Geschäftsbericht 2010 Holcim Ltd
Geschäftsbericht 2010 Holcim Ltd
Geschäftsbericht 2010 Holcim Ltd
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />
Biodiversität ist Leben<br />
<strong>2010</strong> war das Internationale Jahr der Biodiversität<br />
Strength. Performance. Passion.
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />
Strength. Performance. Passion.
<strong>Holcim</strong> ist ein weltweit führender Produzent und Anbieter<br />
von Zement und Zuschlagstoffen. Transportbeton, Beton-<br />
produkte und Asphalt einschliesslich damit verbundener<br />
Serviceleistungen sind weitere Geschäftsaktivitäten.<br />
Der Konzern ist in rund 70 Ländern tätig und beschäftigt<br />
mehr als 80 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Seit vielen Jahren leistet <strong>Holcim</strong> Pionierarbeit für nachhaltige<br />
Entwicklung – so bei der Förderung von Fauna und Flora<br />
an den Produktionsstandorten.<br />
<strong>Holcim</strong> ist wie kein anderer Baustoffkonzern global<br />
präsent und mit rund 2500 Produktionsbetrieben<br />
bestens positioniert. Die konsequente geographische<br />
Diversifikation stärkt den Konzern in einem wirtschaftlich<br />
anspruchsvollen Umfeld.<br />
Die lokalen Gesellschaften des 1912 in der Schweiz<br />
gegründeten Konzerns streben eine optimale Kundenbedienung<br />
an; dazu gehören innovative Serviceleistungen.<br />
In Produktion und Vertrieb sowie bezüglich<br />
der ökologischen und sozialen Verantwortung der<br />
Firma gelten globale Standards.<br />
Die Vereinten Nationen haben <strong>2010</strong> zum Jahr der<br />
Biodiversität erklärt, und <strong>Holcim</strong> will in diesem<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> auch über die Aktivitäten in diesem<br />
Bereich berichten. Der Konzern fördert Biodiversität<br />
an den Produktionsstandorten, und seit mehreren<br />
Jahren besteht eine entsprechende wertvolle Partnerschaft<br />
mit der International Union for Conservation<br />
of Nature (IUCN).<br />
<strong>Holcim</strong> wurde zum achten aufeinanderfolgenden Mal<br />
als Mitglied des Dow Jones Sustainability World Index<br />
bestätigt und damit als eines der nachhaltigsten<br />
Unternehmen der Baustoffbranche ausgezeichnet.<br />
Auch im Nachhaltigkeitsindex FTSE4Good ist <strong>Holcim</strong><br />
aufgeführt.
Finanzielle<br />
Informationen<br />
1 Konzerngewinn<br />
plus Abschreibungen<br />
und<br />
Wertminderungen.<br />
2 Nettofi nanzschulden<br />
dividiert<br />
durch das Total<br />
Eigenkapital.<br />
3 Der Gewinn pro<br />
Aktie wird<br />
basierend auf dem<br />
Konzerngewinn<br />
– Anteil Aktionäre<br />
<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> – und<br />
der gewichteten<br />
Anzahl Aktien<br />
berechnet.<br />
4 Vorschlag des<br />
Verwaltungsrates<br />
für eine Ausschüttung<br />
aus der<br />
Kapitaleinlagereserve.<br />
5 Positionen der<br />
Erfolgsrechnung<br />
zu Durchschnittskursen,Bilanzpositionen<br />
zu<br />
Jahresendkursen<br />
umgerechnet.<br />
Kennzahlen <strong>Holcim</strong>-Konzern<br />
<strong>2010</strong> 2009 ±% ±% auf<br />
vergleichbarer<br />
Basis<br />
Jahresproduktionskapazität Zement Mio. t 211,5 202,9 +4,2 +4,2<br />
Zementabsatz Mio. t 136,7 131,9 +3,6 +2,4<br />
Mineralischer Bindemittelabsatz Mio. t 4,1 3,5 +17,1 +5,7<br />
Zuschlagstoffabsatz Mio. t 157,9 143,4 +10,1 –1,6<br />
Transportbetonabsatz Mio. m3 45,9 41,8 +9,8 +0,2<br />
Asphaltabsatz Mio. t 10,6 11,0 –3,6 –3,6<br />
Nettoverkaufsertrag Mio. CHF 21 653 21 132 +2,5 –2,1<br />
Betrieblicher EBITDA Mio. CHF 4 513 4 630 –2,5 –6,1<br />
Betriebliche EBITDA-Marge % 20,8 21,9<br />
EBITDA Mio. CHF 4 988 5 229 –4,6<br />
Betriebsgewinn Mio. CHF 2 619 2 781 –5,8 –10,1<br />
Betriebsgewinn-Marge % 12,1 13,2<br />
Konzerngewinn Mio. CHF 1 621 1 958 –17,2 –18,2<br />
Konzerngewinn-Marge % 7,5 9,3<br />
Konzerngewinn – Anteil Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> Mio. CHF 1 182 1 471 –19,6 –21,1<br />
Geldfluss aus Geschäftstätigkeit Mio. CHF 3 659 3 888 –5,9 –8,3<br />
Geldfluss-Marge % 16,9 18,4<br />
Nettofinanzschulden Mio. CHF 11 363 13 833 –17,9 –9,9<br />
Funds from operations1 /Nettofinanzschulden % 31,3 27,6<br />
Total Eigenkapital Mio. CHF 21 121 22 044 –4,2<br />
Gearing2 % 53,8 62,8<br />
Personalbestand 31.12. 80 310 81 498 –1,5 –1,5<br />
Gewinn pro Aktie3 CHF 3.69 4.93 –25,2<br />
Verwässerter Gewinn pro Aktie3 CHF 3.69 4.93 –25,2<br />
Ausschüttung Mio. CHF 4804 480 0,0<br />
Ausschüttung/Dividende pro Aktie CHF 1.504 1.50 0,0<br />
Wichtigste Kennzahlen in USD (zur Veranschaulichung) 5<br />
Nettoverkaufsertrag Mio. USD 20 820 19 387 +7,4<br />
Betrieblicher EBITDA Mio. USD 4 339 4 248 +2,1<br />
Betriebsgewinn Mio. USD 2 518 2 551 –1,3<br />
Konzerngewinn – Anteil Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> Mio. USD 1 137 1 350 –15,8<br />
Geldfluss aus Geschäftstätigkeit Mio. USD 3 518 3 567 –1,4<br />
Nettofinanzschulden Mio. USD 12 088 13 430 –10,0<br />
Total Eigenkapital Mio. USD 22 469 21 402 +5,0<br />
Gewinn pro Aktie3 USD 3.55 4.52 –21,5<br />
Wichtigste Kennzahlen in EUR (zur Veranschaulichung) 5<br />
Nettoverkaufsertrag Mio. EUR 15 691 13 995 +12,1<br />
Betrieblicher EBITDA Mio. EUR 3 270 3 066 +6,7<br />
Betriebsgewinn Mio. EUR 1 898 1 842 +3,0<br />
Konzerngewinn – Anteil Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> Mio. EUR 857 974 –12,0<br />
Geldfluss aus Geschäftstätigkeit Mio. EUR 2 651 2 575 +3,0<br />
Nettofinanzschulden Mio. EUR 9 090 9 284 –2,1<br />
Total Eigenkapital Mio. EUR 16 897 14 795 +14,2<br />
Gewinn pro Aktie3 EUR 2.67 3.26 –18,1
Inhalt<br />
Jahresübersicht <strong>2010</strong> 6<br />
Aktionärsbrief 10<br />
Wertorientierte Unternehmensführung 19<br />
Schlüsselfaktoren des Erfolgs 19<br />
Organisation und Management 27<br />
Innovation 32<br />
Kapitalmarktinformationen 36<br />
Nachhaltige Entwicklung 40<br />
Umweltengagement und soziale Verantwortung 40<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 45<br />
Geschäftsverlauf 52<br />
Konzernregion Europa 52<br />
Konzernregion Nordamerika 60<br />
Konzernregion Lateinamerika 68<br />
Konzernregion Afrika, Naher Osten 76<br />
Konzernregion Asien, Ozeanien 82<br />
Corporate Governance 87<br />
Entschädigungsbericht 106<br />
Finanzielle Informationen 118<br />
Finanzieller Lagebericht 118<br />
Konzernabschluss 129<br />
Entschädigung der obersten Führungsgremien 189<br />
Gesellschaftsdaten 201<br />
Holdingabschluss 208<br />
5-Jahres-Übersicht 217<br />
<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />
Corporate Communications<br />
Roland Walker<br />
Telefon +41 58 858 87 10<br />
Fax +41 58 858 87 19<br />
communications@holcim.com<br />
<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />
Investor Relations<br />
Bernhard A. Fuchs<br />
Telefon +41 58 858 87 87<br />
Fax +41 58 858 80 09<br />
investor.relations@holcim.com<br />
Verbindlich ist die deutsche Version.
Milton, Kanada: Der renaturierte Steinbruch ist heute<br />
ein Vorzeigeprojekt, bestehend aus Feuchtgebieten, Seen,<br />
Wiesen und Wald (siehe Seiten 56 bis 59).<br />
<strong>Holcim</strong> hat mehr Zement, Zuschlagstoffe<br />
und Transportbeton verkauft.<br />
Konsolidierte Kennzahlen Nordamerika<br />
Nettoverkaufsertrag in Mio. CHF<br />
Nettoverkaufsertrag<br />
3 240<br />
in % des Konzernumsatzes 14,6<br />
Betrieblicher EBITDA in Mio. CHF 460<br />
Zement- und Mahlwerke 19<br />
Zuschlagstoffbetriebe 97<br />
Transportbeton- und Asphaltwerke 234<br />
Mitarbeiter 6 668<br />
2 3<br />
2<br />
3<br />
Puesto Viejo, Argentinien: Der renaturierte<br />
Steinbruch ist ein Schutzraum für seltene<br />
Pflanzen (siehe Seiten 64 bis 67).<br />
Konsolidierte Kennzahlen Lateinamerika<br />
Nettoverkaufsertrag in Mio. CHF<br />
Nettoverkaufsertrag<br />
3 442<br />
in % des Konzernumsatzes 15,5<br />
Betrieblicher EBITDA in Mio. CHF 999<br />
Zement- und Mahlwerke 27<br />
Zuschlagstoffbetriebe 25<br />
Transportbetonwerke 233<br />
Mitarbeiter 12 710
1 4 5<br />
El Puente, Spanien: Das Kieswerk, bewohnt<br />
von Tausenden von Vögeln, wurde von<br />
der Verwaltung der Provinz Kastilien-<br />
La Mancha zum Vogelschutzgebiet erklärt<br />
(siehe Seiten 48 bis 51).<br />
4<br />
1<br />
Konsolidierte Kennzahlen Europa<br />
Nettoverkaufsertrag in Mio. CHF<br />
Nettoverkaufsertrag<br />
6 535<br />
in % des Konzernumsatzes 29,3<br />
Betrieblicher EBITDA in Mio. CHF 1 045<br />
Zement- und Mahlwerke 40<br />
Zuschlagstoffbetriebe 259<br />
Transportbeton- und Asphaltwerke 636<br />
Mitarbeiter 19 690<br />
El Gara, Marokko: Die Wiederaufforstung von<br />
200 Hektaren wird helfen, das Vordringen der Wüste<br />
zu verhindern und die Artenvielfalt zu schützen<br />
(siehe Seiten 72 bis 75).<br />
Konsolidierte Kennzahlen Afrika, Naher Osten<br />
Nettoverkaufsertrag in Mio. CHF<br />
Nettoverkaufsertrag<br />
1 098<br />
in % des Konzernumsatzes 4,9<br />
Betrieblicher EBITDA in Mio. CHF 359<br />
Zement- und Mahlwerke 13<br />
Zuschlagstoffbetriebe 5<br />
Transportbetonwerke 25<br />
Mitarbeiter 2 213<br />
Lugait, Philippinen: Kinder geniessen die Natur<br />
beim Schmetterlingsgarten (siehe Seiten 78 bis 81).<br />
Konsolidierte Kennzahlen Asien, Ozeanien<br />
Nettoverkaufsertrag in Mio. CHF 7 958<br />
Nettoverkaufsertrag<br />
in % des Konzernumsatzes 35,7<br />
Betrieblicher EBITDA in Mio. CHF 1 820<br />
Zement- und Mahlwerke 58<br />
Zuschlagstoffbetriebe 86<br />
Transportbetonwerke 403<br />
Mitarbeiter 38 172<br />
5<br />
6<br />
7<br />
Jahresübersicht <strong>2010</strong>
Zement<br />
Profil<br />
Zement ist ein hydraulisch aktives Bindemittel und<br />
wird in einem aufwendigen, kapitalintensiven Prozess<br />
hergestellt. Kern der Produktion ist der Drehofen,<br />
in dem Kalkstein und Ton auf rund 1450 Grad Celsius<br />
erhitzt werden. So entsteht in einem Sinterverfahren<br />
das Halbfabrikat Klinker. In der Zementmühle wird der<br />
Klinker unter Zugabe von Gips zu einem feinen Pulver<br />
– dem traditionellen Portlandzement – gemahlen.<br />
Je nach Verwendungszweck werden andere hochwertige<br />
Stoffe wie Hüttensand, Flugasche, Puzzolan<br />
und Kalkstein beigemischt, um die Eigenschaften des<br />
Zementes zu beeinflussen. <strong>Holcim</strong> bietet den Kunden<br />
ein breites Sortiment an und entwickelt auch massgeschneiderte<br />
Lösungen für spezielle Applikationen.<br />
Zuschlagstoffe<br />
Profil<br />
Zuschlagstoffe sind gebrochenes Gestein (Schotter)<br />
sowie Kies und Sand. Kern der Produktion ist die<br />
Gewinnung, Aufbereitung und Sortierung des Rohmaterials<br />
einschliesslich Qualitätsprüfungen.<br />
Zuschlagstoffe werden hauptsächlich bei der Herstellung<br />
von Beton, Betonprodukten und Asphalt<br />
sowie zur Kofferung von Strassen und als Unterbau<br />
bei Eisenbahntrassees eingesetzt. Die Wiederaufbereitung<br />
von Zuschlagstoffen aus dem Betonrecycling<br />
gewinnt bei <strong>Holcim</strong> zunehmend an Bedeutung.<br />
Weitere Baustoffe und Serviceleistungen<br />
Profil<br />
Beton ist weltweit volumenmässig nach Wasser das<br />
meistkonsumierte Gut. Ein Kubikmeter besteht aus rund<br />
300 Kilogramm Zement, 150 Liter Wasser und 2 Tonnen<br />
Zuschlagstoffen. Beton ist ein sehr umweltfreundlicher<br />
und energieeffizienterBaustoff. Asphalt wird auf Bitumenbasis<br />
hergestellt und hauptsächlich als Strassenbelag<br />
eingesetzt. Er besteht grösstenteils aus Zuschlagstoffen<br />
unterschiedlicher Korngrösse. Die Serviceleistungen<br />
beinhalten insbesondere die Bauleistungen und den<br />
internationalen Handel. Mit der Akquisition in Australien<br />
hat dieses Segment an Bedeutung gewonnen.<br />
Entwicklung<br />
<strong>2010</strong> erhöhte sich der Zementabsatz um 3,6 Prozent<br />
auf 136,7 Millionen Tonnen. Darüber hinaus wurden<br />
4,1 Millionen Tonnen andere mineralische Bindemittel<br />
verkauft. Das entspricht einer Zunahme von 17,1 Prozent.<br />
Der höhere Absatz stützt sich auf Mehrverkäufe in den<br />
Konzernregionen Asien, Ozeanien, Nordamerika und<br />
Afrika, Naher Osten. Mengenmässig knapp gehalten<br />
hat sich Lateinamerika, und in Europa gingen die Lieferungen<br />
konjunkturbedingt zurück. In der insgesamt<br />
positiven Entwicklung widerspiegeln sich auch die<br />
Kapazitätserweiterungen in wichtigen Märkten und<br />
die Vollkonsolidierung von Cement Australia.<br />
Entwicklung<br />
Im Segment Zuschlagstoffe stiegen die Verkäufe mit<br />
einem Plus von 10,1 Prozent auf 157,9 Millionen Tonnen<br />
stark an. Zulegen konnte <strong>Holcim</strong> in Lateinamerika, primär<br />
aber in Asien, Ozeanien, wo sich die Vollkonsolidierung<br />
von <strong>Holcim</strong> Australia vorteilhaft auswirkte. Einen höheren<br />
Absatz erzielten die Konzerngesellschaften in Neuseeland,<br />
Thailand und auf den Philippinen. In Europa und in Afrika,<br />
Naher Osten war das Zuschlagstoffgeschäft insgesamt<br />
rückläufig. Einige Konzerngesellschaften konnten jedoch<br />
mehr Schotter, Kies und Sand ausliefern. Dazu zählen<br />
Aggregate Industries UK sowie die Gesellschaften in<br />
Belgien, Deutschland, der Schweiz, in Ungarn und in der<br />
Tschechischen Republik. In Nordamerika war das Zuschlagstoffgeschäft<br />
rückläufig.<br />
Entwicklung<br />
Die Verkäufe von Transportbeton nahmen um 9,8 Prozent<br />
auf 45,9 Millionen Kubikmeter zu. Am kräftigsten<br />
war das Wachstum in Asien, Ozeanien wegen der Vollkonsolidierung<br />
von <strong>Holcim</strong> Australia. Auch in Nordund<br />
Lateinamerika stieg das Liefervolumen an, allen<br />
voran in Kanada, Mexiko und Chile. Die Konzernregion<br />
Afrika, Naher Osten konnte den Absatz knapp halten,<br />
und in Europa resultierte ein Minus von 5,9 Prozent.<br />
Der Asphaltabsatz hat abgenommen, und zwar um<br />
3,6 Prozent auf 10,6 Millionen Tonnen.
Konsolidierte Kennzahlen Zement <strong>2010</strong><br />
Produktionskapazität in Mio. t 211,5<br />
Zement- und Mahlwerke 157<br />
Zementabsatz in Mio. t 136,7<br />
Nettoverkaufsertrag 1 in Mio. CHF 13 948<br />
Betrieblicher EBITDA 1 in Mio. CHF 3 755<br />
Mitarbeiter 51 133<br />
1 Unter Einschluss aller anderen hydraulischen Bindemittel.<br />
Konsolidierter Zementabsatz <strong>2010</strong> nach Regionen 1 en<br />
Europa 26,2 Mio. t<br />
Nordamerika 11,1 Mio. t<br />
Lateinamerika 22,7 Mio. t<br />
Afrika, Naher Osten 8,9 Mio. t<br />
Asien, Ozeanien 71,4 Mio. t<br />
1 Interregionale Lieferungen –3,6 Mio. t<br />
Konsolidierte Kennzahlen Zuschlagstoffe <strong>2010</strong><br />
Zuschlagstoffbetriebe 472<br />
Zuschlagstoffabsatz in Mio. t 157,9<br />
Nettoverkaufsertrag in Mio. CHF 2 495<br />
Betrieblicher EBITDA in Mio. CHF 530<br />
Mitarbeiter 6 478<br />
Konsolidierter Zuschlagstoffabsatz <strong>2010</strong> nach Regionen<br />
Europa 77,6 Mio. t<br />
Nordamerika 39,2 Mio. t<br />
Lateinamerika 12,2 Mio. t<br />
Afrika, Naher Osten 2,5 Mio. t<br />
Asien, Ozeanien 26,4 Mio. t<br />
Konsolidierte Kennzahlen<br />
Weitere Baustoffe und Serviceleistungen <strong>2010</strong><br />
Transportbetonwerke 1 426<br />
Asphaltwerke 105<br />
Transportbetonabsatz in Mio. m 3 45,9<br />
Asphaltabsatz in Mio. t 10,6<br />
Nettoverkaufsertrag in Mio. CHF 8 107<br />
Betrieblicher EBITDA in Mio. CHF 228<br />
Mitarbeiter 22 577<br />
Entwicklung Zementabsatz<br />
Mio. t<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2006<br />
Entwicklung Zuschlagstoffabsatz<br />
Mio. t<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2006<br />
Entwicklung Transportbetonabsatz<br />
Mio. m3 50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
2006<br />
2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
8 9<br />
Jahresübersicht <strong>2010</strong>
In einem anspruchsvollen Umfeld hat <strong>Holcim</strong> mehr<br />
Zement, Zuschlagstoffe und Transportbeton verkauft.<br />
Gezielte Kapazitätserweiterungen steigern Umwelt-<br />
und Kosteneffizienz.<br />
Liebe Aktionärin, lieber Aktionär<br />
Konjunkturaufschwung wirkte nur verzögert auf Baustoffnachfrage<br />
<strong>2010</strong> erholte sich die Weltwirtschaft weiter, allerdings unterschiedlich. Viele Industrienationen überwanden die<br />
Rezession, und die aufstrebenden Märkte blieben – unter anderem gestärkt durch eine solide Bautätigkeit –<br />
weitgehend auf Wachstumskurs. In Europa und Nordamerika zeigte die anziehende Konjunktur in der Bauwirtschaft<br />
allerdings noch wenig Wirkung. Die Impulsprogramme wurden nicht überall konsequent umgesetzt.<br />
Zudem hemmten Kälteperioden, heftige Regenfälle und tropische Stürme die Bautätigkeit in vielen Ländern.<br />
Absatzsteigerungen<br />
Trotz des vielerorts anspruchsvollen Umfeldes steigerte <strong>Holcim</strong> die Liefermengen. Dieses Mengenwachstum ist<br />
breit abgestützt, denn in allen fünf Konzernregionen haben Konzerngesellschaften zu diesem Erfolg beigetragen.<br />
Bei den Zuschlagstoffen und beim Transportbeton war der prozentuale Anstieg ausgeprägter als beim<br />
Zement. Dies zeigte sich gerade auch bei den ausgebauten Aktivitäten in Australien, wo die neue Konzerngesellschaft<br />
<strong>Holcim</strong> Australia – eine landesweit führende Anbieterin von Zuschlagstoffen, Transportbeton und<br />
Betonwaren – erstmals ganzjährig konsolidiert wurde. In den rasch wachsenden Grossagglomerationen Asiens<br />
nahmen die Transportbetonverkäufe überdurchschnittlich zu.<br />
Wirkungsvolles Kostenmanagement<br />
Aufgrund der unsicheren Konjunkturaussichten setzte <strong>Holcim</strong> auch <strong>2010</strong> auf ein straffes Kostenmanagement, um<br />
die im Vorjahr erzielten, namhaften Fixkosteneinsparungen trotz Inbetriebnahme neuer Produktionskapazitäten<br />
zu sichern. Effektiv ist es den Konzerngesellschaften gelungen, die Fixkosten nochmals um CHF 312 Millionen zu<br />
senken. Dies wirkte sich positiv auf die Erfolgsrechnung aus.<br />
Höherer Umsatz und nur leicht tieferes Betriebsergebnis<br />
Der konsolidierte Nettoverkaufsertrag erhöhte sich um 2,5 Prozent auf CHF 21,7 Milliarden, während der betriebliche<br />
EBITDA um 2,5 Prozent auf CHF 4,5 Milliarden zurückging. Ausschlaggebend dafür waren unter anderem die<br />
schlechteren Geschäftsabschlüsse von <strong>Holcim</strong> Apasco in Mexiko und ACC in Indien. <strong>Holcim</strong> Apasco wurde von<br />
der schwachen Binnennachfrage getroffen, und bei ACC führte die verspätete Inbetriebnahme zusätzlicher<br />
Zementkapazitäten zu höheren Produktions- und Distributionskosten. Bei den Zuschlagstoffen hat die betriebliche<br />
EBITDA-Marge des Konzerns jedoch zugenommen.<br />
Den stärksten Rückgang des operativen Ergebnisses erlitt <strong>Holcim</strong> in Europa. In den beiden Konzernregionen Nordamerika<br />
und Afrika, Naher Osten konnte die betriebliche EBITDA-Marge gesteigert werden. Über dem Vorjahr lag<br />
das operative Ergebnis in der Konzernregion Asien, Ozeanien – getragen von den Vollkonsolidierungen in Australien<br />
und dem guten Geschäftsgang in Indonesien. Die betriebliche EBITDA-Marge bildete sich in dieser Konzernregion<br />
zurück; das spiegelt auch den veränderten Produktemix als Folge der Neukonsolidierung von <strong>Holcim</strong> Australia und<br />
den temporären Preisdruck in Indien während des Monsuns. In Lateinamerika verbesserte sich vor allem <strong>Holcim</strong><br />
Brasilien substantiell.
Solide Finanzierung<br />
Der Konzerngewinn sank um 17,2 Prozent auf CHF 1,6 Milliarden, und der Anteil der Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> fiel um<br />
19,6 Prozent auf CHF 1,2 Milliarden.<br />
<strong>Holcim</strong> schloss das Jahr <strong>2010</strong> einmal mehr mit einer soliden Bilanz und Liquidität. Die Nettoverschuldung des<br />
Konzerns wurde trotz des Baus neuer Anlagen und der Inbetriebnahme zusätzlicher Kapazitäten weiter gesenkt.<br />
Der Geldfluss aus Geschäftstätigkeit stabilisierte sich mit CHF 3,7 Milliarden auf hohem Niveau.<br />
Durch Kapazitätserweiterungen Kosten senken, Erträge steigern und Umweltbilanz verbessern<br />
Wie schon in den Vorjahren investierte <strong>Holcim</strong> in allen Segmenten in gezielte Kapazitätserweiterungen.<br />
Im Vordergrund stand das 2007 initiierte Ausbauprogramm im Segment Zement. Der Höhepunkt des Mittel-<br />
einsatzes wurde bereits 2009 erreicht, aber <strong>2010</strong> wurden immerhin noch CHF 1,2 Milliarden für Erweiterungsinvestitionen<br />
in bestehenden und neuen Märkten eingesetzt. Die weitere Investitionstätigkeit wurde nochmals<br />
auf tiefem Niveau gehalten.<br />
<strong>2010</strong> hat der Konzern neue Zementkapazitäten im Ausmass von 6,8 Millionen Tonnen in Betrieb genommen.<br />
Im Rahmen des Ausbauprogramms ging kurz vor Jahresende in Hermosillo, im Nordwesten von Mexiko, ein<br />
neues Zementwerk von <strong>Holcim</strong> Apasco in Betrieb. Es verfügt über eine Jahreskapazität von 1,6 Millionen Tonnen<br />
Zement und erlaubt die effizientere Bedienung der regionalen Bauwirtschaft sowie das Einsparen von Logistikkosten.<br />
Über eine erweiterte Mahlkapazität verfügt seit <strong>2010</strong> auch das Werk Nobsa in Kolumbien. In Indien<br />
nahmen Ambuja Cements und ACC mehrere Zement- und Mahlwerke in Betrieb, die im Verbund arbeiten. Damit<br />
sind die beiden Konzerngesellschaften bestens gerüstet, um am stetig wachsenden Zementverbrauch teilzuhaben.<br />
Zum Ausbauprogramm gehörte auch das Werk Wadi, wo ACC eine erweiterte Ofenlinie in Betrieb nahm; sie gilt<br />
derzeit mit einer Tageskapazität von 12 500 Tonnen als eine der grössten Produktionseinheiten weltweit.<br />
Weitere Kapazitätserweiterungen sind in Russland, Aserbaidschan, Ecuador, Indien und Indonesien im Gange.<br />
Ausserdem ist in Australien ein grosser Steinbruch geplant, der die optimale Versorgung der Agglomeration von<br />
Sydney mit Zuschlagstoffen erlauben wird.<br />
Auf Marktbedürfnisse ausgerichtete zentrale Dienstleistungen<br />
<strong>Holcim</strong> setzt mit innovativen, umweltfreundlichen Produkten und Systemlösungen Akzente und zielt auf Mehr-<br />
wert für die Kunden. Der Konzern arbeitet eng mit verschiedenen Universitäten sowie wichtigen Forschungs- und<br />
Entwicklungsinstituten zusammen. Auch in den Konzernstäben arbeiten viele hochqualifizierte Experten in diesen<br />
Richtungen. Um die Unterstützung der Konzerngesellschaften zu verstärken, wurden die zentralen Servicefunktio-<br />
nen stärker gebündelt. Die <strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong> arbeitet das im Konzern vorhandene globale Wissen optimal<br />
auf und sorgt für eine rasche Multiplikation im Konzern.<br />
10 11<br />
Aktionärsbrief
Nachhaltigkeitskriterien für innovative Produkte<br />
Bei der Produktentwicklung setzt <strong>Holcim</strong> stark auf umweltfreundliche Baustoffe. In erster Linie geht es um den<br />
Einsatz neuartiger mineralischer Bindemittel und alternativer Rohstoffe, die den Klinkerfaktor und die CO2-<br />
Emissionen senken. Für den boomenden Wohnbau in vielen ländlichen Gegenden der aufstrebenden Märkte<br />
entwickelte <strong>Holcim</strong> erfolgreich gezielte Angebote. Der Konzern verfügt auch über neuartige Logistikkonzepte,<br />
die Bauunternehmungen bei der termingerechten und qualitätsbewussten Erstellung hochanspruchsvoller<br />
Betonbauten unterstützen. Dafür wurden entsprechende Trainingskonzepte entwickelt.<br />
Biodiversität als Teil der nachhaltigen Entwicklung<br />
Teil der Konzernstrategie ist die Förderung der nachhaltigen Entwicklung. Zur ökologischen Verantwortung gehört<br />
auch die Erhaltung der Artenvielfalt. Dieser <strong>Geschäftsbericht</strong> schenkt dem Thema anlässlich des UNO-Jahres<br />
der Biodiversität besondere Aufmerksamkeit. Dem Schutz der Artenvielfalt kommt an rund 600 Standorten,<br />
wo der Konzern Kalkstein, Ton und Mergel für die Zementproduktion sowie Schotter, Kies und Sand als Zuschlagstoffe<br />
abbaut, eine besondere Bedeutung zu. <strong>Holcim</strong> hatte schon 2007 ein Abkommen mit der International<br />
Union for Conservation of Nature (IUCN) zur Stärkung der Biodiversität unterzeichnet. Aus dieser Zusammenarbeit<br />
sind eine griffige Strategie und ein entsprechendes Managementsystem zum Schutz der biologischen<br />
Vielfalt entstanden. Die Partnerschaft wurde inzwischen um drei Jahre verlängert.<br />
Die Stärkung der Sicherheitskultur im ganzen Konzern steht nach wie vor im Zentrum der Bemühungen. Es wur-<br />
den sichtbare Fortschritte erzielt; dennoch gab es Todesfälle zu beklagen, die wir sehr bedauern. Verwaltungsrat<br />
und Konzernleitung sind aber überzeugt, dass mit den eingeleiteten Massnahmen die notwendigen Fortschritte<br />
erreicht werden.<br />
Management Development und Verjüngung der Führung<br />
Talentförderung und Nachfolgeplanung werden im Konzern nach einheitlichen Regeln und Prozessen durchgeführt.<br />
Mit Fachausbildung am Arbeitsplatz, eigenen Ausbildungsmodulen und der Zusammenarbeit mit führenden<br />
Universitäten bereiten wir die 80 000 Mitarbeitenden permanent auf das sich rasch wandelnde Umfeld vor.<br />
Auf Konzernebene konzentrierten sich Verwaltungsrat und Konzernleitung auf die Verjüngung der Geschäftsleitung.<br />
Neu in die Konzernleitung gewählt wurden Thomas Aebischer als designierter CFO des Konzerns,<br />
Andreas Leu als Verantwortlicher für Lateinamerika sowie Roland Köhler als CEO der <strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong>.<br />
Damit gelang es, die Konzernleitung innerhalb von zwei Jahren mit sechs neuen Mitgliedern zu erneuern.<br />
Dank an Kunden, Partner und Mitarbeiter<br />
Dass sich <strong>Holcim</strong> gut behaupten konnte, verdanken wir den alten und neuen Kunden in aller Welt, die auf unsere<br />
Produkte und Serviceleistungen setzten. Um sie weiterhin mit innovativen Lösungen rasch und effizient zu bedienen,<br />
wird <strong>Holcim</strong> alles tun. Ein weiterer Dank richtet sich aber auch an alle Partner, die uns in vielen Bereichen<br />
auch <strong>2010</strong> tatkräftig unterstützten, ganz besonders aber an alle Mitarbeitenden im Konzern: Ihr Einsatz und ihr<br />
Können waren auch im vergangenen Jahr das Fundament für den Erfolg von <strong>Holcim</strong>.
Antrag auf Ausschüttung in Höhe des Vorjahres<br />
Ausblick 2011<br />
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 5. Mai 2011 eine Ausschüttung aus der Kapitaleinlagereserve<br />
in Höhe des Vorjahres von CHF 1.50 pro Namenaktie. Damit liegt die Ausschüttungsquote über dem<br />
Zielband von einem Drittel des Konzerngewinns. Dies widerspiegelt das Vertrauen des Verwaltungsrates und der<br />
Konzernleitung in die weitere Geschäftsentwicklung.<br />
Nach wie vor bestehen für einzelne Teile der Weltwirtschaft Unsicherheiten bezüglich der Konjunkturentwicklung.<br />
Aus globaler Sicht darf jedoch davon ausgegangen werden, dass sich die Bauwirtschaft in den reifen Märkten<br />
erholen kann und das Wachstum in den aufstrebenden Märkten anhalten wird. Deshalb erwartet <strong>Holcim</strong> Absatzsteigerungen<br />
in allen Segmenten. Der Konzern wird alles daransetzen, dem Anstieg der Produktions- und Distributionskosten<br />
mit Nachdruck durch Preiserhöhungen entgegenzuwirken.<br />
In Asien ist mit einem fortgesetzten Wachstum und in der zweiten Jahreshälfte mit zusätzlichen Bauaktivitäten<br />
in Ozeanien zu rechnen. Leicht steigende Volumen werden für Europa und Nordamerika erwartet, und auch Lateinamerika<br />
darf von einer wachsenden Baustoffnachfrage ausgehen. Verhaltener wird die Entwicklung allerdings in<br />
der Konzernregion Afrika, Naher Osten sein.<br />
Verwaltungsrat und Konzernleitung sind überzeugt, dass der Konzern am weiteren Wachstum in den aufstrebenden<br />
Märkten erfolgreich teilhaben wird und in Europa und Nordamerika dank der schlanken Kostenstruktur von einer<br />
weiteren Konjunkturerholung überdurchschnittlich profitieren wird.<br />
Rolf Soiron Markus Akermann<br />
Präsident des<br />
Verwaltungsrates<br />
Chief Executive Officer<br />
2. März 2011<br />
12<br />
13<br />
Aktionärsbrief
Interview mit Julia Marton-Lefèvre<br />
Generaldirektorin IUCN<br />
(International Union for Conservation of Nature)<br />
Das neue IUCN Conservation Centre.
Der “<strong>Holcim</strong> Think Tank” befindet sich über dem IUCN<br />
Conservation Centre mit Blick auf den Genfersee und die Alpen.<br />
<strong>Holcim</strong> und IUCN: “Wir teilen eine Vision”<br />
Die International Union for Conservation of Nature<br />
(IUCN) mit Sitz in Gland (Schweiz) und <strong>Holcim</strong> sind<br />
seit vier Jahren Partner. Die gemeinsamen Aktivitäten<br />
haben zum Ziel, Umweltschutzstandards für den<br />
<strong>Holcim</strong>-Konzern zu definieren und damit einen Beitrag<br />
zur Nachhaltigkeit der Zementindustrie und<br />
verwandter Branchen zu leisten. Das Partnerschaftsabkommen<br />
wurde kürzlich um drei weitere Jahre<br />
verlängert. Die Generaldirektorin der IUCN, Julia<br />
Marton-Lefèvre, nimmt im Interview Stellung zur<br />
Zusammenarbeit mit <strong>Holcim</strong>.<br />
Weshalb geht die IUCN Partnerschaften<br />
mit privaten Firmen ein?<br />
Der Erhalt der Biodiversität ist eine der grössten<br />
Herausforderungen für die Weltgemeinschaft. Die<br />
Privatwirtschaft hat einen so wichtigen Stellenwert in<br />
unserer Gesellschaft, dass sie unweigerlich integraler<br />
Bestandteil der Lösung sein muss. Unternehmen sind<br />
genauso wie die Menschen auf eine intakte Natur angewiesen<br />
und beeinflussen die Biodiversität oft direkt<br />
durch ihre Tätigkeiten. Sie können aber auch wichtige<br />
Treiber von Veränderungen sein. Solange also eine<br />
Firma wirklich bestrebt ist, ihr Wirtschaften zum<br />
Vorteil der Natur zu verändern, arbeiten wir gerne<br />
mit ihr zusammen.<br />
Was ist speziell an der Zusammenarbeit mit <strong>Holcim</strong>?<br />
Ich glaube, <strong>Holcim</strong> und IUCN haben in den letzten<br />
Jahren eine wirklich bedeutsame Zusammenarbeit<br />
entwickelt. Die Unternehmensführung, vertreten<br />
durch CEO Markus Akermann, mit dem ich vor vier<br />
Jahren das Abkommen unterzeichnete, bekennt sich<br />
dazu. Dies gilt auch für die lokalen <strong>Holcim</strong>-Mitarbeitenden,<br />
mit denen wir weltweit zusammenarbeiten.<br />
<strong>Holcim</strong> ist jederzeit sehr transparent und flexibel, und<br />
das fördert natürlich ein konstruktives Zusammenarbeiten.<br />
Diese Offenheit führte auch dazu, dass wir<br />
Julia Marton-Lefèvre, Generaldirektorin IUCN<br />
14 15<br />
Interview Julia Marton-Lefèvre
Interview Julia Marton-Lefèvre<br />
<strong>Holcim</strong> lieferte unter anderem CO2-reduzierten Zement,<br />
finanzielle Unterstützung und technisches Fachwissen.<br />
aus Chancen, die sich uns boten, zählbare Resultate<br />
hervorbrachten. Ich denke da zum Beispiel an die<br />
Beteiligung von <strong>Holcim</strong> an der globalen Studie “The<br />
Economics of Ecosystems and Biodiversity (TEEB)”.<br />
Was sind die Erkenntnisse der IUCN aus dieser ersten<br />
Phase der Partnerschaft?<br />
Unsere Kooperation mit <strong>Holcim</strong> war bis anhin sehr<br />
fruchtbar. Sie ist sogar zu einem exemplarischen Beispiel<br />
für unsere Beziehungen mit Unternehmen in<br />
anderen Branchen geworden. Die Zusammenarbeit<br />
mit <strong>Holcim</strong> betrifft verschiedenste Bereiche von IUCN:<br />
von unseren Regionen- und Länderbüros in Asien,<br />
Europa sowie in Nord- und Südamerika bis zu unseren<br />
freiwilligen wissenschaftlichen Experten aus der<br />
ganzen Welt. Das Wissen aus den gemeinsamen<br />
Projekten, zum Beispiel über die Belastung der Natur<br />
im Umfeld von Steinbrüchen, wird zudem von der<br />
IUCN interdisziplinär weiterverwendet.<br />
Was versprechen Sie sich von der zweiten Phase,<br />
der Verlängerung des Vertrags mit <strong>Holcim</strong>?<br />
Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit über die<br />
nächsten drei Jahre. Das Hauptaugenmerk liegt auf<br />
der Verfeinerung von Strategien und Verfahren zum<br />
Schutz der Biodiversität in den weltweiten Operationen<br />
von <strong>Holcim</strong>. Zudem werden wir einige neue Themen<br />
angehen, hauptsächlich im Zusammenhang mit Wasser.<br />
Das Entwickeln von Richtlinien für den Umgang mit<br />
Wasser und die Einwirkung der Produktionsstandorte<br />
auf den lokalen Grundwasserspiegel stehen dabei im<br />
Zentrum der Überlegungen. Des weiteren werden wir<br />
unser Engagement im Baustoffsektor verstärken.<br />
Dies ist der Hauptsitz von IUCN und wichtigen internationalen<br />
Umweltverbänden.<br />
Kooperationen von Organisationen wie der IUCN<br />
mit der Privatwirtschaft werden oft mit Argwohn<br />
betrachtet. Wie sichern Sie Ihre Unabhängigkeit<br />
und Integrität in einer solchen Partnerschaft?<br />
Die IUCN ist eine demokratische Vereinigung von über<br />
1100 Organisationen und nahezu 11 000 Experten<br />
mit einer starken Verankerung in der Umweltschutzbewegung,<br />
rund um die Welt. Gewisse Mitglieder<br />
dieser grossen Gemeinschaft stehen Partnerschaften<br />
mit Unternehmen immer noch skeptisch gegenüber.<br />
Wir legen daher grössten Wert darauf, unsere Unabhängigkeit<br />
und Integrität zu bewahren und jederzeit<br />
transparent und resultatorientiert zu arbeiten.<br />
Wir haben strenge operative Richtlinien und Kontrollmechanismen<br />
und überprüfen sehr genau, dass<br />
unsere Partner wirklich der Nachhaltigkeit verpflichtet<br />
sind.<br />
Was bedeutet Ihnen die Partnerschaft mit <strong>Holcim</strong><br />
persönlich?<br />
<strong>Holcim</strong> und die IUCN teilen die Vision einer gerechten<br />
Welt, welche die Natur bewahren möchte. Die Partnerschaft<br />
hat beiden Seiten viel gebracht. Es war und ist<br />
mir eine Freude, mit <strong>Holcim</strong> zusammenzuarbeiten<br />
und das Bekenntnis des Unternehmens zur Biodiversität<br />
mitzuerleben. <strong>Holcim</strong> und ihre Foundation for<br />
Sustainable Construction haben das jüngst eröffnete<br />
IUCN Conservation Centre in der Schweiz grosszügig<br />
unterstützt, was half, unseren Traum vom weltweit<br />
grünsten Hauptsitz für IUCN möglich zu machen.<br />
Julia Marton-Lefèvre, Generaldirektorin IUCN
Biologische Vielfalt – eine Ressource, mit der <strong>Holcim</strong> sorgfältig umgeht<br />
Die Generalversammlung der UNO rief <strong>2010</strong> zum “Internatio-<br />
nalen Jahr der Biodiversität” aus. Damit erinnert die Völker-<br />
gemeinschaft daran, dass die Vielfalt der Arten und Lebens-<br />
räume weltweit in rasantem Tempo abnimmt – und die ganze<br />
Menschheit betrifft. <strong>Holcim</strong> setzt sich seit vielen Jahren welt-<br />
weit für die Artenvielfalt und den schonungsvollen Umgang<br />
mit natürlichen Ressourcen ein.<br />
Biologische Vielfalt ist mehr als Artenvielfalt. Untrennbar<br />
damit verbunden sind auch die Vielfalt der Ökosysteme<br />
und jene der genetischen Vielfalt innerhalb einer<br />
Art. In seiner Gesamtheit ist dieser natürliche Reichtum<br />
eine wesentliche Lebensgrundlage. Dieser Reichtum ist<br />
in Gefahr: Über 52 000 Tier- und Pflanzenarten, die auf<br />
IUCNs Roter Liste der gefährdeten Arten stehen, wurden<br />
bewertet. 18 000 davon gelten als vom Aussterben<br />
bedroht, darunter jedes fünfte Säugetier und jede achte<br />
Vogelart. In den letzten Jahren wurde zwar viel unternommen,<br />
um den Rückgang der Artenvielfalt zu bremsen<br />
– doch es muss noch mehr getan werden.<br />
<strong>Holcim</strong> ist sich der Verantwortung bewusst<br />
Eine der grössten Bedrohungen für Biodiversität ist der<br />
weltweit ansteigende Ressourcenverbrauch. Er führt<br />
dazu, dass wertvoller Boden verloren geht, Ökosysteme<br />
zerstückelt werden und die Qualität des Lebensraums<br />
sinkt. Auch die Baustoffindustrie ist auf grosse Rohmaterialmengen<br />
und Energie angewiesen. Vom Abbau<br />
natürlicher Rohstoffe für die Herstellung von Zement<br />
In den Steinbrüchen werden regelmässig Besuche<br />
und Workshops für Schulklassen durchgeführt.<br />
Wunderschönes Pfauenauge.<br />
und Zuschlagstoffen sind bestehende Ökosysteme<br />
betroffen. Als einer der weltweit grössten Anbieter<br />
von Baustoffen ist sich <strong>Holcim</strong> dessen bewusst und<br />
agiert entsprechend. Weil der Erhalt der Biodiversität<br />
überall ein wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen<br />
Entwicklung ist, sucht <strong>Holcim</strong> nach Möglichkeiten, den<br />
Bedarf an natürlichen Ressourcen und die Auswirkungen<br />
der Produktion auf die Umwelt zu minimieren.<br />
Partnerschaft mit der IUCN<br />
Weil der Erhalt der Biodiversität aber eine umfassende<br />
und sich ständig verändernde Herausforderung ist,<br />
kooperiert das Unternehmen eng mit der Weltnaturschutzorganisation<br />
International Union for Conservation<br />
of Nature (IUCN). 2007 vereinbarten die beiden<br />
Partner eine Zusammenarbeit. Seither wurde ein<br />
wichtiger Meilenstein erreicht: Eine Expertengruppe<br />
entwickelte das Biodiversity-Managementsystem<br />
(BMS): Empfehlungen, wie Biodiversität in <strong>Holcim</strong>s Nutzung<br />
von Steinbrüchen eingebettet werden kann und<br />
wie das Managementsystem organisiert und angepasst<br />
16 17<br />
Biologische Vielfalt
Biologische Vielfalt<br />
Die Ausstellung zur Biodiversität ist für die<br />
Öffentlichkeit bestimmt.<br />
Regelmässig werden Naturfotografiekurse<br />
durchgeführt.<br />
werden muss, um dem Erhalt der Artenvielfalt zu dienen.<br />
<strong>Holcim</strong> ist nun daran, die Empfehlungen umzusetzen.<br />
Verschiedene Konzerngesellschaften haben zudem auch<br />
vor Ort mit der IUCN zusammengearbeitet – etwa jene<br />
in Sri Lanka, Vietnam, Costa Rica, Nicaragua, Spanien<br />
oder China.<br />
Dank der Partnerschaft soll der Erfahrungsaustausch<br />
vorangetrieben werden. Deshalb haben <strong>Holcim</strong> und<br />
IUCN die Empfehlungen der Öffentlichkeit zugänglich<br />
gemacht, in der Hoffnung, die Diskussion anzuregen<br />
und weitere Unternehmen der Industrie zum Handeln<br />
zu bewegen.<br />
Renaturierte Steinbrüche –<br />
ein Gewinn für Mensch und Natur<br />
Die Renaturierungsprojekte von <strong>Holcim</strong> sind vorzügliche<br />
Beispiele für einen positiven Beitrag für die Umwelt<br />
und Artenvielfalt. Auf der ganzen Welt werden Steinbrüche<br />
sorgfältig renaturiert und in wertvolle Oasen<br />
für Flora und Fauna verwandelt. Das Konzept der naturnahen<br />
Gestaltung prägt den gesamten Prozess des<br />
Materialabbaus. Mit der Renaturierung wird schon<br />
während des Abbaus begonnen. Das kommt nicht nur<br />
der Natur und damit der Gesellschaft zugute, sondern<br />
auch dem Unternehmen – denn eine ökologisch gute<br />
Planung kann zu langfristig tieferen Kosten führen. Ein<br />
gutes Beispiel für diese Win-win-Situation liefert das<br />
Zementwerk von <strong>Holcim</strong> Belgien. Bei Mons, nahe der<br />
französischen Grenze, wurden ab 1993 zwei geschlossene<br />
Steinbrüche renaturiert; 2009 konnte – dank enger<br />
Zusammenarbeit mit der Naturschutzorganisation<br />
“Les Naturalistes du Hainaut”, der Universität Mons und<br />
finanzieller Hilfe der EU – das “Haus der Biodiversität”<br />
eröffnet werden. Es ist multimediale Bildungsstätte<br />
und Informationszentrum. Im “Haus der Biodiversität”<br />
und in den nahe gelegenen Steinbrüchen finden unter<br />
anderem Führungen für Schulklassen und Kurse in<br />
Naturfotografie statt. Die Öffentlichkeit war von Anfang<br />
Mit der Renaturierung wird bereits während des<br />
Gesteinsabbaus begonnen.<br />
an in die Entwicklung dieses Projekts einbezogen und<br />
ist es bis heute. <strong>Holcim</strong> ist stolz, mit solchen Aktivitäten<br />
ein breites Publikum zu informieren und das Bewusstsein<br />
für Biodiversität zu schärfen.<br />
Massnahmenpläne für Abbaustandorte<br />
in sensitiven Gebieten<br />
Die IUCN ist eine ideale Partnerin für <strong>Holcim</strong>, denn seit<br />
ihrer Gründung 1948 setzt sie sich weltweit für die<br />
Erhaltung der Biodiversität ein. Die global tätige Dachorganisation<br />
zählt heute über 1100 Mitgliedorganisationen<br />
und vereint 11 000 Fachleute, die sich in Kommissionen<br />
zu den grössten Problemen unserer Welt<br />
austauschen: zum Klimawandel, zur nachhaltigen Energieversorgung,<br />
zum Wohlergehen der Menschheit und<br />
zum Aufbau einer umweltverträglichen Wirtschaft.<br />
Die Mitglieder der IUCN beteiligen sich am wissenschaftlichen<br />
Dialog, unterhalten Hunderte von Schutzprogrammen<br />
und nehmen Einfluss auf die Formulierung<br />
internationaler Konventionen oder nationaler<br />
Gesetze. Darüber hinaus setzt sich die IUCN auch ganz<br />
praktisch für die Nachhaltigkeit ein. <strong>2010</strong> renovierte<br />
und erweiterte die Organisation ihren Hauptsitz in<br />
Gland (Schweiz), der nun Conservation Centre genannt<br />
wird – die Erweiterung gilt heute als eines der nachhaltigsten<br />
Gebäude weltweit. Dank rohstoff- und energiesparender<br />
Bauweise und Gebäudetechnik erfüllt es<br />
die strengsten Standards für umweltgerechtes Bauen:<br />
LEED Platinum, Minergie-P und Minergie-Eco. Mit dem<br />
neuen Gebäude gibt die IUCN ein eindrückliches Beispiel<br />
für nachhaltiges und kostengünstiges Bauen.<br />
<strong>Holcim</strong> ist stolz darauf, bei diesem wegweisenden Bau<br />
innovative Baustoffe beigesteuert und bei der Finanzierung<br />
mitgewirkt zu haben. Und das Unternehmen freut<br />
sich, dass die strategische Partnerschaft mit IUCN jetzt<br />
um drei Jahre verlängert wurde. Die Zusammenarbeit<br />
soll gewährleisten, dass bis 2013 für 80 Prozent von<br />
<strong>Holcim</strong>s Abbaustandorten in sensitivem Raum Massnahmenpläne<br />
zum Erhalt der Biodiversität vorliegen.
Schlüsselfaktoren des Erfolgs<br />
Dank der weltweiten Tätigkeit und der starken Präsenz in<br />
Wachstumsmärkten ist <strong>Holcim</strong> optimal positioniert.<br />
Bewährte Strategie schafft Vertrauen<br />
Die Strategie des Konzerns beruht auf drei Säulen:<br />
Konzentration auf das Kerngeschäft, geographische<br />
Diversifikation und Gleichgewicht zwischen lokaler<br />
Geschäftsverantwortung und globaler Führung. Diese<br />
Prinzipien bewähren sich auch in einem anspruchsvollen<br />
konjunkturellen Umfeld. In solchen Situationen<br />
kommt es aber auch auf rasche Kostensenkungen, auf<br />
die Sicherung der Liquidität und die Aufrechterhaltung<br />
einer starken Bilanz an. Dies ist <strong>Holcim</strong> seit Beginn der<br />
Finanzkrise bestens gelungen.<br />
Weltweite Präsenz als Erfolgsmodell<br />
<strong>Holcim</strong> ist ein global tätiges Unternehmen. Der Konzern<br />
ist auf allen Kontinenten in rund 70 Ländern mit 80 310<br />
Mitarbeitenden und Produktionsanlagen an rund 2500<br />
Standorten tätig. Die mit Zementwerken, Zuschlagstoffbetrieben<br />
(Steinbrüche, Kies- und Sandwerke),Transportbetonzentralen,<br />
Betonelementwerken, Asphaltanlagen<br />
und Aufbereitungsplattformen für alternative Brennstoffe<br />
und Rohmaterialien breit abgestützte Präsenz<br />
trägt viel zur Stabilisierung der Erträge bei, denn konjunkturelle<br />
Schwankungen in einzelnen Märkten werden<br />
so besser ausbalanciert. Die intakten Ertragsströme<br />
aus Asien, Afrika und Lateinamerika bestätigen dies und<br />
führen zum erwünschten konzerninternen Ausgleich.<br />
Nettoumsatz nach Regionen<br />
Mio. CHF<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Europa 6 535 29,3% 7 320 33,6%<br />
Nordamerika 3 240 14,6% 3 480 16,0%<br />
Lateinamerika 3 442 15,5% 3 348 15,4%<br />
Afrika, Naher Osten 1 098 4,9% 1 206 5,5%<br />
Asien, Ozeanien 7 958 35,7% 6 418 29,5%<br />
Nettoumsatz nach reifen und aufstrebenden Märkten<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
45,7% 48,3%<br />
54,3% 51,7% 49,2% 47,6%<br />
2006 2007 2008 2009<br />
Aufstrebende Märkte<br />
Reife Märkte<br />
50,8%<br />
52,4%<br />
50,8%<br />
49,2%<br />
<strong>2010</strong><br />
<strong>2010</strong> generierten die Konzerngesellschaften in den<br />
aufstrebenden Märkten, das heisst in Ost- und Südosteuropa,<br />
Lateinamerika, Afrika, Naher Osten und<br />
Asien, 50,8 Prozent des Konzernumsatzes.<br />
Zement und Zuschlagstoffe als Kerngeschäft<br />
<strong>Holcim</strong> ist ein weltweit führender Baustoffkonzern.<br />
Der jahrzehntelange Erfolg basiert auf einer fokussierten<br />
und gut verständlichen Produktstrategie.<br />
Im Zentrum stehen die Herstellung und der Vertrieb<br />
von Zement und Zuschlagstoffen (Schotter, Kies und<br />
Sand) als wichtige Ausgangsmaterialien für die Bauwirtschaft.<br />
Der Schwerpunkt von Investitionstätigkeit<br />
und Wertschöpfung liegt in der Veredelung von natürlichen<br />
Rohstoffen bei gleichzeitiger Ausschöpfung<br />
von rezyklierbaren Materialien. Damit sind aber naturgemäss<br />
eine hohe Kapitalintensität und langfristige<br />
Kapitalbindung verbunden.<br />
18 19<br />
Wertorientierte<br />
Unternehmensführung
Wertorientierte<br />
Unternehmensführung<br />
In den reifen Märkten und in den Agglomerationen auf<br />
allen Kontinenten bietet <strong>Holcim</strong> Transportbeton, Betonelemente<br />
und Betonwaren sowie Asphalt an. Mit diesen<br />
Produkten verbunden ist ein hoher Anteil an Serviceleistungen:<br />
produktspezifische Beratungen sowie innovative<br />
Verkaufskonzepte und Systemlösungen speziell<br />
für Grossprojekte. Kompetente Teams können den Kunden<br />
massgeschneiderte Angebote für ihre Bauprojekte<br />
unterbreiten.<br />
<strong>Holcim</strong> Trading mit Sitz in Madrid hält eine führende<br />
Marktstellung im internationalen Handel mit Zement,<br />
Klinker, mineralischen Bindemitteln und Brennstoffen.<br />
Sie unterstützt die Konzerngesellschaften beim Kauf<br />
und Verkauf solcher Produkte ausserhalb ihrer Marktgebiete.<br />
Der Abbau des Rohmaterials, der Betrieb der Zementwerke<br />
und der Vertrieb von Baustoffen für einen lokalen<br />
oder regionalen Markt verlangen eine starke Verankerung<br />
im jeweiligen Umfeld und eine entsprechende<br />
unternehmerische Verantwortung, insbesondere weil<br />
das zyklische Geschäft mit Baustoffen stark von lokalen<br />
Gegebenheiten abhängt.<br />
Zentrale Säulen der Wertschöpfung<br />
Ziel<br />
Strategie<br />
Richtlinien<br />
Basis<br />
Während sich <strong>2010</strong> die Nachfrage in vielen reifen Märkten<br />
kaum erholte, nahm der Baustoffbedarf in Asien<br />
erneut zu. Die weiterhin wachsende Weltbevölkerung<br />
und die fortschreitende Urbanisierung werden auch in<br />
Zukunft zu einer steigenden Nachfrage führen, auch<br />
weil vor allem in den aufstrebenden Märkten grosse<br />
quantitative und qualitative Defizite bezüglich Infrastruktur<br />
und Wohnraum bestehen. Davon verspricht<br />
sich <strong>Holcim</strong> ein Marktwachstum in allen Segmenten.<br />
Starkes lokales Management mit Fokus<br />
auf fünf Kernbereiche<br />
Am jährlich stattfindenden konzernweiten Management<br />
Meeting wurden <strong>2010</strong> fünf zentrale Herausforderungen<br />
in den Vordergrund gerückt:<br />
Fokus auf den Kundennutzen: Die Wertschöpfung für<br />
den Kunden steht bei allen Aktivitäten von <strong>Holcim</strong><br />
im Mittelpunkt. Es sollen nicht nur Produkte, sondern<br />
kundenspezifische Lösungen angeboten werden,<br />
insbesondere in den wachstumsträchtigen Bereichen<br />
Infrastruktur und Wohnungsbau.<br />
Operative Exzellenz: Für jeden Geschäftsbereich<br />
werden operative Ziele definiert. Ihre Umsetzung liegt<br />
Wertschöpfung<br />
Produktfokus Geographische<br />
Diversifikation<br />
UmweltKostenbewusstseinmanagement Innovation<br />
im Markt<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Lokales<br />
Management<br />
Globale Standards<br />
Personalführung<br />
Soziale<br />
Verantwortung<br />
Wertschöpfung ist das oberste Ziel von <strong>Holcim</strong>. Sie basiert auf drei strategischen Säulen und bestimmt die Richtlinien in den funktionalen<br />
Bereichen. Alles stützt sich auf das wichtigste Fundament, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die tagtäglich im Einsatz stehen und<br />
ihr Bestes geben. © <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>
in der Verantwortung der einzelnen Konzerngesell-<br />
schaften, welche von den Konzernstäben (<strong>Holcim</strong><br />
Group Support <strong>Ltd</strong>) und von regionalen Servicezentren<br />
gezielt unterstützt werden.<br />
Solide Verankerung der <strong>Holcim</strong>-Kultur: Weil der<br />
Personalbestand in den letzten Jahren aufgrund von<br />
Akquisitionen überdurchschnittlich zugenommen hat,<br />
muss sichergestellt werden, dass den Werten der<br />
<strong>Holcim</strong>-Kultur konzernweit nachgelebt wird. Das<br />
Motto “Strength. Performance. Passion.” muss in allen<br />
Konzerngesellschaften als Leitlinie gelten.<br />
Permanente Mitarbeiterentwicklung: <strong>Holcim</strong> will ein<br />
bevorzugter Arbeitgeber sein. Nur so können Talente<br />
angezogen und gehalten werden. Ohne gute Mitarbeiter<br />
und qualifizierte Manager gibt es keine herausragenden<br />
operativen Leistungen. Nur so sind auch die hohen<br />
internen Standards bezüglich Gesundheit und Sicherheit<br />
am Arbeitsplatz (OH&S) erreichbar. Zu diesem Zweck<br />
werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller<br />
Stufen mit interner und externer Schulung permanent<br />
aus- und weitergebildet.<br />
Kontinuierliche, nachhaltige Entwicklung: Die langen<br />
Planungshorizonte und die Abhängigkeit von natürlichen<br />
Rohstoffen machen nachhaltiges Wirtschaften<br />
für <strong>Holcim</strong> zur strategischen Notwendigkeit. Darum<br />
unternimmt der Konzern seit langem entsprechende<br />
Anstrengungen. Das wird auch von dritter Seite<br />
anerkannt, etwa dem Dow Jones Sustainability Index.<br />
Die Mitarbeitenden auf allen Stufen werden auch in<br />
Zukunft konsequent angeleitet und motiviert werden<br />
müssen.<br />
Neue Struktur der Konzernstäbe<br />
Im Mai <strong>2010</strong> begann <strong>Holcim</strong>, die zentralen Service- und<br />
Unterstützungsfunktionen stärker zu bündeln. Diese<br />
Aufgabenbereiche wurden deshalb unter einem neu<br />
ernannten Konzernleitungsmitglied zusammengefasst.<br />
<strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong> soll das vorhandene globale<br />
Wissen und die konzernweiten Erfahrungen optimal<br />
aufbereiten und den Konzerngesellschaften zur Verfügung<br />
stellen; neue Trends in der Baustoffindustrie und<br />
veränderte Kundenbedürfnisse sollen frühzeitig erkannt<br />
werden; die Grössenvorteile bei Einkauf und Produktion<br />
sollen besser genutzt werden. Die engere Koordination<br />
der Service- und Unterstützungsfunktionen wird aber<br />
auch zu weiteren Effizienzsteigerungen führen.<br />
Effizienzsteigerung entlang der Wertschöpfungskette<br />
<strong>Holcim</strong> antizipierte die Konjunkturabkühlung frühzeitig<br />
und reagierte rasch und konsequent auf die Finanzkrise<br />
mit einer Fülle von kostensenkenden Massnahmen.<br />
Dazu gehörte unter anderem die temporäre oder<br />
definitive Stillegung von Betrieben in den USA und in<br />
Europa. Auf vergleichbarer Basis wurden die Fixkosten<br />
2009 um beachtliche CHF 857 Millionen reduziert.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> konnte dieses tiefe Fixkostenniveau<br />
trotz Inbetriebnahme neuer Kapazitäten weiter<br />
gesenkt werden, und zwar auf vergleichbarer Basis<br />
um CHF 312 Millionen. Innert zwei Jahren wurden demzufolge<br />
die Fixkosten um CHF 1,2 Milliarden reduziert.<br />
Im kommenden Aufschwung wird <strong>Holcim</strong> von diesem<br />
Basiseffekt überdurchschnittlich profitieren.<br />
Leicht höherer Personalbestand<br />
wegen Wachstumsmärkten<br />
Die in vielen reifen Märkten rückläufige Nachfrage<br />
zwang eine Reihe von Konzerngesellschaften dazu,<br />
Personal abzubauen. Dort, wo Entlassungen unausweichlich<br />
waren, wurde der Abbau so sozialverträglich<br />
wie möglich gestaltet. In den Wachstumsregionen fand<br />
allerdings eine gegenläufige Bewegung statt – auch im<br />
Zusammenhang mit der Inbetriebnahme neuer Produktionseinheiten<br />
oder mit der verstärkten Kundennähe<br />
mittels Erweiterung des Distributionsnetzes und dem<br />
Auf- und Ausbau von Transportbetonpositionen.<br />
20 21<br />
Schlüsselfaktoren des Erfolgs
Wertorientierte<br />
Unternehmensführung<br />
Waren Ende des letzten Geschäftsjahres 81 498 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter im Konzern tätig, so erreichte<br />
der Personalbestand Ende des Berichtsjahres<br />
80 310. Erwartungsgemäss nahm die Anzahl Mitarbeitende<br />
in den von der Krise betroffenen Konzernregionen<br />
Europa und Nordamerika signifikant ab. Zugenommen<br />
hat der Personalbestand in der wirtschaftlich starken<br />
Konzernregion Asien, Ozeanien.<br />
Veränderung im Personalbestand nach Konzernregionen<br />
<strong>2010</strong> 2009 ±%<br />
Europa 19 690 20 800 –5,3<br />
Nordamerika 6 668 8 016 –16,8<br />
Lateinamerika 12 710 12 626 +0,7<br />
Afrika, Naher Osten 2 213 2 256 –1,9<br />
Asien, Ozeanien 38 172 36 858 +3,6<br />
Corporate 857 942 –9,0<br />
Total Konzern 80 310 81 498 –1,5<br />
Strategisches Ausbauprogramm in den Wachstums-<br />
märkten<br />
Unter seinem längerfristigen Blickwinkel will der Konzern<br />
den Auf- und Ausbau der Zementkapazität vorab in<br />
den aufstrebenden Märkten weiterführen. Dort liegen<br />
derzeit rund 74 Prozent der Produktionskapazität.<br />
Unabhängig von kurzfristigen Schwankungen müssen<br />
die Werkserweiterungen und Neubauten die Zementverbrauchsentwicklung<br />
antizipieren.<br />
<strong>2010</strong> erhöhte sich die Zementkapazität konzernweit um<br />
8,6 Millionen Tonnen auf 211,5 Millionen Tonnen. Im<br />
Wachstumsmarkt Indien erhöhten ACC und Ambuja<br />
Cements die Kapazitäten um 3,4 Millionen Tonnen. In<br />
Lateinamerika lag der Fokus auf Hermosillo in Mexiko,<br />
wo <strong>Holcim</strong> Apasco kurz vor Jahresende ein Werk mit<br />
einer Jahreskapazität von 1,6 Millionen Tonnen Zement<br />
eröffnete. So kann <strong>Holcim</strong> die landesweite Präsenz verstärken<br />
und die nordwestlichen Marktgebiete kostengünstiger<br />
beliefern. Des weiteren steigerte <strong>Holcim</strong><br />
Kolumbien im Einklang mit der mittelfristigen Bedarfsplanung<br />
die Mahlkapazität im Werk Nobsa um 0,7 Millionen<br />
Tonnen auf 2,1 Millionen Tonnen Zement, und<br />
<strong>Holcim</strong> Ecuador wird die Mahlkapazität im ersten Quartal<br />
2012 um 1,8 Millionen Tonnen erhöhen. Im russischen<br />
Werk Shurovo wird eine neue Ofenlinie mit einer Kapazität<br />
von 2,1 Millionen Tonnen in Betrieb gehen. Dieses<br />
Werk versorgt den wichtigen Markt der Region Moskau<br />
umwelteffizient mit hochwertigen Produkten. Im Bau<br />
ist schliesslich eine neue Ofenlinie im Werk Garadagh<br />
in Aserbaidschan mit einer Jahreskapazität von 1,7 Millionen<br />
Tonnen, die 2011 in Betrieb geht.<br />
Die zusätzlichen Kapazitäten sind bezüglich Kosten-<br />
und Umwelteffizienz auf dem neuesten Stand. In der<br />
Regel werden für Neubauten Standorte gewählt, an<br />
denen die Konzerngesellschaften bereits über gesicherte<br />
Rohmaterialvorkommen verfügen und gut im Markt<br />
etabliert sind.<br />
Per Jahresende <strong>2010</strong> waren von den 2007 in Angriff genommenen<br />
Kapazitätserweiterungen von insgesamt<br />
25,9 Millionen Tonnen Zement noch Erweiterungen von<br />
9,2 Millionen Tonnen im Bau.<br />
<strong>2010</strong> wurde entschieden, in Indonesien und Frankreich<br />
ein neues Zementwerk mit einer Jahreskapazität von<br />
1,6 beziehungsweise 0,6 Millionen Tonnen Zement zu<br />
bauen. Das Werk in Indonesien wird 2013 den Betrieb<br />
aufnehmen und dazu beitragen, mit dem anhaltenden<br />
Marktwachstum auf der Hauptinsel Java Schritt zu<br />
halten. Damit waren per Ende <strong>2010</strong> Kapazitätserweiterungen<br />
von total 11,4 Millionen Tonnen Zement im Bau.<br />
Weitere Investitionen in Zuschlagstoffe und Beton<br />
Mit zunehmendem Reifegrad einer Volkswirtschaft<br />
gewinnt die vertikale Integration für <strong>Holcim</strong> an Bedeutung.<br />
Gewichtige Infrastrukturprojekte sowie der<br />
Wohn- und Geschäftsbau führen in diesen Märkten zu
Genehmigte Zementkapazitätserweiterungen in Millionen Tonnen im Konzern 2011 bis 2013<br />
Gesellschaft 2011 2012 2013 Total<br />
Alpha Cement (Russland) 2,1 2,1<br />
Garadagh Cement (Aserbaidschan) 1,7 1,7<br />
<strong>Holcim</strong> Frankreich 0,6 0,6<br />
Total Europa 3,8 0,6 4,4<br />
<strong>Holcim</strong> Ecuador 1,8 1,8<br />
Total Lateinamerika 1,8 1,8<br />
<strong>Holcim</strong> Marokko 0,0 1 0,0<br />
Total Afrika, Naher Osten 0,0 0,0<br />
ACC (Indien) 2,1 2,1<br />
Ambuja Cements (Indien) 1,5 1,5<br />
<strong>Holcim</strong> Indonesien 1,6 1,6<br />
Total Asien, Ozeanien 3,6 1,6 5,2<br />
Total Konzern 7,4 1,8 2,2 11,4<br />
1 Die Klinkerkapazität wird von 0,4 auf 0,8 Millionen Tonnen erhöht.<br />
einer steigenden Nachfrage nach hochwertigen Zuschlagstoffen<br />
und Transportbeton. Aufgrund der hohen<br />
Regulierungsdichte spielt die Sicherung von Rohmaterialvorkommen<br />
eine strategisch wichtige Rolle.<br />
<strong>2010</strong> wurde beschlossen, im australischen Sydney einen<br />
neuen Steinbruch mit Verteilzentrum zu eröffnen.<br />
Damit kann <strong>Holcim</strong> diesen Wachstumsmarkt in den<br />
kommenden Jahrzehnten kostengünstig und dank<br />
Anbindung an das Schienennetz umweltfreundlich mit<br />
erstklassigen Zuschlagstoffen versorgen. Darüber hinaus<br />
wird die starke Marktstellung im Bereich Transportbeton<br />
weiter gefestigt.<br />
<strong>Holcim</strong> offeriert ausserdem vermehrt Systemlösungen für<br />
neue Bauvorhaben.Gerade bei komplexen Projekten setzen<br />
grosse Baukonzerne zunehmend auf effiziente Gesamtlösungen<br />
unter Einbezug einer ausgeklügelten Logistik.<br />
Beton als unverzichtbarer, umweltfreundlicher Baustoff<br />
Beton ist bezüglich Lebenszyklus ein energie- und<br />
CO2-effizienter Baustoff, der weltweit in sehr grossen<br />
Mengen verbraucht wird. Nach Wasser ist Beton volumenmässig<br />
das weltweit meistgefragte Gut. Ohne<br />
Beton sind moderne Infrastrukturen undenkbar. Mit<br />
unserem Know-how helfen wir den Kunden, ihrerseits<br />
die Produktivität zu steigern und mit differenzierten<br />
Angeboten Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Innovative,<br />
bedarfsgerechte Lösungen tragen dazu bei, die<br />
hohen Qualitätsanforderungen zu erfüllen.<br />
Weil <strong>Holcim</strong> auf Baustoffe setzt, die qualitativ überzeugen<br />
und nachhaltig sind, forcieren wir bei der Betonherstellung<br />
den Einsatz von Kompositzementen, die neben<br />
Klinker und Gips spezielle Zusatzstoffe wie Hüttensand,<br />
Flugasche oder Puzzolan enthalten. Ein gutes Beispiel<br />
ist der von <strong>Holcim</strong> Schweiz <strong>2010</strong> lancierte “<strong>Holcim</strong><br />
Optimo”. Das Produkt überzeugt bezüglich verbesserter<br />
22 23<br />
Schlüsselfaktoren des Erfolgs
Wertorientierte<br />
Unternehmensführung<br />
Leistungsfähigkeit, Vielseitigkeit in der Anwendung,<br />
aber auch hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Ökologie.<br />
Dank seiner neuartigen Rezeptur, die auf der natürlichen<br />
Ressource Ölschiefer aus dem süddeutschen<br />
Werk Dotternhausen basiert, führt die Produktion<br />
zu signifikanten CO2-Einsparungen. <strong>Holcim</strong> Schweiz<br />
übernimmt mit diesem Produkt eine Pionierrolle.<br />
Konzernweit hat der Anteil dieser Kompositzemente<br />
am Gesamtabsatz an hydraulischen Bindemitteln in<br />
den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Ende<br />
<strong>2010</strong> lag er bei über 77 Prozent.<br />
Erfolgreiche Integration von <strong>Holcim</strong> Australia<br />
<strong>Holcim</strong> Australia ist mit 78 Kies- und Sandwerken, 226<br />
Transportbetonzentralen und 15 Betonelementbetrieben<br />
ein führender Baustoffanbieter auf dem Kontinent.<br />
Die Konzerngesellschaft beschäftigt rund 3000 Mitarbeitende<br />
und ist landesweit tätig. Nach dem Erwerb<br />
wurde rasch mit der vollständigen Integration dieser<br />
neuen Unternehmenseinheit in den <strong>Holcim</strong>-Verbund<br />
begonnen. Dabei wurde sichergestellt, dass alle relevanten<br />
Systeme und Prozesse sowie die <strong>Holcim</strong>-Grundsätze<br />
der Unternehmensführung eingeführt wurden.<br />
Ein Kernteam von Experten aus dem Konzern und von<br />
<strong>Holcim</strong> Australia leitete den mehrmonatigen Integrationsprozess.<br />
Für den Finanz- und Personalbereich sowie<br />
die Informationstechnologie und das Branding<br />
wurden spezielle Programme bereitgestellt. Der strategische<br />
Geschäftsplan und die grossen Projekte wurden<br />
ebenfalls von Spezialisten bearbeitet. Dabei wurden<br />
auch Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen<br />
angestrebt. Im IT-Bereich wird ein regionales Zentrum<br />
geschaffen, das die Konzerngesellschaften <strong>Holcim</strong><br />
Australia und <strong>Holcim</strong> Neuseeland unterstützt. Eine<br />
besondere Herausforderung war die Einführung der<br />
<strong>Holcim</strong>-Marke, denn die Gesellschaft besitzt 1500 Lastwagen<br />
und ist an mehr als 300 Standorten tätig.<br />
Betriebliche<br />
EBITDA-Marge Ziel <strong>2010</strong> 2009<br />
Zement 33% 27,1% 28,4%<br />
Zuschlagstoffe<br />
Weitere Baustoffe<br />
27% 21,2% 19,7%<br />
und Serviceleistungen 8% 2,8% 3,7%<br />
Definition segmentspezifischer betrieblicher<br />
EBITDA-Margenziele<br />
<strong>Holcim</strong> hat pro Segment ein spezifisches Margenziel für<br />
den betrieblichen EBITDA.Angesichts der schwierigen<br />
Wirtschaftslage in verschiedenen Märkten und des damit<br />
verbundenen starken Volumenrückgangs sind die Ziele<br />
aber trotz Kostensenkungen und Leistungssteigerungen<br />
nur bei einem erneuten Verbrauchsanstieg realisierbar.<br />
Der höhere Aufwand für Rohmaterialien und Energie<br />
belastete die Zementmarge <strong>2010</strong>. Immerhin wogen Effi-<br />
zienzsteigerungen und die Inbetriebnahme neuer Anla-<br />
gen mit günstiger Kostenstruktur die negativen Effekte<br />
etwas auf. Per saldo erreichte die betriebliche EBITDA-<br />
Marge im Segment Zement 27,1 Prozent; sie lag damit<br />
unter dem Vorjahreswert von 28,4 Prozent. In den Konzernregionen<br />
Lateinamerika und Afrika, Naher Osten<br />
wurde das Margenziel von 33 Prozent übertroffen.<br />
Bei den Zuschlagstoffen konnte die betriebliche<br />
EBITDA-Marge auf 21,2 Prozent (2009: 19,7) gesteigert<br />
werden. Über dem Zielband von 27 Prozent lag <strong>2010</strong><br />
Lateinamerika. Eine Margenverbesserung wurde in<br />
Europa, Nordamerika und Afrika, Naher Osten erzielt.<br />
Im Segment Weitere Baustoffe und Serviceleistungen<br />
bildete sich die betriebliche EBITDA-Marge auf 2,8 Prozent<br />
(2009: 3,7) zurück. Zielgrösse bleibt 8 Prozent.<br />
Stetige Messung und Steigerung der operativen Leistung<br />
Um Verbesserungen zu erreichen, muss der Fortschritt<br />
messbar sein. Deshalb implementierte <strong>Holcim</strong> schon
Wertschöpfungskette<br />
Angebot Nachfrage<br />
Hydraulische Bindemittel<br />
Zement<br />
Mineralische Zusatzstoffe<br />
Zuschlagstoffe<br />
Schotter, Kies, Sand und<br />
rezyklierte Zuschlagstoffe<br />
Absatzkanäle<br />
Rohstoffverarbeitung Transaktion Transformation Endverbraucher Anwendungen im Bau<br />
Direktverkäufe<br />
Händler<br />
Grossisten<br />
Detaillisten<br />
Direktverkäufe<br />
vor vielen Jahren einen systematischen Ansatz im Seg-<br />
ment Zement. Dabei werden die Leistungsveränderun-<br />
gen einer Konzerngesellschaft absolut, aber auch im<br />
Vergleich zu allen anderen Konzerngesellschaften erfasst.<br />
Gemessen wird beispielsweise die Verfügbarkeit<br />
der Ofenanlagen oder der Auslastungsgrad. Zusammen<br />
mit weiteren Daten ergibt sich ein Gesamtindex. Klare<br />
Zielvorgaben für Messgrössen dieser Art helfen, Lücken<br />
rechtzeitig zu erkennen und anzugehen.<br />
Für Zuschlagstoffe und Transportbeton wird gegenwärtig<br />
ein ähnliches Mess- und Vergleichssystem<br />
entwickelt und schrittweise im Konzern eingeführt.<br />
Damit stellt <strong>Holcim</strong> sicher, dass die operative Leistung<br />
konzernweit in sämtlichen Aktivitätsbereichen objektiv<br />
vergleichbar ist und verbessert werden kann.<br />
Nachhaltige Wertschöpfung als oberstes Ziel<br />
<strong>Holcim</strong> setzt sich zum Ziel, das attraktivste Unternehmen<br />
der Baustoffindustrie zu sein. Die Rentabilität des investierten<br />
Kapitals ist natürlich ein wichtiger Teil dieser<br />
Attraktivität. Sie soll den Kapitalkostensatz (WACC) von<br />
11,76 Prozent vor Steuern deshalb nachhaltig übertreffen.<br />
Transportbeton<br />
Betonwaren<br />
Betonelemente<br />
Mörtel<br />
Asphalt<br />
Bauunternehmungen<br />
Maurer<br />
Heimwerker<br />
Tiefbauunternehmungen<br />
Wertschöpfung von <strong>Holcim</strong> (HVA) 1<br />
Wohnbau<br />
Gewerblichindustrieller<br />
Bau<br />
Infrastruktur<br />
HVA vor Steuern in Mio. CHF ROIC vor Steuern in %<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0 2<br />
–200<br />
–400<br />
–600<br />
–800<br />
–1000<br />
–1200<br />
–1400<br />
14,3 14,6 10,2 9,1 8,3<br />
2006 2007 3 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
24%<br />
22%<br />
20%<br />
18%<br />
16%<br />
14%<br />
12%<br />
10%<br />
1 <strong>Holcim</strong> Value Added (HVA) unter Ausklammerung der<br />
Flüssigen Mittel.<br />
2 Kapitalkostensatz (WACC) von 11,76% vor Steuern.<br />
3 Unter Ausklammerung der Beteiligungsveräusserung in Südafrika.<br />
8%<br />
6%<br />
4%<br />
2%<br />
0%<br />
© <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />
Zement und<br />
Zuschlagstoffe<br />
sind die Basis –<br />
mit Beton und<br />
Asphalt kommen<br />
wir näher an den<br />
Endverbraucher.<br />
24 25<br />
Schlüsselfaktoren des Erfolgs
Wertorientierte<br />
Unternehmensführung<br />
Gemessen am <strong>Holcim</strong> Value Added (EBIT – Standardkapitalkosten<br />
� investiertes Kapital) schuf der Konzern<br />
über viele Jahre hinweg substantielle Mehrwerte über<br />
dem WACC von 11,76 Prozent vor Steuern. Aufgrund der aktuellen<br />
Wirtschaftslage reduzierte sich der Group Return<br />
on Invested Capital (ROIC) im Jahr <strong>2010</strong> jedoch auf 8,3 Prozent.<br />
Immerhin leistet <strong>Holcim</strong> mit der erfolgreichen Fixkostenreduktion<br />
auch in diesem Jahr einen wesentlichen<br />
Beitrag zur Verbesserung des Betriebsgewinns.<br />
Attraktive Ausschüttungspolitik<br />
Der Erfolg des Konzerns soll sich für die Aktionäre der<br />
<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> auszahlen. In diesem Sinne hatte der Verwaltungsrat<br />
2003 entschieden, dass als Zielgrösse<br />
für die Ausschüttungspolitik ein Drittel des Konzerngewinns<br />
– Anteil Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> – gelten solle.<br />
Für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> beantragt der Verwaltungsrat<br />
der Generalversammlung eine Ausschüttung aus<br />
der Kapitaleinlagereserve in Höhe des Vorjahres von<br />
CHF 1.50 pro Namenaktie.<br />
Reputationsgewinn durch Umweltengagement<br />
und soziale Verantwortung<br />
Das Ansehen von <strong>Holcim</strong> beruht auf den erheblichen Anstrengungen<br />
zugunsten einer nachhaltigen Entwicklung.<br />
<strong>Holcim</strong> orientiert sich deshalb am Grundgedanken der<br />
sogenannten “Triple Bottom Line” und betrachtet Wertschöpfung,<br />
nachhaltige Umweltleistung und soziale Verantwortung<br />
als Teil der übergeordneten Konzernstrategie.<br />
<strong>Holcim</strong> führt einen kontinuierlichen Dialog mit verschiedensten<br />
Anspruchsgruppen. Dem geben auch strategische<br />
Partnerschaften Ausdruck, wie diejenige mit der<br />
International Union for Conservation of Nature (IUCN).<br />
Anfang des Berichtsjahres trat <strong>Holcim</strong> der IKRK Corporate<br />
Support Group bei und verpflichtete sich, bestimmte<br />
humanitäre Projekte in Konfliktregionen zu unterstützen.<br />
Der Dow Jones Sustainability Index <strong>2010</strong>/2011 führt<br />
<strong>Holcim</strong> erneut auf. Damit gilt <strong>Holcim</strong> als eines der<br />
nachhaltigsten Unternehmen der Baustoffbranche.<br />
Förderung des nachhaltigen Bauens<br />
Im Jahr 2003 hat der Konzern die <strong>Holcim</strong> Foundation for<br />
Sustainable Construction gegründet und engagiert sich<br />
damit weit über das Kerngeschäft hinaus für mehr<br />
Nachhaltigkeit im Bau. Die <strong>Holcim</strong> Foundation soll in<br />
der Baubranche und bei ihren Anspruchsgruppen mehr<br />
Verständnis für Nachhaltigkeit in ökologischer, sozialer<br />
und ökonomischer Hinsicht wecken. Sie leistet weltweit<br />
einen Beitrag zur Förderung herausragender Architektur<br />
und zu besserer Lebensqualität. Die wichtigsten<br />
Aktivitäten der Stiftung sind ein weltweiter, öffentlich<br />
sehr sichtbarer Wettbewerb und ein <strong>Holcim</strong> Forum zu<br />
einem Thema der Nachhaltigkeit. Sie werden im Dreijahresrhythmus<br />
durchgeführt.<br />
Das dritte internationale <strong>Holcim</strong> Forum fand im April<br />
<strong>2010</strong> an der Universidad Iberoamericana in Mexico City<br />
unter dem Titel “Re-inventing construction” statt. 270 Experten<br />
aus 40 Ländern tauschten sich im Plenum, in themenspezifischen<br />
Arbeitsgruppen und an Exkursionen<br />
aus. Im Zentrum standen Nachhaltigkeitsfragen der Bauplanung<br />
und des Bauprozesses. Das Forum wurde stark<br />
beachtet. Seine Beratungen und Konklusionen wurden in<br />
einer akademischen Publikation dokumentiert; sie kann<br />
über die <strong>Holcim</strong> Foundation bezogen werden.<br />
Für die dritte Durchführung der fünf regionalen <strong>Holcim</strong>-<br />
Wettbewerbe für nachhaltige Bauprojekte hat die<br />
Öffentlichkeitsarbeit begonnen. Nach der regionalen<br />
Vergabe der mit insgesamt USD 2 Millionen dotierten<br />
Preise 2011 wird 2012 die globale Prämierung folgen.<br />
Konzerngesellschaften organisieren Anlässe, um<br />
landesweit auf die Ausschreibung des internationalen<br />
Projektwettbewerbs aufmerksam zu machen. Ihr Engagement<br />
wird von der Stiftung mit einer globalen<br />
Kampagne unterstützt.<br />
Auskunft über Partnerschaften und Aktivitäten der <strong>Holcim</strong><br />
Foundation sind auf www.holcimfoundation.org zu finden.
