktuellen Marktgegebenheiten am Ende der<br />

Berichtsperiode berücksichtigen. Die Fair Values der übrigen<br />

Finanzinstrumente werden mittels alternativer Techniken (z.B.<br />

Modelle zur Preisfestsetzung von Optionen und zur Bestimmung<br />

geschätzter diskontierter Cashflows) bestimmt.<br />

Es wird angenommen, dass die fortgeführten Anschaffungskosten<br />

(amortized cost) von Finanzaktiven und -passiven mit<br />

einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr in etwa den Fair<br />

Values entsprechen.<br />

148 149<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Fair-Value-Hierarchie<br />

Der Konzern verwendet folgende Hierarchie zur Bestimmung<br />

und Offenlegung von Fair Values der Finanzinstrumente:<br />

Level 1: In aktiven Märkten notierte Preise (ohne Anpassungen)<br />

für gleichartige Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten.<br />

Level 2: Andere Bewertungsmethode, für welche die Eingabeparameter,<br />

die einen wesentlichen Einfluss auf den<br />

verbuchten Fair Value haben, auf direkt oder indirekt<br />

beobachtbaren Marktinformationen basieren.<br />

Level 3: Bewertungsmethode, bei welcher die Eingabeparameter,<br />

die einen wesentlichen Einfluss auf den verbuchten<br />

Fair Value haben, nicht auf den beobachtbaren<br />

Marktinformationen basieren.<br />

Die nachfolgende Tabelle weist die Finanzinstrumente aus,<br />

welche zu Fair Value erfasst und bemessen werden:<br />

Mio. CHF<br />

<strong>2010</strong><br />

Finanzanlagen<br />

Zur Veräusserung verfügbare finanzielle Vermögenswerte<br />

Level 1 Level 2 Total<br />

– Wertschriften 30 0 30<br />

– Beteiligungen an Dritten 5 0 5<br />

– Andere (Erläuterung 20, 26) 0 353 353<br />

Derivative Finanzinstrumente zu Absicherungszwecken (Erläuterung 31) 0 80 80<br />

Finanzverbindlichkeiten<br />

Derivative Finanzinstrumente zu Absicherungszwecken (Erläuterung 31) 0 137 137<br />

2009<br />

Finanzanlagen<br />

Zur Veräusserung verfügbare finanzielle Vermögenswerte<br />

– Wertschriften 33 0 33<br />

– Beteiligungen an Dritten 4 0 4<br />

– Andere 0 0 0<br />

Derivative Finanzinstrumente zu Absicherungszwecken (Erläuterung 31) 0 86 86<br />

Finanzverbindlichkeiten<br />

Derivative Finanzinstrumente zu Absicherungszwecken (Erläuterung 31) 0 87 87


Anhang zur Konzernrechnung<br />

1 Veränderungen im Konsolidierungskreis<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> gab es keine Unternehmenszusammenschlüsse,<br />

die entweder einzeln wesentlich waren oder auf<br />

aggregierter Basis wesentlich wurden.<br />

Im Geschäftsjahr 2009 änderte sich der Konsolidierungskreis<br />

vor allem aufgrund folgender Neu- und Dekonsolidierungen:<br />

Neukonsolidierungen 2009 Seit<br />

<strong>Holcim</strong> Australia 1. Oktober 2009<br />

Cement Australia (50 Prozent) 1. Oktober 2009<br />

Dekonsolidierung 2009 Seit<br />

United Cement Company of Nigeria <strong>Ltd</strong> 1. April 2009<br />

Am 1. Oktober 2009 erwarb <strong>Holcim</strong> 100 Prozent des Aktienkapitals<br />

von <strong>Holcim</strong> Australia (ehemals Cemex Australia) inklusive<br />

deren Beteiligung von 25 Prozent an Cement Australia.<br />

Aufgrund der Akquisition von <strong>Holcim</strong> Australia erhöhte sich die<br />

Beteiligung von <strong>Holcim</strong> an Cement Australia von 50 Prozent auf<br />

75 Prozent. Bis zum 30. September 2009 wurde die 50-Prozent-<br />

Beteiligung an Cement Australia als Joint Venture quotenkonsolidiert.<br />

Seit dem 1. Oktober 2009 wird Cement Australia voll<br />

konsolidiert.<br />

Die aus der Akquisition resultierenden identifizierbaren Aktiven<br />

und Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Aktiven und Verbindlichkeiten aus der Akquisition von <strong>Holcim</strong><br />

Australia und Cement Australia (konsolidiert)<br />

Mio. CHF Fair Value Buchwert1 Umlaufvermögen 648 648<br />

Sachanlagen 1 852 1 635<br />

Übriges Anlagevermögen 227 304<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten (492) (479)<br />

Langfristige Rückstellungen (238) (148)<br />

Andere langfristige Verbindlichkeiten (372) (383)<br />

Nettoaktiven 1 625 1 577<br />

Bisherige Nettoaktiven<br />

von Cement Australia (50 Prozent) (201)<br />

Nicht beherrschende Anteile an<br />

Cement Australia (25 Prozent) (100)<br />

Erworbene Nettoaktiven 1 324<br />

Total Kaufpreis (Flüssige Mittel) 1 725<br />

Fair Value der erworbenen Nettoaktiven (1 324)<br />

Goodwill 401<br />

1 Nicht enthalten ist der Goodwill, welcher vor der Akquisition in den Büchern<br />

von Cement Australia stand.<br />

150 151<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Der im Rahmen der Akquisition entstandene Goodwill beträgt<br />

insgesamt CHF 401 Millionen, wovon CHF 98 Millionen bereits<br />

vorher in den Büchern des ehemaligen Joint Ventures Cement<br />

Australia standen. Der Goodwill wird der starken Marktpräsenz<br />

sowohl von <strong>Holcim</strong> Australia als auch von Cement Australia in<br />

Australien sowie den hervorragend positionierten und strategisch<br />

wichtigen Rohmaterialvorkommen zugeschrieben.<br />

<strong>Holcim</strong> Australia und Cement Australia (50 Prozent) leisteten<br />

für die Periode vom 1. Oktober 2009 bis 31. Dezember 2009<br />

einen Beitrag von CHF 40 Millionen an den Konzerngewinn.<br />

Unter der Annahme, dass die Akquisition bereits am 1. Januar<br />

2009 erfolgte, wären der konsolidierte Nettoverkaufsertrag um<br />

CHF 1268 Millionen und der Konzerngewinn um CHF 123 Millionen<br />

höher ausgefallen.<br />

Am 1. April 2009 wurde United Cement Company of Nigeria <strong>Ltd</strong><br />

wegen der Beendung gemeinschaftlicher Führung dekonsolidiert<br />

und aufgrund des nach wie vor massgeblichen Einflusses<br />

als assoziiertes Unternehmen erfasst. Dies führte beim <strong>Holcim</strong>-<br />

Konzern zum Abgang der bisher proportional erfassten Anteile<br />

an den gesamten Aktiven und Verbindlichkeiten im Betrag von<br />

CHF 476 Millionen beziehungsweise CHF 533 Millionen und der<br />

Erfassung als assoziiertes Unternehmen zu null Anschaffungskosten.<br />

Die Unternehmenszusammenschlüsse, die während der Berichtsperioden<br />

stattfanden und einzeln betrachtet unwesentlich<br />

sind, werden in Erläuterung 40 ausgewiesen. Unter der Annahme,<br />

dass diese Akquisitionen bereits am 1. Januar <strong>2010</strong> stattgefunden<br />

hätten, wären der konsolidierte Nettoverkaufsertrag<br />

und der Konzerngewinn im wesentlichen unverändert geblieben.<br />

Eine Übersicht über die Konzerngesellschaften, Joint Ventures<br />

und assoziierten Unternehmen befindet sich unter dem Titel<br />

“Wesentliche Gesellschaften des <strong>Holcim</strong>-Konzerns” auf den<br />

Seiten 196 bis 198.


2 Fremdwährungen<br />

In der folgenden Tabelle sind die wichtigsten Wechselkurse<br />

dargestellt, welche für die Umrechnungen benutzt wurden.<br />

Erfolgsrechnung Bilanz<br />

Durchschnittskurse in CHF Jahresendkurse in CHF<br />

<strong>2010</strong> 2009 ±% 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009 ±%<br />

1 EUR 1.38 1.51 –8,6 1.25 1.49 –16,1<br />

1 GBP 1.61 1.70 –5,3 1.45 1.66 –12,7<br />

1 USD 1.04 1.09 –4,6 0.94 1.03 –8,7<br />

1 CAD 1.01 0.95 +6,3 0.94 0.98 –4,1<br />

100 MXN 8.24 8.02 +2,7 7.56 7.88 –4,1<br />

100 INR 2.28 2.24 +1,8 2.09 2.21 –5,4<br />

100 THB 3.27 3.15 +3,8 3.09 3.08 +0,3<br />

1 000 IDR 0.12 0.11 +9,1 0.10 0.11 –9,1<br />

100 PHP 2.31 2.28 +1,3 2.14 2.23 –4,0<br />

1 AUD 0.96 0.86 +11,6 0.95 0.93 +2,2<br />

152 153<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

3 Information nach Berichtssegmenten<br />

Europa Nordamerika Lateinamerika<br />

<strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009<br />

Kapazität und Absatz<br />

Mio. t<br />

Jahresproduktionskapazität Zement 50,0 49,4 23,2 20,6 33,4 31,0<br />

Zementabsatz 26,2 26,9 11,1 10,7 22,7 22,8<br />

– Davon reife Märkte 16,3 16,1 11,1 10,7<br />

– Davon aufstrebende Märkte 9,9 10,8 22,7 22,8<br />

Mineralischer Bindemittelabsatz 1,6 1,5 1,5 1,3<br />

Zuschlagstoffabsatz 77,6 78,4 39,2 40,2 12,2 11,8<br />

– Davon reife Märkte 69,4 70,0 39,2 40,2<br />

– Davon aufstrebende Märkte 8,2 8,4 12,2 11,8<br />

Asphaltabsatz<br />

Mio. m<br />

5,7 5,6 4,9 5,4<br />

3<br />

Transportbetonabsatz 16,0 17,0 5,6 5,5 10,5 10,1<br />

– Davon reife Märkte 14,1 14,7 5,6 5,5<br />

– Davon aufstrebende Märkte<br />

Erfolgsrechnung, Bilanz<br />

und Geldflussrechnung<br />

Mio. CHF<br />

1,9 2,3 10,5 10,1<br />

Nettoverkaufsertrag Drittkunden 6 391 7 207 3 240 3 480 3 442 3 324<br />

Nettoverkaufsertrag andere Segmente 144 113 24<br />

Total Nettoverkaufsertrag 6 535 7 320 3 240 3 480 3 442 3 348<br />

– Davon reife Märkte 5 402 5 911 3 240 3 480<br />

– Davon aufstrebende Märkte 1 133 1 409 3 442 3 348<br />

Betrieblicher EBITDA 1 045 1 232 460 400 999 1 076<br />

– Davon reife Märkte 717 826 460 400<br />

– Davon aufstrebende Märkte 328 406 999 1 076<br />

Betriebliche EBITDA-Marge in %<br />

Betriebliche Abschreibungen<br />

16,0 16,8 14,2 11,5 29,0 32,1<br />

und Wertminderungen (652) (749) (360) (360) (209) (197)<br />

Betriebsgewinn 393 483 100 40 790 879<br />

Betriebsgewinn-Marge in %<br />

Abschreibungen und Wertminderungen<br />

6,0 6,6 3,1 1,1 23,0 26,3<br />

auf nicht betrieblichen Aktiven (2) (6) (5) (2) (2)<br />

Übriger (Aufwand) Ertrag<br />

Gewinnanteile von assoziierten<br />

(28) 51 456 (33) (168) (123)<br />

Unternehmen 24 35<br />

Übriger Finanzertrag 19 44 1 3 12 6<br />

EBITDA 1 062 1 368 922 372 845 959<br />

Beteiligungen assoziierte Unternehmen 172 172 2 3<br />

Netto betriebliche Aktiven 8 738 10 551 6 809 7 532 4 000 3 844<br />

Total Aktiven 14 379 16 430 7 882 9 240 5 315 5 561<br />

Total Fremdkapital 6 793 8 241 5 375 6 587 3 387 3 442<br />

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit 968 923 260 235 493 570<br />

Geldfluss-Marge in % 14,8 12,6 8,0 6,8 14,3 17,0<br />

Anschaffungskosten Segmentvermögen1 750 798 101 474 312 397<br />

Geldfluss aus Investitionstätigkeit2 (625) (256) 601 (437) (316) (415)<br />

Wertminderung3 Personal<br />

(51) (108) (3) (20)<br />

Personalbestand 19 690 20 800 6 668 8 016 12 710 12 626<br />

1 Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte.<br />

2 Nettoinvestitionen in Sachanlagen, Konzerngesellschaften, Finanzanlagen, immateriellem und sonstigem Anlagevermögen.<br />

Siehe weiter konsolidierte Geldfl ussrechnung, Fussnote 1.<br />

3 In Abschreibungen und Wertminderungen auf betrieblichen beziehungsweise nicht betrieblichen Aktiven enthalten.


Afrika, Naher Osten Asien, Ozeanien Corporate/Eliminationen Total Konzern<br />

<strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009<br />

11,2 11,2 93,7 90,7 211,5 202,9<br />

8,9 8,8 71,4 67,3 (3,6) (4,6) 136,7 131,9<br />

4,7 3,2 (0,6) (0,5) 31,5 29,5<br />

8,9 8,8 66,7 64,1 (3,0) (4,1) 105,2 102,4<br />

1,0 0,7 4,1 3,5<br />

2,5 2,6 26,4 10,4 157,9 143,4<br />

23,2 7,3 131,8 117,5<br />

2,5 2,6 3,2 3,1 26,1 25,9<br />

10,6 11,0<br />

1,1 1,1 12,7 8,1 45,9 41,8<br />

5,8 1,9 25,5 22,1<br />

1,1 1,1 6,9 6,2 20,4 19,7<br />

1 098 1 204 7 482 5 917 21 653 21 132<br />

2 476 501 (620) (640)<br />

1 098 1 206 7 958 6 418 (620) (640) 21 653 21 132<br />

2 319 977 (305) (305) 10 656 10 063<br />

1 098 1 206 5 639 5 441 (315) (335) 10 997 11 069<br />

359 373 1 820 1 760 (170) (211) 4 513 4 630<br />

402 214 (57) (63) 1 522 1 377<br />

359 373 1 418 1 546 (113) (148) 2 991 3 253<br />

32,7 30,9 22,9 27,4 20,8 21,9<br />

(55) (56) (589) (459) (29) (28) (1 894) (1 849)<br />

304 317 1 231 1 301 (199) (239) 2 619 2 781<br />

27,7 26,3 15,5 20,3 12,1 13,2<br />

(1) (2) (30) 1 (40) (9)<br />

(16) (28) (40) (55) (197) 394 7 206<br />

8 12 213 255 245 302<br />

1 45 24 106 4 183 82<br />

343 346 1 834 1 743 (18) 441 4 988 5 229<br />

2 2 72 59 1 184 1 293 1 432 1 529<br />

695 842 9 371 9 331 204 275 29 817 32 375<br />

1 250 1 407 14 095 14 434 1 338 2 134 44 259 49 206<br />

620 739 4 030 3 860 2 933 4 293 23 138 27 162<br />

247 294 1 572 1 680 119 186 3 659 3 888<br />

22,5 24,4 19,8 26,2 0,0 0,0 16,9 18,4<br />

97 90 580 819 14 3 1 854 2 581<br />

(98) (112) (233) (492) (691) (2 718) (1 362) (4 430)<br />

(1) (1) (4) (7) (6) (65) (136)<br />

2 213 2 256 38 172 36 858 857 942 80 310 81 498<br />

154 155<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Überleitungsrechnung der Ergebnisse zur konsolidierten Erfolgsrechnung des <strong>Holcim</strong>-Konzerns<br />

Mio. CHF Erläuterungen <strong>2010</strong> 2009<br />

Betriebsgewinn 2 619 2 781<br />

Betriebliche Abschreibungen und Wertminderungen 9 1 894 1 849<br />

Betrieblicher EBITDA 4 513 4 630<br />

Übriger Ertrag 11 7 206<br />

Abschreibungen und Wertminderungen auf nicht betrieblichen Aktiven 9 40 9<br />

Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen 23 245 302<br />

Übriger Finanzertrag 12 183 82<br />

EBITDA 4 988 5 229<br />

Betriebliche Abschreibungen und Wertminderungen 9 (1 894) (1 849)<br />

Abschreibungen und Wertminderungen auf nicht betrieblichen Aktiven 9 (40) (9)<br />

Zinsertrag aus Flüssigen Mitteln und Wertschriften 12 79 91<br />

Finanzaufwand 13 (897) (881)<br />

Konzerngewinn vor Steuern 2 236 2 581<br />

4 Information nach Produktlinien<br />

Zement 1<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Erfolgsrechnung, Bilanz<br />

und Geldflussrechnung<br />

Mio. CHF<br />

Nettoverkaufsertrag Drittkunden 12 572 12 608<br />

Nettoverkaufsertrag andere Segmente 1 376 1 200<br />

Total Nettoverkaufsertrag 13 948 13 808<br />

Betrieblicher EBITDA 3 755 3 924<br />

Betriebliche EBITDA-Marge in % 26,9 28,4<br />

Betriebsgewinn 2 551 2 730<br />

Netto betriebliche Aktiven 19 907 20 944<br />

Anschaffungskosten Segmentvermögen2 1 495 2 260<br />

Geldfluss aus Investitionstätigkeit3 (1 529) (2 490)<br />

Personal<br />

Personalbestand 51 133 50 335<br />

1 Zement, Klinker und andere hydraulische Bindemittel.<br />

2 Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte.<br />

3 Nettoinvestitionen in Sachanlagen, Konzerngesellschaften, Finanzanlagen, immateriellem und sonstigem Anlagevermögen.<br />

Siehe weiter konsolidierte Geldfl ussrechnung, Fussnote 1.


Zuschlagstoffe Weitere Baustoffe<br />

und Serviceleistungen<br />

Corporate/Eliminationen Total<br />

Konzern<br />

<strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009<br />

1 571 1 391 7 510 7 133 21 653 21 132<br />

924 745 597 509 (2 897) (2 454)<br />

2 495 2 136 8 107 7 642 (2 897) (2 454) 21 653 21 132<br />

530 421 228 285 4 513 4 630<br />

21,2 19,7 2,8 3,7 20,8 21,9<br />

198 102 (130) (51) 2 619 2 781<br />

5 822 6 723 4 088 4 708 29 817 32 375<br />

168 140 188 179 3 2 1 854 2 581<br />

(76) (1 620) (154) (138) 397 (182) (1 362) (4 430)<br />

6 478 6 850 22 577 23 725 122 588 80 310 81 498<br />

156 157<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

5 Information nach Ländern<br />

Nettoverkaufsertrag<br />

Langfristige<br />

Drittkunden<br />

Vermögenswerte<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009<br />

Schweiz 746 737 1 005 1 034<br />

USA 1 933 2 289 5 811 6 628<br />

Grossbritannien 1 975 2 071 2 506 3 010<br />

Australien 2 126 800 2 390 2 403<br />

Indien 3 557 3 317 5 326 5 550<br />

Sonstige Länder 11 316 11 918 15 366 16 851<br />

Total Konzern 21 653 21 132 32 404 35 476<br />

Nettoverkaufserträge an externe Kunden basieren primär auf<br />

dem Standort der Vermögenswerte (Herkunft der Erträge).<br />

Die hier ausgewiesenen langfristigen Vermögenswerte<br />

umfassen Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte.<br />

6 Veränderung des Nettoverkaufsertrags<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Mengen und Preise (444) (2 510)<br />

Veränderung Konsolidierungskreis 1 147 195<br />

Veränderung Währungsumrechnung (182) (1 710)<br />

Total 521 (4 025)


7 Produktionsaufwand der verkauften Produkte und Leistungen<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Materialaufwand (3 488) (3 309)<br />

Brennstoffaufwand (1 420) (1 383)<br />

Elektrizitätsaufwand (979) (952)<br />

Personalaufwand (1 852) (1 783)<br />

Abschreibungen und Wertminderungen (1 528) (1 472)<br />

Übriger Produktionsaufwand (3 079) (2 908)<br />

Bestandesveränderungen der Vorräte (33) (265)<br />

Total (12 379) (12 072)<br />

8 Distributions- und Verkaufsaufwand<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Distributionsaufwand (4 582) (4 144)<br />

Verkaufsaufwand (696) (684)<br />

Total (5 278) (4 828)<br />

9 Übersicht der Abschreibungen und Wertminderungen<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Produktionsanlagen (1 528) (1 472)<br />

Distributions- und Verkaufsanlagen (246) (247)<br />

Verwaltungsanlagen (120) (130)<br />

Total betriebliche Abschreibungen und Wertminderungen (A) (1 894) (1 849)<br />

Wertminderungen auf Beteiligungen an assoziierten Unternehmen (30) 0<br />

Ordentliche Abschreibungen auf nicht betrieblichen Aktiven (4) (9)<br />

Unübliche Abschreibungen (6) 0<br />

Total Abschreibungen und Wertminderungen auf nicht betrieblichen Aktiven (B) (40) (9)<br />

Total Abschreibungen und Wertminderungen (A+B) (1 934) (1 858)<br />

Davon Abschreibungen auf Sachanlagen (1 711) (1 603)<br />

10 Veränderung des betrieblichen EBITDA<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Mengen, Preise und Kosten (284) (270)<br />

Veränderung Konsolidierungskreis 188 (39)<br />

Veränderung Währungsumrechnung (21) (394)<br />

Total (117) (703)<br />

158 159<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

11 Übriger Ertrag<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Dividendenertrag 5 13<br />

Übriger ordentlicher Ertrag 42 202<br />

Abschreibungen und Wertminderungen auf nicht betrieblichen Aktiven (40) (9)<br />

Total 7 206<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> beinhaltet die Position “Übriger ordentlicher<br />

Ertrag” hauptsächlich Gewinne aus der Veräusserung von Sachanlagen.<br />

Im Jahr 2009 enthält die Position “Übriger ordentlicher<br />

Ertrag” den Gewinn aus der Veräusserung von Panamá Cement<br />

Holding S.A., Caricement Antilles N.V., Cimenterie Nationale<br />

S.E.M. Haiti sowie Cementos Colón S.A. in Höhe von CHF 66 Millionen,<br />

plus den Ertrag aus der Auflösung einer nicht mehr<br />

benötigten Rückstellung für ein hängiges Verfahren des deutschen<br />

Bundeskartellamtes in Höhe von CHF 85 Millionen (Erläuterung<br />

33).<br />

12 Finanzertrag<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Zinsertrag aus Flüssigen Mitteln und Wertschriften 79 91<br />

Übriger Finanzertrag 183 82<br />

Total 262 173<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurde in der Position “Übriger Finanzertrag” die<br />

teilweise Realisation der Veränderung des Fair Values der Entschädigungsforderung<br />

im Zusammenhang mit der Verstaatlichung<br />

von <strong>Holcim</strong> Venezuela im Betrag von USD 164 Millionen<br />

(CHF 171 Millionen) verbucht. Weitere Informationen sind in<br />

Erläuterung 21 enthalten. Zudem enthält diese Position auch<br />

eine Abwertung von CHF 42 Millionen auf “Langfristige Forderungen<br />

gegenüber assoziierten Unternehmen” (Erläuterung<br />

22). Der verbleibende Betrag umfasst vorwiegend Erträge aus<br />

Darlehen und Forderungen.<br />

13 Finanzaufwand<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Zinsaufwand (789) (780)<br />

Marktwertveränderungen auf Finanzinstrumenten 0 (3)<br />

Amortisation auf Anleihen und Privatplazierungen (10) (2)<br />

Auflösung des Abzinsungsbetrages bei Rückstellungen (58) (17)<br />

Übriger Finanzaufwand (102) (98)<br />

Kursgewinn(verlust) netto 5 (78)<br />

Aktivierter Finanzaufwand 57 97<br />

Total (897) (881)<br />

Davon gegenüber assoziierten Unternehmen 0 (1)<br />

Der durchschnittliche Zinssatz auf den am 31. Dezember <strong>2010</strong><br />

bestehenden finanziellen Verbindlichkeiten betrug 4,4 Prozent<br />

(2009: 4,4).<br />

Die Positionen “Zinsaufwand” und “Übriger Finanzaufwand”<br />

umfassen vorwiegend Aufwendungen für Finanzverbindlichkeiten<br />

bemessen zu fortgeführten Anschaffungskosten.<br />

Die Position “Aktivierter Finanzaufwand” umfasst Zinskosten,<br />

die bei grossen Projekten in der Berichtsperiode aktiviert<br />

werden.<br />

Weitere Informationen zum Zins- und Währungsrisiko des<br />

Konzerns sind im Kapitel “Risikomanagement” auf den Seiten<br />

145 und 146 enthalten.