Organisation und Management<br />
Führung und Linienverantwortung des Konzerns sind<br />
regional aufgebaut. Dank eines umfassenden Verhaltens-<br />
kodex wissen alle Mitarbeitenden, welche Rechte und<br />
Pflichten für sie gelten.<br />
Effiziente Führung und Kontrolle<br />
Die Corporate Governance von <strong>Holcim</strong>, welche die Leitungsprozesse,<br />
die Organisation und Überwachung<br />
der obersten Unternehmensführung, die geschäftspolitischen<br />
Grundsätze sowie die internen und externen<br />
Kontrollmechanismen festlegt, strebt eine verantwortungsvolle,<br />
transparente, auf nachhaltige<br />
Wertschöpfung ausgerichtete Führung und Kontrolle<br />
des Unternehmens an. Auf ihr beruhen die Glaubwürdigkeit<br />
und Reputation des Konzerns. Sie stärkt<br />
das Vertrauen von Anlegern, Geschäftspartnern, Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern sowie der breiten<br />
Öffentlichkeit.<br />
Die Corporate Governance wird laufend den Anforde-<br />
rungen angepasst. Das 2007 und 2008 eingeführte<br />
interne Kontrollsystem (IKS) für die Aufstellung der<br />
Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den Erfor-<br />
dernissen aus Art. 728a des Schweizerischen Obligatio-<br />
nenrechts und dem Schweizer Prüfungsstandard 890<br />
bewährt sich.<br />
Wertsteigerung in einem kompetitiven Umfeld<br />
Der “Code of Conduct”, vom Verwaltungsrat und von<br />
der Konzernleitung 2003 erlassen, legt konzernweit<br />
bestimmte Richtlinien des geschäftlichen Verhaltens<br />
für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fest. Er ist<br />
auf der Website www.holcim.com abrufbar. Unter<br />
anderem fordert er strikten Respekt für Wettbewerbsregeln.<br />
Zuwiderhandlungen führen zu Disziplinar-<br />
massnahmen bis hin zur Kündigung des Anstellungsverhältnisses.<br />
<strong>Holcim</strong> hat übrigens ein entsprechendes,<br />
zentral koordiniertes Schulungsprogramm eingeführt,<br />
und die Konzerngesellschaften werden regelmässig<br />
durch unabhängige Anwälte in dieser Hinsicht auditiert.<br />
Die Schulungs- und Unterstützungsmaterialien zum<br />
fairen Wettbewerb werden laufend den Entwicklungen<br />
im Wettbewerbsrecht angepasst. Im Berichtsjahr<br />
wurde ein Handbuch “Wertsteigerung in der Praxis”<br />
erarbeitet. Dieses Nachschlagewerk gibt praktische<br />
Hinweise für das Verhalten in der Praxis, welche das<br />
heutige europäische und amerikanische Wettbewerbsrecht<br />
vollumfänglich respektieren.<br />
26 27<br />
Organisation<br />
und Management
Wertorientierte<br />
Unternehmensführung<br />
Stand 2. März 2011 Verwaltungsrat<br />
Konzernleitung<br />
Länderbereichsleitung<br />
Bild:<br />
Die Konzernleitung<br />
von links nach rechts:<br />
Urs Böhlen<br />
Benoît-H. Koch<br />
Theophil H. Schlatter<br />
Thomas Aebischer<br />
Markus Akermann<br />
Paul Hugentobler<br />
Patrick Dolberg<br />
Roland Köhler<br />
Ian Thackwray<br />
Andreas Leu<br />
Rolf Soiron<br />
Präsident, Vorsitzender<br />
Governance, Nomination &<br />
Compensation Committee<br />
Andreas von Planta<br />
Vizepräsident<br />
Markus Akermann<br />
Christine Binswanger<br />
Beat Hess<br />
Erich Hunziker<br />
Peter Küpfer<br />
Vorsitzender Audit Committee<br />
Adrian Loader<br />
Thomas Schmidheiny<br />
Wolfgang Schürer<br />
Dieter Spälti<br />
Robert F. Spoerry<br />
Sekretär des Verwaltungsrates<br />
Peter Doerr<br />
Markus Akermann<br />
Chief Executive Officer<br />
Thomas Aebischer<br />
Ab 1. Januar 2011 Mitglied der<br />
Konzernleitung; ab 1. April 2011<br />
Chief Financial Officer<br />
Urs Böhlen<br />
Ost- & Südosteuropa,<br />
Region GUS/Kaspisches Meer<br />
Patrick Dolberg<br />
Belgien, Frankreich, Niederlande,<br />
Deutschland, Schweiz, Italien<br />
Paul Hugentobler<br />
Südasien & ASEAN ohne Philippinen<br />
Benoît-H. Koch<br />
Nordamerika, UK, Norwegen,<br />
Mittelmeerraum, inklusive Iberische<br />
Halbinsel, Internationaler Handel<br />
Roland Köhler<br />
CEO <strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong><br />
Andreas Leu<br />
Lateinamerika<br />
Theophil H. Schlatter<br />
Chief Financial Officer<br />
bis 31. März 2011<br />
Ian Thackwray<br />
Ostasien, inklusive China, die<br />
Philippinen, Ozeanien, Süd- &<br />
Ostafrika<br />
Javier de Benito<br />
Urs Fankhauser<br />
Aidan Lynam<br />
Bernard Terver<br />
Corporate Functional Managers<br />
Jacques Bourgon<br />
Stefan Wolfensberger<br />
Revisionsstelle<br />
Ernst & Young AG<br />
Managementstruktur<br />
Siehe Organigramm Seite 31<br />
Mutationen<br />
Siehe Corporate Governance<br />
Seite 87 ff.
An der ordentlichen Generalversammlung <strong>2010</strong> ist<br />
H. Onno Ruding, Mitglied des Verwaltungsrates seit<br />
2004, wegen Erreichens der Alterslimite aus diesem<br />
Gremium ausgeschieden. Der Verwaltungsrat dankt<br />
ihm für die geleisteten guten Dienste. Neu wurde Beat<br />
Hess in den Verwaltungsrat gewählt. Er ist promovierter<br />
Jurist und Anwalt und fungierte bis Ende <strong>2010</strong> als<br />
Chefjurist und Mitglied der Konzernleitung bei der<br />
Royal Dutch Shell Gruppe, Den Haag.<br />
Der Verwaltungsrat hat Roland Köhler, Corporate<br />
Functional Manager und verantwortlich für Corporate<br />
Strategy & Risk Management, per 15. März <strong>2010</strong> zum<br />
Mitglied der Konzernleitung ernannt. Als CEO leitet er<br />
die zentralen Service- und Unterstützungsfunktionen<br />
der <strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong> (HGRS).<br />
Bill Bolsover ist per Ende März <strong>2010</strong> altershalber aus<br />
der Funktion als Länderbereichsleiter und Corporate<br />
Functional Manager ausgeschieden. Bernard Terver,<br />
CEO von <strong>Holcim</strong> US und Aggregate Industries US,<br />
wurde per 1. April <strong>2010</strong> zum Länderbereichsleiter und<br />
Mitglied der Geschäftsleitung der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> ernannt.<br />
Er ist dadurch auf Konzernebene zuständig für <strong>Holcim</strong><br />
US und Aggregate Industries US. Er rapportiert direkt<br />
an Konzernleitungsmitglied Benoît-H. Koch.<br />
Am 1. Juli <strong>2010</strong> hat Ian Thackwray, Mitglied der Konzernleitung<br />
seit Jahresanfang <strong>2010</strong>, die Nachfolge von<br />
Tom Clough angetreten, der Ende Juni <strong>2010</strong> in Pension<br />
gegangen ist. Zu seinem Verantwortungsbereich gehören<br />
die Gesellschaften in Ostasien, inklusive China,<br />
die Philippinen, Ozeanien sowie Süd- und Ostafrika.<br />
Im Zuge der Nachfolgeregelung der Konzernleitung wurde<br />
Thomas Aebischer, CFO von <strong>Holcim</strong> US, per 1. Januar 2011<br />
in die Konzernleitung berufen. Er übernimmt am 1. April<br />
2011 die Verantwortung als CFO des Konzerns von Theophil<br />
H. Schlatter, der per Ende März 2011 in Pension geht.<br />
Am 1. Januar 2011 hat Andreas Leu, Länderbereichsleiter<br />
und Mitglied der Geschäftsleitung der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>, in<br />
der Konzernleitung Einsitz genommen. Er übernimmt<br />
die Verantwortung für Lateinamerika von Thomas<br />
Knöpfel, der Ende <strong>2010</strong> in Pension ging.<br />
Per 1. Januar 2011 wurde Urs Fankhauser, Technischer<br />
Direktor der Region Osteuropa, zum Länderbereichsleiter<br />
und Mitglied der Geschäftsleitung der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />
ernannt. In dieser Funktion ist er zuständig für die<br />
Märkte in Ost- und Südosteuropa. Er rapportiert direkt<br />
an Konzernleitungsmitglied Urs Böhlen.<br />
Führungsverantwortung in Linie und Fachbereichen<br />
Schlüssel für den Konzernerfolg ist die Kompetenz<br />
des lokalen Managements. Die operativen Einheiten<br />
in rund 70 Ländern unterstehen einzelnen Konzernleitungsmitgliedern.<br />
Sie werden durch Länderbereichsleiter<br />
und Corporate Functional Managers unterstützt.<br />
Damit die Konzerngesellschaften in ihren Märkten die<br />
Kosten- und Marktführerschaft stärken können, benötigen<br />
sie einerseits unternehmerischen Freiraum, andererseits<br />
aber auch die Unterstützung des Konzerns<br />
mit spezifischem Know-how und Vorgaben.<br />
Wir sind überzeugt, dass Erfolg in unserem Geschäft<br />
auf die situationsgerechte Ausbalancierung von lokaler<br />
Kompetenz und Autonomie und dem richtigen Mass<br />
an Unterstützung und Intervention seitens der Konzernzentrale<br />
angewiesen ist. Konsequente Aus- und<br />
Weiterbildung der Kaderkräfte sowie die Förderung<br />
von Talenten zur systematischen Nachfolgeplanung<br />
sowohl in den Ländergesellschaften als auch auf<br />
Konzernebene stärken den Konzernverbund dauerhaft.<br />
<strong>Holcim</strong> setzt auf flache Hierarchien und klare Kompetenzregelungen<br />
– sowohl auf Konzernstufe als auch in<br />
den einzelnen Konzerngesellschaften. Dadurch sollen<br />
28 29<br />
Organisation<br />
und Management
Wertorientierte<br />
Unternehmensführung<br />
Entscheidungen mit Sachverstand und Kostenbewusstsein<br />
getroffen und neue Prozesse oder Standards ohne<br />
Zeitverzug implementiert werden können.<br />
Die Führungsverantwortlichen des Konzerns, der Regionen<br />
sowie der Länder und Standorte werden regional<br />
durch Servicecenter und weltweit durch zentrale<br />
Konzernstäbe unterstützt. Zur besseren Bündelung<br />
der Kräfte wurden im Mai <strong>2010</strong> die zentralen Serviceund<br />
Unterstützungsfunktionen der HGRS unter einer<br />
Leitung zusammengefasst.<br />
<strong>Holcim</strong> verfügt über gut strukturierte Managementsysteme.<br />
Für die wesentlichen Unternehmensbereiche<br />
werden den Konzerngesellschaften klare Vorgaben gegeben,<br />
sei es in der Technik, der umweltschonenden<br />
Produktion oder im Personal- und Finanzbereich.<br />
Business Risk Management identifiziert Risiken<br />
und Chancen<br />
Das sogenannte Business Risk Management unterstützt<br />
die Konzernleitung und die Geschäftsleitungen<br />
der Konzerngesellschaften. Es soll systematisch helfen,<br />
bedeutende Risiken – aber auch Chancen – für das<br />
Unternehmen zu erkennen. Die potentiellen Risiken<br />
werden frühzeitig identifiziert und bewertet, Gegenmassnahmen<br />
vorgeschlagen und stufengerecht<br />
umgesetzt. Das Risikomanagement hat Risikotypen<br />
verschiedenster Natur im strategischen, operativen<br />
und finanziellen Bereich im Visier, intern wie extern.<br />
Neben den Konzerngesellschaften werden Konzernleitung<br />
und Verwaltungsrat in die Beurteilungen einbezogen.<br />
Das Risikoprofil des Konzerns wird sowohl<br />
“Top-Down” als auch “Bottom-Up” bewertet. Dabei<br />
werden nicht nur Gefahren entlang der ganzen Wertschöpfungskette<br />
erfasst, sondern auch Chancen gesucht.<br />
Dem Verwaltungsrat wird regelmässig Bericht<br />
über wichtige Erkenntnisse der Risikoanalyse und über<br />
die getroffenen Massnahmen erstattet (siehe auch<br />
Seite 93).<br />
Die interne Revision als wichtiges Kontrollinstrument<br />
Die interne Revision ist eine unabhängige Instanz.<br />
Sie untersteht direkt dem Verwaltungsratspräsidenten<br />
und berichtet dem Audit Committee regelmässig.<br />
Sie beschränkt sich nicht nur auf Finanzielles, sondern<br />
überwacht auch die Einhaltung externer und interner<br />
Richtlinien.<br />
Besondere Aufmerksamkeit wird der Wirksamkeit<br />
und Effizienz der internen Steuerungs- und Kontrollsysteme<br />
geschenkt. Dazu gehören:<br />
Prüfung der Zuverlässigkeit und Vollständigkeit der<br />
finanziellen und operativen Informationen;<br />
Prüfung der Kontrollsysteme zur Einhaltung der<br />
internen und externen Richtlinien wie zum Beispiel<br />
der Pläne, Verfahren, Gesetze und Verordnungen;<br />
Prüfung der Sicherstellung des Betriebsvermögens.<br />
Ausrichtung auf gemeinsame Ziele<br />
Um die Unternehmensziele und Wertvermehrungen zu<br />
erreichen, werden bei <strong>Holcim</strong> Leistungen konsequent<br />
gemessen und Systeme eingesetzt, welche die Führungskräfte<br />
zur Erzielung von konstant hohen Leistungen<br />
motivieren. Für die obersten Führungskader besteht<br />
ein einheitliches, variables Entlöhnungssystem. Dabei<br />
werden nicht nur finanzielle Zielsetzungen, sondern<br />
auch individuelle Ziele in die Salärberechnung einbezogen<br />
(siehe auch Entschädigungsbericht auf den<br />
Seiten 106 bis 116). Die variable Entschädigung wird<br />
zu einem bedeutenden Teil in Aktien von <strong>Holcim</strong> ausbezahlt,<br />
die einer Sperrfrist von drei bis fünf Jahren<br />
unterliegen. Mit diesem Programm wird die gemeinsame<br />
Ausrichtung auf nachhaltige Leistungs- und<br />
Wertsteigerungen des Konzerns verstärkt.
Organigramm<br />
Verwaltungsrat <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />
Audit Committee Governance, Nomination &<br />
Compensation Committee<br />
Interne Revision 1<br />
Konzernleitung<br />
Benoît-H.<br />
Koch<br />
Linienverantwortung<br />
Nordamerika<br />
UK<br />
Norwegen<br />
Mittelmeerraum 2<br />
Internationaler<br />
Handel<br />
Javier<br />
de Benito<br />
Bernard<br />
Terver<br />
Patrick<br />
Dolberg<br />
Belgien<br />
Frankreich<br />
Niederlande<br />
Deutschland<br />
Schweiz<br />
Italien<br />
Urs<br />
Böhlen<br />
Ost- und<br />
Südosteuropa<br />
Region GUS/<br />
Kaspisches Meer<br />
Länderbereichsleiter/Corporate Functional Managers<br />
Funktionale Verantwortung<br />
1<br />
Interne Revision ist dem<br />
Verwaltungsratspräsidenten unterstellt.<br />
2<br />
Inklusive Iberische Halbinsel.<br />
3<br />
Ohne Philippinen.<br />
4<br />
Inklusive Philippinen.<br />
Stand 2. März 2011.<br />
Urs<br />
Fankhauser<br />
Markus<br />
Akermann<br />
CEO<br />
Andreas<br />
Leu<br />
Lateinamerika Südasien<br />
Strategy & Risk<br />
Management<br />
Legal &<br />
Compliance<br />
Communications<br />
Investor<br />
Relations<br />
Paul<br />
Hugentobler<br />
ASEAN 3<br />
Aidan<br />
Lynam<br />
Ian<br />
Thackwray<br />
Ostasien 4<br />
Ozeanien<br />
Süd- und<br />
Ostafrika<br />
Theophil H.<br />
Schlatter<br />
CFO<br />
Thomas<br />
Aebischer<br />
Finance &<br />
Controlling<br />
Financial<br />
Holding & Tax<br />
Controlling<br />
Financing &<br />
Treasury<br />
Roland<br />
Köhler<br />
CEO HGRS<br />
<strong>Holcim</strong> Group<br />
Support <strong>Ltd</strong><br />
(HGRS)<br />
Jacques<br />
Bourgon<br />
Stefan<br />
Wolfensberger<br />
Commercial<br />
Services<br />
ACM Services<br />
Sustainable<br />
Development<br />
Cement<br />
Manufacturing<br />
Services<br />
Procurement<br />
Human<br />
Resources<br />
Information &<br />
Knowledge<br />
Management<br />
Accounting &<br />
Administration<br />
30<br />
31<br />
Organisation<br />
und Management
Wertorientierte<br />
Unternehmensführung<br />
Innovation<br />
<strong>Holcim</strong> zielt mit innovativen und nachhaltigen Systemlösungen<br />
auf höheren Kundennutzen. Speziell für Grossprojekte werden<br />
erfolgreich umfassende Serviceleistungen entwickelt.<br />
Als führender Baustoffhersteller leistet <strong>Holcim</strong> auch<br />
einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung.<br />
Im Vordergrund stehen dabei umweltfreundliche<br />
Produktionsprozesse, aber auch Produkte und Dienstleistungen,<br />
die unsere Wettbewerbskraft stärken und<br />
Mehrwerte für die Kunden schaffen. Dabei kommt es<br />
nicht nur auf eine breit abgestützte Forschung und<br />
Entwicklung an, sondern auch auf die rasche Multiplikation<br />
von Ideen und Konzepten im Konzern und<br />
in unseren Märkten. Zukunftsweisende Technologien<br />
schützt <strong>Holcim</strong> – teilweise zusammen mit den Forschungspartnern<br />
– mit Patenten.<br />
Nachhaltige Lösungen in der Verfahrenstechnik<br />
und Produktentwicklung<br />
Forschung und Entwicklung im Bereich der Verfahrenstechnik<br />
haben ein besseres Kostenmanagement<br />
und Nachhaltigkeit zum Ziel, unter besonderer<br />
Berücksichtigung der Arbeitssicherheit. Oben auf der<br />
Agenda stehen neue Technologien zur Steigerung<br />
der Energieeffizienz, der effizienteren Verwendung<br />
von Brennstoffen und anderen Ressourcen sowie zur<br />
Verbesserung des Umweltschutzes. Erneuerbare<br />
Energien stehen als langfristige Lösungen für die<br />
Reduktion des CO2-Ausstosses im Fokus. Kurz- und<br />
mittelfristig kann die effizientere Ausnutzung der<br />
verfügbaren Energie einen wirkungsvollen Beitrag<br />
leisten gegen die wachsende Konkurrenz um Energie.<br />
<strong>Holcim</strong> strebt an, auch Niedertemperaturabwärme<br />
des Produktionsprozesses durch innovative und<br />
ökonomisch sinnvolle Verfahren zur Elektrizitätsproduktion<br />
zu nutzen.<br />
<strong>Holcim</strong> Schweiz wird im Zementwerk Untervaz<br />
ein neues ABB-System zur Stromerzeugung<br />
einsetzen.<br />
Die Produktentwicklung hat primär umweltfreundliche<br />
Baustoffe im Visier. Sie setzt auf den verstärkten<br />
Einsatz von neuartigen mineralischen Bindemitteln<br />
und alternativen Rohstoffen, die den Klinkerfaktor<br />
senken und damit zur CO2-Reduktion beitragen.<br />
Mit innovativen Problemlösungen für Prozesse und<br />
Produkte begegnet <strong>Holcim</strong> Herausforderungen, wie<br />
sie der Klimawandel, die steigenden Energiepreise,<br />
die Verknappung von Ressourcen und das zunehmende<br />
ökologische Bewusstsein unserer Kunden darstellen.<br />
Die Reduktion des “Ecological Footprint” unserer<br />
Prozesse und Produkte eröffnet dem Konzern auch<br />
Chancen, denn sie führt zu erhöhter Produktivität im<br />
Herstellungsprozess und zu reduzierten Kosten.<br />
Innovationen und Partnerschaften setzen<br />
neue Nachhaltigkeitsstandards<br />
<strong>Holcim</strong> etabliert laufend neue Kooperationen mit<br />
hochqualifizierten und motivierten Partnern und<br />
Experten. Aufträge in diesem Bereich werden sowohl<br />
vom Konzern als auch von den Konzerngesellschaften<br />
vergeben. Die Zusammenarbeit mit renommierten<br />
Hochschulen, Anlagenbauern und Beratungsfirmen<br />
kann oft sehr eng sein.<br />
ABB und <strong>Holcim</strong> Schweiz haben vereinbart, im<br />
Zementwerk im schweizerischen Untervaz ein neues<br />
ABB-System zur Stromerzeugung einzusetzen. Die<br />
hochmoderne Lösung verwendet die ORC-Technologie<br />
(Organic Rankine Cycle), mit welcher Abwärme in<br />
sauberen Strom umgewandelt werden kann. Dank
Die ORC-Technologie (Organic Rankine Cycle), mit<br />
welcher Abwärme in Strom umgewandelt werden<br />
kann.<br />
der Wiederverwendung der Abwärme wird das Werk<br />
Untervaz effizienter betrieben und die Abhängigkeit<br />
vom Stromnetz reduziert. Die Energiekosten können<br />
so erheblich gesenkt werden.<br />
<strong>Holcim</strong> kooperiert erfolgreich mit führenden Forschungsinstituten<br />
und ist Gründungsmitglied der<br />
Interessengemeinschaft von Nanocem. Das Konsortium,<br />
das Grundlagenforschung im Bereich Nanotechnologie<br />
für Zement und Beton betreibt, ist ein<br />
Schulterschluss zwischen führenden europäischen<br />
Universitäten und grossen Unternehmen der Baustoffbranche.<br />
Intensive Beziehungen pflegen wir unter<br />
anderem mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule<br />
in Zürich (Schweiz), der Ecole Polytechnique<br />
Fédérale in Lausanne (Schweiz) oder der Technischen<br />
Universität Clausthal (Deutschland).<br />
<strong>Holcim</strong> ist in Initiativen auf europäischer und internationaler<br />
Ebene mit der Vision engagiert, Prioritäten<br />
für die zukünftige weltweite Forschung und<br />
Entwicklung im Bereich nachhaltiger und energieeffizienter<br />
Produktionsprozesse mitzugestalten.<br />
Im Rahmen ihres Engagements bei der European<br />
Cement Research Academy untersucht <strong>Holcim</strong> die<br />
CO2-Abtrennung im Hinblick auf integrierte und<br />
“End-of-Pipe”-Lösungen. Dabei geht es um die<br />
Weiterentwicklung von entsprechenden nachhaltigen<br />
Technologien, die global einsetzbar und wirtschaftlich<br />
sinnvoll sind.<br />
Wissensmanagement dank iShare<br />
Es ist strategisch wichtig, das im Konzern entwickelte<br />
Wissen durch bessere Verbreitung maximal zu<br />
nutzen. Zu diesem Zweck wurde die elektronische<br />
Plattform iShare lanciert. Auf dieser offenen Plattform<br />
können sich die Mitarbeitenden austauschen.<br />
Es werden auch wichtige Dokumente dort abgelegt<br />
und dem ganzen Konzern leicht zugänglich gemacht;<br />
Ambuja Cements hat ein massgeschneidertes Lösungspaket für den ländlichen<br />
Wohnbau mit Produkten und Dienstleistungen entwickelt.<br />
virtuelle Netzwerke bestehen für das nicht dokumentierte<br />
Wissen; die einzelnen Gesellschaften haben so<br />
vollen Zugang zum weltweit im Konzern vorhandenen<br />
Know-how.<br />
Produkte und Dienstleistungen für den ländlichen<br />
Wohnbau<br />
Permanent arbeitet <strong>Holcim</strong> daran, neue Käuferschichten<br />
zu erschliessen. Ein gutes Beispiel stammt von<br />
Ambuja Cements in Indien. Die Konzerngesellschaft<br />
hat sich intensiv mit den Bedürfnissen der ländlichen<br />
Bevölkerung beim Häuserbau auseinandergesetzt<br />
und ist dabei auf die ungenügende Bauplanung,<br />
auf die schlechte Bauqualität sowie auf Kostenüberschreitungen<br />
und fehlende Finanzierungsmöglichkeiten<br />
gestossen.<br />
Ambuja Cements hat dafür massgeschneiderte<br />
Lösungspakete entwickelt. Ansprechpartner für<br />
Bauwillige sind immer die Zementhändler, die mit<br />
Ambuja Cements eng zusammenarbeiten. Der Händler<br />
koordiniert das ganze Bauvorhaben und organisiert<br />
die notwendige Unterstützung von der Planungsphase<br />
bis zum Bauvertrag und zur Baustoffbelieferung. Es<br />
werden auch die für einen soliden Hausbau benötigten<br />
vorfabrizierten Betonelemente angeboten, was<br />
einen raschen Baufortschritt garantiert. Ambuja<br />
Cements übernimmt den fachmännischen Support<br />
sowie die Ausbildung und Qualitätskontrolle der<br />
Zementhändler. Damit ist das Unternehmen mehr als<br />
ein Zementlieferant: Als Lösungsanbieter gewinnt es<br />
laufend das Vertrauen neuer Kunden und leistet so<br />
einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität in<br />
ländlichen Gegenden.<br />
32 33<br />
Innovation
Wertorientierte<br />
Unternehmensführung<br />
Olympische Spiele 2012 in London:<br />
Aggregate Industries UK hat dank<br />
eines ausgereiften Konzepts den<br />
Zuschlag erhalten.<br />
In Ho Chi Minh City entsteht<br />
derzeit der “Saigon M&C<br />
Tower” mit 200 Meter Höhe.<br />
Ein Beispiel einer massgeschneiderten Lösung:<br />
Olympische Spiele 2012 in London<br />
Die Behörde, die für die Bauten im Zusammenhang<br />
mit den Olympischen Spielen 2012 in London verantwortlich<br />
ist, setzte von Anfang an auf nachhaltiges<br />
Bauen und umweltfreundliche Baustoffe. Entsprechend<br />
gestaltete sie die Eingabeverfahren. Aggregate<br />
Industries UK hat dank eines ausgereiften Konzepts<br />
den Zuschlag erhalten und kann die Grossbaustelle<br />
über Jahre mit rund 1,5 Millionen Tonnen Zuschlagstoffen<br />
und 0,9 Millionen Kubikmeter Transportbeton<br />
sowie mit Asphalt und zahlreichen vorfabrizierten<br />
Betonelementen beliefern.<br />
Ein grosser Teil der Zuschlagstoffe stammt von<br />
rezykliertem Baumaterial. Aggregate Industries UK<br />
betreibt auf dem Baugelände eine eigene Transportbetonzentrale,<br />
die eine reibungslose Baustellenbelieferung<br />
erlaubt. Sie hat zudem den Zuschlag für<br />
die Erstellung der Zuschauertribüne des Velodroms<br />
mit 6000 Plätzen erhalten, die aus vorfabrizierten<br />
Betonelementen erstellt wird. Zur Unterstützung des<br />
Kunden auf den verschiedenen grossen Baustellen<br />
hat Aggregate Industries UK ein eigenes Projektteam<br />
gebildet, wobei ein Teammitglied direkt beim Kunden<br />
arbeitet, um eine problemlose Projektabwicklung<br />
sicherzustellen.<br />
Hohe Produktqualität<br />
und ausgeklügeltes Logistikkonzept<br />
In Ho Chi Minh City (Vietnam) entsteht derzeit der<br />
“Saigon M&C Tower”, ein Hochhaus von 200 Meter<br />
Höhe mit Geschäften, Büroräumlichkeiten und Wohnungen.<br />
Er wird vom international renommierten<br />
Baukonzern Bouygues gebaut. <strong>Holcim</strong> Vietnam beliefert<br />
das Projekt exklusiv mit 155 000 Kubikmeter<br />
Beton. Die Gesellschaft entwickelte dafür einen speziellen<br />
“Superbeton” von ausserordentlicher Festigkeit,<br />
der für alle tragenden Strukturen verwendet<br />
Der Ceneri-Basistunnel mit zwei Röhren von je 15,4 Kilometer Länge.<br />
wird. Damit können die Masse der Pfeiler signifikant<br />
reduziert und die Räume grösser gestaltet werden.<br />
Dank des schnellen Aushärtens des Betons wird die<br />
Baugeschwindigkeit erhöht, was Kosten spart und der<br />
Umwelt dient. Dem Kunden wird auch eine erstklassige<br />
Logistik angeboten, die eine “just-in-time”-Belieferung<br />
sicherstellt. Von grosser Bedeutung sind Qualitätskontrolle<br />
und Trainingskonzepte, die alle Schritte von<br />
der Rohmaterialbeschaffung über die Betonherstellung<br />
bis zum Endprodukt berücksichtigen. Damit hat der<br />
Bauunternehmer jederzeit den Überblick über die<br />
Qualität sämtlicher Betonlieferungen.<br />
Der Kunde schätzt insbesondere das technische Fach-<br />
wissen von <strong>Holcim</strong> Vietnam, die hohen Standards<br />
bezüglich Produktqualität und Sicherheit auf der<br />
Baustelle, das sophistizierte Logistikkonzept, die<br />
Offenheit und Flexibilität der Zusammenarbeit.<br />
Beim Bau des Ceneri-Basistunnels ist <strong>Holcim</strong> erste Wahl<br />
<strong>Holcim</strong> Schweiz beliefert seit kurzem die Baustelle<br />
für den Basistunnel durch den Monte Ceneri im<br />
Kanton Tessin mit Zement, Zuschlagstoffen und Transportbeton.<br />
Dieser Tunnel mit zwei Röhren von je 15,4<br />
Kilometer Länge ist Teil der Alpentransversale NEAT,<br />
die dem Ausbau der Schienenverbindung durch die<br />
Schweizer Alpen dient. Zwischen <strong>2010</strong> und 2018 wird<br />
<strong>Holcim</strong> Schweiz für den Ceneri-Tunnel 0,4 Millionen<br />
Tonnen Zement, 2 Millionen Tonnen Zuschlagstoffe<br />
(davon 20 Prozent vor Ort aufbereitet) und 1,1 Millionen<br />
Kubikmeter Transportbeton liefern. Hinzu kommen<br />
Dienstleistungen wie ein technisches Labor und die<br />
ganze Logistik vor Ort. Pro Tag werden in einer Anlage,<br />
die sich 2,7 Kilometer im Berginnern befindet, bis zu<br />
800 Kubikmeter Transportbeton produziert. Zement<br />
und Zuschlagstoffe werden per Bahn angeliefert.<br />
Dieses umfassende Angebot ist dank der Erfahrung<br />
von <strong>Holcim</strong> im Umgang mit Grossprojekten möglich.
Minetti hat 2500 Angestellte und Besitzer von “Red Minetti”-Verkaufsstellen<br />
in mehr als 35 argentinischen Städten geschult.<br />
Ein gutes Beispiel einer Produktinnovation ist auch<br />
der neue Optimo-Zement von <strong>Holcim</strong> Schweiz auf der<br />
Basis von gebranntem Schiefer. Mehr dazu auf Seite 23.<br />
Rasche Multiplikation eines Konzepts in Argentinien<br />
Das Beispiel “Red Minetti” der argentinischen Konzern-<br />
gesellschaft zeigt, wie ein erfolgreiches Konzept für<br />
den einfachen Hausbau aus ähnlichen Projekten<br />
anderer <strong>Holcim</strong>-Gesellschaften entwickelt und lokal<br />
angepasst werden kann. In Partnerschaft mit ausgewählten<br />
Distributoren bietet Minetti nämlich neben<br />
hochwertigen Zementen gezielte Serviceleistungen für<br />
den Hausbau, zur Renovation oder zur Erweiterung des<br />
Eigenheims an. Dabei soll der Bauherr alle Materialien<br />
sowie die notwendige Beratung und Unterstützung<br />
bei einem einzigen Händler finden, verbunden mit<br />
einem erleichterten Zugang zur Bankenfinanzierung.<br />
Minetti hat zwischenzeitlich 2500 Angestellte und<br />
Besitzer von “Red Minetti”-Verkaufsstellen in mehr als<br />
35 argentinischen Städten geschult und so die erfolgreiche<br />
Verbreitung des neuartigen Geschäftsmodells<br />
über die nächsten Jahre eingeleitet.<br />
Prämierte Bauprojekte der <strong>Holcim</strong> Foundation<br />
for Sustainable Construction werden mit unseren<br />
Baustoffen gebaut<br />
Die <strong>Holcim</strong> Foundation for Sustainable Construction<br />
prämiert alle drei Jahre innovative, nachhaltige Bauprojekte<br />
rund um den Globus. Bei der Realisierung<br />
solcher Bauten kommen oft Produkte von <strong>Holcim</strong><br />
zum Einsatz. Gutes Beispiel dafür ist der Hauptgewinner<br />
2009 – ein Projekt zur Flussanierung und<br />
Stadtentwicklung im marokkanischen Fès. <strong>Holcim</strong><br />
Marokko liefert nun Baustoffe für die Sanierung<br />
eines Teils der Medina. Weiter fortgeschritten ist<br />
das Siegerprojekt der Region Lateinamerika aus dem<br />
Jahr 2008. Zahlreiche Teilprojekte des umfassenden<br />
Plans für die Stadtentwicklung von Medellín wurden<br />
mit Baustoffen von <strong>Holcim</strong> Kolumbien erstellt.<br />
Prämiertes Bauprojekt der <strong>Holcim</strong> Foundation: Projekt zur Flusssanierung<br />
und Stadtentwicklung im marokkanischen Fès.<br />
34 35<br />
Innovation
Wertorientierte<br />
Unternehmensführung<br />
Kapitalmarktinformationen<br />
Weil das Marktumfeld nach wie vor sehr herausfordernd war,<br />
fokussierte sich <strong>Holcim</strong> auf Effizienzsteigerungen und Kosten-<br />
einsparungen. Die Cashflowgenerierung bewegte sich erneut<br />
auf einem robusten Niveau und erlaubte, den finanziellen Spiel-<br />
raum der bereits soliden Kapitalstruktur erneut zu erweitern.<br />
Während sich die Aktienmärkte zu Beginn des Jahres<br />
<strong>2010</strong> positiv entwickelten, führten zunehmende Ängste<br />
im Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung<br />
Kursperformance der <strong>Holcim</strong>-Aktie versus Swiss Market Index (SMI)<br />
CHF 140<br />
CHF 120<br />
CHF 100<br />
CHF 80<br />
CHF 60<br />
CHF 40<br />
CHF 20<br />
finanzschwacher Länder in Europa und einem erneuten<br />
Rückschlag der Weltwirtschaft zu einem Anstieg<br />
der Marktvolatilität und zu einem Druck auf die<br />
CHF 0 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong> 2011<br />
<strong>Holcim</strong>-Namenaktie SMI (adjustiert)
Aktienkurse. Dieses Umfeld zog sich bis in die zweite<br />
Hälfte <strong>2010</strong> hin. Die <strong>Holcim</strong>-Aktie konnte sich diesen<br />
Marktunsicherheiten nicht entziehen, und es kam<br />
zu erhöhter Preisvolatilität und zu Kurskorrekturen,<br />
nachdem die Aktie Ende April <strong>2010</strong> mit CHF 85.00<br />
ihren höchsten Jahreswert erreicht hatte.<br />
Bessere Markteinschätzungen, das solide Geschäfts-<br />
und Finanzprofil von <strong>Holcim</strong> sowie der klare Fokus<br />
auf Kosteneinsparungen verhalfen der <strong>Holcim</strong>-Aktie<br />
gegen Jahresende zu einem positiven Kursverlauf.<br />
Die Aktie schloss am 30. Dezember <strong>2010</strong> bei CHF 70.65<br />
(2009: 80.50), was einem Rückgang von rund 12 Prozent<br />
im Vergleich zum Vorjahresendkurs entspricht.<br />
Kotierungen<br />
<strong>Holcim</strong> ist an der SIX Swiss Exchange kotiert.<br />
Die Aktien werden im Main Standard der SIX Swiss<br />
Exchange gehandelt. Jede Aktie hat ein Stimmrecht.<br />
Per Jahresende <strong>2010</strong> betrug die Börsenkapitalisierung<br />
rund CHF 23,1 Milliarden.<br />
Zusatzangaben<br />
ISIN CH0012214059<br />
Valorennummer 1221405<br />
Telekurs-Kürzel HOLN<br />
Bloomberg-Kürzel HOLN VX<br />
Thomson Reuters-Kürzel HOLN.VX<br />
Bedeutende Aktionäre<br />
Informationen zu den bedeutenden Aktionären sind<br />
auf Seite 212 zu finden.<br />
Verteilung der Aktien und Aktionäre<br />
Die Mehrheit der in den übrigen Ländern gehaltenen<br />
Aktien befindet sich in Grossbritannien und den USA.<br />
Geographische Verteilung<br />
Schweiz 47%<br />
Übrige Länder 24%<br />
Dispobestand 29%<br />
Aktionäre nach Anzahl eingetragener Aktien<br />
1–100 11 874<br />
101–1 000 38 831<br />
1 001–10 000 7 648<br />
10 001–100 000 648<br />
> 100 000 104<br />
Free Float<br />
Der Free Float gemäss Definition der SIX Swiss<br />
Exchange beträgt 75 Prozent.<br />
Dividendenpolitik<br />
Dividenden werden jährlich ausgeschüttet. 2003<br />
hatte der Verwaltungsrat als Zielgrösse entschieden,<br />
dass ein Drittel des Konzerngewinns – Anteil Aktionäre<br />
<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> – ausgeschüttet werden soll. Für das<br />
Geschäftsjahr <strong>2010</strong> beantragt er eine Ausschüttung<br />
aus der Kapitaleinlagereserve in Höhe des Vorjahres<br />
von CHF 1.50 pro Namenaktie. Die nächste Ausschüttung<br />
ist für den 12. Mai 2011 vorgesehen.<br />
Gewichtung der <strong>Holcim</strong>-Namenaktie<br />
in ausgewählten Aktienindices<br />
Index Gewichtung in %<br />
SMI, Swiss Market Index 2,23<br />
SPI, Swiss Performance Index 1,81<br />
SLI, Swiss Leader Index 4,27<br />
BEBULDM, BE500 Building Materials Index 23,32<br />
SXOP, Dow Jones STOXX 600 Construction 9,49<br />
DJSI World, Dow Jones Sustainability Index 0,22<br />
FTSE4Good Europe Index 0,35<br />
Quellen:<br />
Bloomberg, Dow Jones Sustainability Indexes, FTSE Index<br />
Company, Stand Ende Dezember <strong>2010</strong>.<br />
36 37<br />
Kapitalmarktinformationen
Wertorientierte<br />
Unternehmensführung<br />
Informationen zur <strong>Holcim</strong>-Namenaktie<br />
Weitere Informationen zur <strong>Holcim</strong>-Namenaktie sind<br />
im Internet zu finden: www.holcim.com/investors.<br />
Kennzahlen <strong>Holcim</strong>-Namenaktie 1<br />
Nominalwert CHF 2 <strong>2010</strong> 2009 2008 2007 2006<br />
Anzahl ausgegebene Aktien<br />
Anzahl dividendenberechtigte<br />
327 086 376 327 086 376 263 586 090 263 586 090 255 348 625<br />
Aktien 327 086 376 327 086 376 263 586 090 263 586 090 255 348 625<br />
Anzahl Aktien bedingtes Kapital 2 1 422 350 1 422 350 1 422 350 1 422 350 9 659 815<br />
Anzahl eigene Aktien<br />
Börsenkurse in CHF<br />
7 131 083 6 905 384 5 132 061 668 849 679 912<br />
Höchst 85 81 111 126 103<br />
Tiefst<br />
Gewinn<br />
pro dividendenberechtigte Aktie<br />
60 28 40 102 78<br />
in CHF 3 Cash-Gewinn pro<br />
3.69 4.93 6.27 13.66 7.95<br />
dividendenberechtigte Aktie in CHF 4 Konsolidiertes Eigenkapital<br />
11.44 13.04 13.02 18.81 16.70<br />
pro Aktie in CHF 5 Ausschüttung/Dividende<br />
58.58 59.44 59.42 71.44 59.60<br />
pro Aktie in CHF 1.50 6 1.50 2.25 3.30 2.00<br />
11 Adjustiert um die Aktiendividende für das Geschäftsjahr 2008 und/oder Kapitalerhöhungen.<br />
12 Reservierte Aktien für Wandelanleihen.<br />
13 Der Gewinn pro Aktie wird basierend auf dem Konzerngewinn – Anteil Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> – und der gewichteten Anzahl ausstehender<br />
Aktien berechnet (siehe Erläuterung 16).<br />
14 Der Cash-Gewinn pro Aktie wird basierend auf der Geldflussrechnung und der gewichteten Anzahl ausstehender Aktien berechnet.<br />
15 Basierend auf dem Eigenkapital – Anteil Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> – und der Anzahl dividendenberechtigter Aktien (abzüglich eigene Aktien)<br />
per 31. Dezember.<br />
16 Vorschlag des Verwaltungsrates für eine Ausschüttung aus der Kapitaleinlagereserve.
Offenlegung von Beteiligungen<br />
Gemäss Art. 20 des Bundesgesetzes über die Börsen<br />
und den Effektenhandel (Börsengesetz) muss jedermann,<br />
der direkt, indirekt oder in gemeinsamer<br />
Absprache mit Dritten Aktien einer Gesellschaft mit<br />
Sitz in der Schweiz, deren Beteiligungspapiere mindestens<br />
teilweise in der Schweiz kotiert sind, für<br />
eigene Rechnung erwirbt oder veräussert und<br />
dadurch den Grenzwert von 3, 5, 10, 15, 20, 25, 331 ⁄3,<br />
50 oder 66 2 ⁄3 Prozent der Stimmrechte, ob ausübbar<br />
oder nicht, erreicht, unter- oder überschreitet,<br />
dies der Gesellschaft und den Börsen, an denen<br />
die Beteiligungspapiere kotiert sind, melden. Die<br />
Offenlegung der bedeutenden Aktionäre erfolgt<br />
auf Seite 212.<br />
Eintragung ins Aktienregister<br />
und Stimmrechtsbeschränkungen<br />
Erwerber von Namenaktien werden auf Gesuch als<br />
Aktionäre mit Stimmrechten im Aktienbuch eingetragen,<br />
falls sie ausdrücklich erklären, die Aktien in eigenem<br />
Namen und für eigene Rechnung erworben zu<br />
haben. Der Verwaltungsrat trägt einzelne Personen,<br />
die im Eintragungsgesuch nicht ausdrücklich erklären,<br />
die Aktien für eigene Rechnung zu halten (Nominees),<br />
mit Stimmrecht im Aktienbuch ein, falls der Nominee<br />
mit der Gesellschaft eine Vereinbarung über seine<br />
Stellung abgeschlossen hat und einer anerkannten<br />
Bank- oder Finanzmarktaufsicht untersteht.<br />
Aktuelles Rating (Februar 2011)<br />
Standard & Poor’s Fitch Moody’s<br />
Langfristiges Rating BBB, outlook stable BBB, outlook stable Baa2, outlook stable<br />
Kurzfristiges Rating A-2 F2 P-2<br />
Termine für die finanzielle Berichterstattung<br />
Resultate zum ersten Quartal 2011 4. Mai 2011<br />
Generalversammlung 5. Mai 2011<br />
Ex-Datum 9. Mai 2011<br />
Ausschüttung 12. Mai 2011<br />
Halbjahresresultate 2011 18. August 2011<br />
Presse- und Analystenkonferenz zum dritten Quartal 2011 9. November 2011<br />
Presse- und Analystenkonferenz zum Jahresabschluss 2011 29. Februar 2012<br />
38 39<br />
Kapitalmarktinformationen
Nachhaltige Entwicklung<br />
Umweltengagement und soziale Verantwortung<br />
Nachhaltigkeit bleibt eine strategische Notwendigkeit.<br />
Nachhaltige Entwicklung und die Wertvermehrung für<br />
alle Anspruchsgruppen sind in der Konzernstrategie<br />
verankert. Dies muss auch in wirtschaftlich schwierigeren<br />
Zeiten gelten. So hat der Konzern <strong>2010</strong> unter<br />
anderem neue Ziele für die CO2-Emissionen, für den<br />
Schutz der biologischen Vielfalt und für das soziale<br />
Engagement in den Standortgemeinden festgelegt.<br />
Verstärkter Einsatz für Gesundheit und Sicherheit<br />
am Arbeitsplatz<br />
Die Gesundheit und Arbeitssicherheit aller Mitarbeiter,<br />
Lieferanten, Dienstleister und Besucher haben bei<br />
<strong>Holcim</strong> höchste Priorität. Durch die Systematik und<br />
Konsequenz des Vorgehens soll eine umfassende<br />
Sicherheitskultur durchgesetzt werden. Das Managementsystem<br />
für Gesundheit und Sicherheit am<br />
Arbeitsplatz, das aus verschiedenen Elementen besteht,<br />
wird weltweit implementiert und konsequent überwacht.<br />
Grosses Gewicht wird auf die Schulung von<br />
Mitarbeitern, aber auch von Auftragsnehmern gelegt.<br />
Workshops thematisieren die Führung und Verantwortung<br />
im Sicherheitsbereich und fördern das<br />
Sicherheitsbewusstsein. Die Zuständigkeiten sind<br />
klar geregelt, organisatorisch und individuell. Fünf<br />
“Cardinal Rules” haben strikte Geltung. In allen<br />
Konzerngesellschaften ist das Top-Management<br />
angehalten, mit gutem Beispiel voranzugehen.<br />
Aber trotz aller Anstrengungen sind im Berichtsjahr<br />
28 Personen bei ihrer Tätigkeit für <strong>Holcim</strong> tödlich verunglückt.<br />
Der Verwaltungsrat und die Konzernleitung<br />
bedauern dies zutiefst. Sie sind entschlossen, die<br />
Vision eines unfallfreien Arbeitsumfeldes mit Nachdruck<br />
zu verfolgen. Unfälle und Gefahrensituationen<br />
werden darum genauestens analysiert, und die Konklusionen<br />
werden breit im Konzern kommuniziert.<br />
Bis Ende <strong>2010</strong> setzten alle Konzerngesellschaften<br />
Weisungen zur Unfallverhütung um. Neue Direktiven<br />
wurden für die Sicherheit von Lieferanten und für die<br />
Arbeitssicherheit im Umgang mit alternativen Brennstoffen<br />
entwickelt; sie werden derzeit konzernweit<br />
eingeführt. Im Laufe des Jahres <strong>2010</strong> integrierte<br />
<strong>Holcim</strong> die WBCSD-Sicherheitsrichtlinien für Fahrer<br />
und Lieferanten in ihre internen Weisungen.<br />
Als Mitglied der Cement Sustainability Initiative wird<br />
der Konzern auch in Zukunft die Daten im Bereich der<br />
Gesundheit und Arbeitssicherheit einer unabhängigen<br />
Prüfung unterziehen lassen.<br />
Häufigkeitsrate unfallbedingter Absenzen 1<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
5,2<br />
3,9<br />
2,7<br />
2,1 2,0<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Ziel
Die Gesundheit und Arbeitssicherheit<br />
haben bei <strong>Holcim</strong> höchste Priorität.<br />
Förderung von umweltfreundlichen Produkten<br />
und nachhaltiger Bautätigkeit<br />
Bevölkerungswachstum, wirtschaftliche Entwicklung<br />
und der Klimawandel unterstützen die Nachfrage<br />
nach Baumaterialien. Weltweit verbrauchen heute<br />
Gebäude etwa 40 Prozent der Primärenergie. Daher<br />
sind umweltfreundlichere Produkte und Bauweisen<br />
gefordert. Die gesamte Baubranche muss die Nachfrage<br />
nach qualitativ hochwertigen Baustoffen befriedigen,<br />
dabei aber auch den “ökologischen Fussabdruck”<br />
reduzieren.<br />
Dazu trägt <strong>Holcim</strong> mit Produkt- und Prozessinnovationen<br />
bei. Eine Reihe von Konzerngesellschaften<br />
lancierte erfolgreich innovative und nachhaltigkeitsfördernde<br />
Baumaterialien und Dienstleistungen. Im<br />
Vordergrund stehen Kompositzemente, die durch die<br />
Verwendung von Materialien wie Schlacke, Flugasche<br />
oder natürliche Puzzolane einen geringeren Klinkeranteil<br />
aufweisen. Im Jahr <strong>2010</strong> waren über 77 Prozent<br />
aller Produkte von <strong>Holcim</strong> Kompositzemente, während<br />
es 1990 noch 30 Prozent waren.<br />
Dies wird durch Angebote entlang der Wertschöpfungskette<br />
ergänzt. Ein Beispiel ist “<strong>Holcim</strong> Optimo”,<br />
ein Zement, der kürzlich von <strong>Holcim</strong> Schweiz entwickelt<br />
wurde. Durch die Verwendung von gebranntem<br />
Schiefer ist “<strong>Holcim</strong> Optimo” ein qualitativ hochwertiges<br />
Produkt mit einer vergleichsweise geringen<br />
ökologischen Belastung. Der gebrannte Schiefer wird<br />
mit Portlandzement-Klinker, hochwertigem Kalkstein<br />
sowie Gips gemischt und homogenisiert. Dank der<br />
organischen Anteile kann der natürliche Schiefer<br />
ohne zusätzliche Energiezufuhr bei tieferen Temperaturen<br />
gebrannt werden. Weil “<strong>Holcim</strong> Optimo” einen<br />
reduzierten Klinkeranteil aufweist, sinken die CO2-<br />
Emissionen und der Energieverbrauch deutlich (siehe<br />
auch Seite 23).<br />
Beitrag zum Klimaschutz und zur Energieeffizienz: Vermehrter Gebrauch von alternativen Brennstoffen und<br />
Rohmaterialien.<br />
“<strong>Holcim</strong> Optimo” ist aber auch in anderer Hinsicht<br />
innovativ. Der neue Zement überzeugt auch durch<br />
erhöhte Dauerhaftigkeit, reduzierte Durchlässigkeit,<br />
verbesserte Zugfestigkeit und geringeres Rissrisiko.<br />
Seit 2003 setzt sich die <strong>Holcim</strong> Foundation for<br />
Sustainable Construction für Nachhaltigkeit im<br />
Bau ein. Weitere Informationen zum Thema sind im<br />
Kapitel Schlüsselfaktoren auf Seite 26 dieses Berichts<br />
und auf www. holcimfoundation.org zu finden.<br />
Beitrag zum Klimaschutz und zur Energieeffizienz<br />
Die globalen CO2-Emissionen müssen stabilisiert und<br />
schrittweise reduziert werden. Dabei ist von allen<br />
Wirtschaftssektoren ein Beitrag gefordert, aber auch<br />
das Konsumverhalten wird gefordert sein. Klimaschutz<br />
und Energieeffizienz sind für Nachhaltigkeit<br />
zentral. Dies macht bedeutende Investitionen erforderlich,<br />
beispielsweise in die Produktionsprozesse.<br />
<strong>Holcim</strong> verbessert die Effizienz von Produktionsprozessen<br />
und Produkten kontinuierlich und nimmt<br />
dabei eine führende Rolle ein. In der Zementproduktion<br />
liegen die Prioritäten auf der Reduktion des<br />
Klinkeranteils, auf dem vermehrten Gebrauch von<br />
alternativen Brennstoffen und Rohmaterialien sowie<br />
auf der Verbesserung der Energieeffizienz. Damit ist<br />
eine entsprechende Forschungstätigkeit verbunden.<br />
40 41<br />
Umweltengagement<br />
und soziale Verantwortung
Nachhaltige Entwicklung<br />
Klinkerfaktor 1<br />
90%<br />
85%<br />
80%<br />
75%<br />
70%<br />
65%<br />
60%<br />
1990 … 2000 … 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
% Klinker im Zement<br />
1 Beim Klinkerfaktor handelt es sich um provisorische Daten.<br />
Die definitiven Zahlen werden Mitte 2011 auf unserer Website<br />
veröffentlicht.<br />
Bereits 2009 erreichte <strong>Holcim</strong> ihr eigenes Ziel, die<br />
Netto-CO2-Emissionen pro Tonne Zement gegenüber<br />
dem Stand von 1990 um 20 Prozent zu senken. Im<br />
Jahr <strong>2010</strong> konnten sie um rund 21 Prozent reduziert<br />
werden. <strong>Holcim</strong> will auch in Zukunft ihren Beitrag<br />
leisten: Bis 2015 sollen die CO2-Emissionen pro Tonne<br />
Zement verglichen mit dem Referenzjahr 1990 um<br />
25 Prozent gesenkt werden.<br />
<strong>Holcim</strong> setzt alternative Brenn- und Reststoffe ein. Die Rückgewinnung<br />
von Energie und Materialien schont die natürlichen<br />
Ressourcen und mindert die globalen CO2-Emissionen.<br />
Spezifische Brutto- und Netto-CO2-Emissionen 1<br />
800<br />
750<br />
700<br />
650<br />
600<br />
550<br />
500<br />
-25<br />
-30<br />
1990 … 2000 … 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Brutto Netto 2<br />
1 Bei den CO2-Daten handelt es sich um provisorische Daten, die<br />
noch extern überprüft werden. Die definitiven Emissionszahlen<br />
werden Mitte 2011 auf unserer Website veröffentlicht.<br />
2<br />
Netto-CO2-Emissionen berücksichtigen indirekte Einsparungen<br />
wie etwa den Einsatz alternativer Brennstoffe.<br />
Daten unter Ausklammerung der eigenen Stromproduktion.<br />
<strong>Holcim</strong> strebt an, die spezifischen Emissionen von<br />
Staub und Stickoxid (NOx) bis 2012 beziehungsweise<br />
2013 gegenüber dem Stand von 2004 um 20 Prozent<br />
zu vermindern. Bis <strong>2010</strong> wurden die NOx-Emissionen<br />
bereits um 17 Prozent reduziert. Die spezifischen<br />
Schwefeldioxid-Emissionen (SO2) sanken bis <strong>2010</strong> um<br />
62 Prozent, nachdem das ursprüngliche 20-Prozent-<br />
Ziel bereits 2006 erreicht worden war.<br />
Neues Kontrollsystem für alternative Brennund<br />
Rohstoffe<br />
<strong>Holcim</strong> setzt alternative Brenn- und Reststoffe ein<br />
und wendet dafür modernste Technologien an. Die<br />
Rückgewinnung von Energie und Materialien schont<br />
die natürlichen Ressourcen und mindert die globalen<br />
CO2-Emissionen. Gleichzeitig können aber auch die<br />
Produktionskosten gesenkt und Teile des Abfallpro-<br />
0<br />
-5<br />
-10<br />
-15<br />
-20<br />
kg CO2/Tonne Zement Verbesserung in %<br />
Verbesserungsrate<br />
Reduktionsziel
<strong>Holcim</strong> erachtet den schonenden Umgang mit Wasser als<br />
wichtig. Bis 2013 soll eine neue Wassermanagementstrategie<br />
eingeführt werden.<br />
Thermische Substitutionsrate 1<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
3,6<br />
9,0<br />
11,0 11,1<br />
11,7<br />
12,1<br />
0<br />
1990 … 2000 … 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
% thermische Energie aus alternativen Brennstoffen<br />
1 Bei der thermischen Substitutionsrate handelt es sich um<br />
provisorische Daten. Die definitiven Daten werden Mitte 2011<br />
auf unserer Website veröffentlicht.<br />
blems entschärft werden, vor allem in Schwellenländern.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> betrug die thermische Substitutionsrate<br />
12 Prozent. Insgesamt wurden an den<br />
Produktionsstandorten 3 Millionen Tonnen Abfall<br />
verwertet.<br />
Um konzernweit den verantwortungsvollen Umgang<br />
mit Reststoffen sicherzustellen, lancierte <strong>Holcim</strong><br />
das Zertifizierungssystem ACert (AFR Certification),<br />
das auf den internen Regelungen, aber auch auf<br />
den mit der Deutschen Gesellschaft für Technische<br />
Zusammenarbeit (GTZ) erarbeiteten Richtlinien zur<br />
Verwertung von Reststoffen in der Zementindustrie<br />
basiert. Das Programm soll die Anforderungen an<br />
“Co-Processing”-Abläufe präzisieren und interne und<br />
externe Überprüfungen ermöglichen. ACert wird derzeit<br />
bei den Konzerngesellschaften eingeführt, die<br />
alternative Brenn- und Rohstoffe einsetzen. Bis Ende<br />
<strong>2010</strong> wurden mehr als die Hälfte der Produktionsstätten<br />
von <strong>Holcim</strong> intern auditiert.<br />
12,0<br />
Durch ihr soziales Engagement trägt <strong>Holcim</strong> zur nachhaltigen Entwicklung der<br />
Standortgemeinden bei. Insgesamt gaben die Konzerngesellschaften <strong>2010</strong> rund<br />
CHF 42 Millionen aus; rund 3 Millionen Menschen konnten davon profitieren.<br />
Schutz von Ressourcen und Artenvielfalt<br />
Gesteinsabbau in Steinbrüchen kann Auswirkungen<br />
auf die biologische Vielfalt in der Umgebung haben.<br />
<strong>Holcim</strong> hat 2007 ein Abkommen mit der International<br />
Union for Conservation of Nature (IUCN) unterzeichnet,<br />
um dem zu begegnen. Unter Anleitung von unabhängigen<br />
Experten und basierend auf zahlreichen<br />
Standortbesichtigungen wurde eine Reihe von Empfehlungen<br />
erarbeitet. Eine unabhängige Expertise hat<br />
gezeigt, dass die Partnerschaft erfolgreich war. Die<br />
Empfehlungen dienten als Grundlage für eine umfassende<br />
Konzernstrategie und ein Biodiversitäts-Managementsystem.<br />
So wurden die Hauptziele der auf<br />
drei Jahre vereinbarten Zusammenarbeit erfüllt.<br />
<strong>Holcim</strong> und IUCN haben dennoch beschlossen, die<br />
Partnerschaft um drei Jahre zu verlängern. Themen<br />
der weiteren Zusammenarbeit sind die Bestimmung<br />
von klaren Indikatoren für die Erfolgsmessung des<br />
Biodiversitäts-Managementsystems und die Arbeit<br />
am Programm “Wassermanagement”.<br />
<strong>Holcim</strong> erachtet den schonenden Umgang mit Wasser<br />
als wichtig. Bis 2013 soll eine neue Wassermanage-<br />
mentstrategie eingeführt werden. Massnahmen wur-<br />
den bereits in einer Reihe von Konzerngesellschaften<br />
ergriffen. So konsultierte Aggregate Industries<br />
externe Partner und erarbeitete einen auf konkrete<br />
Themen konzentrierten Plan für ein umfassendes<br />
Wassermanagement.<br />
Aktive Rolle im World Business Council<br />
for Sustainable Development<br />
Biologische Vielfalt und Wasser sind auch beim<br />
World Business Council for Sustainable Development<br />
(WBCSD) wichtige Themen. <strong>Holcim</strong> nimmt aktiv an<br />
der Cement Sustainability Initiative (CSI) des WBCSD<br />
teil und hat gemeinsam mit Votorantim (Brasilien)<br />
und Siam Cement (Thailand) deren Vorsitz für die<br />
Periode 2011/2012 übernommen.<br />
42 43<br />
Umweltengagement<br />
und soziale Verantwortung
Nachhaltige Entwicklung<br />
Neben Gesundheit, Sicherheit, Klima und Energie<br />
werden biologische Vielfalt und Wasser künftig zu<br />
den Kernthemen der CSI gehören.<br />
Gezieltes soziales Engagement an allen<br />
Standortgemeinden<br />
Durch ihr soziales Engagement trägt <strong>Holcim</strong> zur<br />
nachhaltigen Entwicklung der Standortgemeinden<br />
bei. Der Konzern schafft damit ein stabiles Geschäftsumfeld.<br />
Im Vordergrund stehen innovative Lösungen<br />
für erschwinglichen und nachhaltigen Wohnungsbau,<br />
die Förderung von Mikrounternehmen sowie Berufsausbildung.<br />
Enge Zusammenarbeit mit den lokalen<br />
Interessengruppen ist dabei unerlässlich und trägt<br />
zum gegenseitigen Respekt und Vertrauen bei.<br />
<strong>Holcim</strong> hat eine “Social Engagement Scorecard” ent-<br />
wickelt. Sie hilft bei der Beurteilung, ob die Projekte<br />
geeignet sind, den Bedürfnissen der Menschen an<br />
den Standortgemeinden zu entsprechen, aber auch<br />
die entsprechenden übergeordneten Konzernziele zu<br />
erreichen. Damit evaluierten bis Ende des Berichts-<br />
jahres 65 Prozent aller Konzerngesellschaften ihre<br />
wichtigsten sozialen Aktivitäten. Eines der Ergebnisse<br />
war die Reduktion von Barspenden zugunsten des<br />
Ausbaus von für beide Seiten interessanten Sozialprojekten.<br />
Insgesamt gaben die <strong>Holcim</strong>-Konzerngesellschaften<br />
<strong>2010</strong> CHF 42 Millionen für soziale<br />
Projekte aus. Rund 3 Millionen Menschen konnten<br />
von diesem Engagement profitieren.<br />
Dialoge, Nachbarschaftskomitees und ähnliche Aktivitäten<br />
haben sich als wirksam für die Vertiefung der<br />
Beziehungen zu den Anspruchsgruppen in den Standortgemeinden<br />
erwiesen. Alle Konzerngesellschaften<br />
sind angehalten, bis 2012 ihr Engagement mit den<br />
Standortgemeinden zu definieren.<br />
Sehr anspruchsvoll ist das soziale Engagement in<br />
Konfliktregionen. Der Konzern trat deshalb der<br />
Corporate Support Group des Internationalen<br />
Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) bei. Erfahrung<br />
und Glaubwürdigkeit des IKRK erlauben gezielte<br />
humanitäre Hilfeleistungen. Im Jahr <strong>2010</strong> wurden ein<br />
IKRK-Programm für sauberes und besser zugängliches<br />
Wasser in ländlichen Regionen des Sudans sowie ein<br />
Wasserprojekt in Kolumbien unterstützt.<br />
Ausgaben für Projekte in Standortgemeinden <strong>2010</strong><br />
Gemeindeentwicklungsprojekte 24%<br />
Bildungsprojekte 14%<br />
Infrastrukturprojekte in Gemeinden 18%<br />
Spenden und Wohltätigkeitsprojekte 21%<br />
CSR-Verwaltungskosten 16%<br />
Andere 7%<br />
Total in Mio. CHF 42<br />
In führenden Nachhaltigkeitsindices gelistet<br />
<strong>Holcim</strong> wurde zum achten aufeinanderfolgenden<br />
Mal als Mitglied der massgeblichen Dow Jones<br />
Sustainability Indexes (DJSI World und DJSI Europe)<br />
bestätigt. In der Beurteilung von <strong>2010</strong> erhielt der<br />
Konzern Bestnoten für seine Recyclingstrategie,<br />
das Umwelt-Reporting, den Schutz der biologischen<br />
Vielfalt, die internationalen Produktionsstandards<br />
sowie das Sozial-Reporting, die Mitarbeiterentwicklung<br />
und den Dialog mit Anspruchsgruppen. <strong>Holcim</strong> ist<br />
weiterhin auch als Mitglied des Nachhaltigkeitsindex<br />
FTSE4Good aufgeführt.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Bereit für die Zukunft dank eines effizienten, transparenten<br />
und bedürfnisgerechten Personalmanagements.<br />
<strong>Holcim</strong> will ihren Mitarbeitenden ein attraktives<br />
Arbeitsumfeld mit internationalen Perspektiven<br />
bieten und sie bei der Karriereplanung optimal<br />
unterstützen.<br />
Neuausrichtung des globalen Personalmanagements<br />
Im Rahmen der Neuausrichtung der zentralen Servicefunktionen<br />
wurden auch die Aktivitäten des<br />
Personalmanagements neu gebündelt und auf die<br />
Bedürfnisse der Konzerngesellschaften ausgerichtet.<br />
Damit soll die oberste Führungsstufe in den Konzerngesellschaften<br />
noch besser auf das künftige Geschäftsumfeld<br />
vorbereitet werden. Der Fokus lag auf der<br />
Talentförderung, auf der Führungsentwicklung und<br />
Entlöhnung und auf dem Aufbau einer Wissensund<br />
Erfahrungsplattform im Personalbereich. Durch<br />
den gezielten Austausch von Praxisbeispielen, die<br />
Nutzung von Synergien und die Reduktion externer<br />
Beratungsleistungen werden aber auch Kosteneinsparungen<br />
möglich.<br />
Aufbau eines starken Talent-Pools<br />
Der Nachfolgeplanung kommt grosse Bedeutung zu.<br />
Angehende Führungskräfte und Fachexperten müssen<br />
sich kontinuierlich und umfassend weiterentwickeln<br />
sowie auf zukünftige Aufgaben vorbereiten. Die<br />
Nachfolgeplanung wird vom Personal- und Führungsbedarf,<br />
von den Mitarbeiterbeurteilungen und den<br />
Entlöhnungssystemen beeinflusst. Dank des Ineinandergreifens<br />
dieser Prozesse schafft der Konzern auf<br />
Personalebene eine einheitliche Planungsgrundlage.<br />
Für die Nachfolgeplanung diente <strong>2010</strong> ein revidierter<br />
Prozess als Rahmen. Er basiert auf Leistungs- und<br />
Potentialbeurteilungen von Mitarbeitern in den einzelnen<br />
Konzerngesellschaften. Daraus ergeben sich<br />
die Nachfolgepläne, die durch Vernehmlassung auf<br />
regionaler und funktionaler Ebene ergänzt und<br />
schliesslich konzernweit zusammengefasst werden.<br />
Die Qualität der Daten und die Konsistenz der Pläne<br />
wurden kontinuierlich verbessert. Ausserdem wurde<br />
die Datenbank “MDnet” durch eine SAP-basierte<br />
Lösung “iTalent” ersetzt. Im Dezember <strong>2010</strong> lanciert,<br />
leistet “iTalent” zusammen mit den Modulen für die<br />
Leistungsbeurteilung “eDialogue” und der Trainingsadministration<br />
“<strong>Holcim</strong> iCampus” einen wesentlichen<br />
Beitrag zu einem integrierten Talent-Managementsystem.<br />
Verbesserung der Leistungsbeurteilung<br />
Eine ausgeprägt leistungsorientierte Konzernkultur<br />
bildet den Schlüssel zur unternehmerischen Wertsteigerung.<br />
Der Dialog-Prozess unterstützt dies, indem<br />
er der Leistungsorientierung und der individuellen<br />
Weiterentwicklung einen festen Rahmen gibt. Dank<br />
ihm ist sich jeder Mitarbeiter über den erwarteten<br />
Leistungsbeitrag im klaren, er erhält Rückmeldungen<br />
und Unterstützung im persönlichen Fortkommen. Der<br />
jährliche Dialog-Prozess ermöglicht die umfassende<br />
Leistungsbeurteilung im Kontext der zu erfüllenden<br />
Aufgaben und der individuellen Zielsetzungen; er bildet<br />
aber auch die Basis für die individuellen Entwicklungsund<br />
Weiterbildungspläne und beinhaltet die Karriereplanung.<br />
Innovative Massnahmen innerhalb der Leistungsbeur-<br />
teilung trugen <strong>2010</strong> konzernweit zur Dialogförderung<br />
44 45<br />
Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter
Nachhaltige Entwicklung<br />
bei. Unterschiedliche Leistungsniveaus kann <strong>Holcim</strong><br />
nun differenzierter erfassen und die Mitarbeitenden<br />
mit wirkungsvollen Anreizen gezielter fördern. Die<br />
entsprechenden Prozesse und Abstimmungen wurden<br />
besser strukturiert, und zwar was die Beurteilung<br />
individueller wie kollektiver Leistungen angeht.<br />
Erfassung des Mitarbeiter-Engagements<br />
Das Engagement der Mitarbeiter war <strong>2010</strong> in vielen<br />
Konzerngesellschaften ein wichtiges Thema, nicht<br />
zuletzt im Hinblick auf die notwendigen Restrukturierungs-<br />
und Abbauschritte. In verschiedenen Konzerngesellschaften<br />
wurde der “Employee Engagement and<br />
Values Survey” eingesetzt, teilweise in Zusammenarbeit<br />
mit externen Spezialisten.<br />
<strong>2010</strong> wurden Mitarbeiterbefragungen in Malaysia,<br />
Thailand, Russland, Kanada, Neuseeland und Australien<br />
sowie auf den Philippinen durchgeführt. Die Konzerngesellschaften<br />
gewannen so eine gute Informationsbasis<br />
für die Massnahmenplanung. Australien beispielsweise<br />
überprüfte so auch den Integrationsstand der<br />
2009 erworbenen Gesellschaft <strong>Holcim</strong> Australia.<br />
Touchpoint-Analyse im Personalmanagement<br />
Die Touchpoint-Analyse ist ein einfaches Instrument,<br />
um die Qualität des Personalmanagements einer Konzerngesellschaft<br />
zu messen. Untersucht wird, in welchem<br />
Mass und wie konsequent die Gesellschaft die<br />
zur Verfügung stehende Expertise im Personalbereich<br />
nutzt. Gezeigt wird auch, welche Auswirkungen dies<br />
auf das Mitarbeiter-Engagement und das Ansehen<br />
von <strong>Holcim</strong> hat. Einbezogen werden auch dem Personalwesen<br />
nahestehende Bereiche, die Auswirkungen<br />
auf die Arbeitswahrnehmung haben, wie zum Beispiel<br />
Kommunikation, Branding, nachhaltige Entwicklung<br />
und Wissensmanagement.<br />
Zehn Konzerngesellschaften testeten diese Analyse<br />
erfolgreich. Ihre Stärke ist die mögliche Verknüpfung<br />
mit der Umfrage zur Mitarbeiterzufriedenheit. Damit<br />
wird die Einschätzung der Personalmanagementleistungen<br />
durch die Mitarbeiter umfassend erhoben<br />
und eine zuverlässige Basis für die Massnahmenplanung<br />
geschaffen. Eine hohe Arbeitszufriedenheit und<br />
das entsprechende Engagement sind dabei die Ziele.<br />
Auszeichnungen für die besten Werke<br />
<strong>Holcim</strong> will aussergewöhnliche Leistungen anerkennen<br />
und auszeichnen. Leistungen und Engagements,<br />
die über den Erwartungen liegen, zu honorieren,<br />
trägt dazu bei, dass die Werte “Strength.Performance.<br />
Passion.” Wirklichkeit werden.<br />
Seit 2008 werden deshalb die “<strong>Holcim</strong> Plant Awards”<br />
verliehen. Sie zeichnen Zementwerke des Konzerns<br />
aus, die Bestleistungen erbracht oder signifikante<br />
Leistungssteigerungen erzielt haben. <strong>2010</strong> gingen die<br />
“<strong>Holcim</strong> Plant Awards” nach Argentinien, Indien und<br />
Mexiko.<br />
Die Werke wurden anhand verschiedener Indikatoren<br />
wie Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, Produktqualität,<br />
Energieeffizienz, Kostenentwicklung<br />
und ökologische Leistung bewertet. Dabei sollen in<br />
erster Linie die Mitarbeiter anerkannt und belohnt<br />
werden. Denn die technische Ausstattung einer Produktionsstätte<br />
vorausgesetzt, sind es die Menschen,<br />
die aus einem guten ein exzellentes Werk machen.
Konzernmitarbeiter nach Segmenten <strong>2010</strong> 2009 2008 2007 2006<br />
Zement 1 51 133 50 335 56 282 57 671 57 878<br />
Zuschlagstoffe 6 478 6 850 6 369 7 000 7 136<br />
Weitere Baustoffe und Serviceleistungen 22 577 23 725 23 692 24 567 23 724<br />
Corporate 122 588 370 126 45<br />
Total Konzern 80 310 81 498 86 713 89 364 88 783<br />
Konzernmitarbeiter nach Regionen <strong>2010</strong> 2009 2008 2007 2006<br />
Europa 19 690 20 800 23 557 22 905 22 006<br />
Nordamerika 6 668 8 016 9 825 11 190 11 268<br />
Lateinamerika 12 710 12 626 13 548 13 409 12 234<br />
Afrika, Naher Osten 2 213 2 256 2 477 2 795 5 218<br />
Asien, Ozeanien 38 172 36 858 36 196 38 133 37 212<br />
Corporate 857 942 1 110 932 845<br />
Total Konzern 80 310 81 498 86 713 89 364 88 783<br />
Herkunft der oberen Kader<br />
Aus Europa: 24 Nationalitäten 38% des oberen Gesamtkaders<br />
Aus Nordamerika: 2 Nationalitäten 10% des oberen Gesamtkaders<br />
Aus Lateinamerika: 11 Nationalitäten 18% des oberen Gesamtkaders<br />
Aus Afrika, Naher Osten: 7 Nationalitäten 3% des oberen Gesamtkaders<br />
Aus Asien, Ozeanien: 18 Nationalitäten 31% des oberen Gesamtkaders<br />
Zusammensetzung der oberen Kader<br />
Männlich Weiblich Total Frauenanteil<br />
Obere Führungsebene 306 31 337 9%<br />
Leitende Führungsebene 1 302 112 1 414 8%<br />
Mittlere Führungsebene 7 056 1 008 8 064 13%<br />
Total 8 664 1 151 9 815 12%<br />
Personalaufwand nach Funktionen und Regionen <strong>2010</strong><br />
Mio. CHF Produktion und Distribution Marketing und Verkauf Verwaltung Total<br />
Europa 980 167 255 1 402<br />
Nordamerika 627 57 109 793<br />
Lateinamerika 360 68 101 529<br />
Afrika, Naher Osten 61 10 24 95<br />
Asien, Ozeanien 685 91 210 986<br />
Corporate 46 22 162 230<br />
Total Konzern 2 759 415 861 4 035<br />
1 Unter Einschluss<br />
aller anderen<br />
hydraulischen<br />
Bindemittel.<br />
46 47<br />
Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter
Steinbruch El Puente, Spanien<br />
Vogelparadies zwischen Kiesbaggern:<br />
Steinbruch El Puente, Spanien<br />
Die Kiesaufbereitungsanlage von El Puente.
Hinweistafel, um auf spezifische<br />
Gefahren aufmerksam zu machen.<br />
Die Seen des Steinbruchs El Puente sind Anziehungspunkt für viele<br />
Vogelarten und sind heute ein wichtiges Schutzgebiet.<br />
Das Schutzgebiet von El Puente ist<br />
180 Hektaren gross.<br />
48<br />
49<br />
Steinbruch El Puente, Spanien
Steinbruch El Puente, Spanien<br />
Das seltene Purpurhuhn mit kobaltblauem<br />
Federkleid und rotem Schnabel.<br />
Seit 1980 ist <strong>Holcim</strong> in Spanien tätig. Ein national und<br />
international bestens bekannter Standort des Unternehmens<br />
sind die Kiesgruben El Puente in Seseña –<br />
und das nicht nur wegen der bedeutenden Fördermenge<br />
von bis zu einer Million Tonnen Gestein pro<br />
Jahr. Berühmt ist El Puente, weil hier rund zweihundert<br />
Vogelarten inmitten einer grünen Oase leben<br />
und nisten. <strong>Holcim</strong> beweist im Süden von Madrid,<br />
dass Ökologie und Ökonomie keinen Widerspruch<br />
bilden – und dass die Natur vom Kiesabbau langfristig<br />
sogar profitieren kann. “Was hier entstand, ist besser<br />
als das, was vorher da war”, bestätigt Manuel Regueiro<br />
y González-Barros. Er ist ausserordentlicher Professor<br />
am Department für Kristallografie und Mineralogie<br />
an der Geologischen Fakultät der Complutense-Universität<br />
in Madrid.<br />
Das Ende vorausplanen<br />
Diese Anerkennung verdankt <strong>Holcim</strong> vor allem einer<br />
umsichtigen Projektierung: Die Renaturierung der<br />
Gruben wurde bereits geplant, ehe sich die erste<br />
Baggerschaufel in den Kies grub. Das Ziel war hoch<br />
gesteckt: Es sollte eine Landschaft entstehen, wie sie<br />
die Region prägt. Diese Vorgabe limitierte die Auswahl<br />
an Pflanzen ebenso wie das Klima mit seinen trockenen<br />
Sommern und rauen Wintern. Hinzu kam die Absicht,<br />
die Bedürfnisse der Tierwelt möglichst ideal abzudecken.<br />
Um das anschliessende Renaturierungsprojekt<br />
Der Purpurreiher gehört auch zu den raren<br />
Vogelarten; er ist purpur-grau, hat ein rötliches<br />
Gefieder und gelbe Füsse.<br />
Lastwagen fahren täglich Tonnen von Kies weg, Bagger graben<br />
sich Meter um Meter in die Tiefe. Und gleich daneben brüten<br />
unzählige Vögel. <strong>Holcim</strong> zeigt in den Kiesgruben von El Puente<br />
in Spanien, wie die produktive Wirtschaft und sensitive<br />
ökologische Gebiete erfolgreich koexistieren können.<br />
zu vereinfachen, wurden deshalb schon vor dem Kiesabbau<br />
grundlegende Arbeiten ausgeführt. Die oberste,<br />
fruchtbare Erdschicht über dem Kies wurde zum<br />
Beispiel sorgsam abgetragen und gelagert, damit sie<br />
später zur Aufforstung des Gebiets genutzt werden<br />
konnte. Zudem mussten die Baggerführer darauf<br />
achten, dass die Wände und Ränder der Gruben keine<br />
geraden Linien bilden – sie hätten nach der Renaturierung<br />
unnatürlich gewirkt.<br />
Ein Biologen-Traum<br />
Der Abbau hinterliess Gruben, die bis in eine Tiefe<br />
von 9,3 Meter reichten und von Grundwasser gefüllt<br />
wurden. Gleichzeitig begann die Arbeit der Spezialisten.<br />
Unter Aufsicht des Biologen Tomás Velasco,<br />
der die Renaturierung 13 Jahre begleitete, wurden<br />
Uferlinien modelliert und Böschungen und Inseln<br />
aufgeschüttet. Die gelagerte Erde wurde um die neu<br />
entstandenen Seen verteilt, damit sich Pflanzen darauf<br />
ansiedeln und wachsen konnten. Velasco und seine<br />
Mitstreiter schufen Feuchtgebiete, trockenere Flecken<br />
und kleine Waldabschnitte. Doch die Herausforderung<br />
steckte wie so oft im Detail: Vielerorts musste die<br />
Seetiefe verringert werden, weil das Licht den Grund<br />
nicht erreichte und daher keine Wasserpflanzen gedeihen<br />
konnten. Zu steile Uferbänke mussten abgeschrägt<br />
werden. Zudem galt es, die Wasserqualität zu<br />
überwachen und immer wieder Abschnitte des Habi-
Von der bedrohten<br />
Art der Schwarzkopfmöwe<br />
leben<br />
weniger als 20 Paare<br />
in ganz Spanien.<br />
Mit dem Befeuchten der Strassen wird<br />
die Staubentwicklung eingedämmt.<br />
tats zu optimieren. Das alles gab viel zu tun – doch die<br />
Beteiligten waren hoch motiviert. “Für einen Biologen<br />
ist es ein Traum, an der Erschaffung eines solchen<br />
Stücks Natur teilhaben zu dürfen”, schwärmt Velasco.<br />
Die Verwirklichung dieses Traums gilt in der Fachwelt<br />
jedenfalls als vorbildlich. “Die ökologischen Massnah-<br />
men zur Renaturierung, die in den Kiesgruben von<br />
El Puente ergriffen wurden, sind Zeugnis des Engagements<br />
von <strong>Holcim</strong> für eine nachhaltige Entwicklung”,<br />
lobt denn auch Margarita Astrálaga, ehemalige Direktorin<br />
des Centre for Mediterranean Cooperation der<br />
International Union for Conservation of Nature (IUCN).<br />
Vielfältige Pflanzenwelt lockt Tiere an<br />
Eine intakte Flora bildet die Grundlage für eine<br />
ebensolche Fauna – und tatsächlich liessen die Tiere<br />
nach der Renaturierung nicht lange auf sich warten:<br />
El Puente ist ein Vogelparadies geworden. Einige Arten<br />
nutzen die künstlichen Inseln und den dichten Pflanzenbewuchs<br />
als Nistplatz; andere machen Halt auf<br />
ihrem alljährlichen Weg in den Süden, denn El Puente<br />
liegt auf einer der Hauptrouten der Zugvögel. Mittlerweile<br />
werden auf den 180 Hektaren von El Puente<br />
rund 200 Vogelarten registriert. Einige davon zählen<br />
zu den sehr seltenen oder gar vom Aussterben bedrohten<br />
Arten – etwa die Schwarzkopfmöwe, das<br />
Purpurhuhn, die Weisskopfruderente, der Rallenreiher<br />
oder die Moorente. Doch auch andere Tierarten fühlen<br />
sich hier wohl: Fische, Füchse, Wildkaninchen oder<br />
Steinmarder. Indem man alte Lebensräume erhält und<br />
neue schafft, wird die ganze Vielfalt an Wildtieren<br />
angelockt. “Auf diese Weise wurde ein Maximum an<br />
Biodiversität erreicht”, bilanziert Javier Andrada<br />
Andrada, Präsident der spanischen Vereinigung der<br />
Zuschlagstoffproduzenten (Asociación Nacional de<br />
Empresarios Fabricantes de Áridos, ANEFA). El Puente<br />
sei der Beweis, dass die Industrie wertvolle Ökosysteme<br />
schaffen könne, wenn sie sich für Nachhaltigkeit<br />
engagiere, ergänzt Javier Andrada Andrada.<br />
Im renaturierten Abbaugebiet leben viele<br />
Entenarten, darunter die vom Aussterben<br />
bedrohte Moorente.<br />
Ehre und Verpflichtung<br />
Derselben Meinung ist Christoph Imboden. Er ist<br />
Vorsitzender des unabhängigen Expertenpanels,<br />
das von der Weltnaturschutzorganisation IUCN<br />
zusammengestellt wurde und <strong>Holcim</strong> in Sachen Biodiversität<br />
berät. “<strong>Holcim</strong> zeigt, dass es möglich ist,<br />
natürliche Ressourcen nachhaltig zu verwalten. Das<br />
Unternehmen ist ständig bemüht, weltweit geltende<br />
Richtlinien für seine Gesteinsförderung zu entwickeln,<br />
die den Umgang mit Biodiversität regeln.” <strong>Holcim</strong><br />
nimmt bewusst eine Vorreiterrolle innerhalb der<br />
Branche ein – und wird für dieses Engagement auch<br />
belohnt: <strong>2010</strong> erhielt <strong>Holcim</strong> Spanien für die Renaturierung<br />
von El Puente den “European Sustainable Development<br />
Prize” des Europäischen Gesteinsverbands<br />
(UEPG) in der Kategorie Biodiversität. Carlos Abella,<br />
ehemaliger Regionalleiter Zuschlagstoffe bei <strong>Holcim</strong><br />
Spanien, ist sich bewusst, dass eine solche Auszeichnung<br />
auch Verantwortung mit sich bringt: “Mitglied<br />
des preisgekrönten Teams zu sein, ist sowohl Ehre als<br />
auch Verpflichtung.” Denn El Puente ist noch lange<br />
nicht fertig entwickelt: Noch 5 bis 10 Jahre lang<br />
werden die Bagger weitere Gruben ausheben. Und<br />
so lange wird parallel dazu auch das Vogelparadies<br />
El Puente weiterwachsen.<br />
Schüler aus Madrid pflanzen Bäume<br />
in einem der Rekultivierungsgebiete von<br />
El Puente.<br />
50 51<br />
Steinbruch El Puente, Spanien
Geschäftsverlauf<br />
1<br />
Nach der Renaturierung wirkt die Landschaft wieder ganz natürlich.<br />
Konzern<br />
Zementwerk<br />
Kapazitätserweiterung<br />
Mahlwerk/Zementterminal<br />
Kapazitätserweiterung<br />
Zuschlagstoffe<br />
Beteiligung<br />
Zuschlagstoffe<br />
1
Uneinheitliche Marktentwicklung in Europa<br />
Konjunkturerholung in einigen Märkten<br />
Nach einem ausserordentlich harten Winter verbesserte<br />
sich die Konjunktur in einigen westeuropäischen Staa-<br />
ten über Erwarten, insbesondere in Deutschland und<br />
Grossbritannien. Hingegen blieben die wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen in Süd- und Osteuropa durch die<br />
hohe Verschuldung das ganze Jahr über schwierig.<br />
Immerhin profitierte die russische Volkswirtschaft von<br />
den erstarkten Rohstoffmärkten.<br />
Insgesamt verhaltene Bautätigkeit<br />
Die Bauindustrie blieb vielerorts mit anhaltenden Nachwirkungen<br />
der weltweiten Wirtschaftskrise konfrontiert.<br />
Nur da und dort stützten Stimulusmassnahmen der<br />
öffentlichen Hand die Auftragslage. Der kommerzielle<br />
Bau litt weiter unter der Zurückhaltung privater Investoren.<br />
Positive Signale kamen vereinzelt vom Wohnbau,<br />
dies vorwiegend aus Westeuropa. Nachdem in den<br />
ersten sechs Monaten in mehreren Märkten eine Erholung<br />
im Bausektor beobachtet werden konnte, flachten<br />
die Aktivitäten in der zweiten Jahreshälfte wieder ab.<br />
Insgesamt wurde in mehreren westeuropäischen Märkten<br />
nach den witterungsbedingten Rückständen des<br />
ersten Quartals mehr gebaut. Ausnahmen waren<br />
Spanien, Italien und die Niederlande. In den osteuropäischen<br />
Ländern war die Bautätigkeit wegen der fehlenden<br />
Investitionsbereitschaft der öffentlichen Hand und<br />
der Privathaushalte rückläufig. Trotz Fortführung vereinzelter<br />
Infrastrukturprojekte kürzten die Regierungen ihre<br />
Ausgaben und stellten Bauvorhaben zurück. Die Überkapazitäten<br />
der Baustoffindustrie führten zu einem<br />
verschärften Wettbewerb und zu sinkenden Preisen.<br />
Witterungs- und konjunkturbedingter Lieferrückgang<br />
Witterungs- und Konjunktureinflüsse liessen die konsolidierten<br />
Liefermengen der Konzernregion Europa abnehmen.<br />
Der Zementabsatz ging um 2,6 Prozent auf 26,2<br />
Millionen Tonnen zurück. Auch die Transportbetonvolu-<br />
men verringerten sich um 5,9 Prozent auf 16 Millionen<br />
Kubikmeter, und der Zuschlagstoffversand reduzierte sich<br />
um 1 Prozent auf 77,6 Millionen Tonnen. Die Asphaltverkäufe<br />
stiegen um 1,8 Prozent auf 5,7 Millionen Tonnen.<br />
In Grossbritannien hielt die Wirkung der 2009 lancier-<br />
ten Stimulierungsprogramme der Regierung an. Investi-<br />
tionen in Schulen, Spitäler und den öffentlichen Verkehr<br />
stützten das Baugewerbe. Obschon verschiedene Kun-<br />
den Bauprojekte hinausschoben, konnte sich Aggregate<br />
Industries UK zusätzliche Aufträge sichern und mehr<br />
Zuschlagstoffe verkaufen. Die Transportbetonmengen<br />
haben trotz auslaufender Lieferungen für Bauten der<br />
Olympischen Spiele 2012 nur leicht abgenommen. Beim<br />
Asphalt übertraf der Absatz das Niveau von 2009.<br />
In Frankreich entwickelte sich der Wohnbau dank tiefer<br />
Zinsen und Steuererleichterungen positiv. Auch die Inbetriebnahme<br />
eines neuen Mahlwerks bei Rouen und die<br />
Konsolidierte Kennzahlen Europa<br />
Zementproduktionskapazität<br />
<strong>2010</strong> 2009 ±% ±% LFL*<br />
in Mio. t 50,0 49,4 +1,2<br />
Zement- und Mahlwerke 40 39<br />
Zuschlagstoffbetriebe 259 266<br />
Transportbetonwerke 578 598<br />
Asphaltwerke 58 67<br />
Zementabsatz in Mio. t<br />
Mineralischer Bindemittelabsatz<br />
26,2 26,9 –2,6 –3,3<br />
in Mio. t 1,6 1,5 +10,9 +10,9<br />
Zuschlagstoffabsatz in Mio. t 77,6 78,4 –1,0 –1,7<br />
Transportbetonabsatz in Mio. m3 16,0 17,0 –5,9 –6,5<br />
Asphaltabsatz in Mio. t 5,7 5,6 +1,8 +1,8<br />
Nettoverkaufsertrag in Mio. CHF 6 535 7 320 –10,7 –5,5<br />
Betrieblicher EBITDA in Mio. CHF 1 045 1 232 –15,2 –10,8<br />
Betriebliche EBITDA-Marge in % 16,0 16,8<br />
Mitarbeiter 19 690 20 800 –5,3 –5,5<br />
* Like-for-Like, das heisst auf vergleichbarer Basis unter Ausklammerung des veränderten<br />
Konsolidierungskreises und des Währungseinflusses.<br />
52<br />
53<br />
Konzernregion Europa
Geschäftsverlauf<br />
Akquisition eines Importterminals in Nantes/St-Nazaire<br />
trugen zur Steigerung der Zementverkäufe bei. Beim<br />
Transportbeton resultierte ein Plus, und der Zuschlag-<br />
stoffversand ging zurück. Im Dezember <strong>2010</strong> erhielt<br />
<strong>Holcim</strong> Frankreich die Bewilligung zum Bau eines<br />
Mahlwerks in La Rochelle. Damit vollzieht die Konzerngesellschaft<br />
einen weiteren Schritt zum Ausbau der<br />
Marktpräsenz in den Küstenmärkten Westfrankreichs.<br />
Die Anlage mit einer Jahreskapazität von 0,6 Millionen<br />
Tonnen Zement dürfte gegen Ende 2013 in Betrieb gehen.<br />
Die Baustoffmärkte in Belgien und den Niederlanden<br />
litten unter den Ausgaberestriktionen der öffentlichen<br />
Hand. Importe beeinträchtigten den Zementabsatz in<br />
Belgien zusätzlich. Die Zuschlagstoff- und Transportbetonverkäufe<br />
stiegen an. Unterstützt wurden die<br />
Zement- und Transportbetonlieferungen von einem<br />
wichtigen Tunnelprojekt in Antwerpen.<br />
Die deutsche Wirtschaft erholte sich deutlich schneller<br />
als andere Volkswirtschaften. Vor allem der private<br />
Wohnbau und Bauaktivitäten der öffentlichen Hand entwickelten<br />
sich positiv. <strong>Holcim</strong> Deutschland kompensierte<br />
die witterungs- und konkurrenzbedingt schwächere<br />
Inlandnachfrage teilweise mit höheren Zementexporten.<br />
Im Vordergrund stand die Belieferung des Gaspipeline-<br />
Konsortiums Nord Stream. <strong>Holcim</strong> Süddeutschland setzte<br />
deutlich mehr Zement und Klinker ab. Dazu trugen<br />
auch die gute Marktverfassung im Raum Stuttgart und<br />
vermehrte Exporte ab Werk Dotternhausen in die<br />
Schweiz bei.<br />
In der Schweiz war das Wirtschaftswachstum solide.<br />
Davon profitierte die Baustoffindustrie in allen Sparten,<br />
so dass <strong>Holcim</strong> Schweiz an der Kapazitätsgrenze<br />
produzierte und die Vorjahresmengen übertraf. <strong>Holcim</strong><br />
Italien verkaufte gleich viel Zement wie im Vorjahr.<br />
Der Zuschlagstoffabsatz war wegen der temporären<br />
Stillegung eines weiteren Produktionsstandortes bei<br />
Bergamo stark rückläufig. Städtebauprojekte im Grossraum<br />
Mailand im Hinblick auf die Expo 2015 führten<br />
jedoch zu höheren Transportbetonlieferungen. <strong>Holcim</strong><br />
Spanien konnte in einem nach wie vor schwachen Markt<br />
dank Exporten mehr Zement verkaufen. In den anderen<br />
Segmenten bildeten sich die Mengen weiter zurück.<br />
Die Märkte Ost- und Südosteuropas litten stark unter<br />
der fehlenden Investitionsbereitschaft von staatlicher<br />
und privater Seite. Trotz EU-finanzierter Infrastrukturprojekte<br />
war die Bautätigkeit rückläufig. So verzeichneten<br />
die Konzerngesellschaften – mit Ausnahme<br />
von <strong>Holcim</strong> Tschechien – tiefere Zementlieferungen.<br />
<strong>Holcim</strong> Bulgarien litt zusätzlich unter Importen aus<br />
der Türkei. Bei den Zuschlagstoffen übertrafen die<br />
Einbussen von <strong>Holcim</strong> Kroatien, <strong>Holcim</strong> Rumänien<br />
und <strong>Holcim</strong> Bulgarien die positive Entwicklung in<br />
Ungarn, der Tschechischen Republik und der Slowakei.<br />
Im Segment Transportbeton konnte <strong>Holcim</strong> nur in<br />
Serbien höhere Absatzvolumen erzielen.<br />
Unterstützt durch prosperierende Rohstoffmärkte und<br />
breit angelegte Stimulusmassnahmen erholte sich die<br />
russische Wirtschaft von der Krise. Dadurch belebte sich<br />
der Zementabsatz von Alpha Cement in der zweiten<br />
Jahreshälfte, und verglichen mit 2009 resultierte ein<br />
leichtes Plus. Positiv wirkten die Zunahme privater<br />
Wohnbauvorhaben im Grossraum Moskau und der<br />
anziehende Infrastrukturbau. Die neue, energieeffiziente<br />
Ofenlinie im Werk Shurovo hat Ende <strong>2010</strong> mit der ersten<br />
Klinkerproduktion begonnen. Sie wird die aus der<br />
Sowjetzeit stammende Nassanlage ersetzen und substantielle<br />
Kosteneinsparungen ermöglichen. Alpha<br />
Cement wird die Marktstellung nachhaltig verbessern<br />
können und in Bezug auf den Umweltschutz neue<br />
Standards setzen. In Aserbaidschan verlangsamte sich<br />
das Wirtschaftswachstum etwas. Massive Investitionen<br />
in die Infrastruktur machten jedoch den Rückgang im<br />
privaten Wohnbau weitgehend wett. Trotz Importdruck
aus Russland, dem Iran, Georgien und der Türkei über-<br />
trafen die Zementlieferungen von Garadagh Cement das<br />
Vorjahresniveau leicht. Die Arbeiten für den Bau einer<br />
neuen Ofenlinie, die ab 2011 rund 1,7 Millionen Tonnen<br />
Zement produzieren wird, kommen weiter voran.<br />
Anstieg der Handelsvolumen von <strong>Holcim</strong> Trading<br />
Die in Madrid domizilierte Handelsgesellschaft <strong>Holcim</strong><br />
Trading erreichte <strong>2010</strong> ein Handelsvolumen von 21 Millionen<br />
Tonnen, 7,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die asiatischen<br />
Märkte blieben bei steigenden interregionalen<br />
Volumen relativ stabil. Weil der Importbedarf im Mittleren<br />
Osten abnahm, wandelte sich die Region in einen<br />
Netto-Exporteur. Afrika blieb auf der Importseite, ebenso<br />
Lateinamerika, wo vor allem Brasilien und Chile die Einfuhren<br />
erhöhten. In den USA und in Europa blieb der<br />
Handel eher träge.<br />
Deutlich tieferes Betriebsergebnis<br />
Der betriebliche EBITDA der Konzernregion Europa nahm<br />
um 15,2 Prozent auf CHF 1045 Millionen ab, vor allem<br />
bedingt durch die Marktschwäche in Süd- und Südosteuropa,<br />
aber auch wegen des schwachen Euro. Im Ergebnis<br />
ist der Verkauf von CO2-Emissionszertifikaten in<br />
Höhe von CHF 95 Millionen (2009: 90) enthalten. Die bei<br />
vielen Konzerngesellschaften eingeleiteten Sparmassnahmen<br />
machten den Mengen- und Preisrückgang nur<br />
teilweise wett. Die interne betriebliche EBITDA-Entwicklung<br />
betrug –10,8 Prozent.<br />
Höhere Umwelteffizienz durch alternative Brennstoffe<br />
und Rohmaterialien<br />
Auch <strong>2010</strong> investierten wieder mehrere Konzerngesellschaften<br />
in Anlagen zur Aufbereitung und Verwertung<br />
von alternativen Brennstoffen und Rohmaterialien und<br />
optimierten die Verfahrenstechnik für den Einsatz solcher<br />
Stoffe im Klinkerherstellungsprozess. Mit diesen<br />
Massnahmen wird ein wichtiger Beitrag zur fortgesetzten<br />
CO2-Reduktion geleistet. Um dem Klimawandel<br />
zu begegnen, werden auch Anlagen zur Nutzung von<br />
Abwärme und Sonnenenergie oder Wind errichtet.<br />
<strong>Holcim</strong> Frankreich installierte im Steinbruch des Werkes<br />
Rochefort eine Reihe von Solarpanels. Aggregate<br />
Industries UK wird 2011 weiter in Windkraftanlagen an<br />
verschiedenen Betriebsstandorten investieren. In den<br />
Werken Untervaz (Schweiz) und Alesd (Rumänien)<br />
entstehen hochmoderne Anlagen zur Gewinnung von<br />
Strom aus Abwärme.<br />
Im Werk Lägerdorf von <strong>Holcim</strong> Deutschland wurde<br />
erfolgreich mit der Verwertung ausgedienter Rotorblätter<br />
aus Windenergieanlagen begonnen. Das wiederverwertbare<br />
Material kann als Brennstoff eingesetzt werden<br />
und dient gleichzeitig als Zusatzstoff. Während die<br />
Werke Alesd und Campulung in Rumänien sowie Beli<br />
Izvor in Bulgarien den Einsatz von sortiertem Gewerbeund<br />
Hausmüll als alternative Energie wesentlich<br />
steigern konnten, setzte <strong>Holcim</strong> Spanien vermehrt<br />
Holzschnitzel bei der Klinkerherstellung ein.<br />
<strong>Holcim</strong> Frankreich stellte beim Import von Zuschlagstoffen<br />
aus Belgien vom Lastwagen- auf den Bahntransport<br />
um; ebenso für den Klinkertransport vom Werk Obourg<br />
zur neuen Mahlstation Grand-Couronne bei Rouen.<br />
Aggregate Industries UK setzt bei der Anlieferung von<br />
Zuschlagstoffen ebenfalls vermehrt auf die Schiene oder<br />
den Wasserweg.<br />
Bessere Nachfrageentwicklung<br />
In Westeuropa wird die Nachfrage nach Baustoffen<br />
verhalten bleiben. Immerhin darf mit einer leichten<br />
Belebung gerechnet werden. In den meisten Staaten<br />
Ost- und Südosteuropas wird sich die Situation in der<br />
Bauwirtschaft nicht grundlegend ändern. Trotz der<br />
erwarteten moderaten Volumenausweitung in allen<br />
Segmenten wird <strong>Holcim</strong> auch 2011 der Kostenseite<br />
hohe Beachtung schenken.<br />
54 55<br />
Konzernregion Europa
Steinbruch Milton, Kanada<br />
Der Steinbruch von Milton grenzt an die natürlichen Wälder der Niagara-Schichtstufe.<br />
100 000 neue Bäume:<br />
Steinbruch Milton, Kanada<br />
Lebensraum für eine Vielfalt an Fauna<br />
einschliesslich des Leopardenfroschs.