14 Ertragssteuern<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Laufende Ertragssteuern (602) (742)<br />

Latente Ertragssteuern (13) 119<br />

Total (615) (623)<br />

Als letzten Restrukturierungsschritt nach dem Auskauf der<br />

nicht beherrschenden Anteile in <strong>Holcim</strong> (Canada) Inc. hat<br />

<strong>Holcim</strong> (US) Inc. im ersten Quartal <strong>2010</strong> ihre gesamte Beteiligung<br />

an <strong>Holcim</strong> (Canada) Inc. an ihre Muttergesellschaft<br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> verkauft. Daraus hat <strong>Holcim</strong> (US) Inc. einen Kapitalgewinn<br />

von CHF 509 Millionen realisiert, der in der Konzernrechnung<br />

eliminiert wurde. Die auf diesem Kapitalgewinn<br />

anfallende ausserordentliche Steuerbelastung von USD 171 Mil-<br />

lionen (CHF 178 Millionen) wird ab dem ersten Quartal in den<br />

latenten Ertragssteuern ausgewiesen. Diese Belastung ist<br />

jedoch nicht liquiditätswirksam, da sie vollständig durch Verlustvorträge<br />

kompensiert wird.<br />

Laufende Ertragssteuern beinhalten einen Ertrag von<br />

CHF 94 Millionen (2009: 12) in Bezug auf Vorjahre.<br />

Latente Steuern nach Kategorien<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Sachanlagen 49 (45)<br />

Immaterielles und sonstiges Anlagevermögen (12) (8)<br />

Rückstellungen (39) 60<br />

Steuerliche Verluste 4 135<br />

Andere (15) (23)<br />

Total (13) 119<br />

Nachweis der Steuerbelastung<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Erwartete Steuerbelastung<br />

Einfluss der nicht abzugsfähigen oder nicht zu versteuernden Positionen<br />

36% 30%<br />

und nach unterschiedlichen Steuersätzen besteuerten Gewinne (5%) (6%)<br />

Nettoveränderung der nicht verbuchten steuerlichen Verlustvorträge 2% 0%<br />

Vorjahres- und andere Positionen (5%) 0%<br />

Effektive Steuerbelastung 28% 24%<br />

Die erwartete Steuerbelastung des Konzerns basiert auf dem<br />

gewichteten Durchschnitt des Steuersatzes auf dem Gewinn<br />

(Verlust) vor Steuern der Konzerngesellschaften.<br />

15 Forschung und Entwicklung<br />

Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich Produkte<br />

und Dienstleistungen werden mit dem Ziel durchgeführt, für<br />

Kunden Mehrwert zu generieren. Zusätzlich ermöglichen Prozessinnovationen<br />

die Verbesserung des Umweltschutzes und<br />

die Optimierung der Produktionsabläufe. Kosten für Forschung<br />

Die erwartete Steuerbelastung erhöhte sich im Jahr <strong>2010</strong><br />

hauptsächlich aufgrund der Veränderung in der relativen<br />

Gewichtung der Gewinne und beinhaltet den Effekt des internen<br />

Transfers der Beteiligung <strong>Holcim</strong> (Canada) Inc. (siehe oben).<br />

und Entwicklung von CHF 15 Millionen (2009: 17) wurden direkt<br />

der konsolidierten Erfolgsrechnung belastet. Wesentliche<br />

Kosten für Lizenzen von Dritten oder Erträge aus Lizenzen an<br />

Dritte waren nicht zu verzeichnen.<br />

160 161<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

16 Gewinn pro Aktie<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Gewinn pro Aktie in CHF 3.69 4.93<br />

Konzerngewinn – Anteil Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> – gemäss Erfolgsrechnung (in Mio. CHF) 1 182 1 471<br />

Gewichtete Anzahl ausstehender Aktien 319 980 805 298 137 630<br />

Verwässerter Gewinn pro Aktie in CHF 3.69 4.93<br />

Konzerngewinn zur Berechnung des verwässerten Gewinns pro Aktie (in Mio. CHF) 1 182 1 471<br />

Gewichtete Anzahl ausstehender Aktien 319 980 805 298 137 630<br />

Anpassung für die erwartete Ausübung von Aktienoptionen 225 319 153 751<br />

Gewichtete Anzahl Aktien zur Berechnung des verwässerten Gewinns pro Aktie 320 206 124 298 291 381<br />

Gemäss Beschluss der Generalversammlung vom 6. Mai <strong>2010</strong><br />

wurde für das Geschäftsjahr 2009 eine Bardividende von<br />

CHF 1.50 pro Namenaktie ausgerichtet, womit sich die Dividendenausschüttung<br />

gesamthaft auf CHF 480 Millionen beläuft.<br />

An der ordentlichen Generalversammlung vom 5. Mai 2011 wird<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> eine Ausschüttung aus der Kapitaleinlagereserve<br />

von CHF 1.50 pro Namenaktie vorgeschlagen,<br />

womit sich die Ausschüttung gesamthaft auf CHF 480 Millionen<br />

beläuft. In dieser Konzernrechnung wird diese Ausschüttung<br />

nicht berücksichtigt, da die Zahlung im Geschäftsjahr 2011<br />

erfolgt.<br />

17 Flüssige Mittel<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Kassenbestände und Bankguthaben 790 871<br />

Kurzfristige Festgeldanlagen 2 596 3 603<br />

Total 3 386 4 474<br />

Kontokorrentkredite (317) (213)<br />

Flüssige Mittel zum Zweck der konsolidierten Geldflussrechnung 3 069 4 261<br />

Flüssige Mittel beinhalten Kassenbestände und Bankguthaben<br />

sowie Call-Gelder und sonstige kurzfristige Geldanlagen.<br />

Die Kontokorrentkredite sind in der Position “Verbindlichkeiten<br />

aus kurzfristiger Finanzierung” enthalten.


18 Forderungen<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber assoziierten Unternehmen 56 84<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten 2 054 2 276<br />

Sonstige Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen 35 539<br />

Sonstige Forderungen gegenüber Dritten 436 497<br />

Derivative Aktiven 9 5<br />

Total 2 590 3 401<br />

Verpfändet bzw. eingeschränkt verfügbare Forderungen 115 112<br />

Überfällige Forderungen<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Nicht überfällig 2 146 2 879<br />

1 bis 89 Tage überfällig 334 368<br />

90 bis 180 Tage überfällig 99 126<br />

Über 180 Tage überfällig 194 245<br />

./. Wertberichtigungen auf Forderungen (183) (217)<br />

Total 2 590 3 401<br />

Bedingt durch den lokalen Charakter des Geschäfts erliess der<br />

Konzern keine allgemein gültigen Vorgaben zu den Zahlungskonditionen,<br />

hingegen wurden für die einzelnen lokalen Gesellschaften<br />

individuelle Vorgaben erstellt.<br />

Der überfällige Betrag bezieht sich auf Forderungen, bei<br />

welchen die in den Geschäftsbedingungen vereinbarte Zahlungsfrist<br />

nicht eingehalten wurde.<br />

Wertberichtigungen auf Debitoren<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

1. Januar (217) (179)<br />

Veränderung Konsolidierungskreis 0 (5)<br />

Gebildete Wertberichtigungen (32) (52)<br />

Verwendete Wertberichtigungen 12 3<br />

Aufgelöste Wertberichtigungen 12 4<br />

Veränderung Währungsumrechnung 42 12<br />

31. Dezember (183) (217)<br />

19 Vorräte<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Rohmaterial und Zusatzmittel 312 310<br />

Halb- und Fertigfabrikate 940 1 022<br />

Brennstoffe 314 287<br />

Betriebs-, Instandhaltungs- und Verpackungsmaterial 472 504<br />

Nicht fakturierte Dienstleistungen 34 39<br />

Total 2 072 2 162<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> hat der Konzern Wertberichtigungen auf<br />

Vorräten in Höhe von CHF 6 Millionen (2009: 12) auf den netto<br />

realisierbaren Wert vorgenommen. Der Buchwert der Vorräte,<br />

welcher zum netto realisierbaren Wert eingesetzt wurde, lag<br />

bei CHF 42 Millionen (2009: 63).<br />

162 163<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

20 Rechnungsabgrenzungen und andere kurzfristige Forderungen<br />

Diese Position beinhaltet einen Betrag von USD 96 Millionen<br />

(CHF 90 Millionen) als Entschädigungsforderung der Bolivarischen<br />

Republik Venezuela. Weitere Informationen sind in<br />

Erläuterung 21 enthalten.<br />

21 Zum Verkauf gehaltene Aktiven<br />

Die zum Verkauf gehaltenen Aktiven und damit zusammenhängenden<br />

Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Anderes Umlaufvermögen 0 1<br />

Sachanlagen 18 18<br />

Finanzielle Vermögenswerte 0 214<br />

Sonstiges Anlagevermögen 0 1<br />

Zum Verkauf gehaltene Aktiven 18 234<br />

Verbindlichkeiten im Zusammenhang<br />

mit zum Verkauf gehaltenen Aktiven 0 0<br />

Zum Verkauf gehaltene Aktiven netto 18 234<br />

Die Position “Finanzielle Vermögenswerte” in Höhe von<br />

CHF 214 Millionen im Jahr 2009 bezieht sich auf <strong>Holcim</strong><br />

Venezuela. Die übrigen zum Verkauf gehaltenen Aktiven<br />

beinhalten im einzelnen nicht materielle Aktiven und Veräusserungsgruppen.<br />

Im April 2008 kündigte die venezolanische Regierung an,<br />

mindestens 60 Prozent des Aktienkapitals der drei von internationalen<br />

Konzernen beherrschten Zementunternehmen<br />

in staatlichen Besitz zu überführen. Am 18. Juni 2008 wurde das<br />

entsprechende Dekret publiziert. <strong>Holcim</strong> und die Regierung<br />

führten Verhandlungen über die Entschädigung, die <strong>Holcim</strong> aufgrund<br />

bilateraler Investitionsschutzabkommen zusteht. Am<br />

18. August 2008 wurde als Resultat dieser Verhandlungen eine<br />

Grundsatzvereinbarung zwischen der venezolanischen Regierung<br />

und <strong>Holcim</strong> unterzeichnet, welche als Basis für die Verhandlung<br />

des definitiven Verkaufsvertrags dient. Die Grundsatzvereinbarung<br />

sah vor, dass <strong>Holcim</strong> Venezuela zu 85 Prozent an<br />

den Staat übergehen würde und <strong>Holcim</strong> weiterhin eine Beteiligung<br />

von 15 Prozent am Unternehmen halte. Die Grundsatzvereinbarung<br />

enthielt eine grundsätzliche Einigung über die<br />

Entschädigung vorbehältlich einer finanziellen “Due Diligence”.<br />

<strong>Holcim</strong> Venezuela wurde per 31. Dezember 2008 dekonsolidiert.<br />

In Übereinstimmung mit IFRS 5 wurde die Beteiligung in zum<br />

Verkauf gehaltene Aktiven umklassiert.<br />

Am 20. März 2009 hatte <strong>Holcim</strong> ein internationales Schiedsverfahren<br />

gegen die Republik Venezuela eingeleitet und strebte<br />

eine vollumfängliche Entschädigung für die Nationalisierung<br />

der Konzerngesellschaft <strong>Holcim</strong> Venezuela durch die venezolanische<br />

Regierung an. Am 10. April 2009 wurde der Antrag von<br />

<strong>Holcim</strong> auf Einleitung eines Schiedsverfahrens vom Internationalen<br />

Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten<br />

(ICSID) registriert.<br />

Am 4. September <strong>2010</strong> unterzeichnete <strong>Holcim</strong> ein Abkommen<br />

mit der Bolivarischen Republik Venezuela, in welchem sich die<br />

Parteien über die Konditionen der Entschädigungszahlung<br />

Venezuelas für die im Juni 2008 nationalisierte <strong>Holcim</strong> (Venezuela)<br />

C.A. und die Aussetzung des zurzeit hängigen Schiedsverfahrens<br />

am Internationalen Zentrum zur Beilegung von<br />

Investitionsstreitigkeiten (ICSID) im Zusammenhang mit dieser<br />

Nationalisierung einigten.<br />

Die vereinbarte Gesamtentschädigung, von der eine erste<br />

Zahlung über USD 260 Millionen (CHF 244 Millionen) am<br />

10. September <strong>2010</strong> eingegangen ist, beläuft sich weiterhin auf<br />

USD 650 Millionen (CHF 611 Millionen). Der verbleibende Betrag<br />

von USD 390 Millionen (CHF 367 Millionen) wird in vier gleich<br />

grossen, jährlichen Teilzahlungen von USD 97,5 Millionen<br />

(CHF 92 Millionen) ab September 2011 beglichen (siehe auch<br />

Erläuterung 20 und 26). Die daraus resultierende Veränderung<br />

des Fair Value beträgt USD 410 Millionen (CHF 426 Millionen),<br />

von der USD 164 Millionen (CHF 171 Millionen) als “Übriger<br />

Finanzertrag” realisiert wurden.


22 Langfristige Finanzanlagen<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Beteiligungen an Dritten 58 94<br />

Langfristige Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen 682 313<br />

Langfristige Forderungen gegenüber Dritten 110 189<br />

Derivative Aktiven 71 81<br />

Total 921 677<br />

Davon verpfändet bzw. eingeschränkt verfügbar 8 6<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurde eine Abwertung von CHF 42 Millionen<br />

auf “Langfristige Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen”<br />

verbucht (Erläuterung 12).<br />

Der Marktwert der langfristigen Forderungen und derivativen<br />

Aktiven belief sich auf CHF 852 Millionen (2009: 591).<br />

Langfristige Forderungen und derivative Aktiven werden hauptsächlich<br />

in CHF, USD und ZAR gehalten. Die Fälligkeit variiert<br />

zwischen einem Jahr und 29 Jahren.<br />

23 Beteiligungen an assoziierten Unternehmen<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

1. Januar 1 529 1 341<br />

Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen 245 302<br />

Erhaltene Dividenden (202) (89)<br />

Nettozugänge 49 24<br />

Umbuchungen netto und Wertminderungen 30 (43)<br />

Veränderung Währungsumrechnung (219) (6)<br />

31. Dezember 1 432 1 529<br />

Verkäufe an assoziierte Unternehmen und Käufe von assoziierten<br />

Unternehmen betrugen CHF 168 Millionen (2009: 210)<br />

respektive CHF 32 Millionen (2009: 19).<br />

Die folgenden Beträge widerspiegeln den Anteil des Konzerns<br />

an den Aktiven und Passiven sowie am Umsatz und Gewinn der<br />

assoziierten Unternehmen:<br />

Aggregierte finanzielle Informationen – assoziierte Unternehmen<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Aktiven 3 514 3 715<br />

Verbindlichkeiten (2 146) (2 330)<br />

Nettovermögen 1 368 1 385<br />

Nettoverkaufsertrag 1 951 1 853<br />

Gewinn 229 138<br />

Gewinn und Nettovermögen reflektieren auch die nicht erfassten<br />

Anteile am Verlust von assoziierten Unternehmen, die<br />

nicht weiter nach der Equity-Methode bilanziert werden, da der<br />

Buchwert null beträgt. Der nicht erfasste Anteil am Verlust von<br />

assoziierten Unternehmen betrug CHF 16 Millionen (2009: 102).<br />

Der kumulierte nicht erfasste Anteil am Verlust von assoziierten<br />

Unternehmen betrug CHF 64 Million (2009: 107).<br />

164 165<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

24 Sachanlagen<br />

Grund-<br />

stücke<br />

Gebäude<br />

Installationen<br />

Maschinen Mobilien<br />

Fahrzeuge<br />

Werkzeuge<br />

Anlagen<br />

Mio. CHF<br />

<strong>2010</strong><br />

Nettobuchwert per 1. Januar 5 585 5 633 9 765 1 512 2 998 25 493<br />

Veränderung Konsolidierungskreis 67 14 4 15 42 142<br />

Zugänge 36 75 169 25 1 516 1 821<br />

Abgänge (103) (21) (21) (18) 0 (163)<br />

Übertrag aus Anlagen im Bau 74 509 1 396 143 (2 122) 0<br />

Abschreibungen (129) (333) (947) (302) 0 (1 711)<br />

Wertminderung (in der Erfolgsrechnung erfasst) (4) (6) (10) (4) (18) (42)<br />

Veränderung Währungsumrechnung (473) (555) (884) (109) (176) (2 197)<br />

Nettobuchwert per 31. Dezember 5 053 5 316 9 472 1 262 2 240 23 343<br />

Anschaffungswert 6 037 9 307 19 235 3 394 2 330 40 303<br />

Kumulierte Abschreibungen/Wertminderungen (984) (3 991) (9 763) (2 132) (90) (16 960)<br />

Nettobuchwert per 31. Dezember 5 053 5 316 9 472 1 262 2 240 23 343<br />

Nettobuchwert der geleasten Sachanlagen 1 48 23 68 0 140<br />

Davon verpfändet bzw. eingeschränkt verfügbar 210<br />

2009<br />

Nettobuchwert per 1. Januar 4 684 4 303 8 169 1 419 4 687 23 262<br />

Veränderung Konsolidierungskreis 707 52 218 130 63 1 170<br />

Zugänge 32 59 168 39 2 209 2 507<br />

Abgänge (40) (32) (35) (39) (1) (147)<br />

Übertrag aus Anlagen im Bau 167 1 539 2 006 239 (3 951) 0<br />

Abschreibungen (118) (298) (875) (312) 0 (1 603)<br />

Wertminderung (in der Erfolgsrechnung erfasst) (15) (13) (21) (3) (80) (132)<br />

Veränderung Währungsumrechnung 168 23 135 39 71 436<br />

Nettobuchwert per 31. Dezember 5 585 5 633 9 765 1 512 2 998 25 493<br />

Anschaffungswert 6 602 9 746 19 659 3 615 3 079 42 701<br />

Kumulierte Abschreibungen/Wertminderungen (1 017) (4 113) (9 894) (2 103) (81) (17 208)<br />

Nettobuchwert per 31. Dezember 5 585 5 633 9 765 1 512 2 998 25 493<br />

Nettobuchwert der geleasten Sachanlagen 0 55 31 91 0 177<br />

Davon verpfändet bzw. eingeschränkt verfügbar 333<br />

Der Nettobuchwert von CHF 23 343 Millionen (2009: 25 493)<br />

entspricht 57,9 Prozent (2009: 59,7) des Anschaffungswertes.<br />

Der Feuerversicherungswert der Sachanlagen belief sich per<br />

31. Dezember <strong>2010</strong> auf CHF 33 912 Millionen (2009: 36 144).<br />

Der Nettogewinn aus dem Verkauf von Sachanlagen belief sich<br />

auf CHF 66 Millionen (2009: 55).<br />

Die Wertminderungen im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> betreffen hauptsächlich<br />

Werke in Ungarn, Spanien und Indien und sind in der<br />

im Bau<br />

Erfolgsrechnung im “Produktionsaufwand der verkauften<br />

Produkte und Leistungen” enthalten.<br />

Total<br />

Enthalten in Grundstücken, Gebäuden und Installationen sind<br />

als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (investment<br />

properties) mit einem Nettobuchwert von CHF 87 Millionen<br />

(2009: 94). Der Marktwert dieser Immobilien belief sich auf<br />

CHF 87 Millionen (2009: 117). Die Mieterträge aus diesen Immobilien<br />

betragen CHF 2 Millionen (2009: 3).