Für Marienkäfer ist<br />
die wilde Möhre eine<br />
Lieblingsspeise.<br />
Im Steinbruch Milton ist die Biodiversität heute grösser als vor dem Abbau. Hier fühlt sich auch der Monarchfalter<br />
heimisch.<br />
56<br />
57<br />
Steinbruch Milton, Kanada
Steinbruch Milton, Kanada<br />
Wasserstand und Temperaturen rund<br />
um das Abbaugebiet werden überwacht.<br />
Im Oktober <strong>2010</strong> fand in Japan die 10. Vertrags-<br />
staatenkonferenz der Konvention über die biolo-<br />
gische Vielfalt statt. Die Teilnehmenden diskutierten<br />
neue Ziele, um den Verlust an Artenvielfalt aufzuhalten.<br />
Unter den Projekten, welche die Länder<br />
als “Best Practice” vorstellten, war auch eines von<br />
<strong>Holcim</strong>: der Steinbruch im kanadischen Milton.<br />
Arbeiten an einem heiklen Standort<br />
Das Abbaugebiet in Milton wird bewirtschaftet von<br />
Dufferin Aggregates, einer Division von <strong>Holcim</strong><br />
Kanada. Dank 550 Hektaren Abbaufläche und der unmittelbaren<br />
Nähe zu Toronto zählt Dufferin zu den<br />
führenden Gesteinslieferanten des Ballungsgebiets.<br />
Aussergewöhnlich macht die Anlage aber ihre natürliche<br />
Lage: Der Steinbruch befindet sich auf der sogenannten<br />
Niagara-Schichtstufe. Sie ist ein mehr<br />
als 700 Kilometer langes, einmaliges und sensibles<br />
geologisches Gebiet, das von der UNESCO zum Weltbiosphärenreservat<br />
erklärt wurde. Dufferin musste<br />
entsprechend viele Auflagen erfüllen, bevor das<br />
Unternehmen 1962 mit dem Abbau von Dolomitkalk<br />
beginnen konnte. Seither werden jährlich etwa drei<br />
bis vier Millionen Tonnen Gestein gefördert – diese<br />
Quote kann voraussichtlich weitere 25 Jahre erfüllt<br />
werden.<br />
Um den ökologischen Fussabdruck zu reduzieren, wird ein<br />
geschlossenes System mit rezykliertem Wasser verwendet.<br />
Kanadas Waldgebiete sind riesig. Trotzdem kann jeder gefällte<br />
Baum einen Verlust für die Biodiversität des Landes bedeuten.<br />
<strong>Holcim</strong> Kanada legt deshalb grossen Wert darauf, ihre<br />
Abbaugebiete sorgfältig wiederherzustellen. In Milton gelingt<br />
dies so gut, dass die Massnahmen zugunsten der Umwelt an<br />
der Biodiversitätskonferenz in Nagoya gewürdigt wurden.<br />
Alles nach Plan<br />
Seit 1973 regelte der Niagara Escarpment Planning<br />
and Development Act (NEPDA) alle Aktivitäten im<br />
Gebiet der Niagara-Schichtstufe. 1985 wurde der<br />
Niagara Escarpment Plan (NEP) wirksam, um Entscheide<br />
bezüglich der Nutzung der Schichtstufe zu<br />
steuern. Unter anderem soll er sicherstellen, dass<br />
erschöpfte Gebiete im Einklang mit der Umgebung<br />
rehabilitiert werden. Christoph Imboden, der Vorsitzende<br />
der unabhängigen Expertengruppe, die von der<br />
Weltnaturschutzorganisation IUCN als Beratungsgremium<br />
von <strong>Holcim</strong> zusammengestellt wurde, weiss:<br />
“Es kann viel dafür getan werden, um die negativen<br />
Auswirkungen des Gesteinsabbaus auf die Biodiversität<br />
zu reduzieren oder gar zu vermeiden.” Dieser<br />
Herausforderung stellt sich Dufferin engagiert.<br />
Über 100 000 Bäume gepflanzt<br />
Die Renaturierung eines erschöpften Steinbruchs ist<br />
eine langfristige, kontinuierliche Aufgabe. Während<br />
die Bagger, Bohrmaschinen und Laster den nächsten<br />
Abschnitt abbauen, kümmert sich ein interdisziplinäres<br />
Expertenteam darum, wie die zurückbleibenden<br />
Narben in der Landschaft geheilt werden können.<br />
Im Land der ausgedehnten Wälder spielt dabei<br />
die Aufforstung eine wichtige Rolle. Weymouth-
Mitarbeitende<br />
beteiligen sich<br />
aktiv an der<br />
Renaturierung.<br />
Insekten und Pflanzen sind wichtige Komponenten eines<br />
gesunden Ökosystems.<br />
kiefern, Hartriegel, Weissfichten, Eichen und Ahorn<br />
gehören zu den Gehölzen, die dabei eingesetzt wer-<br />
den. Während der jährlichen Earth Week veranstaltet<br />
Dufferin zusammen mit Partnern wie “Scoutrees for<br />
Canada” und der “Halton Conservation Authority”<br />
jeweils ein grosses Baumpflanzen – mit durchschlagendem<br />
Erfolg: 2008 wurde der einhunderttausendste<br />
Baum gepflanzt.<br />
Natürliche Integrationsarbeit<br />
Der Renaturierungsplan für Milton umfasst indessen<br />
weit mehr als die Wiederaufforstung: Ziel ist es, die<br />
“neue” Landschaft, in der einst Gestein abgebaut<br />
wurde, in die bestehende Landschaft voll zu integrieren.<br />
Mit Material des Abbaugebiets – Erde, Wasser, Gestein<br />
und so weiter – werden deshalb neben Wäldern<br />
auch Feuchtgebiete, Wiesen und Seen angelegt. Diese<br />
vielfältigen Biotope wurden mittlerweile zum Lebensraum<br />
für Hunderte von Tier- und Pflanzenarten. Das<br />
kontinuierliche Monitoring hat offenbart, dass in den<br />
renaturierten Bereichen des Abbauareals mittlerweile<br />
neben 325 pflanzlichen auch 235 tierische Spezies<br />
heimisch geworden sind: Vögel, Insekten, Amphibien,<br />
Reptilien und Säugetiere. Sie alle sind der lebende Beweis<br />
dafür, dass es möglich ist, mit Wissen und gezielten<br />
Massnahmen ein Ökosystem wiederherzustellen.<br />
Lehrreich speziell für Schulen<br />
Auch die Menschen sind auf das neu gestaltete Areal<br />
zurückgekehrt: Jedes Jahr organisiert <strong>Holcim</strong> über<br />
100 Lehr- und andere Veranstaltungen auf dem<br />
Gebiet des Milton-Steinbruchs. Ein Grossteil der<br />
Führungen richtet sich an Schulgruppen und dreht<br />
sich um Themen wie Geologie, Umweltmanagement<br />
und Renaturierung. Zudem finden regelmässig<br />
Führungen für Naturschutzorganisationen statt.<br />
Dufferin ist auch Gründungsmitglied der “Bruce Trail<br />
Association”, die sich um den längsten durchgehenden<br />
Wanderweg Kanadas kümmert. Ein Teilstück des<br />
Der Milton-Steinbruch ist ein in sich geschlossenes Ökosystem.<br />
1300 Kilometer langen Bruce Trails liegt auf dem Gebiet<br />
von Dufferin, wo eine Fussgängerbrücke den<br />
Wanderern aus sicherer Distanz spannende Einblicke<br />
in die Abbauarbeiten gewährt.<br />
Anerkennung mit Zukunft<br />
Die Renaturierungsbemühungen in Milton haben<br />
schon viel Anerkennung erhalten, zum Beispiel den<br />
“Ontario Stone Sand and Gravel Association Award<br />
of Excellence”, den “Conservation Halton Ralph Sherwood<br />
Conservation Award” und den “National Stone<br />
Sand and Gravel Association Environmental Eagle<br />
Award”. Diese Anerkennungen setzen ein wichtiges<br />
Zeichen: Gesteinsabbau muss kein Raubbau an der<br />
Natur sein – wenn man ihn umsichtig und verantwortungsvoll<br />
betreibt. So ist es möglich, dass tonnenschwere<br />
Maschinen Gesteinsschichten abtragen,<br />
während ein paar hundert Meter weiter Flora und<br />
Fauna gedeihen, Wanderer die Natur geniessen und<br />
Kinder Baseball spielen. Sind dereinst die Gruben<br />
gänzlich erschöpft und renaturiert, können der<br />
örtlichen Naturschutzorganisation “Conservation<br />
Halton” Hunderte von Hektaren intakter Natur<br />
übergeben werden. Und dann wird der ehemalige<br />
Steinbruch Teil des grössten zusammenhängenden<br />
Naturschutzgebiets im Grossraum Toronto.<br />
58 59<br />
Steinbruch Milton, Kanada
Geschäftsverlauf<br />
2<br />
Natürliche Vegetation und Wälder gedeihen in unmittelbarer Nähe<br />
des Steinbruchs.<br />
Konzern<br />
Zementwerk<br />
Mahlwerk/Zementterminal<br />
Zuschlagstoffe<br />
60<br />
2
Einige Impulse in Nordamerika<br />
Nachhaltige Erholung lässt auf sich warten<br />
Mitte 2009 schien die US-amerikanische Wirtschaft<br />
dank breit angelegter staatlicher Stimulusmassnahmen<br />
Anzeichen einer Erholung anzuzeigen.<br />
Das Vertrauen der Bevölkerung in eine nachhaltige<br />
Besserung der Wirtschaftslage kehrte erst begrenzt<br />
zurück. So blieben Investitionstätigkeit und Konsum<br />
wenig belebend. In Kanada hingegen profitierte die<br />
Konjunktur von staatlichen Förderprogrammen und<br />
einer starken Nachfrage nach Massengütern. Aber<br />
auch hier flachte das Wachstum im Jahresverlauf ab.<br />
Rückläufige Bauinvestitionen in den USA;<br />
stabile Baukonjunktur in Kanada<br />
Die Bautätigkeit in den USA blieb schwach, und die<br />
hohe Arbeitslosigkeit hemmte die Entwicklung des<br />
Wohnbaus. Eine Rekordzahl von Zwangsversteigerungen<br />
und die im ersten Halbjahr ausgelaufenen<br />
Subventionen für Hauskäufer bremsten die Nachfrage<br />
klar. Im Herbst <strong>2010</strong> zogen die Hauskäufe<br />
zwar unerwartet an, aber eine deutliche Erholung<br />
blieb aus. Auch die Investitionen in den gewerblichindustriellen<br />
Bau waren immer noch rückläufig.<br />
Ausnahmen bildeten allerdings der Gesundheitsund<br />
der Kulturbereich.<br />
Die Wirkung des Stimulusprogramms der US-Regierung<br />
im Infrastrukturbereich wurde reduziert durch<br />
die Verzögerung oder Sistierung von Projekten von<br />
Bundesstaaten und Gemeinden, deren Haushalte<br />
teilweise desolat sind. Erfreulicherweise gab die<br />
öffentliche Hand in der zweiten Jahreshälfte mehrere<br />
Infrastrukturprojekte vor allem im Strassenbau<br />
frei.<br />
In Kanada trugen der staatlich geförderte Wohnbau<br />
und Infrastrukturinvestitionen zu einem Anstieg des<br />
Zementverbrauchs bei. Neben dem Strassenbau fiel<br />
die Expansion der Öl-, Gas-, Strom- und Stahlindu-<br />
strie ins Gewicht. In den für <strong>Holcim</strong> wichtigen Märkten<br />
Ontario und Quebec nahm der Zementabsatz<br />
dank der soliden Inlandnachfrage weiter zu.<br />
Teilweise höhere Verkaufsvolumen<br />
Aufgrund des ausserordentlich harten Winters in<br />
weiten Teilen der USA verkaufte <strong>Holcim</strong> US im<br />
ersten Quartal <strong>2010</strong> deutlich weniger Zement. Im<br />
Jahresverlauf stiegen die Liefermengen aber an.<br />
Neben der hinderlichen Witterung drückte auch die<br />
mangelnde Nachfrage nach Wohn- und Geschäftsimmobilien<br />
auf die Volumen. Für einen gewissen<br />
Ausgleich sorgten Lieferungen für industrielle Bauvorhaben<br />
und Infrastrukturinvestitionen. Alles in<br />
allem stiegen die Zementverkäufe von <strong>Holcim</strong> US an.<br />
Konsolidierte Kennzahlen<br />
Nordamerika<br />
Zementproduktionskapazität<br />
<strong>2010</strong> 2009 ±% ±% LFL*<br />
in Mio. t 23,2 20,6 +12,6<br />
Zement- und Mahlwerke 19 19<br />
Zuschlagstoffbetriebe 97 105<br />
Transportbetonwerke 187 198<br />
Asphaltwerke 47 47<br />
Zementabsatz in Mio. t<br />
Mineralischer Bindemittelabsatz<br />
11,1 10,7 +3,7 +3,7<br />
in Mio. t 1,5 1,3 +11,6 +11,6<br />
Zuschlagstoffabsatz in Mio. t 39,2 40,2 –2,5 –2,5<br />
Transportbetonabsatz in Mio. m3 5,6 5,5 +1,8 +1,8<br />
Asphaltabsatz in Mio. t 4,9 5,4 –9,3 –9,3<br />
Nettoverkaufsertrag in Mio. CHF 3 240 3 480 –6,9 –6,6<br />
Betrieblicher EBITDA in Mio. CHF 460 400 +15,0 +14,3<br />
Betriebliche EBITDA-Marge in % 14,2 11,5<br />
Mitarbeiter 6 668 8 016 –16,8 –16,8<br />
* Like-for-Like, das heisst auf vergleichbarer Basis unter Ausklammerung des veränderten<br />
Konsolidierungskreises und des Währungseinflusses.<br />
60 61<br />
Konzernregion Nordamerika
Geschäftsverlauf<br />
Im ersten Halbjahr profitierte <strong>Holcim</strong> Kanada von<br />
den staatlichen Stimulusprogrammen und der<br />
stabilen Binnenkonjunktur. Zinserhöhungen und<br />
Änderungen in der Steuergesetzgebung führten<br />
jedoch ab Jahresmitte zu einer Verlangsamung des<br />
Wirtschaftswachstums. Aufgrund der Krise in der<br />
US-Bauwirtschaft und des tiefen US-Dollar-Kurses<br />
gingen die Exporte zurück.<br />
Insgesamt stiegen die Zementlieferungen der<br />
Konzernregion Nordamerika um 3,7 Prozent auf<br />
11,1 Millionen Tonnen an.<br />
Aggregate Industries US erlitt in allen Segmenten<br />
Absatzeinbussen. Nur in der Region von Washington<br />
wurde der Baustoffversand dank eines bedeutenden<br />
Strassenbauprojekts gehalten. Die Zuschlagstofflieferungen<br />
sanken vor allem im Westen und Nordosten<br />
des Landes; an der Ostküste verbesserte sich<br />
die Nachfrage gegen Jahresende. Beim Transportbeton<br />
erhöhte die Konzerngesellschaft ihren Marktanteil<br />
im Mittleren Westen und fing damit die rückläufige<br />
Volumenentwicklung in anderen Regionen<br />
teilweise auf. Der Asphaltabsatz bildete sich zurück.<br />
Bei <strong>Holcim</strong> Kanada blieben die Zuschlagstoffmengen<br />
fast stabil. Während die Konzerngesellschaft in<br />
Quebec etwas weniger verkaufte, profitierte sie<br />
in Ontario von einer intensivierten Bautätigkeit in<br />
Toronto. Dort nahm vor allem der Transportbetonversand<br />
markant zu. Anspruchsvolle Bauvorhaben<br />
wie das Tunnelprojekt bei den Niagarafällen konnten<br />
mit hochwertigem, in der Herstellung anspruchsvollem<br />
Transportbeton beliefert werden. Auch<br />
Grossprojekte wie der Flughafen Montreal und verschiedene<br />
Autobahnabschnitte trugen zum Anstieg<br />
des Transportbetonabsatzes bei.<br />
Insgesamt ging der konsolidierte Zuschlagstoffversand<br />
um 2,5 Prozent auf 39,2 Millionen Tonnen<br />
zurück. Die Transportbetonverkäufe stiegen um<br />
1,8 Prozent auf 5,6 Millionen Kubikmeter an. Beim<br />
Asphalt resultierte ein Lieferrückgang von 9,3 Prozent<br />
auf 4,9 Millionen Tonnen.<br />
Straffung der Organisationsstruktur in den USA<br />
Seit April <strong>2010</strong> rapportieren die beiden Konzerngesellschaften<br />
<strong>Holcim</strong> US und Aggregate Industries<br />
US an einen US-Länderbereichsleiter. Der Fokus liegt<br />
auf der energischen Nutzung von Synergien im operativen<br />
Bereich und in der Informationstechnologie.<br />
Grösstes Zementwerk der Vereinigten Staaten<br />
eingeweiht<br />
Am 4. Juni <strong>2010</strong> wurde im Bundesstaat Missouri die<br />
Einweihung des neuen Zementwerkes Ste. Genevieve<br />
in Anwesenheit zahlreicher hoher Regierungsvertreter<br />
gefeiert. Seit Mitte 2009 beliefert das kosten- und<br />
energieeffiziente Werk Kunden im Einzugsgebiet<br />
von Mississippi und Missouri. Mit einer Produktionskapazität<br />
von 4 Millionen Tonnen Zement und<br />
eigenem Hafen ist Ste. Genevieve das grösste und<br />
umweltfreundlichste Werk der USA.<br />
Höheres Betriebsergebnis<br />
Der betriebliche EBITDA der Konzernregion Nordamerika<br />
erhöhte sich um 15 Prozent auf CHF 460<br />
Millionen. Das interne betriebliche EBITDA-Wachstum<br />
war mit 14,3 Prozent deutlich positiv. Zur Ergebnissteigerung<br />
trug das rigorose Kostenmanagement<br />
in den USA bei, aber auch der Effizienzgewinn durch<br />
das neue Werk Ste. Genevieve zeigte Wirkung. Auch<br />
<strong>Holcim</strong> Kanada vermochte ihr Resultat deutlich zu<br />
steigern. Aggregate Industries US konnte nicht an<br />
das Vorjahresergebnis anknüpfen.
Alternative Brennstoffe im Vormarsch<br />
<strong>Holcim</strong> US verbesserte ihre CO2-Bilanz und ihre<br />
Kosten durch verstärkten Einsatz von alternativen<br />
Brennstoffen und Rohmaterialien. Dies gelang vor<br />
allem im Werk Holly Hill, welches von der temporä-<br />
ren Stillegung anderer Werke profitierte und den<br />
Anteil alternativer Energieträger auf deutlich über<br />
50 Prozent steigerte. <strong>Holcim</strong> US konnte ausserdem<br />
die Verkäufe von GranCem®, basierend auf granu-<br />
lierter Schlacke und Flugasche, anheben.<br />
<strong>Holcim</strong> Kanada setzt im Werk Joliette neuerdings<br />
alte Asphaltschindeln und Plastikmaterial zur Ofenfeuerung<br />
ein. Das Werk Mississauga erhöhte den<br />
Anteil an Petrolkoks.<br />
<strong>Holcim</strong> US verstärkte ihre Präsenz im Bereich des<br />
nachhaltigen Bauens. Weil die LEED-Zertifizierung<br />
(Leadership in Energy and Environmental Design)<br />
von Bauten an Bedeutung gewinnt, wurde ein<br />
Programm entwickelt, das Bauingenieuren und<br />
Architekten auf einfache Art und Weise erlaubt,<br />
den Anteil an wiederverwertetem Material im Beton<br />
ihres Bauprojekts zu errechnen.<br />
Aggregate Industries US verfügt über 56 Transportbetonzentralen,<br />
die mit dem Label “Green Star”<br />
der National Ready Mixed Concrete Association<br />
(NRMCA) in Bezug auf das Umweltmanagement<br />
zertifiziert sind. In den USA kann kein anderer Transportbetonproduzent<br />
so viele zertifizierte Anlagen<br />
vorweisen. Die Zentralen in Colorado und Minnesota<br />
erreichten beim Umweltschutz gemäss NRMCA die<br />
Plätze eins und zwei.<br />
Leichtes Volumenwachstum für 2011 erwartet<br />
Trotz der allgemeinen Konjunkturaufhellung ist<br />
noch nicht mit einer signifikanten Erholung der<br />
nordamerikanischen Bauwirtschaft zu rechnen.<br />
In den USA wird sich der Wohnbaumarkt höchstens<br />
in bescheidenem Umfang beleben. Im Infrastrukturbereich<br />
hängt vieles von den verfügbaren Mitteln<br />
der öffentlichen Hand sowie von der Realisierung<br />
der geplanten Stimulusprogramme ab. Insgesamt<br />
dürfte der Zementverbrauch leicht ansteigen.<br />
In Kanada werden sich die Bauaktivitäten 2011<br />
vermutlich auf dem ansprechenden Vorjahresniveau<br />
halten. Obwohl es der kanadischen Wirtschaft<br />
weiterhin an Impulsen aus den USA mangeln wird,<br />
dürften die staatlichen Fördermassnahmen einen<br />
positiven Effekt auf die Bauwirtschaft haben.<br />
62 63<br />
Konzernregion Nordamerika
Renaturierung in Puesto Viejo,<br />
Argentinien<br />
Andrés Palavecino ist Wachmann auf dem Puesto-Viejo-Areal.<br />
Biodiversität auf grosser Fläche:<br />
Renaturierung in Puesto Viejo, Argentinien<br />
Eine “Wald”-Lilie.
Rotfuss-Seriema: Diese<br />
Vogelart ist typisch für<br />
die gebirgige Provinz<br />
Chaco.<br />
Der rote Leguan “Caraguay” ist hier heimisch. Papierbaum – gefährdete,<br />
endemische Art aus dem<br />
Nordwesten Argentiniens.<br />
64<br />
65<br />
Renaturierung in Puesto Viejo,<br />
Argentinien
Renaturierung in Puesto Viejo,<br />
Argentinien<br />
Ivan Escalier (links), von Bosque Modelo Jujuy, der das renaturierte Areal<br />
überwacht, und Armando Molina, der Steinbruch-Koordinator.<br />
Die Renaturierung eines Abbaugebiets ist ein auf-<br />
wendiger Prozess. Es reicht nicht, Gruben aufzufüllen<br />
und ein paar Bäume und Sträucher zu pflanzen –<br />
jedenfalls nicht, wenn man wie <strong>Holcim</strong> vom Grundsatz<br />
ausgeht, ein Gebiet in einem gleich guten oder<br />
besseren Zustand zu verlassen, als man es einst vorfand.<br />
Diesem Leitgedanken folgen weltweit alle Konzerngesellschaften<br />
von <strong>Holcim</strong>. In Argentinien ist dies<br />
Juan Minetti, die mit über 1300 Mitarbeitenden und<br />
einem Jahresvolumen von 4,2 Millionen Tonnen zu<br />
den wichtigsten Anbietern von Zement in diesem<br />
Land gehört.<br />
Grosse Chance für grosses Areal<br />
Mit 13 000 Hektaren zählt das Areal des Zementwerkes<br />
in Puesto Viejo im Norden des Landes zu den grössten<br />
Abbaugebieten des Konzerns. Dennoch wird nur in<br />
einem kleinen Teil aktiv abgebaut. Schon seit 1970<br />
wird in diesem Gebiet Kalkstein abgebaut; 1981 wurde<br />
das Zementwerk, das bis heute in Betrieb ist, eröffnet.<br />
Kurz vor der Jahrtausendwende begannen in den<br />
erschöpften Bereichen des Steinbruchs die ersten<br />
Renaturierungsarbeiten. 1999 kontaktierte Minetti<br />
die Nichtregierungsorganisation “Bosque Modelo<br />
Jujuy” (BMJ), welche die teilweise stark strapazierten<br />
Trockenwälder der Region retten will. Extensive Vieh-<br />
Wiederaufgeforstetes Waldstück.<br />
Auf einem der grössten Abbaugebiete des Konzerns ist<br />
<strong>Holcim</strong> hinsichtlich Biodiversität und Nachhaltigkeit<br />
besonders aktiv: In Puesto Viejo im Norden Argentiniens<br />
wird ein umfassender Plan umgesetzt. Die Welternährungs-<br />
und Landwirtschaftsorganisation FAO hat den Plan bereits<br />
ausgezeichnet.<br />
zucht, Bergbau, Bodenerosion und nicht zuletzt<br />
Abholzung haben den Baumbeständen stark zugesetzt.<br />
Aus der Zusammenarbeit von Minetti und BMJ<br />
ging noch im selben Jahr eine Baumschule hervor.<br />
Jedes Jahr werden Tausende von einheimischen Setzlingen<br />
gezüchtet, verkauft oder bei der Aufforstung<br />
eingesetzt. Gleichzeitig bietet die Baumschule<br />
Arbeitsplätze für angehende Biologen und die lokale<br />
Bevölkerung.<br />
Samen für die Zukunft<br />
Ein weiterer, wichtiger Schritt zugunsten der Biodiversität<br />
erfolgte 2004, als Minetti zusammen mit der<br />
Deutschen Botschaft in Argentinien sowie dem<br />
Centro de Rehabilitación “Dr. Vicente Arroyabe” die<br />
erste Samenbank für die im Nordwesten Argentiniens<br />
beheimateten Bäume gründete. Seither wird Samenmaterial<br />
gesammelt, untersucht, behandelt und<br />
gelagert – streng nach den Richtlinien der Ernährungs-<br />
und Landwirtschaftsorganisation der UNO<br />
(FAO). So bleibt das Genmaterial des regionalen<br />
Baumbestands erhalten. Auch die Samenbank hat<br />
Arbeitsplätze geschaffen. Ein Teil davon ist Menschen<br />
mit physischen und psychischen Behinderungen vorbehalten:<br />
Sie sammeln Samen und bereiten sie auf.
Die Baumschule mit Baumarten, die im<br />
Norden Argentiniens heimisch sind.<br />
Bestandsaufnahme der Natur<br />
Damit sich das Ergebnis der Renaturierungsbemühungen<br />
möglichst harmonisch in die bestehende<br />
Landschaft einfügt, muss man diese Landschaft<br />
kennen. Dazu bat Minetti den BMJ 2006, die Flora<br />
und Fauna in Puesto Viejo zu untersuchen. Die Untersuchung<br />
förderte eine erstaunliche Artenvielfalt<br />
zutage: Insgesamt wurden 587 Pflanzenarten gezählt,<br />
darunter Rotholz, Humboldt-Weiden und Quebracho-<br />
Holzbäume. Die Zählung der Tierarten ergab unter<br />
anderem 136 Vogel-, 82 Schmetterlings- und 12 Reptilienarten.<br />
Ebenso bemerkenswert wie erfreulich ist,<br />
dass auf dem Gelände von Minetti auch die Südboa<br />
lebt. Diese bis zu drei Meter lange Schlange ist vom<br />
Aussterben bedroht und wird deshalb durch das<br />
Washingtoner Artenschutzabkommen geschützt.<br />
Renaturierung unter Aufsicht<br />
Nach den vielen Vorarbeiten wurde es Zeit, ein konkretes<br />
Konzept zur Wiederherstellung der stillgelegten<br />
Steinbrüche in Puesto Viejo zu entwickeln. Die<br />
Anforderungen waren hoch: Die verwendeten Bäume<br />
sollten ausschliesslich von Samen vom Minetti-<br />
Gelände stammen, damit der lokale Genpool nicht<br />
ausgedünnt wird – eine Bedingung, die sich mit<br />
Samenbank und Baumschule erfüllen liess. Die Jungpflanzen<br />
sollten sich in Ruhe entwickeln können, weshalb<br />
Einzäunungen eingeplant werden mussten. Und<br />
schliesslich brauchte es ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem,<br />
damit der Boden nicht erodiert oder<br />
auslaugt. Und alle diese Massnahmen durften den<br />
Betrieb nicht beeinträchtigen. Um ein gutes Nebeneinander<br />
von Renaturierung und Betrieb zu gewährleisten,<br />
legte man die Verantwortung für beides in die<br />
Hände eines Mannes: Juan Pablo Ramognino, Abbauexperte.<br />
Ab 2007 wurde der Masterplan schliesslich<br />
auf zwölf Parzellen des Areals umgesetzt. Der BMJ<br />
stand dabei beratend zur Seite.<br />
“Rohmaterial” für die Samenbank. Bevor sie in der Samenbank gelagert werden,<br />
werden die Samen getestet.<br />
Viel Arbeit, grosses Lob<br />
Das Renaturierungsprojekt in Puesto Viejo ist in seiner<br />
umfassenden Art einzigartig. Denn alles Material,<br />
alle Erkenntnisse und Erfahrungen lassen sich auf die<br />
gesamte Region anwenden. Zudem gewährleistet die<br />
Zusammenarbeit mit örtlichen und nationalen Organisationen,<br />
dass neu gewonnenes Wissen weitergegeben<br />
wird. Da die einzelnen Teilprojekte einander<br />
gegenseitig ergänzen, kann der Renaturierungsprozess<br />
nachhaltig aufgebaut werden. Auch die örtliche<br />
Bevölkerung profitiert vom Konzept: Neue Arbeitsplätze,<br />
bessere Böden und ein intaktes Umfeld<br />
verbessern die Lebensqualität der Einheimischen<br />
spürbar. All diese Erfolge hat kürzlich auch die FAO<br />
gewürdigt: Das Projekt in Puesto Viejo wurde als<br />
vorbildlich im Bereich der nachhaltigen Waldbewirtschaftung<br />
ausgezeichnet.<br />
66<br />
67<br />
Renaturierung in Puesto Viejo,<br />
Argentinien
Geschäftsverlauf<br />
Konzern<br />
Zementwerk<br />
Kapazitätserweiterung<br />
Mahlwerk/Zementterminal<br />
Zuschlagstoffe<br />
Beteiligung<br />
Zementwerk<br />
Mahlwerk/Zementterminal<br />
68<br />
Ein Muldenkipper an der Arbeit.<br />
3<br />
3
Mehrheitlich krisenfeste Bauwirtschaft in Lateinamerika<br />
Anhaltendes Wirtschaftswachstum<br />
In den meisten Ländern der Konzernregion Latein-<br />
amerika ist die Wirtschaft <strong>2010</strong> weiter gewachsen.<br />
Allerdings blieb die Binnennachfrage in Mexiko und<br />
Zentralamerika schwach – weitgehend die Folge der<br />
fehlenden US-Nachfrage; erst gegen Ende des Jahres<br />
waren Anzeichen einer beginnenden Erholung spürbar.<br />
In den Andenländern blieb die Konjunktur intakt.<br />
Allerdings flachte die Wachstumskurve in Ecuador<br />
leicht ab. Brasilien verzeichnete ein äusserst lebhaftes<br />
Wirtschaftsgeschehen. Auch Argentinien und<br />
Chile erzielten ein robustes Wachstum.<br />
In vielen Märkten nach wie vor rege Bautätigkeit<br />
In Lateinamerika wurde <strong>2010</strong> mehr gebaut als im Vorjahr,<br />
mit Ausnahme von Mexiko und Zentralamerika,<br />
wo tiefere Auslandsüberweisungen, weniger Tourismus<br />
und schlechtes Wetter die Wirtschaft beeinträchtigten.<br />
Dies wirkte sich insbesondere negativ<br />
auf die Zementvolumen und Preise aus. Das nationale<br />
Infrastrukturprogramm in Mexiko wurde wegen Haushaltskürzungen<br />
zurückgebunden, so dass die Ausgaben<br />
der öffentlichen Hand nur marginal anstiegen.<br />
Dem privaten Wohnbau fehlten trotz verbessertem<br />
Kreditzugang die Impulse der Auslandsüberweisungen<br />
aus den USA. Die Bauindustrie El Salvadors litt ausserdem<br />
unter der verzögerten Inangriffnahme staatlicher<br />
Infrastrukturprojekte und den markant tieferen<br />
Auslandsüberweisungen. In Costa Rica und Nicaragua<br />
fehlte der Baustoffnachfrage die Unterstützung<br />
durch staatliche Infrastrukturprogramme; auch private<br />
Investoren hielten sich zurück.<br />
In Kolumbien entwickelten sich der private und<br />
soziale Wohnbau sowie der kommerzielle Bau dank<br />
günstiger Zinssätze sehr gut. Darüber hinaus verabschiedete<br />
der Staat zahlreiche Grossprojekte im<br />
Strassen-, Hafen-, Flugplatz- und Brückenbau. Viele<br />
davon befinden sich bereits in der Umsetzungsphase.<br />
In Ecuador flachte die Bautätigkeit nach einem guten<br />
Vorjahr ab. Sinkende Ausgaben der öffentlichen Hand,<br />
weniger Überweisungen aus dem Ausland und<br />
geringere Einnahmen der Ölindustrie hemmten die<br />
Wirtschaftsdynamik.<br />
In Brasilien trugen die tiefere Arbeitslosigkeit,<br />
staatliche Unterstützungsprogramme, der Anstieg<br />
der kleinen und mittleren Einkommen und der<br />
vereinfachte Zugang zu Krediten zu einem höheren<br />
Baustoffkonsum bei. Die Regierung war überdies<br />
bestrebt, Wohnbau- und Infrastrukturdefizite zu<br />
beheben. In Argentinien wuchs die Bauindustrie<br />
signifikant, beflügelt durch die Fortführung<br />
öffentlicher Infrastrukturprogramme und private<br />
Investitionen im Industrie- und Geschäftsbau.<br />
Auch in Chile war das Baugewerbe gut ausgelastet,<br />
allerdings kam es nach dem Erdbeben vom Februar<br />
zu Verzögerungen im Wohnungsbau.<br />
Konsolidierte Kennzahlen<br />
Lateinamerika<br />
Zementproduktionskapazität<br />
<strong>2010</strong> 2009 ±% ±% LFL*<br />
in Mio. t 33,4 31,0 +7,7<br />
Zement- und Mahlwerke 27 26<br />
Zuschlagstoffbetriebe 25 24<br />
Transportbetonwerke 233 234<br />
Zementabsatz in Mio. t 22,7 22,8 –0,4 –0,4<br />
Zuschlagstoffabsatz in Mio. t 12,2 11,8 +3,4 +3,4<br />
Transportbetonabsatz in Mio. m3 10,5 10,1 +4,0 +4,0<br />
Nettoverkaufsertrag in Mio. CHF 3 442 3 348 +2,8 +1,6<br />
Betrieblicher EBITDA in Mio. CHF 999 1 076 –7,2 –7,5<br />
Betriebliche EBITDA-Marge in % 29,0 32,1<br />
Mitarbeiter 12 710 12 626 +0,7 +0,6<br />
* Like-for-Like, das heisst auf vergleichbarer Basis unter Ausklammerung des veränderten<br />
Konsolidierungskreises und des Währungseinflusses.<br />
68 69<br />
Konzernregion Lateinamerika
Geschäftsverlauf<br />
Insgesamt stabile Baustofflieferungen<br />
Bei <strong>Holcim</strong> Apasco in Mexiko ging der inländische<br />
Zementversand zurück, allerdings weniger stark<br />
als der Gesamtmarkt. Dank Infrastrukturprojekten<br />
im Verkehrs- und Versorgungsbereich konnte der<br />
Versand von Zuschlagstoffen und Transportbeton<br />
gesteigert werden. Beliefert wurden vor allem<br />
Strassen-, Brücken- und Staudammprojekte sowie<br />
die Flüssiggasindustrie in Manzanillo.<br />
Mit der Inbetriebnahme des neuen Werkes Hermo-<br />
sillo im Bundesstaat Sonora vollzog <strong>Holcim</strong> Apasco<br />
einen wichtigen Kapazitätsausbau. Das Werk stärkt<br />
die Position der Konzerngesellschaft als landesweit<br />
tätiger Baustoffanbieter und wird zu einer erheb-<br />
lichen Reduktion der Logistikkosten führen. Diese<br />
namhafte Investition, die auch Nachhaltigkeitskrite-<br />
rien berücksichtigte, erhöht die Zementkapazität von<br />
<strong>Holcim</strong> Apasco auf total 12 Millionen Tonnen.<br />
Die rückläufige Baukonjunktur belastete den Bau-<br />
stoffabsatz von <strong>Holcim</strong> El Salvador. Die gewichtigen<br />
Staudammprojekte “El Chaparral” und “Vacas Falls”<br />
wurden temporär gestoppt beziehungsweise be-<br />
endet. <strong>Holcim</strong> Costa Rica spürte die marktbedingt<br />
schwächere Nachfrage ebenfalls. Nach der Fertigstel-<br />
lung des Pirris-Staudamms sank der Zementversand.<br />
Rückläufig war auch der Transportbetonabsatz der<br />
Konzerngesellschaft. Die Lieferungen von Betonpro-<br />
dukten der Tochtergesellschaft Productos de Concreto<br />
nahmen jedoch zu. Die Zuschlagstofflieferungen<br />
wurden zwar durch den Ausbau des Industrieparks<br />
Guápiles gestützt, sanken aber dennoch insgesamt.<br />
In Nicaragua führten die öffentlichen Investitionen<br />
in den sozialen Wohnbau im Vorfeld der Wahlen 2011<br />
zu höheren Absatzmengen in allen Segmenten.<br />
<strong>Holcim</strong> Kolumbien verkaufte dank Infrastrukturbau-<br />
ten und der erweiterten Mahlkapazität im Werk<br />
Nobsa mehr Zement. Ein von den Behörden angeord-<br />
neter temporärer Produktionsunterbruch im Werk<br />
Manas bewirkte einen Rückgang bei den Zuschlag-<br />
stofflieferungen im Grossraum von Bogotá. Der<br />
Transportbeton lag jedoch auf Vorjahresniveau.<br />
<strong>Holcim</strong> Ecuador verzeichnete beim Zement und vor<br />
allem bei den Zuschlagstoffen leichte Volumeneinbussen,<br />
während die Transportbetonmengen stabil<br />
blieben.<br />
Bei <strong>Holcim</strong> Brasilien profitierte der Zementversand<br />
von der stetig steigenden Nachfrage. Die Marktpositionierung<br />
der Konzerngesellschaft in den Metropolen<br />
Rio de Janeiro und São Paulo sowie im ganzen<br />
Industriegürtel dieser Region führte auch zu deutlich<br />
höheren Zuschlagstoffverkäufen.<br />
Bei Minetti in Argentinien wurde der Zementabsatz<br />
von der steigenden Inlandnachfrage sowie von Klinker-<br />
und Zementexporten ins benachbarte Ausland<br />
getragen. Während die Zuschlagstofflieferungen<br />
unter dem Vorjahreswert lagen, erhielt der Transportbetonbereich<br />
von Minetti durch den Betonstrassenbau<br />
einen Auftrieb. Cemento Polpaico in Chile<br />
setzte deutlich mehr Zuschlagstoffe und Transportbeton<br />
ab. Der Zementverkauf bildete sich hingegen<br />
wegen neuer Mitbewerber etwas zurück.<br />
Der konsolidierte Zementverkauf der Konzernregion<br />
Lateinamerika reduzierte sich um 0,4 Prozent und<br />
betrug 22,7 Millionen Tonnen. Die Zuschlagstofflieferungen<br />
erhöhten sich um 3,4 Prozent auf 12,2 Millionen<br />
Tonnen. Die Transportbetonverkäufe nahmen um<br />
4 Prozent auf 10,5 Millionen Kubikmeter zu.
Mehrere Konzerngesellschaften haben im Verlauf des<br />
Berichtsjahres zusätzliche Produktionskapazitäten in<br />
Betrieb gestellt oder neue Investitionsprojekte in<br />
Angriff genommen. Neben dem neuen Zementwerk<br />
Hermosillo von <strong>Holcim</strong> Apasco im Nordwesten von<br />
Mexiko wurde in Kolumbien eine dritte Zementmühle<br />
in Betrieb genommen, was die Zementkapazität<br />
des Werkes Nobsa auf 2,1 Millionen Tonnen erhöht.<br />
Die Konzerngesellschaft in Ecuador hat ebenfalls ein<br />
Projekt zur Erhöhung der Produktionskapazität um<br />
1,8 Millionen Jahrestonnen Zement in Ausführung.<br />
Je nach Nachfragesituation wurden auch bei den<br />
Zuschlagstoffen und beim Transportbeton neue<br />
Kapazitäten geschaffen, so in Mexiko und Chile.<br />
Tieferes operatives Betriebsergebnis<br />
Der betriebliche EBITDA nahm in der Konzernregion<br />
Lateinamerika um 7,2 Prozent auf CHF 999 Millionen<br />
ab. Die guten Ergebnisse der brasilianischen und der<br />
argentinischen Konzerngesellschaft reichten nicht<br />
aus, um die fehlende Dynamik in anderen Märkten,<br />
insbesondere in Mexiko, wettzumachen. Die interne<br />
betriebliche EBITDA-Entwicklung betrug –7,5 Prozent.<br />
Abkommen mit der venezolanischen Regierung<br />
unterzeichnet<br />
Im September unterzeichnete <strong>Holcim</strong> ein Abkommen<br />
mit der Bolivarischen Republik Venezuela, in welchem<br />
sich die Parteien über die Konditionen der Entschä-<br />
digungszahlung Venezuelas für die im Juni 2008<br />
nationalisierte <strong>Holcim</strong> (Venezuela) C.A. einigten.<br />
Gleichzeitig wurde das Schiedsverfahren am Internationalen<br />
Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten<br />
(ICSID) in Washington D.C. sistiert.<br />
Die Gesamtentschädigung beläuft sich auf USD 650<br />
Millionen, wobei eine erste Zahlung über USD 260<br />
Millionen im vierten Quartal verbucht wurde.<br />
Der Restbetrag von USD 390 Millionen wird in vier<br />
gleich grossen, jährlichen Tranchen beglichen.<br />
Neue Anlagen für die Aufbereitung von alternativen<br />
Brennstoffen<br />
Im Rahmen der Massnahmen zur Senkung der CO2-<br />
Emissionen wurde in mehreren Werken die Kapazität<br />
zur Verarbeitung und Lagerung von alternativen<br />
Brennstoffen und Rohmaterialien erweitert. So kann<br />
das Werk Cartago in Costa Rica dank dem Einsatz<br />
einer neuen Schredderanlage den Einsatz solcher<br />
Reststoffe fast verdoppeln. Das Werk Malagueño von<br />
Minetti in Argentinien installierte zwei Pumpanlagen<br />
zur Einbringung von energiehaltigen Schlämmen.<br />
Solider Ausblick<br />
In Lateinamerika dürfte die Wirtschaft 2011 mehrheitlich<br />
solide bleiben und weiter wachsen. Es darf<br />
mit einer tendenziell steigenden Baustoffnachfrage<br />
gerechnet werden. Weiterhin starke Impulse werden<br />
vor allem von der brasilianischen Bauwirtschaft ausgehen.<br />
Auch in Mexiko, Argentinien und Kolumbien<br />
werden steigende Bauvolumen erwartet.<br />
70 71<br />
Konzernregion Lateinamerika
Waldprojekt El Gara, Marokko<br />
Ein Wald aus dem Nichts:<br />
El Gara, Marokko<br />
Alternative Brennstoffe der Aufbereitungsplattform Ecoval werden im nahe<br />
gelegenen Zementwerk Fès verwertet.<br />
Ecoval ist mit einem hochtechnisierten Labor<br />
zur Prüfung der Abfallproben ausgerüstet.
Der M’Goun-Geopark bildet<br />
eine einmalige Landschaft.<br />
Mehr als 334 Vogelarten sind in einem wissenschaftlichen<br />
Ratgeber aufgeführt.<br />
Vogelkundler beobachteten die Vögel während<br />
fünf Jahren in ihrem natürlichen Lebensraum.<br />
72<br />
73<br />
Waldprojekt El Gara, Marokko
Waldprojekt El Gara, Marokko<br />
“Les Oiseaux du Maroc” ist der erste<br />
in Marokko publizierte wissenschaftliche<br />
Ratgeber.<br />
Marokko, im Nordwesten Afrikas, ist ein Land der<br />
Gegensätze: mediterranes Klima im Nordwesten des<br />
Landes, glutheisse Schirokko-Winde im Süden. Auf der<br />
nördlichen Seite des Atlasgebirges gedeihen Pistazien<br />
und Wacholder, auf der anderen Seite wachsen Dornensträucher<br />
und Dattelpalmen. In diesem klimatisch<br />
vielfältigen Land ist <strong>Holcim</strong> seit 1978 aktiv. Über 500<br />
Mitarbeitende stellen heute sicher, dass die Zement-,<br />
Gesteins- und Betonproduktion mit der steigenden<br />
Nachfrage des aufstrebenden Marktes Schritt hält.<br />
Ein guter Leistungsausweis für Sustainable Development<br />
<strong>Holcim</strong> will in Marokko nicht bloss als führender<br />
Baustofflieferant wahrgenommen werden – sondern<br />
auch als Unternehmen, das bezüglich Nachhaltigkeit<br />
verantwortungsvoll handelt. Im Jahr 2000 trat<br />
<strong>Holcim</strong> Marokko der “Association pour la Protection<br />
du Patrimoine Géologique du Maroc” bei. Mittels<br />
Mitgliedschaft unterstützt <strong>Holcim</strong> die Vereinigung<br />
finanziell, damit der 7200 Quadratkilometer grosse<br />
M’Goun-Geopark inmitten des Atlasgebirges unterhalten<br />
werden kann – ein Gebiet, das einen hohen<br />
historischen, geologischen und kulturellen Wert aufweist<br />
und einer reichen Tier- und Pflanzenwelt einen<br />
wertvollen Lebensraum bietet.<br />
“Les Oiseaux du Maroc” wurde in Partnerschaft mit der Vogelkundegruppe<br />
Zentralmarokkos realisiert.<br />
Seit über drei Jahrzehnten praktiziert <strong>Holcim</strong> in Marokko<br />
Nachhaltigkeit – das drückt sich ebenso in der Unterstützung<br />
von Anwohnern aus wie im sorgfältigen Umgang mit der<br />
Umwelt. Aus dieser Haltung heraus schuf <strong>Holcim</strong> in El Gara<br />
einen Wald – scheinbar aus dem Nichts.<br />
Ein Schwerpunkt ist ebenso der Vogelschutz. 2002<br />
lancierte <strong>Holcim</strong> in Zusammenarbeit mit der “Administration<br />
des Eaux et Forêts” und der “Association<br />
Tazekka” ein Programm zur Wiederansiedlung des<br />
einst in ganz Marokko verbreiteten und mittlerweile<br />
fast ausgestorbenen Waldrapps; seit der Lancierung<br />
des Projekts konnten 26 der kahlköpfigen Ibis-Vögel in<br />
der Brut- und Forschungsstation bei Mezguitem aufgezogen<br />
werden. <strong>Holcim</strong> Marokko ging auch eine Partnerschaft<br />
mit der “Groupe d'Ornithologie du Maroc<br />
Central” ein. Fünf Jahre lang beobachteten, zählten<br />
und katalogisierten Ornithologen mit Unterstützung<br />
von <strong>Holcim</strong> die Vögel im Land; 2007 publizierten sie<br />
ihre Erkenntnisse in einem viel beachteten und vom<br />
marokkanischen Umweltministerium ausgezeichneten<br />
wissenschaftlichen Führer.<br />
Moderne Abfallentsorgung<br />
ergänzt durch Aufforstung<br />
2007 leistete <strong>Holcim</strong> einen weiteren Beitrag an die<br />
Nachhaltigkeit in Marokko: Die Konzerngesellschaft<br />
Ecoval investierte 45 Millionen Dirham – über fünf<br />
Millionen Schweizer Franken – in den Bau einer Abfallaufbereitungsplattform<br />
in El Gara. Sie ist einzigartig<br />
im Land: In der Anlage werden Abfälle fachgerecht<br />
getrennt und entsorgt. Geeignete Abfälle werden im<br />
nahe gelegenen Zementwerk verwertet. Weil die Abfälle<br />
fossile Brennstoffe ersetzen, werden Ressourcen
Für <strong>Holcim</strong> Marokko ist die nachhaltige<br />
Entwicklung Teil der Unternehmensstrategie.<br />
geschont und gleichzeitig eine umweltgerechte Ent-<br />
sorgung der Reststoffabfälle garantiert.<br />
Kurz nach Eröffnung der Aufbereitungsplattform<br />
unternahm <strong>Holcim</strong> einen weiteren Schritt zu mehr<br />
Nachhaltigkeit: In der Nähe der Ecoval-Anlage begann<br />
die Aufforstung einer Fläche von 200 Hektaren. Mit<br />
der Bewaldung wurden gleich mehrere Ziele verfolgt:<br />
Zum einen soll damit ein Beitrag zum marokkanischen<br />
“Programme Forestier National (PFN)” geleistet werden.<br />
Das PFN ist ein 20-Jahres-Plan zur Umsetzung<br />
ökologischer und sozialer Projekte – unter anderem<br />
zum Schutz der Böden, gegen die weitere Ausbreitung<br />
der Wüste, für eine kontrollierte Holzwirtschaft und<br />
nicht zuletzt zum Erhalt der Biodiversität.<br />
Zum anderen sollte der Wald mithelfen, den CO2-Ausstoss<br />
zu kompensieren: Angestrebt werden 51 000<br />
Tonnen CO2 innerhalb von 40 Jahren. Darüber hinaus<br />
bietet ein intakter, üppiger Wald noch viele andere<br />
Vorteile: Er ist Lebensraum für eine Vielzahl von Tierund<br />
Pflanzenarten und trägt als eigenes Ökosystem<br />
wesentlich zum Erhalt der Biodiversität bei. Zudem<br />
bietet er der lokalen Bevölkerung Arbeits- und Erholungsmöglichkeiten.<br />
Vier Schritte zum Erfolg<br />
Das Projekt umfasste vier Phasen. In einer ersten Phase<br />
wurden während sechs Monaten 200 000 Jungpflanzen<br />
in einer eigens gegründeten Baumschule aufgezogen:<br />
Roter Eukalyptus, Tuart- und Johannisbrotbäume.<br />
Diese Jungbäumchen wurden in einer zweiten Phase<br />
ausgepflanzt. Darauf folgte das arbeitsintensive Ausdünnen<br />
zur Optimierung der Bepflanzungsdichte. Die<br />
vierte Phase ist der Unterhalt – er muss bei künstlich<br />
angelegten Wäldern langfristig gewährleistet bleiben,<br />
um das neue Ökosystem vor Krankheiten und Naturgewalten<br />
zu schützen.<br />
Die Aufforstung wird zu einer Waldweide führen.<br />
Von allen für alle<br />
Wie überall auf der Welt legt <strong>Holcim</strong> in Marokko<br />
grossen Wert darauf, neben ökologischer auch soziale<br />
Verantwortung zu übernehmen. Deshalb unterhalten<br />
die Bewohner der umliegenden Gemeinden den<br />
neuen Wald. Das Projekt lag aber schon früher in<br />
den Händen der Bevölkerung von El Gara: Sie war es<br />
nämlich, die das Auspflanzen der Jungbäume übernahm.<br />
Dadurch wurde sie von Anfang an ins Projekt<br />
eingebunden und entwickelte für “ihren” Wald ein<br />
Verantwortungsgefühl.<br />
Acht Jahre wird es dauern, bis aus den jungen Pflan-<br />
zen ausgewachsene Bäume geworden sind. Bis dahin<br />
müssen der Boden und die Jungbäume gehegt und<br />
gepflegt werden. Doch schon jetzt sind Folgeprojekte<br />
angedacht: Darunter könnten im und um den neuen<br />
Wald in El Gara Lehrpfade, Ornithologieprogramme<br />
und selbst eine Bienenzucht sein. Die Hoffnung von<br />
<strong>Holcim</strong> reicht allerdings über den Standort hinaus:<br />
Dass man mit dem Aufforstungsprojekt eine Bewegung<br />
in Gang gesetzt hat, der sich mit der Zeit auch<br />
andere Unternehmen anschliessen werden.<br />
Die Wiederaufforstung<br />
verbessert die Lebensqualität.<br />
74 75<br />
Waldprojekt El Gara, Marokko
Geschäftsverlauf<br />
4<br />
Konzern<br />
Zementwerk<br />
Kapazitätserweiterung<br />
Mahlwerk/Zementterminal<br />
Zuschlagstoffe<br />
Beteiligung<br />
Zementwerk<br />
Mahlwerk/Zementterminal<br />
Zuschlagstoffe<br />
4<br />
Der Eukalyptus-Wald wird sich auf 200 Hektaren erstrecken.
Stabile Baustoffnachfrage in Afrika, Naher Osten<br />
Wirtschaft blieb auf Wachstumskurs<br />
In der Konzernregion Afrika, Naher Osten verlief die<br />
Baukonjunktur mehrheitlich positiv. Infrastrukturprojekte<br />
und Privatbauten stützten in Marokko<br />
die Nachfrage, die allerdings in anderen Bereichen<br />
zurückging. Im Libanon wurde viel investiert; die<br />
Wachstumsdynamik liess jedoch im vierten Quartal<br />
nach. In den westafrikanischen Märkten gaben die<br />
Präsidentschaftswahlen dem Baugewerbe Auftrieb,<br />
und im Indischen Ozean blieb die Bautätigkeit robust.<br />
Mehrheitlich solide Baustoffnachfrage<br />
<strong>Holcim</strong> Marokko setzte aufgrund der nachlassenden<br />
Marktdynamik und des intensiveren Wettbewerbs<br />
wegen zusätzlicher Kapazitäten weniger Zement ab.<br />
Auch wetterbedingte Strassenunterbrüche in der<br />
Region Casablanca beeinträchtigten die Verkäufe. Der<br />
Zuschlagstoffabsatz profitierte vom Ausbau der Autobahn<br />
Rabat–Casablanca und von der Inbetriebnahme<br />
eines neuen Steinbruchs in Skhirat. Bedeutende Lieferungen<br />
für eine neue Wasseraufbereitungsanlage bei<br />
Fès stützten die Transportbetonvolumen, die per saldo<br />
jedoch sanken. Die Verdoppelung der Klinkerkapazität<br />
im Werk Fès kam planmässig voran. <strong>Holcim</strong> Libanon<br />
verzeichnete einen deutlichen Anstieg der Zementund<br />
Transportbetonlieferungen. Die Betriebe in der<br />
Region des Indischen Ozeans haben die Verkaufsvolumen<br />
beim Zement gehalten; bei den Zuschlagstoffen<br />
und beim Transportbeton führte der Mangel an grossen<br />
Infrastrukturprojekten zu einem Absatzrückgang.<br />
Die von <strong>Holcim</strong> Trading geführten Betriebe in Westafrika<br />
und am Arabischen Golf erhöhten den Zementabsatz.<br />
National Cement in Abu Dhabi etablierte sich<br />
als grösste Mahlstation der Emirate.<br />
Die Zementlieferungen stiegen um 1,1 Prozent auf<br />
8,9 Millionen Tonnen. Der Zuschlagstoffversand nahm<br />
um 3,8 Prozent auf 2,5 Millionen Tonnen ab. Der<br />
Transportbetonabsatz verharrte vor allem wegen des<br />
schwachen Marktes auf La Réunion bei 1,1 Millionen<br />
Kubikmeter.<br />
Tieferes operatives Betriebsergebnis<br />
Der betriebliche EBITDA der Konzernregion Afrika,<br />
Naher Osten nahm vor allem wegen Marokko um<br />
3,8 Prozent auf CHF 359 Millionen ab. Das interne betriebliche<br />
EBITDA-Wachstum erreichte 5,4 Prozent.<br />
Mehrheitlich verhaltene Entwicklung<br />
In der Konzernregion Afrika, Naher Osten ist 2011 mit<br />
einem mehrheitlich verhaltenen Marktumfeld zu rechnen.<br />
In Marokko dürfte der soziale Wohnungsbau erst<br />
in der zweiten Jahreshälfte an Momentum gewinnen,<br />
und im Libanon scheint die Baukonjunktur <strong>2010</strong> den<br />
Höhepunkt erreicht zu haben. Auf La Réunion wird der<br />
Bau keinen Aufschwung erfahren, aber auf Madagaskar<br />
ist eine positive Entwicklung zu erwarten. <strong>Holcim</strong> rechnet<br />
in dieser Konzernregion nur im Segment Zement<br />
mit einem leicht rückläufigen Absatz – dies im Zusammenhang<br />
mit den politischen Unsicherheiten in<br />
den westafrikanischen Märkten.<br />
Konsolidierte Kennzahlen<br />
Afrika, Naher Osten<br />
Zementproduktionskapazität<br />
<strong>2010</strong> 2009 ±% ±% LFL*<br />
in Mio. t 11,2 11,2 0,0<br />
Zement- und Mahlwerke 13 13<br />
Zuschlagstoffbetriebe 5 5<br />
Transportbetonwerke 25 25<br />
Zementabsatz in Mio. t 8,9 8,8 +1,1 +4,5<br />
Zuschlagstoffabsatz in Mio. t 2,5 2,6 –3,8 –3,8<br />
Transportbetonabsatz in Mio. m3 1,1 1,1 0,0 0,0<br />
Nettoverkaufsertrag in Mio. CHF 1 098 1 206 –9,0 +2,5<br />
Betrieblicher EBITDA in Mio. CHF 359 373 –3,8 +5,4<br />
Betriebliche EBITDA-Marge in % 32,7 30,9<br />
Mitarbeiter 2 213 2 256 –1,9 –1,9<br />
* Like-for-Like, das heisst auf vergleichbarer Basis unter Ausklammerung des veränderten<br />
Konsolidierungskreises und des Währungseinflusses.<br />
76 77<br />
Konzernregion<br />
Afrika, Naher Osten
Werk Lugait, Philippinen<br />
Der Eingang zum öffentlichen<br />
Schmetterlingsgarten.<br />
An diesem Standort ist diese Schmetterlingsgattung überall<br />
vorhanden.<br />
Farbtupfer im Zementgrau:<br />
Am frühen Morgen kontrolliert ein Mitarbeiter,<br />
ob Larven aus den Eiern geschlüpft sind.<br />
Schmetterlingsgarten im Werk Lugait, Philippinen
Das Social Development and Management<br />
Program (SDMP) wird in Zusammenarbeit<br />
mit der Aufsichtsbehörde durchgeführt.<br />
Zitronensaft ist die Basis für “Kalamansi”,<br />
eine lokale Spezialität.<br />
Das Getränk “Kalamansi”<br />
wird im Rahmen eines<br />
Sozialprojekts hergestellt.<br />
“Kalamansi” löscht den Durst.<br />
78<br />
79<br />
Werk Lugait, Philippinen
Werk Lugait, Philippinen<br />
Ein glücklicher Junge pflückte eine Papaya. Ein Ort, wo die Farmer sich ausruhen können.<br />
Biodiversität ist lebenswichtig – sie kann aber auch ganz<br />
einfach schön sein. Das beweist <strong>Holcim</strong> auf den Philippinen:<br />
Ein Schmetterlingsgarten bringt im Zementwerk Lugait viel<br />
Farbe in den Arbeitsalltag.<br />
Fabrikhallen, grosse Maschinen, eine eindrückliche<br />
Lärmkulisse – und mittendrin farbenfrohe, zerbrechlich<br />
wirkende Schmetterlinge. Was auf den ersten<br />
Blick nicht ganz zusammenpassen mag, ist im Zementwerk<br />
in Lugait in der Provinz Misamis Oriental<br />
auf den Philippinen Tatsache. <strong>Holcim</strong> ist es hier gelungen,<br />
inmitten nie erlahmender Umtriebigkeit eine<br />
friedliche Oase der Biodiversität zu schaffen: einen<br />
Schmetterlingsgarten – und mehr als das.<br />
Über 30 Jahre Zementtradition<br />
Bereits seit 1974 ist <strong>Holcim</strong> auf den Philippinen aktiv.<br />
Heute ist <strong>Holcim</strong> das grösste Zementunternehmen<br />
auf dem Archipel, betreibt vier strategisch über das<br />
Land verteilte Werke und beschäftigt rund 1700 Mitarbeitende.<br />
Die Zementherstellung ist ressourcen- und<br />
energieintensiv. Sicherzustellen, dass sich die Produktion<br />
des wichtigen Baustoffs auf Mensch und Natur<br />
so wenig wie möglich auswirkt, ist deshalb ebenso<br />
wichtig wie anforderungsreich. “Unser Bekenntnis zur<br />
Reduktion unseres ökologischen Fussabdrucks wird<br />
unterstrichen durch die Integration von nachhaltigem<br />
Handeln im Tagesgeschäft”, sagt Julius Baliog, zuständig<br />
unter anderem für den Gesteinsabbau im Werk<br />
Lugait. Aus dieser Haltung heraus entstand unter anderem<br />
das Konzept, mittels alternativer Energien den<br />
Verbrauch fossiler Energien zu reduzieren. Ein ausgeklügeltes<br />
Emissionsüberwachungssystem sorgt dafür<br />
und belegt auch, dass <strong>Holcim</strong> dabei die Anforderungen<br />
des “Philippine Clean Air Act” bei weitem übertrifft.<br />
Eine lebende Ökokontrolle<br />
Ein “Überwachungssystem” ganz anderer Art wurde<br />
im September 2007 auf dem Fabrikgelände in Lugait<br />
eingeweiht: der Schmetterlingsgarten. Lorenzo Pendang,<br />
Leiter Operations in Lugait, erklärt: “Schmetterlinge<br />
sind ein Indikator für den Zustand der Umwelt.<br />
Unser Schmetterlingsgarten wurde zum Schutzgebiet<br />
und Fortpflanzungsgebiet für viele Schmetterlingsarten.<br />
Schmetterlinge übernehmen eine wichtige<br />
Rolle bei der Bestäubung von Pflanzen. Damit helfen<br />
sie uns, die Biodiversität im Gebiet zu erhöhen.” Geboren<br />
wurde die Idee eines Schmetterlingsbiotops auf<br />
dem Firmengelände bei vielen Gesprächen mit lokalen<br />
Behörden. Doch der Weg von der Idee zur Umsetzung<br />
war weit. Zuerst galt es, die richtigen Pflanzen auszuwählen.<br />
Schmetterlinge sind nämlich zuweilen sehr<br />
wählerisch, was ihre Nahrung angeht. Deshalb gestalteten<br />
die Spezialisten die Flora des Gartens ganz<br />
nach den Bedürfnissen der Schmetterlinge, die später<br />
dort leben sollten. Heute kann eine grosse Vielfalt an<br />
Schmetterlingen beim Werk beobachtet werden.<br />
Die Verantwortung abgeben<br />
Der Schmetterlingsgarten in Lugait ist jedoch mehr<br />
als ein Prestigeobjekt und auch mehr als der Beweis<br />
dafür, dass Wirtschaft und Biodiversität am gleichen<br />
Ort florieren können. “Wir möchten die Gemeinden<br />
miteinbeziehen und ihnen zeigen, wie der Natur Sorge<br />
zu tragen den Menschen nützt”, erklärt Julius Baliog.<br />
Dies ist der Grund dafür, dass <strong>Holcim</strong> ein Übereinkom-
Die Baumschule beim Werk in Lugait. Ein Mitarbeiter der Baumschule liefert Jungpflanzen. Das biologisch angebaute<br />
Gemüse wird<br />
in der Kantine serviert.<br />
men mit der Gemeinde und Unternehmen der Privat-<br />
wirtschaft zur Verwaltung des Gartens getroffen hat.<br />
<strong>Holcim</strong> organisierte auch verschiedene Workshops,<br />
um Mitglieder von Behörden aus verschiedenen<br />
Landesteilen zu schulen. Darin ging es zum Beispiel<br />
darum, wie Schmetterlinge gezüchtet werden können<br />
oder wie man tote Schmetterlinge kunsthandwerklich<br />
verarbeiten kann, zum Beispiel für gerahmte Bilder<br />
oder als Buchzeichen. Ebenso wurde unterrichtet, wie<br />
man solche Souvenirs vermarktet. Auf diese Weise<br />
erhielten sozial schwächere Familien eine zusätzliche<br />
lebenswichtige Einkommensquelle.<br />
Vom Kleinen ins Grosse<br />
Einen “Schritt weiter” ging <strong>Holcim</strong> auch mit der Flora<br />
des Gartens. Nachdem sich die Pflanzenwelt dort<br />
angesiedelt und stabilisiert hatte, wurden dieselben<br />
Pflanzen bei der Renaturierung umliegender Abbaugebiete<br />
eingesetzt. Auf diese Weise gelang es nicht<br />
nur, endemische Arten zu erhalten, sondern auch, sie<br />
in unmittelbarer Nachbarschaft des Zementwerkes zu<br />
etablieren. Hinzu kommen über 60 Hektaren Land,<br />
die wieder aufgeforstet wurden. Dass rund 90 Prozent<br />
der ausgesiedelten Pflanzen überleben, ist einerseits<br />
ein Beleg für die Qualität der Renaturierungsbemühungen;<br />
andererseits ist es ein Indikator dafür, dass<br />
<strong>Holcim</strong> den Zement in diesem Werk ökologisch verantwortungsvoll<br />
produziert.<br />
Attraktiv für Besucher und Einheimische<br />
Seit seiner Einweihung hat sich der Schmetterlingsgarten<br />
in Lugait zur ökotouristischen Attraktion<br />
entwickelt. Neben den schillernden Schmetterlingen<br />
reichern mittlerweile auch prächtige Blüten in einem<br />
Orchidarium den Alltag an; ein Kräutergarten gehört<br />
ebenfalls zum Komplex.<br />
Der Schmetterlingsgarten mit seinem geschäftigen,<br />
farbenfrohen Treiben dient als Naherholungsgebiet<br />
für die Mitarbeitenden von <strong>Holcim</strong> und die Bewohner<br />
der Umgebung. Zudem organisiert das Unternehmen<br />
Lehrveranstaltungen für Studierende und Schüler aus<br />
den umliegenden Städten und Provinzen. Das örtliche<br />
Fremdenverkehrsamt will die gesamte Anlage in<br />
Lugait gar in ihr offizielles Tourismusprogramm<br />
aufnehmen – als Beispiel eines attraktiven Brückenschlags<br />
zwischen Wirtschaft und Ökologie.<br />
80 81<br />
Werk Lugait, Philippinen
Geschäftsverlauf<br />
Konzern<br />
Zementwerk<br />
Kapazitätserweiterung<br />
Mahlwerk/Zementterminal<br />
Kapazitätserweiterung<br />
Zuschlagstoffe<br />
Beteiligung<br />
Zementwerk<br />
Kapazitätserweiterung<br />
Mahlwerk/Zementterminal<br />
Das Zementwerk Lugait bei Nacht.<br />
5<br />
5
Solide Baukonjunktur in Asien, Ozeanien<br />
Starkes Wirtschaftswachstum in praktisch allen Märkten<br />
Die Wirtschaftsräume in der Konzernregion Asien,<br />
Ozeanien entwickelten sich durchwegs positiv. Hohe<br />
Infrastrukturausgaben, ein generell erfreuliches<br />
Investitionsklima und wachsender Konsum gaben den<br />
Volkswirtschaften insbesondere in Indien, Thailand,<br />
Vietnam, Malaysia und auf den Philippinen Auftrieb.<br />
Auch nach Indonesien strömte vermehrt ausländisches<br />
Kapital, und in Australien unterstützte das<br />
allgemein freundliche asiatische Wirtschaftsklima<br />
die Nachfrage. Allerdings haben starke Regenfälle<br />
und Überschwemmungen im Osten von Australien<br />
das sonst positive Bild im vierten Quartal getrübt.<br />
Neuseeland liess die Rezession hinter sich und fand<br />
zu einem moderaten Wachstum zurück.<br />
Höhere Baustoffnachfrage<br />
In Indien blieb der Zementverbrauch auf hohem<br />
Niveau. Investitionen in die Infrastruktur und der<br />
Nachholbedarf im Wohnbau förderten die Baukonjunktur<br />
ebenso wie die steigende Nachfrage des<br />
gewerblich-industriellen Sektors. Der Zementverbrauch<br />
erreichte im ersten Halbjahr zweistellige<br />
Wachstumsraten, bevor er sich im zweiten Semester<br />
monsunbedingt etwas abschwächte. Auch in Sri<br />
Lanka und Bangladesch wuchs die Bauwirtschaft<br />
kräftig, getrieben von staatlichen Infrastruktur- und<br />
Wohnbauprojekten.<br />
In Thailand zeigte der private Wohnbau eine ausserordentlich<br />
starke Zunahme. Die vietnamesische<br />
Regierung investierte in Energieversorgung, Häfen<br />
und Brücken. In Malaysia verlangsamte sich das<br />
Wachstum des Zementbedarfs als Folge von Verzögerungen<br />
bei der Umsetzung der staatlichen Stimulusprogramme.<br />
Auf den Philippinen legte die Bauindustrie trotz<br />
unvorteilhafter Witterung stärker zu als erwartet;<br />
dazu trugen das Klima des Vertrauens in die neue<br />
Regierung und Überweisungen der Arbeitnehmer<br />
aus dem Ausland bei. In Indonesien nahm der<br />
Zementverbrauch zu, dies trotz heftiger Regenfälle<br />
und Naturkatastrophen wie dem Vulkanausbruch<br />
am Mount Merapi.<br />
In Australien schwächte sich der moderate Aufwärts-<br />
trend im zweiten Semester etwas ab. Zudem kam kurz<br />
vor Jahresende und dann vor allem im neuen Jahr die<br />
Bautätigkeit wegen der verheerenden Überschwemmungen<br />
im Osten des Kontinents an vielen Orten<br />
zum Erliegen. Ausserdem beeinträchtigten steigende<br />
Zinssätze Investitionen im Wohnbau. In Neuseeland<br />
wirkte sich die leichte konjunkturelle Erholung noch<br />
nicht auf die Bauwirtschaft aus.<br />
Konsolidierte Kennzahlen<br />
Asien, Ozeanien<br />
Zementproduktionskapazität<br />
<strong>2010</strong> 2009 ±% ±% LFL*<br />
in Mio. t 93,7 90,7 +3,3<br />
Zement- und Mahlwerke 58 57<br />
Zuschlagstoffbetriebe 86 85<br />
Transportbetonwerke 403 402<br />
Zementabsatz in Mio. t<br />
Mineralischer Bindemittelabsatz<br />
71,4 67,3 +6,1 +3,6<br />
in Mio. t 1,0 0,7 +42,9 –9,5<br />
Zuschlagstoffabsatz in Mio. t 26,4 10,4 +153,8 –2,9<br />
Transportbetonabsatz in Mio. m3 12,7 8,1 +56,8 +7,4<br />
Nettoverkaufsertrag in Mio. CHF 7 958 6 418 +24,0 +1,6<br />
Betrieblicher EBITDA in Mio. CHF 1 820 1 760 +3,4 –10,8<br />
Betriebliche EBITDA-Marge in % 22,9 27,4<br />
Mitarbeiter 38 172 36 858 +3,6 +3,4<br />
* Like-for-Like, das heisst auf vergleichbarer Basis unter Ausklammerung des veränderten<br />
Konsolidierungskreises und des Währungseinflusses.<br />
82 83<br />
Konzernregion<br />
Asien, Ozeanien
Geschäftsverlauf<br />
Steigender Absatz in allen Segmenten<br />
Bei Ambuja Cements in Indien führte der Kapazitäts-<br />
ausbau nicht nur zu einem überdurchschnittlichen<br />
Anstieg des Inlandversandes, sondern auch der Export<br />
zeigte gute Ergebnisse. In Himachal Pradesh und<br />
Chhattisgarh wurden zwei neue Ofenlinien in Betrieb<br />
genommen; neue Mahlwerke liefen in Himachal<br />
Pradesh und Uttar Pradesh an. Damit stieg die<br />
Produktionskapazität der Konzerngesellschaft um<br />
36,1 Prozent auf 16,4 Millionen Tonnen Klinker.<br />
ACC konnte die Zementverkäufe knapp halten. Die<br />
Konzerngesellschaft war in mehreren Märkten mit<br />
Transportengpässen und besonders widrigem Wetter<br />
konfrontiert. Ausserdem verzögerte sich die Inbetriebnahme<br />
neuer Produktionskapazitäten. Dafür stieg der<br />
auf urbane Ballungszentren konzentrierte Transportbetonversand<br />
mit einer zweistelligen Zuwachsrate an.<br />
ACC belieferte bedeutende Infrastrukturprojekte wie<br />
den Flughafenausbau in Kalkutta und den Metro-Bau<br />
in Mumbai.<br />
ACC nahm im dritten Quartal die erweiterte Ofenlinie<br />
2 im Werk Wadi in Betrieb. Dort können jetzt pro Tag<br />
bis zu 12 500 Tonnen Klinker hergestellt werden;<br />
es ist somit eine der grössten Produktionseinheiten<br />
weltweit. Von da werden nun auch die beiden neuen<br />
Mahlwerke in Karnataka mit Klinker beliefert. Im Werk<br />
Chanda wurde im vierten Quartal mit der Inbetriebnahme<br />
der neuen Ofenlinie begonnen. Insgesamt<br />
nahm ACC <strong>2010</strong> mehr als 3,3 Millionen Tonnen neue<br />
Klinkerkapazität in Betrieb.<br />
Mit den Erweiterungen in beiden Konzerngesellschaften<br />
und dem verstärkten Eingehen auf Kundenbedürfnisse<br />
speziell im Servicebereich wurden die Voraussetzungen<br />
für eine gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit im<br />
Wachstumsmarkt Indien geschaffen.<br />
<strong>Holcim</strong> Lanka sicherte sich im Nordosten des Landes<br />
mit der Beteiligung an verschiedenen Infrastrukturprojekten<br />
einen grossen Marktanteil und verkaufte<br />
deutlich mehr Zement. Auch <strong>Holcim</strong> Bangladesch<br />
erzielte dank Aufträgen im Strassen- und Hochhausbau<br />
eine zweistellige Zuwachsrate beim Zement.<br />
Siam City Cement in Thailand verkaufte bei hoher<br />
Wettbewerbsintensität mehr Zement als im Vorjahr.<br />
Die Exporte ins benachbarte Ausland nahmen ebenfalls<br />
zu. Bei den Zuschlagstoffen und beim Transportbeton<br />
wirkten sich bedeutende Bauprojekte in Bangkok<br />
positiv auf die Liefermengen aus. <strong>Holcim</strong> Vietnam<br />
baute drei neue Transportbetonzentralen und erzielte<br />
einen Rekordabsatz. Die Konzerngesellschaft belieferte<br />
wichtige Projekte zum Ausbau der Hafeninfrastruktur<br />
im Süden des Landes und verkaufte, wie auch<br />
<strong>Holcim</strong> Malaysia, mehr Zement und Transportbeton.<br />
Auch in Malaysia begünstigten neue Transportbetonzentralen<br />
die Verkäufe. <strong>Holcim</strong> Singapur konzentrierte<br />
sich auf technologisch anspruchsvolle Aufträge und<br />
nahm beim Transportbeton bewusst Volumeneinbussen<br />
in Kauf. Ab Jahresmitte wurden alle Produktionsstandorte<br />
in Singapur unter eine einheitliche<br />
Führung gestellt und Jurong Cement an der Börse<br />
dekotiert.<br />
Trotz Konkurrenzdruck steigerte <strong>Holcim</strong> auf den<br />
Philippinen die Lieferungen von Zement. Im vierten<br />
Quartal ging die Nachfrage allerdings etwas zurück,<br />
da die Regierung ihre Ausgaben teilweise vom Infrastruktur-<br />
auf den Bildungs- und Sozialbereich verlagerte.<br />
Bei <strong>Holcim</strong> Indonesien wuchsen die Transportbetonvolumen<br />
vor allem im zweiten Halbjahr, nachdem<br />
Verzögerungen von Infrastrukturprojekten den<br />
Jahresauftakt belastet hatten. Wegen rückläufiger<br />
Exporttätigkeit blieb der Zementabsatz in etwa auf<br />
Vorjahreshöhe. Im Dezember erfolgte der Spatenstich<br />
für den Bau eines Zementwerks in Tuban auf der
Hauptinsel Java. Das Werk mit einer Jahreskapazität<br />
von 1,6 Millionen Tonnen Zement wird in der zweiten<br />
Jahreshälfte 2013 den Betrieb aufnehmen. Der neue<br />
Standort wird das bestehende Produktions- und<br />
Vertriebsnetz ideal ergänzen und zur Senkung der<br />
Logistikkosten beitragen.<br />
Cement Australia konnte die Zementverkäufe in<br />
einem insgesamt flauen Markt und trotz widriger<br />
Witterungsbedingungen zum Jahresende in Queensland<br />
knapp halten. Wegen der verzögerten Inangriffnahme<br />
grösserer Bauprojekte musste sich <strong>Holcim</strong><br />
Australia auf tiefere Zuschlagstoffverkäufe einstellen.<br />
Zudem herrschte ein starker Preisdruck im Transportbetongeschäft<br />
– verschärft durch die atypisch starken<br />
Regenfälle und die nachfolgenden Überschwemmungen<br />
in Queensland. <strong>Holcim</strong> Neuseeland lieferte bei<br />
einer generell rückläufigen Baukonjunktur weniger<br />
Zement aus. Die Zuschlagstoffverkäufe stiegen dank<br />
eines zusätzlichen Steinbruchs in Wellington. Das<br />
schwere Erdbeben vom September beeinträchtigte<br />
die Lieferungen der Konzerngesellschaft nur marginal;<br />
Schäden am Strassen- und Schienennetz werden<br />
nun behoben.<br />
Insgesamt nahm der Zementabsatz in der Konzern-<br />
region Asien, Ozeanien um 6,1 Prozent auf 71,4 Millio-<br />
nen Tonnen zu. Die Zuschlagstoffmengen stiegen um<br />
153,8 Prozent auf 26,4 Millionen Tonnen. Beim Trans-<br />
portbeton resultierte ein Lieferplus von 56,8 Prozent<br />
auf 12,7 Millionen Kubikmeter.<br />
Steigerung des betrieblichen EBITDA<br />
In der Konzernregion Asien, Ozeanien nahm der<br />
betriebliche EBITDA trotz des temporären Preisdrucks<br />
während des Monsuns in Indien und des erheblichen<br />
Anstiegs der variablen Produktions- und Distributionskosten<br />
gegenüber dem Vorjahr um 3,4 Prozent<br />
auf CHF 1820 Millionen zu. Vielerorts konnte die<br />
Kosteneffizienz weiter verbessert werden. Einen<br />
soliden Ergebnisbeitrag lieferten Ambuja Cements,<br />
<strong>Holcim</strong> Indonesien und <strong>Holcim</strong> Philippinen sowie<br />
die erstmals ganzjährig voll konsolidierten Konzerngesellschaften<br />
in Australien. Die interne betriebliche<br />
EBITDA-Entwicklung betrug –10,8 Prozent.<br />
Privatplazierung von Huaxin Cement in China<br />
weiterhin hängig<br />
Die im Frühjahr 2009 angekündigte Aufstockung<br />
des Aktienkapitals von Huaxin Cement mittels einer<br />
Privatplazierung ist nach wie vor pendent, dürfte aber<br />
im zweiten Quartal 2011 zum Abschluss kommen.<br />
Die Beteiligungsgesellschaft will sich weiterhin vorteilhaft<br />
im Markt positionieren und am laufenden<br />
Konzentrationsprozess in der Zementindustrie teilnehmen.<br />
Huaxin Cement übernahm im Dezember<br />
<strong>2010</strong> sämtliche Aktien der Hubei Sanyuan Cement Co<br />
<strong>Ltd</strong> von der Hubei Jinglan Gruppe und 70 Prozent des<br />
Kapitals von Fangxian Zuanshi. Der Erwerb von 80<br />
Prozent des Kapitals von Hubei Jinlong ist noch im<br />
Gange. Diese Akquisitionen werden die Marktstellung<br />
von Huaxin Cement in der Provinz Hubei weiter<br />
stärken.<br />
Aktiver Umweltschutz<br />
Besondere Anstrengungen in Bezug auf den Umweltschutz<br />
und in der Verfeuerung von alternativen<br />
Brennstoffen werden derzeit von den beiden indischen<br />
Konzerngesellschaften unternommen. Unter<br />
der Dachmarke Geocycle werden künftig alle Aktivitäten<br />
zum verstärkten Einsatz von alternativen Brenn-<br />
84 85<br />
Konzernregion<br />
Asien, Ozeanien
Geschäftsverlauf<br />
stoffen und Rohmaterialien landesweit zusammen-<br />
gefasst und koordiniert. ACC entwickelte in enger<br />
Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden<br />
Richtlinien für den Einsatz solcher Stoffe, die im<br />
Februar <strong>2010</strong> in Kraft traten. Die Voraussetzungen für<br />
eine entsprechende Bewilligung wurden im Vorfeld<br />
durch Testphasen in mehreren ACC-Werken ermittelt.<br />
Bis zum Jahresende konnten bei ACC bereits substantielle<br />
Mengen im Brennprozess eingesetzt werden.<br />
Gefördert wird insbesondere das gezielte Sammeln<br />
von Plastik aus dem Haushaltsmüll. Im März <strong>2010</strong><br />
nahm ACC zudem in einem Windpark zwei weitere<br />
Turbinen mit einer Leistung von je 1,25 Megawatt in<br />
Betrieb. Ambuja Cements startete ein Windmühlenprojekt<br />
in Gujarat, um die Abhängigkeit vom öffentlichen<br />
Stromnetz zu reduzieren.<br />
In Thailand investierte Siam City Cement in die Aufbereitung<br />
brennbarer Reststoffe. Die Kapazität der Anlage<br />
beträgt 1200 Tonnen monatlich. Zudem wurde eine<br />
neue Wärmerückgewinnungsanlage von 17 Megawatt<br />
installiert.<br />
Die Philippinen verabschiedeten ebenfalls Richtlinien<br />
für die Verwertung alternativer Brennstoffe und Rohmaterialien.<br />
Der Zementofen wird darin als sinnvolle<br />
Alternative in der Entsorgungskette propagiert.<br />
Dieses Jahr wurden erstmals alle Zementwerke von<br />
<strong>Holcim</strong> Philippinen mit dem begehrten Umweltpreis<br />
des Präsidenten der Philippinen ausgezeichnet.<br />
In Indonesien verbuchte das <strong>Holcim</strong>-Werk Cilacap<br />
ebenfalls einen grossen Erfolg; es erhielt die höchste<br />
Auszeichnung der Regierung für aussergewöhnliche<br />
Leistungen im Umweltmanagement.<br />
Das Werk Gladstone von Cement Australia verfügt<br />
nicht nur über die grösste Zementmühle des Landes,<br />
sondern ist dank seiner hohen Effizienz auch führend<br />
in Bezug auf den Umweltschutz. <strong>2010</strong> war die Mühle<br />
erstmals ganzjährig in Betrieb und mit ihr das neue<br />
System für das Schreddern von gereinigten Fässern<br />
und Containern. Die dabei anfallenden Reststoffe<br />
werden zu einem hochwertigen Brennstoff aufbereitet<br />
und das Metall der Wiederverwertung zugeführt.<br />
Weiteres Wachstum erwartet<br />
Asien wird 2011 weiter wachsen. Vor allem der in den<br />
meisten Ländern forcierte Infrastrukturbau und der<br />
steigende private Wohnbau werden der Baustoffindustrie<br />
markante Impulse geben. <strong>Holcim</strong> wird ausserdem<br />
von der zusätzlichen Produktionskapazität<br />
in Indien profitieren. In Australien werden die fortgesetzten<br />
Regenfälle und verheerenden Überschwemmungen<br />
die operativen Ergebnisse beider<br />
Konzerngesellschaften im ersten Quartal 2011 negativ<br />
beeinflussen. In der zweiten Jahreshälfte wird der<br />
Wiederaufbau in Australien, aber auch in Neuseeland<br />
zu steigenden Aktivitäten führen. Insgesamt darf<br />
in der Konzernregion Asien, Ozeanien mit steigenden<br />
Absatzmengen und höheren Umsätzen gerechnet<br />
werden.