25 Immaterielles Anlagevermögen<br />

Goodwill Übriges<br />

immaterielles<br />

Anlagevermögen<br />

Mio. CHF<br />

<strong>2010</strong><br />

Nettobuchwert per 1. Januar 8 926 1 057 9 983<br />

Veränderung Konsolidierungskreis 31 14 45<br />

Zugänge 2 31 33<br />

Abgänge (27) (4) (31)<br />

Abschreibungen 0 (119) (119)<br />

Wertminderung (in der Erfolgsrechnung erfasst) (23) 0 (23)<br />

Veränderung Währungsumrechnung (765) (62) (827)<br />

Nettobuchwert per 31. Dezember 8 144 917 9 061<br />

Anschaffungswert 8 179 1 541 9 720<br />

Kumulierte Abschreibungen/Wertminderungen (35) (624) (659)<br />

Nettobuchwert per 31. Dezember 8 144 917 9 061<br />

2009<br />

Nettobuchwert per 1. Januar 8 378 928 9 306<br />

Veränderung Konsolidierungskreis 3951 174 569<br />

Zugänge 30 44 74<br />

Abgänge (3) 0 (3)<br />

Abschreibungen 0 (119) (119)<br />

Wertminderung (in der Erfolgsrechnung erfasst) (4) 0 (4)<br />

Veränderung Währungsumrechnung 130 30 160<br />

Nettobuchwert per 31. Dezember 8 926 1 057 9 983<br />

Anschaffungswert 8 938 1 562 10 500<br />

Kumulierte Abschreibungen/Wertminderungen (12) (505) (517)<br />

Nettobuchwert per 31. Dezember 8 926 1 057 9 983<br />

Das in der Tabelle aufgeführte “Übrige immaterielle Anlagevermögen”<br />

hat eine begrenzte Nutzungsdauer, über welche die<br />

Anlagen abgeschrieben werden.<br />

Der Abschreibungsaufwand für das immaterielle Anlagevermögen<br />

mit begrenzter Nutzungsdauer ist vor allem als<br />

Verwaltungsaufwand erfasst.<br />

1 Dieser Betrag beinhaltet den Nettogoodwill in Höhe von CHF 303 Millionen, welcher aus der Akquisition von <strong>Holcim</strong> Australia und Cement Australia<br />

(konsolidiert) entstanden ist.<br />

Total<br />

166 167<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Überprüfung der Werthaltigkeit von Goodwill<br />

Um die Werthaltigkeit zu überprüfen, wird der Goodwill einer<br />

zahlungsmittelgenerierenden Einheit (cash generating unit)<br />

oder einer Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten<br />

zugeordnet, bei denen von Verbundsynergien ausgegangen<br />

wird. Der Konzern definiert die zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheiten auf der Basis des geographisch zusammenhängenden<br />

Marktes, das heisst in der Regel auf Landesebene. Der Buchwert<br />

des Goodwills, der den unten aufgeführten Ländern beziehungsweise<br />

Regionen zugeteilt wird, ist im Vergleich zum gesamten<br />

Goodwillbuchwert bedeutsam, während der Buchwert von<br />

Goodwill, der anderen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten<br />

zugeteilt wird, einzeln betrachtet nicht signifikant ist.<br />

Zur Überprüfung der Werthaltigkeit wird der erzielbare Betrag<br />

der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, der nach dem Nutzungswert<br />

(value-in-use) bestimmt wurde, mit dem entsprechenden<br />

Buchwert verglichen. Eine Wertminderung wird nur<br />

berücksichtigt, wenn der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheit den erzielbaren Betrag übertrifft. Zukünftige<br />

Cashflows werden unter Verwendung der gewichteten Kapitalkosten<br />

(weighted average cost of capital) diskontiert.<br />

Die Cashflow-Prognosen basieren auf einer 4-jährigen Finanzplanung,<br />

die von der Geschäftsleitung genehmigt wurde. Cashflows<br />

ausserhalb der 4-jährigen Budgetperiode werden entweder<br />

nach konstanten oder steigenden nachhaltigen Cashflows<br />

hochgerechnet. In keinem Fall übersteigt die Wachstumsrate<br />

zur Hochrechnung der Cashflow-Prognosen nach der 4-jährigen<br />

Budgetperiode die langfristige durchschnittliche Wachstumsrate<br />

im entsprechenden Markt, in dem die zahlungsmittelgenerierende<br />

Einheit tätig ist.<br />

Bezüglich Goodwill, welcher der Position “Übrige” zugewiesen<br />

wird, kommen das gleiche Modell und dieselben Parameter zur<br />

Überprüfung der Werthaltigkeit zur Anwendung wie für<br />

wesentliche einzelne Goodwillpositionen mit der Ausnahme,<br />

dass unterschiedliche Annahmen je nach Risiken im Zusammenhang<br />

mit den entsprechenden zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheiten getroffen werden.<br />

Annahmen zur Berechnung des Nutzungswertes (value-in-use) in Bezug auf Goodwill <strong>2010</strong><br />

Zahlungsmittelgenerierende Einheit Buchwert Währung Vorsteuer- Langfristige<br />

des<br />

Diskontsatz<br />

BIP-<br />

Goodwills<br />

Zuwachsrate<br />

Mio. CHF Total <strong>2010</strong><br />

Indien 1 660 INR 11,4% 8,1%<br />

Nordamerika 1 765 USD/CAD 7,7% 2,4%<br />

Grossbritannien 830 GBP 8,8% 2,5%<br />

Zentraleuropa 433 CHF/EUR 6,6% 2,0%<br />

Mexiko 413 MXN 7,9% 4,0%<br />

Übrige1 3 043 Verschiedene 6,7%–14,7% 1,2%–7,5%<br />

Total 8 144<br />

Annahmen zur Berechnung des Nutzungswertes (value-in-use) in Bezug auf Goodwill 2009<br />

Zahlungsmittelgenerierende Einheit Buchwert Währung Vorsteuer- Langfristige<br />

des<br />

Diskontsatz<br />

BIP-<br />

Goodwills<br />

Zuwachsrate<br />

Mio. CHF Total 2009<br />

Indien 1 701 INR 12,5% 8,0%<br />

Nordamerika 1 918 USD/CAD 9,0% 2,5%<br />

Grossbritannien 962 GBP 8,0% 2,8%<br />

Zentraleuropa 562 CHF/EUR 7,5% 1,5%<br />

Mexiko 428 MXN 9,0% 4,9%<br />

Übrige1 3 355 Verschiedene 6,2%–13,9% 2,0%–7,0%<br />

Total 8 926<br />

1 Einzeln betrachtet nicht signifi kant.


Sensitivitäten bei Änderungen der Annahmen<br />

Bezüglich der Werthaltigkeit des Nutzungswertes (value-inuse)<br />

einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit oder einer<br />

Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ist das<br />

Management der Ansicht, dass bei einer möglichen Änderung<br />

des Vorsteuer-Diskontsatzes von 1 Prozentpunkt der Buchwert<br />

26 Sonstiges Anlagevermögen<br />

Diese Position beinhaltet einen Betrag von USD 280 Millionen<br />

(CHF 263 Millionen) als Entschädigungs forderung der Boliva -<br />

27 Joint Ventures<br />

Die folgende Aufstellung zeigt die Auswirkung des quotenkonsolidierten<br />

Anteils der Aktiven und Passiven sowie des Nettoverkaufsertrags<br />

und Gewinns von wesentlichen Joint Ventures<br />

einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit oder einer Gruppe<br />

von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten den Nutzungswert<br />

nicht wesentlich übersteigt.<br />

Bilanz<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Umlaufvermögen 98 93<br />

Anlagevermögen 366 368<br />

Total Aktiven 464 461<br />

Kurzfristiges Fremdkapital 57 49<br />

Langfristiges Fremdkapital 102 102<br />

Total Fremdkapital 159 151<br />

Nettoaktiven 305 310<br />

Erfolgsrechnung<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Nettoverkaufsertrag 343 617<br />

Betriebsgewinn 53 102<br />

Konzerngewinn von Joint Ventures 35 64<br />

Verkäufe an und Zukäufe von wesentlichen Joint Ventures<br />

betrugen CHF 5 Millionen (2009: 29) respektive CHF 95 Millionen<br />

(2009: 64).<br />

rischen Republik Venezuela. Weitere Informationen sind in<br />

Erläuterung 21 enthalten.<br />

(aufgeführt auf den Seiten 196 und 197), welche in der konsolidierten<br />

Bilanz und der konsolidierten Erfolgsrechnung ausgewiesen<br />

werden.<br />

Seit dem 1. Oktober 2009 wird die ehemals quotenkonsolidierte<br />

Beteiligung an Cement Australia voll konsolidiert (Erläuterung 1).<br />

Vorwiegend aus diesem Grund hat sich der quotenkonsolidierte<br />

Anteil des Nettoverkaufsertrags und Gewinns von wesentlichen<br />

Joint Ventures im Vergleich zum Vorjahr reduziert.<br />

168 169<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

28 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen 14 8<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Dritten 2 137 2 087<br />

Vorauszahlungen von Kunden 152 128<br />

Total 2 303 2 223<br />

Die Fair Values der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />

Leistungen weichen nicht wesentlich von deren Buchwert ab.<br />

29 Finanzverbindlichkeiten<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Verbindlichkeiten aus kurzfristiger Finanzierung gegenüber assoziierten Unternehmen 1 1<br />

Verbindlichkeiten aus kurzfristiger Finanzierung gegenüber Dritten 1 384 2 928<br />

Kurzfristiger Anteil Verbindlichkeiten aus langfristiger Finanzierung 1 076 1 520<br />

Derivative Verbindlichkeiten 7 4<br />

Total Verbindlichkeiten aus kurzfristiger Finanzierung 2 468 4 453<br />

Verbindlichkeiten aus langfristiger Finanzierung gegenüber assoziierten Unternehmen 9 10<br />

Verbindlichkeiten aus langfristiger Finanzierung gegenüber Dritten 12 142 13 761<br />

Derivative Verbindlichkeiten 130 83<br />

Total Verbindlichkeiten aus langfristiger Finanzierung 12 281 13 854<br />

Total 14 749 18 307<br />

Davon gegen Sicherheiten 167 206<br />

Die Fair Values der Verbindlichkeiten aus kurzfristiger Finanzierung<br />

weichen nicht wesentlich von deren Buchwerten ab.<br />

Die Fair Values der Verbindlichkeiten aus langfristiger Finanzierung<br />

betragen CHF 13 706 Millionen (2009: 15 313).


Details der gesamten Finanzverbindlichkeiten<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Darlehen und Kredite von Finanzinstituten 4 188 6 264<br />

Anleihen und Privatplazierungen 10 316 11 818<br />

Total Darlehen und Anleihen 14 504 18 082<br />

Verbindlichkeiten aus Finanzleasing (Erläuterung 30) 108 138<br />

Derivative Verbindlichkeiten (Erläuterung 31) 137 87<br />

Total 14 749 18 307<br />

Darlehen und Kredite von Finanzinstituten beinhalten Beträge<br />

gegenüber Banken und anderen Finanzinstituten. Die Fälligkeit<br />

variiert zwischen einem Jahr und 15 Jahren. CHF 1783 Millionen<br />

(2009: 3207) sind innerhalb eines Jahres fällig.<br />

Die nicht beanspruchten Kreditlimiten beliefen sich per<br />

31. Dezember <strong>2010</strong> auf CHF 8867 Millionen (2009: 8188); davon<br />

sind CHF 6378 Millionen (2009: 5365) verbindlich zugesagt.<br />

Finanzverbindlichkeiten nach Währungen<br />

Währung <strong>2010</strong> 2009<br />

Mio. CHF In % Zinssatz1 Mio. CHF In % Zinssatz1 CHF 3 709 25,1 2,7 3 240 17,7 2,8<br />

USD 4 097 27,8 3,4 5 037 27,5 3,2<br />

EUR 3 105 21,0 4,8 4 822 26,3 4,3<br />

GBP 731 5,0 7,4 893 4,9 7,0<br />

AUD 816 5,5 7,7 1 402 7,7 6,0<br />

INR 262 1,8 5,9 296 1,6 6,4<br />

THB 217 1,5 5,0 234 1,3 5,7<br />

NZD 98 0,7 4,9 112 0,6 3,6<br />

Übrige 1 714 11,6 6,5 2 271 12,4 7,2<br />

Total 14 749 100,0 4,4 18 307 100,0 4,4<br />

1 Gewichteter durchschnittlicher Nominalzinssatz auf den Finanzverbindlichkeiten per 31. Dezember .<br />

170 171<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Zinsstruktur der gesamten Finanzverbindlichkeiten<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Finanzverbindlichkeiten zu festen Zinssätzen 8 541 9 312<br />

Finanzverbindlichkeiten zu variablen Zinssätzen 6 208 8 995<br />

Total 14 749 18 307<br />

Die Finanzverbindlichkeiten werden unter Berücksichtigung der<br />

abgesicherten Positionen ausgewiesen.<br />

Fälligkeiten der Darlehen und Anleihen<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Innerhalb 1 Jahres 2 434 4 416<br />

Innerhalb 2 Jahren 1 824 1 412<br />

Innerhalb 3 Jahren 3 195 1 842<br />

Innerhalb 4 Jahren 2 047 3 590<br />

Innerhalb 5 Jahren 916 2 276<br />

Später als in 5 Jahren 4 088 4 546<br />

Total 14 504 18 082<br />

Die Fälligkeitsanalyse basiert auf den Buchwerten und berücksichtigt<br />

die vertraglich vereinbarte Restlaufzeit.<br />

Zusätzlich zu den CHF 2434 Millionen (2009: 4416) werden aus<br />

den Verbindlichkeiten aus Finanzleasing und aus derivativen<br />

Verbindlichkeiten innerhalb von einem Jahr CHF 34 Millionen<br />

(2009: 37) fällig. Das Total von CHF 2468 Millionen (2009: 4453)<br />

enthält kurzfristig gezogene Kredite im Rahmen langfristig<br />

zugesagter Kreditlinien von CHF 150 Millionen (2009: 1119).<br />

Weitere Informationen zur Maturität von Finanzinstrumenten<br />

sind im Kapitel “Risikomanagement” enthalten.


Anleihen und Privatplazierungen per 31. Dezember<br />

Nominal- Zinssatz Zinssatz Laufzeit Beschreibung NettoNettowert nominal effektiv<br />

buchbuchwertwert Mio. CHF<br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

CHF 500 2,50% 2,69% 2005–2012 Anleihen mit festem Zinssatz 499 498<br />

CHF 250 3,00% 3,19% 2006–2015 Anleihen mit festem Zinssatz 248 248<br />

CHF 400 3,13% 0,42% 2007–2017 Anleihen, bei Ausgabe in variablen Zinssatz geswapt 438 431<br />

CHF 1 000 4,00% 4,33% 2009–2013 Anleihen mit festem Zinssatz 991 988<br />

CHF 450 4,00% 4,19% 2009–2018 Anleihen mit festem Zinssatz 444 444<br />

CHF 475 2,38% 2,64% <strong>2010</strong>–2016 Anleihen mit festem Zinssatz 469 0<br />

<strong>Holcim</strong> Capital Corporation <strong>Ltd</strong>.<br />

USD 150 7,05% 1,78% 2001–2011 Privatplazierung, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>,<br />

bei Ausgabe in variablen Zinssatz geswapt<br />

148 169<br />

USD 208 7,05% 7,08% 2001–2011 Privatplazierung, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 195 215<br />

USD 50 7,65% 7,65% 2001–2031 Privatplazierung, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 47 51<br />

USD 65 6,59% 6,60% 2002–2014 Privatplazierung, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 61 67<br />

USD 100 6,59% 6,59% 2002–2014 Privatplazierung, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 94 103<br />

USD 250 6,88% 7,28% 2009–2039 Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 226 249<br />

<strong>Holcim</strong> Overseas Finance <strong>Ltd</strong>.<br />

CHF 300 2,75% 2,79% 2006–2011 Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 300 300<br />

CHF 250 3,00% 0,42% 2007–2013 Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>,<br />

bei Ausgabe in variablen Zinssatz geswapt<br />

268 269<br />

<strong>Holcim</strong> Finance (Canada) Inc.<br />

CAD 10 6,91% 6,92% 2002–2017 Privatplazierung, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 9 10<br />

CAD 300 5,90% 6,10% 2007–2013 Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 280 293<br />

<strong>Holcim</strong> Finance (Luxembourg) S.A.<br />

EUR 450 4,38% 2003–<strong>2010</strong> Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 0 669<br />

EUR 300 4,38% 2003–<strong>2010</strong> Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>,<br />

bei Ausgabe in variablen Zinssatz geswapt<br />

0 450<br />

EUR 600 4,38% 4,45% 2004–2014 Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 747 889<br />

EUR 650 9,00% 8,92% 2009–2014 Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 814 969<br />

EUR 200 6,35% 6,40% 2009–2017 Privatplazierung, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 249 296<br />

<strong>Holcim</strong> Finance (Australia) Pty <strong>Ltd</strong><br />

AUD 500 8,50% 8,90% 2009–2012 Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 475 461<br />

<strong>Holcim</strong> Capital (Thailand) <strong>Ltd</strong>.<br />

THB 2 150 6,48% 2005–<strong>2010</strong> Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 0 66<br />

THB 2 450 6,69% 6,78% 2005–2012 Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 76 75<br />

THB 2 000 3,52% 3,62% <strong>2010</strong>–2015 Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 62 0<br />

Übertrag 7 140 8 210<br />

172 173<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Nominal- Zinssatz Zinssatz Laufzeit Beschreibung NettoNettowert nominal effektiv<br />

buchbuchwertwert Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Übertrag 7 140 8 210<br />

<strong>Holcim</strong> US Finance S.à r.l. & Cie S.C.S.<br />

USD 200 6,21% 6,24% 2006–2018 Privatplazierung, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 187 206<br />

USD 125 6,10% 6,14% 2006–2016 Privatplazierung, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 117 129<br />

USD 125 5,96% 6,01% 2006–2013 Privatplazierung, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 117 129<br />

EUR 90 5,12% 1,47% 2008–2013 Privatplazierung, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>,<br />

bei Ausgabe in USD und variablen Zinssatz geswapt<br />

118 141<br />

EUR 358 2,10% 1,49% 2008–2013 Privatplazierung, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>,<br />

bei Ausgabe in USD geswapt<br />

446 530<br />

EUR 202 2,25% 1,60% 2008–2015 Privatplazierung, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>,<br />

bei Ausgabe in USD geswapt<br />

252 300<br />

USD 750 6,00% 6,25% 2009–2019 Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 690 760<br />

Aggregate Industries Holdings Limited<br />

GBP 163 7,25% 4,33% 2001–2016 Anleihen, teilweise in variablen Zinssatz geswapt 267 305<br />

<strong>Holcim</strong> GB Finance <strong>Ltd</strong>.<br />

GBP 300 8,75% 8,81% 2009–2017 Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 433 497<br />

<strong>Holcim</strong> (US) Inc.<br />

USD 5 0,50% 0,50% 1996–2031 Industrial revenue bonds – Devil’s Slide 5 5<br />

USD 22 0,37% 0,37% 1997–2027 Industrial revenue bonds – South Louisiana Port 21 23<br />

USD 15 0,33% 0,33% 1999–2031 Industrial revenue bonds – Midlothian 14 16<br />

USD 67 0,31% 0,31% 1999–2032 Industrial revenue bonds – Mobile Dock & Wharf 62 69<br />

USD 18 0,33% 0,33% 2000–2020 Industrial revenue bonds – Canada 17 19<br />

USD 25 0,44% 0,44% 2003–2033 Industrial revenue bonds – Holly Hill 23 26<br />

USD 27 0,28% 0,28% 2009–2034 Industrial revenue bonds – Midlothian 25 28<br />

<strong>Holcim</strong> (Maroc) S.A.<br />

MAD 1 500 5,49% 5,49% 2008–2015 Anleihen mit festem Zinssatz 168 197<br />

ACC Limited<br />

INR 2 000 11,30% 11,30% 2008–2013 Nicht wandelbare Schuldverschreibungen mit festem Zinssatz 42 44<br />

INR 3 000 8,45% 8,45% 2009–2014 Nicht wandelbare Schuldverschreibungen mit festem Zinssatz 62 67<br />

Ambuja Cements <strong>Ltd</strong>.<br />

INR 1 000 6,85% 2005–<strong>2010</strong> Nicht wandelbare Schuldverschreibungen mit festem Zinssatz 0 22<br />

Siam City Cement (Public) Company Limited<br />

THB 4 000 4,50% 4,55% 2009–2013 Anleihen mit festem Zinssatz 62 61<br />

Juan Minetti S.A.<br />

ARS 63 17,54% 18,32% 2009–2012 Amortisierende Anleihen mit variablem Zinssatz 15 19<br />

<strong>Holcim</strong> (Costa Rica) S.A.<br />

CRC 8 500 10,00% 10,38% 2009–2012 Anleihen mit variablem Zinssatz 15 15<br />

CRC 10 000 10,15% 10,54% <strong>2010</strong>–2015 Anleihen mit variablem Zinssatz 18 0<br />

Total 10 316 11 818


30 Leasing<br />

Zukünftige minimale Miet- und Leasingverbindlichkeiten<br />

Operating Financial Operating Financial<br />

Leasing Leasing Leasing Leasing<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> <strong>2010</strong> 2009 2009<br />

Innerhalb 1 Jahres 157 27 167 35<br />

Innerhalb 2 Jahren 123 29 144 28<br />

Innerhalb 3 Jahren 96 14 117 28<br />

Innerhalb 4 Jahren 77 11 98 11<br />

Innerhalb 5 Jahren 71 5 87 11<br />

Später als in 5 Jahren 357 63 470 73<br />

Total 881 149 1 083 186<br />

Zinsanteil (41) (48)<br />

Total Financial Leasing 108 138<br />

Die in der Erfolgsrechnung <strong>2010</strong> erfassten Aufwendungen<br />

für Operating Leasing beliefen sich auf CHF 170 Millionen<br />

(2009: 161). Es bestehen keine einzeln wesentlichen Operating-<br />

Leasingverträge.<br />

Die innerhalb eines Jahres fälligen Verbindlichkeiten aus Financial<br />

Leasing sind in den Verbindlichkeiten aus kurzfristiger<br />

Finanzierung enthalten, später fällige Verbindlichkeiten sind in<br />

den Verbindlichkeiten aus langfristiger Finanzierung enthalten<br />

(Erläuterung 29). Es bestehen keine einzeln wesentlichen<br />

Financial-Leasingverträge.<br />

174 175<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

31 Derivative Finanzinstrumente<br />

Derivative Aktiven mit Fälligkeiten ausserhalb eines Jahres sind<br />

in den langfristigen Finanzanlagen (Erläuterung 22) und derivative<br />

Aktiven mit Fälligkeiten innerhalb eines Jahres sind in den<br />

Forderungen (Erläuterung 18) enthalten.<br />

Derivative Verbindlichkeiten sind in den Finanzverbindlichkeiten<br />

(Erläuterung 29) enthalten.<br />

Derivative Aktiven und Verbindlichkeiten<br />

Fair Value Fair Value Nominal- Fair Value Fair Value Nominal-<br />

Aktiven Verbindlichbetrag Aktiven Verbindlichbetragkeitenkeiten Mio. CHF<br />

Fair-Value-Absicherungen<br />

<strong>2010</strong> <strong>2010</strong> <strong>2010</strong> 2009 2009 2009<br />

Zinssatz 78 0 863 81 0 1 334<br />

Währung 0 0 0 0 0 0<br />

Cross-currency 0 12 150 0 1 165<br />

Total Fair-Value-Absicherungen 78 12 1 013 81 1 1 499<br />

Cashflow-Absicherungen<br />

Zinssatz 0 3 94 0 6 129<br />

Währung 0 4 76 0 1 12<br />

Cross-currency 0 117 823 0 77 908<br />

Total Cashflow-Absicherungen 0 124 993 0 84 1 049<br />

Nettoinvestitions-Absicherungen<br />

Währung 0 0 0 0 0 0<br />

Cross-currency 2 1 61 5 2 94<br />

Total Nettoinvestitions-Absicherungen 2 1 61 5 2 94<br />

Zu Handelszwecken gehalten<br />

Zinssatz 0 0 0 0 0 0<br />

Währung 0 0 0 0 0 0<br />

Cross-currency 0 0 0 0 0 0<br />

Total zu Handelszwecken gehalten 0 0 0 0 0 0<br />

Total 80 137 2 067 86 87 2 642


32 Latente Steuern<br />

Latente Steuern nach Kategorien von temporären Differenzen<br />

Mio. CHF<br />

Latente Steueraktiven<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Sachanlagen 32 23<br />

Immaterielles und sonstiges Anlagevermögen 40 76<br />

Rückstellungen 171 236<br />

Aktivierte steuerliche Verlustvorträge 385 381<br />

Andere 309 350<br />

Total 937 1 066<br />

Latente Steuerverbindlichkeiten<br />

Sachanlagen 2 367 2 614<br />

Immaterielles und sonstiges Anlagevermögen 281 310<br />

Rückstellungen 5 18<br />

Andere 102 101<br />

Total 2 755 3 043<br />

Latente Steuerverbindlichkeiten netto 1 818 1 977<br />

In der Bilanz wie folgt berücksichtigt:<br />

Latente Steueraktiven (385) (412)<br />

Latente Steuerverbindlichkeiten 2 203 2 389<br />

Latente Steuerverbindlichkeiten netto 1 818 1 977<br />

Temporäre Differenzen, für die keine latenten Ertragssteuern bilanziert wurden<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Auf nicht ausgeschütteten Gewinnen von Konzerngesellschaften (zu versteuernde temporäre Differenzen) 3 303 3 749<br />

Auf steuerlichen Verlustvorträgen (abzugsfähige temporäre Differenzen) 879 732<br />

176 177<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Steuerliche Verlustvorträge<br />

Verlust-<br />

vorträge<br />

Steuer-<br />

effekt<br />

Verlust-<br />

vorträge<br />

Steuer-<br />

effekt<br />

<strong>2010</strong> <strong>2010</strong> 2009 2009<br />

Mio. CHF<br />

Total steuerliche Verlustvorträge 2 281 650 2 240 599<br />

Davon unter latenten Ertragssteuern aktivierte Verlustvorträge (1 402) (385) (1 508) (381)<br />

Total nicht aktivierte steuerliche Verlustvorträge<br />

Davon können vorgetragen werden während längstens:<br />

879 265 732 218<br />

1 Jahr 35 9 2 1<br />

2 Jahren 3 1 40 10<br />

3 Jahren 23 5 12 3<br />

4 Jahren 10 2 3 1<br />

5 Jahren 22 6 10 3<br />

Mehr als 5 Jahren 786 242 665 200


33 Rückstellungen<br />

Rekultivierung und Spezifische Übrige<br />

Total<br />

Total<br />

andere UmweltGeschäftsRück- <strong>2010</strong><br />

2009<br />

rückstellungenrisikenstellungen Mio. CHF<br />

1. Januar 585 282 648 1 515 1 375<br />

Veränderung Konsolidierungskreis 0 0 3 3 215<br />

Gebildete Rückstellungen 146 81 216 443 494<br />

Während des Jahres verwendete Rückstellungen (37) (42) (126) (205) (270)<br />

Während des Jahres aufgelöste Rückstellungen (25) (52) (182) (259) (344)<br />

Veränderung Währungsumrechnung (51) (30) (37) (118) 45<br />

31. Dezember 618 239 522 1 379 1 515<br />

Davon kurzfristige Rückstellungen 47 30 179 256 252<br />

Davon langfristige Rückstellungen 571 209 343 1 123 1 263<br />

Rekultivierung und andere Umweltrückstellungen beinhalten<br />

rechtliche und faktische Verpflichtungen des Konzerns zur<br />

Wiederherstellung eines Rohmaterialabbaugebiets. Der Zeitpunkt<br />

des Geldabflusses zur Erfüllung dieser Verpflichtungen<br />

ist vom Ende des Rohmaterialabbaus und dem Beginn der<br />

Wiederherstellung abhängig.<br />

Die Rückstellungen für spezifische Geschäftsrisiken umfassen<br />

Aufwendungen aus Rechtsstreitigkeiten und Restrukturierungskosten,<br />

die während der Ausübung der normalen Geschäftstätigkeit<br />

anfallen. Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten wurden<br />

vor allem im Zusammenhang mit Rekursen bezüglich<br />

Wettbewerbsrecht, Produkthaftung und Steuern gebildet, um<br />

rechtliche und administrative Kosten abzudecken. Sie beinhalten<br />

im Jahr <strong>2010</strong> unter anderem diverse Rückstellungen für<br />

Risiken im Zusammenhang mit direkten und indirekten Steuern<br />

von CHF 32 Millionen (2009: 41) sowie eine Rückstellung von<br />

CHF 21 Millionen (2009: 27) aus dem Jahr 2002 für ein hängiges<br />

Verfahren des deutschen Bundeskartellamtes. Die gesamten<br />

Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten betragen am 31. Dezember<br />

CHF 180 Millionen (2009: 210). Der Zeitpunkt des Geldabflusses<br />

der Verbindlichkeiten aus Rechtsstreitigkeiten ist<br />

unsicher, da er vom Prozessverlauf abhängt. Die Rückstellungen<br />

für Restrukturierungskosten beziehen sich auf verschiedene<br />

Optimierungsprogramme, bei welchen mit Geldabflüssen vor<br />

allem innerhalb der nächsten drei Jahre gerechnet wird.<br />

Die Rückstellungen für Restrukturierungen belaufen sich per<br />

31. Dezember auf CHF 59 Millionen (2009: 72).<br />

Übrige Rückstellungen umfassen hauptsächlich Rückstellungen,<br />

welche andere vertragliche Verbindlichkeiten abdecken.<br />

Die Zusammensetzung dieser Position ist äusserst vielfältig<br />

und enthält per 31. Dezember unter anderem: diverse Abfindungen<br />

an Mitarbeiter von CHF 111 Millionen (2009: 101), Ferienund<br />

Überzeitrückstellungen von CHF 91 Millionen (2009: 99),<br />

Rückstellungen für Krankenversicherungen und Altersvorsorge,<br />

welche nicht als Pensionskassenverpflichtungen qualifizieren,<br />

von CHF 22 Millionen (2009: 64), Rückstellungen im Zusammenhang<br />

mit Umsatzsteuern und anderen Abgaben von<br />

CHF 71 Millionen (2009: 104) sowie Eventualverbindlichkeiten<br />

aus Unternehmenszusammenschlüssen von CHF 77 Millionen<br />

(2009: 89). Der erwartete Zeitpunkt des zukünftigen Geldabflusses<br />

ist ungewiss.<br />

178 179<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

34 Leistungen an Arbeitnehmer<br />

Personalaufwand<br />

Mio. CHF<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Produktion und Distribution 2 759 2 687<br />

Marketing und Verkauf 415 407<br />

Verwaltung 861 845<br />

Total 4 035 3 939<br />

Personalaufwand und Personalbestand<br />

Die gesamten Personalkosten des Konzerns inklusive Sozialabgaben<br />

sind in der entsprechenden Aufwandsposition nach<br />

Funktion in der Konzernerfolgsrechnung enthalten und betrugen<br />

CHF 4035 Millionen (2009: 3939). Per 31. Dezember <strong>2010</strong><br />

beschäftigte der Konzern 80 310 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

(2009: 81 498).<br />

Leistungsorientierte Vorsorgepläne<br />

Einige Konzerngesellschaften unterhalten für ihre Mitarbeiter<br />

Vorsorgeeinrichtungen, die gemäss IFRS als leistungsorientierte<br />

Vorsorgepläne ausgelegt werden. Rückstellungen für<br />

Pensionsverpflichtungen werden für Pensions-, Invaliden- und<br />

Hinterlassenenrenten gebildet. Die zu erbringenden Leistungen<br />

hängen von rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen<br />

Bedingungen des jeweiligen Landes sowie von der Anzahl<br />

Dienstjahre, dem Salär und den Beitragszahlungen eines Mitarbeiters<br />

ab. Vermögensüberschüsse werden nur in jenem<br />

Umfang in der konsolidierten Jahresrechnung erfasst, als sie<br />

den Barwert eines zukünftigen wirtschaftlichen Nutzens in<br />

Form von Rückerstattungen oder niedrigeren zukünftigen Beiträgen<br />

sowie nicht erfasste versicherungsmathematische<br />

Verluste und nachzuverrechnende Dienstzeitaufwendungen<br />

übersteigen. Die Verpflichtungen, die aus leistungsorientierten<br />

Vorsorgeplänen resultieren, werden mittels der “Projected Unit<br />

Credit Method” berechnet. Gewinne und Verluste, die aufgrund<br />

von Anpassungen und Änderungen versicherungsmathematischer<br />

Annahmen entstehen, werden erfolgswirksam über die<br />

durchschnittlich erwartete Restdienstzeit der aktiven Mitarbeiter<br />

verteilt. Dies erfolgt in dem Ausmass, in welchem die<br />

kumulierten nicht erfassten versicherungsmathematischen<br />

Gewinne und Verluste 10 Prozent des höheren Betrages aus der<br />

leistungsorientierten Verpflichtung und dem beizulegenden<br />

Zeitwert des Planvermögens übersteigen.<br />

Andere langfristig fällige Leistungen<br />

nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses<br />

Der Konzern finanziert eine Reihe von anderen langfristig fälligen<br />

Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Die<br />

Methode zur Berechnung der Verpflichtungen ist ähnlich mit<br />

jener der leistungsorientierten Vorsorgepläne. Eine Reihe dieser<br />

anderen Leistungen wird nicht extern über einen Fonds finanziert,<br />

sondern durch Rückstellungen in der Bilanz der entsprechenden<br />

Konzerngesellschaften gedeckt.<br />

Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung des Status der leistungsorientierten<br />

Vorsorgepläne, welche vollständig, teilweise<br />

oder überhaupt nicht extern über einen Fonds finanziert sind,<br />

sowie der anderen Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses<br />

auf die in der Bilanz erfassten Beträge inklusive<br />

Bilanzbewegungen.<br />

Nachweis der in der Bilanz berücksichtigten Personalvorsorgeeinrichtungen<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Nettoverbindlichkeiten aus leistungsorientierten Vorsorgeplänen 222 287<br />

Nettoverbindlichkeiten aus anderen Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 69 74<br />

Nettoverbindlichkeiten 291 361<br />

In der Bilanz wie folgt berücksichtigt:<br />

Sonstiges Anlagevermögen (26) (15)<br />

Verpflichtung aus leistungsorientierten Vorsorgeplänen 317 376<br />

Nettoverbindlichkeiten 291 361


Personalvorsorgeeinrichtungen<br />

Leistungsorientierte<br />

Vorsorgepläne<br />

Andere langfristig fällige<br />

Leistungen nach Beendigung<br />

des Arbeitsverhältnisses<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009<br />

Barwert der fondsfinanzierten Vorsorgepläne 2 786 2 793 0 0<br />

Zeitwert des Planvermögens (2 405) (2 541) 0 0<br />

Unterdeckung der fondsfinanzierten Vorsorgepläne 381 252 0 0<br />

Barwert der nicht fondsfinanzierten Vorsorgepläne 225 235 83 89<br />

Nicht erfasste versicherungsmathematische Verluste (379) (237) (14) (15)<br />

Nicht erfasster nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand (6) (16) 0 0<br />

Nicht aktivierte Überdeckungen 1 53 0 0<br />

Nettoverpflichtung der fondsfinanzierten<br />

und nicht fondsfinanzierten Vorsorgepläne 222 287 69 74<br />

In der Erfolgsrechnung erfasste Aufwendungen:<br />

Laufender Dienstzeitaufwand 78 76 1 2<br />

Verzinsung zukünftiger Vorsorgeverbindlichkeiten 149 147 4 5<br />

Erwartete Rendite auf dem Planvermögen (137) (122) 0 0<br />

Amortisation versicherungsmathematischer Verluste 62 34 0 0<br />

Nachverrechneter Dienstzeitaufwand 1 4 0 0<br />

Verluste (Gewinne) aus Plankürzungen und Abgeltungen 0 3 0 (3)<br />

Nicht aktivierte Überdeckungen (50) (27) 0 0<br />

Übrige (4) 2 0 0<br />

Total (im Personalaufwand enthalten) 99 117 5 4<br />

Effektive Rendite auf dem Planvermögen 51 196 0 0<br />

Barwert der fondsfinanzierten und nicht fondsfinanzierten Vorsorgepläne<br />

Eröffnungsbilanz per 1. Januar 3 028 2 731 89 95<br />

Laufender Dienstzeitaufwand 78 76 1 2<br />

Arbeitnehmerbeiträge 22 24 0 0<br />

Zinsaufwand 149 147 4 5<br />

Versicherungsmathematische Verluste (Gewinne) 147 193 (1) (1)<br />

Veränderung Währungsumrechnung (211) 76 (5) (1)<br />

Bezahlte Vorsorgeansprüche (183) (263) (5) (8)<br />

Nachverrechneter Dienstzeitaufwand 9 4 0 0<br />

Veränderung Konsolidierungskreis (9) 43 0 0<br />

Plankürzungen (10) (2) 0 (3)<br />

Abgeltungen (9) (1) 0 0<br />

Schlussbilanz per 31. Dezember 3 011 3 028 83 89<br />

180 181<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Personalvorsorgeeinrichtungen<br />

Leistungsorientierte<br />

Vorsorgepläne<br />

Andere langfristig fällige<br />

Leistungen nach Beendigung<br />

des Arbeitsverhältnisses<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009<br />

Zeitwert des Planvermögens<br />

Eröffnungsbilanz per 1. Januar 2 541 2 375 0 0<br />

Erwartete Rendite auf dem Planvermögen 137 122 0 0<br />

Versicherungsmathematische (Verluste) Gewinne (86) 73 0 0<br />

Veränderung Währungsumrechnung (148) 85 0 0<br />

Arbeitgeberbeiträge 109 79 4 7<br />

Arbeitnehmerbeiträge 22 24 0 0<br />

Bezahlte Vorsorgeansprüche (166) (243) (4) (7)<br />

Veränderung Konsolidierungskreis 0 27 0 0<br />

Abgeltungen (4) (1) 0 0<br />

Schlussbilanz per 31. Dezember 2 405 2 541 0 0<br />

Das Planvermögen setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Eigenkapitalinstrumente <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> oder ihrer Tochtergesellschaften 1 2 0 0<br />

Eigenkapitalinstrumente Dritte 846 754 0 0<br />

Fremdfinanzierungsinstrumente <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> oder ihrer Tochtergesellschaften 23 25 0 0<br />

Fremdfinanzierungsinstrumente Dritte 592 1 031 0 0<br />

Durch Dritte genutzte Grundstücke oder Gebäude 330 321 0 0<br />

Übrige 613 408 0 0<br />

Total Zeitwert des Planvermögens 2 405 2 541 0 0<br />

Versicherungsmathematische Annahmen per Bilanzstichtag<br />

Diskontierungssatz 4,4% 4,9% 4,9% 5,4%<br />

Erwartete Rendite auf dem Planvermögen 5,4% 5,1%<br />

Lohnteuerungsrate 2,9% 2,8%<br />

Teuerungsrate medizinische Versorgung 7,2% 8,1%<br />

Die erwartete Gesamtrendite auf dem Planvermögen hängt<br />

von den entsprechenden Marktpreisen per diesem Datum<br />

ab, anwendbar für die Periode, in welcher die Verbindlichkeit<br />

beglichen wird.


Erfahrungsbedingte Anpassungen<br />

Leistungsorientierte<br />

Vorsorgepläne<br />

Andere langfristig fällige<br />

Leistungen nach Beendigung<br />

des Arbeitsverhältnisses<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009 2008 2007 2006 <strong>2010</strong> 2009 2008 2007 2006<br />

Barwert der leistungsorientierten<br />

Verpflichtungen<br />

Zeitwert des<br />

3 011 3 028 2 731 3 292 3 435 83 89 95 112 143<br />

Planvermögens (2 405) (2 541) (2 375) (3 068) (2 939) 0 0 0 (12) (28)<br />

Unterdeckung<br />

Erfahrungsbedingte<br />

Anpassungen:<br />

Auf den<br />

606 487 356 224 496 83 89 95 100 115<br />

Planverbindlichkeiten<br />

Auf dem<br />

(33) 0 24 (17) 57 (3) (6) (3) 3 0<br />

Planvermögen (86) 73 (341) 13 76 0 0 0 0 0<br />

Veränderung der Teuerungsrate für medizinische Versorgung<br />

Eine Veränderung von 1 Prozentpunkt auf der angenommenen<br />

Zunahme Zunahme Abnahme Abnahme<br />

Teuerungsrate für medizinische Versorgung hätte die folgenden<br />

Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF<br />

Auswirkungen:<br />

– Auf dem Total der Komponenten des laufenden Dienstzeit- und<br />

Zinsaufwandes für die periodisch anfallenden Kosten nach Beendigung<br />

<strong>2010</strong><br />

2009<br />

<strong>2010</strong><br />

2009<br />

des Arbeitsverhältnisses<br />

– Auf den anderen langfristig fälligen Leistungen nach Beendigung<br />

0 0 0 0<br />

des Arbeitsverhältnisses für die medizinische Versorgung 5 4 4 3<br />

Erwartete zu bezahlende Arbeitgeberbeiträge an die leistungsorientierten<br />

Vorsorgepläne für das der Berichtsperiode folgende<br />

Kalenderjahr belaufen sich auf CHF 119 Millionen (2009: 111).<br />

182 183<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

35 Aktienbezogene Vergütungen<br />

Aktienbeteiligungsplan für Mitarbeiter<br />

<strong>Holcim</strong> hat einen Aktienbeteiligungsplan für alle Mitarbeiter<br />

der Schweizer Konzerngesellschaften und für einige leitende<br />

Kader in ausländischen Konzerngesellschaften. Berechtigte<br />

Mitarbeiter können für einen bestimmten Betrag ihres Gehalts<br />

<strong>Holcim</strong>-Aktien zu einem reduzierten Preis (üblicherweise<br />

70 Prozent des durchschnittlichen Börsenkurses des Vormonats)<br />

kaufen. Die Aktien können während zwei Jahren ab<br />

Erwerbsdatum nicht veräussert werden. Der Gesamtaufwand<br />

aus diesem Aktienbeteiligungsplan belief sich im Geschäftsjahr<br />

<strong>2010</strong> auf CHF 1,7 Millionen (2009: 2).<br />

Aktienbeteiligungsplan für Kader von Konzerngesellschaften<br />

Der erfolgsabhängige Anteil der variablen Entschädigung für<br />

das Kader von Konzerngesellschaften wird teilweise in <strong>Holcim</strong>-<br />

Aktien ausbezahlt, welche zu Marktpreisen im darauffolgenden<br />

Geschäftsjahr gewährt werden. Die Aktien unterliegen einer<br />

Sperrfrist von drei Jahren. Der Gesamtaufwand aus diesem<br />

Aktienbeteiligungsplan belief sich für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

auf CHF 6,4 Millionen (2009: 5,8).<br />

Aktienbeteiligungsplan für Geschäftsleitung<br />

Der erfolgsabhängige Anteil der variablen Entschädigung für<br />

die Geschäftsleitung wird teilweise in <strong>Holcim</strong>-Aktien ausbezahlt,<br />

welche zu Marktpreisen im darauffolgenden Geschäftsjahr<br />

gewährt werden. Die Aktien unterliegen einer Sperrfrist<br />

von fünf Jahren, während der sie weder verkauft noch belehnt<br />

werden können. Der Gesamtaufwand aus diesem Aktienbeteiligungsplan<br />

belief sich für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> auf<br />

CHF 2 Millionen (2009: 2,6).<br />

Es findet keine Titelverwässerung statt, da alle Aktien für diese<br />

Pläne bedarfsgemäss am Markt zugekauft werden.<br />

Aktienoptionsplan<br />

Der Geschäftsleitung des <strong>Holcim</strong>-Konzerns werden zwei Arten<br />

von Optionen auf Aktien gewährt, solche, die der Geschäftsleitung<br />

aufgrund der jährlichen variablen Entschädigung gewährt<br />

werden, und jene, die bei Ernennung zum Mitglied der Konzernleitung<br />

zugeteilt werden. In beiden Fällen berechtigt eine Option<br />

zum Erwerb einer Namenaktie der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> zum Ausübungspreis,<br />

der dem Börsenkurs im Zeitpunkt der Zuteilung entspricht<br />

(siehe Erläuterungen auf Seite 108).<br />

Die vertragliche Laufzeit der ersten Optionskategorie beträgt<br />

acht Jahre. Die Optionen werden fest übertragen, sind mit<br />

keinen Erdienungsbedingungen verbunden und unter liegen<br />

einer Sperrfrist von drei Jahren ab Zuteilung, während der<br />

sie nicht ausgeübt werden können.<br />

Die vertragliche Laufzeit der zweiten Optionskategorie beträgt<br />

zwölf Jahre. Der Erdienungszeitraum (ausschliesslich Dienstbedingungen)<br />

der Optionen beträgt neun Jahre ab dem Tag der<br />

Gewährung; die Optionen können weder verkauft noch belehnt<br />

werden.<br />

Der Konzern hat keine rechtliche oder faktische Verpflichtung, die<br />

Optionen zurückzukaufen oder die Optionen in bar abzu gelten.<br />

Die Bestandesveränderung der ausstehenden Aktienoptionen<br />

und deren durchschnittlich gewichteter Ausübungspreis sind<br />

in der folgenden Tabelle ersichtlich:<br />

Durchschnittlich gewichteter1 Ausübungspreis1 Anzahl1 Anzahl1 <strong>2010</strong> 2009<br />

1. Januar CHF 62.55 1 054 493 676 127<br />

Gewährte und erdiente Optionen (individueller Anteil der variablen Entschädigung) CHF 71.15 131 631 385 124<br />

Gewährte und erdiente Optionen (einmalige Zuteilung) CHF 78.43 67 100 0<br />

Verwirkte Optionen 0 0<br />

Ausgeübte Optionen CHF 33.85 2 865 6 758<br />

Verfallene Optionen 0 0<br />

31. Dezember CHF 64.37 1 250 359 1 054 493<br />

Davon am Jahresende ausübbar 259 921 213 112<br />

1 Adjustiert um frühere Aktiensplits und/oder Kapitalerhöhungen.


Die am Jahresende ausstehenden Aktienoptionen haben folgende<br />

Verfalldaten und berechtigen zum Erwerb einer Namenaktie<br />

der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> zu den nachstehenden Ausübungspreisen:<br />

Optionszuteilung Verfall Ausübungspreis1 Anzahl1 Anzahl1 <strong>2010</strong> 2009<br />

2002 2014 CHF 67.15 201 300 201 300<br />

2003 20122 CHF 33.85 45 910 48 775<br />

2003 20152 CHF 67.153 33 550 33 550<br />

2004 20132 CHF 63.35 34 341 34 341<br />

2004 20162 CHF 67.153 33 550 33 550<br />

2005 20142 CHF 74.54 71 423 71 423<br />

2006 2014 CHF 100.69 58 573 58 573<br />

2007 2015 CHF 125.34 49 674 49 674<br />

2008 2016 CHF 104.34 71 083 71 083<br />

2008 2020 CHF 67.153 67 100 67 100<br />

2009 2017 CHF 38.26 385 124 385 124<br />

<strong>2010</strong> 2018 CHF 71.15 131 631<br />

<strong>2010</strong> 2022 CHF 75.40 33 550<br />

<strong>2010</strong> 2022 CHF 81.45 33 550<br />

Total 1 250 359 1 054 493<br />

Die im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> ausgeübten Optionen entsprechen<br />