Corporate Governance<br />
<strong>Holcim</strong> wendet für die Corporate Governance hohe Standards<br />
an. Ziel ist die langfristige Sicherung von Wert und Erfolg des<br />
Unternehmens, und zwar im Interesse der verschiedenen<br />
Anspruchsgruppen: Kunden, Aktionäre, Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter, Kreditgeber, Lieferanten und der Gemeinwesen,<br />
wo wir tätig sind.<br />
Verantwortungsbewusstes Handeln<br />
Oberste Zielsetzung einer wirkungsvollen Corporate<br />
Governance ist der langfristige wirtschaftliche Erfolg<br />
und die Stärkung der Reputation des Konzerns. Dazu<br />
gehören die laufende Verbesserung der Entscheidungsprozesse<br />
und Managementsysteme durch<br />
rechtliche, organisatorische und ethische Richtlinien<br />
und Empfehlungen sowie Massnahmen zur Steigerung<br />
der Transparenz. Das Einhalten von internen und<br />
externen Richtlinien, das frühzeitige Erkennen von<br />
Geschäftsrisiken, die soziale Verantwortung gegenüber<br />
Anspruchsgruppen und eine offene Kommunikation<br />
zu allen relevanten Themen gehören zu den<br />
Grundsätzen von <strong>Holcim</strong>. Seit 2004 ist der Code of<br />
Conduct als Teil des Leitbilds für den ganzen Konzern<br />
verbindlich.<br />
<strong>Holcim</strong> strebt nach einem ausgewogenen Verhältnis<br />
zwischen Führung und Kontrolle. Deshalb sind die<br />
Funktionen des Verwaltungsratspräsidenten und des<br />
CEO getrennt. Mit Ausnahme von Markus Akermann,<br />
dem CEO der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>, sind alle Verwaltungsräte<br />
unabhängig im Sinne des Swiss Code of Best Practice<br />
for Corporate Governance. Seit der Einführung der<br />
Einheitsnamenaktie im Jahr 2003 gilt auch der Grundsatz<br />
“eine Aktie, eine Stimme”.<br />
Die in diesem Kapitel veröffentlichten Informationen<br />
entsprechen der Corporate-Governance-Richtlinie der<br />
SIX Swiss Exchange (SIX) und den Offenlegungsbestimmungen<br />
des Schweizerischen Obligationenrechts. Im<br />
Interesse der Übersichtlichkeit wird auf andere Stellen<br />
im <strong>Geschäftsbericht</strong> oder beispielsweise auf die Internetseite<br />
von <strong>Holcim</strong> (www.holcim.com) verwiesen. Die<br />
Seiten 91 und 92 dieses Berichts erläutern die Aufgaben<br />
des Audit Committee, des Governance, Nomination &<br />
Compensation Committee und das Organisationsreglement.<br />
Konzernstruktur und Aktionariat<br />
Die Holdinggesellschaft <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> besteht nach schwei-<br />
zerischem Recht auf unbestimmte Dauer. Sie hat ihren<br />
Sitz in Rapperswil-Jona (Kanton St. Gallen, Schweiz).<br />
Sie hält direkt und indirekt Beteiligungen an allen Gesellschaften,<br />
die im <strong>Geschäftsbericht</strong> auf den Seiten 196 bis<br />
198 aufgeführt sind.<br />
Der Konzern ist nach geographischen Regionen organisiert.<br />
Die Managementstruktur per 31. Dezember <strong>2010</strong><br />
und deren Veränderungen im Jahr <strong>2010</strong> sind in diesem<br />
Kapitel beschrieben. Das aktuelle Organigramm ist auf<br />
Seite 31 abgebildet.<br />
86 87
Corporate Governance<br />
<strong>Holcim</strong> steht in keiner wechselseitigen Beteiligungsverflechtung<br />
mit einer anderen Aktiengesellschaft.<br />
Es bestehen bei <strong>Holcim</strong> weder Aktionärsbindungsverträge<br />
noch Vereinbarungen bezüglich des Abstimmens<br />
und Haltens von <strong>Holcim</strong>-Aktien.<br />
Weitergehende Informationen zum Geschäftsverlauf,<br />
zur Konzernstruktur und zum Aktionariat sind im<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> auf folgenden Seiten zu finden:<br />
Thema<br />
Geschäftsverlauf<br />
Seite(n)<br />
in den einzelnen Konzernregionen 52–86<br />
Segmentinformation 154–158<br />
Wesentliche Gesellschaften<br />
Angaben zu <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> und den<br />
196–198<br />
kotierten Konzerngesellschaften 37, 197<br />
Bedeutende Aktionäre 212<br />
Kapitalstruktur<br />
Im Jahr 2003 wurde die Einheitsnamenaktie eingeführt,<br />
um den Anforderungen der internationalen Kapitalmärkte<br />
an eine offene, transparente und fortschrittliche<br />
Kapitalstruktur zu entsprechen und um die Attraktivität<br />
insbesondere für institutionelle Anleger zu verbessern.<br />
Das Aktienkapital der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> gliedert sich in<br />
folgende Kategorien:<br />
Aktienkapital<br />
Das Aktienkapital ist eingeteilt in 327 086 376 Namenaktien<br />
zu nominell je CHF 2. Per 31. Dezember <strong>2010</strong><br />
beträgt das nominelle, voll einbezahlte Aktienkapital<br />
der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> CHF 654 172 752.<br />
Bedingtes Aktienkapital<br />
Das Aktienkapital kann sich durch Ausgabe von höchstens<br />
1 422 350 voll zu liberierenden Namenaktien von<br />
je CHF 2 Nennwert um nominal CHF 2 844 700 erhöhen<br />
(Stand 31. Dezember <strong>2010</strong>). Das bedingte Kapital<br />
kann zur Ausübung von Wandel- und/oder Optionsrechten,<br />
welche in Verbindung mit Anleihens- oder<br />
ähnlichen Obligationen der Gesellschaft oder einer<br />
ihrer Konzerngesellschaften stehen, verwendet werden.<br />
Das Bezugsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen.<br />
Zum Bezug der neuen Aktien sind die jeweiligen<br />
Inhaber von Wandel- und/oder Optionsrechten berechtigt.<br />
Der Erwerb von Aktien durch die Ausübung<br />
von Wandel- und/oder Optionsrechten sowie jede<br />
nachfolgende Übertragung der Aktien unterliegen<br />
den statutarischen Übertragungs- und Stimmrechtsbeschränkungen.<br />
Per 31. Dezember <strong>2010</strong> waren keine<br />
Anleihens- oder ähnlichen Obligationen der Gesellschaft<br />
oder einer ihrer Konzerngesellschaften ausstehend,<br />
die zur Wandlung in Aktienkapital berechtigen<br />
würden; entsprechend wurden im Berichtsjahr<br />
keine Wandlungen ausgeübt. Weitere Informationen<br />
zu Wandel- und/oder Optionsrechten und den darauf<br />
anwendbaren Bedingungen finden sich in den<br />
Statuten der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> unter www.holcim.com/<br />
corporate_governance.<br />
Genehmigtes Aktienkapital/Genussscheine<br />
Per 31. Dezember <strong>2010</strong> standen weder genehmigtes<br />
Aktienkapital noch Genussscheine aus.<br />
Zusätzliche Informationen finden Sie wie folgt:<br />
Thema<br />
Statuten <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />
www.holcim.com/corporate_governance<br />
Code of Conduct<br />
www.holcim.com/corporate_governance<br />
Veränderung des Eigenkapitals der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 210<br />
Informationen zum Jahr 2008 finden sich<br />
im <strong>Geschäftsbericht</strong> 2009 auf Seite194<br />
www.holcim.com/equity<br />
Detaillierte Informationen zum bedingten Kapital<br />
www.holcim.com/corporate_governance<br />
Statuten, Art. 3bis Angaben zu den Aktien 36–39, 186, 212–213<br />
Mit den Aktien verbundene Rechte<br />
www.holcim.com/corporate_governance<br />
Statuten, Art. 6, 9, 10<br />
Regelungen betreffend Übertragbarkeit<br />
der Aktien und Nominee-Eintragungen 95–96<br />
www.holcim.com/corporate_governance<br />
Statuten, Art. 4, 5<br />
Optionen 184–185
Verwaltungsrat<br />
Der Verwaltungsrat besteht aus 12 Mitgliedern, wovon 11<br />
als unabhängig im Sinne des Swiss Code of Best Practice<br />
for Corporate Governance gelten. CEO Markus Akermann<br />
ist das einzige Exekutivmitglied im Verwaltungsrat. Entsprechend<br />
Art. 15 der Statuten sind alle Mitglieder des<br />
Verwaltungsrates Aktionäre der Gesellschaft.<br />
Die biographischen Daten der Mitglieder des Verwal-<br />
tungsrates finden sich auf den Seiten 98 bis 101.<br />
Wegen Erreichens der Alterslimite ist H. Onno Ruding<br />
an der ordentlichen Generalversammlung <strong>2010</strong> aus<br />
dem Verwaltungsrat ausgetreten. Er war seit 2004<br />
Mitglied des Gremiums. Der Verwaltungsrat drückte<br />
ihm seinen aufrichtigen Dank für die geleisteten<br />
Dienste aus.<br />
Die Aktionäre haben Beat Hess in den Verwaltungsrat<br />
gewählt. Er ist promovierter Jurist und Anwalt. Bis<br />
Ende <strong>2010</strong> war er Chefjurist und Mitglied der Konzernleitung<br />
der Royal Dutch Shell Gruppe, Den Haag.<br />
Neue Verwaltungsräte werden detailliert in die Geschäftsfelder<br />
der Gesellschaft eingeführt.<br />
Der Verwaltungsrat trifft sich zu Sitzungen, sooft es<br />
die Geschäfte erfordern, mindestens aber viermal pro<br />
Jahr. Im Jahr <strong>2010</strong> fanden fünf ordentliche Sitzungen,<br />
vier Private Meetings (Sitzungen ohne Teilnahme der<br />
Konzernleitung) sowie eine Strategiesitzung statt. An<br />
vier der ordentlichen Sitzungen hat der Verwaltungsrat<br />
vollzählig teilgenommen, und an einer Sitzung<br />
liess sich ein Mitglied entschuldigen. In der Regel<br />
haben an den ordentlichen Verwaltungsratssitzungen<br />
die Mitglieder der Konzernleitung als Gäste teilgenommen,<br />
soweit sie durch die traktandierten Geschäfte<br />
nicht selber betroffen waren. Die durchschnittliche<br />
Dauer der einzelnen Sitzungen betrug 3,7 Stunden.<br />
Zusammensetzung des Verwaltungsrates<br />
Rolf Soiron Präsident 1<br />
Andreas von Planta Vizepräsident<br />
Markus Akermann Mitglied<br />
Christine Binswanger Mitglied<br />
Beat Hess Mitglied<br />
Erich Hunziker Mitglied<br />
Peter Küpfer Mitglied 2<br />
Adrian Loader Mitglied<br />
Thomas Schmidheiny Mitglied<br />
Wolfgang Schürer Mitglied<br />
Dieter Spälti Mitglied<br />
Robert F. Spoerry Mitglied<br />
1 Vorsitzender Governance, Nomination & Compensation Committee.<br />
2 Vorsitzender Audit Committee.<br />
Wahl und Amtsdauer des Verwaltungsrates<br />
Die Mitglieder des Verwaltungsrates werden jeweils<br />
einzeln und für eine Amtsdauer von drei Jahren<br />
gewählt. Die Wahlen sind so gestaffelt, dass jährlich<br />
etwa ein Drittel des Verwaltungsrates zur Wahl<br />
ansteht. Verwaltungsräte können auf Antrag des<br />
Governance, Nomination & Compensation Committee<br />
durch den Verwaltungsrat zur Wiederwahl vorgeschlagen<br />
werden. Das Governance, Nomination & Compensation<br />
Committee stellt seinen Antrag auf der Basis<br />
einer generellen Beurteilung der Leistung jedes einzelnen<br />
Kandidaten beziehungsweise jeder Kandidatin.<br />
Im Anschluss an vier dreijährige Amtszeiten schliesst<br />
diese Beurteilung die Frage mit ein, weshalb eine<br />
weitere Zugehörigkeit zum Verwaltungsrat im besten<br />
Interesse der Gesellschaft liegt.<br />
Die Mitglieder des Verwaltungsrates treten ohne<br />
Rücksicht auf eine laufende Amtsdauer auf die erste<br />
Generalversammlung nach Vollendung des siebzig-<br />
sten Altersjahres von ihrem Amte zurück.<br />
88 89
Corporate Governance<br />
Weitere bedeutende schweizerische und ausländische Mandate des Verwaltungsrates ausserhalb des <strong>Holcim</strong>-Konzerns per 31.12.<strong>2010</strong><br />
Verwaltungsrat Mandat Funktion<br />
Rolf Soiron Lonza Group AG, Basel* Präsident des Verwaltungsrates<br />
Andreas von Planta SIX Swiss Exchange AG, Zürich Präsident des Regulatory Board<br />
Schweizerische National-Versicherungs-Gesellschaft, Basel* Präsident des Verwaltungsrates<br />
Novartis AG, Basel* Mitglied des Verwaltungsrates<br />
Christine Binswanger Herzog & de Meuron, Basel Senior Partner<br />
Beat Hess Legal Director Royal Dutch Shell Gruppe, Den Haag* Mitglied der Geschäftsleitung<br />
Nestlé S.A., Vevey* Mitglied des Verwaltungsrates<br />
Erich Hunziker F. Hoffmann-La Roche AG, Basel* Mitglied der Geschäftsleitung<br />
Chugai Pharmaceutical Co. <strong>Ltd</strong>., Tokyo* Mitglied des Verwaltungsrates<br />
Genentech Inc., San Francisco Mitglied des Verwaltungsrates<br />
Peter Küpfer GE Money Bank AG, Zürich Präsident des Verwaltungsrates<br />
Julius Bär Gruppe AG, Zürich* Mitglied des Verwaltungsrates<br />
Metro AG, Düsseldorf* Mitglied des Aufsichtsrates<br />
Adrian Loader Lane, Clark & Peacock, London Mitglied des Advisory Board<br />
GardaWorld, Montreal* Mitglied des International<br />
Advisory Board<br />
Thomas Schmidheiny Schweizerische Cement-Industrie-Aktiengesellschaft, Rapperswil-Jona Präsident des Verwaltungsrates<br />
Spectrum Value Management <strong>Ltd</strong>., Rapperswil-Jona Präsident des Verwaltungsrates<br />
Wolfgang Schürer Swiss Reinsurance Company, Zürich* Mitglied des<br />
Swiss Re Advisory Panel<br />
Dieter Spälti Rieter Holding AG, Winterthur* Mitglied des Verwaltungsrates<br />
Schweizerische Cement-Industrie-Aktiengesellschaft, Rapperswil-Jona Mitglied des Verwaltungsrates<br />
Spectrum Value Management <strong>Ltd</strong>., Rapperswil-Jona Mitglied des Verwaltungsrates<br />
Robert F. Spoerry Mettler-Toledo International Inc., Greifensee* Präsident des Verwaltungsrates<br />
Conzzeta Holding AG, Zürich* Mitglied des Verwaltungsrates<br />
Geberit AG, Rapperswil-Jona* Mitglied des Verwaltungsrates<br />
Schaffner Holding AG, Luterbach* Mitglied des Verwaltungsrates<br />
Sonova Holding AG, Stäfa* Mitglied des Verwaltungsrates<br />
* Kotierte Gesellschaft.
Seit 2002 bestehen die folgenden Fachausschüsse:<br />
Audit Committee<br />
Das Audit Committee unterstützt und berät den Ver-<br />
waltungsrat bei der Wahrnehmung seiner Aufsichtspflichten<br />
hinsichtlich der internen Kontrollsysteme.<br />
Es prüft die Berichterstattung zuhanden des Verwaltungsrates<br />
und beurteilt die Prozesse der externen<br />
und internen Revision des Konzerns, es überprüft die<br />
Risikomanagementsysteme des Konzerns und beurteilt<br />
Finanzierungsfragen.<br />
Zusammensetzung des Audit Committee<br />
Peter Küpfer Vorsitzender<br />
Andreas von Planta Mitglied<br />
Dieter Spälti 1 Mitglied<br />
1 Ab 6. Mai <strong>2010</strong>; H. Onno Ruding bis 6. Mai <strong>2010</strong>.<br />
Alle Mitglieder sind unabhängig im Sinne des Swiss<br />
Code of Best Practice for Corporate Governance, um<br />
die für ein Audit Committee notwendige Objektivität<br />
zu gewährleisten.<br />
<strong>2010</strong> fanden vier ordentliche Sitzungen des Audit<br />
Committee statt. Mit einer Ausnahme haben alle<br />
Mitglieder an allen Sitzungen des Audit Committee<br />
vollzählig teilgenommen. An drei Sitzungen hat auch<br />
die Revisionsstelle und an drei Sitzungen der Head of<br />
Group Internal Audit zu einzelnen Traktanden teilgenommen.<br />
Zudem nahmen an den Sitzungen des Audit<br />
Committee jeweils auch der Präsident des Verwaltungsrates<br />
(mit Ausnahme einer Sitzung), der CEO<br />
und der CFO als Gäste teil. Die durchschnittliche<br />
Dauer der einzelnen Sitzungen betrug 3,7 Stunden.<br />
Das Committee hat <strong>2010</strong> insbesondere vom Stand des<br />
IKS (Internes Kontrollsystem) Kenntnis genommen,<br />
sich mit internen Weisungen befasst und sich mit<br />
Finanzierungsfragen auseinandergesetzt. Die Audit<br />
Committee Charter ist unter www.holcim.com/<br />
corporate_governance abrufbar.<br />
Governance, Nomination & Compensation Committee<br />
Das Governance, Nomination & Compensation Committee<br />
unterstützt den Verwaltungsrat bei der Planung<br />
und Vorbereitung der Nachfolge auf Stufe Geschäftsleitung.<br />
Es verfolgt Entwicklungen im Bereich der Entschädigung<br />
des Verwaltungsrates und der Geschäfts-<br />
leitung und erstattet dem Verwaltungsrat darüber<br />
Bericht. Das Committee entscheidet über die Entschädigung<br />
der Konzernleitung sowie über die Ziele und<br />
Leistungsbeurteilung des CEO und informiert den Gesamtverwaltungsrat<br />
über die getroffenen Entscheide.<br />
Zusammensetzung<br />
des Governance, Nomination & Compensation Committee<br />
Rolf Soiron Vorsitzender<br />
Erich Hunziker Mitglied<br />
Thomas Schmidheiny Mitglied<br />
Wolfgang Schürer Mitglied<br />
Das Governance, Nomination & Compensation Committee<br />
kam <strong>2010</strong> zu drei ordentlichen Sitzungen zusammen.<br />
An allen Sitzungen des Committee haben,<br />
mit einer Ausnahme, die Mitglieder vollzählig teilgenommen.<br />
An den Sitzungen nahm jeweils auch der<br />
CEO als Gast teil, sofern er durch die Traktanden nicht<br />
selber betroffen war. Die durchschnittliche Dauer der<br />
einzelnen Sitzungen betrug 3,8 Stunden.<br />
Die Charter des Governance, Nomination & Compensation<br />
Committee ist unter www.holcim.com/<br />
corporate_governance verfügbar. Detailliertere Angaben<br />
zur Tätigkeit des Governance, Nomination &<br />
Compensation Committee, insbesondere zur Festlegung<br />
von Entschädigungen, finden sich im Entschädigungsbericht,<br />
der auf Seite 106 beginnt.<br />
Kompetenzregelung<br />
Die Kompetenzregelung zwischen dem Verwaltungsrat<br />
und der Konzernleitung ist im Organisationsreglement<br />
der Gesellschaft detailliert festgehalten. Das<br />
Organisationsreglement findet sich auf unserer Website<br />
unter www.holcim.com/corporate_governance.<br />
Organisationsreglement<br />
Das Organisationsreglement ist am 24. Mai 2002 in<br />
Kraft getreten und wird gemäss Organisationsreglement<br />
mindestens alle zwei Jahre überprüft und bei<br />
Bedarf angepasst. Anpassungen erfolgten letztmals<br />
im Jahr 2011.<br />
Das Organisationsreglement wurde vom Verwaltungsrat<br />
der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> gestützt auf Art. 716b des<br />
Schweizerischen Obligationenrechts (OR) und Art. 19<br />
der Statuten der Gesellschaft erlassen. Es ordnet die<br />
90 91
Corporate Governance<br />
Organisation des Verwaltungsrates und der Konzern-<br />
leitung und regelt die Aufgaben und Befugnisse der<br />
Exekutivorgane der Gesellschaft. Es regelt Einberu-<br />
fung, Durchführung und Anzahl der durchzuführen-<br />
den Verwaltungsrats- und Konzernleitungssitzungen<br />
sowie die Aufgaben und Kompetenzen der Organe der<br />
Firma. Das Organisationsreglement bestimmt die Auf-<br />
gaben und Verantwortlichkeiten des Verwaltungsrats-<br />
präsidenten und des CEO. Für den Fall, dass der Verwaltungsratspräsident<br />
nicht unabhängig ist, sieht das<br />
Organisationsreglement die Wahl eines Independent<br />
Lead Director vor, welcher jährlich zu bestätigen ist.<br />
Ebenso hat der Verwaltungsrat die Möglichkeit, Fachausschüsse<br />
und bei Bedarf Ad-hoc-Ausschüsse für<br />
Sonderaufgaben einzusetzen.<br />
Als Teil der gesetzlich vorgeschriebenen, unübertrag-<br />
baren Aufgaben des Verwaltungsrates legt dieser die<br />
Unternehmensstrategie fest, genehmigt das konsoli-<br />
dierte Konzernbudget, die Quartalsberichte (mit Aus-<br />
nahme des Berichts über das erste Quartal, der durch<br />
das Audit Committee genehmigt und freigegeben<br />
wird), den Jahresbericht zur Unterbreitung an die<br />
Jahresversammlung der Aktionäre und überprüft die<br />
fachlichen Voraussetzungen der externen Revision.<br />
Der Konzernleitung obliegt die operative Führung<br />
und die Vorbereitung eines grossen Teils der Geschäfte<br />
des Verwaltungsrates – einschliesslich Vorschlägen<br />
für die Unternehmensstrategie – und die<br />
Ausführung seiner Beschlüsse. Die Konzernleitung erlässt<br />
in eigener Kompetenz Weisungen und Empfehlungen<br />
mit konzernweiter Bedeutung; sie ist im<br />
weiteren zuständig für die Wahl und Abwahl der Länderbereichsleiter,<br />
Corporate Functional Managers,<br />
Function Heads und CEOs der Konzerngesellschaften<br />
sowie für die Nominierung der Verwaltungsräte und<br />
Aufsichtsorgane der Konzerngesellschaften.<br />
Im Rahmen der Budgetgenehmigung legt der Verwaltungsrat<br />
einen Investitions- und Finanzierungsplafond<br />
fest. Innerhalb dieses Plafonds entscheidet die<br />
Konzernleitung in eigener Kompetenz über Finanzierungstransaktionen<br />
und einmalige Investitionen und<br />
Desinvestitionen bis zu einem Betrag von CHF 200<br />
Millionen. Für darüber hinausgehende Beträge entscheidet<br />
der Verwaltungsrat. Der Verwaltungsrat<br />
wird über wesentliche Transaktionen, die im Entscheidungsbereich<br />
der Konzernleitung liegen, regelmässig<br />
informiert.<br />
Die Mitglieder der Konzernleitung können, in Abspra-<br />
che mit dem CEO, ihre Aufgaben in ihren jeweiligen<br />
geographischen Zuständigkeitsbereichen an Länderbereichsleiter<br />
oder funktional an Corporate Functional<br />
Managers delegieren. Der CEO nimmt die Leistungsbeurteilung<br />
der Konzernleitungsmitglieder vor und legt<br />
nach Beratung mit dem Governance, Nomination &<br />
Compensation Committee entsprechende Ziele fest.<br />
Der CEO beaufsichtigt zusammen mit der Konzernleitung,<br />
nach Begutachtung durch das Audit<br />
Committee, das Business Risk Management. Der<br />
Verwaltungsrat wird jährlich über die Risikosituation<br />
informiert.<br />
Das Organisationsreglement verpflichtet jedes Mit-<br />
glied des jeweiligen Organs im Falle eines direkten<br />
Interessenkonflikts, vor der Behandlung des entsprechenden<br />
Geschäfts von sich aus in den Ausstand zu<br />
treten. Die Mitglieder der Organe der Gesellschaft<br />
sind verpflichtet, sämtliche Informationen und Dokumente,<br />
welche sie im Zusammenhang mit ihrer Funktion<br />
als Organe der Gesellschaft erhalten beziehungsweise<br />
einsehen, vertraulich zu behandeln und Dritten<br />
nicht zugänglich zu machen.<br />
Alle zur Vertretung der Gesellschaft berechtigten Per-<br />
sonen zeichnen mit Kollektivunterschrift zu zweien.<br />
Informations- und Kontrollinstrumente<br />
des Verwaltungsrates<br />
Der Verwaltungsrat bestimmt, in welcher Weise er<br />
über den Geschäftsgang des Unternehmens zu informieren<br />
ist. Jedes Mitglied des Verwaltungsrates kann<br />
Auskunft über alle Angelegenheiten des Konzerns<br />
und der Gesellschaft verlangen. Jedes Mitglied des<br />
Verwaltungsrates kann vom CEO über den Präsidenten<br />
des Verwaltungsrates Auskunft verlangen. In den<br />
Sitzungen des Verwaltungsrates sind alle anwesenden<br />
Mitglieder der Konzernleitung zur Auskunft verpflichtet.<br />
Alle Mitglieder des Verwaltungsrates haben<br />
ein Einsichtsrecht in die Bücher und Akten, soweit<br />
dies für die Erfüllung ihrer Aufgabe erforderlich ist.
1. Finanzielle Berichterstattung<br />
Der Verwaltungsrat wird monatlich über den laufen-<br />
den Geschäftsgang orientiert, verabschiedet die Quar-<br />
talsberichterstattung und gibt sie zur Veröffentlichung<br />
frei (mit Ausnahme des Berichts über das erste Quar-<br />
tal, welcher vom Audit Committee verabschiedet und<br />
freigegeben wird). Der Verwaltungsrat diskutiert den<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong>, nimmt von den Berichten der Revi-<br />
sionsstelle Kenntnis und legt den <strong>Geschäftsbericht</strong> zur<br />
Genehmigung der Generalversammlung vor.<br />
Im Hinblick auf die Strategieentwicklung des Kon-<br />
zerns werden dem Verwaltungsrat ein Strategieplan,<br />
eine 5-Jahres-Finanzplanung und ein Jahresbudget<br />
vorgelegt.<br />
2. Business Risk Management<br />
<strong>Holcim</strong> kann von einer langjährigen Erfahrung im<br />
Business Risk Management (BRM) profitieren, das<br />
1999 eingeführt wurde. <strong>Holcim</strong> hat den BRM-Prozess<br />
im ganzen Konzern fest verankert. Er umfasst heute<br />
alle konsolidierten Gesellschaften und deren relevanten<br />
Geschäftsfelder.<br />
Das BRM analysiert das konzernweite Risikoprofil und<br />
unterstützt die strategischen Entscheidungsprozesse.<br />
Daher ist der BRM-Prozess eng mit dem strategischen<br />
Managementprozess des Konzerns verbunden. Alle<br />
Risiken werden berücksichtigt, angefangen bei Marktrisiken<br />
über betriebliche, finanzielle und rechtliche<br />
Risiken bis hin zu externen Risikofaktoren aus dem<br />
Geschäftsumfeld einschliesslich möglicher Compliance-<br />
und Reputationsrisiken. Die Risikobetrachtung<br />
beschränkt sich jedoch nicht nur auf eine Gefahrenanalyse,<br />
sondern zeigt auch Massnahmen und mögliche<br />
Chancen auf.<br />
Die Risikolage des Konzerns wird “Top-Down” und<br />
“Bottom-Up” beurteilt: Neben den Konzerngesellschaften<br />
führt auch die Geschäftsleitung jährlich<br />
eine Risikoanalyse durch. Der Verwaltungsrat analysiert<br />
mindestens einmal jährlich die Konzernrisiken<br />
und Chancen und diskutiert diese im Rahmen der<br />
jährlichen Strategieüberprüfung mit der Konzernleitung.<br />
Der BRM-Prozess ist in einzelne Prozessschritte unterteilt.<br />
Zuerst werden die verschiedenen Risiken und<br />
Chancen nach ihrer Auswirkung und Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
beurteilt und priorisiert. Hauptrisiken<br />
werden vertieft auf ihre Ursachen untersucht. Im<br />
dritten Schritt wird die Beurteilung der aktuellen<br />
Risikosituation durch eine detailliertere Abschätzung<br />
der Auswirkungen komplettiert. Dann wird festgelegt,<br />
wie den einzelnen Risiken begegnet wird, welches<br />
das konsolidierte Risikoprofil ist und welche risikomindernden<br />
Massnahmen zu treffen sind. Im Laufe<br />
des Jahres wird die Entwicklung der einzelnen Risiken<br />
und Chancen systematisch verfolgt und darüber berichtet.<br />
Die im Rahmen dieser Prozesse entstehenden<br />
Informationen werden in einer speziell geschützten,<br />
zentralen Datenbank gespeichert, die es den Konzerngesellschaften<br />
auf der ganzen Welt ermöglicht, jederzeit<br />
für Datenanalysen und Berichterstattung auf ihre<br />
Informationen zuzugreifen. Die Verantwortlichkeiten<br />
bezüglich der Risiken sind klar definiert. Die Konzernfunktion<br />
Strategy & Risk Management ist für den<br />
Ablauf des BRM-Prozesses und für die termingerechte<br />
Risikoberichterstattung der Konzernleitung an den<br />
Verwaltungsrat zuständig.<br />
3. Interne Revision<br />
Die interne Revision stellt die Aufrechterhaltung der<br />
Prozess- und Informationsintegrität sicher. Weitere<br />
Einzelheiten finden sich auf Seite 30. Die interne<br />
Revision untersteht dem Präsidenten des Verwaltungsrates<br />
und rapportiert regelmässig dem Audit<br />
Committee. Die Mitglieder des Verwaltungsrates<br />
haben jederzeit Zugang zur internen Revision. Das<br />
Audit Committee legt jährlich zentrale Bereiche fest,<br />
mit denen sich die interne Revision befassen muss,<br />
und der Leiter der internen Revision berichtet dem<br />
Audit Committee regelmässig über die Tätigkeit der<br />
internen Revision.<br />
92 93
Corporate Governance<br />
Geschäftsleitung<br />
Die Geschäftsleitung der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> setzt sich aus<br />
dem CEO, den Mitgliedern der Konzernleitung, den<br />
Länderbereichsleitern und den Corporate Functional<br />
Managers zusammen. Die Aufgaben der Geschäftsleitung<br />
sind in verschiedene Zuständigkeitsbereiche<br />
nach Ländern, Sparten und Funktionen aufgeteilt,<br />
für deren Führung je ein Mitglied der Konzernleitung<br />
verantwortlich ist. Die Mitglieder der Konzernleitung<br />
können im Rahmen ihres Zuständigkeitsbereichs<br />
durch Länderbereichsleiter und Corporate Functional<br />
Managers unterstützt werden.<br />
Im Berichtsjahr haben sich auf Stufe der Geschäftsleitung<br />
folgende Änderungen ergeben:<br />
Der Verwaltungsrat hat Roland Köhler, Corporate<br />
Functional Manager und verantwortlich für Corporate<br />
Strategy & Risk Management, per 15. März <strong>2010</strong> zum<br />
Mitglied der Konzernleitung ernannt. Als CEO der<br />
<strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong> (HGRS) leitet er die zentralen<br />
Service- und Unterstützungsfunktionen.<br />
Bill Bolsover ist per Ende März <strong>2010</strong> altershalber aus der<br />
Funktion eines Länderbereichsleiters und Corporate<br />
Functional Managers ausgeschieden. Bernard Terver,<br />
CEO von <strong>Holcim</strong> US und Aggregate Industries US, wurde<br />
per 1. April <strong>2010</strong> zum Länderbereichsleiter und Mitglied<br />
der Geschäftsleitung der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> ernannt. In dieser<br />
Position ist er auf Konzernebene zuständig für <strong>Holcim</strong><br />
US und Aggregate Industries US. Er rapportiert direkt an<br />
Konzernleitungsmitglied Benoît-H. Koch.<br />
Am 1. Juli <strong>2010</strong> hat Ian Thackwray, Mitglied der Kon-<br />
zernleitung seit Jahresanfang <strong>2010</strong>, die Nachfolge<br />
von Tom Clough angetreten, der Ende Juni in Pension<br />
gegangen ist. Zu seinem Verantwortungsbereich gehören<br />
die Gesellschaften in Ostasien, inklusive China,<br />
die Philippinen, Ozeanien sowie Süd- und Ostafrika.<br />
Thomas Aebischer, CFO von <strong>Holcim</strong> US, wurde per<br />
1. Januar 2011 in die Konzernleitung berufen. Er übernimmt<br />
am 1. April 2011 die Verantwortung als CFO des<br />
Konzerns von Theophil H. Schlatter, der per Ende März<br />
2011 in Pension geht. Dies ist ein weiterer Schritt im<br />
Rahmen der systematischen Nachfolgeplanung, die<br />
durch Konzernleitung und Verwaltungsrat durchgeführt<br />
und überwacht wird.<br />
In diesem Rahmen hat auch Andreas Leu, Länderbereichsleiter<br />
und Mitglied der Geschäftsleitung der<br />
<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>, am 1. Januar 2011 in der Konzernleitung<br />
Einsitz genommen. Er hat die Verantwortung für<br />
Lateinamerika von Thomas Knöpfel übernommen, der<br />
Ende <strong>2010</strong> von dieser Funktion zurücktrat.<br />
Urs Fankhauser, Technischer Direktor der Region Osteuropa,<br />
wurde per 1. Januar 2011 zum Länderbereichsleiter<br />
und Mitglied der Geschäftsleitung der <strong>Holcim</strong><br />
<strong>Ltd</strong> ernannt. Er ist zuständig für die Märkte in Ostund<br />
Südosteuropa und rapportiert direkt an Konzernleitungsmitglied<br />
Urs Böhlen.<br />
Konzernleitung<br />
Im Berichtsjahr bestand die Konzernleitung der <strong>Holcim</strong><br />
<strong>Ltd</strong> aus zehn respektive neun Mitgliedern. Keines der<br />
Konzernleitungsmitglieder übt wichtige Tätigkeiten<br />
ausserhalb des <strong>Holcim</strong>-Konzerns aus oder hat bedeutende<br />
andere Interessenbindungen.<br />
Zusammensetzung der Konzernleitung<br />
Markus Akermann CEO<br />
Thomas Aebischer 1 Mitglied<br />
Urs Böhlen Mitglied<br />
Tom Clough 2 Mitglied<br />
Patrick Dolberg Mitglied<br />
Paul Hugentobler Mitglied<br />
Thomas Knöpfel 3 Mitglied<br />
Benoît-H. Koch Mitglied<br />
Roland Köhler 4 Mitglied, CEO HGRS<br />
Andreas Leu 5 Mitglied<br />
Theophil H. Schlatter 6 CFO<br />
Ian Thackwray Mitglied<br />
1 Ab 1. Januar 2011 Mitglied der Konzernleitung; ab 1. April 2011 CFO.<br />
2 Bis 30. Juni <strong>2010</strong>.<br />
3 Bis 31. Dezember <strong>2010</strong>.<br />
4 Ab 15. März <strong>2010</strong>.<br />
5 Ab 1. Januar 2011.<br />
6 Bis 31. März 2011.<br />
Die biographischen Daten der Mitglieder der Konzernleitung<br />
finden sich auf den Seiten 102 und 103. Die regionale<br />
respektive funktionale Verantwortung ist aus<br />
dem Organigramm auf Seite 31 ersichtlich.
Länderbereichsleitung<br />
Die einzelnen Konzernleitungsmitglieder werden<br />
durch Länderbereichsleiter unterstützt.<br />
Zusammensetzung der Länderbereichsleitung<br />
Bill Bolsover 1 Aggregate Industries<br />
Javier de Benito Mittelmeerraum,<br />
Indischer Ozean,<br />
Westafrika<br />
Urs Fankhauser 2 Ost- und Südosteuropa<br />
Andreas Leu3 Kolumbien, Ecuador,<br />
Argentinien, Chile,<br />
Brasilien<br />
Aidan Lynam Bangladesch, Malaysia,<br />
Singapur, Sri Lanka,<br />
Vietnam<br />
Bernard Terver 4 <strong>Holcim</strong> US,<br />
Aggregate Industries US<br />
1 Bis 31. März <strong>2010</strong>.<br />
2 Ab 1. Januar 2011.<br />
3 Bis 31. Dezember <strong>2010</strong>.<br />
4 Ab 1. April <strong>2010</strong>.<br />
Die biographischen Daten der Mitglieder der Länderbereichsleitung<br />
finden sich auf Seite 104.<br />
Corporate Functional Managers<br />
Die Corporate Functional Managers sind für die Führung<br />
bestimmter Fach- und Aufgabenbereiche verantwortlich<br />
und rapportieren an den CEO HGRS.<br />
Zusammensetzung des Corporate Functional Management<br />
Bill Bolsover 1 Aggregates & Construction<br />
Materials Services<br />
Jacques Bourgon Cement Manufacturing<br />
Services<br />
Roland Köhler 2 Strategy & Risk Management<br />
Stefan Wolfensberger Commercial Services<br />
1 Bis 31. März <strong>2010</strong>.<br />
2 Bis 15. März <strong>2010</strong>.<br />
Die biographischen Daten der Corporate Functional<br />
Managers finden sich auf Seite 105.<br />
Managementverträge<br />
<strong>Holcim</strong> unterhält keinerlei Managementverträge mit<br />
Gesellschaften oder natürlichen Personen ausserhalb<br />
des Konzerns.<br />
Entschädigung, Beteiligungen und Darlehen<br />
Detaillierte Angaben über die Entschädigung des<br />
Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung sind<br />
im Entschädigungsbericht (Seite 106) und im Konzernabschluss<br />
(Seite 189, Erläuterung 41) enthalten.<br />
Mitwirkungsrechte der Aktionäre<br />
Stimmrechtsbeschränkung und Stimmrechtsvertretung<br />
An der Generalversammlung sind alle Namenaktionäre<br />
teilnahme- und stimmberechtigt, die zum Zeitpunkt des<br />
in der Einladung zur Generalversammlung bekanntgegebenen<br />
Datums, ungefähr eine Woche vor der ordentlichen<br />
Generalversammlung, im Aktienbuch eingetragen<br />
sind (das genaue Datum wird mit der Einladung zur<br />
Generalversammlung bekanntgegeben). Treuhänderisch<br />
gehaltene Aktien und Aktien, für welche keine Erklärung<br />
im Sinne des Reglementes des Verwaltungsrates über<br />
die Eintragung von Aktionären ins Aktienbuch der<br />
<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> abgegeben wurde, werden ins Aktienbuch<br />
ohne Stimmrecht eingetragen. Aktionäre, die nicht persönlich<br />
an der Generalversammlung teilnehmen, können<br />
sich durch einen anderen Aktionär, durch die Bank<br />
als Depotvertreter, durch die Gesellschaft als Organvertreter<br />
oder durch den unabhängigen Stimmrechtsvertreter<br />
vertreten lassen. Das Stimmrecht ist keinerlei Beschränkungen<br />
unterworfen. Jede Aktie hat eine Stimme.<br />
Statutarische Quoren<br />
Die Generalversammlung ist in der Regel beschlussfähig<br />
ohne Rücksicht auf die Zahl der vertretenen<br />
Aktien oder der anwesenden Aktionäre. Sie fasst ihre<br />
Beschlüsse mit absoluter Mehrheit der vertretenen<br />
Stimmen, vorbehältlich der Bestimmung von Art. 704<br />
Abs. 1 OR und der Bestimmungen des Schweizerischen<br />
Fusionsgesetzes. Beschlüsse können in diesen Fällen<br />
nur mit dem entsprechenden qualifizierten Mehr der<br />
vertretenen Stimmen gefasst werden.<br />
Gemäss Art. 10 Abs. 2 der Statuten und in Ergänzung zu<br />
Art. 704 Abs. 1 OR kann die Generalversammlung die<br />
Aufhebung der Beschränkung von Art. 5 der Statuten<br />
(Eintragungen im Aktienbuch), die Wegbedingung der<br />
Angebotspflicht gemäss Art. 22 Abs. 3 des Börsengesetzes<br />
sowie die Änderung oder Abschaffung dieses Abs. 2<br />
des Art. 10 der Statuten nur beschliessen, wenn mindestens<br />
zwei Drittel der vertretenen Stimmen und die<br />
absolute Mehrheit der vertretenen Aktiennennwerte<br />
zugestimmt haben.<br />
94 95
Corporate Governance<br />
Der Vorsitzende kann Abstimmungen und Wahlen an<br />
der Generalversammlung auch mittels elektronischem<br />
Verfahren durchführen lassen. Elektronische Abstim-<br />
mungen und Wahlen sind geheimen Abstimmungen<br />
und Wahlen gleichgestellt.<br />
Einberufung der Generalversammlung<br />
und Traktandierung<br />
Die ordentliche Generalversammlung findet alljährlich<br />
spätestens sechs Monate nach Ablauf des Geschäftsjahres<br />
statt. Sie wird vom Verwaltungsrat einberufen,<br />
wobei die Einladung mindestens zwanzig Tage vor der<br />
Versammlung unter Bezeichnung der Traktanden und<br />
Anträge publiziert wird. Aktionäre, die Aktien im Nennwert<br />
von mindestens einer Million Franken vertreten,<br />
können die Traktandierung eines Verhandlungsgegenstandes<br />
verlangen. Ein entsprechendes Gesuch ist<br />
dem Verwaltungsrat mindestens vierzig Tage vor der<br />
Generalversammlung schriftlich und unter Angabe<br />
der Anträge einzureichen. Die Einladungen sowie die<br />
Protokolle zu den Generalversammlungen werden<br />
unter www.holcim.com/AGM2011 publiziert.<br />
Eintragungen im Aktienbuch<br />
Die Gesellschaft führt über die Namenaktien ein Aktienbuch,<br />
in welches die Eigentümer und Nutzniesser mit<br />
Namen und Adresse eingetragen werden. Im Verhältnis<br />
zur Gesellschaft gilt als Aktionär oder Nutzniesser von<br />
Namenaktien nur, wer im Aktienbuch eingetragen ist.<br />
Erwerber von Namenaktien werden auf Gesuch als Aktionäre<br />
mit Stimmrechten im Aktienbuch eingetragen,<br />
wenn sie ausdrücklich erklären, die Aktien in eigenem<br />
Namen und für eigene Rechnung erworben zu haben.<br />
Ausnahmen zu dieser Regel bestehen für Nominees<br />
(Personen, die nicht ausdrücklich erklären, die Aktien für<br />
eigene Rechnung zu halten), die mit der Gesellschaft<br />
eine Vereinbarung über ihre Stellung abgeschlossen<br />
haben und einer anerkannten Bank- oder Finanzmarktaufsicht<br />
unterstehen.<br />
Das Aktienbuch wird ungefähr eine Woche vor dem<br />
Termin der ordentlichen Generalversammlung (das<br />
genaue Datum wird in der Einladung zur ordentlichen<br />
Generalversammlung bekanntgegeben) geschlossen.<br />
Im übrigen richten sich die Mitwirkungs- und Schutzrechte<br />
der Aktionäre nach dem Schweizerischen Obligationenrecht.<br />
Diese Ausführungen beinhalten Auszüge aus den Statuten<br />
der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>. Eine vollständige Version ist auf<br />
www.holcim.com/corporate_governance einzusehen.<br />
Kontrollwechsel und Abwehrmassnahmen<br />
Die Statuten enthalten keine Wegbedingung der Pflicht<br />
zur Unterbreitung eines öffentlichen Kaufangebots<br />
gemäss den Art. 32 und 52 des Schweizerischen Börsengesetzes<br />
(sog. Opting-out). Dies hat zur Folge, dass ein<br />
Aktionär, der direkt, indirekt oder in gemeinsamer<br />
Absprache mit Dritten Beteiligungspapiere der Gesellschaft<br />
erwirbt und damit zusammen mit den Papieren,<br />
die er bereits besitzt, den Grenzwert von 331 ⁄3 Prozent<br />
der Stimmrechte der Gesellschaft überschreitet, ein<br />
Angebot für alle kotierten Beteiligungspapiere der<br />
Gesellschaft unterbreiten muss.<br />
Es bestehen keine Kontrollwechselklauseln.<br />
Revisionsstelle<br />
Im Rahmen ihrer Prüfungstätigkeit informiert die Revisionsstelle<br />
das Audit Committee und die Konzernleitung<br />
regelmässig über ihre Feststellungen und über<br />
Verbesserungsvorschläge. Das Audit Committee beurteilt<br />
unter Berücksichtigung der Berichterstattung und<br />
Beurteilungen durch die Konzerngesellschaften die<br />
Leistung der Revisionsstelle sowie deren Honorierung,<br />
wobei es sich an den Marktgegebenheiten orientiert.<br />
Das Audit Committee legt die Schwerpunkte der Revision<br />
fest, gibt der Revisionsstelle Empfehlungen und<br />
macht Verbesserungsvorschläge. Die Revisionsstelle<br />
hat im Jahr <strong>2010</strong> an drei Sitzungen des Audit Committee<br />
zu einzelnen Traktanden teilgenommen.<br />
Revisionsstelle der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> ist seit dem Geschäfts-<br />
jahr 2002 Ernst & Young AG, Zürich. Deren Partner<br />
Christoph Dolensky (seit 2004) ist mit der Leitung des<br />
Revisionsmandates beauftragt und wird dabei seit<br />
2007 von Partner Willy Hofstetter unterstützt. Die<br />
Rotation des leitenden Revisors erfolgt gemäss den<br />
gesetzlichen Bestimmungen in Art. 730a OR. Die Revisionsstelle<br />
wird von der Generalversammlung jeweils<br />
für ein Jahr gewählt.<br />
Die folgenden Honorare sind für erbrachte Dienstleistungen<br />
im Konzern von Ernst &Young für die<br />
Geschäftsjahre <strong>2010</strong> und 2009 in Rechnung gestellt<br />
worden:
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Revisionsdienstleistungen 1 12,4 11,9<br />
Revisionsnahe Aufwendungen 2 0,9 2,5<br />
Steuerberatung 0,6 0,6<br />
Sonstige Dienstleistungen 3 0,3 0,1<br />
Total 14,2 15,1<br />
1 Dieser Betrag beinhaltet sowohl die Honorare der durch Ernst & Young geprüften Einzelabschlüsse von Konzerngesellschaften als auch<br />
das Honorar für die Prüfung der Konzernrechnung.<br />
2 Revisionsnahe Aufwendungen umfassen unter anderem Aufwendungen für Due-Diligence-Prüfungen, Comfort Letters, Beratung in<br />
Rechnungslegungsfragen, Prüfungen der Informationssysteme und Prüfungen der internen Kontrollen.<br />
3 Sonstige Dienstleistungen beinhalten unter anderem Honorare für buchhalterische, aktuarielle und rechtliche Beratung.<br />
Informationspolitik<br />
<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> informiert Aktionäre, Kapitalmarkt, Mitar-<br />
beitende und die weitere Öffentlichkeit transparent<br />
und zeitgerecht über die unternehmerischen Leistun-<br />
gen, inklusive Erreichung der Nachhaltigkeitszielset-<br />
zungen. Mit den wichtigsten Anspruchsgruppen wird<br />
ein offener Dialog gepflegt, der auf gegenseitigem<br />
Respekt und Vertrauen basiert. So werden das Wissen<br />
über das Unternehmen und das Verständnis für Ziele,<br />
Strategie und Geschäftstätigkeit des Unternehmens<br />
gefördert.<br />
Als börsenkotiertes Unternehmen ist <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />
zur Bekanntgabe kursrelevanter Tatsachen (Ad-hoc-<br />
Publizität, Art. 53 und 54 SIX-Kotierungsreglement)<br />
verpflichtet. Für Verwaltungsrats- und Geschäftsleitungsmitglieder<br />
gelten die SIX-Richtlinien betreffend<br />
Offenlegung von Managementtransaktionen.<br />
Sie sind auf der Internetseite der SIX abrufbar<br />
(www.six-exchange-regulation.com/regulation/<br />
directives/being_public_en.html).<br />
Die wichtigsten Informationsquellen sind der<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> und die Quartalsberichte, die Inter-<br />
netseite (www.holcim.com), Medienmitteilungen,<br />
Pressekonferenzen, Meetings für Finanzanalysten und<br />
Investoren sowie die jährliche Generalversammlung.<br />
Unser Engagement für Nachhaltigkeit ist in diesem<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> auf den Seiten 40 bis 47 beschrieben.<br />
Aktuelle Informationen im Bereich der nachhaltigen<br />
Entwicklung sind unter www.holcim.com/sustainable<br />
verfügbar. 2012 wird <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> ihren sechsten Nachhaltigkeitsbericht<br />
veröffentlichen.<br />
Die Termine für die finanzielle Berichterstattung<br />
sind im <strong>Geschäftsbericht</strong> auf den Seiten 39 und 218<br />
aufgeführt.<br />
Ansprechpartner für Ihre spezifischen Fragen<br />
zu <strong>Holcim</strong> sind:<br />
Corporate Communications, Roland Walker<br />
Telefon +41 58 858 87 10, Fax +41 58 858 87 19<br />
communications@holcim.com<br />
Investor Relations, Bernhard A. Fuchs<br />
Telefon +41 58 858 87 87, Fax +41 58 858 80 09<br />
investor.relations@holcim.com<br />
96 97
Corporate Governance<br />
Verwaltungsrat 1<br />
Rolf Soiron, Schweizer Staatsbürger, geboren 1945, Präsident des Verwaltungsrates seit 2003, gewählt bis 2013,<br />
Vorsitzender des Governance, Nomination & Compensation Committee. Er studierte an der Universität Basel<br />
Geschichte und promovierte 1972 zum Dr. phil. Er startete seine berufliche Karriere 1970 bei Sandoz in Basel, wo<br />
er verschiedene Positionen innehatte, zuletzt war er als Delegierter des Verwaltungsrates der Sandoz Pharma<br />
AG für den weltweiten Pharmabereich zuständig. Von 1993 bis Ende Juni 2003 führte er die Jungbunzlauer-<br />
Gruppe in Basel (international führender Hersteller von Zitronensäure und verwandten Produkten), zuletzt als<br />
Delegierter des Verwaltungsrates. Von 1996 bis März 2005 war er nebenamtlich Präsident der Universität Basel.<br />
Von Anfang 2003 bis Frühjahr <strong>2010</strong> war er Verwaltungsratspräsident von Nobel Biocare. Im April 2005 wurde er<br />
zum Vorsitzenden des Verwaltungsrates der Lonza Group AG, Basel, ernannt. 2009 wurde er in den Vorstand der<br />
Dachorganisation der Schweizer Wirtschaft “economiesuisse” gewählt und übernahm das Stiftungsratspräsi-<br />
dium des Think Tank “Avenir Suisse”. Zudem ist er Mitglied im Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK)<br />
in Genf. Er ist auch Mitglied des Stiftungsrates des Graduate Institute of International and Development Studies<br />
in Genf. Er wurde 1994 in den Verwaltungsrat der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> gewählt.<br />
Andreas von Planta, Schweizer Staatsbürger, geboren 1955, Vizepräsident des Verwaltungsrates seit Mai 2005,<br />
gewählt bis 2011, Mitglied des Audit Committee. Er studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Basel<br />
(Dr. iur. 1981) und Columbia, New York (LL.M. 1983). Er begann seine berufliche Karriere 1983 als Anwalt bei Lenz &<br />
Staehelin in Genf, einer international tätigen Anwaltskanzlei. 1988 wurde er zum Partner ernannt und war von<br />
2002 bis Ende 2005 Managing Partner. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit Gesellschaftsrecht, Finanzierungen<br />
und Mergers & Acquisitions. Er amtiert als Präsident des Verwaltungsrates der Schweizerischen National-Versicherungs-Gesellschaft,<br />
Basel, ist Mitglied des Verwaltungsrates von Novartis AG, Basel, und Präsident des Regulatory<br />
Board der SIX Swiss Exchange AG in Zürich. Er wurde 2003 in den Verwaltungsrat der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> gewählt.<br />
Markus Akermann, Schweizer Staatsbürger, geboren 1947, CEO, Mitglied des Verwaltungsrates, gewählt bis 2013.<br />
Er studierte an der Universität St. Gallen (lic. oec. HSG 1973) und an der University of Sheffield, Grossbritannien,<br />
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Er startete seine Berufskarriere 1975 beim damaligen Schweizerischen<br />
Bankverein. 1978 wechselte er zu <strong>Holcim</strong>, wo er in diversen Positionen, unter anderem als Länderbereichsleiter<br />
für Lateinamerika und <strong>Holcim</strong> Trading, tätig war. Seit 1993 ist er Mitglied der Konzernleitung und war verantwortlich<br />
für Lateinamerika und die internationalen Handelsaktivitäten. Per 1. Januar 2002 wurde er zum CEO<br />
ernannt und anlässlich der Generalversammlung 2002 in den Verwaltungsrat der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> gewählt.<br />
Christine Binswanger, Schweizer Staatsbürgerin, geboren 1964, Mitglied des Verwaltungsrates, gewählt bis 2011.<br />
Sie ist diplomierte Architektin der ETH Zürich und seit 1994 Partner bei Herzog & de Meuron Architekten, Basel.<br />
2001 war sie Gastdozentin an der EPFL Lausanne. 2004 wurde ihr vom Bundesamt für Kultur der Meret Oppenheim<br />
Preis für Architektur verliehen. Sie wurde 2008 in den Verwaltungsrat der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> gewählt.<br />
1 Weitere Informationen zu bedeutenden schweizerischen und ausländischen Mandaten des Verwaltungsrates ausserhalb des <strong>Holcim</strong>-<br />
Konzerns sind auf Seite 90 zu finden.
Beat Hess, Schweizer Staatsbürger, geboren 1949, Mitglied des Verwaltungsrates, gewählt bis 2013. Er ist promo-<br />
vierter Jurist und Anwalt. Von 1977 bis 2003 war er erst als Rechtskonsulent und später als Chefjurist des ABB-<br />
Konzerns tätig. Von 2004 bis Ende <strong>2010</strong> war Beat Hess Chefjurist und Mitglied der Konzernleitung der Royal<br />
Dutch Shell Gruppe, Den Haag, Niederlande. Er ist auch Mitglied des Verwaltungsrates der Nestlé S.A., Vevey,<br />
Schweiz.<br />
Erich Hunziker, Schweizer Staatsbürger, geboren 1953, Mitglied des Verwaltungsrates, gewählt bis 2011, Mitglied<br />
des Governance, Nomination & Compensation Committee. Er studierte an der ETH Zürich Maschinenbau und<br />
Betriebswissenschaften und erlangte 1983 den Dr. sc. techn. Im gleichen Jahr kam er zu Corange AG (Holding der<br />
Boehringer-Mannheim-Gruppe), wo er 1997 zum CFO ernannt wurde und unter anderem das Projekt der finanziellen<br />
Aspekte des Verkaufs der Corange-Gruppe an die F. Hoffmann-La Roche AG leitete. Von 1998 bis 2001 war<br />
er als CEO bei der Diethelm Group respektive der Diethelm Keller Holding AG tätig. Von 2001 bis Ende März 2011<br />
amtete er bei der F. Hoffmann-La Roche AG als CFO und Mitglied der Konzernleitung. Zusätzlich zu seiner Funktion<br />
als Chief Financial Officer wurde er im Jahr 2005 zum stellvertretenden Vorsitzenden der Roche-Konzernleitung<br />
ernannt. Seit 2004 ist er Mitglied des Verwaltungsrates der Genentech Inc., USA. 2006 wurde er in den Verwaltungsrat<br />
der Chugai Pharmaceutical Co. <strong>Ltd</strong>., Japan, gewählt. Er wurde 1998 in den Verwaltungsrat der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />
gewählt.<br />
Peter Küpfer, Schweizer Staatsbürger, geboren 1944, Mitglied des Verwaltungsrates, gewählt bis 2013, Vorsitzender<br />
des Audit Committee. Als dipl. Wirtschaftsprüfer startete er seine Karriere bei der Revisuisse Pricewaterhouse<br />
AG in Basel und Zürich, wo er zuletzt als Direktionsmitglied tätig war. Von 1985 bis 1989 war er als CFO<br />
bei der Financière Credit Suisse First Boston sowie der CS First Boston, New York, tätig; von 1989 bis 1996 bei<br />
der CS Holding, Zürich, als Mitglied der Geschäftsleitung. Seit 1997 ist er selbständiger Unternehmensberater.<br />
Er wurde 2002 in den Verwaltungsrat der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> gewählt.<br />
Adrian Loader, britischer Staatsbürger, geboren 1948, Mitglied des Verwaltungsrates, gewählt bis 2012. Er verfügt<br />
über einen Abschluss in Geschichte der Universität Cambridge und ist Mitglied des Chartered Institute of<br />
Personnel and Development. Er begann seine Karriere 1969 bei Bowater und stiess ein Jahr später zu Shell.<br />
Bis 1998 bekleidete er verschiedene Führungsfunktionen in Lateinamerika, Asien, Europa und auf Konzernstufe.<br />
1998 wurde er zum Generaldirektor von Shell Europe Oil Products ernannt und 2004 zum Direktor für Strategische<br />
Planung, Nachhaltige Entwicklung und Externe Angelegenheiten befördert. Seit 2005 leitete er die<br />
Direktion für Strategie und Geschäftsentwicklung der Royal Dutch Shell. 2007 wurde er Präsident und CEO<br />
von Shell Canada, wo er per Jahresende in den Ruhestand trat. Im Januar 2008 wurde er in den Verwaltungsrat<br />
der Candax Energy Inc., Toronto, gewählt und zum Vorsitzenden ernannt. Er trat Ende Juni <strong>2010</strong> von dieser<br />
Position zurück. Er ist Mitglied des Advisory Board von Lane, Clark & Peacock in London und Mitglied des<br />
International Advisory Board von GardaWorld, Montreal, Kanada. Er wurde 2006 in den Verwaltungsrat der<br />
<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> gewählt.<br />
98 99
Corporate Governance<br />
Thomas Schmidheiny, Schweizer Staatsbürger, geboren 1945, Mitglied des Verwaltungsrates, gewählt bis 2012,<br />
Mitglied des Governance, Nomination & Compensation Committee. Er studierte an der ETH Zürich Maschinenbau<br />
und ergänzte seine Studien mit dem MBA am IMD (1972). 1999 wurde ihm von der Tufts University, Massachusetts,<br />
USA, der Dr. h.c. für seine Verdienste im Bereich nachhaltige Entwicklung verliehen. Er startete seine<br />
Karriere 1970 bei Cementos Apasco als Technischer Direktor und wurde 1976 in die Konzernleitung von <strong>Holcim</strong><br />
berufen, wo er von 1978 bis 2001 den Vorsitz innehatte. Er wurde 1978 in den Verwaltungsrat der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> gewählt,<br />
und von 1984 bis 2003 war er Präsident des Verwaltungsrates.<br />
Wolfgang Schürer, Schweizer Staatsbürger, geboren 1946, Mitglied des Verwaltungsrates, gewählt bis 2012, Mitglied<br />
des Governance, Nomination & Compensation Committee. Er studierte Wirtschafts- und Sozialwissenschaften<br />
an der Universität St. Gallen, welche ihm im Jahr 1999 den Dr. h.c. verlieh. Er ist Verwaltungsratspräsident und<br />
Delegierter der MS Management Service AG, St. Gallen (internationale Beratung mit den Schwerpunkten Strategie<br />
und Risikobeurteilung für multinationale Firmen in Asien, Nordamerika, Afrika, Europa und im Mittleren Osten<br />
sowie bei Mandaten im internationalen regulatorischen Umfeld). Er ist Präsident der Foundation Lindau Nobelprizewinners<br />
Meetings am Bodensee und ständiger Gastprofessor für Public Affairs an der Universität St. Gallen.<br />
Seit 2006 dient er als Mitglied dem Swiss Re Advisory Panel und seit 2009 als Mitglied dem T-System Council for<br />
European Affairs and Economy. Er wurde 1997 in den Verwaltungsrat der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> gewählt.
Dieter Spälti, Schweizer Staatsbürger, geboren 1961, Mitglied des Verwaltungsrates, gewählt bis 2012, Mitglied des<br />
Audit Committee. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität Zürich und promovierte im Jahr 1989<br />
(Dr. iur.). Seine berufliche Karriere startete er bei der Bank of New York in New York als Kreditsachbearbeiter, von<br />
wo er 1991 als CFO zu Tyrolit (Swarovski Group), Innsbruck und Zürich, wechselte. Von 1993 bis 2001 war er bei<br />
McKinsey & Company, zuletzt als Partner, tätig und in zahlreiche Projekte mit Industrie-, Finanz- und Technologieunternehmungen<br />
in Europa, den USA und Südostasien involviert. Im Oktober 2002 trat er als Partner in die<br />
Spectrum Value Management <strong>Ltd</strong>. (führt alle privaten und industriellen Beteiligungen der Familie Thomas<br />
Schmidheiny), Rapperswil-Jona, ein. Seit 2006 ist er CEO der Spectrum Value Management <strong>Ltd</strong>. Er wurde 2003<br />
in den Verwaltungsrat der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> gewählt.<br />
Robert F. Spoerry, Schweizer Staatsbürger, geboren 1955, Mitglied des Verwaltungsrates, gewählt bis 2011. Er studierte<br />
an der ETH Zürich (Dipl. Masch. Ing. 1981) und an der Universität Chicago (MBA 1983). Seit 1983 ist er bei<br />
Mettler-Toledo International Inc. tätig und leitete das Unternehmen von 1993 bis 2007 als CEO. 1998 wurde er<br />
Präsident des Verwaltungsrates. Er ist auch Mitglied des Verwaltungsrates der Conzzeta Holding AG, der Geberit<br />
AG, der Schaffner Holding AG und der Sonova Holding AG. Er wurde 2008 in den Verwaltungsrat der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />
gewählt.<br />
100 101
Corporate Governance<br />
Konzernleitung<br />
Markus Akermann, seine biographischen Daten sind unter der Rubrik Verwaltungsrat auf Seite 98 aufgeführt.<br />
Thomas Aebischer, Schweizer Staatsbürger, geboren 1961. Thomas Aebischer ist dipl. Wirtschaftsprüfer und<br />
Absolvent des Advanced Management Program der Harvard Business School. Er begann seine Karriere bei der<br />
Steuerbehörde des Kantons Bern. Von 1988 bis 1996 war er für PricewaterhouseCoopers in Hong Kong und<br />
Zürich tätig. 1996 stiess er zu <strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong> und war von 1998 bis 2002 Head Corporate Controlling.<br />
Von 2002 bis 2003 war er CFO von <strong>Holcim</strong> Apasco in Mexiko und seither CFO von <strong>Holcim</strong> US. Der Verwaltungsrat<br />
der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> hat ihn <strong>2010</strong> zum Mitglied der Konzernleitung ernannt. Er hat ab Jahresanfang 2011 in diesem<br />
Gremium Einsitz genommen. Am 1. April wird er die Nachfolge von CFO Theophil H. Schlatter antreten, der Ende<br />
März 2011 in Pension gehen wird.<br />
Urs Böhlen, Schweizer Staatsbürger, geboren 1950. Urs Böhlen studierte Betriebswirtschaft an der Universität<br />
Bern (lic. rer. pol. 1977) und ergänzte seine Ausbildung 1991 an der Stanford Business School. Von 1977 bis 1979<br />
arbeitete er als Projektleiter im Bereich Rechnungswesen bei der Schweizerischen Bankgesellschaft. Von 1980<br />
bis 1985 war er Leiter Controlling der Autophon AG. Er stiess 1985 zu <strong>Holcim</strong>, wo er nach diversen Tätigkeiten<br />
1989 die Gesamtleitung der ehemaligen Cementfabrik “Holderbank” in Rekingen übernahm. Von 1992 bis 1998<br />
war er CEO der <strong>Holcim</strong> (Schweiz) AG und danach Länderbereichsleiter der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> für Osteuropa und die<br />
Region GUS/Kaspisches Meer. Seit 1. November 2008 ist er als Mitglied der Konzernleitung verantwortlich für<br />
Ost- und Südosteuropa einschliesslich der Region GUS/Kaspisches Meer.<br />
Patrick Dolberg, belgischer Staatsbürger, geboren 1955. Patrick Dolberg besitzt einen MBA der Solvay Business<br />
School, Belgien. Seine berufliche Karriere begann er bei Exxon Chemical. Von 1984 bis 1986 war er im Verkauf<br />
und Marketing bei der Unilever-Gruppe und bei Exxon Chemical tätig. Danach folgten Managementpositionen<br />
bei Exxon Chemical International und Monsanto. 1991 stiess Patrick Dolberg zum <strong>Holcim</strong>-Konzern. Von 1992<br />
bis Ende 1996 war er General Manager von Scoribel, einer belgischen Konzerngesellschaft von <strong>Holcim</strong>. 1997<br />
übernahm er für <strong>Holcim</strong> die Leitung einer Konzerngesellschaft in Australien. Ende 1998 wurde er zum CEO<br />
von St. Lawrence Cement (heute <strong>Holcim</strong> Kanada) ernannt, und seit März 2003 war Patrick Dolberg CEO von<br />
<strong>Holcim</strong> US. Per 1. November 2008 hat er als Mitglied der Konzernleitung der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> die Länderverantwortung<br />
für Belgien, Frankreich, die Niederlande, Deutschland, die Schweiz und Italien übernommen.<br />
Paul Hugentobler, Schweizer Staatsbürger, geboren 1949. Paul Hugentobler, dipl. Ing. ETH und lic. oec. HSG, stiess<br />
1980 als Projektmanager zur heutigen <strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong> und wurde 1994 zum Länderbereichsleiter der<br />
<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> ernannt. Von 1999 bis 2000 war er zudem CEO der Siam City Cement (Public) Company Limited mit<br />
Sitz in Bangkok, Thailand. Seit 1. Januar 2002 ist er Mitglied der Konzernleitung und verantwortlich für Südasien<br />
und ASEAN ohne Philippinen.
Benoît-H. Koch, französischer und brasilianischer Staatsbürger, geboren 1953. Benoît-H. Koch absolvierte seine<br />
Ausbildung zum Ingenieur an der ETH Zürich. Er stiess 1977 zu <strong>Holcim</strong>, wo er bis 1992 diverse Positionen bei<br />
Konzerngesellschaften in Brasilien, Frankreich, Belgien und der Schweiz innehatte. Seit 1992 ist er Mitglied der<br />
Konzernleitung und heute verantwortlich für Nordamerika, UK und Norwegen, den Mittelmeerraum, inklusive<br />
Iberische Halbinsel, und den internationalen Handel.<br />
Roland Köhler, Schweizer Staatsbürger, geboren 1953. Roland Köhler studierte an der Universität Zürich Betriebswirtschaft.<br />
1988 übernahm er bei der schweizerischen Hunziker Baustoffgruppe die Leitung Finanzen und<br />
Administration. 1994 wechselte er als Unternehmensberater zu <strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong>. Von 1995 bis 1998<br />
war er für die Dienststelle Corporate Controlling und von 1999 bis Ende 2001 für Business Risk Management<br />
zuständig. Seit 2002 war er verantwortlich für Corporate Strategy & Risk Management. Per 1. Januar 2005<br />
wurde Roland Köhler zum Corporate Functional Manager ernannt, verantwortlich für Corporate Strategy &<br />
Risk Management. Der Verwaltungsrat der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> hat Roland Köhler per 15. März <strong>2010</strong> zum Mitglied der<br />
Konzernleitung ernannt. In dieser Funktion leitet er als CEO der <strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong> (HGRS) die zentralen<br />
Service- und Unterstützungsfunktionen des Konzerns.<br />
Andreas Leu, Schweizer Staatsbürger, geboren 1967. Andreas Leu studierte Betriebswirtschaft an der Universität<br />
St. Gallen und hat einen MBA der Johnson Graduate School der Cornell University. Nach seiner Tätigkeit beim<br />
Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) trat er 1999 als Consultant in die Dienste von <strong>Holcim</strong> Group<br />
Support <strong>Ltd</strong>. 2002 folgte die Ernennung zum General Manager von <strong>Holcim</strong> Centroamérica, bevor er 2003 die<br />
Position des CEO von <strong>Holcim</strong> Ecuador übernahm. Während 2006 und 2007 war er auch CEO von <strong>Holcim</strong> Venezuela.<br />
Per 1. August 2008 wurde Andreas Leu zum Länderbereichsleiter der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> ernannt, zuständig für<br />
Kolumbien, Ecuador, Argentinien, Chile und Brasilien. Am 1. Januar 2011 hat Andreas Leu in der Konzernleitung<br />
Einsitz genommen und die Verantwortung für Lateinamerika von Thomas Knöpfel übernommen, der Ende <strong>2010</strong><br />
von dieser Funktion zurücktrat.<br />
Theophil H. Schlatter, Schweizer Staatsbürger, geboren 1951. Theophil H. Schlatter, lic. oec. HSG und dipl. Wirtschaftsprüfer,<br />
startete seine Karriere bei STG Coopers & Lybrand als Wirtschaftsprüfer. Nach sechs Jahren wechselte<br />
er zu <strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong>, wo er weitere sechs Jahre im Corporate Controlling tätig war. 1991 bis 1995<br />
war er Finanzchef und Mitglied der Geschäftsleitung der Sihl Papier AG. Danach war er während zweier Jahre CFO<br />
und Geschäftsleitungsmitglied der <strong>Holcim</strong> (Schweiz) AG. Seit 1997 ist er CFO und Mitglied der Konzernleitung der<br />
<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>. Ende März 2011 wird Theophil H. Schlatter aus diesem Gremium austreten und in Pension gehen.<br />
Ian Thackwray, britischer Staatsbürger, geboren 1958. Ian Thackwray besitzt einen Studienabschluss in Chemie der<br />
Oxford University und ist auch Wirtschaftsprüfer. Nach dem Studium arbeitete er bei Pricewaterhouse und be-<br />
treute Mandate bei Grossunternehmen in Europa. 1985 begann er seine Karriere bei der Dow Corning Corporation,<br />
wo er verschiedene Managementaufgaben in Europa, Nordamerika und vor allem in Asien übernahm. Von 2004<br />
bis 2006 war er von Schanghai aus Verantwortlicher für das Asien-Pazifik-Geschäft dieser Gruppe. Ab September<br />
2006 war er CEO von <strong>Holcim</strong> Philippinen. Seit Jahresanfang <strong>2010</strong> Mitglied der Konzernleitung der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>, hat<br />
er am 1. Juli <strong>2010</strong> die Nachfolge von Tom Clough angetreten, der Ende Juni in Pension ging. Zum Delegationsbereich<br />
gehören die Gesellschaften in Ostasien, inklusive China, die Philippinen, Ozeanien sowie Süd- und Ostafrika.<br />
102 103
Corporate Governance<br />
Länderbereichsleitung<br />
Javier de Benito, spanischer Staatsbürger, geboren 1958, studierte Betriebs- und Volkswirtschaft an der Universi-<br />
dad Autónoma de Madrid und rundete seine akademische Ausbildung an der Harvard Business School ab. Nach<br />
einigen Jahren Berufserfahrung in der Finanzabteilung einer internationalen Stahlhandelsgesellschaft und als<br />
Spezialist für Finanzprojekte bei einer spanischen Exportförderungsgesellschaft trat er 1988 bei <strong>Holcim</strong> Trading<br />
ein. Zuständig für das Controlling der Tochtergesellschaften sowie für die Geschäftsentwicklung, übernahm er<br />
1992 die Position des stellvertretenden Generaldirektors, verantwortlich für die Handelsabteilung. Am 1. April<br />
2003 wurde er zum Länderbereichsleiter für den Mittelmeerraum, den Indischen Ozean und für Westafrika<br />
ernannt.<br />
Urs Fankhauser, Schweizer Staatsbürger, geboren 1963, schloss 1989 sein Studium an der Eidgenössischen Technischen<br />
Hochschule Zürich (ETH Zürich) ab und arbeitete danach als dipl. Masch. Ing. am Institut für Konstruktion<br />
und Bauweisen der ETH Zürich. 1991 begann er seine Karriere als Prozessingenieur bei <strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong>.<br />
Es folgten verschiedene Managementaufgaben im Ausland und eine Assistenz bei Urs Böhlen. 2002 wurde er<br />
zum Unternehmensleiter von <strong>Holcim</strong> Kroatien ernannt, und seit 2004 ist er Technischer Direktor der Region Osteuropa.<br />
Per 1. Januar 2011 wurde er zum Länderbereichsleiter und Mitglied der Geschäftsleitung der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />
ernannt. In dieser Funktion ist er zuständig für die Märkte in Ost- und Südosteuropa.<br />
Aidan Lynam, Staatsbürger der Republik Irland, geboren 1960, ist Maschineningenieur des University College Dublin<br />
und besitzt einen Executive MBA des IMD in Lausanne. Er trat 1986 als Berater in die Dienste von <strong>Holcim</strong> Group<br />
Support <strong>Ltd</strong> und war in Ägypten und der Schweiz tätig. Nach einigen Jahren bei Krupp Polysius in Deutschland<br />
kam er 1996 zurück zum Konzern, wo er mit dem Morning-Star-Projekt von <strong>Holcim</strong> Vietnam beauftragt wurde und<br />
1999 die Funktion als Terminal Manager übernahm. 2002 wurde er zum Technischen Leiter von <strong>Holcim</strong> Lanka<br />
ernannt, und 2006 kehrte er als CEO zu <strong>Holcim</strong> Vietnam zurück. Am 1. Januar <strong>2010</strong> hat er als Länderbereichsleiter<br />
von <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> die Verantwortung für Bangladesch, Malaysia, Singapur, Sri Lanka und Vietnam übernommen.<br />
Bernard Terver, französischer Staatsbürger, geboren 1952, schloss seine Studien an der Ecole Polytechnique in Paris<br />
im Jahr 1976 ab. Er begann seine Karriere in der Stahlindustrie und wechselte 1977 zum Zementproduzenten<br />
CEDEST, der 1994 von <strong>Holcim</strong> Frankreich übernommen worden war. 1999 wurde Bernard Terver CEO von <strong>Holcim</strong><br />
Kolumbien, und 2003 übernahm er die Länderbereichsleitung für die Andenstaaten, Zentralamerika und die<br />
Karibik. Seit Oktober 2008 ist er CEO von <strong>Holcim</strong> US, und im November <strong>2010</strong> wurde er auch CEO von Aggregate<br />
Industries US. Am 1. April <strong>2010</strong> wurde er zum Länderbereichsleiter und Mitglied der Geschäftsleitung der <strong>Holcim</strong><br />
<strong>Ltd</strong> ernannt. In dieser Funktion ist er auf Konzernebene zuständig für <strong>Holcim</strong> US und Aggregate Industries US.