2865 Aktien, die zum Ausübungspreis von CHF 33.85 ausgegeben<br />

wurden. Im Geschäftsjahr 2009 entsprachen die ausgeübten<br />

Optionen 6758 Aktien, die zum Ausübungspreis von<br />

CHF 63.35 ausgegeben wurden.<br />

Der Fair Value der für das Berichtsjahr zustehenden Optionen –<br />

bestimmt nach dem Black-Scholes-Modell – beträgt CHF 16.59<br />

(2009: 17.62). Die wesentlichen Vorgaben für dieses Modell sind<br />

der Aktienkurs und der Ausübungspreis zum Zeitpunkt der<br />

Zuteilung, die erwartete Volatilität von 31,6 Prozent (2009: 30),<br />

die geschätzte Laufzeit von sechs Jahren (2009: 6), eine Dividendenrendite<br />

von 2,2 Prozent (2009: 1,9) und ein jährlicher<br />

risikoloser Zinssatz von 1,3 Prozent (2009: 1,2). Die erwartete<br />

Volatilität wurde aufgrund der historischen Volatilität des Börsenkurses<br />

der <strong>Holcim</strong>-Aktie über die entsprechende Laufzeit<br />

berechnet.<br />

Alle Aktien für den Optionsplan werden entweder bedarfsgemäss<br />

am Markt gekauft oder stammen aus dem Bestand an<br />

eigenen Aktien. Der Personalaufwand, der aus den zugeteilten<br />

Optionen des individuellen Anteils der variablen Entschädigung<br />

resultiert, betrug im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> insgesamt CHF 2,4 Millionen<br />

(2009: 2,3).<br />

1 Adjustiert um frühere Aktiensplits und/oder Kapitalerhöhungen.<br />

2 Die Verfalldaten der jährlichen Optionszuteilung in den Jahren 2003 bis 2005 wurden als Folge der Handelsbeschränkungen im Jahr 2008 um ein Jahr verlängert.<br />

3 Bewertung analog zur einmaligen Zuteilung im Jahr 2002.<br />

184 185<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

36 Fertigungsaufträge<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Umsatz von Fertigungsaufträgen im laufenden Jahr 1 341 1 487<br />

Angefallene Fertigungskosten und verbuchte Gewinne<br />

(abzüglich verbuchte Verluste) zum Bilanzstichtag 2 963 3 127<br />

Fakturiert zum Bilanzstichtag (2 982) (3 151)<br />

Verbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen zum Bilanzstichtag<br />

Davon:<br />

(19) (24)<br />

Forderungen aus Fertigungsaufträgen 23 26<br />

Verbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen (42) (50)<br />

37 Aktieninformationen<br />

Anzahl Namenaktien<br />

31. Dezember <strong>2010</strong> 2009<br />

Total ausstehende Aktien 319 955 293 320 180 992<br />

Eigene Aktien<br />

Reserviert für Wandelanleihen 5 785 824 5 785 824<br />

Reserviert für Call-Optionen 1 250 359 1 054 493<br />

Frei verfügbar 94 900 65 067<br />

Total eigene Aktien 7 131 083 6 905 384<br />

Total ausgegebene Aktien 327 086 376 327 086 376<br />

– Davon ausgegeben am 26. Mai 2009 13 179 305<br />

– Davon ausgegeben am 20. Juli 2009 50 320 981<br />

Aktien aus bedingtem Kapital<br />

Reserviert für Wandelanleihen 1 422 350 1 422 350<br />

Frei verfügbar 0 0<br />

Total Aktien aus bedingtem Kapital 1 422 350 1 422 350<br />

Total Aktien 328 508 726 328 508 726<br />

Die Namenaktie hat einen Nominalwert von CHF 2, und das<br />

Aktienkapital beträgt nominal CHF 654 Millionen (2009: 654).<br />

Der Wert der eigenen Aktien beläuft sich auf CHF 476 Millionen<br />

(2009: 455).<br />

Die ordentliche Generalversammlung vom 7. Mai 2009 genehmigte<br />

eine Kapitalerhöhung von CHF 26 358 610 (5 Prozent des<br />

bisherigen Aktienkapitals) durch die Ausgabe von 13 179 305 voll<br />

einbezahlten Namenaktien mit einem Nennwert von je CHF 2.<br />

Die Liberierung der neuen Aktien erfolgte durch Umwandlung<br />

von frei verwendbarem Eigenkapital in Aktienkapital. Die neuen<br />

<strong>Holcim</strong>-Aktien wurden als Aktiendividende im Verhältnis 1:20<br />

an die Aktionäre der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> ausgeschüttet (Erläuterung 16).<br />

Am 8. Juli 2009 beschloss die ausserordentliche Generalversammlung<br />

der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>, das Aktienkapital der Gesellschaft<br />

durch eine Bezugsrechtsemission von CHF 553 530 790 auf<br />

CHF 654 172 752 zu erhöhen mittels der Ausgabe von 50 320 981<br />

voll einbezahlten Namenaktien mit einem Nennwert von je<br />

CHF 2. Der Bezugspreis pro Aktie betrug CHF 42, was einem Bruttoemissionserlös<br />

von CHF 2113 Millionen entsprach. Die Transaktionskosten<br />

beliefen sich auf CHF 73 Millionen und wurden<br />

direkt im Eigenkapital erfasst. Der Emissionserlös diente zur<br />

Finanzierung der Akquisition von Cemex Australia Holdings Pty<br />

<strong>Ltd</strong> (Erläuterung 1). Ausserdem sollte die strategische Partnerschaft<br />

in China durch die Partizipation an der geplanten Privatplazierung<br />

von Huaxin Cement bekräftigt werden. Die angekün-


digte Aufstockung des Aktienkapitals von Huaxin Cement ist<br />

nach wie vor pendent, dürfte aber im zweiten Quartal 2011 zum<br />

38 Eventualverbindlichkeiten, Garantien und Kaufverpflichtungen<br />

Eventualverbindlichkeiten<br />

Der Konzern wird als Teil der laufenden Geschäftstätigkeit in<br />

Rechtsverfahren verwickelt wie Klagen, Ansprüche, Untersuchungen<br />

und Verhandlungen unter anderem wegen Produkthaftung,<br />

Handelsrecht, Umweltschutz, Gesundheit und Sicherheit<br />

usw. Es sind keine einzelnen Verfahren dieser Art hängig,<br />

welche nach unserer Einschätzung auf Geschäftsverlauf, Finanzposition<br />

oder Konzernerfolg wesentlichen Einfluss hätten.<br />

Per 31. Dezember <strong>2010</strong> beliefen sich die Eventualverbindlichkeiten<br />

des Konzerns auf CHF 363 Millionen (2009: 436). Es ist<br />

möglich, aber nicht wahrscheinlich, dass aus diesen Rechtsverfahren<br />

zukünftige Verpflichtungen entstehen.<br />

Der Konzern ist in Ländern tätig, in denen politische, ökonomische,<br />

soziale und rechtliche Entwicklungen die Geschäftstätigkeit<br />

beeinträchtigen könnten. Die Wirkungen solcher Risiken,<br />

welche im normalen Geschäftsverlauf eintreten können, sind<br />

nicht vorhersehbar und deshalb in den Angaben zur finanziellen<br />

Lage nicht enthalten.<br />

Abschluss kommen. Die neuen Namenaktien wurden am 20. Juli<br />

2009 im Main Standard der SIX Swiss Exchange kotiert.<br />

Garantien<br />

Per 31. Dezember <strong>2010</strong> beliefen sich die im Rahmen der ordentlichen<br />

Geschäftstätigkeit ausgegebenen Garantien auf<br />

CHF 508 Millionen (2009: 335).<br />

Kaufverpflichtungen<br />

Als Teil der normalen Geschäftstätigkeit geht der Konzern Kaufverpflichtungen<br />

für Güter und Dienstleistungen ein und kauft<br />

und verkauft Investitionsobjekte, assoziierte Unternehmen, Konzerngesellschaften<br />

und Teile davon. Es ist üblich, dass der Konzern<br />

Offerten macht oder Call- oder Put-Optionen im Zusammenhang<br />

mit solchen Akquisitionen oder Desinvestitionen erhält.<br />

Per 31. Dezember <strong>2010</strong> beliefen sich die Kaufverpflichtungen des<br />

Konzerns auf CHF 1236 Millionen (2009: 1775), davon entfielen<br />

CHF 342 Millionen (2009: 532) auf den Kauf von Sachanlagen.<br />

<strong>Holcim</strong> hat sich verpflichtet, eine Privatplazierung von Aktien<br />

im Umfang von maximal CNY 1 Milliarde (CHF 142 Millionen)<br />

des assoziierten Unternehmens Huaxin Cement Co. <strong>Ltd</strong>. zu<br />

zeichnen, und bekräftigt so ihren Willen, die strategische Partnerschaft<br />

mit Huaxin Cement weiter zu vertiefen.<br />

39 Gliederung des monetären Nettoumlaufvermögens nach Währungen<br />

Flüssige Mittel Forderungen VerbindlichVerbindlich- Andere<br />

Total<br />

Total<br />

und Wertschriften<br />

keiten aus keiten aus kurzfristige<br />

<strong>2010</strong><br />

2009<br />

Lieferungen kurzfristiger Verbindlich-<br />

und Leistungen Finanzierung<br />

keiten<br />

Mio. CHF<br />

EUR 640 540 453 999 343 (615) (1 323)<br />

GBP 323 226 333 24 137 55 (110)<br />

CHF 472 128 92 340 193 (25) 729<br />

USD 474 311 279 466 295 (255) 237<br />

CAD 17 176 136 3 94 (40) (51)<br />

MXN 42 117 109 35 40 (25) (152)<br />

INR 975 120 210 78 768 39 69<br />

THB 30 37 36 16 25 (10) (70)<br />

IDR 101 54 46 34 35 40 4<br />

PHP 55 31 23 13 22 28 11<br />

AUD 25 338 170 97 196 (100) (537)<br />

Übrige 262 512 416 363 295 (300) (179)<br />

Total 3 416 2 590 2 303 2 468 2 443 (1 208) (1 372)<br />

186 187<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

40 Geldfluss aus Investitionstätigkeit<br />

Mio. CHF<br />

Kauf von Sachanlagen netto<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Ersatzinvestitionen (639) (578)<br />

Erlöse aus dem Verkauf von Sachanlagen 229 202<br />

Investitionen in Sachanlagen zur Erhaltung der Substanz und Konkurrenzfähigkeit (410) (376)<br />

Erweiterungsinvestitionen (1 182) (1 929)<br />

Total Kauf von Sachanlagen netto (A) (1 592) (2 305)<br />

Kauf von Konzerngesellschaften (abzüglich erworbene Flüssige Mittel) 1 (60) (1 782)<br />

Verkauf von Konzerngesellschaften<br />

Verkauf von Konzerngesellschaften (abzüglich veräusserte Flüssige Mittel) 0 162<br />

Flüssige Mittel von umklassierten Konzerngesellschaften2 0 (23)<br />

Total Verkauf von Konzerngesellschaften 0 139<br />

Kauf von Finanzanlagen, immateriellem und sonstigem Anlagevermögen<br />

Erhöhung Finanzanlagen inklusive assoziierte Unternehmen (252) (65)<br />

Zunahme übriges Anlagevermögen (194) (679)<br />

Total Kauf von Finanzanlagen, immateriellem und sonstigem Anlagevermögen3 (446) (744)<br />

Verkauf von Finanzanlagen, immateriellem und sonstigem Anlagevermögen<br />

Reduktion Finanzanlagen inklusive assoziierte Unternehmen 61 98<br />

Abnahme übriges Anlagevermögen 675 164<br />

Total Verkauf von Finanzanlagen, immateriellem und sonstigem Anlagevermögen 736 262<br />

Total Kauf von Finanzanlagen, immateriellem, sonstigem Anlagevermögen und Unternehmen netto (B) 230 (2 125)<br />

Total Geldfluss aus Investitionstätigkeit (A+B) (1 362) (4 430)<br />

1 Inklusive Goodwill von neuen Konzerngesellschaften.<br />

2 Die Position bezieht sich auf United Cement Company of Nigeria <strong>Ltd</strong> (Erläuterung 1), die 2009 in assoziiertes Unternehmen umklassiert wurde.<br />

3 Siehe konsolidierte Geldfl ussrechnung, Fussnote 1.


Geldfluss aus Akquisitionen und Desinvestitionen von Konzerngesellschaften<br />

Akquisitionen Desinvestitionen<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009<br />

Umlaufvermögen (28) (753) 0 148<br />

Sachanlagen (23) (2 089) 0 0<br />

Übriges Anlagevermögen (13) (266) 0 0<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten 11 586 0 (53)<br />

Langfristige Rückstellungen 7 277 0 0<br />

Andere langfristige Verbindlichkeiten 4 433 0 0<br />

Nettoaktiven (42) (1 812) 0 95<br />

Bisherige Nettoaktiven 1 0 221 0 0<br />

Nicht beherrschende Anteile 1 128 0 0<br />

(Erworbene) Verkaufte Nettoaktiven (41) (1 463) 0 95<br />

(Erworbener) Verkaufter Goodwill (28) (400) 0 3<br />

Nettogewinn aus Verkäufen 2 0 0 0 64<br />

Total (Kauf)Verkaufspreis (69) (1 863) 0 162<br />

Erworbene Flüssige Mittel und Wertschriften 1 81 0 0<br />

Verbindlichkeiten und Schuldverschreibungen 8 0 0 0<br />

Nettogeldfluss (60) (1 782) 0 162<br />

41 Transaktionen und Beziehungen mit Mitgliedern<br />

des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung<br />

Entschädigung der obersten Führungsgremien<br />

Verwaltungsrat<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> haben die elf nicht exekutiven Mitglieder des Verwaltungsrates<br />

eine Entschädigung in Höhe von insgesamt<br />

CHF 2,9 Millionen (2009: 3,1) erhalten. In Form von Honoraren<br />

wurden CHF 1,8 Millionen (2009: 1,9), als Leistungen an Vorsorgeeinrichtungen<br />

CHF 0,1 Millionen (2009: 0,1), als aktienbezogene<br />

Vergütungen CHF 0,9 Millionen (2009: 0,9) und CHF 0,1 Millionen<br />

(2009: 0,2) als andere Entschädigungen ausbezahlt.<br />

Geschäftsleitung<br />

Die jährliche Gesamtentschädigung für die 15 Mitglieder der<br />

Geschäftsleitung (inklusive CEO) belief sich auf CHF 36,7 Millionen<br />

(2009: 27,2). Darin enthalten sind das Grundgehalt und die<br />

variable Entschädigung in bar von CHF 18,2 Millionen (2009:<br />

16,7), aktienbezogene Vergütungen von CHF 4,4 Millionen<br />

(2009: 4,9), Arbeitgeberbeiträge an Vorsorgeeinrichtungen von<br />

CHF 5,3 Millionen (2009: 4,8) und “Andere” Entschädigungen von<br />

CHF 8,8 Millionen (2009: 0,8), welche gemäss den Regeln der<br />

SIX Swiss Exchange die Gutschriften des <strong>Holcim</strong> International<br />

Pension Trust für die zusätzliche Finanzierung der Altersvorsorge<br />

in Höhe von CHF 8,3 Millionen enthalten. Der CEO bezog ein<br />

Grundgehalt und eine variable Entschädigung in bar von<br />

1 Bisheriger Anteil von 50 Prozent an Cement Australia.<br />

2 Im Geschäftsjahr 2009 inklusive Transaktionskosten.<br />

CHF 2,5 Millionen (2009: 2,5), aktienbezogene Vergütungen von<br />

CHF 0,8 Millionen (2009: 0,9) und Arbeitgeberbeiträge an Vorsorgeeinrichtungen<br />

von CHF 0,4 Millionen (2009: 0,6). Demzufolge<br />

ergab sich eine Gesamtentschädigung vor den Gutschriften<br />

für die zusätzliche Finanzierung der Altersvorsorge von<br />

CHF 3,7 Millionen (2009: 4). Unter Einbezug der zusätz lichen<br />

Gutschriften aus dem <strong>Holcim</strong> International Pension Trust in<br />

Höhe von CHF 5 Millionen – basierend auf versicherungsmathematischen<br />

Überlegungen und unter “Andere” aufgeführt<br />

– ergibt sich für den CEO nach den Regeln der SIX Swiss<br />

Exchange eine Gesamtentschädigung von CHF 8,7 Millionen<br />

(2009: 4). In Übereinstimmung mit Art.663bbis des Schweizerischen<br />

Obligationenrechts (Transparenzgesetz) werden das<br />

Grundgehalt und die variable Entschädigung in bar vor Abzug<br />

von ausländischen Quellensteuern ausgewiesen. Ferner beinhalten<br />

die Vorsorge leistungen auch die Arbeitgeberbeiträge an<br />

die AHV/IV.<br />

Die nachstehende Tabelle gibt Aufschluss über die Gesamtvergütungen<br />

der einzelnen Verwaltungsratsmitglieder, über die<br />

höchste auf ein Geschäftsleitungsmitglied entfallende Entschädigung<br />

sowie über den Gesamtbetrag der Entschädigungen<br />

der Geschäftsleitungsmitglieder.<br />

188 189<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Entschädigungen Verwaltungsrat/Geschäftsleitung 1<br />

Name Funktion Grundgehalt<br />

Bar Aktien2 Rolf Soiron Präsident des Verwaltungsrates, Vorsitzender Anzahl 1 166<br />

Governance, Nomination & Compensation Committee CHF 595 680 80 000<br />

Andreas von Planta Vizepräsident des Verwaltungsrates, Anzahl 1 166<br />

Mitglied Audit Committee CHF 300 000 80 000<br />

Christine Binswanger Mitglied des Verwaltungsrates Anzahl 1 166<br />

CHF 80 000 80 000<br />

Lord Norman Fowler Mitglied des Verwaltungsrates bis 7. Mai 2009 Anzahl<br />

CHF<br />

Beat Hess Mitglied des Verwaltungsrates ab 6. Mai <strong>2010</strong> Anzahl 680<br />

CHF 46 667 46 667<br />

Erich Hunziker Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl 1 166<br />

Mitglied Governance, Nomination & Compensation Committee CHF 100 000 80 000<br />

Peter Küpfer Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl 1 166<br />

Vorsitzender Audit Committee CHF 180 000 80 000<br />

Adrian Loader Mitglied des Verwaltungsrates Anzahl 1 166<br />

CHF 80 000 80 000<br />

H. Onno Ruding Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl<br />

Mitglied Audit Committee bis 6. Mai <strong>2010</strong> CHF<br />

Thomas Schmidheiny Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl 1 166<br />

Mitglied Governance, Nomination & Compensation Committee CHF 130 8005 80 000<br />

Wolfgang Schürer Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl 1 166<br />

Mitglied Governance, Nomination & Compensation Committee CHF 100 000 80 000<br />

Dieter Spälti Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl 1 166<br />

Mitglied Audit Committee ab 6. Mai <strong>2010</strong> CHF 97 500 80 000<br />

Robert F. Spoerry Mitglied des Verwaltungsrates Anzahl 1 166<br />

CHF 80 000 80 000<br />

Total Verwaltungsrat Anzahl 12 340<br />

(nicht exekutive Mitglieder) CHF 1 790 647 846 667<br />

Markus Akermann6 Exekutives Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl<br />

CEO CHF 2 124 500<br />

Variable Entschädigung<br />

in Prozent des Grundgehalts<br />

Total Geschäftsleitung8 Anzahl<br />

CHF 15 613 946<br />

Variable Entschädigung<br />

in Prozent des Grundgehalts<br />

1 Die Entschädigungen an den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung werden vor Abzug von Quellensteuern und Arbeitnehmerbeiträgen an die Sozialversicherung<br />

ausgewiesen. Unter “Andere Entschädigungen” werden die Arbeitgeberbeiträge der Vorsorgeleistungen (AHV/IV, Pensionskassen) sowie Pauschalspesen,<br />

Dienstaltersgeschenke, Kinderzulagen etc. aufgeführt. Die Parameter für die Fair-Value-Bewertung der für das Berichtsjahr zugeteilten Aktien und<br />

Optionen sind auf Seite 184 unter “Aktienbezogene Vergütungen” offengelegt.<br />

2 Die Aktien wurden zum durchschnittlichen Börsenkurs der Periode 1. Januar 2011 bis 15. Februar 2011 bewertet und sind für fünf Jahre gesperrt.<br />

3 Wert der Optionen nach dem Black-Scholes-Modell im Zeitpunkt der Zuteilung.<br />

4 Diese Beträge enthalten gemäss den Regeln der SIX Swiss Exchange im wesentlichen die Gutschriften aus dem <strong>Holcim</strong> International Pension Trust<br />

in Höhe von CHF 8,3 Millionen, welche die Erfolgsrechnung des Konzerns nicht belasten.<br />

5 Inklusive Verwaltungsratshonorare von Tochtergesellschaften.<br />

6 Mitglied der Geschäftsleitung mit der höchsten Entschädigung.<br />

7 Beinhaltet gemäss den Regeln der SIX Swiss Exchange auch den Aufwand der Stiftung des Arbeitgebers für die zusätzliche Finanzierung der Altersvorsorge.<br />

Ohne sie hätte die Gesamtvergütung <strong>2010</strong> CHF 3,7 Millionen betragen.<br />

8 Inklusive exekutives Mitglied des Verwaltungsrates, CEO.


Variable Entschädigung Andere Entschädigungen Gesamt- Gesamt-<br />

Bar Aktien2 Optionen3 Vorsorgelei-<br />

Andere<br />

stungenArbeitgeberbeiträge 4 vergütung<br />

vergütung<br />

<strong>2010</strong><br />

2009<br />

32 394 50 023 758 097 759 028<br />

18 170 10 023 408 193 408 169<br />

7 060 10 023 177 083 175 801<br />

2 357 5 833 101 524<br />

70 834<br />

8 070 10 023 198 093 198 069<br />

11 262 10 023 281 285 281 331<br />

0 10 023 170 023 170 000<br />

207 726<br />

9 625 10 023 230 448 225 801<br />

8 070 10 023 198 093 198 069<br />

7 944 10 023 195 467 177 059<br />

7 060 10 023 177 083 175 801<br />

112 012 146 063 2 895 389 3 047 688<br />

4 567 28 180<br />

390 515 313 479 467 506 379 676 5 038 320 8 713 9967 3 993 318<br />

55,1%<br />

28 848 145 063<br />

2 614 863 1 980 127 2 406 611 5 260 900 8 786 016 36 662 463 27 221 571<br />

44,8%<br />

190 191<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Entschädigung an ehemalige Organmitglieder<br />

Im Berichtsjahr wurden an ein ehemaliges Verwaltungsratsmitglied<br />

(2009: zwei) und drei (2009: vier) ehemalige Geschäftsleitungsmitglieder<br />

Entschädigungen in Höhe von CHF 2,9 Millionen<br />

(2009: 1,3) ausgerichtet. Dieser Betrag beinhaltet gemäss den<br />

Regeln der SIX Swiss Exchange einen Aufwand der Stiftung des<br />

Arbeitgebers für die zusätz liche Finanzierung der Altersvorsorge<br />

eines ehemaligen Organmitgliedes in Höhe von CHF 0,5 Millionen<br />

(2009: 0).<br />

Darlehen<br />

Per 31. Dezember <strong>2010</strong> beziehungsweise per 31. Dezember 2009<br />

bestehen keine Darlehen gegenüber Mitgliedern des Verwaltungsrates<br />

und Mitgliedern der Geschäftsleitung.