Corporate Functional Managers<br />
Jacques Bourgon, französischer Staatsbürger, geboren 1958, studierte Maschinenbau an der Ecole Catholique<br />
d’Arts et Métiers in Lyon und ergänzte seine Ausbildung an der Harvard Business School. 1990 trat er in den<br />
<strong>Holcim</strong>-Konzern ein und übernahm bei <strong>Holcim</strong> Apasco in Mexiko verschiedene Managementpositionen;<br />
zunächst die Werksleitung in Tecomán und später die Verantwortung für die Zementproduktion von <strong>Holcim</strong><br />
Apasco als Mitglied der Geschäftsleitung. Mitte 2001 wechselte Jacques Bourgon als Leiter Corporate Engineering<br />
zu <strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong> in die Schweiz und wurde im Januar 2005 zum Corporate Functional Manager<br />
für Cement Manufacturing Services ernannt. Jacques Bourgon ist seit 2008 Mitglied sowohl des Industrial<br />
Advisory Board des Departements Maschinenbau und Verfahrenstechnik als auch des International Advisory<br />
Board der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich).<br />
Stefan Wolfensberger, Schweizer Staatsbürger, geboren 1957, ist Dr. sc. techn. der ETH Zürich. Er ergänzte seine<br />
Studien an der Stanford University in den USA. 1987 kam er als Unternehmensberater zu <strong>Holcim</strong>. Von 1990 bis<br />
1994 war er Assistent eines Mitgliedes der Konzernleitung und anschliessend CEO einer belgischen Baustoffgruppe.<br />
Seit 1997 führt er die Dienststelle Mineral Components/Product Development, und seit Oktober 2004<br />
ist er auch Leiter von Commercial Services. Per 1. Januar 2005 wurde Stefan Wolfensberger zum Corporate<br />
Functional Manager ernannt, verantwortlich für Commercial Services.<br />
104 105
Entschädigungsbericht<br />
Entschädigungsbericht<br />
Auch bei <strong>Holcim</strong> sind es die Mitarbeitenden, welche Wert<br />
und Erfolg des Unternehmens schaffen. <strong>Holcim</strong> will darum in<br />
einem hochkompetitiven Arbeitsmarkt weltweit ein attraktiver<br />
Arbeitgeber sein. Das Gehaltssystem der Firma hat sich als<br />
zielführend und robust erwiesen und bildet eine solide Basis<br />
für die Entlöhnung und Motivierung auf den verschiedenen<br />
Führungsstufen.<br />
Finanzielle Entschädigung für die Organmitglieder<br />
der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />
In diesem Kapitel des <strong>Geschäftsbericht</strong>s werden die<br />
finanziellen Entschädigungen von Verwaltungsrat<br />
und Geschäftsleitung sowie die Leistungen an ehemalige<br />
Organmitglieder der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> offengelegt.<br />
An nahestehende Drittpersonen wurden keine Vergütungen<br />
ausgerichtet.<br />
Architektur des Festsetzungsverfahrens<br />
der Entschädigungen<br />
Das Governance, Nomination & Compensation Committee<br />
berät und unterstützt den Verwaltungsrat<br />
unter anderem bei der Festlegung der Entschädigungspolitik<br />
und der Entschädigungen für Verwaltungsrat<br />
und Geschäftsleitung. Es führt mindestens<br />
drei jährliche Sitzungen durch, nämlich zu Beginn<br />
des Jahres, in der Jahresmitte und im Herbst.<br />
Zu Beginn des Jahres werden der Grad der Zielerreichung<br />
für das vorangegangene Jahr beurteilt und<br />
Ziele für das laufende Jahr festgelegt. Der CEO<br />
beurteilt die Leistung der anderen Mitglieder der<br />
Geschäftsleitung, und das Governance, Nomination &<br />
Compensation Committee nimmt davon Kenntnis.<br />
Ebenfalls in der Sitzung zu Beginn des Jahres wird die<br />
gesamte finanzielle Entschädigung der Konzernleitung<br />
vom Governance, Nomination & Compensation<br />
Committee, jährlich und mit jeweiliger Kenntnisnahme<br />
durch den Gesamtverwaltungsrat, festgelegt. Der<br />
CEO legt jährlich die finanzielle Entschädigung der<br />
übrigen Mitglieder der Geschäftsleitung fest, unter<br />
Kenntnisnahme durch das Governance, Nomination &<br />
Compensation Committee. Im Herbst wird die finanzielle<br />
Entschädigung des Verwaltungsrates für das<br />
kommende Jahr durch das Governance, Nomination &<br />
Compensation Committee beurteilt. Falls notwendig<br />
schlägt es dem Verwaltungsrat Änderungen vor.<br />
Der Präsident des Governance, Nomination & Compensation<br />
Committee kann Konzernleitungsmitglieder,<br />
andere Verantwortliche des Konzerns oder Dritte<br />
zu den Sitzungen einladen. Nach jeder Sitzung des<br />
Governance, Nomination & Compensation Committee<br />
wird der Verwaltungsrat über die Diskussionspunkte,<br />
die Entscheidungen und Empfehlungen informiert.
Entschädigungspolitik<br />
Verwaltungsrat<br />
Die Mitglieder des Verwaltungsrates beziehen ein<br />
festes Honorar bestehend aus einer fixen Vergütung<br />
in bar und einem Anteil Aktien der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>. Die<br />
Aktien unterliegen einer fünfjährigen Sperrfrist, in<br />
der sie weder verkauft noch belehnt werden dürfen.<br />
Für den Präsidenten und den Vizepräsidenten des<br />
Verwaltungsrates sowie für die Mitglieder des Audit<br />
Committee und Governance, Nomination & Compensation<br />
Committee werden zusätzliche Entschädigungen<br />
bezahlt. Der Verwaltungsratspräsident ist in der<br />
Pensionskasse versichert.<br />
Geschäftsleitung<br />
Die Geschäftsleitung der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> besteht aus<br />
der Konzernleitung, den Länderbereichsleitern und<br />
den Corporate Functional Managers. Die gesamte<br />
jährliche finanzielle Entschädigung an die Geschäftsleitung<br />
setzt sich aus dem Grundgehalt und einer<br />
variablen Entschädigung zusammen. Die Mitglieder<br />
der Geschäftsleitung sind in der Pensionskasse versichert.<br />
Das Grundgehalt der Mitglieder der Geschäftsleitung<br />
ist fix und wird in bar ausbezahlt.<br />
Periodisch erfolgt ein Benchmarking auf Basis der jährlichen<br />
Vergütungsberichte von Firmen einer Vergleichsgruppe.<br />
Die Vergleichsgruppe umfasst vier internationale<br />
Unternehmen in derselben Branche wie <strong>Holcim</strong>,<br />
mit ähnlicher geographischer Ausdehnung und Komplexität,<br />
sowie die zehn am höchsten kapitalisierten<br />
Unternehmen in der Schweiz, also Unternehmen mit<br />
vergleichbarer Grösse und Komplexität. Das Benchmarking<br />
erfolgt unter Berücksichtigung von Funktion und<br />
Verantwortung. <strong>2010</strong> wurde PricewaterhouseCoopers<br />
AG als externer Berater für eine grundsätzliche und<br />
detaillierte Überprüfung des Entschädigungssystems<br />
für den CEO und die Konzernleitung beigezogen. Das<br />
Resultat der Überprüfung ergab, dass das gegenwärtige<br />
System sich sowohl in Zeiten des Aufschwungs als<br />
auch in den nachfolgenden Krisen bewährt hat und<br />
eine auf den Unternehmenswert ausgerichtete Entschädigungsphilosophie<br />
für die Zukunft darstellt.<br />
Die variable Entschädigung setzt sich aus einer kon-<br />
zernbezogenen und einer individuellen Komponente<br />
zusammen. Vorausgesetzt, alle Ziele werden per<br />
31. Dezember des Jahres erreicht, beträgt die variable<br />
Entschädigung für die Geschäftsleitung (ohne CEO) je<br />
nach Funktion zwischen 45 Prozent und 90 Prozent des<br />
Grundgehalts und für den CEO 92 Prozent. Für beide<br />
Entschädigungskomponenten wird grundsätzlich zu<br />
Beginn des Jahres ein Betrag als “target” festgelegt;<br />
dieser wird nur bei einer Zielerreichung von 100 Prozent<br />
entrichtet und ist entsprechend variabel. Zudem<br />
werden Tiefst- und Höchstgrenzen der Zielerreichung<br />
festgelegt, die – wie unten beschrieben – auf die minimalen<br />
und maximalen Auszahlungsfaktoren anwendbar<br />
sind. Die Auszahlungsfaktoren dazwischen werden<br />
je nach Zielerreichung linear interpoliert.<br />
Die konzernbezogene Komponente ist von den finanziellen<br />
Resultaten des Konzerns abhängig. Wenn alle<br />
Ziele per 31. Dezember des betreffenden Jahres erreicht<br />
werden, macht sie für die Geschäftsleitung (ohne CEO)<br />
im Durchschnitt 61 Prozent der variablen Entschädigung<br />
aus, für den CEO 56 Prozent. Sie berechnet sich<br />
aufgrund des erreichten betrieblichen EBITDA und<br />
des Return on Invested Capital nach Steuern (ROICAT). Beide Ziele haben gleiches Gewicht, ausser bei Länderbereichsleitern,<br />
bei denen 60 Prozent von der betrieblichen<br />
EBITDA-Komponente und 40 Prozent von der<br />
ROICAT-Komponente abhängen. Für beide Komponenten<br />
wird ein Ziel (bei dessen Erreichung die Auszahlung von<br />
100 Prozent der variablen Entschädigung resultiert)<br />
bestimmt, und es werden maximale und minimale<br />
Schwellenwerte (bei deren Erreichung die Auszahlung<br />
von 200 Prozent respektive 0 Prozent der variablen Entschädigung<br />
resultiert) definiert. Die konzernbezogene<br />
Komponente der variablen Entschädigung wurde für die<br />
Geschäftsleitung (ohne CEO) je nach Funktion und bei<br />
100 Prozent Zielerreichung zwischen CHF 120 000 und<br />
CHF 550 000, für den CEO auf CHF 1 100 000 festgelegt.<br />
Für das Jahr <strong>2010</strong> wurde das betriebliche EBITDA-Ziel<br />
auf 5 Prozent Wachstum gegenüber dem Vorjahr (Länderbereichsleiter<br />
bei Erreichung der budgetierten regionalen<br />
betrieblichen EBITDA-Marge) und auf 8 Prozent<br />
beim ROICAT, je auf Basis “like-for-like”, festgelegt. Das<br />
ROICAT-Ziel wurde aufgrund des definierten Kapitalkostensatzes<br />
nach Steuern (WACCAT) von 8 Prozent<br />
gewählt. Die minimalen und maximalen Auszahlungsfaktoren<br />
wurden auf ±20 Prozent für das betriebliche<br />
EBITDA-Ziel (Länderbereichsleiter –2,5/+5 Prozentpunkte<br />
regionale betriebliche EBITDA-Marge) und auf ±3 Prozentpunkte<br />
für das ROICAT-Ziel festgelegt. <strong>2010</strong> hat sich<br />
106 107
Entschädigungsbericht<br />
der betriebliche EBITDA um –6,1 Prozent zurückgebildet<br />
(beziehungsweise die regionalen betrieblichen EBITDA-<br />
Margen die Budgets um durchschnittlich +1 Prozentpunkt<br />
übertroffen), und der ROICAT 5,9 Prozent erreicht,<br />
alles auf Basis “like-for-like”. Das entspricht einem Zielerreichungsgrad<br />
von 55 Prozent (betrieblicher EBITDA;<br />
regionale betriebliche EBITDA-Marge 120 Prozent) beziehungsweise<br />
30 Prozent (ROICAT). Die Geschäftsleitung<br />
(ohne CEO) erzielte einen Auszahlungsfaktor von 48 Prozent,<br />
der CEO 43 Prozent. Die Konzernkomponente wird<br />
in Form von Namenaktien der Gesellschaft, die einer<br />
fünfjährigen Sperrfrist unterliegen, in der sie weder verkauft<br />
noch belehnt werden dürfen, und einer Barkomponente<br />
von zirka 30 Prozent entrichtet. Zugeteilte Aktien<br />
werden auf Basis des durchschnittlichen Marktpreises<br />
im Zeitraum vom 1. Januar 2011 bis zum 15. Februar 2011<br />
bewertet und werden dem eigenen Bestand der Gesellschaft<br />
entnommen oder im Markt gekauft.<br />
Die individuelle Komponente beträgt für die<br />
Geschäftsleitung (ohne CEO), wenn alle Ziele per<br />
31. Dezember erreicht werden, rund 39 Prozent der variablen<br />
Entschädigung, für den CEO 44 Prozent, und<br />
hängt von der Leistung des Einzelnen ab. Für alle Mitglieder<br />
der Geschäftsleitung wird eine Anzahl von<br />
quantitativen und qualitativen persönlichen Zielen<br />
festgelegt, entsprechend ihrer Funktion und Verantwortung.<br />
Diese messbaren Ziele werden gewichtet und<br />
beziehen sich auf funktionale Leistungen, strategische<br />
Ziele, operative Ziele und spezifische projektbezogene<br />
Ziele. Auf Basis der Zielerreichung wird für jedes Ziel<br />
ein Zielerreichungsgrad in Prozenten ermittelt, woraus<br />
sich ein Faktor für die gesamte Zielerreichung zwischen<br />
0 und 100 Prozent ergibt. In seltenen Fällen wird<br />
durch den CEO (oder durch das Governance, Nomination<br />
& Compensation Committee, wenn es um den<br />
CEO geht) freies Ermessen angewendet, um den resultierenden<br />
Zielerreichungsfaktor bei unvorhersehbaren<br />
Ereignissen anzupassen, jedoch kann dieser unter keinen<br />
Umständen den Erreichungsfaktor von 100 Prozent<br />
übersteigen. Im Jahr <strong>2010</strong> erhöhte der CEO den Zielerreichungsfaktor<br />
für ein Geschäftsleitungsmitglied aufgrund<br />
ausserordentlicher Verdienste. Der gesamte Zielerreichungsfaktor<br />
wird dann mit der anvisierten variablen<br />
Entschädigung multipliziert, um den Betrag für<br />
die individuelle Komponente zu ermitteln. Für das Jahr<br />
<strong>2010</strong> wurde die individuelle Komponente der variablen<br />
Entschädigung bei 100 Prozent Zielerreichung für die<br />
Geschäftsleitung (ohne CEO) je nach Funktion zwischen<br />
CHF 90 000 und CHF 350 000 und für den CEO auf<br />
CHF 850 000 festgelegt. Der durchschnittliche Zielerreichungsgrad<br />
beziehungsweise der Auszahlungsfaktor<br />
betrug für die Geschäftsleitung (ohne CEO) 86 Prozent<br />
und für den CEO 83 Prozent. Die individuelle Komponente<br />
wird in Form von Optionen auf Namenaktien<br />
der Gesellschaft entrichtet, zuzüglich einer Barkomponente<br />
von rund 30 Prozent. Der Ausübungspreis der<br />
Optionen entspricht dem Marktpreis der Aktie am<br />
Datum der Zuteilung. Die Optionen unterliegen einer<br />
Sperrfrist von drei Jahren ab Zuteilung und haben eine<br />
Laufzeit von acht Jahren. Die Optionen werden nach<br />
dem Black-Scholes-Modell bewertet (die zugrundeliegenden<br />
Parameter sind auf Seite 185 dargestellt). Die<br />
Gesellschaft beschafft sich die zugrundeliegenden<br />
Aktien am Datum der Zuteilung aus dem Eigenbestand<br />
beziehungsweise kauft sie am Markt zu.<br />
Altersvorsorgesystem für die Geschäftsleitung<br />
Das Grundgehalt der Geschäftsleitung ist in einem<br />
gestuften Altersvorsorgesystem versichert, welches<br />
die staatlichen Vorsorgepläne, wie zum Beispiel AHV/<br />
IV, den <strong>Holcim</strong> Pension Fund, den <strong>Holcim</strong> Supplementary<br />
Pension Fund und den Gemini Pension Fund<br />
umfasst. Mit Ausnahme der schweizerischen AHV/IV<br />
und von einigen lokalen Sozialversicherungsplänen<br />
basieren alle Pensionskassen auf dem System des<br />
Beitragsprimats und bieten Alters-, Invaliden-, Kinderund<br />
Hinterlassenenrenten oder entsprechende Kapitalauszahlungen<br />
an.<br />
Das Governance, Nomination & Compensation Committee<br />
hat die Altersvorsorge für die Geschäftsleitung<br />
am 30. Juni 2005 und 23. Februar <strong>2010</strong> überprüft und<br />
festgelegt. Demgemäss soll die Altersvorsorge für<br />
Konzernleitungsmitglieder und den CEO bei einem<br />
Rücktrittsalter von 62 Jahren, 10 Dienstjahren in der<br />
Geschäftsleitung und 20 Jahren Konzernzugehörigkeit<br />
ungefähr 40 Prozent des durchschnittlichen Grundgehalts<br />
der letzten drei Jahre betragen beziehungsweise<br />
50 Prozent für die übrige Geschäftsleitung,<br />
wobei alle Altersvorsorgepläne mit Bezug auf die<br />
aktuelle und frühere Beschäftigung berücksichtigt<br />
werden, inklusive der staatlichen Vorsorge. Eine vorzeitige<br />
oder aufgeschobene Pensionierung führt zu<br />
Leistungsanpassungen auf der Basis versicherungsmathematischer<br />
Berechnungen.
Im Falle von Abweichungen zwischen den erreichten<br />
Altersvorsorgeleistungen und der geplanten Altersvorsorge<br />
entscheidet das Governance, Nomination &<br />
Compensation Committee im Hinblick auf bevorstehende<br />
Pensionierungen über allfällige Gutschriften<br />
zugunsten der individuellen Versicherungskonten.<br />
Sie basieren auf versicherungsmathematischen Überlegungen.<br />
Im Juli <strong>2010</strong> beschloss das Governance,<br />
Nomination & Compensation Committee einen Ausgleich<br />
von total CHF 8,8 Millionen. Diese Gutschriften<br />
erfolgen zulasten der bestehenden Rückstellungen<br />
der Stiftung des Arbeitgebers im <strong>Holcim</strong> International<br />
Pension Trust und belasten die Erfolgsrechnung<br />
des Konzerns nicht.<br />
Arbeitsverträge der Geschäftsleitung<br />
Die Arbeitsverträge der Geschäftsleitung sind auf<br />
unbestimmte Zeit abgeschlossen und können auf ein<br />
Jahr gekündigt werden. Verträge, welche vor 2004<br />
abgeschlossen wurden, beinhalten je nach Anstellungsdauer<br />
eine Abgangsentschädigung von einem<br />
Jahresgehalt beziehungsweise zwei Jahresgehältern,<br />
sofern die Kündigung durch das Unternehmen erfolgt.<br />
Neuere Arbeitsverträge beinhalten keine Abgangsentschädigung<br />
mehr.<br />
Bei Ernennung kann Mitgliedern der Konzernleitung<br />
durch das Governance, Nomination & Compensation<br />
Committee einmalig eine Anzahl Optionen auf Namen-<br />
aktien der Gesellschaft zugeteilt werden. Vorausset-<br />
zung ist eine fünfjährige Konzernzugehörigkeit. Die<br />
Optionen unterliegen während neun Jahren einer<br />
Verfügungsbeschränkung und haben eine Laufzeit<br />
von zwölf Jahren. Die Gesellschaft beschafft sich die<br />
zugrundeliegenden Aktien aus dem Eigenbestand<br />
beziehungsweise kauft sie am Markt zu. Die in den<br />
letzten Jahren vorgenommenen einmaligen Zuteilun-<br />
gen sind im <strong>Geschäftsbericht</strong> auf Seite 185 aufgeführt.<br />
Optionen, welche bei der Ernennung zum Mitglied<br />
der Konzernleitung zugeteilt werden und gesperrt<br />
sind, verfallen grundsätzlich ohne Abgeltung bei<br />
Austritt aus dem Konzern, ausser bei Pensionierung,<br />
Todesfall und Invalidität. Aktien und Optionen, die<br />
aus der jährlichen Entschädigung zugeteilt sind, können<br />
bis zum Ablauf der Sperrfrist weder verkauft<br />
noch belehnt werden. Beim Austritt eines Mitgliedes<br />
der Geschäftsleitung bleibt die Sperrfrist für Aktien<br />
und jährlich zugeteilte Optionen weiterhin bestehen<br />
und ändert sich zeitlich nicht.<br />
Entschädigung des Verwaltungsrates<br />
und der Geschäftsleitung<br />
Die Tabelle auf Seite 110 zeigt die Bezüge des Verwaltungsrates<br />
im Jahr <strong>2010</strong> im Einzelnen und der<br />
15 Geschäftsleitungsmitglieder insgesamt sowie jenes<br />
Mitgliedes der Geschäftsleitung mit der höchsten<br />
Einzelentschädigung. Die ausgewiesenen Beträge<br />
basieren auf dem Prinzip der Periodenabgrenzung und<br />
beziehen sich auf die Leistungen im Jahr <strong>2010</strong>.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> haben die elf nicht exekutiven Mitglieder<br />
des Verwaltungsrates eine Entschädigung in Höhe<br />
von insgesamt CHF 2,9 Millionen (2009: 3,1) erhalten.<br />
In Form von Honoraren wurden CHF 1,8 Millionen (2009:<br />
1,9), als Leistungen an Vorsorgeeinrichtungen CHF 0,1<br />
Millionen (2009: 0,1), als aktienbezogene Vergütungen<br />
CHF 0,9 Millionen (2009: 0,9) und CHF 0,1 Millionen<br />
(2009: 0,2) als andere Entschädigungen ausbezahlt.<br />
Die jährliche Gesamtentschädigung für die 15 Mitglieder<br />
der Geschäftsleitung (einschliesslich CEO)<br />
belief sich auf CHF 36,7 Millionen (2009: 27,2). Darin<br />
enthalten sind das Grundgehalt und die variable<br />
Entschädigung in bar von CHF 18,2 Millionen (2009:<br />
16,7), aktienbezogene Vergütungen von CHF 4,4 Millionen<br />
(2009: 4,9), Arbeitgeberbeiträge an Vorsorgeeinrichtungen<br />
von CHF 5,3 Millionen (2009: 4,8)<br />
und “Andere” Entschädigungen von CHF 8,8 Millionen<br />
(2009: 0,8), welche gemäss den Regeln der SIX Swiss<br />
Exchange die Gutschriften des <strong>Holcim</strong> International<br />
Pension Trust für die zusätzliche Finanzierung der<br />
Altersvorsorge in Höhe von CHF 8,3 Millionen enthalten.<br />
Der CEO bezog ein Grundgehalt und eine variable<br />
Entschädigung in bar von CHF 2,5 Millionen (2009:<br />
2,5), aktienbezogene Vergütungen von CHF 0,8 Millionen<br />
(2009: 0,9) und Arbeitgeberbeiträge an Vorsorgeeinrichtungen<br />
von CHF 0,4 Millionen (2009: 0,6).<br />
Demzufolge ergab sich eine Gesamtentschädigung<br />
vor den Gutschriften für die zusätzliche Finanzierung<br />
der Altersvorsorge von CHF 3,7 Millionen (2009: 4).<br />
Unter Einbezug der zusätzlichen Gutschriften aus<br />
dem <strong>Holcim</strong> International Pension Trust in Höhe<br />
von CHF 5 Millionen – basierend auf versicherungsmathematischen<br />
Überlegungen und unter “Andere”<br />
Entschädigungen aufgeführt – ergibt sich für den<br />
108 109
Entschädigungsbericht<br />
Entschädigungen Verwaltungsrat/Geschäftsleitung 1<br />
Name Funktion Grundgehalt<br />
Bar Aktien 2<br />
Rolf Soiron Präsident des Verwaltungsrates, Vorsitzender Anzahl 1 166<br />
Governance, Nomination & Compensation Committee CHF 595 680 80 000<br />
Andreas von Planta Vizepräsident des Verwaltungsrates, Anzahl 1 166<br />
Mitglied Audit Committee CHF 300 000 80 000<br />
Christine Binswanger Mitglied des Verwaltungsrates Anzahl 1 166<br />
CHF 80 000 80 000<br />
Lord Norman Fowler Mitglied des Verwaltungsrates bis 7. Mai 2009 Anzahl<br />
CHF<br />
Beat Hess Mitglied des Verwaltungsrates ab 6. Mai <strong>2010</strong> Anzahl 680<br />
CHF 46 667 46 667<br />
Erich Hunziker Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl 1 166<br />
Mitglied Governance, Nomination & Compensation Committee CHF 100 000 80 000<br />
Peter Küpfer Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl 1 166<br />
Vorsitzender Audit Committee CHF 180 000 80 000<br />
Adrian Loader Mitglied des Verwaltungsrates Anzahl 1 166<br />
CHF 80 000 80 000<br />
H. Onno Ruding Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl<br />
Mitglied Audit Committee bis 6. Mai <strong>2010</strong> CHF<br />
Thomas Schmidheiny Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl 1 166<br />
Mitglied Governance, Nomination & Compensation Committee CHF 130 8005 80 000<br />
Wolfgang Schürer Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl 1 166<br />
Mitglied Governance, Nomination & Compensation Committee CHF 100 000 80 000<br />
Dieter Spälti Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl 1 166<br />
Mitglied Audit Committee ab 6. Mai <strong>2010</strong> CHF 97 500 80 000<br />
Robert F. Spoerry Mitglied des Verwaltungsrates Anzahl 1 166<br />
CHF 80 000 80 000<br />
Total Verwaltungsrat Anzahl 12 340<br />
(nicht exekutive Mitglieder) CHF 1 790 647 846 667<br />
Markus Akermann6 Exekutives Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl<br />
CEO CHF 2 124 500<br />
Variable Entschädigung<br />
in Prozent des Grundgehalts<br />
Total Geschäftsleitung 8 Anzahl<br />
CHF 15 613 946<br />
Variable Entschädigung<br />
in Prozent des Grundgehalts<br />
1 Die Entschädigungen an den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung werden vor Abzug von Quellensteuern und Arbeitnehmerbeiträgen an die Sozialversicherung<br />
ausgewiesen. Unter “Andere Entschädigungen” werden die Arbeitgeberbeiträge der Vorsorgeleistungen (AHV/IV, Pensionskassen) sowie Pauschalspesen,<br />
Dienstaltersgeschenke, Kinderzulagen etc. aufgeführt. Die Parameter für die Fair-Value-Bewertung der für das Berichtsjahr zugeteilten Aktien und Optionen sind<br />
auf Seite 184 unter “Aktienbezogene Vergütungen” offengelegt.<br />
2 Die Aktien wurden zum durchschnittlichen Börsenkurs der Periode 1. Januar 2011 bis 15. Februar 2011 bewertet und sind für fünf Jahre gesperrt.<br />
3 Wert der Optionen nach dem Black-Scholes-Modell im Zeitpunkt der Zuteilung.<br />
4 Diese Beträge enthalten gemäss den Regeln der SIX Swiss Exchange im wesentlichen die Gutschriften aus dem <strong>Holcim</strong> International Pension Trust in Höhe von<br />
CHF 8,3 Millionen, welche die Erfolgsrechnung des Konzerns nicht belasten.<br />
5 Inklusive Verwaltungsratshonorare von Tochtergesellschaften.<br />
6 Mitglied der Geschäftsleitung mit der höchsten Entschädigung.<br />
7 Beinhaltet gemäss den Regeln der SIX Swiss Exchange auch den Aufwand der Stiftung des Arbeitgebers für die zusätzliche Finanzierung der Altersvorsorge.<br />
Ohne sie hätte die Gesamtvergütung <strong>2010</strong> CHF 3,7 Millionen betragen.<br />
8 Inklusive exekutives Mitglied des Verwaltungsrates, CEO.
Variable Entschädigung Andere Entschädigungen Gesamt- Gesamt-<br />
Bar Aktien 2 Optionen 3 Vorsorge- Andere 4 vergütung vergütung<br />
4 567 28 180<br />
leistungen <strong>2010</strong> 2009<br />
Arbeitgeberbeiträge<br />
32 394 50 023 758 097 759 028<br />
18 170 10 023 408 193 408 169<br />
7 060 10 023 177 083 175 801<br />
2 357 5 833 101 524<br />
70 834<br />
8 070 10 023 198 093 198 069<br />
11 262 10 023 281 285 281 331<br />
0 10 023 170 023 170 000<br />
207 726<br />
9 625 10 023 230 448 225 801<br />
8 070 10 023 198 093 198 069<br />
7 944 10 023 195 467 177 059<br />
7 060 10 023 177 083 175 801<br />
112 012 146 063 2 895 389 3 047 688<br />
390 515 313 479 467 506 379 676 5 038 320 8 713 996 7 3 993 318<br />
55,1%<br />
28 848 145 063<br />
2 614 863 1 980 127 2 406 611 5 260 900 8 786 016 36 662 463 27 221 571<br />
44,8%<br />
110 111
Entschädigungsbericht<br />
CEO nach den Regeln der SIX Swiss Exchange eine<br />
Gesamtentschädigung von CHF 8,7 Millionen (2009: 4).<br />
In Übereinstimmung mit Art.663b bis des Schweizerischen<br />
Obligationenrechts (Transparenzgesetz) werden das<br />
Grundgehalt und die variable Entschädigung in bar<br />
vor Abzug von ausländischen Quellensteuern ausgewiesen.<br />
Ferner beinhalten die Vorsorgeleistungen<br />
auch die Arbeitgeberbeiträge an die AHV/IV.<br />
Entschädigung an ehemalige Organmitglieder<br />
Im Berichtsjahr wurden an ein ehemaliges Verwaltungsratsmitglied<br />
und drei ehemalige Geschäftsleitungsmitglieder<br />
Entschädigungen in Höhe von<br />
CHF 2,9 Millionen ausgerichtet. Dieser Betrag beinhaltet<br />
gemäss den Regeln der SIX Swiss Exchange<br />
einen Aufwand der Stiftung des Arbeitgebers für die<br />
zusätzliche Finanzierung der Altersvorsorge eines<br />
ehemaligen Geschäftsleitungsmitgliedes in Höhe<br />
von CHF 0,5 Millionen.<br />
Beteiligungen und Darlehen<br />
Aktien- und Optionsbesitz des Verwaltungsrates<br />
Die nicht exekutiven Mitglieder des Verwaltungsrates<br />
sind per Ende Jahr <strong>2010</strong> im Besitz von insgesamt<br />
59 714 164 Namenaktien der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>. Diese setzen<br />
sich aus privat erworbenen und aus Beteiligungsund<br />
Entschädigungsprogrammen zugeteilten Aktien<br />
zusammen. Nicht exekutive Mitglieder des Verwaltungsrates<br />
verfügen per Ende Jahr <strong>2010</strong> über keine<br />
Optionen aus Entschädigungs- und Beteiligungsprogrammen.<br />
Im Vorfeld von börsenrelevanten Informationen oder<br />
Projekten und bis zu deren Veröffentlichung ist dem<br />
Verwaltungsrat, der Geschäftsleitung und den betroffenen<br />
Mitarbeitern untersagt, Transaktionen mit<br />
Beteiligungsrechten oder anderen Finanzinstrumenten<br />
der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>, ihrer börsenkotierten Konzerngesellschaften<br />
oder von möglichen Zielgesellschaften<br />
durchzuführen (trade restriction period).
Aktien- und Optionsbestand Verwaltungsrat 1<br />
Name Funktion Gesamtzahl Gesamtzahl<br />
Rolf Soiron Präsident, Vorsitzender Governance,<br />
an Aktien <strong>2010</strong> an Kaufoptionen <strong>2010</strong><br />
Nomination & Compensation Committee 35 713 –<br />
Andreas von Planta Vizepräsident 9 508 –<br />
Christine Binswanger Mitglied 2 760 –<br />
Beat Hess Mitglied 200 –<br />
Erich Hunziker Mitglied 9 750 –<br />
Peter Küpfer Mitglied, 37 000 2<br />
Vorsitzender Audit Committee 9 749 31 000 3<br />
Adrian Loader Mitglied 5 514 –<br />
Thomas Schmidheiny Mitglied 59 568 933 –<br />
Wolfgang Schürer Mitglied 42 454 –<br />
Dieter Spälti Mitglied 21 404 –<br />
Robert F. Spoerry Mitglied 8 179 –<br />
Total Verwaltungsrat<br />
(nicht exekutive Mitglieder) 59 714 164 68 000<br />
1 Aktien sind ab Zuteilung jeweils für fünf Jahre gesperrt, in denen sie weder verkauft noch belehnt werden dürfen.<br />
2 Ausübungspreis: CHF 70; Ratio: 1:1; Style: American; Verfalltag: 19.8.2014.<br />
3 Ausübungspreis: CHF 80; Ratio: 1:1; Style: American; Verfalltag: 12.11.2013.<br />
Aktien- und Optionsbestand Verwaltungsrat 1<br />
Name Funktion Gesamtzahl Gesamtzahl<br />
Rolf Soiron Präsident, Vorsitzender Governance,<br />
1 Aktien sind ab Zuteilung jeweils für fünf Jahre gesperrt, in denen sie weder verkauft noch belehnt werden dürfen.<br />
2 Ausübungspreis: CHF 110; Ratio: 1.0411:1; Style: European; Verfalltag: 21.5.<strong>2010</strong>.<br />
3 Ausübungspreis: CHF 80; Ratio: 1:1; Style: American; Verfalltag: 12.11.2013.<br />
an Aktien 2009 an Kaufoptionen 2009<br />
Nomination & Compensation Committee 34 667 –<br />
Andreas von Planta Vizepräsident 8 462 –<br />
Christine Binswanger Mitglied 1 714 –<br />
Erich Hunziker Mitglied 8 704 –<br />
Peter Küpfer Mitglied, 83 288 2<br />
Vorsitzender Audit Committee 8 703 31 000 3<br />
Adrian Loader Mitglied 5 468 –<br />
H. Onno Ruding Mitglied 4 595 –<br />
Thomas Schmidheiny Mitglied 59 567 887 –<br />
Wolfgang Schürer Mitglied 41 408 –<br />
Dieter Spälti Mitglied 20 017 –<br />
Robert F. Spoerry Mitglied 7 133 –<br />
Total Verwaltungsrat<br />
(nicht exekutive Mitglieder) 59 708 758 114 288<br />
112 113
Entschädigungsbericht<br />
Aktien- und Optionsbesitz der Geschäftsleitung<br />
Per 31. Dezember <strong>2010</strong> hielten das geschäftsführende<br />
Mitglied des Verwaltungsrates sowie die übrigen<br />
Mitglieder der Geschäftsleitung insgesamt 379 034<br />
Namenaktien der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>. Diese Anzahl beinhaltet<br />
sowohl privat erworbene als auch aus Beteiligungsund<br />
Entschädigungsprogrammen des Konzerns<br />
zugeteilte Aktien. Des weiteren hielt die Geschäftsleitung<br />
per Ende des Geschäftsjahres <strong>2010</strong> insgesamt<br />
976 831 Aktienoptionen, die aus Entschädigungs- und<br />
Beteiligungsprogrammen verschiedener Jahre stammen.<br />
Optionen werden nur auf Namenaktien der<br />
<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> abgegeben. Eine Option berechtigt zum<br />
Bezug einer Namenaktie der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>.<br />
Aktien- und Optionsbestand Geschäftsleitung 1<br />
Name Position Gesamtzahl Gesamtzahl<br />
an Aktien <strong>2010</strong> an Kaufoptionen <strong>2010</strong><br />
Markus Akermann Exekutives Mitglied des Verwaltungsrates, CEO 89 429 261 916<br />
Urs Böhlen Konzernleitungsmitglied 15 943 69 801<br />
Patrick Dolberg Konzernleitungsmitglied 10 505 53 609<br />
Paul Hugentobler Konzernleitungsmitglied 73 511 105 704<br />
Thomas Knöpfel Konzernleitungsmitglied 34 284 99 896<br />
Benoît-H. Koch Konzernleitungsmitglied 28 239 94 133<br />
Roland Köhler Konzernleitungsmitglied, CEO HGRS 7 411 53 693<br />
Theophil H. Schlatter Konzernleitungsmitglied, CFO 59 627 120 883<br />
Ian Thackwray Konzernleitungsmitglied 1 589 33 550<br />
Javier de Benito Länderbereichsleiter 17 095 18 885<br />
Andreas Leu Länderbereichsleiter 9 455 9 124<br />
Aidan Lynam Länderbereichsleiter 1 226 0<br />
Bernard Terver Länderbereichsleiter 18 132 20 960<br />
Jacques Bourgon Corporate Functional Manager 7 202 16 783<br />
Stefan Wolfensberger Corporate Functional Manager 5 386 17 894<br />
Total Geschäftsleitung 379 034 976 831<br />
Aktien- und Optionsbestand Geschäftsleitung 1<br />
Name Position Gesamtzahl Gesamtzahl<br />
an Aktien 2009 an Kaufoptionen 2009<br />
Markus Akermann Exekutives Mitglied des Verwaltungsrates, CEO 83 847 234 065<br />
Urs Böhlen Konzernleitungsmitglied 13 052 58 545<br />
Tom Clough Konzernleitungsmitglied 23 254 83 688<br />
Patrick Dolberg Konzernleitungsmitglied 7 714 41 029<br />
Paul Hugentobler Konzernleitungsmitglied 70 720 93 124<br />
Thomas Knöpfel Konzernleitungsmitglied 31 493 89 633<br />
Benoît-H. Koch Konzernleitungsmitglied 25 448 83 772<br />
Theophil H. Schlatter Konzernleitungsmitglied, CFO 56 836 108 303<br />
Bill Bolsover Länderbereichsleiter und Corporate Functional Manager 6 438 12 531<br />
Javier de Benito Länderbereichsleiter 15 256 16 618<br />
Gérard Letellier Länderbereichsleiter 10 156 17 726<br />
Andreas Leu Länderbereichsleiter 7 092 5 719<br />
Jacques Bourgon Corporate Functional Manager 6 590 14 059<br />
Roland Köhler Corporate Functional Manager 6 802 16 908<br />
Stefan Wolfensberger Corporate Functional Manager 4 777 14 965<br />
Total Geschäftsleitung 369 475 890 685<br />
1 Aktien sind ab Zuteilung jeweils für fünf Jahre, Optionen jeweils für drei respektive neun Jahre gesperrt.
Die Bestandesveränderung der ausstehenden Aktien-<br />
optionen der Geschäftsleitung ist in der folgenden<br />
Tabelle ersichtlich:<br />
Anzahl 1 Anzahl 1<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
1. Januar 890 685 550 003<br />
Zunahme infolge von Wechseln in der Geschäftsleitung 20 960 0<br />
Abnahme infolge von altersbedingten Rücktritten 133 545 0<br />
Gewährte Optionen (individueller Anteil der variablen Entschädigung) 131 631 340 682<br />
Gewährte Optionen (einmalige Zuteilung) 67 100 0<br />
Verwirkte Optionen 0 0<br />
Ausgeübte Optionen 0 0<br />
Verfallene Optionen 0 0<br />
31. Dezember 976 831 890 685<br />
Davon am Jahresende ausübbar 215 650 179 108<br />
1 Adjustiert um frühere Aktiensplits und/oder Kapitalerhöhungen.<br />
Die am Jahresende ausstehenden Aktienoptionen der<br />
Geschäftsleitung (inklusive ehemaliger Mitglieder) haben<br />
folgende Verfalldaten und Ausübungspreise:<br />
Optionszuteilung Verfall Ausübungspreis 1 Anzahl 1<br />
2002 2014 CHF 67.15 201 300<br />
2003 2012 CHF 33.85 45 910<br />
2003 2015 CHF 67.15 2 33 550<br />
2004 2013 CHF 63.35 34 341<br />
2004 2016 CHF 67.15 2 33 550<br />
2005 2014 CHF 74.54 71 423<br />
2006 2014 CHF 100.69 58 573<br />
2007 2015 CHF 125.34 49 674<br />
2008 2016 CHF 104.34 71 083<br />
2008 2020 CHF 67.15 2 67 100<br />
2009 2017 CHF 38.26 385 124<br />
<strong>2010</strong> 2018 CHF 71.15 131 631<br />
<strong>2010</strong> 2022 CHF 75.40 33 550<br />
<strong>2010</strong> 2022 CHF 81.45 33 550<br />
Total 1 250 359<br />
1 Adjustiert um frühere Aktiensplits und/oder Kapitalerhöhungen.<br />
2 Bewertung analog zur einmaligen Zuteilung im Jahr 2002.<br />
Die Verfalldaten der jährlichen Optionszuteilung in<br />
den Jahren 2003 bis 2005 wurden als Folge von<br />
ausserordentlichen Handelsbeschränkungen im Jahre<br />
2008 um ein Jahr verlängert.<br />
<strong>2010</strong> wurden zwei neuen Konzernleitungsmitgliedern<br />
insgesamt 67 100 Optionen zugeteilt.<br />
114 115
Entschädigungsbericht<br />
Organdarlehen<br />
Per 31. Dezember <strong>2010</strong> bestehen keine Darlehen<br />
gegenüber Mitgliedern der Geschäftsleitung.<br />
Es bestehen keine Darlehen für Mitglieder des<br />
Verwaltungsrates und nahestehende Personen<br />
von Organmitgliedern.<br />
Übrige Transaktionen<br />
Im Rahmen der Mitarbeiterbeteiligungsprogramme<br />
verwaltet <strong>Holcim</strong> die Mitarbeiteraktien. Sie kauft und<br />
verkauft Aktien der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> von ihren Mitarbeitern<br />
und an ihre Mitarbeiter und auf dem freien Markt. In<br />
diesem Zusammenhang hat die Gesellschaft von Mitgliedern<br />
der Geschäftsleitung Aktien der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />
zum Börsenkurs im Betrag von insgesamt CHF 0,29<br />
Millionen (2009: 0,91) erworben.<br />
Vergütungen und Darlehen an nahestehende Personen<br />
der Organmitglieder bestehen keine.
Finanzbericht <strong>2010</strong> <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />
Strength. Performance. Passion.
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Finanzieller Lagebericht <strong>2010</strong><br />
<strong>2010</strong> war geprägt von einer volatilen Bauwirtschaft; die positiven Signale<br />
aus dem ersten Halbjahr schwächten sich gegen Jahresende ab. Viele<br />
aufstrebende Märkte, in denen <strong>Holcim</strong> sehr gut verankert ist, sind trotz-<br />
dem kräftig gewachsen. Der Konzern verspürte zum ersten Mal seit<br />
2007 eine zunehmende Baustoffnachfrage. Trotz des höheren Preisdrucks<br />
in wichtigen Märkten und höherer Distributionskosten konnte der<br />
betriebliche EBITDA fast im Rahmen des Vorjahres gehalten werden.<br />
Dieser finanzielle Lagebericht ist zusammen mit dem Aktionärsbrief,<br />
der Berichterstattung zu den Regionen und der Konzernrechnung,<br />
inklusive Anhang zur Konzernrechnung, zu<br />
lesen. Die Quartalsberichte enthalten weitere Informationen<br />
zu den Konzernregionen und zum Geschäftsverlauf.<br />
Übersicht<br />
Die globale Wirtschaftslage hat sich im Jahr <strong>2010</strong> stabilisiert,<br />
wobei sich der Wachstumsmotor aber klar von Westen nach<br />
Osten und in Amerika von Norden nach Süden verschoben hat.<br />
Demnach hat sich das Wachstum der Bauwirtschaft, insbesondere<br />
in den aufstrebenden Märkten Asien, Afrika, Naher Osten<br />
und Lateinamerika (mit Ausnahme von Mexiko), positiv entwikkelt.<br />
Dank dem bereits im Jahr 2007 initiierten und nun mehrheitlich<br />
abgeschlossenen Kapazitätsausbauprogramm konnte<br />
<strong>Holcim</strong> vom Marktwachstum profitieren und zum ersten Mal<br />
seit 2007 wieder höhere Volumen aufweisen. Dabei erweist<br />
sich die breit abgestützte geographische Diver sifikation nach<br />
wie vor als wichtiger Eckpfeiler des Konzern erfolgs.<br />
Das Wachstum hat aber vor allem in der Konzernregion Asien,<br />
Ozeanien die Inflation erhöht, was einige Zentralbanken<br />
veranlasste, Zinserhöhungen durchzusetzen. Trotz dieser Massnahmen<br />
gab es einen spürbaren Druck zu höheren Rohmaterial-<br />
und Energiepreisen, welcher sich im Laufe des Jahres<br />
akzentuierte.<br />
Erfolgreich war <strong>Holcim</strong>, was die beeinflussbaren Faktoren<br />
angeht. Trotz der Inbetriebnahme von rund 7 Millionen Tonnen<br />
neuer Zementkapazität konnte der Konzern die Fixkosten<br />
gegenüber dem Vorjahr auf vergleichbarer Basis nicht nur halten,<br />
sondern von Quartal zu Quartal weiter senken. Insgesamt<br />
waren es beachtliche CHF 312 Millionen. Damit hat <strong>Holcim</strong><br />
das Ziel, die Fixkosten auf Vorjahresniveau zu halten, klar übertroffen.<br />
Das ist das Resultat der grossen Spar anstrengungen<br />
in allen Bereichen und im ganzen Konzern. Erneut wurden in<br />
den Konzern regionen, die am stärksten von der weiterhin<br />
schwachen Nachfrage betroffen waren, die grössten Anstrengungen<br />
unternommen.<br />
Dank diesen Massnahmen hat sich die betriebliche EBITDA-<br />
Marge nur leicht vermindert. Im Segment Zuschlagstoffe konnte<br />
diese sogar verbessert werden. Insgesamt sank die operative<br />
EBITDA-Marge gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Prozentpunkte<br />
auf 20,8 Prozent (2009: 21,9).<br />
Am 1. Oktober 2009 erwarb <strong>Holcim</strong> 100 Prozent des Aktienkapitals<br />
von <strong>Holcim</strong> Australia (ehemals Cemex Australia) inklusive<br />
deren Beteiligung von 25 Prozent an Cement Australia.<br />
Mit dieser Akquisition erhöhte sich die Beteiligung von <strong>Holcim</strong><br />
an Cement Australia von 50 Prozent auf 75 Prozent. Demzufolge<br />
wird die bis anhin quotenkonsolidierte Beteiligung an<br />
Cement Australia seit dem 1. Oktober 2009 voll konsolidiert.<br />
Diese Akquisition hat im Jahr <strong>2010</strong> den Nettoverkaufsertrag um<br />
CHF 1662 Millionen, den betrieblichen EBITDA um CHF 264 Millionen<br />
und den Geldfluss aus Geschäftstätigkeit um CHF 245 Millionen<br />
erhöht.
Operative Ergebnisse<br />
Verkaufsvolumen und wichtigste Kennzahlen<br />
Januar–Dezember (12 Monate) Oktober–Dezember (3 Monate)<br />
<strong>2010</strong> 2009 ±% ±% auf <strong>2010</strong> 2009 ±% ±% auf<br />
vergleichvergleichbarer<br />
Basis<br />
barer Basis<br />
Zementabsatz in Mio. t 136,7 131,9 +3,6 +2,4 33,9 32,8 +3,4 +3,0<br />
– Davon reife Märkte in Mio. t 31,5 29,5 +6,8 +0,7 7,5 7,2 +4,2 +4,2<br />
– Davon aufstrebende Märkte in Mio. t 105,2 102,4 +2,7 +2,9 26,4 25,6 +3,1 +2,7<br />
Zuschlagstoffabsatz in Mio. t 157,9 143,4 +10,1 –1,6 39,1 40,2 –2,7 –3,2<br />
– Davon reife Märkte in Mio. t 131,8 117,5 +12,2 –2,0 32,0 33,9 –5,6 –5,3<br />
– Davon aufstrebende Märkte in Mio. t 26,1 25,9 +0,8 +0,4 7,1 6,3 +12,7 +7,7<br />
Transportbetonabsatz in Mio. m3 45,9 41,8 +9,8 +0,2 11,5 11,4 +0,9 +0,9<br />
– Davon reife Märkte in Mio. m3 25,5 22,1 +15,4 –3,2 6,0 6,4 –6,3 –5,4<br />
– Davon aufstrebende Märkte in Mio. m3 20,4 19,7 +3,6 +4,1 5,5 5,0 +10,0 +8,9<br />
Asphaltabsatz in Mio. t 10,6 11,0 –3,6 –3,6 2,8 2,9 –3,4 –3,4<br />
Nettoverkaufsertrag in Mio. CHF 21 653 21 132 +2,5 –2,1 5 085 5 358 –5,1 –1,6<br />
– Davon reife Märkte in Mio. CHF 10 656 10 063 +5,9 –4,6 2 462 2 709 –9,1 –5,8<br />
– Davon aufstrebende Märkte in Mio. CHF 10 997 11 069 –0,7 +0,1 2 623 2 649 –1,0 +2,7<br />
Betrieblicher EBITDA in Mio. CHF 4 513 4 630 –2,5 –6,1 936 1 016 –7,9 –4,2<br />
– Davon reife Märkte in Mio. CHF 1 522 1 377 +10,5 –3,5 330 324 +1,9 +3,5<br />
– Davon aufstrebende Märkte in Mio. CHF 2 991 3 253 –8,1 –7,2 606 692 –12,4 –7,8<br />
Betriebliche EBITDA-Marge in % 20,8 21,9 18,4 19,0<br />
Betriebsgewinn in Mio. CHF 2 619 2 781 –5,8 –10,1 441 444 –0,7 +2,5<br />
Konzerngewinn in Mio. CHF<br />
Konzerngewinn – Anteil Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> –<br />
1 621 1 958 –17,2 –18,2 398 381 +4,5 +6,6<br />
in Mio. CHF 1 182 1 471 –19,6 –21,1 307 271 +13,3 +15,1<br />
Geldfluss aus Geschäftstätigkeit in Mio. CHF 3 659 3 888 –5,9 –8,3 1 606 1 696 –5,3 –2,6<br />
Auf den Devisenmärkten waren die Folgen der weiterhin unsicheren<br />
wirtschaftlichen Lage spürbar. Der im Verlauf des Jahres<br />
<strong>2010</strong> immer stärker gewordene Schweizer Franken belastete<br />
die Umrechnung einzelner lokaler Abschlüsse stark. Das britische<br />
Pfund, der US-Dollar und insbesondere der Euro verloren<br />
gegenüber dem Schweizer Franken substantiell an Wert.<br />
Kompensierend wirkten sich die Erhöhung der Durchschnittskurse<br />
des kanadischen und australischen Dollar, des mexikanischen<br />
Peso sowie der asiatischen Währungen aus, so dass<br />
per saldo der Währungseinfluss auf den betrieblichen EBITDA<br />
nur –0,5 Prozent (2009: –7,4) betrug.<br />
Alle Veränderungen im Konsolidierungskreis und die Währungseinflüsse<br />
erhöhten den Nettoverkaufsertrag um insgesamt<br />
CHF 965 Millionen, den betrieblichen EBITDA um<br />
CHF 167 Millionen und den Geldfluss aus Geschäftstätigkeit<br />
um CHF 94 Millionen.<br />
An den Finanzmärkten normalisierte sich die Lage weitgehend.<br />
Aufgrund der immer noch unsicheren realwirtschaftlichen<br />
Situation stellten die Notenbanken weiterhin eine hohe Liquidität<br />
bereit. Die Phase vergleichsweise niedriger Kapitalzinsen<br />
setzte sich zwar fort, ein leichter Anstieg der Zinsen in der<br />
zweiten Jahreshälfte reflektierte jedoch die immer wieder aufflammenden<br />
Inflationsbefürchtungen. <strong>Holcim</strong> verfügt weiterhin<br />
über eine sehr solide Bilanz und eine gesicherte Liquidität.<br />
<strong>2010</strong> refinanzierte <strong>Holcim</strong> an den Kapitalmärkten ein Volumen<br />
von CHF 548 Millionen.<br />
Verkaufsvolumen<br />
Die vierteljährlichen Kennzahlen unterliegen jeweils saisonalen<br />
Schwankungen; vor allem in Europa und Nordamerika. Aufgrund<br />
von lokalen Witterungsbedingungen kam es zu Umschichtungen<br />
zwischen den Quartalen, was bei der Beurteilung der Zahlen zu<br />
berücksichtigen ist.<br />
118 119<br />
Finanzieller Lagebericht
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Im vierten Quartal nahmen die Zementlieferungen um 3,4 Prozent<br />
beziehungsweise 1,1 Millionen Tonnen auf 33,9 Millionen<br />
Tonnen zu. Auf vergleichbarer Basis betrug die Zunahme 3 Prozent<br />
oder 1 Million Tonnen. Die grössten Steigerungen erzielten<br />
<strong>Holcim</strong> US sowie die beiden indischen Konzerngesellschaften.<br />
Der Zuschlagstoffabsatz entwickelte sich im letzten Quartal<br />
leicht negativ; es resultierte eine Abnahme von 2,7 Prozent<br />
oder 1,1 Millionen Tonnen. Auf vergleichbarer Basis betrug die<br />
Abnahme 3,2 Prozent oder 1,3 Millionen Tonnen. Einzig die<br />
Konzernregion Lateinamerika konnte den Zuschlagstoffabsatz<br />
um 10,3 Prozent steigern.<br />
Im letzten Quartal wurden 11,5 Millionen Kubikmeter Transportbeton<br />
ausgeliefert oder 0,1 Millionen Kubikmeter mehr als im<br />
Vorjahresquartal. Ausser Europa konnten sämtliche Konzernregionen<br />
das Absatzvolumen steigern.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> stieg der Zementabsatz um 3,6 Prozent<br />
auf 136,7 Millionen Tonnen. Auf vergleichbarer Basis betrug das<br />
Wachstum 2,4 Prozent oder 3,2 Millionen Tonnen. In der Konzernregion<br />
Europa verringerte sich die Absatzmenge wegen der<br />
weiterhin schwachen Nachfrage und des frühen Wintereinbruchs<br />
um 3,3 Prozent oder 0,9 Millionen Tonnen. Die Region<br />
Osteuropa war besonders stark von der wirtschaftlichen<br />
Abschwächung betroffen. In Nordamerika erhöhte sich die<br />
Absatzmenge, vor allem wegen <strong>Holcim</strong> US, um 3,7 Prozent oder<br />
0,4 Millionen Tonnen. Die Zementverkäufe in Lateinamerika<br />
waren trotz steigender Mengen in Brasilien mit 0,4 Prozent<br />
oder 0,1 Millionen Tonnen leicht rückläufig. Die Konzernregion<br />
Afrika, Naher Osten verzeichnete eine Zunahme der Zementverkäufe<br />
um 4,5 Prozent oder 0,4 Millionen Tonnen. Asien,<br />
Ozeanien verkaufte wegen der weitgehend guten Verfassung<br />
der Baumärkte, insbesondere in weiten Teilen Indiens und Thailands,<br />
aber auch dank der neuen zusätzlichen Kapazitäten, auf<br />
vergleichbarer Basis 3,6 Prozent oder 2,4 Millionen Tonnen<br />
mehr Zement als im Vorjahr.<br />
Die Lieferungen von Zuschlagstoffen nahmen um 10,1 Prozent<br />
auf 157,9 Millionen Tonnen zu. Bereinigt um die Veränderungen<br />
im Konsolidierungskreis verringerte sich der Absatz von<br />
Zuschlagstoffen um 1,6 Prozent oder 2,3 Millionen Tonnen.<br />
Während die Konzernregion Asien, Ozeanien bedingt durch den<br />
erstmaligen ganzjährigen Einbezug von <strong>Holcim</strong> Australia eine<br />
signifikante Zunahme von 16 Millionen Tonnen verzeichnete,<br />
wiesen die übrigen Konzernregionen relativ stabile Volumen<br />
aus. In Europa reduzierten sich die Lieferungen auf vergleichbarer<br />
Basis um 1,7 Prozent respektive 1,3 Millionen Tonnen, in<br />
Nordamerika um 2,5 Prozent oder 1 Million Tonnen, und in<br />
Afrika, Naher Osten betrug der Rückgang 3,8 Prozent oder<br />
0,1 Mil lionen Tonnen. In der Konzernregion Lateinamerika<br />
konnte der Vorjahresabsatz um 3,4 Prozent oder 0,4 Millionen<br />
Tonnen übertroffen werden.<br />
Beim Transportbeton erhöhten sich die Volumen um 9,8 Prozent<br />
auf 45,9 Millionen Kubikmeter. Auf vergleichbarer Basis betrug<br />
die Zunahme 0,2 Prozent oder 0,1 Millionen Kubikmeter. Europa<br />
verzeichnete mit 6,5 Prozent oder 1,1 Millionen Kubikmeter als<br />
einzige Konzernregion einen Rückgang. Insbesondere Spanien<br />
litt unter Überkapazitäten im Markt. Nordamerika erhöhte den<br />
Transportbetonabsatz um 0,1 Millionen Kubikmeter, Lateinamerika<br />
um 0,4 Millionen Kubikmeter und Asien, Ozeanien um<br />
0,6 Millionen Kubikmeter. Die Konzernregion Afrika, Naher Osten<br />
konnte das Verkaufsvolumen auf dem Vorjahres niveau halten.<br />
Nettoverkaufsertrag<br />
Nettoverkaufsertrag nach Regionen<br />
Januar–Dezember (12 Monate) Oktober–Dezember (3 Monate)<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009 ±% ±% auf <strong>2010</strong> 2009 ±% ±% auf<br />
vergleichvergleichbarer<br />
Basis<br />
barer Basis<br />
Europa 6 535 7 320 –10,7 –5,5 1 399 1 656 –15,5 –6,3<br />
Nordamerika 3 240 3 480 –6,9 –6,6 791 854 –7,4 –4,7<br />
Lateinamerika 3 442 3 348 +2,8 +1,6 855 821 +4,1 +6,7<br />
Afrika, Naher Osten 1 098 1 206 –9,0 +2,5 249 289 –13,8 –2,8<br />
Asien, Ozeanien 7 958 6 418 +24,0 +1,6 1 938 1 880 +3,1 +1,4<br />
Corporate/Eliminationen (620) (640) (147) (142)<br />
Total Konzern 21 653 21 132 +2,5 –2,1 5 085 5 358 –5,1 –1,6
Der Verkaufsertrag nahm im vierten Quartal gegenüber dem<br />
Vorjahresquartal um 5,1 Prozent auf CHF 5085 Millionen ab. Die<br />
starken Wechselkursschwankungen im vierten Quartal sind<br />
mit 4,3 Prozent oder CHF 228 Millionen der Hauptgrund für die<br />
negative Veränderung. Auf vergleichbarer Basis beträgt der<br />
Rückgang lediglich 1,6 Prozent oder CHF 86 Millionen. Der<br />
Preisdruck insbesondere im Segment Zement war auch im<br />
vierten Quartal spürbar, aber weniger als im Vorquartal.<br />
Lateinamerika und Asien, Ozeanien wiesen im vierten Quartal<br />
mit 6,7 Prozent respektive 1,4 Prozent auf vergleichbarer Basis<br />
ein Wachstum aus, während die übrigen Konzernregionen<br />
einen tieferen Verkaufsertrag erzielten.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> nahm der Nettoverkaufsertrag um 2,5 Prozent auf<br />
CHF 21 653 Millionen zu. Auf vergleichbarer Basis betrug die<br />
Abnahme 2,1 Prozent oder CHF 444 Millionen. In Europa reduzierte<br />
sich der Nettoverkaufsertrag auf vergleichbarer Basis um<br />
5,5 Prozent oder CHF 399 Mil lionen. Insbesondere Osteuropa,<br />
France Benelux und Spanien erwirtschafteten tiefere Umsätze.<br />
In Nordamerika fiel der Nettoverkaufsertrag auf vergleichbarer<br />
Basis vor allem aufgrund des höheren Preisdrucks und der rückläufigen<br />
Aktivitäten im Tiefbau in Las Vegas um 6,6 Prozent<br />
oder CHF 229 Millionen tiefer aus. Lateinamerika verzeichnete<br />
auf vergleichbarer Basis einen Anstieg um 1,6 Prozent oder<br />
CHF 53 Millionen, wobei vor allem Brasilien dazu beitrug. Afrika,<br />
Naher Osten erzielte einen Umsatzanstieg von 2,5 Prozent oder<br />
CHF 30 Millionen auf vergleichbarer Basis. In Asien, Ozeanien<br />
nahm der Nettoverkaufsertrag gesamthaft um 24 Prozent oder<br />
CHF 1540 Millionen zu. Diese Steigerung ist vor allem dem<br />
Konsolidierungseffekt aus den australischen Konzerngesellschaften<br />
zuzuschreiben, auf vergleichbarer Basis beträgt<br />
die Zunahme 1,6 Prozent.<br />
Die Gewichtung der einzelnen Konzernregionen hat sich im<br />
Vergleich zum Vorjahr leicht verändert. Der Nettoverkaufsertrag<br />
teilte sich <strong>2010</strong> wie folgt auf die einzelnen Konzernregionen<br />
auf: Europa 29,3 Prozent (2009: 33,6), Nordamerika<br />
14,6 Prozent (2009: 16), Lateinamerika 15,5 Prozent (2009: 15,4),<br />
Afrika, Naher Osten 4,9 Prozent (2009: 5,5) und Asien, Ozeanien<br />
35,7 Prozent (2009: 29,5).<br />
Die Gewichtung des erwirtschafteten Nettoverkaufsertrags<br />
zwischen aufstrebenden und reifen Märkten hat sich <strong>2010</strong><br />
durch den Zukauf von <strong>Holcim</strong> Australia im Jahr 2009 leicht verändert.<br />
Die aufstrebenden Märkte haben mit 50,8 Prozent<br />
(2009: 52,4) und die reifen Märkte mit 49,2 Prozent (2009: 47,6)<br />
zum Konzernumsatz beigetragen.<br />
Betrieblicher EBITDA<br />
Betrieblicher EBITDA nach Regionen<br />
Januar–Dezember (12 Monate) Oktober–Dezember (3 Monate)<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009 ±% ±% auf <strong>2010</strong> 2009 ±% ±% auf<br />
vergleichvergleichbarer<br />
Basis<br />
barer Basis<br />
Europa 1 045 1 232 –15,2 –10,8 190 197 –3,6 +6,1<br />
Nordamerika 460 400 +15,0 +14,3 94 72 +30,6 +34,7<br />
Lateinamerika 999 1 076 –7,2 –7,5 237 258 –8,1 –5,0<br />
Afrika, Naher Osten 359 373 –3,8 +5,4 73 94 –22,3 –12,8<br />
Asien, Ozeanien 1 820 1 760 +3,4 –10,8 381 454 –16,1 –17,2<br />
Corporate/Eliminationen (170) (211) (39) (59)<br />
Total Konzern 4 513 4 630 –2,5 –6,1 936 1 016 –7,9 –4,2<br />
Im vierten Quartal sank der betriebliche EBITDA gegenüber<br />
dem Vorjahresquartal um 7,9 Prozent auf CHF 936 Millionen.<br />
Wechselkursschwankungen verminderten den betrieblichen<br />
EBITDA um CHF 42 Millionen oder 4,1 Prozent. Auf vergleichbarer<br />
Basis ergab sich für den Konzern ein negatives Wachstum<br />
von 4,2 Prozent oder CHF 43 Millionen bedingt durch substantiell<br />
höhere variable Kosten pro Einheit. Vor allem die gestiegenen<br />
Treibstoffkosten wirkten sich negativ auf die variablen<br />
Kosten aus. Die fixen Kosten konnten gegenüber dem Vorjahres-<br />
quartal um CHF 122 Millionen gesenkt werden. Die Konzernregionen<br />
Europa und Nordamerika weisen auf vergleichbarer<br />
Basis positive Veränderungen gegenüber dem Vorjahresquartal<br />
aus, während die übrigen Konzernregionen einen tieferen<br />
betrieblichen EBITDA erzielten.<br />
Dank der geographischen Diversifikation und der Nutzung<br />
von akquisitorischen Chancen in Australien konnte der<br />
betriebliche EBITDA im Vorjahresvergleich auf einem soliden<br />
120 121<br />
Finanzieller Lagebericht
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Niveau gehalten werden; der betriebliche EBITDA ging im<br />
Berichtsjahr um 2,5 Prozent oder CHF 117 Millionen auf<br />
CHF 4513 Millionen zurück. Auf vergleichbarer Basis lag<br />
die betriebliche EBITDA-Abnahme bei 6,1 Prozent oder<br />
CHF 284 Millionen.<br />
Dank rigorosem Kostenmanagement und trotz der Kapazitätserweiterung<br />
von rund 7 Millionen Tonnen hat <strong>Holcim</strong> <strong>2010</strong> auf<br />
vergleichbarer Basis CHF 312 Millionen an Fixkosten eingespart.<br />
Damit wurde das Ziel, die Fixkosten auf Vorjahresniveau zu<br />
halten, deutlich übertroffen. Aufgrund der reduzierten Nachfrage<br />
in Europa wurden CO2-Emissionszertifikate im Betrag<br />
von CHF 95 Millionen veräussert; 2009 wurde ein Erlös von<br />
CHF 90 Millionen erzielt.<br />
Trotz höherer variabler Kosten nahmen die Produktionskosten<br />
dank den vorerwähnten Fixkosteneinsparungen lediglich um<br />
0,1 Prozentpunkte auf 57,2 Prozent des Nettoverkaufsertrags zu.<br />
Der Distributions- und Verkaufsaufwand in Prozent des Nettoverkaufsertrags<br />
erhöhte sich von 22,8 Prozent auf 24,4 Prozent.<br />
Diese Zunahme basiert vor allem auf höheren Transportkosten,<br />
ausgelöst durch höhere Treibstoffkosten sowie längere Distributionswege,<br />
speziell in den USA und in Indien. Der Verwaltungsaufwand<br />
reduzierte sich signifikant um 0,5 Prozentpunkte<br />
auf 6,4 Prozent des Umsatzes.<br />
Auf vergleichbarer Basis erzielte die Konzernregion Europa<br />
einen um 10,8 Prozent oder CHF 133 Millionen tieferen betrieblichen<br />
EBITDA. Diese Abnahme wurde vorwiegend durch den<br />
starken Volumen- und Preisrückgang in Osteuropa verursacht.<br />
Nordamerika litt zwar unter rückläufigen Preisen, konnte diese<br />
jedoch durch die gestiegenen Volumen im Segment Zement<br />
und substantielle Kosteneinsparungen kompensieren. Insbesondere<br />
durch das 2009 in Betrieb genommene Zementwerk<br />
Ste. Genevieve liess sich die Energie- und Kosteneffizienz<br />
deutlich steigern. Daraus ergab sich ein um 14,3 Prozent oder<br />
CHF 57 Millionen höherer betrieblicher EBITDA. Lateinamerika<br />
erzielte einen um 7,5 Prozent oder CHF 81 Millionen tieferen<br />
betrieblichen EBITDA. Positive Veränderungen zeigten Brasilien<br />
und Argentinien, während Mexiko und Kolumbien einen tieferen<br />
betrieblichen EBITDA erwirtschafteten. Der betriebliche<br />
EBITDA der Konzernregion Afrika, Naher Osten nahm vor allem<br />
aufgrund höherer Volumen um 5,4 Prozent oder CHF 20 Millionen<br />
zu. Die Abnahme in Asien, Ozeanien belief sich auf<br />
10,8 Prozent oder CHF 190 Millionen. ACC in Indien litt unter<br />
höheren variablen Produktionskosten.<br />
Die regionale Gewichtung des betrieblichen EBITDA hat sich im<br />
Vergleich zum Vorjahr vor allem durch den Zugang von <strong>Holcim</strong><br />
Australia in der Region Asien, Ozeanien verändert. <strong>2010</strong> haben<br />
Europa 22,3 Prozent (2009: 25,4), Nordamerika 9,8 Prozent<br />
(2009: 8,3), Lateinamerika 21,3 Prozent (2009: 22,2), Afrika, Naher<br />
Osten 7,7 Prozent (2009: 7,7) und Asien, Ozeanien 38,9 Prozent<br />
(2009: 36,4) zum betrieblichen EBITDA beigetragen.<br />
Die Gewichtung des betrieblichen EBITDA zwischen aufstrebenden<br />
und reifen Märkten hat sich im Vergleich zum Vorjahr<br />
vor allem durch den Zukauf von <strong>Holcim</strong> Australia im Jahr 2009<br />
leicht verändert. Die aufstrebenden Märkte haben im Berichtsjahr<br />
66,3 Prozent (2009: 70,3) und die reifen Märkte 33,7 Prozent<br />
(2009: 29,7) zum betrieblichen EBITDA beigetragen.<br />
Betriebliche EBITDA-Marge<br />
Im vierten Quartal betrug die betriebliche EBITDA-Marge<br />
18,4 Prozent, was einer Verminderung um 0,6 Prozentpunkte<br />
gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Negative Veränderungen<br />
verzeichneten die Konzernregionen Lateinamerika,<br />
Afrika, Naher Osten und Asien, Ozeanien. Europa und Nordamerika<br />
konnten die Margen gegenüber dem Vorjahresquartal<br />
steigern.<br />
Im Segment Zement sank die EBITDA-Marge von 25,1 Prozent<br />
auf 23,5 Prozent, während die Marge bei den Zuschlagstoffen<br />
von 17,8 Prozent auf 22,9 Prozent gesteigert werden konnte.<br />
Tiefere Fixkosten wirkten sich positiv auf die Marge aus. Im<br />
Segment Weitere Baustoffe und Serviceleistungen sank die<br />
Marge um 1,3 Prozentpunkte auf 1,9 Prozent.<br />
Über das ganze Jahr betrachtet nahm die betriebliche EBITDA-<br />
Marge konzernweit von 21,9 Prozent um 1,1 Prozentpunkte auf<br />
20,8 Prozent ab. Auf vergleichbarer Basis sank die betriebliche<br />
EBITDA-Marge um 0,9 Prozentpunkte. Die Reduktion in Europa<br />
um 0,9 Prozentpunkte war stark durch die Volumen und Preisrückgänge<br />
geprägt. In Nordamerika erhöhte sich die betriebliche<br />
EBITDA-Marge trotz tieferer Verkaufspreise um 2,6 Prozentpunkte,<br />
da die Fixkosten massiv gesenkt werden konnten. In<br />
Lateinamerika ergab sich eine um 2,8 Prozentpunkte tiefere<br />
Marge, vor allem begründet durch ein schlechteres Marktumfeld<br />
und höhere Kosten in Mexiko, aber auch durch einen höheren<br />
Preisdruck in Kolumbien. Die Konzernregion Afrika, Naher Osten<br />
verzeichnete eine Margenverbesserung von 0,9 Prozentpunkten.<br />
Die Margen in Asien, Ozeanien haben sich im wesentlichen<br />
wegen ACC und generell höhere variable Kosten um 3,3 Prozentpunkte<br />
vermindert.
Im Segment Zement reduzierte sich die betriebliche EBITDA-<br />
Marge von 28,4 Prozent im Vorjahr um 1,5 Prozentpunkte auf<br />
26,9 Prozent (<strong>Holcim</strong>-Ziel: >33 Prozent). Nordamerika und<br />
Afrika, Naher Osten konnten die Margen steigern. Im Segment<br />
Zuschlagstoffe stieg die Marge um 1,5 Prozentpunkte auf<br />
21,2 Prozent (<strong>Holcim</strong>-Ziel: >27 Prozent). Mit Ausnahme von<br />
Lateinamerika und Asien, Ozeanien verzeichneten alle Konzernregionen<br />
höhere Margen in diesem Segment. Im Segment<br />
Weitere Baustoffe und Serviceleistungen sank die Marge um<br />
0,9 Prozentpunkte auf 2,8 Prozent (<strong>Holcim</strong>-Ziel: >8 Prozent).<br />
Sämtliche Konzernregionen mussten in diesem Segment einen<br />
Margenschwund hinnehmen.<br />
Betriebsgewinn<br />
Der Betriebsgewinn sank im vierten Quartal gegenüber dem<br />
Vorjahresquartal um 0,7 Prozent auf CHF 441 Millionen. Bedingt<br />
durch negative Wechselkursentwicklungen fiel der Betriebsgewinn<br />
um CHF 15 Millionen tiefer aus. Auf vergleichbarer Basis<br />
konnte der Betriebsgewinn um 2,5 Prozent oder CHF 11 Millionen<br />
gesteigert werden. Die positiven Effekte aus tieferen<br />
Abschreibungen kompensierten den tieferen betrieblichen<br />
EBITDA.<br />
Über das ganze Jahr betrachtet sank der Betriebsgewinn um<br />
5,8 Prozent auf CHF 2619 Millionen. Auf vergleichbarer Basis lag<br />
die Betriebsgewinnentwicklung bei negativen 10,1 Prozent oder<br />
CHF 281 Millionen. Die absolute Abnahme resultierte aus dem<br />
tieferen betrieblichen EBITDA von CHF 117 Millionen und höheren<br />
Abschreibungen von CHF 45 Millionen auf den neuen Werken<br />
in den USA und in Indien.<br />
Konzerngewinn<br />
Der Konzerngewinn erhöhte sich im vierten Quartal gegenüber<br />
dem Vorjahresquartal von CHF 381 Millionen auf CHF 398 Millionen<br />
und bestätigt damit den positiven Trend. Über das ganze<br />
Jahr betrachtet reduzierte sich der Konzerngewinn um 17,2 Prozent<br />
oder CHF 337 Millionen auf CHF 1621 Millionen. Auf vergleichbarer<br />
Basis beträgt der Rückgang 18,2 Prozent.<br />
Die Abnahme des Konzerngewinns ist unter anderem eine<br />
Folge des tieferen Betriebsgewinns und verschiedener Einmaleffekte.<br />
Tiefere Anteile am Ergebnis von assoziierten Unternehmen<br />
wurden teilweise kompensiert durch den um CHF 89 Millionen<br />
höheren Finanzertrag, welcher vorwiegend auf die<br />
realisierte Veränderung des Fair Value einer Forderung zurückzuführen<br />
ist (vgl. auch Erläuterungen 12 und 21 auf den Seiten<br />
160 und 164).<br />
Der effektive Steuersatz lag im Jahr <strong>2010</strong> bei 27,5 Prozent (2009:<br />
24,1). Der Steuersatz des abgelaufenen Geschäftsjahres wurde<br />
durch eine einmalige, nicht liquiditätswirksame Steuerbelastung<br />
aus dem internen Transfer der Beteiligung an <strong>Holcim</strong> (Canada)<br />
Inc. beeinflusst.<br />
Der Konzerngewinn – Anteil Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> – reduzierte<br />
sich um 19,6 Prozent oder CHF 289 Millionen auf CHF 1182 Millionen.<br />
Ihr Anteil betrug 72,9 Prozent des Konzerngewinns. Im Vorjahr<br />
lag dieser Wert bei 75,1 Prozent. Die Abnahme ist vor allem<br />
auf die Gewinnbeiträge von Cement Australia (ab 1. Oktober<br />
2009 voll konsolidiert mit Ausweis von 25 Prozent nicht beherr-<br />
schenden Anteilen) zurückzuführen. Auf vergleichbarer Basis<br />
beträgt die Abnahme des Konzerngewinns – Anteil Aktionäre<br />
<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> – 21,1 Prozent. Der Gewinn pro Aktie der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />
sank von CHF 4.93 im Vorjahr um 25,2 Prozent auf CHF 3.69.<br />
Der Rückgang entstand unter anderem durch die im Jahr 2009<br />
neu ausgegebenen Aktien.<br />
Dieser Leistungsausweis darf vor dem Hintergrund des widrigen<br />
wirtschaftlichen Umfeldes als Erfolg bezeichnet werden<br />
und ist vor allem auf die konsequent durchgeführten Sparmassnahmen<br />
zurückzuführen.<br />
122 123<br />
Finanzieller Lagebericht
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Kapitalbeschaffung, Investitionen und Liquidität<br />
Cash flow<br />
Januar–Dezember (12 Monate) Oktober–Dezember (3 Monate)<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009 ±% <strong>2010</strong> 2009 ±%<br />
Geldfluss aus Geschäftstätigkeit<br />
Nettoinvestitionen in Sachanlagen<br />
3 659 3 888 –5,9 1 606 1 696 –5,3<br />
zur Erhaltung der Substanz und Konkurrenzfähigkeit (410) (376) –9,0 (186) (195) +4,6<br />
Free cash flow 3 249 3 512 –7,5 1 420 1 501 –5,4<br />
Erweiterungsinvestitionen (1 182) (1 929) +38,7 (322) (469) +31,3<br />
De(In)vestitionen in Finanzanlagen netto 230 (2 125) +110,8 (36) (1 812) +98,0<br />
Bezahlte Dividenden (719) (192) –274,5 (21) (19) –10,5<br />
Finanzierungsüberschuss(bedarf) 1 578 (734) +315,0 1 041 (799) +230,3<br />
Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit (exkl. Dividenden) (2 521) 1 388 –281,6 (1 060) (425) –149,4<br />
(Ab)Zunahme Flüssige Mittel (943) 654 –244,2 (19) (1 224) +98,4<br />
Geldfluss aus Geschäftstätigkeit<br />
Der Geldfluss aus Geschäftstätigkeit sank im vierten Quartal<br />
gegenüber dem Vorjahresquartal um CHF 90 Millionen auf<br />
CHF 1606 Millionen. Wechselkursveränderungen wirkten sich<br />
mit CHF 47 Millionen negativ aus. Auf vergleichbarer Basis<br />
reduzierte sich der Cashflow um CHF 44 Millionen gegenüber<br />
dem Vorjahresquartal. Der Rückgang ist neben der Veränderung<br />
des betrieblichen EBITDA hauptsächlich auf die Terminierung<br />
der Steuerzahlungen, teilweise kompensiert durch vorteilhafte<br />
Veränderungen des Nettoumlaufvermögens, zurückzuführen.<br />
Im Berichtsjahr sank der Geldfluss aus Geschäftstätigkeit um<br />
CHF 229 Millionen oder 5,9 Prozent auf CHF 3659 Millionen. Auf<br />
vergleichbarer Basis resultierte eine Abnahme von CHF 323 Millionen<br />
oder 8,3 Prozent. Der tiefere betriebliche EBITDA, das<br />
höhere Nettoumlaufvermögen und die höheren Zinszahlungen<br />
konnten teilweise durch Steuerrückvergütungen kompensiert<br />
werden. Die Geldfluss-Marge erreichte im Berichtsjahr 16,9 Prozent<br />
(2009: 18,4).<br />
Investitionstätigkeit<br />
Der Geldfluss aus Investitionstätigkeit betrug im vierten<br />
Quartal CHF 544 Millionen; ein Rückgang von 78 Prozent oder<br />
CHF 1932 Millionen gegenüber dem Vorjahresquartal. Hauptgrund<br />
für die Abnahme ist der im Oktober 2009 erfolgte Kauf<br />
von <strong>Holcim</strong> Australia (ehemals Cemex Australia).<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr reduzierte sich der Geldfluss<br />
aus Investitionstätigkeit um CHF 3068 Millionen auf CHF 1362 Millionen.<br />
Im Vorjahr war in den Finanzinvestitionen die Akquisition<br />
von <strong>Holcim</strong> Australia enthalten. <strong>Holcim</strong> konnte dadurch im<br />
Berichtsjahr in sämtlichen Segmenten vom Absatzmarkt in<br />
Australien profitieren. Weitere Informationen zu den Investitionen<br />
in Finanzanlagen sind auf den Seiten 151 und 152 des<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong>s dargestellt.<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat <strong>Holcim</strong> netto CHF 1592 Millionen<br />
in Produktions- und Sachanlagen investiert. Verglichen<br />
mit dem Vorjahreswert von CHF 2305 Millionen entspricht dies<br />
einer Abnahme von 31 Prozent. Dieser Rückgang ist im wesentlichen<br />
auf die Fertigstellung verschiedener Zementwerke im<br />
Rahmen des strategischen Ausbauprogramms zur Erweiterung<br />
der Zementkapazitäten in bestehenden und neuen Märkten<br />
zurückzuführen. Insgesamt wurden im Berichtsjahr rund 7 Millionen<br />
Tonnen Zementkapazität in Betrieb genommen, vor<br />
allem im Wachstumsmarkt Indien, aber auch in Lateinamerika.<br />
Die in Betrieb genommenen Werke sind auf dem neuesten<br />
technologischen Stand und steigern die Kosten- und Umwelteffizienz<br />
des Konzerns weiter. Zu den wichtigsten noch laufenden<br />
Investitionsprojekten gehören der gezielte Ausbau von<br />
Kapazitäten im aufstrebenden Markt Indien sowie die Modernisierung<br />
von Zementwerken in Aserbaidschan und Marokko.
Wesentliche In- und Devestitionsprojekte<br />
Shurovo – Kapazitätsausbau in Russland<br />
Um im Rahmen der Konzernstrategie eine nachhaltig stabile<br />
Basis für <strong>Holcim</strong> in Russland zu schaffen, wurde im ersten<br />
Quartal 2007 mit der Modernisierung und Erweiterung des<br />
Zementwerkes Shurovo, nahe Moskau, begonnen. Die erste<br />
Klinkerproduktion erfolgte im vierten Quartal <strong>2010</strong>. Aufgrund<br />
der Verdoppelung der Jahreskapazität auf 2,1 Millionen Tonnen<br />
Zement kann <strong>Holcim</strong> am langfristig starken wirtschaftlichen<br />
Wachstum in Russland partizipieren. Gleichzeitig wurde durch<br />
die Modernisierung des Werkes ein wesentlicher Beitrag zur<br />
Verbesserung des Umweltschutzes und der Arbeitssicherheit<br />
geleistet.<br />
Hermosillo – neues Zementwerk in Mexiko<br />
Ende <strong>2010</strong> nahm das neue Zementwerk in der Nähe von Hermosillo<br />
im Nordwesten von Mexiko mit einer Jahreskapazität<br />
von 1,6 Millionen Tonnen den Betrieb auf. Die neue Anlage<br />
ergänzt das bestehende Produktionsnetzwerk ideal und positioniert<br />
<strong>Holcim</strong> Apasco in diesem Land noch besser.<br />
Indien – Ausbau der Marktposition<br />
Die beiden indischen Gesellschaften ACC und Ambuja Cements<br />
konnten im Jahr <strong>2010</strong> verschiedene Kapazitätserweiterungen<br />
erfolgreich abschliessen. Diese zusätzliche Kapazität kann 2011<br />
voll ausgeschöpft werden und helfen, unsere Position im stark<br />
wachsenden indischen Markt zu stärken.<br />
Aserbaidschan – Modernisierung<br />
Im Rahmen der auf langfristiges Wachstum ausgerichteten<br />
Strategie dieser Region wird das Zementwerk von Garadagh<br />
Cement über einen Zeitraum von etwa zwei Jahren modernisiert.<br />
Im Mittelpunkt der Modernisierung steht die Umstellung<br />
vom Nass- auf das Trockenverfahren. Damit verbunden sind<br />
eine Reduktion des Energiebedarfs und eine Effizienzsteigerung.<br />
Neben der Modernisierung des Produktionsprozesses<br />
bildet die Verbesserung der Umweltverträglichkeit beziehungsweise<br />
die Emissionsreduktion einen weiteren Projektschwerpunkt.<br />
Die Inbetriebnahme des modernisierten Werkes ist für<br />
das dritte Quartal 2011 vorgesehen.<br />
Kolumbien – Ausbau der Mühlenkapazität<br />
Im zweiten Halbjahr wurde eine neue Zementmühle mit einer<br />
zusätzlichen Kapazität von 0,7 Millionen Tonnen im Werk Nobsa<br />
in Betrieb genommen. Die Erweiterung erlaubt einen optimalen<br />
Produktionsprozess von der Rohmaterialaufbereitung über<br />
die Lagerung bis hin zur Spedition. Durch die Erweiterung ist<br />
<strong>Holcim</strong> Kolumbien in der Lage, sämtliche Kundensegmente zu<br />
erreichen und mit strukturierten und individuellen Lösungen<br />
zu versorgen.<br />
Marokko – Rationalisierung<br />
Die Verdoppelung der Klinkerkapazität in Fès verläuft planmässig;<br />
die Inbetriebnahme wird im ersten Quartal 2012 erfolgen.<br />
Durch die Investition ergeben sich Einsparungen im Bereich<br />
Logistik und Produktionskosten und eine Verbesserung der<br />
Position im zukünftigen Wachstumsmarkt.<br />
Die Investitionen zur Rationalisierung und Verbesserung der<br />
Prozesse, für Umweltmassnahmen und für die Sicherheit und<br />
Gesundheit am Arbeitsplatz betrugen CHF 639 Millionen<br />
(2009: 578).<br />
Am 4. September <strong>2010</strong> unterzeichnete <strong>Holcim</strong> ein Abkommen<br />
mit der Bolivarischen Republik Venezuela, in welchem sich die<br />
Parteien über die Entschädigung für die im Juni 2008 nationalisierte<br />
<strong>Holcim</strong> (Venezuela) C.A. und die Aussetzung des zurzeit<br />
hängigen Schiedsverfahrens am Internationalen Zentrum zur<br />
Beilegung von Investitionsstreitigkeiten (ICSID) einigten. Die<br />
vereinbarte Gesamtentschädigung beläuft sich auf USD 650 Millionen,<br />
von der eine erste Zahlung über USD 260 Millionen am<br />
10. September <strong>2010</strong> eingegangen ist. Der verbleibende Betrag<br />
von USD 390 Millionen wird in vier gleich grossen, jährlichen<br />
Teilzahlungen beglichen. Die daraus resultierende Veränderung<br />
des Fair Value beträgt USD 410 Millionen, von der USD 164 Millionen<br />
im Jahr <strong>2010</strong> realisiert wurden.<br />
Group ROICBT<br />
Der Group Return on Invested Capital vor Steuern (ROICBT)<br />
misst die Rentabilität des eingesetzten Kapitals und wird als<br />
Massstab für die operative Rentabilität verstanden. Der Indikator<br />
wird berechnet, indem der EBIT dem durchschnittlich<br />
investierten Kapital (exklusive Flüssige Mittel und Wertschriften)<br />
gegenübergestellt wird.<br />
Group ROICBT<br />
Mio. CHF<br />
EBIT1 Investiertes Kapital ROICBT in %<br />
Vorjahr GeschäftsDurchjahrschnitt <strong>2010</strong> 3 054 38 438 35 040 36 739 8,3<br />
2009 3 371 35 371 38 438 36 905 9,1<br />
1 Earnings before interest and taxes – Konzerngewinn vor Zinsen und Steuern.<br />
124 125<br />
Finanzieller Lagebericht
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Der ROICBT sank im abgelaufenen Geschäftsjahr von 9,1 Prozent<br />
um 0,8 Prozentpunkte auf 8,3 Prozent. Die negative Veränderung<br />
im abgelaufenen Geschäftsjahr ist im wesentlichen auf<br />
die Abnahme des EBIT zurückzuführen, wobei auch das durchschnittlich<br />
investierte Kapital leicht abnahm. Dem investierten<br />
Kapital wird die Investitionstätigkeit belastet, welche in der<br />
Regel erst nach einer Bauphase von zwei bis drei Jahren ertragswirksam<br />
wird.<br />
Finanzierungstätigkeit<br />
Neben dem Geldfluss aus Geschäftstätigkeit diente die Aufnahme<br />
von zusätzlichem Fremdkapital der Finanzierung von<br />
Investitionen und der Refinanzierung/Rückzahlung bestehender<br />
Schulden. Unter anderem wurden folgende Anleihen ausgegeben:<br />
CHF 475 Mio. Anleihe <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> mit festem Zinssatz von<br />
2,375%, Laufzeit <strong>2010</strong>–2016.<br />
THB 2 000 Mio. Anleihe <strong>Holcim</strong> Capital (Thailand) <strong>Ltd</strong>. mit festem<br />
Zinssatz von 3,52%, Laufzeit <strong>2010</strong>–2015.<br />
Garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>.<br />
Nettofinanzschulden<br />
Die Nettofinanzschulden haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
dank des Geldflusses aus Geschäftstätigkeit, der tieferen<br />
Investitionstätigkeit und der Abwertung verschiedener Währungen<br />
gegenüber dem Schweizer Franken von CHF 13 833 Millionen<br />
auf CHF 11 363 Millionen deutlich reduziert.<br />
Das Verhältnis der Nettofinanzschulden zum Eigenkapital<br />
(Gearing) stand Ende <strong>2010</strong> bei 53,8 Prozent (2009: 62,8). Das<br />
Gearing reduzierte sich vor allem als Folge der deutlichen<br />
Reduktion der Nettofinanzschulden.<br />
Total Eigenkapital, Nettofinanzschulden und Gearing<br />
Mio. CHF<br />
25 000 80%<br />
20 000<br />
15 000<br />
10 000<br />
5 000<br />
0<br />
Eigenkapital<br />
Nettofinanzschulden<br />
Gearing (rechte Skala)<br />
31.12.2009 31.12.<strong>2010</strong><br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
Finanzierungsprofil<br />
Das starke Finanzierungsprofil konnte aufrechterhalten werden.<br />
70 Prozent der Finanzverbindlichkeiten sind über verschiedene<br />
Kapitalmärkte (vgl. Übersicht über alle ausstehenden<br />
Anleihen und Privatplazierungen auf den Seiten 173 und 174)<br />
und 30 Prozent über Banken und andere Kreditgeber finanziert.<br />
Es bestehen keine grossen Positionen mit einzelnen Kreditgebern.<br />
<strong>Holcim</strong> pflegt einen regelmässigen Kontakt und eine<br />
offene Kommunikation mit den Investoren und Banken.<br />
Die durchschnittliche Fälligkeit der Finanzverbindlichkeiten<br />
liegt mit 4,2 Jahren am unteren Ende des Zielbereichs (<strong>Holcim</strong>-<br />
Ziel: 4–6 Jahre). Über die nächsten 12 Monate werden Anleihen<br />
und Privatplazierungen von CHF 652 Millionen am Kapitalmarkt<br />
fällig.<br />
0%
Fälligkeitsprofil der gesamten Finanzverbindlichkeiten1 Mio. CHF<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 >2020<br />
Darlehen, Kredite von Finanzinstituten und andere Finanzverbindlichkeiten<br />
Anleihen und Privatplazierungen<br />
<strong>Holcim</strong> legt grossen Wert auf ein vorteilhaftes Kreditrating und<br />
misst deshalb dem Erreichen finanzieller Zielgrössen zur Erhaltung<br />
eines soliden Investment Grade Ratings eine grosse<br />
Bedeutung bei. Detaillierte Informationen zu den Kreditratings<br />
befinden sich auf den Seiten 39, 146 und 147 dieses <strong>Geschäftsbericht</strong>s.<br />
Die finanziellen Zielgrössen zur Erhaltung eines soliden<br />
Investment Grade Ratings konnten weiter verbessert werden.<br />
Die Kennzahl Funds from operations (FFO) im Verhältnis zu den<br />
Nettofinanzschulden betrug 31,3 Prozent (<strong>Holcim</strong>-Ziel: >25 Prozent)<br />
und jene der Nettofinanzschulden im Verhältnis zum<br />
EBITDA 2,3 (<strong>Holcim</strong>-Ziel: 5x) und die EBIT net interest coverage<br />
3,7x (<strong>Holcim</strong>-Ziel: >3x).<br />
Aufgrund der Abwertung des US-Dollar und des Euro gegenüber<br />
dem Schweizer Franken reduzierte sich der Anteil der<br />
US-Dollar- und der Euro-Verbindlichkeiten von 54 Prozent auf<br />
49 Prozent. Der Durchschnittszinssatz auf den am 31. Dezember<br />
<strong>2010</strong> bestehenden finanziellen Verbindlichkeiten entsprach<br />
mit 4,4 Prozent dem Vorjahreswert. Der Anteil der festverzinslichen<br />
Verschuldung betrug 58 Prozent.<br />
Liquidität<br />
Zur Sicherstellung der Liquidität verfügt der Konzern über Flüssige<br />
Mittel von CHF 3386 Millionen (2009: 4474). Diese Mittel<br />
sind breit diversifiziert bei einer grossen Anzahl Banken fast<br />
ausschliesslich in Termingeldern angelegt. Das Gegenparteienrisiko<br />
wird im Rahmen des Risikomanagements nach klar definierten<br />
Grundsätzen laufend überwacht. Ferner standen per<br />
31. Dezember <strong>2010</strong> nicht benutzte Kreditlimiten im Umfang von<br />
CHF 8867 Millionen (2009: 8188) zur Verfügung (siehe auch<br />
Seite 171). Darin enthalten sind nicht benutzte, verbindlich<br />
zugesagte Limiten von CHF 6378 Millionen (2009: 5365). Die<br />
Fälligkeiten von bestehenden Schulden1 über die nächsten<br />
12 Monate von CHF 2318 Millionen (2009: 3334) sind durch die<br />
vorhandenen Flüssigen Mittel und die nicht benutzten, verbindlich<br />
zugesagten Kreditlimiten gedeckt.<br />
Währungssensitivität<br />
Der Konzern ist in rund 70 Ländern tätig und erwirtschaftet<br />
einen überwiegenden Teil seines Ergebnisses in Währungen<br />
ausserhalb des Schweizer Frankens. Der in Schweizer Franken<br />
erzielte Nettoverkaufsertrag beläuft sich lediglich auf rund<br />
3 Prozent.<br />
Da der Konzern zu einem sehr hohen Anteil lokal produziert,<br />
fällt die Mehrheit der Umsätze und Kosten in den gleichen<br />
Lokalwährungen an. Die Auswirkungen von Fremdwährungsschwankungen<br />
sind daher mehrheitlich auf die Umrechnung<br />
der lokalen Abschlüsse in die Konzernerfolgsrechnung<br />
1 Kurzfristige Finanzschulden adjustiert um kurzfristig gezogene Kredite im Rahmen langfristig zugesagter Kreditlinien von CHF 150 Millionen.<br />
126 127<br />
Finanzieller Lagebericht
Finanzielle<br />
Informationen<br />
beschränkt und waren im abgelaufenen Geschäftsjahr durch<br />
den erstarkten Schweizer Franken leicht negativ. Die Auswirkungen<br />
aufgrund der Fremdwährungsumrechnung der lokalen<br />
Bilanzen in die Konzernbilanz führen in der Regel zu keinen<br />
wesentlichen Verzerrungen der Konzernbilanz, da das Fremdkapital<br />
zu einem grossen Teil währungskongruent in Lokalwährung<br />
finanziert wird.<br />
Anhand der nachfolgenden Sensitivitätsanalysen wird der<br />
Währungseinfluss der wichtigsten Währungen im Konzern auf<br />
die wichtigsten Grössen dargestellt. Die Sensitivitätsanalyse<br />
berücksichtigt ausschliesslich die Effekte, welche aus der<br />
Umrechnung der lokalen Abschlüsse in Schweizer Franken entstehen<br />
(translation effect). Die Währungseinflüsse aus lokal<br />
getätigten Transaktionen in Fremdwährungen können in der<br />
Analyse nicht abgebildet werden. Bedingt durch die lokale<br />
Geschäftstätigkeit ist diese Art von Transaktionen sehr gering<br />
beziehungsweise wird jeweils individuell abgesichert.<br />
Eine hypothetische Veränderung der jeweiligen Fremdwährung<br />
gegenüber dem Schweizer Franken um –5 Prozent würde sich<br />
wie folgt auswirken:<br />
Sensitivitätsanalyse<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> USD EUR GBP INR Latein- Asien<br />
amerika (AUD, IDR,<br />
(MXN, BRL,<br />
ARS, CLP)<br />
PHP, THB)<br />
Aktuelle Werte In der Annahme eines 5% tieferen Fremdwährungskurses wäre der Einfluss wie folgt:<br />
Nettoverkaufsertrag 21 653 (122) (153) (98) (174) (120) (162)<br />
Betrieblicher EBITDA 4 513 (33) (19) (10) (43) (30) (42)<br />
Konzerngewinn<br />
Geldfluss<br />
1 621 (31) 1 (4) (23) (10) (10)<br />
aus Geschäftstätigkeit 3 659 (24) (15) (8) (44) (19) (18)<br />
Nettofinanzschulden 11 363 (146) (76) (19) 35 (31) (126)
Konsolidierte Erfolgsrechnung <strong>Holcim</strong><br />
Mio. CHF Erläuterungen <strong>2010</strong> 2009 ±%<br />
Nettoverkaufsertrag 5, 6 21 653 21 132 +2,5<br />
Produktionsaufwand der verkauften Produkte und Leistungen 7 (12 379) (12 072)<br />
Bruttogewinn 9 274 9 060 +2,4<br />
Distributions- und Verkaufsaufwand 8 (5 278) (4 828)<br />
Verwaltungsaufwand (1 377) (1 451)<br />
Betriebsgewinn 2 619 2 781 –5,8<br />
Übriger Ertrag 11 7 206<br />
Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen 23 245 302<br />
Finanzertrag 12 262 173<br />
Finanzaufwand 13 (897) (881)<br />
Konzerngewinn vor Steuern 2 236 2 581 –13,4<br />
Ertragssteuern 14 (615) (623)<br />
Konzerngewinn 1 621 1 958 –17,2<br />
Davon:<br />
Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 1 182 1 471 –19,6<br />
Nicht beherrschende Anteile 439 487 –9,9<br />
Gewinn pro Aktie in CHF<br />
Gewinn pro Aktie1 16 3.69 4.93 –25,2<br />
Verwässerter Gewinn pro Aktie1 16 3.69 4.93 –25,2<br />
Mio. CHF<br />
Betrieblicher EBITDA 3, 10 4 513 4 630 –2,5<br />
EBITDA 3 4 988 5 229 –4,6<br />
1 Der Gewinn pro Aktie wird basierend auf dem Konzerngewinn – Anteil Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> – und der gewichteten Anzahl Aktien berechnet.<br />
128 129<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Konsolidierte Gesamtergebnisrechnung <strong>Holcim</strong><br />
Mio. CHF Erläuterungen <strong>2010</strong> 2009<br />
Konzerngewinn<br />
Im Eigenkapital erfasste Wertänderungen<br />
1 621 1 958<br />
Veränderung Währungsumrechnung (2 042) 345<br />
– Steueraufwand<br />
Zur Veräusserung verfügbare finanzielle Vermögenswerte<br />
(7) (34)<br />
– Veränderung Fair Value 21 421 (7)<br />
– In der konsolidierten Erfolgsrechnung realisiert<br />
– Steueraufwand<br />
Cashflow-Absicherungen<br />
21 (171) 9<br />
– Veränderung Fair Value<br />
– In der konsolidierten Erfolgsrechnung realisiert<br />
– Steueraufwand<br />
Absicherung von Nettoinvestitionen in ausländische Tochtergesellschaften<br />
9 (18)<br />
– Veränderung Fair Value<br />
– Steueraufwand<br />
(3) (4)<br />
Total der im Eigenkapital erfassten Wertänderungen (1 793) 291<br />
Total Konzerngewinn und der im Eigenkapital erfassten Wertänderungen (172) 2 249<br />
Davon:<br />
Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> (395) 1 734<br />
Nicht beherrschende Anteile 223 515
Konsolidierte Bilanz <strong>Holcim</strong><br />
Mio. CHF Erläuterungen 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Flüssige Mittel 17 3 386 4 474<br />
Wertschriften 30 33<br />
Forderungen 18 2 590 3 401<br />
Vorräte 19 2 072 2 162<br />
Rechnungsabgrenzungen und andere kurzfristige Forderungen 20 416 493<br />
Zum Verkauf gehaltene Aktiven 21 18 234<br />
Total Umlaufvermögen 8 512 10 797<br />
Langfristige Finanzanlagen 22 921 677<br />
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 23 1 432 1 529<br />
Sachanlagen 24 23 343 25 493<br />
Immaterielles Anlagevermögen 25 9 061 9 983<br />
Latente Steueraktiven 32 385 412<br />
Sonstiges Anlagevermögen 26 605 315<br />
Total Anlagevermögen 35 747 38 409<br />
Total Aktiven 44 259 49 206<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 28 2 303 2 223<br />
Verbindlichkeiten aus kurzfristiger Finanzierung 29 2 468 4 453<br />
Verbindlichkeiten für laufende Ertragssteuern 555 531<br />
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 1 632 1 821<br />
Kurzfristige Rückstellungen 33 256 252<br />
Total kurzfristiges Fremdkapital 7 214 9 280<br />
Verbindlichkeiten aus langfristiger Finanzierung 29 12 281 13 854<br />
Verpflichtungen aus leistungsorientierten Vorsorgeplänen 34 317 376<br />
Latente Steuerverbindlichkeiten 32 2 203 2 389<br />
Langfristige Rückstellungen 33 1 123 1 263<br />
Total langfristiges Fremdkapital 15 924 17 882<br />
Total Fremdkapital 23 138 27 162<br />
Aktienkapital 37 654 654<br />
Agio 9 371 9 368<br />
Eigene Aktien 37 (476) (455)<br />
Reserven 8 552 9 466<br />
Total Anteil Eigenkapital der Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 18 101 19 033<br />
Nicht beherrschende Anteile 3 020 3 011<br />
Total Eigenkapital 21 121 22 044<br />
Total Passiven 44 259 49 206<br />
130 131<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals <strong>Holcim</strong><br />
Mio. CHF Aktienkapital Agio Eigene Aktien Gewinnreserven<br />
Eigenkapital per 1. Januar <strong>2010</strong><br />
Kapitalerhöhung<br />
654 9 368 (455) 15 019<br />
Ausschüttung (480)<br />
Veränderung Bestand eigene Aktien (32) 3<br />
Aktienbezogene Vergütungen<br />
Kapitaleinzahlungen nicht beherrschende Anteile<br />
Kauf von Konzerngesellschaften<br />
Veränderung Beteiligung an bestehenden Konzerngesellschaf-<br />
3 11<br />
ten (36)<br />
Konzerngewinn<br />
Total der im Eigenkapital erfassten Wertänderungen<br />
1 182<br />
Eigenkapital per 31. Dezember <strong>2010</strong> 654 9 371 (476) 15 688<br />
Eigenkapital per 1. Januar 2009 527 6 870 (401) 14 178<br />
Kapitalerhöhung 100 1 940<br />
Ausschüttung 27 552 (594)<br />
Veränderung Bestand eigene Aktien (63) (9)<br />
Aktienbezogene Vergütungen<br />
Kapitaleinzahlungen nicht beherrschende Anteile<br />
6 9<br />
Kauf von Konzerngesellschaften<br />
Veränderung Beteiligung an bestehenden Konzerngesellschaften<br />
(27)<br />
Konzerngewinn<br />
Total der im Eigenkapital erfassten Wertänderungen<br />
1 471<br />
Eigenkapital per 31. Dezember 2009 654 9 368 (455) 15 019
Reserve aus zur<br />
Veräusserung verfüg-<br />
baren finanziellen<br />
Vermögenswerten<br />
Reserve aus<br />
Cashflow-<br />
Absicherungen<br />
Umrechnungs-<br />
differenzen<br />
Total<br />
Reserven<br />
Total<br />
Eigenkapital<br />
der Aktionäre<br />
<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />
Nicht<br />
beherrschende<br />
Anteile<br />
Total<br />
Eigenkapital<br />
(2) (2) (5 549) 9 466 19 033 3 011 22 044<br />
(480) (480) (236) (716)<br />
3 (29) (29)<br />
14 4 18<br />
29 29<br />
(6) (42) (42) (11) (53)<br />
1 182 1 182 439 1 621<br />
251 9 (1 837) (1 577) (1 577) (216) (1 793)<br />
249 7 (7 392) 8 552 18 101 3 020 21 121<br />
(3) 17 (5 830) 8 362 15 358 2 616 17 974<br />
2 040 2 040<br />
(594) (15) (218) (233)<br />
(9) (72) (72)<br />
15 1 16<br />
2 2<br />
(27) (27) 100 73<br />
(5) (5)<br />
1 471 1 471 487 1 958<br />
1 (19) 281 263 263 28 291<br />
(2) (2) (5 549) 9 466 19 033 3 011 22 044<br />
132 133<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Konsolidierte Geldflussrechnung <strong>Holcim</strong><br />
Mio. CHF Erläuterungen <strong>2010</strong> 2009<br />
Konzerngewinn vor Steuern 2 236 2 581<br />
Übriger Ertrag 11 (7) (206)<br />
Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen 23 (245) (302)<br />
Finanzaufwand netto 12, 13 635 708<br />
Betriebsgewinn 2 619 2 781<br />
Betriebliche Abschreibungen und Wertminderungen 9 1 894 1 849<br />
Übrige nicht liquiditätswirksame Posten 238 315<br />
Veränderung Nettoumlaufvermögen (43) 159<br />
Geldfluss aus betrieblicher Tätigkeit 4 708 5 104<br />
Erhaltene Dividenden 183 94<br />
Erhaltene Zinsen 122 145<br />
Bezahlte Zinsen (829) (726)<br />
Bezahlte Steuern (471) (639)<br />
Übriger Ertrag (54) (90)<br />
Geldfluss aus Geschäftstätigkeit (A) 3 659 3 888<br />
Kauf von Sachanlagen (1 821) (2 507)<br />
Verkauf von Sachanlagen 229 202<br />
Kauf von Konzerngesellschaften (60) (1 782)<br />
Verkauf von Konzerngesellschaften 0 139<br />
Kauf von Finanzanlagen, immateriellem und sonstigem Anlagevermögen1 (446) (744)<br />
Verkauf von Finanzanlagen, immateriellem und sonstigem Anlagevermögen1 736 262<br />
Geldfluss aus Investitionstätigkeit (B) 40 (1 362) (4 430)<br />
Bezahlte Dividenden auf Namenaktien (480) 0<br />
Bezahlte Dividenden an nicht beherrschende Anteile (239) (192)<br />
Kapitalerhöhung 37 0 2 040<br />
Kapitaleinzahlungen nicht beherrschende Anteile 29 2<br />
Veränderung Bestand eigene Aktien (29) (72)<br />
Aufnahme kurzfristige Finanzschulden 6 097 12 170<br />
Rückzahlung kurzfristige Finanzschulden (7 713) (13 433)<br />
Aufnahme langfristige Finanzschulden 2 544 11 234<br />
Rückzahlung langfristige Finanzschulden (3 325) (10 393)<br />
Erhöhung Beteiligung an bestehenden Konzerngesellschaften1 (154) (160)<br />
Reduktion Beteiligung an bestehenden Konzerngesellschaften1 30 0<br />
Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit (C) (3 240) 1 196<br />
(Ab)Zunahme Flüssige Mittel (A+B+C) (943) 654<br />
Flüssige Mittel per 1. Januar (netto) 17 4 261 3 611<br />
(Ab)Zunahme Flüssige Mittel (943) 654<br />
Veränderung Währungsumrechnung (249) (4)<br />
Flüssige Mittel per 31. Dezember (netto) 17 3 069 4 261<br />
1 Basierend auf einer Änderung in IAS 7 sind Geldfl üsse aus Änderungen in der Beteiligungsquote an einer Konzerngesellschaft, die nicht in einem Verlust der<br />
Kontrolle resultieren, als Geldfl üsse aus Finanzierungstätigkeiten einzustufen und nicht als Investitionstätigkeit, und dies ist rückwirkend anzuwenden.
Grundsätze der Rechnungslegung<br />
Grundlagen der Darstellung<br />
Die vorliegende Konzernrechnung wurde in Übereinstimmung<br />
mit den International Financial Reporting Standards (IFRS)<br />
erstellt.<br />
Einführung überarbeiteter und neuer International Financial<br />
Reporting Standards und neuer Interpretationen<br />
Für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> hat der <strong>Holcim</strong>-Konzern die folgenden<br />
für den Konzern relevanten überarbeiteten Standards<br />
eingeführt, welche per 1. Januar <strong>2010</strong> in Kraft traten:<br />
IAS 27 (überarbeitet) Konzern- und separate Abschlüsse<br />
IFRS 3 (überarbeitet) Unternehmenszusammenschlüsse<br />
IFRS 2 (überarbeitet) Anteilsbasierte Vergütungen<br />
Verbesserungen Klarstellungen bestehender IFRS<br />
an den IFRS<br />
Gemäss IAS 27 (überarbeitet) werden Änderungen in der Beteiligungsquote<br />
an einer Konzerngesellschaft als Eigenkapitaltransaktion<br />
erfasst, wenn kein Kontrollverlust vorliegt. Die<br />
Änderungen von IFRS 3 (überarbeitet) führen zu verschiedenen<br />
Neuerungen, beispielsweise bei der Bewertung der nicht<br />
beherrschenden Anteile (Wahlrecht zwischen dem Fair Value<br />
und dem Nettovermögensanteil) oder der Bilanzierung bei<br />
schrittweisem Erwerb, welche die erfolgswirksame Neubewertung<br />
der zuvor gehaltenen Anteile am Eigenkapital zu Fair<br />
Value verlangt. Transaktionskosten werden neu in der Erfolgsrechnung<br />
erfasst. Die Anwendung von IFRS 2 (überarbeitet),<br />
welcher die Darstellung anteilsbasierter Vergütungen mit Barausgleich<br />
von Gruppenunternehmen verdeutlicht, wird keine<br />
Auswirkung auf den <strong>Holcim</strong>-Konzern haben. Bei den Verbesserungen<br />
an den IFRS handelt es sich grösstenteils um Klarstellungen.<br />
Daher hatte die Anwendung dieser Anpassungen keine<br />
materiellen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.<br />
Im Jahr 2011 wird der <strong>Holcim</strong>-Konzern die folgenden für den<br />
Konzern relevanten überarbeiteten Standards anwenden:<br />
IAS 24 (überarbeitet) Angaben über Beziehungen zu<br />
IFRIC 14 (überarbeitet)<br />
nahestehenden Unternehmen<br />
und Personen<br />
IAS 19 – Vorauszahlung einer Mindestdotierungsverpflichtung<br />
Verbesserungen<br />
an den IFRS<br />
Klarstellungen bestehender IFRS<br />
Die Änderungen von IAS 24 (überarbeitet) beziehen sich ausschliesslich<br />
auf die Offenlegung und werden keine Auswirkungen<br />
auf den Konzernabschluss haben. Die Änderung von IFRIC<br />
14 (überarbeitet) erklärt, dass Unternehmen den Nutzen einer<br />
Vorauszahlung als Personalvorsorge-Vermögenswert zu bilanzieren<br />
haben. Die Anwendung dieser Änderung hat keine<br />
wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss. Bei den<br />
Verbesserungen an den IFRS handelt es sich grösstenteils um<br />
Klarstellungen. Daher hat die Anwendung dieser Anpassungen<br />
keine materiellen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.<br />
Im Jahr 2013 wird der <strong>Holcim</strong>-Konzern den folgenden für den<br />
Konzern relevanten Standard anwenden:<br />
IFRS 9 Finanzinstrumente<br />
IFRS 9 wird IAS 39 zur Gänze ersetzen. Klassifizierung und<br />
Bewertung finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten<br />
beziehen sich ausschliesslich auf den ersten Teil<br />
des neuen Standards. Gemäss dem neuen Standard werden alle<br />
finanziellen Vermögenswerte beim erstmaligen Ansatz entweder<br />
zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum Fair Value<br />
bewertet. Für die finanziellen Verbindlichkeiten wurden die<br />
meisten der bisherigen Vorschriften übernommen. Daher hat<br />
die Anwendung des ersten Teils des neuen Standards keine<br />
materiellen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.<br />
Verwendung von Schätzwerten<br />
Die Erstellung der Konzernrechnung im Einklang mit IFRS erfordert<br />
von der Konzernleitung, Werte zu schätzen und Annahmen<br />
zu treffen, welche die ausgewiesenen Vermögenswerte und<br />
Verbindlichkeiten, Erträge und Aufwendungen sowie die Offenlegung<br />
zum Zeitpunkt des Rechnungsabschlusses beeinflussen.<br />
Diese Schätzungen werden nach bestem Wissen der Konzernleitung<br />
über die laufenden Vorfälle und zukünftigen Handlungen<br />
des Konzerns vorgenommen. Die tatsächlichen Ergebnisse<br />
können letztlich von diesen Schätzwerten abweichen.<br />
Kritische Schätzungen und Annahmen<br />
Schätzungen und Beurteilungen werden laufend ausgewertet<br />
und basieren auf historischen Erfahrungswerten und anderen<br />
Faktoren. Diese beinhalten Erwartungen bezüglich zukünftigen<br />
Ereignissen, welche aufgrund der momentanen Umstände als<br />
angemessen betrachtet werden.<br />
134 135<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Der Konzern trifft Schätzungen und Annahmen bezüglich der<br />
Zukunft. Die daraus resultierenden buchhalterischen Schätzwerte<br />
entsprechen definitionsgemäss selten genau den tatsächlichen<br />
Ergebnissen. Schätzungen und Annahmen, die ein<br />
beträchtliches Risiko für eine wesentliche Anpassung des Buchwertes<br />
von Aktiven und Verbindlichkeiten im nächsten<br />
Geschäftsjahr beinhalten, betreffen vor allem den Goodwill<br />
und, in einem geringeren Ausmass, Verpflichtungen aus leistungsorientierten<br />
Vorsorgeplänen, latente Steueraktiven,<br />
langfristige Rückstellungen, Abschreibungen auf Sachanlagen<br />
und die Offenlegung von Eventualverbindlichkeiten am Ende<br />
der Berichtsperiode. Die Kosten für leistungsorientierte Vorsorgepläne<br />
und andere langfristig fällige Leistungen nach<br />
Beendigung des Arbeitsverhältnisses bemessen sich nach versicherungsmathematischen<br />
Berechnungen. Diese Berechnungen<br />
beruhen auf Annahmen hinsichtlich Abzinsungssätzen,<br />
erwarteten Renditen auf dem Planvermögen, künftigen<br />
Saläranpassungen, Sterblichkeit und den künftigen Rentenanpassungen.<br />
Entsprechend der langfristigen Ausrichtung<br />
dieser Pläne unterliegen solche Schätzungen wesentlichen<br />
Unsicherheiten (Erläuterung 34).<br />
Im Einklang mit den Grundsätzen der Rechnungslegung überprüft<br />
der Konzern jährlich, ob der Goodwill eine Wertminderung<br />
erfahren hat. Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden<br />
Einheiten wird aufgrund des Nutzungswertes<br />
(value-in-use) bestimmt. Diese Berechnungen erfordern die<br />
Verwendung von Schätzungen (siehe Erläuterung 25).<br />
Alle Schätzungen, die oben erwähnt sind, werden in den entsprechenden<br />
Erläuterungen näher ausgeführt.<br />
Konsolidierungskreis<br />
Die Konzernrechnung beinhaltet die Jahresrechnung der<br />
<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> und ihrer Tochtergesellschaften inklusive Joint<br />
Ventures. Eine Übersicht der wichtigsten in der Konzernrechnung<br />
enthaltenen Gesellschaften befindet sich im Abschnitt<br />
“Wesentliche Gesellschaften des <strong>Holcim</strong>-Konzerns”.<br />
Konsolidierungsmethode<br />
Konzerngesellschaften werden konsolidiert, wenn diese durch<br />
die <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> stimmrechtsmässig direkt oder indirekt zu mehr<br />
als 50 Prozent kontrolliert werden oder die Kontrolle über die<br />
operative Tätigkeit anderweitig ausgeübt werden kann. Unternehmenszusammenschlüsse,<br />
die am oder nach dem 1. Januar<br />
<strong>2010</strong> stattfinden, werden anhand der Akquisitionsmethode<br />
bilanziert. Die Anschaffungskosten bemessen sich nach dem<br />
am Transaktionsdatum gültigen Fair Value der Gegenleistung.<br />
Bei jedem Unternehmenszusammenschluss werden die nicht<br />
beherrschenden Anteile entweder zum Fair Value oder gemäss<br />
dem Nettovermögensanteil bilanziert. Transaktionskosten<br />
werden als Aufwand in der Erfolgsrechnung verbucht. Die<br />
erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte sowie die übernommenen<br />
Verbindlichkeiten werden zu ihrem Fair Value<br />
per Erwerbszeitpunkt bewertet, unabhängig vom Umfang der<br />
übernommenen nicht beherrschenden Anteile.<br />
Wenn der <strong>Holcim</strong>-Konzern einen Geschäftsbetrieb akquiriert,<br />
wird die Angemessenheit der Klassifizierung und Bestimmung<br />
der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten beurteilt.<br />
Diese müssen den Vertragsbedingungen, den ökonomischen<br />
Gegebenheiten sowie den zum Erwerbszeitpunkt bestehenden<br />
einschlägigen Bedingungen entsprechen.<br />
Bei einem schrittweisen Unternehmenszusammenschluss hat<br />
<strong>Holcim</strong> ihren zuvor an dem erworbenen Unternehmen gehaltenen<br />
Eigenkapitalanteil zu dem zum Erwerbszeitpunkt geltenden<br />
Fair Value neu zu bewerten und den daraus resultierenden<br />
Gewinn oder Verlust in der Erfolgsrechnung zu erfassen.<br />
Bedingte Gegenleistungen, welche als Teil der für das erworbene<br />
Unternehmen übertragenen Gegenleistung bilanziert werden,<br />
sind zum Fair Value per Transaktionsdatum bemessen. Spätere<br />
Änderungen des Fair Values einer bedingten Gegenleistung<br />
werden in der Erfolgsrechnung erfasst.<br />
Zur Festlegung des Zeitpunkts des Einbezugs von Konzerngesellschaften<br />
in die Konsolidierung oder deren Dekonsolidierung<br />
ist dasjenige Datum massgebend, von dem an die Kontrolle<br />
effektiv gegeben ist beziehungsweise verlorengeht.<br />
Alle konzerninternen Transaktionen und Salden werden in<br />
vollem Umfang eliminiert.<br />
Im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen ist es im<br />
Zusammenhang mit den verbleibenden Aktien, welche von<br />
nicht beherrschenden Anteilen gehalten werden, üblich, dass<br />
der Konzern Verkaufsoptionen eingeht und Kaufoptionen<br />
erwirbt. Wenn der Konzern im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen<br />
durch Verkaufsoptionen das Eigentum<br />
erlangt, wird der Fair Value der Verkaufsoption in der Bilanz als<br />
Finanzverbindlichkeit erfasst, wobei der den Buchwert der<br />
nicht beherrschenden Anteile übersteigende Betrag als Goodwill<br />
verbucht wird. In diesem Fall werden die nicht beherrschenden<br />
Anteile so behandelt, wie wenn sie bereits am Akquisitionsdatum<br />
erworben worden wären. Der resultierende
Goodwill wird buchhalterisch somit gleich behandelt wie der<br />
übrige Teil des Unternehmenszusammenschlusses. Spätere<br />
Anpassungen des Fair Values der Finanzverbindlichkeit werden<br />
in der Erfolgsrechnung erfasst, wobei diesen nicht beherrschenden<br />
Anteilen keine Gewinnanteile zugewiesen werden.<br />
Wenn der Konzern allerdings im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen<br />
mit Verkaufsoptionen kein Eigentum<br />
erlangt, werden den nicht beherrschenden Anteilen weiterhin<br />
Gewinnanteile zugewiesen. Diese werden jeweils am Ende der<br />
Berichtsperiode als Finanzverbindlichkeit erfasst, als ob die<br />
Akquisition an diesem Tag stattgefunden hätte. Ein allfälliger<br />
Überschuss über den umklassierten Betrag sowie sämtliche<br />
Veränderungen des Fair Values der Finanzverbindlichkeit werden<br />
in den Gewinnreserven erfasst.<br />
Beteiligungen des Konzerns an Joint Ventures werden mittels<br />
der Methode der Quotenkonsolidierung behandelt. Hierbei<br />
erfasst der Konzern jeweils den ihm gemäss Beteiligungsquote<br />
zustehenden Anteil an den Erträgen und Aufwendungen, den<br />
Aktiven und Passiven sowie den Geldflüssen für jede Position in<br />
der Konzernrechnung. Alle Transaktionen und Salden zwischen<br />
dem <strong>Holcim</strong>-Konzern und dem Joint Venture werden im Verhältnis<br />
der jeweiligen Beteiligung am Joint Venture eliminiert.<br />
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden gemäss<br />
der Equity-Methode in die Konzernrechnung einbezogen.<br />
Dies sind Gesellschaften, an denen der Konzern üblicherweise<br />
zwischen 20 und 50 Prozent der Stimmrechte hält und einen<br />
massgebenden Einfluss, jedoch keine Kontrolle ausübt. Goodwill,<br />
der bei einer Akquisition anfällt, ist im Buchwert der Beteiligung<br />
an assoziierten Unternehmen enthalten. Beträgt der<br />
Buchwert einer Beteiligung an einem assoziierten Unternehmen,<br />
zusammen mit allfälligen langfristigen Forderungen<br />
gegenüber diesem, null, wird nicht weiter nach der Equity-<br />
Methode bilanziert, ausser der Konzern ist bezüglich dieses<br />
Unternehmens zusätzliche Verpflichtungen oder Garantien<br />
eingegangen.<br />
Fremdwährungsumrechnung<br />
Die einzelnen Abschlüsse der Konzerngesellschaften werden<br />
jeweils in der Währung des primären Wirtschaftsumfeldes, in<br />
dem das Unternehmen tätig ist, erfasst (die funktionale Währung).<br />
Die Erfolgsrechnungen der in Fremdwährung erstellten<br />
Abschlüsse der ausländischen Tochtergesellschaften werden<br />
zum Jahresdurchschnittskurs in die Berichtswährung des Konzerns<br />
umgerechnet. Die Bilanzen werden zum Jahresendkurs<br />
umgerechnet.<br />
Ein im Zusammenhang mit einem Unternehmenserwerb entstandener<br />
Goodwill wird in der entsprechenden funktionalen<br />
Währung (functional currency) der erwerbenden Konzerngesellschaft<br />
erfasst. Die Umrechnung in die Berichtswährung<br />
des Konzerns (reporting currency) erfolgt jeweils zum Jahresendkurs.<br />
Fremdwährungstransaktionen sind in der jeweiligen funktionalen<br />
Währung zu erfassen, indem der Fremdwährungsbetrag<br />
jeweils mit dem massgebenden Transaktionskurs umgerechnet<br />
wird. Gewinne und Verluste aus solchen Transaktionen sowie<br />
aus der Umrechnung monetärer Aktiven und Passiven werden<br />
in der Erfolgsrechnung erfasst, ausser wenn es sich dabei um<br />
Absicherungen von Cashflows (cash flow hedges) handelt.<br />
Umrechnungsdifferenzen aus monetären Posten, die für eine<br />
Konzerngesellschaft Teil einer Nettoinvestition in einen ausländischen<br />
Geschäftsbetrieb darstellen, werden erfolgsneutral im<br />
Eigenkapital (Umrechnungsdifferenzen) der konsolidierten Jahresrechnung<br />
erfasst. Diese Umrechnungsdifferenzen werden<br />
erst dann erfolgswirksam aufgelöst, wenn der Konzern die Kontrolle<br />
über den ausländischen Geschäftsbetrieb, die gemeinschaftliche<br />
Kontrolle über ein Joint Venture oder den massgebenden<br />
Einfluss auf ein assoziiertes Unternehmen verliert.<br />
Segmentberichterstattung<br />
Die Segmentberichterstattung basiert auf der konzerninternen<br />
Aufteilung in Berichtssegmente.<br />
Zu Führungszwecken ist der <strong>Holcim</strong>-Konzern nach geographischen<br />
Regionen organisiert und besteht aus fünf Berichtssegmenten,<br />
basierend auf dem Standort der Anlagen:<br />
Europa<br />
Nordamerika<br />
Lateinamerika<br />
Afrika, Naher Osten<br />
Asien, Ozeanien<br />
Jedes der oben genannten Berichtssegmente erzielt seine<br />
Erträge aus dem Verkauf von Zement, Zuschlagstoffen sowie<br />
weiteren Baustoffen und Serviceleistungen.<br />
136 137<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Der <strong>Holcim</strong>-Konzern verfügt über drei Produktlinien:<br />
Zement: beinhaltet Klinker, Zement und andere hydraulische<br />
Bindemittel<br />
Zuschlagstoffe<br />
Weitere Baustoffe und Serviceleistungen: beinhalten Transportbeton,<br />
Betonwaren, Asphalt, Bauleistungen, Handelsaktivitäten<br />
sowie weitere Produkte und Dienstleistungen<br />
Die Gruppenfinanzierung (inklusive Finanzierungskosten und<br />
Finanzerträge) sowie die Ertragssteuern werden auf Gruppenstufe<br />
gesteuert und sind daher keinem Berichtssegment zugeordnet.<br />
Transaktionen zwischen den Berichtssegmenten werden<br />
zu Marktpreisen verrechnet, analog Transaktionen mit Drittkunden.<br />
Der Segmentumsatz und die Segmentresultate<br />
beinhalten Transaktionen zwischen Segmenten. In der Konsolidierung<br />
werden diese Transaktionen eliminiert.<br />
Flüssige Mittel<br />
Flüssige Mittel sind den finanziellen Vermögenswerten zuzuordnen.<br />
Flüssige Mittel sind ohne weiteres in einen bestimmten<br />
Zahlungsmittelbetrag umwandelbar und haben eine<br />
ursprüngliche Fälligkeit von bis zu drei Monaten. Zum Zweck<br />
der Geldflussrechnung enthalten sie Kassenbestände, Bankguthaben,<br />
Call-Gelder und sonstige kurzfristige Geldanlagen<br />
abzüglich Kontokorrentkredite.<br />
Wertschriften<br />
Diese Position enthält primär in liquiden Märkten gehandelte<br />
Eigenkapital- und Fremdkapitaltitel, welche als zur Veräusserung<br />
verfügbare finanzielle Vermögenswerte (available-for-sale<br />
investments) behandelt werden. Die Bewertung erfolgt zum<br />
Fair Value. Wertänderungen werden im sonstigen Ergebnis (im<br />
Eigenkapital erfasste Wertänderungen) erfasst, bis die Finanzanlage<br />
entweder eine Wertminderung (impairment) erfährt<br />
oder veräussert wird. Im Zeitpunkt der Veräusserung wird die<br />
im Eigenkapital erfasste Wertänderung in die Erfolgsrechnung<br />
umgegliedert.<br />
Forderungen<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zum<br />
ursprünglichen Rechnungsbetrag abzüglich notwendiger Wertberichtigungen<br />
erfasst. Eine Überprüfung der Werthaltigkeit<br />
der ausstehenden Forderungen erfolgt jeweils per Jahresende.<br />
Vorräte<br />
Die Bilanzierung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungs- oder<br />
Herstellungskosten oder zum niedrigeren Nettoveräusserungswert.<br />
Die Bewertung erfolgt nach der Durchschnittswertmethode.<br />
Die Herstellungskosten der Fertigerzeugnisse und<br />
der Aufträge in Arbeit umfassen Roh- und Hilfsmaterialkosten,<br />
direkte Lohnkosten, andere direkt zurechenbare Kosten sowie<br />
mit der Herstellung zusammenhängende Produktionsgemeinkosten.<br />
Sie beinhalten ebenfalls Gewinne oder Verluste aus<br />
Absicherungsgeschäften (cash flow hedges), die im Zusammenhang<br />
mit der Warenbeschaffung getätigt wurden.<br />
Langfristige Finanzanlagen<br />
Langfristige Finanzanlagen beinhalten (a) Beteiligungen an<br />
Dritten, (b) Langfristige Forderungen gegenüber assoziierten<br />
Unternehmen, (c) Langfristige Forderungen gegenüber Dritten<br />
und (d) Langfristige derivative Aktiven. Beteiligungen an Dritten<br />
werden als zur Veräusserung verfügbar erfasst (available-forsale).<br />
Langfristige Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen<br />
wie auch gegenüber Dritten werden als Darlehen und<br />
Forderungen erfasst. Langfristige derivative Aktiven gelten als<br />
Finanzanlagen zu Sicherungszwecken, ausser sie erfüllen die<br />
strengen Absicherungskriterien nicht, welche IAS 39 Finanzinstrumente:<br />
Ansatz und Bewertung verlangt. In einem solchen<br />
Fall werden sie als Finanzinstrumente zu Handelszwecken (held<br />
for trading) eingestuft.<br />
Massgebender Zeitpunkt der Erfassung von Finanzanlagen ist<br />
das Transaktionsdatum (trade date), definiert als der Tag, an dem<br />
das Unternehmen die Verpflichtung zum Kauf oder zum Verkauf<br />
eines Vermögenswertes eingeht. Transaktionskosten sind im<br />
Kaufpreis enthalten, ausser bei derivativen Instrumenten. Darlehen<br />
und Forderungen (loans and receivables) werden zu fortgeführten<br />
Anschaffungskosten (amortized cost) bilanziert, unter<br />
Anwendung der Effektivzinsmethode (effective interest method).<br />
Zur Veräusserung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (available-for-sale<br />
investments) werden zum Fair Value bilanziert,<br />
während bis zum Verfall zu haltende Anlagen (held-to-maturity<br />
investments) zu fortgeführten Anschaffungskosten (amortized<br />
cost) unter Anwendung der Effektivzinsmethode (effective interest<br />
method) bewertet werden. Gewinne und Verluste aus Veränderungen<br />
der Fair Values von zur Veräusserung verfügbaren<br />
finanziellen Vermögenswerten (available-for-sale investments)<br />
werden im sonstigen Ergebnis (im Eigenkapital erfasste Wertänderungen)<br />
erfasst, bis ein solcher finanzieller Vermögenswert<br />
entweder eine Wertminderung (impairment) erfährt oder veräussert<br />
wird. Zu diesem Zeitpunkt wird die zuvor im Eigenkapital<br />
erfasste Wertänderung in die Erfolgsrechnung umgegliedert.
Sachanlagen<br />
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten<br />
abzüglich Abschreibungen sowie allfälliger<br />
Wertminderungen bewertet. Effekte aus der Absicherung von<br />
Cashflows (cash flow hedges), welche im Zusammenhang mit<br />
Sachanlagen stehen, sind ebenfalls in dieser Position enthalten.<br />
Sachanlagen werden wie folgt linear über die geschätzte Nutzungsdauer<br />
abgeschrieben:<br />
Land Keine Abschreibung, ausser bei<br />
Gebäude und Installationen<br />
Grundstücken mit Rohmaterialreserven<br />
20 bis 40 Jahre<br />
Maschinen 10 bis 30 Jahre<br />
Mobilien, Fahrzeuge und<br />
Werkzeuge 3 bis 10 Jahre<br />
Kosten werden nur im Buchwert einer Anlage aktiviert, wenn<br />
ein möglicher zukünftiger Ertrag erzielt werden kann und<br />
die Kosten verlässlich bewertet werden können. Die Kosten<br />
beinhalten die ursprünglich geschätzten Kosten für den<br />
Rückbau und die Wiederinstandsetzung des Bauplatzes. Reparaturen<br />
und Unterhaltskosten werden hingegen periodengerecht<br />
der Erfolgsrechnung belastet.<br />
Rohmaterialvorkommen, welche in der Anlagekategorie<br />
“Grundstücke” enthalten sind, werden zu Anschaffungskosten<br />
bewertet und nach der “Physical Unit of Production Method”<br />
über die geschätzte kommerzielle Nutzungsdauer abgeschrieben.<br />
Kosten im Zusammenhang mit der Erschliessung von Rohmaterialreserven<br />
werden aktiviert und über die Nutzungsdauer<br />
des Steinbruchs abgeschrieben. Die Nutzungsdauer<br />
basiert auf den geschätzten Tonnen Rohmaterial, welche<br />
aus der Reserve abgebaut werden können.<br />
Die Fremdfinanzierungskosten eines Bauprojekts, welches<br />
zwangsläufig eine substantielle Zeitspanne bis zur geplanten<br />
Nutzung in Anspruch nimmt, werden von der Erstellungsphase<br />
bis zur Inbetriebnahme aktiviert. Alle übrigen Finanzierungskosten<br />
werden periodengerecht der Erfolgsrechnung<br />
belastet.<br />
Staatliche Unterstützungsbeiträge werden von den Sachanlagen<br />
in Abzug gebracht und reduzieren dementsprechend<br />
die Abschreibungen.<br />
Leasing von Sachanlagen, bei welchem dem Konzern im<br />
wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken<br />
und Chancen übertragen werden, wird als Financial Leasing<br />
klassifiziert. Mittels Financial Leasing erworbene Sachanlagen<br />
werden zu Beginn der Leasingdauer zum Barwert der künftigen<br />
Leasingzahlungen aktiviert oder, falls niedriger, zum<br />
Betrag in Höhe des beizulegenden Zeitwertes des Leasinggegenstandes,<br />
welcher zu Beginn des Leasingverhältnisses<br />
berechnet wird. Die Leasingverpflichtungen exklusive Finanzierungskosten<br />
werden entsprechend ihrer Fälligkeit unter<br />
den Verbindlichkeiten aus kurzfristiger beziehungsweise<br />
langfristiger Finanzierung ausgewiesen.<br />
Bei “Sale-and-Lease-back”-Transaktionen wird der Buchwert<br />
des entsprechenden Sachanlagegutes nicht geändert. Erlöse<br />
aus dem Verkauf werden als Verbindlichkeit aus Finanzierung<br />
erfasst, und die Finanzierungskosten werden über die Leasingdauer<br />
so verteilt, dass das Ausmass der Kosten richtig und<br />
periodengerecht wiedergegeben wird.<br />
Zum Verkauf stehende langfristige Vermögenswerte<br />
und die Aufgabe von Geschäftsbereichen<br />
Ein langfristiger Vermögenswert oder eine Gruppe langfristiger<br />
Vermögenswerte werden als zum Verkauf stehend umklassiert,<br />
sofern der zugehörige Buchwert überwiegend durch Verkauf<br />
und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert werden soll.<br />
Zum Verkauf stehende Vermögenswerte werden mit dem niedrigeren<br />
von Buchwert und Fair Value abzüglich Veräusserungskosten<br />
bewertet.<br />
Goodwill<br />
Der Goodwill entspricht dem Überschuss der Summe der übertragenen<br />
Gegenleistung und dem für die nicht beherrschenden<br />
Anteile erfassten Betrag über dem Fair Value der erworbenen<br />
identifizierbaren Vermögenswerte sowie übernommenen<br />
Schulden. Goodwill aus Beteiligungskäufen von Konzerngesellschaften<br />
und Joint Ventures wird als immaterielles Anlagevermögen<br />
erfasst. Goodwill aus dem Erwerb von assoziierten<br />
Unternehmen ist in der Position “Beteiligungen an assoziierten<br />
Unternehmen” enthalten. Goodwill ist jährlich einer Überprüfung<br />
auf allfällige Wertminderungen zu unterziehen oder<br />
sobald Anzeichen einer Wertminderung bestehen. Er wird zu<br />
Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungen<br />
ausgewiesen.<br />
Falls der Wert der übertragenen Gegenleistung unter jenem<br />
des anteiligen Fair Values der übernommenen Nettoaktiven<br />
liegt, wird die Differenz direkt in der Erfolgsrechnung erfasst.<br />
138 139<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Im Falle der Veräusserung einer Konzerngesellschaft, eines<br />
assoziierten Unternehmens oder eines Joint Ventures wird der<br />
entsprechende Goodwill in die Berechnung des Veräusserungsergebnisses<br />
miteinbezogen.<br />
Zur Überprüfung der Wertminderung wird Goodwill aus Beteiligungskäufen<br />
von Konzerngesellschaften und Joint Ventures<br />
zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet (siehe<br />
Erläuterung 25). Wertminderungen auf Goodwill werden nicht<br />
rückgängig gemacht.<br />
EDV-Software<br />
Kosten im Zusammenhang mit der Entwicklung oder dem<br />
Unterhalt von EDV-Software werden in der Erfolgsrechnung<br />
erfasst. Kosten, die einer spezifischen und einzigartigen EDV-<br />
Software zugewiesen werden können, werden als immaterielles<br />
Anlagevermögen ausgewiesen, sofern die EDV-Software<br />
unter der Kontrolle des Konzerns ist und mit dieser dem<br />
Konzern ein künftiger wirtschaftlicher Nutzen zufliesst.<br />
Aufwendungen, welche die ursprüngliche Leistung der EDV-<br />
Software erhöhen oder erweitern, werden kapitalisiert und zu<br />
den bereits aktivierten Kosten addiert. Aktivierte EDV-Software-<br />
Kosten werden linear über die entsprechende Nutzungsdauer,<br />
maximal jedoch über 3 Jahre, abgeschrieben.<br />
Übriges immaterielles Anlagevermögen<br />
Kosten für Patente, Markenrechte und Lizenzen werden aktiviert<br />
und linear über die entsprechende Nutzungsdauer abgeschrieben.<br />
Die maximale Abschreibungsdauer beträgt 20 Jahre.<br />
Wertminderung von nicht finanziellen Vermögenswerten<br />
An jedem Bilanzstichtag beurteilt der Konzern, ob es einen<br />
Anhaltspunkt dafür gibt, dass ein nicht finanzieller Vermögenswert<br />
wertgemindert sein könnte. Liegt ein solcher Anhaltspunkt<br />
vor, wird der erzielbare Betrag (recoverable amount) des<br />
nicht finanziellen Vermögenswertes geschätzt, um eine allfällige<br />
Wertminderung zu bestimmen. Ist die Bestimmung des<br />
erzielbaren Betrages eines einzelnen nicht finanziellen Vermögenswertes<br />
nicht möglich, schätzt der Konzern den erzielbaren<br />
Betrag der kleinsten zahlungsmittelgenerierenden Einheit,<br />
zu welcher der nicht finanzielle Vermögenswert gehört.<br />
Der erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit<br />
entspricht dem höheren der beiden Beträge aus Fair Value<br />
abzüglich der Verkaufskosten und Nutzungswert.<br />
Ist der geschätzte erzielbare Betrag eines nicht finanziellen<br />
Vermögenswertes oder einer zahlungsmittelgenerierenden<br />
Einheit tiefer als der vergleichbare Buchwert (carrying amount),<br />
wird dieser im Ausmass dieser Differenz über die Erfolgsrechnung<br />
wertberichtigt.<br />
Eine für einen nicht finanziellen Vermögenswert oder eine zahlungsmittelgenerierende<br />
Einheit erfasste Wertminderung wird<br />
rückgängig gemacht, wenn die Überprüfung des erzielbaren<br />
Betrages einen höheren Wert ergibt. Der infolge einer Wertaufholung<br />
erhöhte Buchwert eines nicht finanziellen Vermögenswertes<br />
darf jedoch den Buchwert nicht übersteigen, der<br />
bestimmt worden wäre, wenn in den früheren Jahren kein<br />
Wertminderungsaufwand erfasst worden wäre. Eine Wertaufholung<br />
wird sofort in der Erfolgsrechnung erfasst.<br />
Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten<br />
An jedem Bilanzstichtag beurteilt der Konzern, ob es einen<br />
Anhaltspunkt dafür gibt, dass ein finanzieller Vermögenswert<br />
wertgemindert sein könnte. Eine Wertminderung bei zu fortgeführten<br />
Anschaffungskosten bilanzierten Vermögenswerten<br />
ergibt sich als Differenz zwischen dem Buchwert des Vermögenswertes<br />
und dem Barwert der erwarteten künftigen Cashflows<br />
abgezinst mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz des finanziellen<br />
Vermögenswertes. Der Buchwert des Vermögenswertes wird<br />
unter Verwendung eines Wertberichtigungskontos reduziert.<br />
Der Wertminderungsverlust wird erfolgswirksam erfasst.<br />
Verringert sich die Höhe der Wertberichtigung in den folgenden<br />
Berichtsperioden und kann diese Verringerung objektiv auf<br />
einen nach der Erfassung der Wertminderung eingetretenen<br />
Sachverhalt zurückgeführt werden, wird die früher erfasste<br />
Wertberichtigung rückgängig gemacht. Der neue Buchwert des<br />
Vermögenswertes darf jedoch die fortgeführten Anschaffungskosten<br />
zum Zeitpunkt der Wertaufholung nicht übersteigen.<br />
Die Wertaufholung wird erfolgswirksam erfasst.<br />
Eine Wertminderung bei einem zur Veräusserung verfügbaren<br />
finanziellen Vermögenswert wird in der Erfolgsrechnung erfasst<br />
und ergibt sich als Differenz zwischen den Anschaffungskosten<br />
und dem aktuellen Fair Value. Individuell wesentliche finanzielle<br />
Vermögenswerte werden einzeln auf eine mögliche Wertminderung<br />
geprüft. Wertaufholungen auf als zur Veräusserung verfügbar<br />
klassierten Eigenkapitalinstrumenten werden im sonstigen<br />
Ergebnis (im Eigenkapital erfasste Wertänderungen)<br />
erfasst. Hingegen werden Wertaufholungen von Fremdkapitalinstrumenten<br />
in der Erfolgsrechnung erfasst, falls die Erhöhung<br />
des Fair Values des Instrumentes objektiv einem Ereignis zuge-
ordnet werden kann, welches nach der Erfassung des Wertberichtigungsaufwandes<br />
in der Erfolgsrechnung eingetreten ist.<br />
Liegen bei Forderungen objektive Anhaltspunkte (wie zum<br />
Beispiel die Wahrscheinlichkeit einer Zahlungsunfähigkeit oder<br />
signifikante finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners) dafür<br />
vor, dass nicht alle fälligen Beträge gemäss den ursprünglich<br />
vereinbarten Rechnungskonditionen eingehen werden, wird<br />
eine Wertminderung unter Verwendung eines Wertberichtigungskontos<br />
vorgenommen. Forderungen werden ausgebucht,<br />
wenn sie als uneinbringlich eingestuft werden.<br />
Verbindlichkeiten aus langfristiger Finanzierung<br />
Bankdarlehen und nicht wandelbare Anleihen werden in der<br />
Bilanz erstmalig zum Gegenwert der zugeflossenen Mittel<br />
abzüglich Transaktionskosten erfasst. Danach werden diese zu<br />
fortgeführten Anschaffungskosten (amortized cost) unter<br />
Anwendung der Effektivzinsmethode (effective interest method)<br />
bewertet. Allfällige Differenzen zwischen dem Gegenwert<br />
zugeflossener Mittel abzüglich Transaktionskosten und dem<br />
Rückkaufswert werden über die Laufzeit der Anleihe erfolgswirksam<br />
erfasst.<br />
Bei Ausgabe von Wandelanleihen wird der Fair Value der Fremdkapitalkomponente<br />
auf der Basis vergleichbarer marktüblicher<br />
Zinssätze von nicht wandelbaren Anleihen bewertet. Dieser<br />
Anteil wird bis zum Verfall der Wandelrechte beziehungsweise<br />
Verfall der Anleihen zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />
(amortized cost) unter Anwendung der Effektivzinsmethode<br />
(effective interest method) bewertet und als langfristige<br />
Verbindlichkeit ausgewiesen. Der Restbetrag entspricht der<br />
Eigenkapitalkomponente und wird als Teil des konsolidierten<br />
Eigenkapitals ausgewiesen. Der Betrag der Eigenkapitalkomponente<br />
bleibt in den nachfolgenden Perioden unverändert.<br />
Langfristige derivative Verbindlichkeiten gelten als langfristige<br />
Finanzschulden zu Sicherungszwecken, ausser sie erfüllen die<br />
strengen Absicherungskriterien nicht, welche IAS 39 Finanzinstrumente:<br />
Ansatz und Bewertung verlangt. In einem solchen<br />
Fall werden sie als Finanzinstrumente zu Handelszwecken (held<br />
for trading) eingestuft.<br />
Finanzverbindlichkeiten, deren Fälligkeit innerhalb von 12 Monaten<br />
nach dem Ende der Berichtsperiode liegt, werden dem kurzfristigen<br />
Fremdkapital zugeordnet, ausser der Konzern verfügt<br />
über ein uneingeschränktes Recht, die Begleichung der Schuld<br />
länger als 12 Monate nach dem Bilanzstichtag hinauszuschieben.<br />
Latente Steuern<br />
Die Rückstellungen für latente Steuern berücksichtigen, basierend<br />
auf der “Balance Sheet Liability Method”, die temporären<br />
Differenzen, welche aufgrund des unterschiedlichen Ansatzes<br />
von Aktiven und Passiven nach konzerninternen Bewertungsrichtlinien<br />
und den lokalen steuerlichen Bewertungsrichtlinien<br />
entstehen. Die Bemessung der latenten Ertragssteuern richtet<br />
sich nach den am Bilanzstichtag gültigen oder angekündigten<br />
Steuersätzen.<br />
Die Aktivierung latenter Steueransprüche erfolgt nur, wenn es<br />
als wahrscheinlich erachtet wird, dass der steuerbare zukünftige<br />
Gewinn ausreicht, um den Steuervorteil aus den temporären<br />
Differenzen und der Verlustverrechnung zu realisieren.<br />
Latente Steuerschulden im Zusammenhang mit unverteilten<br />
Gewinnen von Konzerngesellschaften, assoziierten Unternehmen<br />
und Joint Ventures werden berücksichtigt, ausser wenn<br />
der Konzern die Ausschüttungspolitik der entsprechenden<br />
Gesellschaften vollumfänglich bestimmen kann und in vorhersehbarer<br />
Zukunft keine Dividendenzahlungen zu erwarten sind.<br />
Veränderungen der latenten Steueransprüche werden in der<br />
Erfolgsrechnung erfasst, ausser wenn solche Bewertungsänderungen<br />
mit Positionen zusammenhängen, welche ausserhalb<br />
der Erfolgsrechnung erfasst werden.<br />
Rückstellung für die Wiederherstellung einer Abbaustätte und<br />
andere Umweltrückstellungen<br />
Der Konzern berücksichtigt die Wiederherstellungskosten einer<br />
Abbaustätte in den Urzustand, wo eine rechtliche oder faktische<br />
Verpflichtung dazu besteht. Die Kosten für die Bildung<br />
einer Rückstellung, die vor Beginn des Rohmaterialabbaus notwendig<br />
ist, sind in den Sachanlagen enthalten und werden<br />
über die Nutzungsdauer der Abbaustätte abgeschrieben. Jede<br />
Anpassung der Rückstellung aufgrund von weiteren Umweltschäden,<br />
welche auf die Abbauaktivitäten zurückzuführen sind,<br />
wird während der Abbauzeit des Rohmaterialvorkommens über<br />
den Produktionsaufwand erfasst. Sie widerspiegelt die bestmögliche<br />
Schätzung der Kosten zur Erfüllung der Wiederherstellungsverpflichtung<br />
am Ende der Berichtsperiode. Wenn sich<br />
die Bewertung einer Rückstellung aufgrund einer geänderten<br />
Annahme bezüglich Fälligkeit, der Höhe des Geldabflusses oder<br />
des Abzinsungsfaktors verändert, wird diese Differenz den<br />
Kosten des entsprechenden Vermögenswertes, im Ausmass, wie<br />
diese zu den Sachanlagen gehören, zu- oder abgeschrieben.<br />
Sämtliche Rückstellungen werden zum Barwert der erwarteten<br />
Ausgaben bewertet.<br />
140 141<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Emissionsrechte<br />
Die erstmalige Zuteilung von Emissionsrechten erfolgt zum<br />
Nominalwert (null). Verursacht eine Konzerngesellschaft mehr<br />
Emissionen, als zugeteilte Emissionsrechte vorliegen, bildet sie<br />
für die fehlenden Rechte Rückstellungen, die zu diesem Zeitpunkt<br />
auf Marktpreisen basieren. Die Emissionsrechte werden<br />
nur gehalten, um die entsprechenden gesetzlichen Vorschriften<br />
zu erfüllen. Der Konzern sieht nicht vor, mit diesen am offenen<br />
Markt zu spekulieren.<br />
Übrige Rückstellungen<br />
Eine Rückstellung wird angesetzt, wenn aufgrund von Ereignissen<br />
in der Vergangenheit eine rechtliche oder faktische Verpflichtung<br />
besteht und es wahrscheinlich ist, dass deren Erfüllung<br />
für das Unternehmen mit einem Abfluss von Ressourcen<br />
mit wirtschaftlichem Nutzen verbunden ist und eine zuverlässige<br />
Schätzung des Betrages gemacht werden kann, der zur<br />
Begleichung der Verpflichtung notwendig ist.<br />
Personalvorsorge – Leistungsprimatspläne<br />
Einige Konzerngesellschaften unterhalten für ihre Mitarbeiter<br />
Leistungsprimatspläne. Unabhängige Versicherungsmathematiker<br />
bewerten Verpflichtungen aus den Leistungsprimatsplänen<br />
in regelmässigen Abständen. Die Verpflichtungen und<br />
Prämienaufwendungen werden nach der Methode der Einmalprämien<br />
(projected unit credit method) berechnet. Mit dieser<br />
Methode wird für jedes Beitragsjahr die Verpflichtung bewertet,<br />
die aus der zusätzlich erworbenen Anwartschaft resultiert.<br />
Nachzuverrechnender Dienstleistungsaufwand wird linear<br />
über die durchschnittlich verbleibenden Beitragsjahre verteilt.<br />
Gewinne und Verluste aufgrund von Leistungskürzungen oder<br />
Abgeltungen von Pensionsverpflichtungen werden dann<br />
gebucht, wenn sie auftreten.<br />
Versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste werden<br />
über die durchschnittlich erwartete restliche Dienstzeit der<br />
Mitarbeiter verteilt abgeschrieben. Dies geschieht in dem Ausmass,<br />
in welchem die kumulierten nicht erfassten versicherungsmathematischen<br />
Gewinne und Verluste 10 Prozent des<br />
höheren Betrages aus der leistungsorientierten Verpflichtung<br />
und dem beizulegenden Zeitwert des Planvermögens übersteigen.<br />
Die Bewertung der Vorsorgeverpflichtung erfolgt zum<br />
Barwert der geschätzten zukünftigen Geldflüsse. Der zugrundegelegte<br />
Diskontierungssatz richtet sich nach dem Zinssatz<br />
für erstrangige Unternehmensanleihen in der entsprechenden<br />
Währung und Laufzeit.<br />
Vermögensüberschüsse der Personalvorsorgeeinrichtungen<br />
werden nur in jenem Umfang bilanziert, als sie den Barwert<br />
eines zukünftigen wirtschaftlichen Nutzens in Form von Rückerstattungen<br />
oder niedrigeren zukünftigen Beiträgen sowie<br />
nicht erfasste versicherungsmathematische Verluste und nachzuverrechnende<br />
Dienstzeitaufwendungen nicht übersteigen.<br />
Personalvorsorgeeinrichtungen – Beitragsprimatspläne<br />
Zusätzlich zu den oben beschriebenen Leistungsprimatsplänen<br />
gibt es Konzerngesellschaften, welche basierend auf lokaler<br />
Gesetzgebung Beitragsprimatspläne führen. Die Beiträge des<br />
Arbeitgebers werden in dem Jahr der Erfolgsrechnung belastet,<br />
in welchem der Rechtsanspruch entsteht.<br />
Personalvorsorgeeinrichtungen –<br />
Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer<br />
Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer beinhalten<br />
Dienstalters- oder Studienurlaub, medizinische Unterstützung,<br />
Jubiläen und andere Dienstaltersgeschenke, Langzeit-Invalidenleistungen<br />
und, sofern sie nicht innerhalb von<br />
12 Monaten nach Abschluss des Geschäftsjahres ausbezahlt<br />
werden, Gewinnbeteiligungen, variable Entschädigungen und<br />
aufgeschobene Gehälter.<br />
Die Erfassung der Verbindlichkeiten unterscheidet sich von derjenigen<br />
für die Leistungsprimatspläne, indem alle versicherungstechnischen<br />
Gewinne und Verluste sofort erfasst werden<br />
und keine Korridormethode angewendet wird.<br />
Personalvorsorgeeinrichtungen –<br />
Aktienbezogene Vergütungen<br />
Der Konzern hat verschiedene aktienbezogene Mitarbeiterbeteiligungsprogramme.<br />
Der Fair Value der erbrachten Gegenleistungen<br />
für die zugeteilten Optionen oder Aktien wird als<br />
Personalaufwand erfasst. Zur Berechnung des zu verbuchenden<br />
Gesamtbetrages wird der Fair Value des dafür gewährten<br />
Eigenkapitalinstrumentes zum Gewährungszeitpunkt herangezogen.<br />
Die Kosten dieser Vergütungssysteme werden über<br />
den Erdienungszeitraum erfolgswirksam erfasst und jeweils<br />
um die aktuelle und zu erwartende Verfallsklausel angepasst<br />
(siehe Erläuterung 34).<br />
Nicht beherrschende Anteile<br />
Nicht beherrschende Anteile sind diejenigen Anteile des Eigenkapitals<br />
einer Tochtergesellschaft, welche dem Mutterunternehmen<br />
weder unmittelbar noch mittelbar zugeordnet werden<br />
können. Nicht beherrschende Anteile werden in der konsolidierten<br />
Erfolgsrechnung, in der konsolidierten Gesamtergebnis-
echnung und im Eigenkapital der konsolidierten Bilanz separat<br />
ausgewiesen.<br />
Änderungen der Beteiligungsquote des Mutterunternehmens<br />
an einer Tochtergesellschaft, die nicht zu einem Verlust der<br />
Kontrolle führen, werden als Eigenkapitaltransaktionen bilanziert.<br />
Folglich wird bei einer Akquisition oder teilweisen Veräusserung<br />
von nicht beherrschenden Anteilen an einer Tochtergesellschaft,<br />
die nicht zu einem Verlust der Kontrolle führt, die<br />
Differenz zwischen dem Wert der übertragenen oder erhaltenen<br />
Gegenleistung und der Veränderung des Nettovermögensanteils<br />
der nicht beherrschenden Anteile direkt in den Gewinnreserven<br />
erfasst.<br />
Erfassung von Erträgen<br />
Erträge werden nur dann erfasst, wenn sichergestellt ist, dass<br />
der Gesellschaft der mit der Transaktion verbundene wirtschaftliche<br />
Nutzen zufliesst und dieser verlässlich geschätzt<br />
werden kann. Erträge werden zum Fair Value des erhaltenen<br />
Gegenwertes unter Abzug von Umsatzsteuern und Rabatten<br />
bemessen. Verkaufserlöse werden erfasst, sobald die Lieferung<br />
der Waren erfolgt ist und Nutzen und Gefahr übergegangen<br />
sind.<br />
Zinserträge werden über die erwartete Laufzeit erfasst, damit<br />
sie den effektiven Ertrag eines Aktivums widerspiegeln. Dividenden<br />
werden dann erfasst, wenn Aktionäre einen rechtlichen<br />
Anspruch geltend machen können.<br />
Gewisse Konzernaktivitäten sind Fertigungsaufträge. Folglich<br />
werden die angefallenen Fertigungserträge und -kosten in der<br />
Erfolgsrechnung prozentual nach dem Erfüllungsgrad (percentage<br />
of completion method) erfasst. Der Leistungsfortschritt<br />
wird anhand der ausgeführten Arbeiten am Stichtag gemessen.<br />
Eventualverbindlichkeiten<br />
Eventualverbindlichkeiten, deren Existenz vom Eintreten oder<br />
Nichteintreten von künftigen Ereignissen abhängt, sind in den<br />
Erläuterungen zur Konzernrechnung enthalten.<br />
Finanzinstrumente<br />
Informationen im Zusammenhang mit der buchhalterischen<br />
Behandlung von derivativen Finanzinstrumenten und Absicherungsgeschäften<br />
sind im Kapitel “Risikomanagement”<br />
enthalten.<br />
142 143<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Risikomanagement<br />
Business Risk Management<br />
Das Business Risk Management unterstützt die Konzernleitung<br />
und die Geschäftsleitungen der Konzerngesellschaften bei strategischen<br />
Entscheidungen. Es soll helfen, bedeutende Risiken<br />
und Opportunitäten für das Unternehmen systematisch zu<br />
erkennen. Potentielle Risiken werden frühzeitig identifiziert<br />
und bewertet, Gegenmassnahmen vorgeschlagen und stufengerecht<br />
umgesetzt. Es werden die verschiedensten Risiken<br />
berücksichtigt, angefangen bei Marktrisiken über betriebliche,<br />
finanzielle und rechtliche Risiken bis hin zu externen Risikofaktoren<br />
aus dem Geschäftsumfeld einschliesslich möglicher<br />
Compliance- und Reputationsrisiken.<br />
Neben den Konzerngesellschaften werden Konzernleitung und<br />
Verwaltungsrat in die Beurteilungen miteinbezogen. Das Risikoprofil<br />
des Konzerns wird aus diversen Blickwinkeln “Top-Down”<br />
sowie “Bottom-Up” bewertet. Die Konzernleitung erstattet dem<br />
Verwaltungsrat regelmässig Bericht über wichtige Erkenntnisse<br />
der Risikoanalyse und orientiert über die getroffenen Massnahmen.<br />
Finanzielles Risikomanagement<br />
Der Konzern ist im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit einer Vielzahl<br />
von Finanzrisiken ausgesetzt, etwa im Zusammenhang<br />
mit Änderungen der Finanzierungsstruktur, Veränderungen der<br />
Preise am Aktienmarkt oder Währungs- und Zinsrisiken. Der<br />
konzernweite Risikomanagementansatz fokussiert auf die Unvorhersehbarkeit<br />
der Finanzmärkte und zielt darauf ab, Effekte<br />
zu minimieren, die sich negativ auf das finanzielle Ergebnis<br />
des Konzerns auswirken könnten. Um entsprechende Risiken<br />
abzusichern, werden derivative Finanzinstrumente wie Fremdwährungskontrakte<br />
oder Zinssatzswaps eingesetzt. Der Konzern<br />
geht keine derivativen oder anderen Finanztransaktionen<br />
ein, welche nicht im Zusammenhang mit der operativen<br />
Geschäftstätigkeit stehen, und verfolgt somit einen konservativen<br />
und risikoaversen Ansatz.<br />
Das finanzielle Risikomanagement basiert auf von der Konzernleitung<br />
bewilligten Richtlinien. Diese beinhalten neben Vorgaben<br />
für das allgemeine finanzielle Risikomanagement auch<br />
solche für spezifische Bereiche wie das Management von Zins-,<br />
Fremdwährungs- und Gegenparteienrisiken, für die Verwendung<br />
derivativer Finanzinstrumente sowie der Anlagepolitik<br />
von überschüssiger Liquidität.<br />
Marktrisiken<br />
Die für den Konzern relevanten Marktrisiken sind primär auf<br />
Währungs- und Zinsrisiken begrenzt, welche das Management<br />
aktiv überwacht. Um die Volatilität der damit verbundenen<br />
Risiken zu steuern, gelangen verschiedene Arten derivativer<br />
Finanzkontrakte zum Einsatz. Damit sollen unerwünschte Fluktuationen<br />
des Cashflows und des Gewinns, hervorgerufen durch<br />
Währungs- und Zinsrisiken, minimiert werden. Die Bewirtschaftung<br />
von liquiden Mitteln kann unter anderem durch das<br />
Schreiben gedeckter Call-Optionen erfolgen. Im Zusammenhang<br />
mit dem geplanten Erwerb von Positionen werden durch<br />
den Konzern, falls die entsprechende Liquidität vorhanden ist,<br />
auch Put-Optionen geschrieben. Dabei wird grundsätzlich<br />
davon ausgegangen, dass Verluste oder Gewinne im Zusammenhang<br />
mit dem Einsatz solcher Instrumente durch entsprechende<br />
gegenläufige Wertentwicklungen der Grundgeschäfte kompensiert<br />
werden.<br />
Liquiditätsrisiken<br />
Um ihren Verpflichtungen nachzukommen, benötigen die Konzerngesellschaften<br />
ausreichend liquide Mittel. Grundsätzlich<br />
sind die einzelnen Gesellschaften für die Verwaltung ihrer<br />
Liquiditätsüberschüsse beziehungsweise für die Beschaffung<br />
von Fremdkapital zur Deckung ihrer Liquiditätsbedürfnisse<br />
so lange selber verantwortlich, als sich diese im Rahmen der<br />
Konzernvorgaben bewegen. In davon abweichenden oder in<br />
der finanziellen Risikopolitik des Konzerns vorgesehenen Fällen<br />
ist eine Genehmigung durch die Konzernleitung erforderlich.<br />
Der Konzern überwacht die Liquiditätsrisiken mit einem periodischen<br />
Liquiditätsplanungsinstrument und verfügt über ausreichende<br />
Liquiditätsreserven, unbenutzte Kreditlimiten und<br />
sofort realisierbare Wertschriften, um seinen entsprechenden<br />
Verbindlichkeiten jederzeit nachzukommen. Die ausgezeichnete<br />
Kreditwürdigkeit des Konzerns erlaubt es weiter, die internationalen<br />
Finanzmärkte für Finanzierungszwecke effizient<br />
zu nutzen.
Vertragliche Fälligkeitsanalyse<br />
Mio. CHF Innerhalb<br />
1 Jahres<br />
Innerhalb<br />
2 Jahren<br />
Innerhalb<br />
3 Jahren<br />
Vertragliche Geldflüsse<br />
Innerhalb<br />
4 Jahren<br />
Innerhalb<br />
5 Jahren<br />
Später als in<br />
5 Jahren<br />
<strong>2010</strong><br />
Verbindlichkeiten aus<br />
Lieferungen und Leistungen<br />
Darlehen und Kredite<br />
2 303 2 303<br />
von Finanzinstituten 1 906 624 826 233 166 326 4 081<br />
Anleihen und Privatplazierungen 815 1 076 2 313 1 780 751 3 542 10 277<br />
Zinszahlungen 568 567 473 386 233 919 3 146<br />
Financial Leasing<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
27 29 14 11 5 63 149<br />
zu Absicherungszwecken netto1 (28) (24) 72 (14) 31 (27) 10<br />
Total 5 591 2 272 3 698 2 396 1 186 4 823 19 966<br />
2009<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
Lieferungen und Leistungen<br />
Darlehen und Kredite<br />
2 223 2 223<br />
von Finanzinstituten 3 347 666 752 1 150 107 236 6 258<br />
Anleihen und Privatplazierungen 1 392 682 1 062 2 454 2 166 4 098 11 854<br />
Zinszahlungen 738 627 615 482 384 1 255 4 101<br />
Financial Leasing<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
35 28 28 11 11 73 186<br />
zu Absicherungszwecken netto1 (40) (26) (16) (64) (13) (65) (224)<br />
Total 7 695 1 977 2 441 4 033 2 655 5 597 24 398<br />
Die Fälligkeitsanalyse weist die vertraglich vereinbarten<br />
(undiskontierten) Geldflüsse einschliesslich Zins- und Tilgungszahlungen<br />
aus. Die vertraglichen Zahlungen bemessen sich<br />
nach dem frühestmöglichen Datum, an welchem <strong>Holcim</strong> aufgefordert<br />
werden könnte, die Zahlung zu tätigen.<br />
Die variablen Zinszahlungen werden basierend auf den am<br />
31. Dezember gültigen Sätzen berechnet.<br />
Zinsrisiken<br />
Aufgrund von Marktzinsänderungen ist der Konzern schwankenden<br />
Finanzierungskosten und Wertschwankungen des<br />
Schuldenportfolios ausgesetzt. Infolge der aktuellen Finanzierungsstruktur<br />
wird das Zinssatzänderungsrisiko vorwiegend<br />
über das Verhältnis der fest/variabel verzinslichen Verschuldung<br />
gesteuert. In diesem Zusammenhang kann der Konzern<br />
unter anderem Zinssatzswaps eingehen, bei denen periodische<br />
Total<br />
Zinszahlungen ausgetauscht werden, die auf im voraus vereinbarten<br />
fixen und variablen Zinssätzen basieren.<br />
Zinssatzsensitivität<br />
Die Sensitivitätsanalyse des Konzerns basiert auf dem Zinsrisiko<br />
der variabel verzinsten finanziellen Verbindlichkeiten,<br />
die am 31. Dezember nicht abgesichert sind.<br />
Für die interne Berichterstattung an die Konzernleitung zur<br />
Evaluation des Zinsrisikos wird eine mögliche Veränderung von<br />
1 Prozentpunkt als sinnvolle Schwankung angenommen.<br />
Am 31. Dezember würde eine Veränderung des Zinssatzes um<br />
±1 Prozentpunkt den jährlichen Finanzaufwand, ohne Berücksichtigung<br />
der steuerlichen Effekte, um CHF 46 Millionen<br />
(2009: 68) erhöhen/mindern, vorausgesetzt alle anderen<br />
Annahmen bleiben unverändert. Die Berechnung wurde unter<br />
1 Die vertraglichen Geldfl üsse aus allen derivativen Finanzinstrumenten zu Absicherungszwecken beinhalten sowohl Geldzufl üsse als auch Geldabfl üsse.<br />
Weitere Informationen sind in Erläuterung 31 enthalten.<br />
144 145<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Berücksichtigung der abgesicherten Positionen vorgenommen.<br />
Die Zinssatzsensitivität hat sich gegenüber dem Vorjahr reduziert,<br />
hauptsächlich aufgrund der Abnahme des Anteils der<br />
Finanzverbindlichkeiten zu variablen Zinssätzen an den totalen<br />
Finanzverbindlichkeiten von 49 Prozent auf 42 Prozent.<br />
Die im Eigenkapital erfassten Wertschwankungen der derivativen<br />
Instrumente sind im Verhältnis zum gesamten Eigenkapital<br />
nicht materiell.<br />
Währungsrisiken<br />
Der Konzern ist international in rund 70 Ländern tätig und ist<br />
daher Währungsrisiken ausgesetzt.<br />
Die Umrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe in die Konzernwährung<br />
führt zu Umrechnungsdifferenzen. Der Konzern<br />
kann gewisse Nettoinvestitionen im Ausland mit Fremdwährungskrediten<br />
oder anderen Instrumenten absichern. Absicherungen<br />
auf Nettoinvestitionen werden gleich behandelt wie<br />
jene von Cashflows. Bis zu dem Ausmass, wo sich die Absicherung<br />
von Nettoinvestitionen in ausländische Tochtergesellschaften<br />
als wirksam erweist, werden Währungsgewinne<br />
oder -verluste aus solchen Transaktionen im Eigenkapital<br />
berücksichtigt und sind in den Umrechnungsdifferenzen<br />
enthalten.<br />
Aufgrund des lokalen Charakters des Baustoffgeschäfts ist das<br />
währungsbedingte Transaktionsrisiko als eher gering zu<br />
betrachten. Währungsrisiken ergeben sich primär aus der Tatsache,<br />
dass Konzerngesellschaften ihre Umsätze in lokaler<br />
Währung erwirtschaften, während Investitionen und der Schuldendienst<br />
unter Umständen in einer Fremdwährung erfolgen.<br />
In solchen Fällen können Konzerngesellschaften derivative<br />
Finanzkontrakte eingehen, die entweder als “Cash Flow Hedge”<br />
oder “Fair Value Hedge” qualifizieren. Dies beinhaltet nicht die<br />
Absicherungen von zukünftigen Transaktionen, da diese Absicherungen<br />
als wirtschaftlich nicht notwendig erachtet werden.<br />
Fremdwährungssensitivität<br />
Die Sensitivitätsanalyse des Konzerns basiert auf dem Nettotransaktionsrisiko,<br />
welches entsteht, wenn am 31. Dezember<br />
monetäre finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in<br />
einer anderen Währung als der funktionalen Währung gehalten<br />
werden. Das Nettotransaktionsrisiko aus Fremdwährungspositionen<br />
entsteht vorwiegend durch den Gebrauch von CHF, USD<br />
und EUR gegenüber den Währungen, in denen der Konzern<br />
tätig ist.<br />
Für die interne Berichterstattung an die Konzernleitung zur<br />
Evaluation des Währungsrisikos wird eine mögliche Veränderung<br />
von 5 Prozent als sinnvolle Schwankung angenommen.<br />
Eine Veränderung von ±5 Prozent des CHF, USD oder EUR gegenüber<br />
den entsprechenden Währungen, in welchen der Konzern<br />
tätig ist, hätte im laufenden wie auch im Vorjahr, unter Berücksichtigung<br />
der abgesicherten Positionen, einen unwesentlichen<br />
Einfluss auf den Kursverlust netto gehabt.<br />
Die im Eigenkapital erfassten Wertschwankungen der derivativen<br />
Instrumente sind im Verhältnis zum gesamten Eigenkapital<br />
nicht materiell.<br />
Aktien- und Wertpapierrisiken<br />
Grundsätzlich kauft oder hält der Konzern keine Aktien, Optionen<br />
auf Aktien oder anderen Eigenkapitalinstrumente, welche<br />
nicht im direkten Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit<br />
des Konzerns stehen.<br />
Kapitalstruktur<br />
Im Rahmen der Kapitalbewirtschaftung ist es das Ziel des Konzerns,<br />
die laufenden finanziellen Bedürfnisse zur Unternehmensfortführung<br />
sicherzustellen und die notwendigen Mittel<br />
zur Erreichung der Wachstumsziele bereitzustellen, um damit<br />
Mehrwerte für die Aktionäre und andere Interessengruppen<br />
zu generieren und eine kostengünstige risikooptimierte Kapitalstruktur<br />
aufrechtzuhalten.<br />
Der Konzern bewirtschaftet die Kapitalstruktur und nimmt im<br />
Hinblick auf die Veränderung der ökonomischen Bedingungen,<br />
der Geschäftsaktivitäten, des Investitions- und Expansionsprogramms<br />
und der Risiken der zugrundeliegenden Vermögenswerte<br />
Anpassungen vor. Um die Kapitalstruktur zu bewirtschaften,<br />
kann der Konzern die Dividendenzahlungen anpassen,<br />
Kapitalrückzahlungen an die Aktionäre vornehmen, neue<br />
Aktien ausgeben, Schulden erhöhen oder Vermögenswerte zur<br />
Reduktion von Schulden veräussern.<br />
Der Konzern überwacht die Kapitalstruktur unter anderem mit<br />
den Kennzahlen Funds from operations im Verhältnis zu den<br />
Nettofinanzschulden und dem Verhältnis der Nettofinanzschulden<br />
zum Eigenkapital (Gearing).<br />
Die Funds from operations berechnen sich aus dem in der konsolidierten<br />
Erfolgsrechnung ausgewiesenen Konzerngewinn<br />
zuzüglich Abschreibungen und Wertminderungen. Die Nettofinanzschulden<br />
berechnen sich aus den Finanzverbindlichkei-
ten abzüglich Flüssige Mittel, wie in der konsolidierten Bilanz<br />
ausgewiesen.<br />
Das Gearing berechnet sich aus den Nettofinanzschulden dividiert<br />
durch das Total Eigenkapital, wie in der konsolidierten<br />
Bilanz ausgewiesen.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> war es das unveränderte Ziel des Konzerns, die<br />
Funds from operations im Verhältnis zu den Nettofinanzschulden<br />
bei mindestens 25 Prozent und das Gearing unter 100 Prozent<br />
zu halten, um ein solides Investment Grade Rating beizubehalten.<br />
Aufgrund der überproportional reduzierten Nettofinanzschulden<br />
lag die Kennziffer Funds from operations/Nettofinanzschulden<br />
trotz einem tieferen Konzerngewinn über Vorjahresniveau.<br />
Der Rückgang des Gearing resultiert aus den überproportional<br />
gesunkenen Nettofinanzschulden im Vergleich zur Abnahme<br />
des Eigenkapitals. Das Eigenkapital nahm im Jahr <strong>2010</strong> um<br />
4,2 Prozent ab, was massgeblich auf die im Geschäftsjahr<br />
er fassten Währungsumrechnungseffekte und die bezahlten<br />
Dividenden zurückzuführen ist.<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Konzerngewinn 1 621 1 958<br />
Abschreibungen und Wertminderungen (Erläuterung 9) 1 934 1 858<br />
Funds from operations 3 555 3 816<br />
Finanzverbindlichkeiten (Erläuterung 29) 14 749 18 307<br />
Flüssige Mittel (Erläuterung 17) (3 386) (4 474)<br />
Nettofinanzschulden 11 363 13 833<br />
Funds from operations/Nettofinanzschulden 31,3% 27,6%<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Nettofinanzschulden 11 363 13 833<br />
Total Eigenkapital 21 121 22 044<br />
Gearing 53,8% 62,8%<br />
Kreditrisiken<br />
Kreditrisiken ergeben sich für den Konzern aus der Möglichkeit,<br />
dass Kunden nicht mehr fähig sind, ihren eingegangenen Verpflichtungen<br />
nachzukommen. Um diesem Risiko in genügendem<br />
Ausmass Rechnung zu tragen, wird die Kreditwürdigkeit<br />
der verschiedenen Kunden regelmässig überprüft.<br />
Kreditrisiken sowie Risiken im Zusammenhang mit dem Ausfall<br />
einer Gegenpartei werden permanent überwacht. Das Gegenparteienrisiko<br />
im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten<br />
ist auf eine grosse Anzahl von bedeutenden Finanzinstituten<br />
verteilt. Aufgrund der ausgezeichneten Kreditratings dieser<br />
Gegenparteien erwartet der Konzern keine Ausfälle. Per Ende<br />
Jahr besteht keine wesentliche Konzentration von Kreditrisiken<br />
mit einer einzelnen Gegenpartei oder einer Gruppe von Gegenparteien.<br />
Das maximale Kreditrisiko ist durch die Buchwerte der finanziellen<br />
Aktiven inklusive derivativer Finanzinstrumente in der<br />
konsolidierten Bilanz ausgewiesen.<br />
Rechnungslegung für derivative Finanzinstrumente<br />
und Absicherungsgeschäfte<br />
Derivate werden bei Vertragsabschluss erstmals zum Fair Value<br />
erfasst. Danach wird ihr Fair Value jeweils neu bewertet. Die<br />
Verbuchung des aus einer nachfolgenden Bewertung resultierenden<br />
Gewinns oder Verlusts hängt von der Art des abgesicherten<br />
Sachverhalts ab. Im Zeitpunkt des Abschlusses eines<br />
derivativen Finanzinstrumentes wird dieses in einer der folgenden<br />
Kategorien erfasst: (a) Absicherung des Fair Values von in<br />
der Bilanz erfassten Aktiven und Passiven (fair value hedge),<br />
(b) Absicherung von spezifischen Risiken im Zusammenhang<br />
mit bilanzierten Aktiven oder Passiven, beispielsweise zukünftigen<br />
Zinszahlungen auf variabel verzinslichen Schulden (cash<br />
flow hedge), (c) Absicherung des Währungsrisikos einer festen<br />
146 147<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Verpflichtung (cash flow hedge) oder (d) Absicherung einer<br />
Nettoinvestition in ausländischen Tochtergesellschaften (net<br />
investment hedge).<br />
Wertänderungen des Fair Values eines derivativen Finanzinstrumentes,<br />
welches als “Fair Value Hedge” qualifiziert und eine<br />
hohe Wirksamkeit des Sicherungsgeschäfts ausweist, werden<br />
zusammen mit der Wertänderung des Fair Values der abgesicherten<br />
Bilanzposition in der Erfolgsrechnung erfasst.<br />
Wertänderungen des Fair Values eines derivativen Finanzinstrumentes,<br />
welches als “Cash Flow Hedge” qualifiziert und eine hohe<br />
Wirksamkeit des Sicherungsgeschäfts ausweist, werden ausserhalb<br />
der Erfolgsrechnung erfasst. Wo ein Sicherungsgeschäft zu<br />
einer anschliessenden Erfassung in der Konzernbilanz führt, beispielsweise<br />
von Sachanlagen oder einer Verbindlichkeit, werden<br />
ursprünglich im Eigenkapital erfasste Gewinne oder Verluste aus<br />
Bewertungsänderungen auf die nicht finan ziellen Aktiven und<br />
Passiven übertragen. Ansonsten werden im Eigenkapital erfasste<br />
Wertveränderungen im Zusammenhang mit der Absicherung<br />
eines Cashflows in derjenigen Periode in der Erfolgsrechnung<br />
erfasst, in der die Cashflows (z.B. Zinszahlungen oder Zahlungen<br />
im Zusammenhang mit abgesicherten Verpflichtungen) aus dem<br />
abgesicherten Grundgeschäft erfolgswirksam werden.<br />
Wertänderungen des Fair Values eines derivativen Finanzinstrumentes,<br />
welches als Nettoinvestitions-Absicherung qualifiziert<br />
wird und eine hohe Wirksamkeit des Sicherungsgeschäfts<br />
ausweist, werden ausserhalb der Erfolgsrechnung erfasst und<br />
sind in den kumulierten Umrechnungsdifferenzen enthalten.<br />
Zum Zeitpunkt der Veräusserung der ausländischen Einheit<br />
werden die im Eigenkapital zurückgestellten Beträge in die<br />
Erfolgsrechnung umgebucht.<br />
Gewisse derivative Transaktionen, denen im Rahmen der Risikopolitik<br />
des Konzerns eine hohe wirtschaftliche Effektivität<br />
beigemessen wird, erfüllen die Kriterien von IAS 39 (hedge<br />
accounting) nicht. Wertveränderungen des Fair Values dieser<br />
Instrumente werden in der entsprechenden Periode erfolgswirksam<br />
erfasst.<br />
Im Falle eines Verkaufs eines Sicherungsgeschäfts oder wenn<br />
ein solches nicht mehr den Kriterien einer Bilanzierung gemäss<br />
IAS 39 entspricht, verbleiben die bis anhin im Eigenkapital<br />
erfassten kumulierten Gewinne oder Verluste so lange im<br />
Eigenkapital, bis die eingegangene Verpflichtung realisiert<br />
wird. Wenn die Realisierung einer eingegangenen Verpflichtung<br />
als nicht mehr wahrscheinlich erachtet wird, werden die<br />
bis anhin im Eigenkapital erfassten kumulierten Gewinne und<br />
Verluste aus dem Eigenkapital ausgebucht und in der Erfolgsrechnung<br />
erfasst. Trifft dies auf die Absicherung von Fair Values<br />
zu, so wird eine entsprechende Bewertungsdifferenz auf dem<br />
Grundgeschäft erfolgswirksam über die Restlaufzeit angepasst.<br />
Für jedes derivative Finanzinstrument wird die Beziehung zwischen<br />
dem Sicherungsgeschäft (hedge) und der abgesicherten<br />
Position beim Eingehen einer entsprechenden Transaktion<br />
dokumentiert. Teil dieser Dokumentation sind die mit einem<br />
Sicherungsgeschäft zu erreichenden Risikomanagementziele<br />
und der Bezug zur geltenden finanziellen Risikomanagementstrategie.<br />
Dadurch kann jedes derivative Finanzinstrument<br />
einem Grundgeschäft oder einer Investition in einer ausländischen<br />
Einheit zugeordnet werden. Die Wirksamkeit eines Sicherungsinstrumentes<br />
in Bezug auf die Absicherung von Fair<br />
Values oder zur Absicherung eines Cashflows wird sowohl im<br />
Zeitpunkt des Eingehens eines derivativen Finanzkontraktes<br />
geprüft und dokumentiert als auch während der gesamten Vertragsdauer<br />
perio disch überwacht. Darin eingeschlossen sind<br />
Umrechnungsgewinne und -verluste auf abgesicherten Investitionen<br />
im Ausland.<br />
Die Fair Values der verschiedenen derivativen Finanzinstrumente,<br />
welche im Rahmen von Sicherungsgeschäften eingegangen<br />
wurden, sind in Erläuterung 31 zur Konzernrechnung zu finden.<br />
Veränderungen der Eigenkapitalpositionen “Reserve aus Cashflow-Absicherungen”<br />
werden in der “Veränderung des konsolidierten<br />
Eigenkapitals <strong>Holcim</strong>” gezeigt.