Aktien- und Optionsbesitz von Mitgliedern<br />

des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung<br />

Die Aktien- und Optionsbestände der Mitglieder des Verwaltungsrates<br />

und der Geschäftsleitung per 31. Dezember <strong>2010</strong><br />

Verwaltungsrat 1<br />

Die Gesamtzahl an Aktien setzt sich aus privat erworbenen und<br />

aus Beteiligungs- und Entschädigungsprogrammen zugeteilten<br />

Aktien zusammen. Nicht exekutive Mitglieder des Verwaltungs-<br />

1 Aktien sind ab Zuteilung jeweils für fünf Jahre gesperrt, in denen sie weder verkauft noch belehnt werden dürfen.<br />

2 Ausübungspreis: CHF 110; Ratio 1.0411:1; Style: European; Verfalltag: 21.5.<strong>2010</strong>.<br />

3 Ausübungspreis: CHF 80; Ratio 1:1; Style: Amercian; Verfalltag: 12.11.2013.<br />

beziehungsweise per 31. Dezember 2009 sind aus den folgenden<br />

Tabellen ersichtlich.<br />

Name Funktion Gesamtzahl<br />

Gesamtzahl<br />

an Aktien <strong>2010</strong><br />

an Kaufoptionen <strong>2010</strong><br />

Rolf Soiron Präsident, Vorsitzender Governance,<br />

Nomination & Compensation Committee 35 713<br />

Andreas von Planta Vizepräsident 9 508<br />

Christine Binswanger Mitglied 2 760<br />

Beat Hess Mitglied 200<br />

Erich Hunziker Mitglied 9 750<br />

Peter Küpfer Mitglied, 37 0002 Vorsitzender Audit Committee 9 749 31 0003 Adrian Loader Mitglied 5 514<br />

Thomas Schmidheiny Mitglied 59 568 933<br />

Wolfgang Schürer Mitglied 42 454<br />

Dieter Spälti Mitglied 21 404<br />

Robert F. Spoerry Mitglied 8 179<br />

Total Verwaltungsrat (nicht exekutive Mitglieder) 59 714 164 68 000<br />

1 Aktien sind ab Zuteilung jeweils für fünf Jahre gesperrt, in denen sie weder verkauft noch belehnt werden dürfen.<br />

2 Ausübungspreis: CHF 70; Ratio 1:1; Style: American; Verfalltag: 19.8.2014.<br />

3 Ausübungspreis: CHF 80; Ratio 1:1; Style: Amercian; Verfalltag: 12.11.2013.<br />

Verwaltungsrat<br />

Name Funktion Gesamtzahl<br />

Gesamtzahl<br />

an Aktien 2009<br />

an Kaufoptionen 2009<br />

Rolf Soiron Präsident, Vorsitzender Governance,<br />

Nomination & Compensation Committee 34 667<br />

Andreas von Planta Vizepräsident 8 462<br />

Christine Binswanger Mitglied 1 714<br />

Erich Hunziker Mitglied 8 704<br />

Peter Küpfer Mitglied, 83 2882 Vorsitzender Audit Committee 8 703 31 0003 Adrian Loader Mitglied 5 468<br />

H. Onno Ruding Mitglied 4 595<br />

Thomas Schmidheiny Mitglied 59 567 887<br />

Wolfgang Schürer Mitglied 41 408<br />

Dieter Spälti Mitglied 20 017<br />

Robert F. Spoerry Mitglied 7 133<br />

Total Verwaltungsrat (nicht exekutive Mitglieder) 59 708 758 114 288<br />

rates verfügen per Ende <strong>2010</strong> über keine Optionen aus Entschädigungs-<br />

und Beteiligungs programmen.<br />

192 193<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Geschäftsleitung 1<br />

Name Funktion Gesamtzahl<br />

an Aktien <strong>2010</strong><br />

Gesamtzahl<br />

an Kaufoptionen <strong>2010</strong><br />

Markus Akermann Exekutives Mitglied des Verwaltungsrates, CEO 89 429 261 916<br />

Urs Böhlen Konzernleitungsmitglied 15 943 69 801<br />

Patrick Dolberg Konzernleitungsmitglied 10 505 53 609<br />

Paul Hugentobler Konzernleitungsmitglied 73 511 105 704<br />

Thomas Knöpfel Konzernleitungsmitglied 34 284 99 896<br />

Benoît-H. Koch Konzernleitungsmitglied 28 239 94 133<br />

Roland Köhler Konzernleitungsmitglied, CEO HGRS 7 411 53 693<br />

Theophil H. Schlatter Konzernleitungsmitglied, CFO 59 627 120 883<br />

Ian Thackwray Konzernleitungsmitglied 1 589 33 550<br />

Javier de Benito Länderbereichsleiter 17 095 18 885<br />

Andreas Leu Länderbereichsleiter 9 455 9 124<br />

Aidan Lynam Länderbereichsleiter 1 226 0<br />

Bernard Terver Länderbereichsleiter 18 132 20 960<br />

Jacques Bourgon Corporate Functional Manager 7 202 16 783<br />

Stefan Wolfensberger Corporate Functional Manager 5 386 17 894<br />

Total Geschäftsleitung 379 034 976 831<br />

Geschäftsleitung<br />

Name Funktion Gesamtzahl<br />

Gesamtzahl<br />

an Aktien 2009<br />

an Kaufoptionen 2009<br />

Markus Akermann Exekutives Mitglied des Verwaltungsrates, CEO 83 847 234 065<br />

Urs Böhlen Konzernleitungsmitglied 13 052 58 545<br />

Tom Clough Konzernleitungsmitglied 23 254 83 688<br />

Patrick Dolberg Konzernleitungsmitglied 7 714 41 029<br />

Paul Hugentobler Konzernleitungsmitglied 70 720 93 124<br />

Thomas Knöpfel Konzernleitungsmitglied 31 493 89 633<br />

Benoît-H. Koch Konzernleitungsmitglied 25 448 83 772<br />

Theophil H. Schlatter Konzernleitungsmitglied, CFO 56 836 108 303<br />

Bill Bolsover Länderbereichsleiter und Corporate Functional Manager 6 438 12 531<br />

Javier de Benito Länderbereichsleiter 15 256 16 618<br />

Gérard Letellier Länderbereichsleiter 10 156 17 726<br />

Andreas Leu Länderbereichsleiter 7 092 5 719<br />

Jacques Bourgon Corporate Functional Manager 6 590 14 059<br />

Roland Köhler Corporate Functional Manager 6 802 16 908<br />

Stefan Wolfensberger Corporate Functional Manager 4 777 14 965<br />

Total Geschäftsleitung 369 475 890 685<br />

Die Gesamtzahl an Aktien und Kaufoptionen beinhaltet sowohl<br />

privat erworbene als auch aus Beteiligungs- und Entschädigungsprogrammen<br />

des Konzerns zugeteilte Aktien und Kaufoptionen.<br />

Optionen werden nur auf Namenaktien der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />

abgegeben.<br />

1 Aktien sind ab Zuteilung jeweils für fünf Jahre, Optionen jeweils für drei respektive neun Jahre gesperrt.


Übrige Transaktionen<br />

Im Rahmen der Mitarbeiterbeteiligungsprogramme verwaltet<br />

<strong>Holcim</strong> die Mitarbeiteraktien. Sie kauft und verkauft Aktien<br />

der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> von ihren Mitarbeitern und an ihre Mitarbeiter<br />

und auf dem freien Markt. In diesem Zusammenhang hat die<br />

Gesellschaft von Mitgliedern der Geschäftsleitung Aktien<br />

der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> zum Börsenkurs im Betrag von insgesamt<br />

CHF 0,29 Millionen (2009: 0,91) erworben.<br />

Vergütungen und Darlehen an nahestehende Personen der<br />

Organmitglieder bestehen keine.<br />

42 Ereignisse nach der Berichtsperiode<br />

Es gab keine wesentlichen Ereignisse nach der Berichtsperiode.<br />

43 Freigabe des Konzernabschlusses zur Veröffentlichung<br />

Der Konzernabschluss wurde vom Verwaltungsrat der <strong>Holcim</strong><br />

<strong>Ltd</strong> am 25. Februar 2011 zur Veröffentlichung freigegeben und<br />

bedarf der Genehmigung durch die Generalversammlung vom<br />

5. Mai 2011.<br />

194 195<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Wesentliche Gesellschaften des <strong>Holcim</strong>-Konzerns<br />

Region Gesellschaft Sitz Aktienkapital<br />

Beteiligungssatz<br />

in 000<br />

(Stimmrechte)<br />

Europa <strong>Holcim</strong> France Benelux S.A.S. Frankreich EUR 192 253 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> (España) S.A. Spanien EUR 345 787 99,9%<br />

<strong>Holcim</strong> Trading S.A. Spanien EUR 19 600 100,0%<br />

Aggregate Industries <strong>Ltd</strong> Grossbritannien GBP 0 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> (Deutschland) AG Deutschland EUR 47 064 88,9%<br />

<strong>Holcim</strong> (Süddeutschland) GmbH Deutschland EUR 6 450 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> (Schweiz) AG Schweiz CHF 71 100 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> Gruppo (Italia) S.p.A. Italien EUR 67 000 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong> Schweiz CHF 1 000 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> (Česko) a.s. Tschechische Republik CZK 486 297 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> (Slovensko) a.s. Slowakei EUR 42 325 98,0%<br />

<strong>Holcim</strong> Hungária Zrt. Ungarn HUF 3 176 805 99,7%<br />

<strong>Holcim</strong> (Hrvatska) d.o.o. Kroatien HRK 94 000 99,8%<br />

<strong>Holcim</strong> (Serbia) d.o.o. Serbien CSD 2 300 000 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> (Romania) S.A. Rumänien RON 274 243 99,7%<br />

<strong>Holcim</strong> (Bulgaria) AD Bulgarien BGN 1 093 100,0%<br />

Alpha Cement J.S.C. Russland RUB 24 893 82,7%<br />

“Garadagh” Sement O.J.S.C. Aserbaidschan AZN 31 813 69,6%<br />

Nordamerika <strong>Holcim</strong> (US) Inc. USA USD 0 100,0%<br />

Aggregate Industries Management Inc. USA USD 194 058 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> (Canada) Inc. Kanada CAD 171 201 100,0%<br />

Lateinamerika <strong>Holcim</strong> Apasco S.A. de C.V. Mexiko MXN 5 843 086 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> El Salvador S.A. de C.V. El Salvador USD 78 178 91,6%<br />

<strong>Holcim</strong> (Nicaragua) S.A. Nicaragua NIO 19 469 80,0%<br />

<strong>Holcim</strong> (Costa Rica) S.A. Costa Rica CRC 8 604 056 59,8%<br />

<strong>Holcim</strong> (Colombia) S.A. Kolumbien COP 72 536 776 99,8%<br />

<strong>Holcim</strong> (Ecuador) S.A. Ecuador USD 102 405 92,2%<br />

<strong>Holcim</strong> (Brasil) S.A. Brasilien BRL 455 675 99,9%<br />

Juan Minetti S.A. Argentinien ARS 352 057 79,6%<br />

Cemento Polpaico S.A. Chile CLP 7 675 262 54,3%


Region Gesellschaft Sitz Aktienkapital<br />

Beteiligungssatz<br />

in 000<br />

(Stimmrechte)<br />

Afrika, Naher Osten <strong>Holcim</strong> (Maroc) S.A. Marokko MAD 421 000 61,0%<br />

Ciments de Guinée S.A. Guinea GNF 46 393 000 59,9%<br />

Société de Ciments et Matériaux Elfenbeinküste XOF 912 940 99,9%<br />

<strong>Holcim</strong> (Liban) S.A.L. Libanon LBP 135 617 535 52,1%<br />

<strong>Holcim</strong> (Outre-Mer) S.A.S. La Réunion EUR 37 748 100,0%<br />

Aden Cement Enterprises <strong>Ltd</strong>. Republik Jemen YER 106 392 100,0%<br />

Asien, Ozeanien ACC Limited1 Indien INR 1 877 453 48,3%<br />

Ambuja Cements <strong>Ltd</strong>. 1 Indien INR 3 059 718 45,5%<br />

<strong>Holcim</strong> (Lanka) <strong>Ltd</strong> Sri Lanka LKR 4 457 771 98,9%<br />

<strong>Holcim</strong> (Bangladesh) <strong>Ltd</strong> Bangladesch BDT 269 004 000 89,0%<br />

Siam City Cement (Public) Company Limited2 Thailand THB 2 375 000 36,8%<br />

<strong>Holcim</strong> (Malaysia) Sdn Bhd Malaysia MYR 10 450 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> (Singapore) Pte. <strong>Ltd</strong> Singapur SGD 44 322 90,8%<br />

PT <strong>Holcim</strong> Indonesia Tbk. Indonesien IDR 3 645 034 000 80,6%<br />

<strong>Holcim</strong> (Vietnam) <strong>Ltd</strong> Vietnam USD 189 400 65,0%<br />

<strong>Holcim</strong> Philippines Inc. Philippinen PHP 6 452 099 85,7%<br />

Cement Australia Holdings Pty <strong>Ltd</strong> Australien AUD 370 740 75,0%<br />

<strong>Holcim</strong> (Australia) Holdings Pty <strong>Ltd</strong> Australien AUD 1 145 867 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> (New Zealand) <strong>Ltd</strong> Neuseeland NZD 22 004 100,0%<br />

Kotierte Konzerngesellschaften<br />

Region Gesellschaft Domizil Ort der Kotierung Börsenkapitalisierung<br />

per 31. Dezember <strong>2010</strong><br />

in Lokalwährung<br />

Valorennummer<br />

Europa <strong>Holcim</strong> (Deutschland) AG Hamburg Frankfurt EUR 527 Mio. DE0005259006<br />

Lateinamerika <strong>Holcim</strong> (Costa Rica) S.A. San José San José CRC 161 154 Mio. CRINC00A0010<br />

<strong>Holcim</strong> (Ecuador) S.A. Guayaquil Quito, Guayaquil USD 1 055 Mio. ECP516721068<br />

Juan Minetti S.A. Buenos Aires Buenos Aires ARS 1 588 Mio. ARP6806N1051<br />

Cemento Polpaico S.A. Santiago Santiago CLP 134 668 Mio. CLP2216J1070<br />

Afrika, Naher Osten <strong>Holcim</strong> (Maroc) S.A. Rabat Casablanca MAD 11 173 Mio. MA0000010332<br />

<strong>Holcim</strong> (Liban) S.A.L. Beirut Beirut USD 332 Mio. LB0000012833<br />

Asien, Ozeanien ACC Limited Mumbai Mumbai INR 201 939 Mio. INE012A01025<br />

Ambuja Cements <strong>Ltd</strong>.<br />

Siam City Cement (Public)<br />

Mumbai Mumbai INR 219 076 Mio. INE079A01024<br />

Company Limited Bangkok Bangkok THB 53 820 Mio. TH0021010002<br />

PT <strong>Holcim</strong> Indonesia Tbk. Jakarta Jakarta IDR 17 241 525 Mio. ID1000072309<br />

<strong>Holcim</strong> Philippines Inc. Manila Manila PHP 100 008 Mio. PHY3232G1014<br />

1 Kontrollübernahme durch Stimmrechtsmehrheit im Verwaltungsrat.<br />

2 Joint Venture, quotenkonsolidiert.<br />

196 197<br />

Konzernabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Wesentliche Finanz- und Holdinggesellschaften<br />

Gesellschaft Sitz Aktienkapital<br />

Beteiligungssatz<br />

in 000<br />

(Stimmrechte)<br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> Schweiz CHF 654 173 100,0%<br />

Aggregate Industries Holdings Limited Grossbritannien GBP 505 581 100,0%<br />

Cemasco B.V. Niederlande USD 1 030 100,0%<br />

Holcibel S.A. Belgien EUR 976 000 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> Auslandbeteiligungs GmbH (Deutschland) Deutschland EUR 2 556 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> Beteiligungs GmbH (Deutschland) Deutschland EUR 102 000 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> Capital Corporation <strong>Ltd</strong>. Bermuda USD 2 630 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> Capital (Thailand) <strong>Ltd</strong>. Thailand THB 1 100 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> (Centroamérica) B.V. Niederlande USD 3 855 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> European Finance <strong>Ltd</strong>. Bermuda EUR 25 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> Finance (Australia) Pty <strong>Ltd</strong> Australien AUD 0 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> Finance (Belgium) S.A. Belgien EUR 62 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> Finance (Canada) Inc. Kanada CAD 0 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> Finance (Luxembourg) S.A. Luxemburg EUR 1 900 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> GB Finance <strong>Ltd</strong>. Bermuda GBP 8 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> (India) Private Limited Indien INR 19 317 267 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> Investments (France) SAS Frankreich EUR 15 551 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> Investments (Spain) S.L. Spanien EUR 88 850 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> Overseas Finance <strong>Ltd</strong>. Bermuda CHF 16 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> Participations (UK) Limited Grossbritannien GBP 690 000 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> Participations (US) Inc. USA USD 67 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> Reinsurance Limited Bermuda CHF 1 453 100,0%<br />

<strong>Holcim</strong> US Finance S.à r.l. & Cie S.C.S. Luxemburg USD 10 100,0%<br />

Holderfin B.V. Niederlande EUR 3 772 100,0%<br />

Wesentliche assoziierte Unternehmen<br />

Region Gesellschaft Sitz Beteiligungssatz<br />

(Stimmrechte)<br />

Nordamerika Lattimore Materials Company, L.P. USA 49,0%<br />

Lateinamerika Cementos Progreso S.A. Guatemala 20,0%<br />

Afrika, Naher Osten AfriSam (Pty) <strong>Ltd</strong>1 Südafrika 15,0%<br />

Lafarge Cement Egypt S.A.E. Ägypten 43,7%<br />

United Cement Company of Nigeria <strong>Ltd</strong> Nigeria 35,9%<br />

Asien, Ozeanien Espandar Cement Investment Co. (P.J.S.) Iran 49,9%<br />

Huaxin Cement Co. <strong>Ltd</strong>. China 39,9%<br />

1 Wegen der Ausübung von massgebendem Einfl uss.


An die Generalversammlung der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>, Jona<br />

Zürich, 25. Februar 2011<br />

Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung<br />

Konzernabschluss<br />

Als Revisionsstelle haben wir die Konzernrechnung der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>, bestehend aus konsolidierter Erfolgsrechnung, konsolidierter<br />

Gesamtergebnisrechnung, konsolidierter Bilanz, Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals, konsolidierter Geldflussrechnung<br />

und Anhang zur Konzernrechnung auf den Seiten 129 bis 198 für das am 31. Dezember <strong>2010</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.<br />

Verantwortung des Verwaltungsrates<br />

Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Konzernrechnung in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting<br />

Standards (IFRS) und den gesetzlichen Vorschriften verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung<br />

und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Konzernrechnung, die frei von<br />

wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl<br />

und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich.<br />

Verantwortung der Revisionsstelle<br />

Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Konzernrechnung abzugeben. Wir haben unsere<br />

Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards sowie den International<br />

Standards on Auditing vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir<br />

hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Konzernrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Eine Prüfung beinhaltet<br />

die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Konzernrechnung enthaltenen<br />

Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers.<br />

Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Konzernrechnung als Folge von Verstössen oder<br />

Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung<br />

der Konzernrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um<br />

ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der<br />

Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine<br />

Würdigung der Gesamtdarstellung der Konzernrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise<br />

eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.<br />

Prüfungsurteil<br />

Nach unserer Beurteilung vermittelt die Konzernrechnung für das am 31. Dezember <strong>2010</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr ein den<br />

tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit den International<br />

Financial Reporting Standards (IFRS) und entspricht dem schweizerischen Gesetz.<br />

Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften<br />

Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit<br />

(Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbaren Sachverhalte vorliegen.<br />

In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den<br />

Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Konzernrechnung existiert.<br />