Bestimmung der Fair Values<br />
Die Fair Values von börsengehandelten derivativen Finanzinstrumenten<br />
und zur Veräusserung verfügbaren finanziellen<br />
Vermögenswerten basieren grundsätzlich auf Marktpreisen am<br />
Ende der Berichtsperiode. Fair Values im Zusammenhang mit<br />
Zinssatzswaps werden auf Basis des Barwertes der zukünftig<br />
geschätzten Cashflows ermittelt. Der Fair Value von Fremdwährungstermingeschäften<br />
wird mittels offizieller Fremdwährungsterminkurse<br />
am Ende der Berichtsperiode ermittelt.<br />
Zur Ermittlung der Fair Values von nicht gehandelten Derivaten<br />
und anderen Finanzinstrumenten gelangen verschiedene<br />
Bewertungsmodelle zur Anwendung. Sie basieren auf Annahmen,<br />
welche die aktuellen Marktgegebenheiten am Ende der<br />
Berichtsperiode berücksichtigen. Die Fair Values der übrigen<br />
Finanzinstrumente werden mittels alternativer Techniken (z.B.<br />
Modelle zur Preisfestsetzung von Optionen und zur Bestimmung<br />
geschätzter diskontierter Cashflows) bestimmt.<br />
Es wird angenommen, dass die fortgeführten Anschaffungskosten<br />
(amortized cost) von Finanzaktiven und -passiven mit<br />
einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr in etwa den Fair<br />
Values entsprechen.<br />
148 149<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Fair-Value-Hierarchie<br />
Der Konzern verwendet folgende Hierarchie zur Bestimmung<br />
und Offenlegung von Fair Values der Finanzinstrumente:<br />
Level 1: In aktiven Märkten notierte Preise (ohne Anpassungen)<br />
für gleichartige Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten.<br />
Level 2: Andere Bewertungsmethode, für welche die Eingabeparameter,<br />
die einen wesentlichen Einfluss auf den<br />
verbuchten Fair Value haben, auf direkt oder indirekt<br />
beobachtbaren Marktinformationen basieren.<br />
Level 3: Bewertungsmethode, bei welcher die Eingabeparameter,<br />
die einen wesentlichen Einfluss auf den verbuchten<br />
Fair Value haben, nicht auf den beobachtbaren<br />
Marktinformationen basieren.<br />
Die nachfolgende Tabelle weist die Finanzinstrumente aus,<br />
welche zu Fair Value erfasst und bemessen werden:<br />
Mio. CHF<br />
<strong>2010</strong><br />
Finanzanlagen<br />
Zur Veräusserung verfügbare finanzielle Vermögenswerte<br />
Level 1 Level 2 Total<br />
– Wertschriften 30 0 30<br />
– Beteiligungen an Dritten 5 0 5<br />
– Andere (Erläuterung 20, 26) 0 353 353<br />
Derivative Finanzinstrumente zu Absicherungszwecken (Erläuterung 31) 0 80 80<br />
Finanzverbindlichkeiten<br />
Derivative Finanzinstrumente zu Absicherungszwecken (Erläuterung 31) 0 137 137<br />
2009<br />
Finanzanlagen<br />
Zur Veräusserung verfügbare finanzielle Vermögenswerte<br />
– Wertschriften 33 0 33<br />
– Beteiligungen an Dritten 4 0 4<br />
– Andere 0 0 0<br />
Derivative Finanzinstrumente zu Absicherungszwecken (Erläuterung 31) 0 86 86<br />
Finanzverbindlichkeiten<br />
Derivative Finanzinstrumente zu Absicherungszwecken (Erläuterung 31) 0 87 87
Anhang zur Konzernrechnung<br />
1 Veränderungen im Konsolidierungskreis<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> gab es keine Unternehmenszusammenschlüsse,<br />
die entweder einzeln wesentlich waren oder auf<br />
aggregierter Basis wesentlich wurden.<br />
Im Geschäftsjahr 2009 änderte sich der Konsolidierungskreis<br />
vor allem aufgrund folgender Neu- und Dekonsolidierungen:<br />
Neukonsolidierungen 2009 Seit<br />
<strong>Holcim</strong> Australia 1. Oktober 2009<br />
Cement Australia (50 Prozent) 1. Oktober 2009<br />
Dekonsolidierung 2009 Seit<br />
United Cement Company of Nigeria <strong>Ltd</strong> 1. April 2009<br />
Am 1. Oktober 2009 erwarb <strong>Holcim</strong> 100 Prozent des Aktienkapitals<br />
von <strong>Holcim</strong> Australia (ehemals Cemex Australia) inklusive<br />
deren Beteiligung von 25 Prozent an Cement Australia.<br />
Aufgrund der Akquisition von <strong>Holcim</strong> Australia erhöhte sich die<br />
Beteiligung von <strong>Holcim</strong> an Cement Australia von 50 Prozent auf<br />
75 Prozent. Bis zum 30. September 2009 wurde die 50-Prozent-<br />
Beteiligung an Cement Australia als Joint Venture quotenkonsolidiert.<br />
Seit dem 1. Oktober 2009 wird Cement Australia voll<br />
konsolidiert.<br />
Die aus der Akquisition resultierenden identifizierbaren Aktiven<br />
und Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:<br />
Aktiven und Verbindlichkeiten aus der Akquisition von <strong>Holcim</strong><br />
Australia und Cement Australia (konsolidiert)<br />
Mio. CHF Fair Value Buchwert1 Umlaufvermögen 648 648<br />
Sachanlagen 1 852 1 635<br />
Übriges Anlagevermögen 227 304<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten (492) (479)<br />
Langfristige Rückstellungen (238) (148)<br />
Andere langfristige Verbindlichkeiten (372) (383)<br />
Nettoaktiven 1 625 1 577<br />
Bisherige Nettoaktiven<br />
von Cement Australia (50 Prozent) (201)<br />
Nicht beherrschende Anteile an<br />
Cement Australia (25 Prozent) (100)<br />
Erworbene Nettoaktiven 1 324<br />
Total Kaufpreis (Flüssige Mittel) 1 725<br />
Fair Value der erworbenen Nettoaktiven (1 324)<br />
Goodwill 401<br />
1 Nicht enthalten ist der Goodwill, welcher vor der Akquisition in den Büchern<br />
von Cement Australia stand.<br />
150 151<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Der im Rahmen der Akquisition entstandene Goodwill beträgt<br />
insgesamt CHF 401 Millionen, wovon CHF 98 Millionen bereits<br />
vorher in den Büchern des ehemaligen Joint Ventures Cement<br />
Australia standen. Der Goodwill wird der starken Marktpräsenz<br />
sowohl von <strong>Holcim</strong> Australia als auch von Cement Australia in<br />
Australien sowie den hervorragend positionierten und strategisch<br />
wichtigen Rohmaterialvorkommen zugeschrieben.<br />
<strong>Holcim</strong> Australia und Cement Australia (50 Prozent) leisteten<br />
für die Periode vom 1. Oktober 2009 bis 31. Dezember 2009<br />
einen Beitrag von CHF 40 Millionen an den Konzerngewinn.<br />
Unter der Annahme, dass die Akquisition bereits am 1. Januar<br />
2009 erfolgte, wären der konsolidierte Nettoverkaufsertrag um<br />
CHF 1268 Millionen und der Konzerngewinn um CHF 123 Millionen<br />
höher ausgefallen.<br />
Am 1. April 2009 wurde United Cement Company of Nigeria <strong>Ltd</strong><br />
wegen der Beendung gemeinschaftlicher Führung dekonsolidiert<br />
und aufgrund des nach wie vor massgeblichen Einflusses<br />
als assoziiertes Unternehmen erfasst. Dies führte beim <strong>Holcim</strong>-<br />
Konzern zum Abgang der bisher proportional erfassten Anteile<br />
an den gesamten Aktiven und Verbindlichkeiten im Betrag von<br />
CHF 476 Millionen beziehungsweise CHF 533 Millionen und der<br />
Erfassung als assoziiertes Unternehmen zu null Anschaffungskosten.<br />
Die Unternehmenszusammenschlüsse, die während der Berichtsperioden<br />
stattfanden und einzeln betrachtet unwesentlich<br />
sind, werden in Erläuterung 40 ausgewiesen. Unter der Annahme,<br />
dass diese Akquisitionen bereits am 1. Januar <strong>2010</strong> stattgefunden<br />
hätten, wären der konsolidierte Nettoverkaufsertrag<br />
und der Konzerngewinn im wesentlichen unverändert geblieben.<br />
Eine Übersicht über die Konzerngesellschaften, Joint Ventures<br />
und assoziierten Unternehmen befindet sich unter dem Titel<br />
“Wesentliche Gesellschaften des <strong>Holcim</strong>-Konzerns” auf den<br />
Seiten 196 bis 198.
2 Fremdwährungen<br />
In der folgenden Tabelle sind die wichtigsten Wechselkurse<br />
dargestellt, welche für die Umrechnungen benutzt wurden.<br />
Erfolgsrechnung Bilanz<br />
Durchschnittskurse in CHF Jahresendkurse in CHF<br />
<strong>2010</strong> 2009 ±% 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009 ±%<br />
1 EUR 1.38 1.51 –8,6 1.25 1.49 –16,1<br />
1 GBP 1.61 1.70 –5,3 1.45 1.66 –12,7<br />
1 USD 1.04 1.09 –4,6 0.94 1.03 –8,7<br />
1 CAD 1.01 0.95 +6,3 0.94 0.98 –4,1<br />
100 MXN 8.24 8.02 +2,7 7.56 7.88 –4,1<br />
100 INR 2.28 2.24 +1,8 2.09 2.21 –5,4<br />
100 THB 3.27 3.15 +3,8 3.09 3.08 +0,3<br />
1 000 IDR 0.12 0.11 +9,1 0.10 0.11 –9,1<br />
100 PHP 2.31 2.28 +1,3 2.14 2.23 –4,0<br />
1 AUD 0.96 0.86 +11,6 0.95 0.93 +2,2<br />
152 153<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
3 Information nach Berichtssegmenten<br />
Europa Nordamerika Lateinamerika<br />
<strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009<br />
Kapazität und Absatz<br />
Mio. t<br />
Jahresproduktionskapazität Zement 50,0 49,4 23,2 20,6 33,4 31,0<br />
Zementabsatz 26,2 26,9 11,1 10,7 22,7 22,8<br />
– Davon reife Märkte 16,3 16,1 11,1 10,7<br />
– Davon aufstrebende Märkte 9,9 10,8 22,7 22,8<br />
Mineralischer Bindemittelabsatz 1,6 1,5 1,5 1,3<br />
Zuschlagstoffabsatz 77,6 78,4 39,2 40,2 12,2 11,8<br />
– Davon reife Märkte 69,4 70,0 39,2 40,2<br />
– Davon aufstrebende Märkte 8,2 8,4 12,2 11,8<br />
Asphaltabsatz<br />
Mio. m<br />
5,7 5,6 4,9 5,4<br />
3<br />
Transportbetonabsatz 16,0 17,0 5,6 5,5 10,5 10,1<br />
– Davon reife Märkte 14,1 14,7 5,6 5,5<br />
– Davon aufstrebende Märkte<br />
Erfolgsrechnung, Bilanz<br />
und Geldflussrechnung<br />
Mio. CHF<br />
1,9 2,3 10,5 10,1<br />
Nettoverkaufsertrag Drittkunden 6 391 7 207 3 240 3 480 3 442 3 324<br />
Nettoverkaufsertrag andere Segmente 144 113 24<br />
Total Nettoverkaufsertrag 6 535 7 320 3 240 3 480 3 442 3 348<br />
– Davon reife Märkte 5 402 5 911 3 240 3 480<br />
– Davon aufstrebende Märkte 1 133 1 409 3 442 3 348<br />
Betrieblicher EBITDA 1 045 1 232 460 400 999 1 076<br />
– Davon reife Märkte 717 826 460 400<br />
– Davon aufstrebende Märkte 328 406 999 1 076<br />
Betriebliche EBITDA-Marge in %<br />
Betriebliche Abschreibungen<br />
16,0 16,8 14,2 11,5 29,0 32,1<br />
und Wertminderungen (652) (749) (360) (360) (209) (197)<br />
Betriebsgewinn 393 483 100 40 790 879<br />
Betriebsgewinn-Marge in %<br />
Abschreibungen und Wertminderungen<br />
6,0 6,6 3,1 1,1 23,0 26,3<br />
auf nicht betrieblichen Aktiven (2) (6) (5) (2) (2)<br />
Übriger (Aufwand) Ertrag<br />
Gewinnanteile von assoziierten<br />
(28) 51 456 (33) (168) (123)<br />
Unternehmen 24 35<br />
Übriger Finanzertrag 19 44 1 3 12 6<br />
EBITDA 1 062 1 368 922 372 845 959<br />
Beteiligungen assoziierte Unternehmen 172 172 2 3<br />
Netto betriebliche Aktiven 8 738 10 551 6 809 7 532 4 000 3 844<br />
Total Aktiven 14 379 16 430 7 882 9 240 5 315 5 561<br />
Total Fremdkapital 6 793 8 241 5 375 6 587 3 387 3 442<br />
Geldfluss aus Geschäftstätigkeit 968 923 260 235 493 570<br />
Geldfluss-Marge in % 14,8 12,6 8,0 6,8 14,3 17,0<br />
Anschaffungskosten Segmentvermögen1 750 798 101 474 312 397<br />
Geldfluss aus Investitionstätigkeit2 (625) (256) 601 (437) (316) (415)<br />
Wertminderung3 Personal<br />
(51) (108) (3) (20)<br />
Personalbestand 19 690 20 800 6 668 8 016 12 710 12 626<br />
1 Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte.<br />
2 Nettoinvestitionen in Sachanlagen, Konzerngesellschaften, Finanzanlagen, immateriellem und sonstigem Anlagevermögen.<br />
Siehe weiter konsolidierte Geldfl ussrechnung, Fussnote 1.<br />
3 In Abschreibungen und Wertminderungen auf betrieblichen beziehungsweise nicht betrieblichen Aktiven enthalten.
Afrika, Naher Osten Asien, Ozeanien Corporate/Eliminationen Total Konzern<br />
<strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009<br />
11,2 11,2 93,7 90,7 211,5 202,9<br />
8,9 8,8 71,4 67,3 (3,6) (4,6) 136,7 131,9<br />
4,7 3,2 (0,6) (0,5) 31,5 29,5<br />
8,9 8,8 66,7 64,1 (3,0) (4,1) 105,2 102,4<br />
1,0 0,7 4,1 3,5<br />
2,5 2,6 26,4 10,4 157,9 143,4<br />
23,2 7,3 131,8 117,5<br />
2,5 2,6 3,2 3,1 26,1 25,9<br />
10,6 11,0<br />
1,1 1,1 12,7 8,1 45,9 41,8<br />
5,8 1,9 25,5 22,1<br />
1,1 1,1 6,9 6,2 20,4 19,7<br />
1 098 1 204 7 482 5 917 21 653 21 132<br />
2 476 501 (620) (640)<br />
1 098 1 206 7 958 6 418 (620) (640) 21 653 21 132<br />
2 319 977 (305) (305) 10 656 10 063<br />
1 098 1 206 5 639 5 441 (315) (335) 10 997 11 069<br />
359 373 1 820 1 760 (170) (211) 4 513 4 630<br />
402 214 (57) (63) 1 522 1 377<br />
359 373 1 418 1 546 (113) (148) 2 991 3 253<br />
32,7 30,9 22,9 27,4 20,8 21,9<br />
(55) (56) (589) (459) (29) (28) (1 894) (1 849)<br />
304 317 1 231 1 301 (199) (239) 2 619 2 781<br />
27,7 26,3 15,5 20,3 12,1 13,2<br />
(1) (2) (30) 1 (40) (9)<br />
(16) (28) (40) (55) (197) 394 7 206<br />
8 12 213 255 245 302<br />
1 45 24 106 4 183 82<br />
343 346 1 834 1 743 (18) 441 4 988 5 229<br />
2 2 72 59 1 184 1 293 1 432 1 529<br />
695 842 9 371 9 331 204 275 29 817 32 375<br />
1 250 1 407 14 095 14 434 1 338 2 134 44 259 49 206<br />
620 739 4 030 3 860 2 933 4 293 23 138 27 162<br />
247 294 1 572 1 680 119 186 3 659 3 888<br />
22,5 24,4 19,8 26,2 0,0 0,0 16,9 18,4<br />
97 90 580 819 14 3 1 854 2 581<br />
(98) (112) (233) (492) (691) (2 718) (1 362) (4 430)<br />
(1) (1) (4) (7) (6) (65) (136)<br />
2 213 2 256 38 172 36 858 857 942 80 310 81 498<br />
154 155<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Überleitungsrechnung der Ergebnisse zur konsolidierten Erfolgsrechnung des <strong>Holcim</strong>-Konzerns<br />
Mio. CHF Erläuterungen <strong>2010</strong> 2009<br />
Betriebsgewinn 2 619 2 781<br />
Betriebliche Abschreibungen und Wertminderungen 9 1 894 1 849<br />
Betrieblicher EBITDA 4 513 4 630<br />
Übriger Ertrag 11 7 206<br />
Abschreibungen und Wertminderungen auf nicht betrieblichen Aktiven 9 40 9<br />
Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen 23 245 302<br />
Übriger Finanzertrag 12 183 82<br />
EBITDA 4 988 5 229<br />
Betriebliche Abschreibungen und Wertminderungen 9 (1 894) (1 849)<br />
Abschreibungen und Wertminderungen auf nicht betrieblichen Aktiven 9 (40) (9)<br />
Zinsertrag aus Flüssigen Mitteln und Wertschriften 12 79 91<br />
Finanzaufwand 13 (897) (881)<br />
Konzerngewinn vor Steuern 2 236 2 581<br />
4 Information nach Produktlinien<br />
Zement 1<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Erfolgsrechnung, Bilanz<br />
und Geldflussrechnung<br />
Mio. CHF<br />
Nettoverkaufsertrag Drittkunden 12 572 12 608<br />
Nettoverkaufsertrag andere Segmente 1 376 1 200<br />
Total Nettoverkaufsertrag 13 948 13 808<br />
Betrieblicher EBITDA 3 755 3 924<br />
Betriebliche EBITDA-Marge in % 26,9 28,4<br />
Betriebsgewinn 2 551 2 730<br />
Netto betriebliche Aktiven 19 907 20 944<br />
Anschaffungskosten Segmentvermögen2 1 495 2 260<br />
Geldfluss aus Investitionstätigkeit3 (1 529) (2 490)<br />
Personal<br />
Personalbestand 51 133 50 335<br />
1 Zement, Klinker und andere hydraulische Bindemittel.<br />
2 Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte.<br />
3 Nettoinvestitionen in Sachanlagen, Konzerngesellschaften, Finanzanlagen, immateriellem und sonstigem Anlagevermögen.<br />
Siehe weiter konsolidierte Geldfl ussrechnung, Fussnote 1.
Zuschlagstoffe Weitere Baustoffe<br />
und Serviceleistungen<br />
Corporate/Eliminationen Total<br />
Konzern<br />
<strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009<br />
1 571 1 391 7 510 7 133 21 653 21 132<br />
924 745 597 509 (2 897) (2 454)<br />
2 495 2 136 8 107 7 642 (2 897) (2 454) 21 653 21 132<br />
530 421 228 285 4 513 4 630<br />
21,2 19,7 2,8 3,7 20,8 21,9<br />
198 102 (130) (51) 2 619 2 781<br />
5 822 6 723 4 088 4 708 29 817 32 375<br />
168 140 188 179 3 2 1 854 2 581<br />
(76) (1 620) (154) (138) 397 (182) (1 362) (4 430)<br />
6 478 6 850 22 577 23 725 122 588 80 310 81 498<br />
156 157<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
5 Information nach Ländern<br />
Nettoverkaufsertrag<br />
Langfristige<br />
Drittkunden<br />
Vermögenswerte<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009<br />
Schweiz 746 737 1 005 1 034<br />
USA 1 933 2 289 5 811 6 628<br />
Grossbritannien 1 975 2 071 2 506 3 010<br />
Australien 2 126 800 2 390 2 403<br />
Indien 3 557 3 317 5 326 5 550<br />
Sonstige Länder 11 316 11 918 15 366 16 851<br />
Total Konzern 21 653 21 132 32 404 35 476<br />
Nettoverkaufserträge an externe Kunden basieren primär auf<br />
dem Standort der Vermögenswerte (Herkunft der Erträge).<br />
Die hier ausgewiesenen langfristigen Vermögenswerte<br />
umfassen Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte.<br />
6 Veränderung des Nettoverkaufsertrags<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Mengen und Preise (444) (2 510)<br />
Veränderung Konsolidierungskreis 1 147 195<br />
Veränderung Währungsumrechnung (182) (1 710)<br />
Total 521 (4 025)
7 Produktionsaufwand der verkauften Produkte und Leistungen<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Materialaufwand (3 488) (3 309)<br />
Brennstoffaufwand (1 420) (1 383)<br />
Elektrizitätsaufwand (979) (952)<br />
Personalaufwand (1 852) (1 783)<br />
Abschreibungen und Wertminderungen (1 528) (1 472)<br />
Übriger Produktionsaufwand (3 079) (2 908)<br />
Bestandesveränderungen der Vorräte (33) (265)<br />
Total (12 379) (12 072)<br />
8 Distributions- und Verkaufsaufwand<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Distributionsaufwand (4 582) (4 144)<br />
Verkaufsaufwand (696) (684)<br />
Total (5 278) (4 828)<br />
9 Übersicht der Abschreibungen und Wertminderungen<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Produktionsanlagen (1 528) (1 472)<br />
Distributions- und Verkaufsanlagen (246) (247)<br />
Verwaltungsanlagen (120) (130)<br />
Total betriebliche Abschreibungen und Wertminderungen (A) (1 894) (1 849)<br />
Wertminderungen auf Beteiligungen an assoziierten Unternehmen (30) 0<br />
Ordentliche Abschreibungen auf nicht betrieblichen Aktiven (4) (9)<br />
Unübliche Abschreibungen (6) 0<br />
Total Abschreibungen und Wertminderungen auf nicht betrieblichen Aktiven (B) (40) (9)<br />
Total Abschreibungen und Wertminderungen (A+B) (1 934) (1 858)<br />
Davon Abschreibungen auf Sachanlagen (1 711) (1 603)<br />
10 Veränderung des betrieblichen EBITDA<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Mengen, Preise und Kosten (284) (270)<br />
Veränderung Konsolidierungskreis 188 (39)<br />
Veränderung Währungsumrechnung (21) (394)<br />
Total (117) (703)<br />
158 159<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
11 Übriger Ertrag<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Dividendenertrag 5 13<br />
Übriger ordentlicher Ertrag 42 202<br />
Abschreibungen und Wertminderungen auf nicht betrieblichen Aktiven (40) (9)<br />
Total 7 206<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> beinhaltet die Position “Übriger ordentlicher<br />
Ertrag” hauptsächlich Gewinne aus der Veräusserung von Sachanlagen.<br />
Im Jahr 2009 enthält die Position “Übriger ordentlicher<br />
Ertrag” den Gewinn aus der Veräusserung von Panamá Cement<br />
Holding S.A., Caricement Antilles N.V., Cimenterie Nationale<br />
S.E.M. Haiti sowie Cementos Colón S.A. in Höhe von CHF 66 Millionen,<br />
plus den Ertrag aus der Auflösung einer nicht mehr<br />
benötigten Rückstellung für ein hängiges Verfahren des deutschen<br />
Bundeskartellamtes in Höhe von CHF 85 Millionen (Erläuterung<br />
33).<br />
12 Finanzertrag<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Zinsertrag aus Flüssigen Mitteln und Wertschriften 79 91<br />
Übriger Finanzertrag 183 82<br />
Total 262 173<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> wurde in der Position “Übriger Finanzertrag” die<br />
teilweise Realisation der Veränderung des Fair Values der Entschädigungsforderung<br />
im Zusammenhang mit der Verstaatlichung<br />
von <strong>Holcim</strong> Venezuela im Betrag von USD 164 Millionen<br />
(CHF 171 Millionen) verbucht. Weitere Informationen sind in<br />
Erläuterung 21 enthalten. Zudem enthält diese Position auch<br />
eine Abwertung von CHF 42 Millionen auf “Langfristige Forderungen<br />
gegenüber assoziierten Unternehmen” (Erläuterung<br />
22). Der verbleibende Betrag umfasst vorwiegend Erträge aus<br />
Darlehen und Forderungen.<br />
13 Finanzaufwand<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Zinsaufwand (789) (780)<br />
Marktwertveränderungen auf Finanzinstrumenten 0 (3)<br />
Amortisation auf Anleihen und Privatplazierungen (10) (2)<br />
Auflösung des Abzinsungsbetrages bei Rückstellungen (58) (17)<br />
Übriger Finanzaufwand (102) (98)<br />
Kursgewinn(verlust) netto 5 (78)<br />
Aktivierter Finanzaufwand 57 97<br />
Total (897) (881)<br />
Davon gegenüber assoziierten Unternehmen 0 (1)<br />
Der durchschnittliche Zinssatz auf den am 31. Dezember <strong>2010</strong><br />
bestehenden finanziellen Verbindlichkeiten betrug 4,4 Prozent<br />
(2009: 4,4).<br />
Die Positionen “Zinsaufwand” und “Übriger Finanzaufwand”<br />
umfassen vorwiegend Aufwendungen für Finanzverbindlichkeiten<br />
bemessen zu fortgeführten Anschaffungskosten.<br />
Die Position “Aktivierter Finanzaufwand” umfasst Zinskosten,<br />
die bei grossen Projekten in der Berichtsperiode aktiviert<br />
werden.<br />
Weitere Informationen zum Zins- und Währungsrisiko des<br />
Konzerns sind im Kapitel “Risikomanagement” auf den Seiten<br />
145 und 146 enthalten.
14 Ertragssteuern<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Laufende Ertragssteuern (602) (742)<br />
Latente Ertragssteuern (13) 119<br />
Total (615) (623)<br />
Als letzten Restrukturierungsschritt nach dem Auskauf der<br />
nicht beherrschenden Anteile in <strong>Holcim</strong> (Canada) Inc. hat<br />
<strong>Holcim</strong> (US) Inc. im ersten Quartal <strong>2010</strong> ihre gesamte Beteiligung<br />
an <strong>Holcim</strong> (Canada) Inc. an ihre Muttergesellschaft<br />
<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> verkauft. Daraus hat <strong>Holcim</strong> (US) Inc. einen Kapitalgewinn<br />
von CHF 509 Millionen realisiert, der in der Konzernrechnung<br />
eliminiert wurde. Die auf diesem Kapitalgewinn<br />
anfallende ausserordentliche Steuerbelastung von USD 171 Mil-<br />
lionen (CHF 178 Millionen) wird ab dem ersten Quartal in den<br />
latenten Ertragssteuern ausgewiesen. Diese Belastung ist<br />
jedoch nicht liquiditätswirksam, da sie vollständig durch Verlustvorträge<br />
kompensiert wird.<br />
Laufende Ertragssteuern beinhalten einen Ertrag von<br />
CHF 94 Millionen (2009: 12) in Bezug auf Vorjahre.<br />
Latente Steuern nach Kategorien<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Sachanlagen 49 (45)<br />
Immaterielles und sonstiges Anlagevermögen (12) (8)<br />
Rückstellungen (39) 60<br />
Steuerliche Verluste 4 135<br />
Andere (15) (23)<br />
Total (13) 119<br />
Nachweis der Steuerbelastung<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Erwartete Steuerbelastung<br />
Einfluss der nicht abzugsfähigen oder nicht zu versteuernden Positionen<br />
36% 30%<br />
und nach unterschiedlichen Steuersätzen besteuerten Gewinne (5%) (6%)<br />
Nettoveränderung der nicht verbuchten steuerlichen Verlustvorträge 2% 0%<br />
Vorjahres- und andere Positionen (5%) 0%<br />
Effektive Steuerbelastung 28% 24%<br />
Die erwartete Steuerbelastung des Konzerns basiert auf dem<br />
gewichteten Durchschnitt des Steuersatzes auf dem Gewinn<br />
(Verlust) vor Steuern der Konzerngesellschaften.<br />
15 Forschung und Entwicklung<br />
Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich Produkte<br />
und Dienstleistungen werden mit dem Ziel durchgeführt, für<br />
Kunden Mehrwert zu generieren. Zusätzlich ermöglichen Prozessinnovationen<br />
die Verbesserung des Umweltschutzes und<br />
die Optimierung der Produktionsabläufe. Kosten für Forschung<br />
Die erwartete Steuerbelastung erhöhte sich im Jahr <strong>2010</strong><br />
hauptsächlich aufgrund der Veränderung in der relativen<br />
Gewichtung der Gewinne und beinhaltet den Effekt des internen<br />
Transfers der Beteiligung <strong>Holcim</strong> (Canada) Inc. (siehe oben).<br />
und Entwicklung von CHF 15 Millionen (2009: 17) wurden direkt<br />
der konsolidierten Erfolgsrechnung belastet. Wesentliche<br />
Kosten für Lizenzen von Dritten oder Erträge aus Lizenzen an<br />
Dritte waren nicht zu verzeichnen.<br />
160 161<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
16 Gewinn pro Aktie<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Gewinn pro Aktie in CHF 3.69 4.93<br />
Konzerngewinn – Anteil Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> – gemäss Erfolgsrechnung (in Mio. CHF) 1 182 1 471<br />
Gewichtete Anzahl ausstehender Aktien 319 980 805 298 137 630<br />
Verwässerter Gewinn pro Aktie in CHF 3.69 4.93<br />
Konzerngewinn zur Berechnung des verwässerten Gewinns pro Aktie (in Mio. CHF) 1 182 1 471<br />
Gewichtete Anzahl ausstehender Aktien 319 980 805 298 137 630<br />
Anpassung für die erwartete Ausübung von Aktienoptionen 225 319 153 751<br />
Gewichtete Anzahl Aktien zur Berechnung des verwässerten Gewinns pro Aktie 320 206 124 298 291 381<br />
Gemäss Beschluss der Generalversammlung vom 6. Mai <strong>2010</strong><br />
wurde für das Geschäftsjahr 2009 eine Bardividende von<br />
CHF 1.50 pro Namenaktie ausgerichtet, womit sich die Dividendenausschüttung<br />
gesamthaft auf CHF 480 Millionen beläuft.<br />
An der ordentlichen Generalversammlung vom 5. Mai 2011 wird<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> eine Ausschüttung aus der Kapitaleinlagereserve<br />
von CHF 1.50 pro Namenaktie vorgeschlagen,<br />
womit sich die Ausschüttung gesamthaft auf CHF 480 Millionen<br />
beläuft. In dieser Konzernrechnung wird diese Ausschüttung<br />
nicht berücksichtigt, da die Zahlung im Geschäftsjahr 2011<br />
erfolgt.<br />
17 Flüssige Mittel<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Kassenbestände und Bankguthaben 790 871<br />
Kurzfristige Festgeldanlagen 2 596 3 603<br />
Total 3 386 4 474<br />
Kontokorrentkredite (317) (213)<br />
Flüssige Mittel zum Zweck der konsolidierten Geldflussrechnung 3 069 4 261<br />
Flüssige Mittel beinhalten Kassenbestände und Bankguthaben<br />
sowie Call-Gelder und sonstige kurzfristige Geldanlagen.<br />
Die Kontokorrentkredite sind in der Position “Verbindlichkeiten<br />
aus kurzfristiger Finanzierung” enthalten.
18 Forderungen<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber assoziierten Unternehmen 56 84<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten 2 054 2 276<br />
Sonstige Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen 35 539<br />
Sonstige Forderungen gegenüber Dritten 436 497<br />
Derivative Aktiven 9 5<br />
Total 2 590 3 401<br />
Verpfändet bzw. eingeschränkt verfügbare Forderungen 115 112<br />
Überfällige Forderungen<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Nicht überfällig 2 146 2 879<br />
1 bis 89 Tage überfällig 334 368<br />
90 bis 180 Tage überfällig 99 126<br />
Über 180 Tage überfällig 194 245<br />
./. Wertberichtigungen auf Forderungen (183) (217)<br />
Total 2 590 3 401<br />
Bedingt durch den lokalen Charakter des Geschäfts erliess der<br />
Konzern keine allgemein gültigen Vorgaben zu den Zahlungskonditionen,<br />
hingegen wurden für die einzelnen lokalen Gesellschaften<br />
individuelle Vorgaben erstellt.<br />
Der überfällige Betrag bezieht sich auf Forderungen, bei<br />
welchen die in den Geschäftsbedingungen vereinbarte Zahlungsfrist<br />
nicht eingehalten wurde.<br />
Wertberichtigungen auf Debitoren<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
1. Januar (217) (179)<br />
Veränderung Konsolidierungskreis 0 (5)<br />
Gebildete Wertberichtigungen (32) (52)<br />
Verwendete Wertberichtigungen 12 3<br />
Aufgelöste Wertberichtigungen 12 4<br />
Veränderung Währungsumrechnung 42 12<br />
31. Dezember (183) (217)<br />
19 Vorräte<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Rohmaterial und Zusatzmittel 312 310<br />
Halb- und Fertigfabrikate 940 1 022<br />
Brennstoffe 314 287<br />
Betriebs-, Instandhaltungs- und Verpackungsmaterial 472 504<br />
Nicht fakturierte Dienstleistungen 34 39<br />
Total 2 072 2 162<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> hat der Konzern Wertberichtigungen auf<br />
Vorräten in Höhe von CHF 6 Millionen (2009: 12) auf den netto<br />
realisierbaren Wert vorgenommen. Der Buchwert der Vorräte,<br />
welcher zum netto realisierbaren Wert eingesetzt wurde, lag<br />
bei CHF 42 Millionen (2009: 63).<br />
162 163<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
20 Rechnungsabgrenzungen und andere kurzfristige Forderungen<br />
Diese Position beinhaltet einen Betrag von USD 96 Millionen<br />
(CHF 90 Millionen) als Entschädigungsforderung der Bolivarischen<br />
Republik Venezuela. Weitere Informationen sind in<br />
Erläuterung 21 enthalten.<br />
21 Zum Verkauf gehaltene Aktiven<br />
Die zum Verkauf gehaltenen Aktiven und damit zusammenhängenden<br />
Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Anderes Umlaufvermögen 0 1<br />
Sachanlagen 18 18<br />
Finanzielle Vermögenswerte 0 214<br />
Sonstiges Anlagevermögen 0 1<br />
Zum Verkauf gehaltene Aktiven 18 234<br />
Verbindlichkeiten im Zusammenhang<br />
mit zum Verkauf gehaltenen Aktiven 0 0<br />
Zum Verkauf gehaltene Aktiven netto 18 234<br />
Die Position “Finanzielle Vermögenswerte” in Höhe von<br />
CHF 214 Millionen im Jahr 2009 bezieht sich auf <strong>Holcim</strong><br />
Venezuela. Die übrigen zum Verkauf gehaltenen Aktiven<br />
beinhalten im einzelnen nicht materielle Aktiven und Veräusserungsgruppen.<br />
Im April 2008 kündigte die venezolanische Regierung an,<br />
mindestens 60 Prozent des Aktienkapitals der drei von internationalen<br />
Konzernen beherrschten Zementunternehmen<br />
in staatlichen Besitz zu überführen. Am 18. Juni 2008 wurde das<br />
entsprechende Dekret publiziert. <strong>Holcim</strong> und die Regierung<br />
führten Verhandlungen über die Entschädigung, die <strong>Holcim</strong> aufgrund<br />
bilateraler Investitionsschutzabkommen zusteht. Am<br />
18. August 2008 wurde als Resultat dieser Verhandlungen eine<br />
Grundsatzvereinbarung zwischen der venezolanischen Regierung<br />
und <strong>Holcim</strong> unterzeichnet, welche als Basis für die Verhandlung<br />
des definitiven Verkaufsvertrags dient. Die Grundsatzvereinbarung<br />
sah vor, dass <strong>Holcim</strong> Venezuela zu 85 Prozent an<br />
den Staat übergehen würde und <strong>Holcim</strong> weiterhin eine Beteiligung<br />
von 15 Prozent am Unternehmen halte. Die Grundsatzvereinbarung<br />
enthielt eine grundsätzliche Einigung über die<br />
Entschädigung vorbehältlich einer finanziellen “Due Diligence”.<br />
<strong>Holcim</strong> Venezuela wurde per 31. Dezember 2008 dekonsolidiert.<br />
In Übereinstimmung mit IFRS 5 wurde die Beteiligung in zum<br />
Verkauf gehaltene Aktiven umklassiert.<br />
Am 20. März 2009 hatte <strong>Holcim</strong> ein internationales Schiedsverfahren<br />
gegen die Republik Venezuela eingeleitet und strebte<br />
eine vollumfängliche Entschädigung für die Nationalisierung<br />
der Konzerngesellschaft <strong>Holcim</strong> Venezuela durch die venezolanische<br />
Regierung an. Am 10. April 2009 wurde der Antrag von<br />
<strong>Holcim</strong> auf Einleitung eines Schiedsverfahrens vom Internationalen<br />
Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten<br />
(ICSID) registriert.<br />
Am 4. September <strong>2010</strong> unterzeichnete <strong>Holcim</strong> ein Abkommen<br />
mit der Bolivarischen Republik Venezuela, in welchem sich die<br />
Parteien über die Konditionen der Entschädigungszahlung<br />
Venezuelas für die im Juni 2008 nationalisierte <strong>Holcim</strong> (Venezuela)<br />
C.A. und die Aussetzung des zurzeit hängigen Schiedsverfahrens<br />
am Internationalen Zentrum zur Beilegung von<br />
Investitionsstreitigkeiten (ICSID) im Zusammenhang mit dieser<br />
Nationalisierung einigten.<br />
Die vereinbarte Gesamtentschädigung, von der eine erste<br />
Zahlung über USD 260 Millionen (CHF 244 Millionen) am<br />
10. September <strong>2010</strong> eingegangen ist, beläuft sich weiterhin auf<br />
USD 650 Millionen (CHF 611 Millionen). Der verbleibende Betrag<br />
von USD 390 Millionen (CHF 367 Millionen) wird in vier gleich<br />
grossen, jährlichen Teilzahlungen von USD 97,5 Millionen<br />
(CHF 92 Millionen) ab September 2011 beglichen (siehe auch<br />
Erläuterung 20 und 26). Die daraus resultierende Veränderung<br />
des Fair Value beträgt USD 410 Millionen (CHF 426 Millionen),<br />
von der USD 164 Millionen (CHF 171 Millionen) als “Übriger<br />
Finanzertrag” realisiert wurden.
22 Langfristige Finanzanlagen<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Beteiligungen an Dritten 58 94<br />
Langfristige Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen 682 313<br />
Langfristige Forderungen gegenüber Dritten 110 189<br />
Derivative Aktiven 71 81<br />
Total 921 677<br />
Davon verpfändet bzw. eingeschränkt verfügbar 8 6<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> wurde eine Abwertung von CHF 42 Millionen<br />
auf “Langfristige Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen”<br />
verbucht (Erläuterung 12).<br />
Der Marktwert der langfristigen Forderungen und derivativen<br />
Aktiven belief sich auf CHF 852 Millionen (2009: 591).<br />
Langfristige Forderungen und derivative Aktiven werden hauptsächlich<br />
in CHF, USD und ZAR gehalten. Die Fälligkeit variiert<br />
zwischen einem Jahr und 29 Jahren.<br />
23 Beteiligungen an assoziierten Unternehmen<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
1. Januar 1 529 1 341<br />
Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen 245 302<br />
Erhaltene Dividenden (202) (89)<br />
Nettozugänge 49 24<br />
Umbuchungen netto und Wertminderungen 30 (43)<br />
Veränderung Währungsumrechnung (219) (6)<br />
31. Dezember 1 432 1 529<br />
Verkäufe an assoziierte Unternehmen und Käufe von assoziierten<br />
Unternehmen betrugen CHF 168 Millionen (2009: 210)<br />
respektive CHF 32 Millionen (2009: 19).<br />
Die folgenden Beträge widerspiegeln den Anteil des Konzerns<br />
an den Aktiven und Passiven sowie am Umsatz und Gewinn der<br />
assoziierten Unternehmen:<br />
Aggregierte finanzielle Informationen – assoziierte Unternehmen<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Aktiven 3 514 3 715<br />
Verbindlichkeiten (2 146) (2 330)<br />
Nettovermögen 1 368 1 385<br />
Nettoverkaufsertrag 1 951 1 853<br />
Gewinn 229 138<br />
Gewinn und Nettovermögen reflektieren auch die nicht erfassten<br />
Anteile am Verlust von assoziierten Unternehmen, die<br />
nicht weiter nach der Equity-Methode bilanziert werden, da der<br />
Buchwert null beträgt. Der nicht erfasste Anteil am Verlust von<br />
assoziierten Unternehmen betrug CHF 16 Millionen (2009: 102).<br />
Der kumulierte nicht erfasste Anteil am Verlust von assoziierten<br />
Unternehmen betrug CHF 64 Million (2009: 107).<br />
164 165<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
24 Sachanlagen<br />
Grund-<br />
stücke<br />
Gebäude<br />
Installationen<br />
Maschinen Mobilien<br />
Fahrzeuge<br />
Werkzeuge<br />
Anlagen<br />
Mio. CHF<br />
<strong>2010</strong><br />
Nettobuchwert per 1. Januar 5 585 5 633 9 765 1 512 2 998 25 493<br />
Veränderung Konsolidierungskreis 67 14 4 15 42 142<br />
Zugänge 36 75 169 25 1 516 1 821<br />
Abgänge (103) (21) (21) (18) 0 (163)<br />
Übertrag aus Anlagen im Bau 74 509 1 396 143 (2 122) 0<br />
Abschreibungen (129) (333) (947) (302) 0 (1 711)<br />
Wertminderung (in der Erfolgsrechnung erfasst) (4) (6) (10) (4) (18) (42)<br />
Veränderung Währungsumrechnung (473) (555) (884) (109) (176) (2 197)<br />
Nettobuchwert per 31. Dezember 5 053 5 316 9 472 1 262 2 240 23 343<br />
Anschaffungswert 6 037 9 307 19 235 3 394 2 330 40 303<br />
Kumulierte Abschreibungen/Wertminderungen (984) (3 991) (9 763) (2 132) (90) (16 960)<br />
Nettobuchwert per 31. Dezember 5 053 5 316 9 472 1 262 2 240 23 343<br />
Nettobuchwert der geleasten Sachanlagen 1 48 23 68 0 140<br />
Davon verpfändet bzw. eingeschränkt verfügbar 210<br />
2009<br />
Nettobuchwert per 1. Januar 4 684 4 303 8 169 1 419 4 687 23 262<br />
Veränderung Konsolidierungskreis 707 52 218 130 63 1 170<br />
Zugänge 32 59 168 39 2 209 2 507<br />
Abgänge (40) (32) (35) (39) (1) (147)<br />
Übertrag aus Anlagen im Bau 167 1 539 2 006 239 (3 951) 0<br />
Abschreibungen (118) (298) (875) (312) 0 (1 603)<br />
Wertminderung (in der Erfolgsrechnung erfasst) (15) (13) (21) (3) (80) (132)<br />
Veränderung Währungsumrechnung 168 23 135 39 71 436<br />
Nettobuchwert per 31. Dezember 5 585 5 633 9 765 1 512 2 998 25 493<br />
Anschaffungswert 6 602 9 746 19 659 3 615 3 079 42 701<br />
Kumulierte Abschreibungen/Wertminderungen (1 017) (4 113) (9 894) (2 103) (81) (17 208)<br />
Nettobuchwert per 31. Dezember 5 585 5 633 9 765 1 512 2 998 25 493<br />
Nettobuchwert der geleasten Sachanlagen 0 55 31 91 0 177<br />
Davon verpfändet bzw. eingeschränkt verfügbar 333<br />
Der Nettobuchwert von CHF 23 343 Millionen (2009: 25 493)<br />
entspricht 57,9 Prozent (2009: 59,7) des Anschaffungswertes.<br />
Der Feuerversicherungswert der Sachanlagen belief sich per<br />
31. Dezember <strong>2010</strong> auf CHF 33 912 Millionen (2009: 36 144).<br />
Der Nettogewinn aus dem Verkauf von Sachanlagen belief sich<br />
auf CHF 66 Millionen (2009: 55).<br />
Die Wertminderungen im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> betreffen hauptsächlich<br />
Werke in Ungarn, Spanien und Indien und sind in der<br />
im Bau<br />
Erfolgsrechnung im “Produktionsaufwand der verkauften<br />
Produkte und Leistungen” enthalten.<br />
Total<br />
Enthalten in Grundstücken, Gebäuden und Installationen sind<br />
als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (investment<br />
properties) mit einem Nettobuchwert von CHF 87 Millionen<br />
(2009: 94). Der Marktwert dieser Immobilien belief sich auf<br />
CHF 87 Millionen (2009: 117). Die Mieterträge aus diesen Immobilien<br />
betragen CHF 2 Millionen (2009: 3).
25 Immaterielles Anlagevermögen<br />
Goodwill Übriges<br />
immaterielles<br />
Anlagevermögen<br />
Mio. CHF<br />
<strong>2010</strong><br />
Nettobuchwert per 1. Januar 8 926 1 057 9 983<br />
Veränderung Konsolidierungskreis 31 14 45<br />
Zugänge 2 31 33<br />
Abgänge (27) (4) (31)<br />
Abschreibungen 0 (119) (119)<br />
Wertminderung (in der Erfolgsrechnung erfasst) (23) 0 (23)<br />
Veränderung Währungsumrechnung (765) (62) (827)<br />
Nettobuchwert per 31. Dezember 8 144 917 9 061<br />
Anschaffungswert 8 179 1 541 9 720<br />
Kumulierte Abschreibungen/Wertminderungen (35) (624) (659)<br />
Nettobuchwert per 31. Dezember 8 144 917 9 061<br />
2009<br />
Nettobuchwert per 1. Januar 8 378 928 9 306<br />
Veränderung Konsolidierungskreis 3951 174 569<br />
Zugänge 30 44 74<br />
Abgänge (3) 0 (3)<br />
Abschreibungen 0 (119) (119)<br />
Wertminderung (in der Erfolgsrechnung erfasst) (4) 0 (4)<br />
Veränderung Währungsumrechnung 130 30 160<br />
Nettobuchwert per 31. Dezember 8 926 1 057 9 983<br />
Anschaffungswert 8 938 1 562 10 500<br />
Kumulierte Abschreibungen/Wertminderungen (12) (505) (517)<br />
Nettobuchwert per 31. Dezember 8 926 1 057 9 983<br />
Das in der Tabelle aufgeführte “Übrige immaterielle Anlagevermögen”<br />
hat eine begrenzte Nutzungsdauer, über welche die<br />
Anlagen abgeschrieben werden.<br />
Der Abschreibungsaufwand für das immaterielle Anlagevermögen<br />
mit begrenzter Nutzungsdauer ist vor allem als<br />
Verwaltungsaufwand erfasst.<br />
1 Dieser Betrag beinhaltet den Nettogoodwill in Höhe von CHF 303 Millionen, welcher aus der Akquisition von <strong>Holcim</strong> Australia und Cement Australia<br />
(konsolidiert) entstanden ist.<br />
Total<br />
166 167<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Überprüfung der Werthaltigkeit von Goodwill<br />
Um die Werthaltigkeit zu überprüfen, wird der Goodwill einer<br />
zahlungsmittelgenerierenden Einheit (cash generating unit)<br />
oder einer Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten<br />
zugeordnet, bei denen von Verbundsynergien ausgegangen<br />
wird. Der Konzern definiert die zahlungsmittelgenerierenden<br />
Einheiten auf der Basis des geographisch zusammenhängenden<br />
Marktes, das heisst in der Regel auf Landesebene. Der Buchwert<br />
des Goodwills, der den unten aufgeführten Ländern beziehungsweise<br />
Regionen zugeteilt wird, ist im Vergleich zum gesamten<br />
Goodwillbuchwert bedeutsam, während der Buchwert von<br />
Goodwill, der anderen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten<br />
zugeteilt wird, einzeln betrachtet nicht signifikant ist.<br />
Zur Überprüfung der Werthaltigkeit wird der erzielbare Betrag<br />
der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, der nach dem Nutzungswert<br />
(value-in-use) bestimmt wurde, mit dem entsprechenden<br />
Buchwert verglichen. Eine Wertminderung wird nur<br />
berücksichtigt, wenn der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden<br />
Einheit den erzielbaren Betrag übertrifft. Zukünftige<br />
Cashflows werden unter Verwendung der gewichteten Kapitalkosten<br />
(weighted average cost of capital) diskontiert.<br />
Die Cashflow-Prognosen basieren auf einer 4-jährigen Finanzplanung,<br />
die von der Geschäftsleitung genehmigt wurde. Cashflows<br />
ausserhalb der 4-jährigen Budgetperiode werden entweder<br />
nach konstanten oder steigenden nachhaltigen Cashflows<br />
hochgerechnet. In keinem Fall übersteigt die Wachstumsrate<br />
zur Hochrechnung der Cashflow-Prognosen nach der 4-jährigen<br />
Budgetperiode die langfristige durchschnittliche Wachstumsrate<br />
im entsprechenden Markt, in dem die zahlungsmittelgenerierende<br />
Einheit tätig ist.<br />
Bezüglich Goodwill, welcher der Position “Übrige” zugewiesen<br />
wird, kommen das gleiche Modell und dieselben Parameter zur<br />
Überprüfung der Werthaltigkeit zur Anwendung wie für<br />
wesentliche einzelne Goodwillpositionen mit der Ausnahme,<br />
dass unterschiedliche Annahmen je nach Risiken im Zusammenhang<br />
mit den entsprechenden zahlungsmittelgenerierenden<br />
Einheiten getroffen werden.<br />
Annahmen zur Berechnung des Nutzungswertes (value-in-use) in Bezug auf Goodwill <strong>2010</strong><br />
Zahlungsmittelgenerierende Einheit Buchwert Währung Vorsteuer- Langfristige<br />
des<br />
Diskontsatz<br />
BIP-<br />
Goodwills<br />
Zuwachsrate<br />
Mio. CHF Total <strong>2010</strong><br />
Indien 1 660 INR 11,4% 8,1%<br />
Nordamerika 1 765 USD/CAD 7,7% 2,4%<br />
Grossbritannien 830 GBP 8,8% 2,5%<br />
Zentraleuropa 433 CHF/EUR 6,6% 2,0%<br />
Mexiko 413 MXN 7,9% 4,0%<br />
Übrige1 3 043 Verschiedene 6,7%–14,7% 1,2%–7,5%<br />
Total 8 144<br />
Annahmen zur Berechnung des Nutzungswertes (value-in-use) in Bezug auf Goodwill 2009<br />
Zahlungsmittelgenerierende Einheit Buchwert Währung Vorsteuer- Langfristige<br />
des<br />
Diskontsatz<br />
BIP-<br />
Goodwills<br />
Zuwachsrate<br />
Mio. CHF Total 2009<br />
Indien 1 701 INR 12,5% 8,0%<br />
Nordamerika 1 918 USD/CAD 9,0% 2,5%<br />
Grossbritannien 962 GBP 8,0% 2,8%<br />
Zentraleuropa 562 CHF/EUR 7,5% 1,5%<br />
Mexiko 428 MXN 9,0% 4,9%<br />
Übrige1 3 355 Verschiedene 6,2%–13,9% 2,0%–7,0%<br />
Total 8 926<br />
1 Einzeln betrachtet nicht signifi kant.
Sensitivitäten bei Änderungen der Annahmen<br />
Bezüglich der Werthaltigkeit des Nutzungswertes (value-inuse)<br />
einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit oder einer<br />
Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ist das<br />
Management der Ansicht, dass bei einer möglichen Änderung<br />
des Vorsteuer-Diskontsatzes von 1 Prozentpunkt der Buchwert<br />
26 Sonstiges Anlagevermögen<br />
Diese Position beinhaltet einen Betrag von USD 280 Millionen<br />
(CHF 263 Millionen) als Entschädigungs forderung der Boliva -<br />
27 Joint Ventures<br />
Die folgende Aufstellung zeigt die Auswirkung des quotenkonsolidierten<br />
Anteils der Aktiven und Passiven sowie des Nettoverkaufsertrags<br />
und Gewinns von wesentlichen Joint Ventures<br />
einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit oder einer Gruppe<br />
von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten den Nutzungswert<br />
nicht wesentlich übersteigt.<br />
Bilanz<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Umlaufvermögen 98 93<br />
Anlagevermögen 366 368<br />
Total Aktiven 464 461<br />
Kurzfristiges Fremdkapital 57 49<br />
Langfristiges Fremdkapital 102 102<br />
Total Fremdkapital 159 151<br />
Nettoaktiven 305 310<br />
Erfolgsrechnung<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Nettoverkaufsertrag 343 617<br />
Betriebsgewinn 53 102<br />
Konzerngewinn von Joint Ventures 35 64<br />
Verkäufe an und Zukäufe von wesentlichen Joint Ventures<br />
betrugen CHF 5 Millionen (2009: 29) respektive CHF 95 Millionen<br />
(2009: 64).<br />
rischen Republik Venezuela. Weitere Informationen sind in<br />
Erläuterung 21 enthalten.<br />
(aufgeführt auf den Seiten 196 und 197), welche in der konsolidierten<br />
Bilanz und der konsolidierten Erfolgsrechnung ausgewiesen<br />
werden.<br />
Seit dem 1. Oktober 2009 wird die ehemals quotenkonsolidierte<br />
Beteiligung an Cement Australia voll konsolidiert (Erläuterung 1).<br />
Vorwiegend aus diesem Grund hat sich der quotenkonsolidierte<br />
Anteil des Nettoverkaufsertrags und Gewinns von wesentlichen<br />
Joint Ventures im Vergleich zum Vorjahr reduziert.<br />
168 169<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
28 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen 14 8<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Dritten 2 137 2 087<br />
Vorauszahlungen von Kunden 152 128<br />
Total 2 303 2 223<br />
Die Fair Values der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />
Leistungen weichen nicht wesentlich von deren Buchwert ab.<br />
29 Finanzverbindlichkeiten<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Verbindlichkeiten aus kurzfristiger Finanzierung gegenüber assoziierten Unternehmen 1 1<br />
Verbindlichkeiten aus kurzfristiger Finanzierung gegenüber Dritten 1 384 2 928<br />
Kurzfristiger Anteil Verbindlichkeiten aus langfristiger Finanzierung 1 076 1 520<br />
Derivative Verbindlichkeiten 7 4<br />
Total Verbindlichkeiten aus kurzfristiger Finanzierung 2 468 4 453<br />
Verbindlichkeiten aus langfristiger Finanzierung gegenüber assoziierten Unternehmen 9 10<br />
Verbindlichkeiten aus langfristiger Finanzierung gegenüber Dritten 12 142 13 761<br />
Derivative Verbindlichkeiten 130 83<br />
Total Verbindlichkeiten aus langfristiger Finanzierung 12 281 13 854<br />
Total 14 749 18 307<br />
Davon gegen Sicherheiten 167 206<br />
Die Fair Values der Verbindlichkeiten aus kurzfristiger Finanzierung<br />
weichen nicht wesentlich von deren Buchwerten ab.<br />
Die Fair Values der Verbindlichkeiten aus langfristiger Finanzierung<br />
betragen CHF 13 706 Millionen (2009: 15 313).
Details der gesamten Finanzverbindlichkeiten<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Darlehen und Kredite von Finanzinstituten 4 188 6 264<br />
Anleihen und Privatplazierungen 10 316 11 818<br />
Total Darlehen und Anleihen 14 504 18 082<br />
Verbindlichkeiten aus Finanzleasing (Erläuterung 30) 108 138<br />
Derivative Verbindlichkeiten (Erläuterung 31) 137 87<br />
Total 14 749 18 307<br />
Darlehen und Kredite von Finanzinstituten beinhalten Beträge<br />
gegenüber Banken und anderen Finanzinstituten. Die Fälligkeit<br />
variiert zwischen einem Jahr und 15 Jahren. CHF 1783 Millionen<br />
(2009: 3207) sind innerhalb eines Jahres fällig.<br />
Die nicht beanspruchten Kreditlimiten beliefen sich per<br />
31. Dezember <strong>2010</strong> auf CHF 8867 Millionen (2009: 8188); davon<br />
sind CHF 6378 Millionen (2009: 5365) verbindlich zugesagt.<br />
Finanzverbindlichkeiten nach Währungen<br />
Währung <strong>2010</strong> 2009<br />
Mio. CHF In % Zinssatz1 Mio. CHF In % Zinssatz1 CHF 3 709 25,1 2,7 3 240 17,7 2,8<br />
USD 4 097 27,8 3,4 5 037 27,5 3,2<br />
EUR 3 105 21,0 4,8 4 822 26,3 4,3<br />
GBP 731 5,0 7,4 893 4,9 7,0<br />
AUD 816 5,5 7,7 1 402 7,7 6,0<br />
INR 262 1,8 5,9 296 1,6 6,4<br />
THB 217 1,5 5,0 234 1,3 5,7<br />
NZD 98 0,7 4,9 112 0,6 3,6<br />
Übrige 1 714 11,6 6,5 2 271 12,4 7,2<br />
Total 14 749 100,0 4,4 18 307 100,0 4,4<br />
1 Gewichteter durchschnittlicher Nominalzinssatz auf den Finanzverbindlichkeiten per 31. Dezember .<br />
170 171<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Zinsstruktur der gesamten Finanzverbindlichkeiten<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Finanzverbindlichkeiten zu festen Zinssätzen 8 541 9 312<br />
Finanzverbindlichkeiten zu variablen Zinssätzen 6 208 8 995<br />
Total 14 749 18 307<br />
Die Finanzverbindlichkeiten werden unter Berücksichtigung der<br />
abgesicherten Positionen ausgewiesen.<br />
Fälligkeiten der Darlehen und Anleihen<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Innerhalb 1 Jahres 2 434 4 416<br />
Innerhalb 2 Jahren 1 824 1 412<br />
Innerhalb 3 Jahren 3 195 1 842<br />
Innerhalb 4 Jahren 2 047 3 590<br />
Innerhalb 5 Jahren 916 2 276<br />
Später als in 5 Jahren 4 088 4 546<br />
Total 14 504 18 082<br />
Die Fälligkeitsanalyse basiert auf den Buchwerten und berücksichtigt<br />
die vertraglich vereinbarte Restlaufzeit.<br />
Zusätzlich zu den CHF 2434 Millionen (2009: 4416) werden aus<br />
den Verbindlichkeiten aus Finanzleasing und aus derivativen<br />
Verbindlichkeiten innerhalb von einem Jahr CHF 34 Millionen<br />
(2009: 37) fällig. Das Total von CHF 2468 Millionen (2009: 4453)<br />
enthält kurzfristig gezogene Kredite im Rahmen langfristig<br />
zugesagter Kreditlinien von CHF 150 Millionen (2009: 1119).<br />
Weitere Informationen zur Maturität von Finanzinstrumenten<br />
sind im Kapitel “Risikomanagement” enthalten.
Anleihen und Privatplazierungen per 31. Dezember<br />
Nominal- Zinssatz Zinssatz Laufzeit Beschreibung NettoNettowert nominal effektiv<br />
buchbuchwertwert Mio. CHF<br />
<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
CHF 500 2,50% 2,69% 2005–2012 Anleihen mit festem Zinssatz 499 498<br />
CHF 250 3,00% 3,19% 2006–2015 Anleihen mit festem Zinssatz 248 248<br />
CHF 400 3,13% 0,42% 2007–2017 Anleihen, bei Ausgabe in variablen Zinssatz geswapt 438 431<br />
CHF 1 000 4,00% 4,33% 2009–2013 Anleihen mit festem Zinssatz 991 988<br />
CHF 450 4,00% 4,19% 2009–2018 Anleihen mit festem Zinssatz 444 444<br />
CHF 475 2,38% 2,64% <strong>2010</strong>–2016 Anleihen mit festem Zinssatz 469 0<br />
<strong>Holcim</strong> Capital Corporation <strong>Ltd</strong>.<br />
USD 150 7,05% 1,78% 2001–2011 Privatplazierung, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>,<br />
bei Ausgabe in variablen Zinssatz geswapt<br />
148 169<br />
USD 208 7,05% 7,08% 2001–2011 Privatplazierung, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 195 215<br />
USD 50 7,65% 7,65% 2001–2031 Privatplazierung, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 47 51<br />
USD 65 6,59% 6,60% 2002–2014 Privatplazierung, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 61 67<br />
USD 100 6,59% 6,59% 2002–2014 Privatplazierung, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 94 103<br />
USD 250 6,88% 7,28% 2009–2039 Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 226 249<br />
<strong>Holcim</strong> Overseas Finance <strong>Ltd</strong>.<br />
CHF 300 2,75% 2,79% 2006–2011 Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 300 300<br />
CHF 250 3,00% 0,42% 2007–2013 Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>,<br />
bei Ausgabe in variablen Zinssatz geswapt<br />
268 269<br />
<strong>Holcim</strong> Finance (Canada) Inc.<br />
CAD 10 6,91% 6,92% 2002–2017 Privatplazierung, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 9 10<br />
CAD 300 5,90% 6,10% 2007–2013 Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 280 293<br />
<strong>Holcim</strong> Finance (Luxembourg) S.A.<br />
EUR 450 4,38% 2003–<strong>2010</strong> Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 0 669<br />
EUR 300 4,38% 2003–<strong>2010</strong> Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>,<br />
bei Ausgabe in variablen Zinssatz geswapt<br />
0 450<br />
EUR 600 4,38% 4,45% 2004–2014 Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 747 889<br />
EUR 650 9,00% 8,92% 2009–2014 Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 814 969<br />
EUR 200 6,35% 6,40% 2009–2017 Privatplazierung, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 249 296<br />
<strong>Holcim</strong> Finance (Australia) Pty <strong>Ltd</strong><br />
AUD 500 8,50% 8,90% 2009–2012 Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 475 461<br />
<strong>Holcim</strong> Capital (Thailand) <strong>Ltd</strong>.<br />
THB 2 150 6,48% 2005–<strong>2010</strong> Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 0 66<br />
THB 2 450 6,69% 6,78% 2005–2012 Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 76 75<br />
THB 2 000 3,52% 3,62% <strong>2010</strong>–2015 Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 62 0<br />
Übertrag 7 140 8 210<br />
172 173<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Nominal- Zinssatz Zinssatz Laufzeit Beschreibung NettoNettowert nominal effektiv<br />
buchbuchwertwert Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Übertrag 7 140 8 210<br />
<strong>Holcim</strong> US Finance S.à r.l. & Cie S.C.S.<br />
USD 200 6,21% 6,24% 2006–2018 Privatplazierung, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 187 206<br />
USD 125 6,10% 6,14% 2006–2016 Privatplazierung, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 117 129<br />
USD 125 5,96% 6,01% 2006–2013 Privatplazierung, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 117 129<br />
EUR 90 5,12% 1,47% 2008–2013 Privatplazierung, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>,<br />
bei Ausgabe in USD und variablen Zinssatz geswapt<br />
118 141<br />
EUR 358 2,10% 1,49% 2008–2013 Privatplazierung, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>,<br />
bei Ausgabe in USD geswapt<br />
446 530<br />
EUR 202 2,25% 1,60% 2008–2015 Privatplazierung, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>,<br />
bei Ausgabe in USD geswapt<br />
252 300<br />
USD 750 6,00% 6,25% 2009–2019 Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 690 760<br />
Aggregate Industries Holdings Limited<br />
GBP 163 7,25% 4,33% 2001–2016 Anleihen, teilweise in variablen Zinssatz geswapt 267 305<br />
<strong>Holcim</strong> GB Finance <strong>Ltd</strong>.<br />
GBP 300 8,75% 8,81% 2009–2017 Anleihen, garantiert durch <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> 433 497<br />
<strong>Holcim</strong> (US) Inc.<br />
USD 5 0,50% 0,50% 1996–2031 Industrial revenue bonds – Devil’s Slide 5 5<br />
USD 22 0,37% 0,37% 1997–2027 Industrial revenue bonds – South Louisiana Port 21 23<br />
USD 15 0,33% 0,33% 1999–2031 Industrial revenue bonds – Midlothian 14 16<br />
USD 67 0,31% 0,31% 1999–2032 Industrial revenue bonds – Mobile Dock & Wharf 62 69<br />
USD 18 0,33% 0,33% 2000–2020 Industrial revenue bonds – Canada 17 19<br />
USD 25 0,44% 0,44% 2003–2033 Industrial revenue bonds – Holly Hill 23 26<br />
USD 27 0,28% 0,28% 2009–2034 Industrial revenue bonds – Midlothian 25 28<br />
<strong>Holcim</strong> (Maroc) S.A.<br />
MAD 1 500 5,49% 5,49% 2008–2015 Anleihen mit festem Zinssatz 168 197<br />
ACC Limited<br />
INR 2 000 11,30% 11,30% 2008–2013 Nicht wandelbare Schuldverschreibungen mit festem Zinssatz 42 44<br />
INR 3 000 8,45% 8,45% 2009–2014 Nicht wandelbare Schuldverschreibungen mit festem Zinssatz 62 67<br />
Ambuja Cements <strong>Ltd</strong>.<br />
INR 1 000 6,85% 2005–<strong>2010</strong> Nicht wandelbare Schuldverschreibungen mit festem Zinssatz 0 22<br />
Siam City Cement (Public) Company Limited<br />
THB 4 000 4,50% 4,55% 2009–2013 Anleihen mit festem Zinssatz 62 61<br />
Juan Minetti S.A.<br />
ARS 63 17,54% 18,32% 2009–2012 Amortisierende Anleihen mit variablem Zinssatz 15 19<br />
<strong>Holcim</strong> (Costa Rica) S.A.<br />
CRC 8 500 10,00% 10,38% 2009–2012 Anleihen mit variablem Zinssatz 15 15<br />
CRC 10 000 10,15% 10,54% <strong>2010</strong>–2015 Anleihen mit variablem Zinssatz 18 0<br />
Total 10 316 11 818
30 Leasing<br />
Zukünftige minimale Miet- und Leasingverbindlichkeiten<br />
Operating Financial Operating Financial<br />
Leasing Leasing Leasing Leasing<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> <strong>2010</strong> 2009 2009<br />
Innerhalb 1 Jahres 157 27 167 35<br />
Innerhalb 2 Jahren 123 29 144 28<br />
Innerhalb 3 Jahren 96 14 117 28<br />
Innerhalb 4 Jahren 77 11 98 11<br />
Innerhalb 5 Jahren 71 5 87 11<br />
Später als in 5 Jahren 357 63 470 73<br />
Total 881 149 1 083 186<br />
Zinsanteil (41) (48)<br />
Total Financial Leasing 108 138<br />
Die in der Erfolgsrechnung <strong>2010</strong> erfassten Aufwendungen<br />
für Operating Leasing beliefen sich auf CHF 170 Millionen<br />
(2009: 161). Es bestehen keine einzeln wesentlichen Operating-<br />
Leasingverträge.<br />
Die innerhalb eines Jahres fälligen Verbindlichkeiten aus Financial<br />
Leasing sind in den Verbindlichkeiten aus kurzfristiger<br />
Finanzierung enthalten, später fällige Verbindlichkeiten sind in<br />
den Verbindlichkeiten aus langfristiger Finanzierung enthalten<br />
(Erläuterung 29). Es bestehen keine einzeln wesentlichen<br />
Financial-Leasingverträge.<br />
174 175<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
31 Derivative Finanzinstrumente<br />
Derivative Aktiven mit Fälligkeiten ausserhalb eines Jahres sind<br />
in den langfristigen Finanzanlagen (Erläuterung 22) und derivative<br />
Aktiven mit Fälligkeiten innerhalb eines Jahres sind in den<br />
Forderungen (Erläuterung 18) enthalten.<br />
Derivative Verbindlichkeiten sind in den Finanzverbindlichkeiten<br />
(Erläuterung 29) enthalten.<br />
Derivative Aktiven und Verbindlichkeiten<br />
Fair Value Fair Value Nominal- Fair Value Fair Value Nominal-<br />
Aktiven Verbindlichbetrag Aktiven Verbindlichbetragkeitenkeiten Mio. CHF<br />
Fair-Value-Absicherungen<br />
<strong>2010</strong> <strong>2010</strong> <strong>2010</strong> 2009 2009 2009<br />
Zinssatz 78 0 863 81 0 1 334<br />
Währung 0 0 0 0 0 0<br />
Cross-currency 0 12 150 0 1 165<br />
Total Fair-Value-Absicherungen 78 12 1 013 81 1 1 499<br />
Cashflow-Absicherungen<br />
Zinssatz 0 3 94 0 6 129<br />
Währung 0 4 76 0 1 12<br />
Cross-currency 0 117 823 0 77 908<br />
Total Cashflow-Absicherungen 0 124 993 0 84 1 049<br />
Nettoinvestitions-Absicherungen<br />
Währung 0 0 0 0 0 0<br />
Cross-currency 2 1 61 5 2 94<br />
Total Nettoinvestitions-Absicherungen 2 1 61 5 2 94<br />
Zu Handelszwecken gehalten<br />
Zinssatz 0 0 0 0 0 0<br />
Währung 0 0 0 0 0 0<br />
Cross-currency 0 0 0 0 0 0<br />
Total zu Handelszwecken gehalten 0 0 0 0 0 0<br />
Total 80 137 2 067 86 87 2 642
32 Latente Steuern<br />
Latente Steuern nach Kategorien von temporären Differenzen<br />
Mio. CHF<br />
Latente Steueraktiven<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Sachanlagen 32 23<br />
Immaterielles und sonstiges Anlagevermögen 40 76<br />
Rückstellungen 171 236<br />
Aktivierte steuerliche Verlustvorträge 385 381<br />
Andere 309 350<br />
Total 937 1 066<br />
Latente Steuerverbindlichkeiten<br />
Sachanlagen 2 367 2 614<br />
Immaterielles und sonstiges Anlagevermögen 281 310<br />
Rückstellungen 5 18<br />
Andere 102 101<br />
Total 2 755 3 043<br />
Latente Steuerverbindlichkeiten netto 1 818 1 977<br />
In der Bilanz wie folgt berücksichtigt:<br />
Latente Steueraktiven (385) (412)<br />
Latente Steuerverbindlichkeiten 2 203 2 389<br />
Latente Steuerverbindlichkeiten netto 1 818 1 977<br />
Temporäre Differenzen, für die keine latenten Ertragssteuern bilanziert wurden<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Auf nicht ausgeschütteten Gewinnen von Konzerngesellschaften (zu versteuernde temporäre Differenzen) 3 303 3 749<br />
Auf steuerlichen Verlustvorträgen (abzugsfähige temporäre Differenzen) 879 732<br />
176 177<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Steuerliche Verlustvorträge<br />
Verlust-<br />
vorträge<br />
Steuer-<br />
effekt<br />
Verlust-<br />
vorträge<br />
Steuer-<br />
effekt<br />
<strong>2010</strong> <strong>2010</strong> 2009 2009<br />
Mio. CHF<br />
Total steuerliche Verlustvorträge 2 281 650 2 240 599<br />
Davon unter latenten Ertragssteuern aktivierte Verlustvorträge (1 402) (385) (1 508) (381)<br />
Total nicht aktivierte steuerliche Verlustvorträge<br />
Davon können vorgetragen werden während längstens:<br />
879 265 732 218<br />
1 Jahr 35 9 2 1<br />
2 Jahren 3 1 40 10<br />
3 Jahren 23 5 12 3<br />
4 Jahren 10 2 3 1<br />
5 Jahren 22 6 10 3<br />
Mehr als 5 Jahren 786 242 665 200
33 Rückstellungen<br />
Rekultivierung und Spezifische Übrige<br />
Total<br />
Total<br />
andere UmweltGeschäftsRück- <strong>2010</strong><br />
2009<br />
rückstellungenrisikenstellungen Mio. CHF<br />
1. Januar 585 282 648 1 515 1 375<br />
Veränderung Konsolidierungskreis 0 0 3 3 215<br />
Gebildete Rückstellungen 146 81 216 443 494<br />
Während des Jahres verwendete Rückstellungen (37) (42) (126) (205) (270)<br />
Während des Jahres aufgelöste Rückstellungen (25) (52) (182) (259) (344)<br />
Veränderung Währungsumrechnung (51) (30) (37) (118) 45<br />
31. Dezember 618 239 522 1 379 1 515<br />
Davon kurzfristige Rückstellungen 47 30 179 256 252<br />
Davon langfristige Rückstellungen 571 209 343 1 123 1 263<br />
Rekultivierung und andere Umweltrückstellungen beinhalten<br />
rechtliche und faktische Verpflichtungen des Konzerns zur<br />
Wiederherstellung eines Rohmaterialabbaugebiets. Der Zeitpunkt<br />
des Geldabflusses zur Erfüllung dieser Verpflichtungen<br />
ist vom Ende des Rohmaterialabbaus und dem Beginn der<br />
Wiederherstellung abhängig.<br />
Die Rückstellungen für spezifische Geschäftsrisiken umfassen<br />
Aufwendungen aus Rechtsstreitigkeiten und Restrukturierungskosten,<br />
die während der Ausübung der normalen Geschäftstätigkeit<br />
anfallen. Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten wurden<br />
vor allem im Zusammenhang mit Rekursen bezüglich<br />
Wettbewerbsrecht, Produkthaftung und Steuern gebildet, um<br />
rechtliche und administrative Kosten abzudecken. Sie beinhalten<br />
im Jahr <strong>2010</strong> unter anderem diverse Rückstellungen für<br />
Risiken im Zusammenhang mit direkten und indirekten Steuern<br />
von CHF 32 Millionen (2009: 41) sowie eine Rückstellung von<br />
CHF 21 Millionen (2009: 27) aus dem Jahr 2002 für ein hängiges<br />
Verfahren des deutschen Bundeskartellamtes. Die gesamten<br />
Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten betragen am 31. Dezember<br />
CHF 180 Millionen (2009: 210). Der Zeitpunkt des Geldabflusses<br />
der Verbindlichkeiten aus Rechtsstreitigkeiten ist<br />
unsicher, da er vom Prozessverlauf abhängt. Die Rückstellungen<br />
für Restrukturierungskosten beziehen sich auf verschiedene<br />
Optimierungsprogramme, bei welchen mit Geldabflüssen vor<br />
allem innerhalb der nächsten drei Jahre gerechnet wird.<br />
Die Rückstellungen für Restrukturierungen belaufen sich per<br />
31. Dezember auf CHF 59 Millionen (2009: 72).<br />
Übrige Rückstellungen umfassen hauptsächlich Rückstellungen,<br />
welche andere vertragliche Verbindlichkeiten abdecken.<br />
Die Zusammensetzung dieser Position ist äusserst vielfältig<br />
und enthält per 31. Dezember unter anderem: diverse Abfindungen<br />
an Mitarbeiter von CHF 111 Millionen (2009: 101), Ferienund<br />
Überzeitrückstellungen von CHF 91 Millionen (2009: 99),<br />
Rückstellungen für Krankenversicherungen und Altersvorsorge,<br />
welche nicht als Pensionskassenverpflichtungen qualifizieren,<br />
von CHF 22 Millionen (2009: 64), Rückstellungen im Zusammenhang<br />
mit Umsatzsteuern und anderen Abgaben von<br />
CHF 71 Millionen (2009: 104) sowie Eventualverbindlichkeiten<br />
aus Unternehmenszusammenschlüssen von CHF 77 Millionen<br />
(2009: 89). Der erwartete Zeitpunkt des zukünftigen Geldabflusses<br />
ist ungewiss.<br />
178 179<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
34 Leistungen an Arbeitnehmer<br />
Personalaufwand<br />
Mio. CHF<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Produktion und Distribution 2 759 2 687<br />
Marketing und Verkauf 415 407<br />
Verwaltung 861 845<br />
Total 4 035 3 939<br />
Personalaufwand und Personalbestand<br />
Die gesamten Personalkosten des Konzerns inklusive Sozialabgaben<br />
sind in der entsprechenden Aufwandsposition nach<br />
Funktion in der Konzernerfolgsrechnung enthalten und betrugen<br />
CHF 4035 Millionen (2009: 3939). Per 31. Dezember <strong>2010</strong><br />
beschäftigte der Konzern 80 310 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
(2009: 81 498).<br />
Leistungsorientierte Vorsorgepläne<br />
Einige Konzerngesellschaften unterhalten für ihre Mitarbeiter<br />
Vorsorgeeinrichtungen, die gemäss IFRS als leistungsorientierte<br />
Vorsorgepläne ausgelegt werden. Rückstellungen für<br />
Pensionsverpflichtungen werden für Pensions-, Invaliden- und<br />
Hinterlassenenrenten gebildet. Die zu erbringenden Leistungen<br />
hängen von rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen<br />
Bedingungen des jeweiligen Landes sowie von der Anzahl<br />
Dienstjahre, dem Salär und den Beitragszahlungen eines Mitarbeiters<br />
ab. Vermögensüberschüsse werden nur in jenem<br />
Umfang in der konsolidierten Jahresrechnung erfasst, als sie<br />
den Barwert eines zukünftigen wirtschaftlichen Nutzens in<br />
Form von Rückerstattungen oder niedrigeren zukünftigen Beiträgen<br />
sowie nicht erfasste versicherungsmathematische<br />
Verluste und nachzuverrechnende Dienstzeitaufwendungen<br />
übersteigen. Die Verpflichtungen, die aus leistungsorientierten<br />
Vorsorgeplänen resultieren, werden mittels der “Projected Unit<br />
Credit Method” berechnet. Gewinne und Verluste, die aufgrund<br />
von Anpassungen und Änderungen versicherungsmathematischer<br />
Annahmen entstehen, werden erfolgswirksam über die<br />
durchschnittlich erwartete Restdienstzeit der aktiven Mitarbeiter<br />
verteilt. Dies erfolgt in dem Ausmass, in welchem die<br />
kumulierten nicht erfassten versicherungsmathematischen<br />
Gewinne und Verluste 10 Prozent des höheren Betrages aus der<br />
leistungsorientierten Verpflichtung und dem beizulegenden<br />
Zeitwert des Planvermögens übersteigen.<br />
Andere langfristig fällige Leistungen<br />
nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses<br />
Der Konzern finanziert eine Reihe von anderen langfristig fälligen<br />
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Die<br />
Methode zur Berechnung der Verpflichtungen ist ähnlich mit<br />
jener der leistungsorientierten Vorsorgepläne. Eine Reihe dieser<br />
anderen Leistungen wird nicht extern über einen Fonds finanziert,<br />
sondern durch Rückstellungen in der Bilanz der entsprechenden<br />
Konzerngesellschaften gedeckt.<br />
Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung des Status der leistungsorientierten<br />
Vorsorgepläne, welche vollständig, teilweise<br />
oder überhaupt nicht extern über einen Fonds finanziert sind,<br />
sowie der anderen Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses<br />
auf die in der Bilanz erfassten Beträge inklusive<br />
Bilanzbewegungen.<br />
Nachweis der in der Bilanz berücksichtigten Personalvorsorgeeinrichtungen<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Nettoverbindlichkeiten aus leistungsorientierten Vorsorgeplänen 222 287<br />
Nettoverbindlichkeiten aus anderen Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 69 74<br />
Nettoverbindlichkeiten 291 361<br />
In der Bilanz wie folgt berücksichtigt:<br />
Sonstiges Anlagevermögen (26) (15)<br />
Verpflichtung aus leistungsorientierten Vorsorgeplänen 317 376<br />
Nettoverbindlichkeiten 291 361
Personalvorsorgeeinrichtungen<br />
Leistungsorientierte<br />
Vorsorgepläne<br />
Andere langfristig fällige<br />
Leistungen nach Beendigung<br />
des Arbeitsverhältnisses<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009<br />
Barwert der fondsfinanzierten Vorsorgepläne 2 786 2 793 0 0<br />
Zeitwert des Planvermögens (2 405) (2 541) 0 0<br />
Unterdeckung der fondsfinanzierten Vorsorgepläne 381 252 0 0<br />
Barwert der nicht fondsfinanzierten Vorsorgepläne 225 235 83 89<br />
Nicht erfasste versicherungsmathematische Verluste (379) (237) (14) (15)<br />
Nicht erfasster nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand (6) (16) 0 0<br />
Nicht aktivierte Überdeckungen 1 53 0 0<br />
Nettoverpflichtung der fondsfinanzierten<br />
und nicht fondsfinanzierten Vorsorgepläne 222 287 69 74<br />
In der Erfolgsrechnung erfasste Aufwendungen:<br />
Laufender Dienstzeitaufwand 78 76 1 2<br />
Verzinsung zukünftiger Vorsorgeverbindlichkeiten 149 147 4 5<br />
Erwartete Rendite auf dem Planvermögen (137) (122) 0 0<br />
Amortisation versicherungsmathematischer Verluste 62 34 0 0<br />
Nachverrechneter Dienstzeitaufwand 1 4 0 0<br />
Verluste (Gewinne) aus Plankürzungen und Abgeltungen 0 3 0 (3)<br />
Nicht aktivierte Überdeckungen (50) (27) 0 0<br />
Übrige (4) 2 0 0<br />
Total (im Personalaufwand enthalten) 99 117 5 4<br />
Effektive Rendite auf dem Planvermögen 51 196 0 0<br />
Barwert der fondsfinanzierten und nicht fondsfinanzierten Vorsorgepläne<br />
Eröffnungsbilanz per 1. Januar 3 028 2 731 89 95<br />
Laufender Dienstzeitaufwand 78 76 1 2<br />
Arbeitnehmerbeiträge 22 24 0 0<br />
Zinsaufwand 149 147 4 5<br />
Versicherungsmathematische Verluste (Gewinne) 147 193 (1) (1)<br />
Veränderung Währungsumrechnung (211) 76 (5) (1)<br />
Bezahlte Vorsorgeansprüche (183) (263) (5) (8)<br />
Nachverrechneter Dienstzeitaufwand 9 4 0 0<br />
Veränderung Konsolidierungskreis (9) 43 0 0<br />
Plankürzungen (10) (2) 0 (3)<br />
Abgeltungen (9) (1) 0 0<br />
Schlussbilanz per 31. Dezember 3 011 3 028 83 89<br />
180 181<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Personalvorsorgeeinrichtungen<br />
Leistungsorientierte<br />
Vorsorgepläne<br />
Andere langfristig fällige<br />
Leistungen nach Beendigung<br />
des Arbeitsverhältnisses<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009<br />
Zeitwert des Planvermögens<br />
Eröffnungsbilanz per 1. Januar 2 541 2 375 0 0<br />
Erwartete Rendite auf dem Planvermögen 137 122 0 0<br />
Versicherungsmathematische (Verluste) Gewinne (86) 73 0 0<br />
Veränderung Währungsumrechnung (148) 85 0 0<br />
Arbeitgeberbeiträge 109 79 4 7<br />
Arbeitnehmerbeiträge 22 24 0 0<br />
Bezahlte Vorsorgeansprüche (166) (243) (4) (7)<br />
Veränderung Konsolidierungskreis 0 27 0 0<br />
Abgeltungen (4) (1) 0 0<br />
Schlussbilanz per 31. Dezember 2 405 2 541 0 0<br />
Das Planvermögen setzt sich wie folgt zusammen:<br />
Eigenkapitalinstrumente <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> oder ihrer Tochtergesellschaften 1 2 0 0<br />
Eigenkapitalinstrumente Dritte 846 754 0 0<br />
Fremdfinanzierungsinstrumente <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> oder ihrer Tochtergesellschaften 23 25 0 0<br />
Fremdfinanzierungsinstrumente Dritte 592 1 031 0 0<br />
Durch Dritte genutzte Grundstücke oder Gebäude 330 321 0 0<br />
Übrige 613 408 0 0<br />
Total Zeitwert des Planvermögens 2 405 2 541 0 0<br />
Versicherungsmathematische Annahmen per Bilanzstichtag<br />
Diskontierungssatz 4,4% 4,9% 4,9% 5,4%<br />
Erwartete Rendite auf dem Planvermögen 5,4% 5,1%<br />
Lohnteuerungsrate 2,9% 2,8%<br />
Teuerungsrate medizinische Versorgung 7,2% 8,1%<br />
Die erwartete Gesamtrendite auf dem Planvermögen hängt<br />
von den entsprechenden Marktpreisen per diesem Datum<br />
ab, anwendbar für die Periode, in welcher die Verbindlichkeit<br />
beglichen wird.