Wir empfehlen, die vorliegende Konzernrechnung zu genehmigen.<br />

Ernst & Young AG<br />

Christoph Dolensky Willy Hofstetter<br />

Zugelassener Revisionsexperte<br />

Leitender Revisor<br />

Zugelassener Revisionsexperte<br />

198 199<br />

Konzernabschluss


Wesentliche Gesellschaften des <strong>Holcim</strong>-Konzerns<br />

<strong>Holcim</strong> France Benelux S.A.S., Frankreich<br />

Unternehmensleiter Frankreich: Gérard Letellier<br />

Unternehmensleiter Belgien/Niederlande: Lukas Epple<br />

Personalbestand: 3130<br />

Produktionskapazität: 9,0 Mio. t Zement<br />

Werk Altkirch<br />

Werk Dannes<br />

Werk Héming<br />

Werk Lumbres<br />

Werk Obourg<br />

Werk Rochefort<br />

Mahlwerk Dünkirchen<br />

Mahlwerk Ebange<br />

Mahlwerk Grand-Couronne<br />

Mahlwerk Haccourt<br />

Beteiligungen:<br />

Dijon Béton Soc ▲<br />

Geocycle S.A.<br />

<strong>Holcim</strong> Betonproducten B.V. ▲<br />

<strong>Holcim</strong> Bétons (Belgique) S.A. ▲<br />

<strong>Holcim</strong> Bétons (France) S.A.S. ▲<br />

<strong>Holcim</strong> Granulats (Belgique) S.A.<br />

<strong>Holcim</strong> Granulats (France) S.A.S.<br />

<strong>Holcim</strong> Grondstoffen B.V. ▲<br />

<strong>Holcim</strong> (España) S.A., Spanien<br />

Unternehmensleiter: Vincent Lefebvre<br />

Personalbestand: 1333<br />

Produktionskapazität: 5,0 Mio. t Zement<br />

Werk Carboneras<br />

Werk Gádor<br />

Werk Jerez<br />

Werk Lorca<br />

Werk Yeles<br />

Beteiligungen:<br />

<strong>Holcim</strong> Aridos S.L.<br />

<strong>Holcim</strong> Hormigones S.A. ▲<br />

<strong>Holcim</strong> Morteros S.A. ▲<br />

<strong>Holcim</strong> Trading S.A., Spanien<br />

Unternehmensleiter: Alfonso Gárate<br />

Personalbestand: 88<br />

Seehandel mit Klinker und Zement<br />

und anderen Rohstoffen ▲<br />

Aggregate Industries <strong>Ltd</strong>, Grossbritannien<br />

Unternehmensleiter: Alain Bourguignon<br />

Personalbestand: 5440<br />

Aggregate Industries Scotland ▲<br />

Aggregate Supplies ▲<br />

Ash Solutions ▲<br />

Bardon Aggregates<br />

Bardon Asphalt ▲<br />

Bardon Concrete ▲<br />

Bardon Contracting ▲<br />

Borderstone ▲<br />

Bradstone ▲<br />

Charcon ▲<br />

Express Asphalt ▲<br />

London Concrete ▲<br />

Masterblock ▲<br />

Moxon Traffic Management ▲<br />

Paragon Materials ▲<br />

Ronez ▲<br />

Spade Oak ▲<br />

Yeoman Aggregates<br />

Yeoman Asphalt ▲<br />

Yeoman Glensanda<br />

Beteiligungen:<br />

Aggregate Industries UK <strong>Ltd</strong>. ▲<br />

Charcon Holdings <strong>Ltd</strong> ▲<br />

Dansk Natursten A/S<br />

Halsvik Aggregates AS<br />

Lytag Holdings <strong>Ltd</strong> ▲<br />

Yeoman Baumineralien GmbH<br />

Yeoman Poland sp Zoo ▲<br />

<strong>Holcim</strong> (Deutschland) AG, Deutschland<br />

Unternehmensleiter: Leo Mittelholzer<br />

Personalbestand: 1389<br />

Produktionskapazität: 3,3 Mio. t Zement<br />

Werk Höver<br />

Werk Lägerdorf<br />

Mahlwerk Bremen<br />

Beteiligungen:<br />

Hannoversche Silo-Gesellschaft mbH ▲<br />

<strong>Holcim</strong> Beton und Zuschlagsstoffe<br />

(NRW) GmbH ▲<br />

Hüttensand Salzgitter GmbH & Co. KG<br />

SBU Kieswerk Zeithain GmbH & Co. KG<br />

Vereinigte Transportbetonwerke GmbH & Co. KG ▲<br />

Zement<br />

Zuschlagstoffe<br />

▲<br />

Weitere Baustoffe<br />

und<br />

Serviceleistungen<br />

200 201<br />

Gesellschaftsdaten


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Zement<br />

Zuschlagstoffe<br />

▲<br />

Weitere Baustoffe<br />

und<br />

Serviceleistungen<br />

<strong>Holcim</strong> (Süddeutschland) GmbH, Deutschland<br />

Regionaler CEO: Carlo Gervasoni<br />

Länderverantwortlicher: Reto Willimann<br />

Personalbestand: 320<br />

Produktionskapazität: 1,1 Mio. t Zement<br />

Werk Dotternhausen<br />

Beteiligung:<br />

<strong>Holcim</strong> Kies und Beton GmbH ▲<br />

<strong>Holcim</strong> (Schweiz) AG, Schweiz<br />

Regionaler CEO: Carlo Gervasoni<br />

Länderverantwortlicher: Kaspar Wenger<br />

Personalbestand: 1189<br />

Produktionskapazität: 3,6 Mio. t Zement<br />

Werk Eclépens<br />

Werk Siggenthal<br />

Werk Untervaz<br />

Mahlwerk Lorüns, Österreich<br />

Beteiligungen:<br />

<strong>Holcim</strong> BF+P SA ▲<br />

<strong>Holcim</strong> Kies und Beton AG ▲<br />

<strong>Holcim</strong> (Vorarlberg) GmbH, Österreich<br />

<strong>Holcim</strong> Gruppo (Italia) S.p.A., Italien<br />

Regionaler CEO: Carlo Gervasoni<br />

Länderverantwortlicher: Domenico Salvadore<br />

Personalbestand: 593<br />

Produktionskapazität: 5,1 Mio. t Zement<br />

Werk Merone<br />

Werk Ternate<br />

Mahlwerk Morano<br />

Mahlwerk Ravenna<br />

Beteiligungen:<br />

Eurofuels<br />

<strong>Holcim</strong> Aggregati S.r.l.<br />

<strong>Holcim</strong> Calcestruzzi S.r.l. ▲<br />

<strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong>, Schweiz<br />

Personalbestand: 754<br />

Gesamtgruppenleitung ▲<br />

<strong>Holcim</strong> (Česko) a.s., Tschechische Republik<br />

Unternehmensleiter: Patrick Stapfer<br />

Personalbestand: 390<br />

Produktionskapazität: 1,2 Mio. t Zement<br />

Werk Prachovice<br />

Zuschlagstoff-Operationen<br />

Transportbeton-Operationen ▲<br />

Beteiligungen:<br />

Lom Klecany s.r.o<br />

Transbeton Skanska s.r.o ▲<br />

<strong>Holcim</strong> (Slovensko) a.s., Slowakei<br />

Unternehmensleiter: Alan ˇSiˇsinacki<br />

Personalbestand: 559<br />

Produktionskapazität: 2,2 Mio. t Zement<br />

Werk Rohoˇzník<br />

Zuschlagstoff-Operationen<br />

Transportbeton-Operationen ▲<br />

Beteiligung:<br />

<strong>Holcim</strong> Wien GmbH, Österreich<br />

<strong>Holcim</strong> Hungária Zrt., Ungarn<br />

Unternehmensleiter: Richard Skene<br />

Personalbestand: 557<br />

Produktionskapazität: 2,2 Mio. t Zement<br />

Werk Hejöcsaba<br />

Werk Lábatlan<br />

Zuschlagstoff-Operationen<br />

Transportbeton-Operationen ▲<br />

<strong>Holcim</strong> (Hrvatska) d.o.o., Kroatien<br />

Unternehmensleiter: Mario Grassl<br />

Personalbestand: 310<br />

Produktionskapazität: 1,0 Mio. t Zement<br />

Werk Koromačno<br />

Zuschlagstoff-Operationen<br />

Transportbeton-Operationen ▲<br />

Beteiligungen:<br />

<strong>Holcim</strong> mineralni agregati d.o.o. Nedeˇscina<br />

<strong>Holcim</strong> mineralni agregati d.o.o. Očura


<strong>Holcim</strong> (Serbia) d.o.o., Serbien<br />

Unternehmensleiter: Gustavo Navarro<br />

Personalbestand: 398<br />

Produktionskapazität: 1,3 Mio. t Zement<br />

Werk Novi Popovac<br />

Transportbeton-Operationen ▲<br />

<strong>Holcim</strong> (Romania) S.A., Rumänien<br />

Unternehmensleiter: Daniel Bach<br />

Personalbestand: 1073<br />

Produktionskapazität: 6,1 Mio. t Zement<br />

Werk Alesd<br />

Werk Campulung<br />

Mahlwerk Turda<br />

Zuschlagstoff-Operationen<br />

Transportbeton-Operationen ▲<br />

Beteiligungen:<br />

AgroComp International SRL<br />

Estagre SRL<br />

Romest Betoane si Agregate SA Bacau<br />

<strong>Holcim</strong> (Bulgaria) AD, Bulgarien<br />

Unternehmensleiter: Todor Kostov<br />

Personalbestand: 539<br />

Produktionskapazität: 2,4 Mio. t Zement<br />

Werk Beli Izvor<br />

Werk Pleven<br />

Zuschlagstoff-Operationen<br />

Transportbeton-Operationen ▲<br />

Beteiligungen:<br />

<strong>Holcim</strong> Beton Plovdiv AD ▲<br />

<strong>Holcim</strong> Karierni Materiali AD<br />

<strong>Holcim</strong> Karierni Materiali Plovdiv AD<br />

<strong>Holcim</strong> Karierni Materiali Rudinata AD<br />

Alpha Cement J.S.C., Russland<br />

Unternehmensleiter: Horia Adrian<br />

Personalbestand: 1754<br />

Produktionskapazität: 4,4 Mio. t Zement<br />

Werk Shurovo<br />

Werk Volsk<br />

“Garadagh” Sement O.J.S.C., Aserbaidschan<br />

Unternehmensleiter: Raoul Waldburger<br />

Personalbestand: 577<br />

Produktionskapazität: 2,0 Mio. t Zement<br />

Werk Garadagh<br />

<strong>Holcim</strong> (US) Inc., USA<br />

Unternehmensleiter: Bernard Terver<br />

Personalbestand: 1894<br />

Produktionskapazität: 19,9 Mio. t Zement<br />

Werk Ada<br />

Werk Artesia<br />

Werk Catskill<br />

Werk Devil’s Slide<br />

Werk Hagerstown<br />

Werk Holly Hill<br />

Werk Mason City<br />

Werk Midlothian<br />

Werk Portland<br />

Werk Ste. Genevieve<br />

Werk Theodore<br />

Werk Trident<br />

Mahlwerk Birmingham<br />

Mahlwerk Camden<br />

Mahlwerk Chicago<br />

Aggregate Industries Management Inc., USA<br />

Unternehmensleiter: Bernard Terver<br />

Personalbestand: 2134<br />

Region Mid Atlantic ▲<br />

Region Mid West ▲<br />

Region North East ▲<br />

Region Western ▲<br />

<strong>Holcim</strong> (Canada) Inc., Kanada<br />

Unternehmensleiter: Paul Ostrander<br />

Personalbestand: 2640<br />

Produktionskapazität: 3,3 Mio. t Zement<br />

Werk Joliette<br />

Werk Mississauga<br />

Beteiligungen:<br />

Demix-Gruppe ▲<br />

Dufferin-Gruppe ▲<br />

202 203<br />

Gesellschaftsdaten


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Zement<br />

Zuschlagstoffe<br />

▲<br />

Weitere Baustoffe<br />

und<br />

Serviceleistungen<br />

<strong>Holcim</strong> Apasco S.A. de C.V., Mexiko<br />

Unternehmensleiter: Eduardo Kretschmer<br />

Personalbestand: 3916<br />

Produktionskapazität: 12,2 Mio. t Zement<br />

Werk Acapulco<br />

Werk Apaxco<br />

Werk Hermosillo<br />

Werk Macuspana<br />

Werk Orizaba<br />

Werk Ramos Arizpe<br />

Werk Tecomán<br />

Beteiligungen:<br />

Cementos Apasco S.A. de C.V.<br />

Concretos Apasco S.A. de C.V. ▲<br />

Ecoltec S.A. de C.V.<br />

Gravasa S.A. de C.V.<br />

<strong>Holcim</strong> El Salvador S.A. de C.V., El Salvador<br />

Unternehmensleiter: Ricardo A. Chavez Caparroso<br />

Personalbestand: 675<br />

Produktionskapazität: 1,7 Mio. t Zement<br />

Werk El Ronco<br />

Werk Maya<br />

Beteiligungen:<br />

Bolsas de Centroamérica S.A. de C.V. ▲<br />

Geocycle S.A. de C.V.<br />

<strong>Holcim</strong> Concretos S.A. de C.V. ▲<br />

<strong>Holcim</strong> (Nicaragua) S.A., Nicaragua<br />

Unternehmensleiter: Sergio Egloff<br />

Personalbestand: 128<br />

Produktionskapazität: 0,3 Mio. t Zement<br />

Mahlwerk Nagarote<br />

<strong>Holcim</strong> (Costa Rica) S.A., Costa Rica<br />

Unternehmensleiter: Sergio Egloff<br />

Personalbestand: 1064<br />

Produktionskapazität: 1,5 Mio. t Zement<br />

Werk Cartago<br />

Beteiligungen:<br />

Hidroeléctrica Aguas Zarcas S.A. ▲<br />

Productos de Concreto S.A. ▲<br />

Servicios Ambientales Geocycle SAG, S.A.<br />

<strong>Holcim</strong> (Colombia) S.A., Kolumbien<br />

Unternehmensleiter: Miguel Angel Rubalcava<br />

Personalbestand: 1022<br />

Produktionskapazität: 2,1 Mio. t Zement<br />

Werk Nobsa<br />

Zuschlagstoff-Operationen<br />

Transportbeton-Operationen ▲<br />

Beteiligung:<br />

Eco-procesamiento <strong>Ltd</strong>a<br />

<strong>Holcim</strong> (Ecuador) S.A., Ecuador<br />

Unternehmensleiter: Rodolfo Montero<br />

Personalbestand: 1054<br />

Produktionskapazität: 3,5 Mio. t Zement<br />

Werk Guayaquil<br />

Mahlwerk Latacunga<br />

Zuschlagstoff-Operationen<br />

Transportbeton-Operationen ▲<br />

Beteiligungen:<br />

Construmercado S.A. ▲<br />

Generadora Rocafuerte S.A. ▲<br />

<strong>Holcim</strong> (Brasil) S.A., Brasilien<br />

Unternehmensleiter: Otmar Hübscher<br />

Personalbestand: 2137<br />

Produktionskapazität: 5,3 Mio. t Zement<br />

Werk Barroso<br />

Werk Cantagalo<br />

Werk Pedro Leopoldo<br />

Mahlwerk Sorocaba<br />

Mahlwerk Vitória<br />

Zuschlagstoff-Operationen<br />

Transportbeton-Operationen ▲


Juan Minetti S.A., Argentinien<br />

Unternehmensleiter: José Cantillana<br />

Personalbestand: 1487<br />

Produktionskapazität: 4,3 Mio. t Zement<br />

Werk Capdeville<br />

Werk Malagueño<br />

Werk Puesto Viejo<br />

Werk Yocsina<br />

Mahlwerk Campana<br />

Zuschlagstoff-Operation<br />

Transportbeton-Operationen ▲<br />

Beteiligung:<br />

Ecoblend S.A.<br />

Cemento Polpaico S.A., Chile<br />

Unternehmensleiter: Louis Beauchemin<br />

Personalbestand: 1215<br />

Produktionskapazität: 2,5 Mio. t Zement<br />

Werk Cerro Blanco<br />

Mahlwerk Coronel<br />

Mahlwerk Mejillones<br />

Beteiligungen:<br />

Compañia Minera Polpaico <strong>Ltd</strong>.<br />

Pétreos S.A. ▲<br />

Planta Polpaico del Pacifico <strong>Ltd</strong>.<br />

Polpaico Inversiones <strong>Ltd</strong>.<br />

<strong>Holcim</strong> (Maroc) S.A., Marokko<br />

Unternehmensleiter: Dominique Drouet<br />

Personalbestand: 623<br />

Produktionskapazität: 5,2 Mio. t Zement<br />

Werk Fès<br />

Werk Oujda<br />

Werk Settat<br />

Mahlwerk Nador<br />

Beteiligungen:<br />

Ecoval<br />

<strong>Holcim</strong> AOZ<br />

<strong>Holcim</strong> Bétons ▲<br />

<strong>Holcim</strong> Granulats<br />

Ciments de Guinée S.A., Guinea<br />

Unternehmensleiter: Mohamed Ali Bensaid<br />

Personalbestand: 135<br />

Produktionskapazität: 0,6 Mio. t Zement<br />

Mahlwerk Conakry<br />

Société de Ciments et Matériaux, Elfenbeinküste<br />

Unternehmensleiter: Johan Pachler<br />

Personalbestand: 217<br />

Produktionskapazität: 0,8 Mio. t Zement<br />

Mahlwerk Abidjan<br />

<strong>Holcim</strong> (Liban) S.A.L., Libanon<br />

Unternehmensleiter: Urs Spillmann<br />

Personalbestand: 440<br />

Produktionskapazität: 2,9 Mio. t Zement<br />

Werk Chekka<br />

Beteiligungen:<br />

<strong>Holcim</strong> Béton S.A.L. ▲<br />

Société Libanaise des Ciments Blancs<br />

Bogaz Endustri ve Madencilik,<br />

Nordzypern<br />

<strong>Holcim</strong> (Outre-Mer) S.A.S., La Réunion<br />

Unternehmensleiter: Vincent Bouckaert<br />

Personalbestand: 553<br />

Produktionskapazität: 0,9 Mio. t Zement<br />

Werk Ibity<br />

Mahlwerk Le Port<br />

Mahlwerk Nouméa<br />

Beteiligungen:<br />

<strong>Holcim</strong> Madagascar S.A.<br />

<strong>Holcim</strong> (Mauritius) <strong>Ltd</strong><br />

<strong>Holcim</strong> (Nouvelle Calédonie) S.A.<br />

<strong>Holcim</strong> Précontraint S.A. ▲<br />

<strong>Holcim</strong> (Réunion) S.A.<br />

SAS Group Ouest Concassage<br />

Aden Cement Enterprises <strong>Ltd</strong>., Republik Jemen<br />

Unternehmensleiter: Jaafar Skalli<br />

Personalbestand: 76<br />

Terminal Aden<br />

204 205<br />

Gesellschaftsdaten


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Zement<br />

Zuschlagstoffe<br />

▲<br />

Weitere Baustoffe<br />

und<br />

Serviceleistungen<br />

ACC Limited, Indien<br />

Unternehmensleiter: Kuldip K. Kaura<br />

Personalbestand: 14 969<br />

Produktionskapazität: 28,2 Mio. t Zement<br />

Werk Bargarh<br />

Werk Chaibasa<br />

Werk Chanda<br />

Werke Gagal<br />

Werk Jamul<br />

Werk Kymore<br />

Werk Lakheri<br />

Werk Madukkarai<br />

Werke Wadi<br />

Mahlwerk Bellary<br />

Mahlwerk Damodhar<br />

Mahlwerk Kolar<br />

Mahlwerk Sindri<br />

Mahlwerk Tikaria<br />

Transportbeton-Operationen ▲<br />

Beteiligung:<br />

Associated Cement Concrete <strong>Ltd</strong>. ▲<br />

Ambuja Cements <strong>Ltd</strong>., Indien<br />

Unternehmensleiter: Onne van der Weijde<br />

Personalbestand: 8283<br />

Produktionskapazität: 25,8 Mio. t Zement<br />

Werke Ambujanagar<br />

Werke Bhatapara<br />

Werke Darlaghat<br />

Werk Maratha<br />

Werk Rabriyawas<br />

Mahlwerk Bhatinda<br />

Mahlwerk Dadri<br />

Mahlwerk Farakka<br />

Mahlwerk Nalagarh<br />

Mahlwerk Roorkee<br />

Mahlwerk Ropar<br />

Mahlwerk Sankrail<br />

Mahlwerk Surat<br />

<strong>Holcim</strong> (Lanka) <strong>Ltd</strong>, Sri Lanka<br />

Unternehmensleiter: Stefan Huber<br />

Personalbestand: 630<br />

Produktionskapazität: 1,5 Mio. t Zement<br />

Werk Palavi<br />

Mahlwerk Ruhunu<br />

<strong>Holcim</strong> (Bangladesh) <strong>Ltd</strong>, Bangladesch<br />

Unternehmensleiter: Rajnish Kapur<br />

Personalbestand: 603<br />

Produktionskapazität: 1,3 Mio. t Zement<br />

Mahlwerk Menghnaghat<br />

Mahlwerk Mongla<br />

Beteiligungen:<br />

Saiham Cement Industries <strong>Ltd</strong><br />

United Cement Industries Limited<br />

Siam City Cement (Public) Company Limited, Thailand<br />

Unternehmensleiter: Philippe Arto<br />

Personalbestand: 3172<br />

Produktionskapazität: 16,5 Mio. t Zement<br />

Werke Saraburi<br />

Beteiligungen:<br />

Conwood Co. <strong>Ltd</strong>. ▲<br />

Siam City Concrete Co. <strong>Ltd</strong>. ▲<br />

<strong>Holcim</strong> (Malaysia) Sdn Bhd, Malaysia<br />

Unternehmensleiter: Mahanama Ralapanawa<br />

Personalbestand: 209<br />

Produktionskapazität: 1,2 Mio. t Zement<br />

Mahlwerk Pasir Gudang<br />

Transportbeton-Operationen ▲<br />

Beteiligung:<br />

Geocycle Malaysia Sdn Bhd<br />

<strong>Holcim</strong> (Singapore) Pte. <strong>Ltd</strong>, Singapur<br />

Unternehmensleiter: Sujit Ghosh<br />

Personalbestand: 220<br />

Transportbeton-Operationen<br />

Beteiligung:<br />

▲<br />

Ecowise Material Pte <strong>Ltd</strong>. ▲


PT <strong>Holcim</strong> Indonesia Tbk., Indonesien<br />

Unternehmensleiter: Eamon Ginley<br />

Personalbestand: 2581<br />

Produktionskapazität: 8,2 Mio. t Zement<br />

Werk Cilacap<br />

Werk Narogong<br />

Mahlwerk Ciwandan<br />

Beteiligungen:<br />

<strong>Holcim</strong> (Malaysia) Sdn Bhd ▲<br />

PT <strong>Holcim</strong> Beton ▲<br />

PT Wahana Transtama<br />

<strong>Holcim</strong> (Vietnam) <strong>Ltd</strong>, Vietnam<br />

Unternehmensleiter: Gary Schütz<br />

Personalbestand: 1703<br />

Produktionskapazität: 5,1 Mio. t Zement<br />

Werk Hon Chong<br />

Mahlwerk Cat Lai<br />

Mahlwerk Hiep Phuoc<br />

Mahlwerk Thi Vai<br />

Transportbeton-Operationen ▲<br />

<strong>Holcim</strong> Philippines Inc., Philippinen<br />

Unternehmensleiter: Roland van Wijnen<br />

Personalbestand: 1767<br />

Produktionskapazität: 9,2 Mio. t Zement<br />

Werk Bulacan<br />

Werk Davao<br />

Werk La Union<br />

Werk Lugait<br />

Mahlwerk Mabini<br />

Transportbeton-Operationen ▲<br />

Beteiligung:<br />

Trans Asia Power Corporation<br />

Cement Australia Holdings Pty <strong>Ltd</strong> und<br />

Cement Australia Partnership, Australien<br />

Unternehmensleiter: Chris Leon<br />

Personalbestand: 1345<br />

Produktionskapazität: 4,3 Mio. t Zement<br />

Werk Gladstone<br />

Werk Kandos<br />

Werk Railton<br />

Werk Rockhampton<br />

Mahlwerk Bulwer Island<br />

Beteiligungen:<br />

Australian Steel Mill Services Pty ▲<br />

Cement Australia Packaged Products Pty <strong>Ltd</strong>.<br />

Ecocem Pty <strong>Ltd</strong>. ▲<br />

Pozzolanic Industries Pty <strong>Ltd</strong>. ▲<br />

The Cornwall Coal Mining Company Pty <strong>Ltd</strong>. ▲<br />

<strong>Holcim</strong> (Australia) Holdings Pty <strong>Ltd</strong>, Australien<br />

Unternehmensleiter: Mark Campbell<br />

Personalbestand: 3337<br />

Zuschlagstoff-Operationen<br />

Transportbeton-Operationen ▲<br />

Betonwaren-Operationen ▲<br />

Beteiligungen:<br />

Broadway & Frame Premix Concrete Pty <strong>Ltd</strong> ▲<br />

Excel Concrete Pty <strong>Ltd</strong> ▲<br />

<strong>Holcim</strong> (New Zealand) <strong>Ltd</strong>, Neuseeland<br />

Unternehmensleiter: Jeremy Smith<br />

Personalbestand: 756<br />

Produktionskapazität: 0,6 Mio. t Zement<br />

Werk Westport<br />

Mahlwerk Christchurch<br />

Zuschlagstoff-Operationen<br />

Transportbeton-Operationen ▲<br />

Beteiligungen:<br />

AML <strong>Ltd</strong> ▲<br />

McDonald’s Lime <strong>Ltd</strong> ▲<br />

Millbrook Quarries <strong>Ltd</strong><br />

206 207<br />

Gesellschaftsdaten


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Erfolgsrechnung <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Finanzertrag 751,3 834,6<br />

Übriger ordentlicher Ertrag 32,7 76,8<br />

Total Ertrag 784,0 911,4<br />

Finanzaufwand (102,0) (96,5)<br />

Übriger Aufwand (43,1) (54,8)<br />

Steuern (6,6) (3,6)<br />

Total Aufwand (151,7) (154,9)<br />

Jahresgewinn 632,3 756,5


Bilanz <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> per 31.12.<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Flüssige Mittel 355,6 610,5<br />

Forderungen – Konzerngesellschaften 4,1 48,9<br />

Rechnungsabgrenzungen und andere kurzfristige Forderungen 4,7 7,9<br />

Total Umlaufvermögen 364,4 667,3<br />

Darlehen – Konzerngesellschaften 1 745,4 1 745,6<br />

Beteiligungen – Konzerngesellschaften 17 693,7 16 880,8<br />

Übrige Finanzanlagen 67,6 50,8<br />

Total Anlagevermögen 19 506,7 18 677,2<br />

Total Aktiven 19 871,1 19 344,5<br />

Verbindlichkeiten aus kurzfristiger Finanzierung – Konzerngesellschaften 184,7 165,9<br />

Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 33,5 31,5<br />

Total kurzfristiges Fremdkapital 218,2 197,4<br />

Verbindlichkeiten aus langfristiger Finanzierung – Konzerngesellschaften 32,4 154,0<br />

Obligationenanleihen 3 075,0 2 600,0<br />

Total langfristiges Fremdkapital 3 107,4 2 754,0<br />

Total Fremdkapital 3 325,6 2 951,4<br />

Aktienkapital 654,2 654,2<br />

Gesetzliche Reserve<br />

– Allgemeine Reserve 1 9 375,6 9 396,9<br />

– Reserve für eigene Aktien 476,1 454,8<br />

Freie Reserve 4 962,8 4 962,8<br />

Bilanzgewinn 1 076,8 924,4<br />

Total Eigenkapital 16 545,5 16 393,1<br />

Total Passiven 19 871,1 19 344,5<br />

1 In Anwendung von Art. 5 Abs. 1 bis Verrechnungssteuergesetz (VStG) in Verbindung mit dem Kreisschreiben Nr. 29 vom 9. Dezember <strong>2010</strong> der Eidgenössischen<br />

Steuerverwaltung (EStV) betragen die statutarischen Einlagen, Aufgelder und Zuschüsse, welche nach dem 31.12.1996 von den Aktionären geleistet worden<br />

sind, per 31.12.<strong>2010</strong> CHF 7,5 Mia.<br />

208 209<br />

Holdingabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Veränderung des Eigenkapitals <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />

Mio. CHF<br />

Aktienkapital Allgemeine Reserve für Freie Bilanz- Total<br />

Reserve eigene Aktien Reserve gewinn<br />

1. Januar <strong>2010</strong> 654,2 9 396,9 454,8 4 962,8 924,4 16 393,1<br />

Kapitalerhöhung 0<br />

Zunahme Reserve für eigene Aktien (21,3) 21,3 0<br />

Ausschüttung (479,9) (479,9)<br />

Zuweisung an freie Reserve 0<br />

Jahresgewinn 632,3 632,3<br />

31. Dezember <strong>2010</strong> 654,2 9 375,6 476,1 4 962,8 1 076,8 16 545,5<br />

1. Januar 2009 527,2 6 958,5 400,6 4 962,8 761,9 13 611,0<br />

Kapitalerhöhung 127,0 2 492,6 2 619,6<br />

Zunahme Reserve für eigene Aktien (54,2) 54,2 0<br />

Aktiendividende (594,0) (594,0)<br />

Zuweisung an freie Reserve 0<br />

Jahresgewinn 756,5 756,5<br />

31. Dezember 2009 654,2 9 396,9 454,8 4 962,8 924,4 16 393,1


Angaben gemäss OR 663b und c<br />

Eventualverbindlichkeiten 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Mio. CHF<br />

<strong>Holcim</strong> Capital Corporation <strong>Ltd</strong>.<br />

Garantien zugunsten der Obligationäre<br />

7,05% USD 358 Mio. Privatplazierung, fällig 2011 364 1 420<br />

6,59% USD 165 Mio. Privatplazierung, fällig 2014 188 1 205<br />

7,65% USD 50 Mio. Privatplazierung, fällig 2031 69 1 73<br />

6,88% USD 250 Mio. Obligationenanleihe, fällig 2039 257 1 284<br />

<strong>Holcim</strong> Capital (Thailand) <strong>Ltd</strong>.<br />

Garantien zugunsten der Obligationäre<br />

6,48% THB 2 150 Mio. Obligationenanleihe, fällig <strong>2010</strong> 0 66<br />

6,69% THB 2 450 Mio. Obligationenanleihe, fällig 2012 76 2 75<br />

3,52% THB 2 000 Mio. Obligationenanleihe, fällig 2015 68 2 0<br />

<strong>Holcim</strong> Finance (Australia) Pty <strong>Ltd</strong><br />

Garantien zugunsten der Obligationäre<br />

8,50% AUD 500 Mio. Obligationenanleihe, fällig 2012 477 3 463<br />

<strong>Holcim</strong> Finance (Belgium) S.A.<br />

Commercial Paper Program, Garantie im Umfang der Nutzung, Maximum EUR 500 Mio. 25 5 0<br />

<strong>Holcim</strong> Finance (Canada) Inc.<br />

Garantien zugunsten der Obligationäre<br />

6,91% CAD 10 Mio. Privatplazierung, fällig 2017 12 4 12<br />

5,90% CAD 300 Mio. Obligationenanleihe, fällig 2013 309 4 324<br />

<strong>Holcim</strong> Finance (Luxembourg) S.A.<br />

Garantien zugunsten der Obligationäre<br />

4,38% EUR 750 Mio. Obligationenanleihe, fällig <strong>2010</strong> 0 1 227<br />

4,38% EUR 600 Mio. Obligationenanleihe, fällig 2014 824 5 981<br />

9,00% EUR 650 Mio. Obligationenanleihe, fällig 2014 893 5 1 063<br />

6,35% EUR 200 Mio. Privatplazierung, fällig 2017 275 5 327<br />

<strong>Holcim</strong> GB Finance <strong>Ltd</strong>.<br />

Garantien zugunsten der Obligationäre<br />

8,75% GBP 300 Mio. Obligationenanleihe, fällig 2017 478 6 549<br />

<strong>Holcim</strong> Overseas Finance <strong>Ltd</strong>.<br />

Garantien zugunsten der Obligationäre<br />

2,75% CHF 300 Mio. Obligationenanleihe, fällig 2011 330 330<br />

3,00% CHF 250 Mio. Obligationenanleihe, fällig 2013 275 275<br />

<strong>Holcim</strong> US Finance S.à r.l. & Cie S.C.S.<br />

Garantien zugunsten der Obligationäre<br />

5,96% USD 125 Mio. Privatplazierung, fällig 2013 117 1 129<br />

6,10% USD 125 Mio. Privatplazierung, fällig 2016 117 1 129<br />

6,21% USD 200 Mio. Privatplazierung, fällig 2018 187 1 206<br />

5,12% EUR 90 Mio. Privatplazierung, fällig 2013 124 5 147<br />

2,10% EUR 358 Mio. Privatplazierung, fällig 2013 492 5 586<br />

2,25% EUR 202 Mio. Privatplazierung, fällig 2015 278 5 330<br />

6,00% USD 750 Mio. Obligationenanleihe, fällig 2019 772 1 852<br />

Garantien für zugesicherte Kreditlimiten, Ausnutzung CHF 1 040 Mio. (2009: 2 018) 5 658 5 896<br />

Andere Garantien 825 241<br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> gehört zu einer Mehrwertsteuergruppe und ist daher gegenüber der Eidgenössischen Steuerverwaltung gesamtschuldnerisch<br />

haftbar für Mehrwertsteuerverbindlichkeiten der anderen Mitglieder der Gruppe.<br />

1 Wechselkurs USD: CHF 0.9363.<br />

2 Wechselkurs THB: CHF 0.0309.<br />

3 Wechselkurs AUD: CHF 0.9530.<br />

4 Wechselkurs CAD: CHF 0.9365.<br />

5 Wechselkurs EUR: CHF 1.2490.<br />

6 Wechselkurs GBP: CHF 1.4484.<br />

210 211<br />

Holdingabschluss


Finanzielle<br />

Informationen<br />

Ausgegebene Anleihensobligationen<br />

Die ausstehenden Anleihen und Privatplazierungen<br />

per 31. Dezember <strong>2010</strong> sind auf den Seiten 173 und 174<br />

aufgeführt.<br />

Wesentliche Beteiligungen<br />

Die wesentlichen direkt oder indirekt gehaltenen Beteiligungen<br />

der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> sind unter dem Titel “Wesentliche<br />

Gesellschaften des <strong>Holcim</strong>-Konzerns” auf den Seiten 196<br />

bis 198 aufgeführt.<br />

Eigene Aktien Anzahl Preis pro Aktie in CHF Mio. CHF<br />

01.01.09 Anfangsbestand 5 132 061 78.05 400,6<br />

01.01. bis 31.12.09 Käufe 2 075 762 37.29 77,4<br />

01.01. bis 31.12.09 Verkäufe (302 439) 46.90 (23,2)<br />

31.12.09 Endbestand 6 905 384 65.86 454,8<br />

01.01.10 Anfangsbestand 6 905 384 65.86 454,8<br />

01.01. bis 31.12.10 Käufe 432 300 77.52 33,5<br />

01.01. bis 31.12.10 Verkäufe (206 601) 73.26 (12,2)<br />

31.12.10 Endbestand 7 131 083 66.76 476,1<br />

Bedingtes Aktienkapital Anzahl Preis pro Aktie in CHF Mio. CHF<br />

01.01.09 Anfangsbestand zum Nominalwert 1 422 350 2.00 2,8<br />

01.01. bis 31.12.09 Veränderung 0 0 0<br />

31.12.09 Endbestand zum Nominalwert 1 422 350 2.00 2,8<br />

01.01.10 Anfangsbestand zum Nominalwert 1 422 350 2.00 2,8<br />

01.01. bis 31.12.10 Veränderung 0 0 0<br />

31.12.10 Endbestand zum Nominalwert 1 422 350 2.00 2,8<br />

Beteiligungsrechte von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung<br />

Die Mitglieder des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung<br />

von <strong>Holcim</strong> hielten per 31. Dezember <strong>2010</strong> direkt und indirekt<br />

60 093 198 Namenaktien (2009: 60 078 233), ohne dass damit<br />

weitere Bezugsrechte verbunden sind, sowie 1 044 831 Kaufoptionen<br />

auf Namenaktien (2009: 1 004 973).<br />

Bedeutende Aktionäre 1<br />

Per 31. Dezember <strong>2010</strong> hielt Thomas Schmidheiny direkt<br />

und indirekt 59 568 933 oder 18,21 Prozent Namenaktien<br />

(2009: 59 567 887 oder 18,21 Prozent) 2 , und Eurocement<br />

Holding AG hielt 21 326 032 oder 6,52 Prozent Namenaktien<br />

(2009: 21 326 032 oder 6,52 Prozent).<br />

Die Capital Group Companies Inc. hielt per 15. August 2008<br />

13 181 456 oder 5 Prozent Namenaktien.<br />

1 Beteiligung von über 3 Prozent.<br />

2 In den Beteiligungsrechten von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung enthalten.<br />

Die veröffentlichten Informationen entsprechen der schweizerischen<br />

Gesetzgebung. Für weitere Informationen verweisen<br />

wir auf den Anhang zur Konzernrechnung auf den Seiten 151<br />

bis 198. Die spezifische Offenlegung in Übereinstimmung mit<br />

Art. 663b Abs. 12 (Risikobeurteilung), Art. 663b bis und Art. 663c<br />

Abs. 3 des Schweizerischen Obligationenrechts (Transparenzgesetz)<br />

ist in der Rubrik “Risikomanagement” auf den Seiten 144<br />

bis 150 respektive in Erläuterung 41 auf den Seiten 189 bis 195<br />

enthalten.


Aktienkapital <strong>2010</strong> 2009<br />

Titel Anzahl Mio. CHF Anzahl Mio. CHF<br />

Namenaktien zu nominell CHF 2 327 086 376 654,2 327 086 376 654,2<br />

Total 327 086 376 654,2 327 086 376 654,2<br />

Gewinnverwendung/Reservenbeschluss <strong>2010</strong> 2009<br />

Mio. CHF Mio. CHF<br />

Gewinnvortrag 444,5 167,9<br />

Jahresgewinn 632,3 756,5<br />

Auflösung allgemeine Reserven (aus Kapitaleinlagereserven) 479,9 0<br />

Bilanzgewinn zur Verwendung der Generalversammlung 1 556,7 924,4<br />

Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom<br />

5. Mai 2011 in Dübendorf folgende Gewinnverwendung:<br />

Ausschüttung (aus Kapitaleinlagereserven) 1 (479,9) 0<br />

Ausschüttung (aus Bilanzgewinn) 0 (479,9)<br />

Total Ausschüttung (479,9) (479,9)<br />

Zuweisung an freie Reserven (600,0) 0<br />

Vortrag auf neue Rechnung 476,8 444,5<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Barausschüttung CHF Barausschüttung CHF<br />

Ausschüttung/Dividende pro Aktie, brutto 1.50 1.50<br />

Abzüglich Verrechnungssteuer 0 (0.53)<br />

Ausschüttung/Dividende pro Aktie, netto 1.50 0.97<br />

1 Auf durch <strong>Holcim</strong> gehaltenen Aktien wird keine Ausschüttung bezahlt. Am 1. Januar 2011 waren dies 7 131 083 Namenaktien.<br />

212 213<br />

Holdingabschluss


An die Generalversammlung der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>, Jona<br />

Zürich, 25. Februar 2011<br />

Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung<br />

Als Revisionsstelle haben wir die vorliegende Jahresrechnung der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>, bestehend aus Erfolgsrechnung, Bilanz, Veränderung<br />

des Eigenkapitals und Anhang auf den Seiten 208 bis 213 für das am 31. Dezember <strong>2010</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.<br />

Verantwortung des Verwaltungsrates<br />

Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den<br />

Statuten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines inter-<br />

nen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge<br />

von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer<br />

Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich.<br />

Verantwortung der Revisionsstelle<br />

Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere<br />

Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen<br />

Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahres-<br />

rechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur<br />

Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl<br />

der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher<br />

falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt<br />

der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die<br />

den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des<br />

internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden,<br />

der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der<br />

Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene<br />

Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.<br />

Prüfungsurteil<br />

Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das am 31. Dezember <strong>2010</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr dem<br />

schweizerischen Gesetz und den Statuten.<br />

Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften<br />

Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit<br />

(Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbaren Sachverhalte vorliegen.<br />

In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den<br />

Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert.<br />

Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinns dem schweizerischen Gesetz und den Statuten<br />

entspricht, und empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.<br />

Ernst & Young AG<br />

Christoph Dolensky Willy Hofstetter<br />

Zugelassener Revisionsexperte<br />

Leitender Revisor<br />

Zugelassener Revisionsexperte<br />

214 215<br />

Holdingabschluss


5-Jahres-Übersicht <strong>Holcim</strong>-Konzern<br />

<strong>2010</strong> 2009 2008 2007 2006<br />

Erfolgsrechnung<br />

Nettoverkaufsertrag Mio. CHF 21 653 21 132 25 157 27 052 23 969<br />

Bruttogewinn Mio. CHF 9 274 9 060 11 041 12 979 11 353<br />

Betrieblicher EBITDA Mio. CHF 4 513 4 630 5 333 6 930 6 086<br />

Betriebliche EBITDA-Marge % 20,8 21,9 21,2 25,6 25,4<br />

EBITDA Mio. CHF 4 988 5 229 5 708 8 468 6 333<br />

Betriebsgewinn Mio. CHF 2 619 2 781 3 360 5 024 4 385<br />

Betriebsgewinn-Marge % 12,1 13,2 13,4 18,6 18,3<br />

Abschreibungen und Wertminderungen Mio. CHF 1 934 1 858 1 985 1 919 1 723<br />

EBIT Mio. CHF 3 054 3 371 3 723 6 549 4 610<br />

Ertragssteuern Mio. CHF 615 623 663 1 201 1 078<br />

Steuersatz % 28 24 23 21 28<br />

Konzerngewinn Mio. CHF 1 621 1 958 2 226 4 545 2 719<br />

Konzerngewinn-Marge % 7,5 9,3 8,8 16,8 11,3<br />

Konzerngewinn – Anteil Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />

Geldflussrechnung<br />

Mio. CHF 1 182 1 471 1 782 3 865 2 104<br />

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit Mio. CHF 3 659 3 888 3 703 5 323 4 423<br />

Geldfluss-Marge % 16,9 18,4 14,7 19,7 18,5<br />

Investitionen zur Erhaltung der Substanz und Konkurrenzfähigkeit Mio. CHF 410 376 1 104 1 043 1 062<br />

Erweiterungsinvestitionen<br />

(De)Investitionen von Konzerngesellschaften, Finanzanlagen,<br />

Mio. CHF 1 182 1 929 3 287 2 245 1 265<br />

immaterielles und sonstiges Anlagevermögen netto1 Bilanz<br />

Mio. CHF (230) 2 125 747 (50) 1 460<br />

Umlaufvermögen Mio. CHF 8 512 10 797 9 994 10 372 9 747<br />

Anlagevermögen Mio. CHF 35 747 38 409 35 199 37 839 34 955<br />

Total Aktiven Mio. CHF 44 259 49 206 45 193 48 211 44 702<br />

Kurzfristiges Fremdkapital Mio. CHF 7 214 9 280 10 765 9 025 8 621<br />

Langfristiges Fremdkapital Mio. CHF 15 924 17 882 16 454 17 241 17 356<br />

Total Eigenkapital Mio. CHF 21 121 22 044 17 974 21 945 18 725<br />

Eigenkapital in % der Bilanzsumme 47,7 44,8 39,8 45,5 41,9<br />

Nicht beherrschende Anteile Mio. CHF 3 020 3 011 2 616 3 163 3 548<br />

Nettofinanzschulden<br />

Kapazität, Absatz und Personal<br />

Mio. CHF 11 363 13 833 15 047 12 873 12 837<br />

Jahresproduktionskapazität Zement Mio. t 211,5 202,9 194,4 197,8 197,8<br />

Zementabsatz Mio. t 136,7 131,9 143,4 149,6 140,7<br />

Mineralischer Bindemittelabsatz Mio. t 4,1 3,5 4,8 5,5 6,0<br />

Zuschlagstoffabsatz Mio. t 157,9 143,4 167,7 187,9 187,6<br />

Transportbetonabsatz Mio. m3 45,9 41,8 48,5 45,2 44,2<br />

Personalbestand<br />

Finanzkennzahlen<br />

31.12. 80 310 81 498 86 713 89 364 88 783<br />

Return on equity2 % 6,4 8,6 10,4 22,8 15,8<br />

Gearing3 % 53,8 62,8 83,7 58,7 68,6<br />

Funds from operations4 /Nettofinanzschulden % 31,3 27,6 28,0 50,2 34,6<br />

EBITDA net interest coverage X 6,1 7,3 7,6 11,0 6,8<br />

EBIT net interest coverage X 3,7 4,7 4,9 8,5 5,0<br />

1 Siehe konsolidierte Geldfl ussrechnung, Fussnote 1.<br />

2 Ohne nicht beherrschende Anteile.<br />

3 Nettofi nanzschulden dividiert durch das Total Eigenkapital.<br />

4 Konzerngewinn plus Abschreibungen und Wertminderungen.<br />

216 217<br />

216 217<br />

5-Jahres-Übersicht


Hinweis betreffend zukunftsgerichtete Aussagen<br />

Dieses Dokument kann gewisse zukunftsgerichtete Aussagen<br />

zu den Geschäftsaktivitäten, der Entwicklung und der Wirt-<br />

schaftlichkeit des Konzerns beinhalten. Solche Aussagen<br />

können von einer Anzahl von Risiken, Unsicherheiten und<br />

anderen wichtigen Faktoren abhängen wie zum Beispiel<br />

(1) Wettbewerbsdruck; (2) rechtliche und regulatorische<br />

Entwicklungen; (3) globale, makroökonomische und politische<br />

Trends; (4) Währungsschwankungen und allgemeine<br />

Entwicklung der Finanzmärkte; (5) Verzögerung oder Unmöglichkeit,<br />

behördliche Bewilligungen zu erlangen; (6) technische<br />

Entwicklungen; (7) rechtliche und behördliche Verfahren;<br />

(8) negative Publizität und Medienberichte, welche<br />

dazu führen können, dass die tatsächlichen Entwicklungen<br />

und Resultate erheblich von den in diesem Dokument gemachten<br />

Aussagen abweichen können. <strong>Holcim</strong> unterliegt keinerlei<br />

Verpflichtung, zukunftsgerichtete Aussagen aufgrund neuer<br />

Informationen, zukünftiger Ereignisse oder anderer Gründe<br />

anzupassen oder zu ändern.<br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />

Zürcherstrasse 156<br />

CH-8645 Jona/Schweiz<br />

Telefon +41 58 858 86 00<br />

info@holcim.com<br />

www.holcim.com<br />

© 2011 <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> – Gedruckt in der Schweiz auf FSC-Papier<br />

© Vogelaufnahmen auf den Seiten 50 und 51: nayadefilms.com, Spanien<br />

Termine für die finanzielle Berichterstattung<br />

Resultate zum ersten Quartal 2011 4. Mai 2011<br />

Generalversammlung 5. Mai 2011<br />

Ex-Datum 9. Mai 2011<br />

Ausschüttung 12. Mai 2011<br />

Halbjahresresultate 2011 18. August 2011<br />

Presse- und Analystenkonferenz zum dritten Quartal 2011 9. November 2011<br />

Presse- und Analystenkonferenz zum Jahresabschluss 2011 29. Februar 2012


<strong>Holcim</strong> ist ein weltweit führender Anbieter von Zement und Zuschlagstoffen<br />

einschliesslich weiterer Geschäftsaktivitäten wie Transportbeton und<br />

Asphalt inklusive Serviceleistungen. Der Konzern ist in rund 70 Ländern<br />

präsent und beschäftigt mehr als 80 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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