Erfahrungsbedingte Anpassungen<br />
Leistungsorientierte<br />
Vorsorgepläne<br />
Andere langfristig fällige<br />
Leistungen nach Beendigung<br />
des Arbeitsverhältnisses<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009 2008 2007 2006 <strong>2010</strong> 2009 2008 2007 2006<br />
Barwert der leistungsorientierten<br />
Verpflichtungen<br />
Zeitwert des<br />
3 011 3 028 2 731 3 292 3 435 83 89 95 112 143<br />
Planvermögens (2 405) (2 541) (2 375) (3 068) (2 939) 0 0 0 (12) (28)<br />
Unterdeckung<br />
Erfahrungsbedingte<br />
Anpassungen:<br />
Auf den<br />
606 487 356 224 496 83 89 95 100 115<br />
Planverbindlichkeiten<br />
Auf dem<br />
(33) 0 24 (17) 57 (3) (6) (3) 3 0<br />
Planvermögen (86) 73 (341) 13 76 0 0 0 0 0<br />
Veränderung der Teuerungsrate für medizinische Versorgung<br />
Eine Veränderung von 1 Prozentpunkt auf der angenommenen<br />
Zunahme Zunahme Abnahme Abnahme<br />
Teuerungsrate für medizinische Versorgung hätte die folgenden<br />
Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF<br />
Auswirkungen:<br />
– Auf dem Total der Komponenten des laufenden Dienstzeit- und<br />
Zinsaufwandes für die periodisch anfallenden Kosten nach Beendigung<br />
<strong>2010</strong><br />
2009<br />
<strong>2010</strong><br />
2009<br />
des Arbeitsverhältnisses<br />
– Auf den anderen langfristig fälligen Leistungen nach Beendigung<br />
0 0 0 0<br />
des Arbeitsverhältnisses für die medizinische Versorgung 5 4 4 3<br />
Erwartete zu bezahlende Arbeitgeberbeiträge an die leistungsorientierten<br />
Vorsorgepläne für das der Berichtsperiode folgende<br />
Kalenderjahr belaufen sich auf CHF 119 Millionen (2009: 111).<br />
182 183<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
35 Aktienbezogene Vergütungen<br />
Aktienbeteiligungsplan für Mitarbeiter<br />
<strong>Holcim</strong> hat einen Aktienbeteiligungsplan für alle Mitarbeiter<br />
der Schweizer Konzerngesellschaften und für einige leitende<br />
Kader in ausländischen Konzerngesellschaften. Berechtigte<br />
Mitarbeiter können für einen bestimmten Betrag ihres Gehalts<br />
<strong>Holcim</strong>-Aktien zu einem reduzierten Preis (üblicherweise<br />
70 Prozent des durchschnittlichen Börsenkurses des Vormonats)<br />
kaufen. Die Aktien können während zwei Jahren ab<br />
Erwerbsdatum nicht veräussert werden. Der Gesamtaufwand<br />
aus diesem Aktienbeteiligungsplan belief sich im Geschäftsjahr<br />
<strong>2010</strong> auf CHF 1,7 Millionen (2009: 2).<br />
Aktienbeteiligungsplan für Kader von Konzerngesellschaften<br />
Der erfolgsabhängige Anteil der variablen Entschädigung für<br />
das Kader von Konzerngesellschaften wird teilweise in <strong>Holcim</strong>-<br />
Aktien ausbezahlt, welche zu Marktpreisen im darauffolgenden<br />
Geschäftsjahr gewährt werden. Die Aktien unterliegen einer<br />
Sperrfrist von drei Jahren. Der Gesamtaufwand aus diesem<br />
Aktienbeteiligungsplan belief sich für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
auf CHF 6,4 Millionen (2009: 5,8).<br />
Aktienbeteiligungsplan für Geschäftsleitung<br />
Der erfolgsabhängige Anteil der variablen Entschädigung für<br />
die Geschäftsleitung wird teilweise in <strong>Holcim</strong>-Aktien ausbezahlt,<br />
welche zu Marktpreisen im darauffolgenden Geschäftsjahr<br />
gewährt werden. Die Aktien unterliegen einer Sperrfrist<br />
von fünf Jahren, während der sie weder verkauft noch belehnt<br />
werden können. Der Gesamtaufwand aus diesem Aktienbeteiligungsplan<br />
belief sich für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> auf<br />
CHF 2 Millionen (2009: 2,6).<br />
Es findet keine Titelverwässerung statt, da alle Aktien für diese<br />
Pläne bedarfsgemäss am Markt zugekauft werden.<br />
Aktienoptionsplan<br />
Der Geschäftsleitung des <strong>Holcim</strong>-Konzerns werden zwei Arten<br />
von Optionen auf Aktien gewährt, solche, die der Geschäftsleitung<br />
aufgrund der jährlichen variablen Entschädigung gewährt<br />
werden, und jene, die bei Ernennung zum Mitglied der Konzernleitung<br />
zugeteilt werden. In beiden Fällen berechtigt eine Option<br />
zum Erwerb einer Namenaktie der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> zum Ausübungspreis,<br />
der dem Börsenkurs im Zeitpunkt der Zuteilung entspricht<br />
(siehe Erläuterungen auf Seite 108).<br />
Die vertragliche Laufzeit der ersten Optionskategorie beträgt<br />
acht Jahre. Die Optionen werden fest übertragen, sind mit<br />
keinen Erdienungsbedingungen verbunden und unter liegen<br />
einer Sperrfrist von drei Jahren ab Zuteilung, während der<br />
sie nicht ausgeübt werden können.<br />
Die vertragliche Laufzeit der zweiten Optionskategorie beträgt<br />
zwölf Jahre. Der Erdienungszeitraum (ausschliesslich Dienstbedingungen)<br />
der Optionen beträgt neun Jahre ab dem Tag der<br />
Gewährung; die Optionen können weder verkauft noch belehnt<br />
werden.<br />
Der Konzern hat keine rechtliche oder faktische Verpflichtung, die<br />
Optionen zurückzukaufen oder die Optionen in bar abzu gelten.<br />
Die Bestandesveränderung der ausstehenden Aktienoptionen<br />
und deren durchschnittlich gewichteter Ausübungspreis sind<br />
in der folgenden Tabelle ersichtlich:<br />
Durchschnittlich gewichteter1 Ausübungspreis1 Anzahl1 Anzahl1 <strong>2010</strong> 2009<br />
1. Januar CHF 62.55 1 054 493 676 127<br />
Gewährte und erdiente Optionen (individueller Anteil der variablen Entschädigung) CHF 71.15 131 631 385 124<br />
Gewährte und erdiente Optionen (einmalige Zuteilung) CHF 78.43 67 100 0<br />
Verwirkte Optionen 0 0<br />
Ausgeübte Optionen CHF 33.85 2 865 6 758<br />
Verfallene Optionen 0 0<br />
31. Dezember CHF 64.37 1 250 359 1 054 493<br />
Davon am Jahresende ausübbar 259 921 213 112<br />
1 Adjustiert um frühere Aktiensplits und/oder Kapitalerhöhungen.
Die am Jahresende ausstehenden Aktienoptionen haben folgende<br />
Verfalldaten und berechtigen zum Erwerb einer Namenaktie<br />
der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> zu den nachstehenden Ausübungspreisen:<br />
Optionszuteilung Verfall Ausübungspreis1 Anzahl1 Anzahl1 <strong>2010</strong> 2009<br />
2002 2014 CHF 67.15 201 300 201 300<br />
2003 20122 CHF 33.85 45 910 48 775<br />
2003 20152 CHF 67.153 33 550 33 550<br />
2004 20132 CHF 63.35 34 341 34 341<br />
2004 20162 CHF 67.153 33 550 33 550<br />
2005 20142 CHF 74.54 71 423 71 423<br />
2006 2014 CHF 100.69 58 573 58 573<br />
2007 2015 CHF 125.34 49 674 49 674<br />
2008 2016 CHF 104.34 71 083 71 083<br />
2008 2020 CHF 67.153 67 100 67 100<br />
2009 2017 CHF 38.26 385 124 385 124<br />
<strong>2010</strong> 2018 CHF 71.15 131 631<br />
<strong>2010</strong> 2022 CHF 75.40 33 550<br />
<strong>2010</strong> 2022 CHF 81.45 33 550<br />
Total 1 250 359 1 054 493<br />
Die im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> ausgeübten Optionen entsprechen<br />
2865 Aktien, die zum Ausübungspreis von CHF 33.85 ausgegeben<br />
wurden. Im Geschäftsjahr 2009 entsprachen die ausgeübten<br />
Optionen 6758 Aktien, die zum Ausübungspreis von<br />
CHF 63.35 ausgegeben wurden.<br />
Der Fair Value der für das Berichtsjahr zustehenden Optionen –<br />
bestimmt nach dem Black-Scholes-Modell – beträgt CHF 16.59<br />
(2009: 17.62). Die wesentlichen Vorgaben für dieses Modell sind<br />
der Aktienkurs und der Ausübungspreis zum Zeitpunkt der<br />
Zuteilung, die erwartete Volatilität von 31,6 Prozent (2009: 30),<br />
die geschätzte Laufzeit von sechs Jahren (2009: 6), eine Dividendenrendite<br />
von 2,2 Prozent (2009: 1,9) und ein jährlicher<br />
risikoloser Zinssatz von 1,3 Prozent (2009: 1,2). Die erwartete<br />
Volatilität wurde aufgrund der historischen Volatilität des Börsenkurses<br />
der <strong>Holcim</strong>-Aktie über die entsprechende Laufzeit<br />
berechnet.<br />
Alle Aktien für den Optionsplan werden entweder bedarfsgemäss<br />
am Markt gekauft oder stammen aus dem Bestand an<br />
eigenen Aktien. Der Personalaufwand, der aus den zugeteilten<br />
Optionen des individuellen Anteils der variablen Entschädigung<br />
resultiert, betrug im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> insgesamt CHF 2,4 Millionen<br />
(2009: 2,3).<br />
1 Adjustiert um frühere Aktiensplits und/oder Kapitalerhöhungen.<br />
2 Die Verfalldaten der jährlichen Optionszuteilung in den Jahren 2003 bis 2005 wurden als Folge der Handelsbeschränkungen im Jahr 2008 um ein Jahr verlängert.<br />
3 Bewertung analog zur einmaligen Zuteilung im Jahr 2002.<br />
184 185<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
36 Fertigungsaufträge<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Umsatz von Fertigungsaufträgen im laufenden Jahr 1 341 1 487<br />
Angefallene Fertigungskosten und verbuchte Gewinne<br />
(abzüglich verbuchte Verluste) zum Bilanzstichtag 2 963 3 127<br />
Fakturiert zum Bilanzstichtag (2 982) (3 151)<br />
Verbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen zum Bilanzstichtag<br />
Davon:<br />
(19) (24)<br />
Forderungen aus Fertigungsaufträgen 23 26<br />
Verbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen (42) (50)<br />
37 Aktieninformationen<br />
Anzahl Namenaktien<br />
31. Dezember <strong>2010</strong> 2009<br />
Total ausstehende Aktien 319 955 293 320 180 992<br />
Eigene Aktien<br />
Reserviert für Wandelanleihen 5 785 824 5 785 824<br />
Reserviert für Call-Optionen 1 250 359 1 054 493<br />
Frei verfügbar 94 900 65 067<br />
Total eigene Aktien 7 131 083 6 905 384<br />
Total ausgegebene Aktien 327 086 376 327 086 376<br />
– Davon ausgegeben am 26. Mai 2009 13 179 305<br />
– Davon ausgegeben am 20. Juli 2009 50 320 981<br />
Aktien aus bedingtem Kapital<br />
Reserviert für Wandelanleihen 1 422 350 1 422 350<br />
Frei verfügbar 0 0<br />
Total Aktien aus bedingtem Kapital 1 422 350 1 422 350<br />
Total Aktien 328 508 726 328 508 726<br />
Die Namenaktie hat einen Nominalwert von CHF 2, und das<br />
Aktienkapital beträgt nominal CHF 654 Millionen (2009: 654).<br />
Der Wert der eigenen Aktien beläuft sich auf CHF 476 Millionen<br />
(2009: 455).<br />
Die ordentliche Generalversammlung vom 7. Mai 2009 genehmigte<br />
eine Kapitalerhöhung von CHF 26 358 610 (5 Prozent des<br />
bisherigen Aktienkapitals) durch die Ausgabe von 13 179 305 voll<br />
einbezahlten Namenaktien mit einem Nennwert von je CHF 2.<br />
Die Liberierung der neuen Aktien erfolgte durch Umwandlung<br />
von frei verwendbarem Eigenkapital in Aktienkapital. Die neuen<br />
<strong>Holcim</strong>-Aktien wurden als Aktiendividende im Verhältnis 1:20<br />
an die Aktionäre der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> ausgeschüttet (Erläuterung 16).<br />
Am 8. Juli 2009 beschloss die ausserordentliche Generalversammlung<br />
der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>, das Aktienkapital der Gesellschaft<br />
durch eine Bezugsrechtsemission von CHF 553 530 790 auf<br />
CHF 654 172 752 zu erhöhen mittels der Ausgabe von 50 320 981<br />
voll einbezahlten Namenaktien mit einem Nennwert von je<br />
CHF 2. Der Bezugspreis pro Aktie betrug CHF 42, was einem Bruttoemissionserlös<br />
von CHF 2113 Millionen entsprach. Die Transaktionskosten<br />
beliefen sich auf CHF 73 Millionen und wurden<br />
direkt im Eigenkapital erfasst. Der Emissionserlös diente zur<br />
Finanzierung der Akquisition von Cemex Australia Holdings Pty<br />
<strong>Ltd</strong> (Erläuterung 1). Ausserdem sollte die strategische Partnerschaft<br />
in China durch die Partizipation an der geplanten Privatplazierung<br />
von Huaxin Cement bekräftigt werden. Die angekün-
digte Aufstockung des Aktienkapitals von Huaxin Cement ist<br />
nach wie vor pendent, dürfte aber im zweiten Quartal 2011 zum<br />
38 Eventualverbindlichkeiten, Garantien und Kaufverpflichtungen<br />
Eventualverbindlichkeiten<br />
Der Konzern wird als Teil der laufenden Geschäftstätigkeit in<br />
Rechtsverfahren verwickelt wie Klagen, Ansprüche, Untersuchungen<br />
und Verhandlungen unter anderem wegen Produkthaftung,<br />
Handelsrecht, Umweltschutz, Gesundheit und Sicherheit<br />
usw. Es sind keine einzelnen Verfahren dieser Art hängig,<br />
welche nach unserer Einschätzung auf Geschäftsverlauf, Finanzposition<br />
oder Konzernerfolg wesentlichen Einfluss hätten.<br />
Per 31. Dezember <strong>2010</strong> beliefen sich die Eventualverbindlichkeiten<br />
des Konzerns auf CHF 363 Millionen (2009: 436). Es ist<br />
möglich, aber nicht wahrscheinlich, dass aus diesen Rechtsverfahren<br />
zukünftige Verpflichtungen entstehen.<br />
Der Konzern ist in Ländern tätig, in denen politische, ökonomische,<br />
soziale und rechtliche Entwicklungen die Geschäftstätigkeit<br />
beeinträchtigen könnten. Die Wirkungen solcher Risiken,<br />
welche im normalen Geschäftsverlauf eintreten können, sind<br />
nicht vorhersehbar und deshalb in den Angaben zur finanziellen<br />
Lage nicht enthalten.<br />
Abschluss kommen. Die neuen Namenaktien wurden am 20. Juli<br />
2009 im Main Standard der SIX Swiss Exchange kotiert.<br />
Garantien<br />
Per 31. Dezember <strong>2010</strong> beliefen sich die im Rahmen der ordentlichen<br />
Geschäftstätigkeit ausgegebenen Garantien auf<br />
CHF 508 Millionen (2009: 335).<br />
Kaufverpflichtungen<br />
Als Teil der normalen Geschäftstätigkeit geht der Konzern Kaufverpflichtungen<br />
für Güter und Dienstleistungen ein und kauft<br />
und verkauft Investitionsobjekte, assoziierte Unternehmen, Konzerngesellschaften<br />
und Teile davon. Es ist üblich, dass der Konzern<br />
Offerten macht oder Call- oder Put-Optionen im Zusammenhang<br />
mit solchen Akquisitionen oder Desinvestitionen erhält.<br />
Per 31. Dezember <strong>2010</strong> beliefen sich die Kaufverpflichtungen des<br />
Konzerns auf CHF 1236 Millionen (2009: 1775), davon entfielen<br />
CHF 342 Millionen (2009: 532) auf den Kauf von Sachanlagen.<br />
<strong>Holcim</strong> hat sich verpflichtet, eine Privatplazierung von Aktien<br />
im Umfang von maximal CNY 1 Milliarde (CHF 142 Millionen)<br />
des assoziierten Unternehmens Huaxin Cement Co. <strong>Ltd</strong>. zu<br />
zeichnen, und bekräftigt so ihren Willen, die strategische Partnerschaft<br />
mit Huaxin Cement weiter zu vertiefen.<br />
39 Gliederung des monetären Nettoumlaufvermögens nach Währungen<br />
Flüssige Mittel Forderungen VerbindlichVerbindlich- Andere<br />
Total<br />
Total<br />
und Wertschriften<br />
keiten aus keiten aus kurzfristige<br />
<strong>2010</strong><br />
2009<br />
Lieferungen kurzfristiger Verbindlich-<br />
und Leistungen Finanzierung<br />
keiten<br />
Mio. CHF<br />
EUR 640 540 453 999 343 (615) (1 323)<br />
GBP 323 226 333 24 137 55 (110)<br />
CHF 472 128 92 340 193 (25) 729<br />
USD 474 311 279 466 295 (255) 237<br />
CAD 17 176 136 3 94 (40) (51)<br />
MXN 42 117 109 35 40 (25) (152)<br />
INR 975 120 210 78 768 39 69<br />
THB 30 37 36 16 25 (10) (70)<br />
IDR 101 54 46 34 35 40 4<br />
PHP 55 31 23 13 22 28 11<br />
AUD 25 338 170 97 196 (100) (537)<br />
Übrige 262 512 416 363 295 (300) (179)<br />
Total 3 416 2 590 2 303 2 468 2 443 (1 208) (1 372)<br />
186 187<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
40 Geldfluss aus Investitionstätigkeit<br />
Mio. CHF<br />
Kauf von Sachanlagen netto<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Ersatzinvestitionen (639) (578)<br />
Erlöse aus dem Verkauf von Sachanlagen 229 202<br />
Investitionen in Sachanlagen zur Erhaltung der Substanz und Konkurrenzfähigkeit (410) (376)<br />
Erweiterungsinvestitionen (1 182) (1 929)<br />
Total Kauf von Sachanlagen netto (A) (1 592) (2 305)<br />
Kauf von Konzerngesellschaften (abzüglich erworbene Flüssige Mittel) 1 (60) (1 782)<br />
Verkauf von Konzerngesellschaften<br />
Verkauf von Konzerngesellschaften (abzüglich veräusserte Flüssige Mittel) 0 162<br />
Flüssige Mittel von umklassierten Konzerngesellschaften2 0 (23)<br />
Total Verkauf von Konzerngesellschaften 0 139<br />
Kauf von Finanzanlagen, immateriellem und sonstigem Anlagevermögen<br />
Erhöhung Finanzanlagen inklusive assoziierte Unternehmen (252) (65)<br />
Zunahme übriges Anlagevermögen (194) (679)<br />
Total Kauf von Finanzanlagen, immateriellem und sonstigem Anlagevermögen3 (446) (744)<br />
Verkauf von Finanzanlagen, immateriellem und sonstigem Anlagevermögen<br />
Reduktion Finanzanlagen inklusive assoziierte Unternehmen 61 98<br />
Abnahme übriges Anlagevermögen 675 164<br />
Total Verkauf von Finanzanlagen, immateriellem und sonstigem Anlagevermögen 736 262<br />
Total Kauf von Finanzanlagen, immateriellem, sonstigem Anlagevermögen und Unternehmen netto (B) 230 (2 125)<br />
Total Geldfluss aus Investitionstätigkeit (A+B) (1 362) (4 430)<br />
1 Inklusive Goodwill von neuen Konzerngesellschaften.<br />
2 Die Position bezieht sich auf United Cement Company of Nigeria <strong>Ltd</strong> (Erläuterung 1), die 2009 in assoziiertes Unternehmen umklassiert wurde.<br />
3 Siehe konsolidierte Geldfl ussrechnung, Fussnote 1.
Geldfluss aus Akquisitionen und Desinvestitionen von Konzerngesellschaften<br />
Akquisitionen Desinvestitionen<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009<br />
Umlaufvermögen (28) (753) 0 148<br />
Sachanlagen (23) (2 089) 0 0<br />
Übriges Anlagevermögen (13) (266) 0 0<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten 11 586 0 (53)<br />
Langfristige Rückstellungen 7 277 0 0<br />
Andere langfristige Verbindlichkeiten 4 433 0 0<br />
Nettoaktiven (42) (1 812) 0 95<br />
Bisherige Nettoaktiven 1 0 221 0 0<br />
Nicht beherrschende Anteile 1 128 0 0<br />
(Erworbene) Verkaufte Nettoaktiven (41) (1 463) 0 95<br />
(Erworbener) Verkaufter Goodwill (28) (400) 0 3<br />
Nettogewinn aus Verkäufen 2 0 0 0 64<br />
Total (Kauf)Verkaufspreis (69) (1 863) 0 162<br />
Erworbene Flüssige Mittel und Wertschriften 1 81 0 0<br />
Verbindlichkeiten und Schuldverschreibungen 8 0 0 0<br />
Nettogeldfluss (60) (1 782) 0 162<br />
41 Transaktionen und Beziehungen mit Mitgliedern<br />
des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung<br />
Entschädigung der obersten Führungsgremien<br />
Verwaltungsrat<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> haben die elf nicht exekutiven Mitglieder des Verwaltungsrates<br />
eine Entschädigung in Höhe von insgesamt<br />
CHF 2,9 Millionen (2009: 3,1) erhalten. In Form von Honoraren<br />
wurden CHF 1,8 Millionen (2009: 1,9), als Leistungen an Vorsorgeeinrichtungen<br />
CHF 0,1 Millionen (2009: 0,1), als aktienbezogene<br />
Vergütungen CHF 0,9 Millionen (2009: 0,9) und CHF 0,1 Millionen<br />
(2009: 0,2) als andere Entschädigungen ausbezahlt.<br />
Geschäftsleitung<br />
Die jährliche Gesamtentschädigung für die 15 Mitglieder der<br />
Geschäftsleitung (inklusive CEO) belief sich auf CHF 36,7 Millionen<br />
(2009: 27,2). Darin enthalten sind das Grundgehalt und die<br />
variable Entschädigung in bar von CHF 18,2 Millionen (2009:<br />
16,7), aktienbezogene Vergütungen von CHF 4,4 Millionen<br />
(2009: 4,9), Arbeitgeberbeiträge an Vorsorgeeinrichtungen von<br />
CHF 5,3 Millionen (2009: 4,8) und “Andere” Entschädigungen von<br />
CHF 8,8 Millionen (2009: 0,8), welche gemäss den Regeln der<br />
SIX Swiss Exchange die Gutschriften des <strong>Holcim</strong> International<br />
Pension Trust für die zusätzliche Finanzierung der Altersvorsorge<br />
in Höhe von CHF 8,3 Millionen enthalten. Der CEO bezog ein<br />
Grundgehalt und eine variable Entschädigung in bar von<br />
1 Bisheriger Anteil von 50 Prozent an Cement Australia.<br />
2 Im Geschäftsjahr 2009 inklusive Transaktionskosten.<br />
CHF 2,5 Millionen (2009: 2,5), aktienbezogene Vergütungen von<br />
CHF 0,8 Millionen (2009: 0,9) und Arbeitgeberbeiträge an Vorsorgeeinrichtungen<br />
von CHF 0,4 Millionen (2009: 0,6). Demzufolge<br />
ergab sich eine Gesamtentschädigung vor den Gutschriften<br />
für die zusätzliche Finanzierung der Altersvorsorge von<br />
CHF 3,7 Millionen (2009: 4). Unter Einbezug der zusätz lichen<br />
Gutschriften aus dem <strong>Holcim</strong> International Pension Trust in<br />
Höhe von CHF 5 Millionen – basierend auf versicherungsmathematischen<br />
Überlegungen und unter “Andere” aufgeführt<br />
– ergibt sich für den CEO nach den Regeln der SIX Swiss<br />
Exchange eine Gesamtentschädigung von CHF 8,7 Millionen<br />
(2009: 4). In Übereinstimmung mit Art.663bbis des Schweizerischen<br />
Obligationenrechts (Transparenzgesetz) werden das<br />
Grundgehalt und die variable Entschädigung in bar vor Abzug<br />
von ausländischen Quellensteuern ausgewiesen. Ferner beinhalten<br />
die Vorsorge leistungen auch die Arbeitgeberbeiträge an<br />
die AHV/IV.<br />
Die nachstehende Tabelle gibt Aufschluss über die Gesamtvergütungen<br />
der einzelnen Verwaltungsratsmitglieder, über die<br />
höchste auf ein Geschäftsleitungsmitglied entfallende Entschädigung<br />
sowie über den Gesamtbetrag der Entschädigungen<br />
der Geschäftsleitungsmitglieder.<br />
188 189<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Entschädigungen Verwaltungsrat/Geschäftsleitung 1<br />
Name Funktion Grundgehalt<br />
Bar Aktien2 Rolf Soiron Präsident des Verwaltungsrates, Vorsitzender Anzahl 1 166<br />
Governance, Nomination & Compensation Committee CHF 595 680 80 000<br />
Andreas von Planta Vizepräsident des Verwaltungsrates, Anzahl 1 166<br />
Mitglied Audit Committee CHF 300 000 80 000<br />
Christine Binswanger Mitglied des Verwaltungsrates Anzahl 1 166<br />
CHF 80 000 80 000<br />
Lord Norman Fowler Mitglied des Verwaltungsrates bis 7. Mai 2009 Anzahl<br />
CHF<br />
Beat Hess Mitglied des Verwaltungsrates ab 6. Mai <strong>2010</strong> Anzahl 680<br />
CHF 46 667 46 667<br />
Erich Hunziker Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl 1 166<br />
Mitglied Governance, Nomination & Compensation Committee CHF 100 000 80 000<br />
Peter Küpfer Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl 1 166<br />
Vorsitzender Audit Committee CHF 180 000 80 000<br />
Adrian Loader Mitglied des Verwaltungsrates Anzahl 1 166<br />
CHF 80 000 80 000<br />
H. Onno Ruding Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl<br />
Mitglied Audit Committee bis 6. Mai <strong>2010</strong> CHF<br />
Thomas Schmidheiny Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl 1 166<br />
Mitglied Governance, Nomination & Compensation Committee CHF 130 8005 80 000<br />
Wolfgang Schürer Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl 1 166<br />
Mitglied Governance, Nomination & Compensation Committee CHF 100 000 80 000<br />
Dieter Spälti Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl 1 166<br />
Mitglied Audit Committee ab 6. Mai <strong>2010</strong> CHF 97 500 80 000<br />
Robert F. Spoerry Mitglied des Verwaltungsrates Anzahl 1 166<br />
CHF 80 000 80 000<br />
Total Verwaltungsrat Anzahl 12 340<br />
(nicht exekutive Mitglieder) CHF 1 790 647 846 667<br />
Markus Akermann6 Exekutives Mitglied des Verwaltungsrates, Anzahl<br />
CEO CHF 2 124 500<br />
Variable Entschädigung<br />
in Prozent des Grundgehalts<br />
Total Geschäftsleitung8 Anzahl<br />
CHF 15 613 946<br />
Variable Entschädigung<br />
in Prozent des Grundgehalts<br />
1 Die Entschädigungen an den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung werden vor Abzug von Quellensteuern und Arbeitnehmerbeiträgen an die Sozialversicherung<br />
ausgewiesen. Unter “Andere Entschädigungen” werden die Arbeitgeberbeiträge der Vorsorgeleistungen (AHV/IV, Pensionskassen) sowie Pauschalspesen,<br />
Dienstaltersgeschenke, Kinderzulagen etc. aufgeführt. Die Parameter für die Fair-Value-Bewertung der für das Berichtsjahr zugeteilten Aktien und<br />
Optionen sind auf Seite 184 unter “Aktienbezogene Vergütungen” offengelegt.<br />
2 Die Aktien wurden zum durchschnittlichen Börsenkurs der Periode 1. Januar 2011 bis 15. Februar 2011 bewertet und sind für fünf Jahre gesperrt.<br />
3 Wert der Optionen nach dem Black-Scholes-Modell im Zeitpunkt der Zuteilung.<br />
4 Diese Beträge enthalten gemäss den Regeln der SIX Swiss Exchange im wesentlichen die Gutschriften aus dem <strong>Holcim</strong> International Pension Trust<br />
in Höhe von CHF 8,3 Millionen, welche die Erfolgsrechnung des Konzerns nicht belasten.<br />
5 Inklusive Verwaltungsratshonorare von Tochtergesellschaften.<br />
6 Mitglied der Geschäftsleitung mit der höchsten Entschädigung.<br />
7 Beinhaltet gemäss den Regeln der SIX Swiss Exchange auch den Aufwand der Stiftung des Arbeitgebers für die zusätzliche Finanzierung der Altersvorsorge.<br />
Ohne sie hätte die Gesamtvergütung <strong>2010</strong> CHF 3,7 Millionen betragen.<br />
8 Inklusive exekutives Mitglied des Verwaltungsrates, CEO.
Variable Entschädigung Andere Entschädigungen Gesamt- Gesamt-<br />
Bar Aktien2 Optionen3 Vorsorgelei-<br />
Andere<br />
stungenArbeitgeberbeiträge 4 vergütung<br />
vergütung<br />
<strong>2010</strong><br />
2009<br />
32 394 50 023 758 097 759 028<br />
18 170 10 023 408 193 408 169<br />
7 060 10 023 177 083 175 801<br />
2 357 5 833 101 524<br />
70 834<br />
8 070 10 023 198 093 198 069<br />
11 262 10 023 281 285 281 331<br />
0 10 023 170 023 170 000<br />
207 726<br />
9 625 10 023 230 448 225 801<br />
8 070 10 023 198 093 198 069<br />
7 944 10 023 195 467 177 059<br />
7 060 10 023 177 083 175 801<br />
112 012 146 063 2 895 389 3 047 688<br />
4 567 28 180<br />
390 515 313 479 467 506 379 676 5 038 320 8 713 9967 3 993 318<br />
55,1%<br />
28 848 145 063<br />
2 614 863 1 980 127 2 406 611 5 260 900 8 786 016 36 662 463 27 221 571<br />
44,8%<br />
190 191<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Entschädigung an ehemalige Organmitglieder<br />
Im Berichtsjahr wurden an ein ehemaliges Verwaltungsratsmitglied<br />
(2009: zwei) und drei (2009: vier) ehemalige Geschäftsleitungsmitglieder<br />
Entschädigungen in Höhe von CHF 2,9 Millionen<br />
(2009: 1,3) ausgerichtet. Dieser Betrag beinhaltet gemäss den<br />
Regeln der SIX Swiss Exchange einen Aufwand der Stiftung des<br />
Arbeitgebers für die zusätz liche Finanzierung der Altersvorsorge<br />
eines ehemaligen Organmitgliedes in Höhe von CHF 0,5 Millionen<br />
(2009: 0).<br />
Darlehen<br />
Per 31. Dezember <strong>2010</strong> beziehungsweise per 31. Dezember 2009<br />
bestehen keine Darlehen gegenüber Mitgliedern des Verwaltungsrates<br />
und Mitgliedern der Geschäftsleitung.
Aktien- und Optionsbesitz von Mitgliedern<br />
des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung<br />
Die Aktien- und Optionsbestände der Mitglieder des Verwaltungsrates<br />
und der Geschäftsleitung per 31. Dezember <strong>2010</strong><br />
Verwaltungsrat 1<br />
Die Gesamtzahl an Aktien setzt sich aus privat erworbenen und<br />
aus Beteiligungs- und Entschädigungsprogrammen zugeteilten<br />
Aktien zusammen. Nicht exekutive Mitglieder des Verwaltungs-<br />
1 Aktien sind ab Zuteilung jeweils für fünf Jahre gesperrt, in denen sie weder verkauft noch belehnt werden dürfen.<br />
2 Ausübungspreis: CHF 110; Ratio 1.0411:1; Style: European; Verfalltag: 21.5.<strong>2010</strong>.<br />
3 Ausübungspreis: CHF 80; Ratio 1:1; Style: Amercian; Verfalltag: 12.11.2013.<br />
beziehungsweise per 31. Dezember 2009 sind aus den folgenden<br />
Tabellen ersichtlich.<br />
Name Funktion Gesamtzahl<br />
Gesamtzahl<br />
an Aktien <strong>2010</strong><br />
an Kaufoptionen <strong>2010</strong><br />
Rolf Soiron Präsident, Vorsitzender Governance,<br />
Nomination & Compensation Committee 35 713<br />
Andreas von Planta Vizepräsident 9 508<br />
Christine Binswanger Mitglied 2 760<br />
Beat Hess Mitglied 200<br />
Erich Hunziker Mitglied 9 750<br />
Peter Küpfer Mitglied, 37 0002 Vorsitzender Audit Committee 9 749 31 0003 Adrian Loader Mitglied 5 514<br />
Thomas Schmidheiny Mitglied 59 568 933<br />
Wolfgang Schürer Mitglied 42 454<br />
Dieter Spälti Mitglied 21 404<br />
Robert F. Spoerry Mitglied 8 179<br />
Total Verwaltungsrat (nicht exekutive Mitglieder) 59 714 164 68 000<br />
1 Aktien sind ab Zuteilung jeweils für fünf Jahre gesperrt, in denen sie weder verkauft noch belehnt werden dürfen.<br />
2 Ausübungspreis: CHF 70; Ratio 1:1; Style: American; Verfalltag: 19.8.2014.<br />
3 Ausübungspreis: CHF 80; Ratio 1:1; Style: Amercian; Verfalltag: 12.11.2013.<br />
Verwaltungsrat<br />
Name Funktion Gesamtzahl<br />
Gesamtzahl<br />
an Aktien 2009<br />
an Kaufoptionen 2009<br />
Rolf Soiron Präsident, Vorsitzender Governance,<br />
Nomination & Compensation Committee 34 667<br />
Andreas von Planta Vizepräsident 8 462<br />
Christine Binswanger Mitglied 1 714<br />
Erich Hunziker Mitglied 8 704<br />
Peter Küpfer Mitglied, 83 2882 Vorsitzender Audit Committee 8 703 31 0003 Adrian Loader Mitglied 5 468<br />
H. Onno Ruding Mitglied 4 595<br />
Thomas Schmidheiny Mitglied 59 567 887<br />
Wolfgang Schürer Mitglied 41 408<br />
Dieter Spälti Mitglied 20 017<br />
Robert F. Spoerry Mitglied 7 133<br />
Total Verwaltungsrat (nicht exekutive Mitglieder) 59 708 758 114 288<br />
rates verfügen per Ende <strong>2010</strong> über keine Optionen aus Entschädigungs-<br />
und Beteiligungs programmen.<br />
192 193<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Geschäftsleitung 1<br />
Name Funktion Gesamtzahl<br />
an Aktien <strong>2010</strong><br />
Gesamtzahl<br />
an Kaufoptionen <strong>2010</strong><br />
Markus Akermann Exekutives Mitglied des Verwaltungsrates, CEO 89 429 261 916<br />
Urs Böhlen Konzernleitungsmitglied 15 943 69 801<br />
Patrick Dolberg Konzernleitungsmitglied 10 505 53 609<br />
Paul Hugentobler Konzernleitungsmitglied 73 511 105 704<br />
Thomas Knöpfel Konzernleitungsmitglied 34 284 99 896<br />
Benoît-H. Koch Konzernleitungsmitglied 28 239 94 133<br />
Roland Köhler Konzernleitungsmitglied, CEO HGRS 7 411 53 693<br />
Theophil H. Schlatter Konzernleitungsmitglied, CFO 59 627 120 883<br />
Ian Thackwray Konzernleitungsmitglied 1 589 33 550<br />
Javier de Benito Länderbereichsleiter 17 095 18 885<br />
Andreas Leu Länderbereichsleiter 9 455 9 124<br />
Aidan Lynam Länderbereichsleiter 1 226 0<br />
Bernard Terver Länderbereichsleiter 18 132 20 960<br />
Jacques Bourgon Corporate Functional Manager 7 202 16 783<br />
Stefan Wolfensberger Corporate Functional Manager 5 386 17 894<br />
Total Geschäftsleitung 379 034 976 831<br />
Geschäftsleitung<br />
Name Funktion Gesamtzahl<br />
Gesamtzahl<br />
an Aktien 2009<br />
an Kaufoptionen 2009<br />
Markus Akermann Exekutives Mitglied des Verwaltungsrates, CEO 83 847 234 065<br />
Urs Böhlen Konzernleitungsmitglied 13 052 58 545<br />
Tom Clough Konzernleitungsmitglied 23 254 83 688<br />
Patrick Dolberg Konzernleitungsmitglied 7 714 41 029<br />
Paul Hugentobler Konzernleitungsmitglied 70 720 93 124<br />
Thomas Knöpfel Konzernleitungsmitglied 31 493 89 633<br />
Benoît-H. Koch Konzernleitungsmitglied 25 448 83 772<br />
Theophil H. Schlatter Konzernleitungsmitglied, CFO 56 836 108 303<br />
Bill Bolsover Länderbereichsleiter und Corporate Functional Manager 6 438 12 531<br />
Javier de Benito Länderbereichsleiter 15 256 16 618<br />
Gérard Letellier Länderbereichsleiter 10 156 17 726<br />
Andreas Leu Länderbereichsleiter 7 092 5 719<br />
Jacques Bourgon Corporate Functional Manager 6 590 14 059<br />
Roland Köhler Corporate Functional Manager 6 802 16 908<br />
Stefan Wolfensberger Corporate Functional Manager 4 777 14 965<br />
Total Geschäftsleitung 369 475 890 685<br />
Die Gesamtzahl an Aktien und Kaufoptionen beinhaltet sowohl<br />
privat erworbene als auch aus Beteiligungs- und Entschädigungsprogrammen<br />
des Konzerns zugeteilte Aktien und Kaufoptionen.<br />
Optionen werden nur auf Namenaktien der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />
abgegeben.<br />
1 Aktien sind ab Zuteilung jeweils für fünf Jahre, Optionen jeweils für drei respektive neun Jahre gesperrt.
Übrige Transaktionen<br />
Im Rahmen der Mitarbeiterbeteiligungsprogramme verwaltet<br />
<strong>Holcim</strong> die Mitarbeiteraktien. Sie kauft und verkauft Aktien<br />
der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> von ihren Mitarbeitern und an ihre Mitarbeiter<br />
und auf dem freien Markt. In diesem Zusammenhang hat die<br />
Gesellschaft von Mitgliedern der Geschäftsleitung Aktien<br />
der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> zum Börsenkurs im Betrag von insgesamt<br />
CHF 0,29 Millionen (2009: 0,91) erworben.<br />
Vergütungen und Darlehen an nahestehende Personen der<br />
Organmitglieder bestehen keine.<br />
42 Ereignisse nach der Berichtsperiode<br />
Es gab keine wesentlichen Ereignisse nach der Berichtsperiode.<br />
43 Freigabe des Konzernabschlusses zur Veröffentlichung<br />
Der Konzernabschluss wurde vom Verwaltungsrat der <strong>Holcim</strong><br />
<strong>Ltd</strong> am 25. Februar 2011 zur Veröffentlichung freigegeben und<br />
bedarf der Genehmigung durch die Generalversammlung vom<br />
5. Mai 2011.<br />
194 195<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Wesentliche Gesellschaften des <strong>Holcim</strong>-Konzerns<br />
Region Gesellschaft Sitz Aktienkapital<br />
Beteiligungssatz<br />
in 000<br />
(Stimmrechte)<br />
Europa <strong>Holcim</strong> France Benelux S.A.S. Frankreich EUR 192 253 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> (España) S.A. Spanien EUR 345 787 99,9%<br />
<strong>Holcim</strong> Trading S.A. Spanien EUR 19 600 100,0%<br />
Aggregate Industries <strong>Ltd</strong> Grossbritannien GBP 0 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> (Deutschland) AG Deutschland EUR 47 064 88,9%<br />
<strong>Holcim</strong> (Süddeutschland) GmbH Deutschland EUR 6 450 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> (Schweiz) AG Schweiz CHF 71 100 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> Gruppo (Italia) S.p.A. Italien EUR 67 000 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong> Schweiz CHF 1 000 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> (Česko) a.s. Tschechische Republik CZK 486 297 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> (Slovensko) a.s. Slowakei EUR 42 325 98,0%<br />
<strong>Holcim</strong> Hungária Zrt. Ungarn HUF 3 176 805 99,7%<br />
<strong>Holcim</strong> (Hrvatska) d.o.o. Kroatien HRK 94 000 99,8%<br />
<strong>Holcim</strong> (Serbia) d.o.o. Serbien CSD 2 300 000 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> (Romania) S.A. Rumänien RON 274 243 99,7%<br />
<strong>Holcim</strong> (Bulgaria) AD Bulgarien BGN 1 093 100,0%<br />
Alpha Cement J.S.C. Russland RUB 24 893 82,7%<br />
“Garadagh” Sement O.J.S.C. Aserbaidschan AZN 31 813 69,6%<br />
Nordamerika <strong>Holcim</strong> (US) Inc. USA USD 0 100,0%<br />
Aggregate Industries Management Inc. USA USD 194 058 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> (Canada) Inc. Kanada CAD 171 201 100,0%<br />
Lateinamerika <strong>Holcim</strong> Apasco S.A. de C.V. Mexiko MXN 5 843 086 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> El Salvador S.A. de C.V. El Salvador USD 78 178 91,6%<br />
<strong>Holcim</strong> (Nicaragua) S.A. Nicaragua NIO 19 469 80,0%<br />
<strong>Holcim</strong> (Costa Rica) S.A. Costa Rica CRC 8 604 056 59,8%<br />
<strong>Holcim</strong> (Colombia) S.A. Kolumbien COP 72 536 776 99,8%<br />
<strong>Holcim</strong> (Ecuador) S.A. Ecuador USD 102 405 92,2%<br />
<strong>Holcim</strong> (Brasil) S.A. Brasilien BRL 455 675 99,9%<br />
Juan Minetti S.A. Argentinien ARS 352 057 79,6%<br />
Cemento Polpaico S.A. Chile CLP 7 675 262 54,3%
Region Gesellschaft Sitz Aktienkapital<br />
Beteiligungssatz<br />
in 000<br />
(Stimmrechte)<br />
Afrika, Naher Osten <strong>Holcim</strong> (Maroc) S.A. Marokko MAD 421 000 61,0%<br />
Ciments de Guinée S.A. Guinea GNF 46 393 000 59,9%<br />
Société de Ciments et Matériaux Elfenbeinküste XOF 912 940 99,9%<br />
<strong>Holcim</strong> (Liban) S.A.L. Libanon LBP 135 617 535 52,1%<br />
<strong>Holcim</strong> (Outre-Mer) S.A.S. La Réunion EUR 37 748 100,0%<br />
Aden Cement Enterprises <strong>Ltd</strong>. Republik Jemen YER 106 392 100,0%<br />
Asien, Ozeanien ACC Limited1 Indien INR 1 877 453 48,3%<br />
Ambuja Cements <strong>Ltd</strong>. 1 Indien INR 3 059 718 45,5%<br />
<strong>Holcim</strong> (Lanka) <strong>Ltd</strong> Sri Lanka LKR 4 457 771 98,9%<br />
<strong>Holcim</strong> (Bangladesh) <strong>Ltd</strong> Bangladesch BDT 269 004 000 89,0%<br />
Siam City Cement (Public) Company Limited2 Thailand THB 2 375 000 36,8%<br />
<strong>Holcim</strong> (Malaysia) Sdn Bhd Malaysia MYR 10 450 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> (Singapore) Pte. <strong>Ltd</strong> Singapur SGD 44 322 90,8%<br />
PT <strong>Holcim</strong> Indonesia Tbk. Indonesien IDR 3 645 034 000 80,6%<br />
<strong>Holcim</strong> (Vietnam) <strong>Ltd</strong> Vietnam USD 189 400 65,0%<br />
<strong>Holcim</strong> Philippines Inc. Philippinen PHP 6 452 099 85,7%<br />
Cement Australia Holdings Pty <strong>Ltd</strong> Australien AUD 370 740 75,0%<br />
<strong>Holcim</strong> (Australia) Holdings Pty <strong>Ltd</strong> Australien AUD 1 145 867 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> (New Zealand) <strong>Ltd</strong> Neuseeland NZD 22 004 100,0%<br />
Kotierte Konzerngesellschaften<br />
Region Gesellschaft Domizil Ort der Kotierung Börsenkapitalisierung<br />
per 31. Dezember <strong>2010</strong><br />
in Lokalwährung<br />
Valorennummer<br />
Europa <strong>Holcim</strong> (Deutschland) AG Hamburg Frankfurt EUR 527 Mio. DE0005259006<br />
Lateinamerika <strong>Holcim</strong> (Costa Rica) S.A. San José San José CRC 161 154 Mio. CRINC00A0010<br />
<strong>Holcim</strong> (Ecuador) S.A. Guayaquil Quito, Guayaquil USD 1 055 Mio. ECP516721068<br />
Juan Minetti S.A. Buenos Aires Buenos Aires ARS 1 588 Mio. ARP6806N1051<br />
Cemento Polpaico S.A. Santiago Santiago CLP 134 668 Mio. CLP2216J1070<br />
Afrika, Naher Osten <strong>Holcim</strong> (Maroc) S.A. Rabat Casablanca MAD 11 173 Mio. MA0000010332<br />
<strong>Holcim</strong> (Liban) S.A.L. Beirut Beirut USD 332 Mio. LB0000012833<br />
Asien, Ozeanien ACC Limited Mumbai Mumbai INR 201 939 Mio. INE012A01025<br />
Ambuja Cements <strong>Ltd</strong>.<br />
Siam City Cement (Public)<br />
Mumbai Mumbai INR 219 076 Mio. INE079A01024<br />
Company Limited Bangkok Bangkok THB 53 820 Mio. TH0021010002<br />
PT <strong>Holcim</strong> Indonesia Tbk. Jakarta Jakarta IDR 17 241 525 Mio. ID1000072309<br />
<strong>Holcim</strong> Philippines Inc. Manila Manila PHP 100 008 Mio. PHY3232G1014<br />
1 Kontrollübernahme durch Stimmrechtsmehrheit im Verwaltungsrat.<br />
2 Joint Venture, quotenkonsolidiert.<br />
196 197<br />
Konzernabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Wesentliche Finanz- und Holdinggesellschaften<br />
Gesellschaft Sitz Aktienkapital<br />
Beteiligungssatz<br />
in 000<br />
(Stimmrechte)<br />
<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> Schweiz CHF 654 173 100,0%<br />
Aggregate Industries Holdings Limited Grossbritannien GBP 505 581 100,0%<br />
Cemasco B.V. Niederlande USD 1 030 100,0%<br />
Holcibel S.A. Belgien EUR 976 000 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> Auslandbeteiligungs GmbH (Deutschland) Deutschland EUR 2 556 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> Beteiligungs GmbH (Deutschland) Deutschland EUR 102 000 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> Capital Corporation <strong>Ltd</strong>. Bermuda USD 2 630 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> Capital (Thailand) <strong>Ltd</strong>. Thailand THB 1 100 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> (Centroamérica) B.V. Niederlande USD 3 855 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> European Finance <strong>Ltd</strong>. Bermuda EUR 25 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> Finance (Australia) Pty <strong>Ltd</strong> Australien AUD 0 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> Finance (Belgium) S.A. Belgien EUR 62 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> Finance (Canada) Inc. Kanada CAD 0 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> Finance (Luxembourg) S.A. Luxemburg EUR 1 900 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> GB Finance <strong>Ltd</strong>. Bermuda GBP 8 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> (India) Private Limited Indien INR 19 317 267 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> Investments (France) SAS Frankreich EUR 15 551 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> Investments (Spain) S.L. Spanien EUR 88 850 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> Overseas Finance <strong>Ltd</strong>. Bermuda CHF 16 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> Participations (UK) Limited Grossbritannien GBP 690 000 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> Participations (US) Inc. USA USD 67 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> Reinsurance Limited Bermuda CHF 1 453 100,0%<br />
<strong>Holcim</strong> US Finance S.à r.l. & Cie S.C.S. Luxemburg USD 10 100,0%<br />
Holderfin B.V. Niederlande EUR 3 772 100,0%<br />
Wesentliche assoziierte Unternehmen<br />
Region Gesellschaft Sitz Beteiligungssatz<br />
(Stimmrechte)<br />
Nordamerika Lattimore Materials Company, L.P. USA 49,0%<br />
Lateinamerika Cementos Progreso S.A. Guatemala 20,0%<br />
Afrika, Naher Osten AfriSam (Pty) <strong>Ltd</strong>1 Südafrika 15,0%<br />
Lafarge Cement Egypt S.A.E. Ägypten 43,7%<br />
United Cement Company of Nigeria <strong>Ltd</strong> Nigeria 35,9%<br />
Asien, Ozeanien Espandar Cement Investment Co. (P.J.S.) Iran 49,9%<br />
Huaxin Cement Co. <strong>Ltd</strong>. China 39,9%<br />
1 Wegen der Ausübung von massgebendem Einfl uss.
An die Generalversammlung der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>, Jona<br />
Zürich, 25. Februar 2011<br />
Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung<br />
Konzernabschluss<br />
Als Revisionsstelle haben wir die Konzernrechnung der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>, bestehend aus konsolidierter Erfolgsrechnung, konsolidierter<br />
Gesamtergebnisrechnung, konsolidierter Bilanz, Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals, konsolidierter Geldflussrechnung<br />
und Anhang zur Konzernrechnung auf den Seiten 129 bis 198 für das am 31. Dezember <strong>2010</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.<br />
Verantwortung des Verwaltungsrates<br />
Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Konzernrechnung in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting<br />
Standards (IFRS) und den gesetzlichen Vorschriften verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung<br />
und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Konzernrechnung, die frei von<br />
wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl<br />
und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich.<br />
Verantwortung der Revisionsstelle<br />
Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Konzernrechnung abzugeben. Wir haben unsere<br />
Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards sowie den International<br />
Standards on Auditing vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir<br />
hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Konzernrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Eine Prüfung beinhaltet<br />
die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Konzernrechnung enthaltenen<br />
Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers.<br />
Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Konzernrechnung als Folge von Verstössen oder<br />
Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung<br />
der Konzernrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um<br />
ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der<br />
Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine<br />
Würdigung der Gesamtdarstellung der Konzernrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise<br />
eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.<br />
Prüfungsurteil<br />
Nach unserer Beurteilung vermittelt die Konzernrechnung für das am 31. Dezember <strong>2010</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr ein den<br />
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit den International<br />
Financial Reporting Standards (IFRS) und entspricht dem schweizerischen Gesetz.<br />
Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften<br />
Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit<br />
(Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbaren Sachverhalte vorliegen.<br />
In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den<br />
Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Konzernrechnung existiert.<br />
Wir empfehlen, die vorliegende Konzernrechnung zu genehmigen.<br />
Ernst & Young AG<br />
Christoph Dolensky Willy Hofstetter<br />
Zugelassener Revisionsexperte<br />
Leitender Revisor<br />
Zugelassener Revisionsexperte<br />
198 199<br />
Konzernabschluss
Wesentliche Gesellschaften des <strong>Holcim</strong>-Konzerns<br />
<strong>Holcim</strong> France Benelux S.A.S., Frankreich<br />
Unternehmensleiter Frankreich: Gérard Letellier<br />
Unternehmensleiter Belgien/Niederlande: Lukas Epple<br />
Personalbestand: 3130<br />
Produktionskapazität: 9,0 Mio. t Zement<br />
Werk Altkirch<br />
Werk Dannes<br />
Werk Héming<br />
Werk Lumbres<br />
Werk Obourg<br />
Werk Rochefort<br />
Mahlwerk Dünkirchen<br />
Mahlwerk Ebange<br />
Mahlwerk Grand-Couronne<br />
Mahlwerk Haccourt<br />
Beteiligungen:<br />
Dijon Béton Soc ▲<br />
Geocycle S.A.<br />
<strong>Holcim</strong> Betonproducten B.V. ▲<br />
<strong>Holcim</strong> Bétons (Belgique) S.A. ▲<br />
<strong>Holcim</strong> Bétons (France) S.A.S. ▲<br />
<strong>Holcim</strong> Granulats (Belgique) S.A.<br />
<strong>Holcim</strong> Granulats (France) S.A.S.<br />
<strong>Holcim</strong> Grondstoffen B.V. ▲<br />
<strong>Holcim</strong> (España) S.A., Spanien<br />
Unternehmensleiter: Vincent Lefebvre<br />
Personalbestand: 1333<br />
Produktionskapazität: 5,0 Mio. t Zement<br />
Werk Carboneras<br />
Werk Gádor<br />
Werk Jerez<br />
Werk Lorca<br />
Werk Yeles<br />
Beteiligungen:<br />
<strong>Holcim</strong> Aridos S.L.<br />
<strong>Holcim</strong> Hormigones S.A. ▲<br />
<strong>Holcim</strong> Morteros S.A. ▲<br />
<strong>Holcim</strong> Trading S.A., Spanien<br />
Unternehmensleiter: Alfonso Gárate<br />
Personalbestand: 88<br />
Seehandel mit Klinker und Zement<br />
und anderen Rohstoffen ▲<br />
Aggregate Industries <strong>Ltd</strong>, Grossbritannien<br />
Unternehmensleiter: Alain Bourguignon<br />
Personalbestand: 5440<br />
Aggregate Industries Scotland ▲<br />
Aggregate Supplies ▲<br />
Ash Solutions ▲<br />
Bardon Aggregates<br />
Bardon Asphalt ▲<br />
Bardon Concrete ▲<br />
Bardon Contracting ▲<br />
Borderstone ▲<br />
Bradstone ▲<br />
Charcon ▲<br />
Express Asphalt ▲<br />
London Concrete ▲<br />
Masterblock ▲<br />
Moxon Traffic Management ▲<br />
Paragon Materials ▲<br />
Ronez ▲<br />
Spade Oak ▲<br />
Yeoman Aggregates<br />
Yeoman Asphalt ▲<br />
Yeoman Glensanda<br />
Beteiligungen:<br />
Aggregate Industries UK <strong>Ltd</strong>. ▲<br />
Charcon Holdings <strong>Ltd</strong> ▲<br />
Dansk Natursten A/S<br />
Halsvik Aggregates AS<br />
Lytag Holdings <strong>Ltd</strong> ▲<br />
Yeoman Baumineralien GmbH<br />
Yeoman Poland sp Zoo ▲<br />
<strong>Holcim</strong> (Deutschland) AG, Deutschland<br />
Unternehmensleiter: Leo Mittelholzer<br />
Personalbestand: 1389<br />
Produktionskapazität: 3,3 Mio. t Zement<br />
Werk Höver<br />
Werk Lägerdorf<br />
Mahlwerk Bremen<br />
Beteiligungen:<br />
Hannoversche Silo-Gesellschaft mbH ▲<br />
<strong>Holcim</strong> Beton und Zuschlagsstoffe<br />
(NRW) GmbH ▲<br />
Hüttensand Salzgitter GmbH & Co. KG<br />
SBU Kieswerk Zeithain GmbH & Co. KG<br />
Vereinigte Transportbetonwerke GmbH & Co. KG ▲<br />
Zement<br />
Zuschlagstoffe<br />
▲<br />
Weitere Baustoffe<br />
und<br />
Serviceleistungen<br />
200 201<br />
Gesellschaftsdaten
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Zement<br />
Zuschlagstoffe<br />
▲<br />
Weitere Baustoffe<br />
und<br />
Serviceleistungen<br />
<strong>Holcim</strong> (Süddeutschland) GmbH, Deutschland<br />
Regionaler CEO: Carlo Gervasoni<br />
Länderverantwortlicher: Reto Willimann<br />
Personalbestand: 320<br />
Produktionskapazität: 1,1 Mio. t Zement<br />
Werk Dotternhausen<br />
Beteiligung:<br />
<strong>Holcim</strong> Kies und Beton GmbH ▲<br />
<strong>Holcim</strong> (Schweiz) AG, Schweiz<br />
Regionaler CEO: Carlo Gervasoni<br />
Länderverantwortlicher: Kaspar Wenger<br />
Personalbestand: 1189<br />
Produktionskapazität: 3,6 Mio. t Zement<br />
Werk Eclépens<br />
Werk Siggenthal<br />
Werk Untervaz<br />
Mahlwerk Lorüns, Österreich<br />
Beteiligungen:<br />
<strong>Holcim</strong> BF+P SA ▲<br />
<strong>Holcim</strong> Kies und Beton AG ▲<br />
<strong>Holcim</strong> (Vorarlberg) GmbH, Österreich<br />
<strong>Holcim</strong> Gruppo (Italia) S.p.A., Italien<br />
Regionaler CEO: Carlo Gervasoni<br />
Länderverantwortlicher: Domenico Salvadore<br />
Personalbestand: 593<br />
Produktionskapazität: 5,1 Mio. t Zement<br />
Werk Merone<br />
Werk Ternate<br />
Mahlwerk Morano<br />
Mahlwerk Ravenna<br />
Beteiligungen:<br />
Eurofuels<br />
<strong>Holcim</strong> Aggregati S.r.l.<br />
<strong>Holcim</strong> Calcestruzzi S.r.l. ▲<br />
<strong>Holcim</strong> Group Support <strong>Ltd</strong>, Schweiz<br />
Personalbestand: 754<br />
Gesamtgruppenleitung ▲<br />
<strong>Holcim</strong> (Česko) a.s., Tschechische Republik<br />
Unternehmensleiter: Patrick Stapfer<br />
Personalbestand: 390<br />
Produktionskapazität: 1,2 Mio. t Zement<br />
Werk Prachovice<br />
Zuschlagstoff-Operationen<br />
Transportbeton-Operationen ▲<br />
Beteiligungen:<br />
Lom Klecany s.r.o<br />
Transbeton Skanska s.r.o ▲<br />
<strong>Holcim</strong> (Slovensko) a.s., Slowakei<br />
Unternehmensleiter: Alan ˇSiˇsinacki<br />
Personalbestand: 559<br />
Produktionskapazität: 2,2 Mio. t Zement<br />
Werk Rohoˇzník<br />
Zuschlagstoff-Operationen<br />
Transportbeton-Operationen ▲<br />
Beteiligung:<br />
<strong>Holcim</strong> Wien GmbH, Österreich<br />
<strong>Holcim</strong> Hungária Zrt., Ungarn<br />
Unternehmensleiter: Richard Skene<br />
Personalbestand: 557<br />
Produktionskapazität: 2,2 Mio. t Zement<br />
Werk Hejöcsaba<br />
Werk Lábatlan<br />
Zuschlagstoff-Operationen<br />
Transportbeton-Operationen ▲<br />
<strong>Holcim</strong> (Hrvatska) d.o.o., Kroatien<br />
Unternehmensleiter: Mario Grassl<br />
Personalbestand: 310<br />
Produktionskapazität: 1,0 Mio. t Zement<br />
Werk Koromačno<br />
Zuschlagstoff-Operationen<br />
Transportbeton-Operationen ▲<br />
Beteiligungen:<br />
<strong>Holcim</strong> mineralni agregati d.o.o. Nedeˇscina<br />
<strong>Holcim</strong> mineralni agregati d.o.o. Očura
<strong>Holcim</strong> (Serbia) d.o.o., Serbien<br />
Unternehmensleiter: Gustavo Navarro<br />
Personalbestand: 398<br />
Produktionskapazität: 1,3 Mio. t Zement<br />
Werk Novi Popovac<br />
Transportbeton-Operationen ▲<br />
<strong>Holcim</strong> (Romania) S.A., Rumänien<br />
Unternehmensleiter: Daniel Bach<br />
Personalbestand: 1073<br />
Produktionskapazität: 6,1 Mio. t Zement<br />
Werk Alesd<br />
Werk Campulung<br />
Mahlwerk Turda<br />
Zuschlagstoff-Operationen<br />
Transportbeton-Operationen ▲<br />
Beteiligungen:<br />
AgroComp International SRL<br />
Estagre SRL<br />
Romest Betoane si Agregate SA Bacau<br />
<strong>Holcim</strong> (Bulgaria) AD, Bulgarien<br />
Unternehmensleiter: Todor Kostov<br />
Personalbestand: 539<br />
Produktionskapazität: 2,4 Mio. t Zement<br />
Werk Beli Izvor<br />
Werk Pleven<br />
Zuschlagstoff-Operationen<br />
Transportbeton-Operationen ▲<br />
Beteiligungen:<br />
<strong>Holcim</strong> Beton Plovdiv AD ▲<br />
<strong>Holcim</strong> Karierni Materiali AD<br />
<strong>Holcim</strong> Karierni Materiali Plovdiv AD<br />
<strong>Holcim</strong> Karierni Materiali Rudinata AD<br />
Alpha Cement J.S.C., Russland<br />
Unternehmensleiter: Horia Adrian<br />
Personalbestand: 1754<br />
Produktionskapazität: 4,4 Mio. t Zement<br />
Werk Shurovo<br />
Werk Volsk<br />
“Garadagh” Sement O.J.S.C., Aserbaidschan<br />
Unternehmensleiter: Raoul Waldburger<br />
Personalbestand: 577<br />
Produktionskapazität: 2,0 Mio. t Zement<br />
Werk Garadagh<br />
<strong>Holcim</strong> (US) Inc., USA<br />
Unternehmensleiter: Bernard Terver<br />
Personalbestand: 1894<br />
Produktionskapazität: 19,9 Mio. t Zement<br />
Werk Ada<br />
Werk Artesia<br />
Werk Catskill<br />
Werk Devil’s Slide<br />
Werk Hagerstown<br />
Werk Holly Hill<br />
Werk Mason City<br />
Werk Midlothian<br />
Werk Portland<br />
Werk Ste. Genevieve<br />
Werk Theodore<br />
Werk Trident<br />
Mahlwerk Birmingham<br />
Mahlwerk Camden<br />
Mahlwerk Chicago<br />
Aggregate Industries Management Inc., USA<br />
Unternehmensleiter: Bernard Terver<br />
Personalbestand: 2134<br />
Region Mid Atlantic ▲<br />
Region Mid West ▲<br />
Region North East ▲<br />
Region Western ▲<br />
<strong>Holcim</strong> (Canada) Inc., Kanada<br />
Unternehmensleiter: Paul Ostrander<br />
Personalbestand: 2640<br />
Produktionskapazität: 3,3 Mio. t Zement<br />
Werk Joliette<br />
Werk Mississauga<br />
Beteiligungen:<br />
Demix-Gruppe ▲<br />
Dufferin-Gruppe ▲<br />
202 203<br />
Gesellschaftsdaten
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Zement<br />
Zuschlagstoffe<br />
▲<br />
Weitere Baustoffe<br />
und<br />
Serviceleistungen<br />
<strong>Holcim</strong> Apasco S.A. de C.V., Mexiko<br />
Unternehmensleiter: Eduardo Kretschmer<br />
Personalbestand: 3916<br />
Produktionskapazität: 12,2 Mio. t Zement<br />
Werk Acapulco<br />
Werk Apaxco<br />
Werk Hermosillo<br />
Werk Macuspana<br />
Werk Orizaba<br />
Werk Ramos Arizpe<br />
Werk Tecomán<br />
Beteiligungen:<br />
Cementos Apasco S.A. de C.V.<br />
Concretos Apasco S.A. de C.V. ▲<br />
Ecoltec S.A. de C.V.<br />
Gravasa S.A. de C.V.<br />
<strong>Holcim</strong> El Salvador S.A. de C.V., El Salvador<br />
Unternehmensleiter: Ricardo A. Chavez Caparroso<br />
Personalbestand: 675<br />
Produktionskapazität: 1,7 Mio. t Zement<br />
Werk El Ronco<br />
Werk Maya<br />
Beteiligungen:<br />
Bolsas de Centroamérica S.A. de C.V. ▲<br />
Geocycle S.A. de C.V.<br />
<strong>Holcim</strong> Concretos S.A. de C.V. ▲<br />
<strong>Holcim</strong> (Nicaragua) S.A., Nicaragua<br />
Unternehmensleiter: Sergio Egloff<br />
Personalbestand: 128<br />
Produktionskapazität: 0,3 Mio. t Zement<br />
Mahlwerk Nagarote<br />
<strong>Holcim</strong> (Costa Rica) S.A., Costa Rica<br />
Unternehmensleiter: Sergio Egloff<br />
Personalbestand: 1064<br />
Produktionskapazität: 1,5 Mio. t Zement<br />
Werk Cartago<br />
Beteiligungen:<br />
Hidroeléctrica Aguas Zarcas S.A. ▲<br />
Productos de Concreto S.A. ▲<br />
Servicios Ambientales Geocycle SAG, S.A.<br />
<strong>Holcim</strong> (Colombia) S.A., Kolumbien<br />
Unternehmensleiter: Miguel Angel Rubalcava<br />
Personalbestand: 1022<br />
Produktionskapazität: 2,1 Mio. t Zement<br />
Werk Nobsa<br />
Zuschlagstoff-Operationen<br />
Transportbeton-Operationen ▲<br />
Beteiligung:<br />
Eco-procesamiento <strong>Ltd</strong>a<br />
<strong>Holcim</strong> (Ecuador) S.A., Ecuador<br />
Unternehmensleiter: Rodolfo Montero<br />
Personalbestand: 1054<br />
Produktionskapazität: 3,5 Mio. t Zement<br />
Werk Guayaquil<br />
Mahlwerk Latacunga<br />
Zuschlagstoff-Operationen<br />
Transportbeton-Operationen ▲<br />
Beteiligungen:<br />
Construmercado S.A. ▲<br />
Generadora Rocafuerte S.A. ▲<br />
<strong>Holcim</strong> (Brasil) S.A., Brasilien<br />
Unternehmensleiter: Otmar Hübscher<br />
Personalbestand: 2137<br />
Produktionskapazität: 5,3 Mio. t Zement<br />
Werk Barroso<br />
Werk Cantagalo<br />
Werk Pedro Leopoldo<br />
Mahlwerk Sorocaba<br />
Mahlwerk Vitória<br />
Zuschlagstoff-Operationen<br />
Transportbeton-Operationen ▲
Juan Minetti S.A., Argentinien<br />
Unternehmensleiter: José Cantillana<br />
Personalbestand: 1487<br />
Produktionskapazität: 4,3 Mio. t Zement<br />
Werk Capdeville<br />
Werk Malagueño<br />
Werk Puesto Viejo<br />
Werk Yocsina<br />
Mahlwerk Campana<br />
Zuschlagstoff-Operation<br />
Transportbeton-Operationen ▲<br />
Beteiligung:<br />
Ecoblend S.A.<br />
Cemento Polpaico S.A., Chile<br />
Unternehmensleiter: Louis Beauchemin<br />
Personalbestand: 1215<br />
Produktionskapazität: 2,5 Mio. t Zement<br />
Werk Cerro Blanco<br />
Mahlwerk Coronel<br />
Mahlwerk Mejillones<br />
Beteiligungen:<br />
Compañia Minera Polpaico <strong>Ltd</strong>.<br />
Pétreos S.A. ▲<br />
Planta Polpaico del Pacifico <strong>Ltd</strong>.<br />
Polpaico Inversiones <strong>Ltd</strong>.<br />
<strong>Holcim</strong> (Maroc) S.A., Marokko<br />
Unternehmensleiter: Dominique Drouet<br />
Personalbestand: 623<br />
Produktionskapazität: 5,2 Mio. t Zement<br />
Werk Fès<br />
Werk Oujda<br />
Werk Settat<br />
Mahlwerk Nador<br />
Beteiligungen:<br />
Ecoval<br />
<strong>Holcim</strong> AOZ<br />
<strong>Holcim</strong> Bétons ▲<br />
<strong>Holcim</strong> Granulats<br />
Ciments de Guinée S.A., Guinea<br />
Unternehmensleiter: Mohamed Ali Bensaid<br />
Personalbestand: 135<br />
Produktionskapazität: 0,6 Mio. t Zement<br />
Mahlwerk Conakry<br />
Société de Ciments et Matériaux, Elfenbeinküste<br />
Unternehmensleiter: Johan Pachler<br />
Personalbestand: 217<br />
Produktionskapazität: 0,8 Mio. t Zement<br />
Mahlwerk Abidjan<br />
<strong>Holcim</strong> (Liban) S.A.L., Libanon<br />
Unternehmensleiter: Urs Spillmann<br />
Personalbestand: 440<br />
Produktionskapazität: 2,9 Mio. t Zement<br />
Werk Chekka<br />
Beteiligungen:<br />
<strong>Holcim</strong> Béton S.A.L. ▲<br />
Société Libanaise des Ciments Blancs<br />
Bogaz Endustri ve Madencilik,<br />
Nordzypern<br />
<strong>Holcim</strong> (Outre-Mer) S.A.S., La Réunion<br />
Unternehmensleiter: Vincent Bouckaert<br />
Personalbestand: 553<br />
Produktionskapazität: 0,9 Mio. t Zement<br />
Werk Ibity<br />
Mahlwerk Le Port<br />
Mahlwerk Nouméa<br />
Beteiligungen:<br />
<strong>Holcim</strong> Madagascar S.A.<br />
<strong>Holcim</strong> (Mauritius) <strong>Ltd</strong><br />
<strong>Holcim</strong> (Nouvelle Calédonie) S.A.<br />
<strong>Holcim</strong> Précontraint S.A. ▲<br />
<strong>Holcim</strong> (Réunion) S.A.<br />
SAS Group Ouest Concassage<br />
Aden Cement Enterprises <strong>Ltd</strong>., Republik Jemen<br />
Unternehmensleiter: Jaafar Skalli<br />
Personalbestand: 76<br />
Terminal Aden<br />
204 205<br />
Gesellschaftsdaten
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Zement<br />
Zuschlagstoffe<br />
▲<br />
Weitere Baustoffe<br />
und<br />
Serviceleistungen<br />
ACC Limited, Indien<br />
Unternehmensleiter: Kuldip K. Kaura<br />
Personalbestand: 14 969<br />
Produktionskapazität: 28,2 Mio. t Zement<br />
Werk Bargarh<br />
Werk Chaibasa<br />
Werk Chanda<br />
Werke Gagal<br />
Werk Jamul<br />
Werk Kymore<br />
Werk Lakheri<br />
Werk Madukkarai<br />
Werke Wadi<br />
Mahlwerk Bellary<br />
Mahlwerk Damodhar<br />
Mahlwerk Kolar<br />
Mahlwerk Sindri<br />
Mahlwerk Tikaria<br />
Transportbeton-Operationen ▲<br />
Beteiligung:<br />
Associated Cement Concrete <strong>Ltd</strong>. ▲<br />
Ambuja Cements <strong>Ltd</strong>., Indien<br />
Unternehmensleiter: Onne van der Weijde<br />
Personalbestand: 8283<br />
Produktionskapazität: 25,8 Mio. t Zement<br />
Werke Ambujanagar<br />
Werke Bhatapara<br />
Werke Darlaghat<br />
Werk Maratha<br />
Werk Rabriyawas<br />
Mahlwerk Bhatinda<br />
Mahlwerk Dadri<br />
Mahlwerk Farakka<br />
Mahlwerk Nalagarh<br />
Mahlwerk Roorkee<br />
Mahlwerk Ropar<br />
Mahlwerk Sankrail<br />
Mahlwerk Surat<br />
<strong>Holcim</strong> (Lanka) <strong>Ltd</strong>, Sri Lanka<br />
Unternehmensleiter: Stefan Huber<br />
Personalbestand: 630<br />
Produktionskapazität: 1,5 Mio. t Zement<br />
Werk Palavi<br />
Mahlwerk Ruhunu<br />
<strong>Holcim</strong> (Bangladesh) <strong>Ltd</strong>, Bangladesch<br />
Unternehmensleiter: Rajnish Kapur<br />
Personalbestand: 603<br />
Produktionskapazität: 1,3 Mio. t Zement<br />
Mahlwerk Menghnaghat<br />
Mahlwerk Mongla<br />
Beteiligungen:<br />
Saiham Cement Industries <strong>Ltd</strong><br />
United Cement Industries Limited<br />
Siam City Cement (Public) Company Limited, Thailand<br />
Unternehmensleiter: Philippe Arto<br />
Personalbestand: 3172<br />
Produktionskapazität: 16,5 Mio. t Zement<br />
Werke Saraburi<br />
Beteiligungen:<br />
Conwood Co. <strong>Ltd</strong>. ▲<br />
Siam City Concrete Co. <strong>Ltd</strong>. ▲<br />
<strong>Holcim</strong> (Malaysia) Sdn Bhd, Malaysia<br />
Unternehmensleiter: Mahanama Ralapanawa<br />
Personalbestand: 209<br />
Produktionskapazität: 1,2 Mio. t Zement<br />
Mahlwerk Pasir Gudang<br />
Transportbeton-Operationen ▲<br />
Beteiligung:<br />
Geocycle Malaysia Sdn Bhd<br />
<strong>Holcim</strong> (Singapore) Pte. <strong>Ltd</strong>, Singapur<br />
Unternehmensleiter: Sujit Ghosh<br />
Personalbestand: 220<br />
Transportbeton-Operationen<br />
Beteiligung:<br />
▲<br />
Ecowise Material Pte <strong>Ltd</strong>. ▲
PT <strong>Holcim</strong> Indonesia Tbk., Indonesien<br />
Unternehmensleiter: Eamon Ginley<br />
Personalbestand: 2581<br />
Produktionskapazität: 8,2 Mio. t Zement<br />
Werk Cilacap<br />
Werk Narogong<br />
Mahlwerk Ciwandan<br />
Beteiligungen:<br />
<strong>Holcim</strong> (Malaysia) Sdn Bhd ▲<br />
PT <strong>Holcim</strong> Beton ▲<br />
PT Wahana Transtama<br />
<strong>Holcim</strong> (Vietnam) <strong>Ltd</strong>, Vietnam<br />
Unternehmensleiter: Gary Schütz<br />
Personalbestand: 1703<br />
Produktionskapazität: 5,1 Mio. t Zement<br />
Werk Hon Chong<br />
Mahlwerk Cat Lai<br />
Mahlwerk Hiep Phuoc<br />
Mahlwerk Thi Vai<br />
Transportbeton-Operationen ▲<br />
<strong>Holcim</strong> Philippines Inc., Philippinen<br />
Unternehmensleiter: Roland van Wijnen<br />
Personalbestand: 1767<br />
Produktionskapazität: 9,2 Mio. t Zement<br />
Werk Bulacan<br />
Werk Davao<br />
Werk La Union<br />
Werk Lugait<br />
Mahlwerk Mabini<br />
Transportbeton-Operationen ▲<br />
Beteiligung:<br />
Trans Asia Power Corporation<br />
Cement Australia Holdings Pty <strong>Ltd</strong> und<br />
Cement Australia Partnership, Australien<br />
Unternehmensleiter: Chris Leon<br />
Personalbestand: 1345<br />
Produktionskapazität: 4,3 Mio. t Zement<br />
Werk Gladstone<br />
Werk Kandos<br />
Werk Railton<br />
Werk Rockhampton<br />
Mahlwerk Bulwer Island<br />
Beteiligungen:<br />
Australian Steel Mill Services Pty ▲<br />
Cement Australia Packaged Products Pty <strong>Ltd</strong>.<br />
Ecocem Pty <strong>Ltd</strong>. ▲<br />
Pozzolanic Industries Pty <strong>Ltd</strong>. ▲<br />
The Cornwall Coal Mining Company Pty <strong>Ltd</strong>. ▲<br />
<strong>Holcim</strong> (Australia) Holdings Pty <strong>Ltd</strong>, Australien<br />
Unternehmensleiter: Mark Campbell<br />
Personalbestand: 3337<br />
Zuschlagstoff-Operationen<br />
Transportbeton-Operationen ▲<br />
Betonwaren-Operationen ▲<br />
Beteiligungen:<br />
Broadway & Frame Premix Concrete Pty <strong>Ltd</strong> ▲<br />
Excel Concrete Pty <strong>Ltd</strong> ▲<br />
<strong>Holcim</strong> (New Zealand) <strong>Ltd</strong>, Neuseeland<br />
Unternehmensleiter: Jeremy Smith<br />
Personalbestand: 756<br />
Produktionskapazität: 0,6 Mio. t Zement<br />
Werk Westport<br />
Mahlwerk Christchurch<br />
Zuschlagstoff-Operationen<br />
Transportbeton-Operationen ▲<br />
Beteiligungen:<br />
AML <strong>Ltd</strong> ▲<br />
McDonald’s Lime <strong>Ltd</strong> ▲<br />
Millbrook Quarries <strong>Ltd</strong><br />
206 207<br />
Gesellschaftsdaten
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Erfolgsrechnung <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Finanzertrag 751,3 834,6<br />
Übriger ordentlicher Ertrag 32,7 76,8<br />
Total Ertrag 784,0 911,4<br />
Finanzaufwand (102,0) (96,5)<br />
Übriger Aufwand (43,1) (54,8)<br />
Steuern (6,6) (3,6)<br />
Total Aufwand (151,7) (154,9)<br />
Jahresgewinn 632,3 756,5
Bilanz <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> per 31.12.<br />
Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Flüssige Mittel 355,6 610,5<br />
Forderungen – Konzerngesellschaften 4,1 48,9<br />
Rechnungsabgrenzungen und andere kurzfristige Forderungen 4,7 7,9<br />
Total Umlaufvermögen 364,4 667,3<br />
Darlehen – Konzerngesellschaften 1 745,4 1 745,6<br />
Beteiligungen – Konzerngesellschaften 17 693,7 16 880,8<br />
Übrige Finanzanlagen 67,6 50,8<br />
Total Anlagevermögen 19 506,7 18 677,2<br />
Total Aktiven 19 871,1 19 344,5<br />
Verbindlichkeiten aus kurzfristiger Finanzierung – Konzerngesellschaften 184,7 165,9<br />
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 33,5 31,5<br />
Total kurzfristiges Fremdkapital 218,2 197,4<br />
Verbindlichkeiten aus langfristiger Finanzierung – Konzerngesellschaften 32,4 154,0<br />
Obligationenanleihen 3 075,0 2 600,0<br />
Total langfristiges Fremdkapital 3 107,4 2 754,0<br />
Total Fremdkapital 3 325,6 2 951,4<br />
Aktienkapital 654,2 654,2<br />
Gesetzliche Reserve<br />
– Allgemeine Reserve 1 9 375,6 9 396,9<br />
– Reserve für eigene Aktien 476,1 454,8<br />
Freie Reserve 4 962,8 4 962,8<br />
Bilanzgewinn 1 076,8 924,4<br />
Total Eigenkapital 16 545,5 16 393,1<br />
Total Passiven 19 871,1 19 344,5<br />
1 In Anwendung von Art. 5 Abs. 1 bis Verrechnungssteuergesetz (VStG) in Verbindung mit dem Kreisschreiben Nr. 29 vom 9. Dezember <strong>2010</strong> der Eidgenössischen<br />
Steuerverwaltung (EStV) betragen die statutarischen Einlagen, Aufgelder und Zuschüsse, welche nach dem 31.12.1996 von den Aktionären geleistet worden<br />
sind, per 31.12.<strong>2010</strong> CHF 7,5 Mia.<br />
208 209<br />
Holdingabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Veränderung des Eigenkapitals <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />
Mio. CHF<br />
Aktienkapital Allgemeine Reserve für Freie Bilanz- Total<br />
Reserve eigene Aktien Reserve gewinn<br />
1. Januar <strong>2010</strong> 654,2 9 396,9 454,8 4 962,8 924,4 16 393,1<br />
Kapitalerhöhung 0<br />
Zunahme Reserve für eigene Aktien (21,3) 21,3 0<br />
Ausschüttung (479,9) (479,9)<br />
Zuweisung an freie Reserve 0<br />
Jahresgewinn 632,3 632,3<br />
31. Dezember <strong>2010</strong> 654,2 9 375,6 476,1 4 962,8 1 076,8 16 545,5<br />
1. Januar 2009 527,2 6 958,5 400,6 4 962,8 761,9 13 611,0<br />
Kapitalerhöhung 127,0 2 492,6 2 619,6<br />
Zunahme Reserve für eigene Aktien (54,2) 54,2 0<br />
Aktiendividende (594,0) (594,0)<br />
Zuweisung an freie Reserve 0<br />
Jahresgewinn 756,5 756,5<br />
31. Dezember 2009 654,2 9 396,9 454,8 4 962,8 924,4 16 393,1
Angaben gemäss OR 663b und c<br />
Eventualverbindlichkeiten 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Mio. CHF<br />
<strong>Holcim</strong> Capital Corporation <strong>Ltd</strong>.<br />
Garantien zugunsten der Obligationäre<br />
7,05% USD 358 Mio. Privatplazierung, fällig 2011 364 1 420<br />
6,59% USD 165 Mio. Privatplazierung, fällig 2014 188 1 205<br />
7,65% USD 50 Mio. Privatplazierung, fällig 2031 69 1 73<br />
6,88% USD 250 Mio. Obligationenanleihe, fällig 2039 257 1 284<br />
<strong>Holcim</strong> Capital (Thailand) <strong>Ltd</strong>.<br />
Garantien zugunsten der Obligationäre<br />
6,48% THB 2 150 Mio. Obligationenanleihe, fällig <strong>2010</strong> 0 66<br />
6,69% THB 2 450 Mio. Obligationenanleihe, fällig 2012 76 2 75<br />
3,52% THB 2 000 Mio. Obligationenanleihe, fällig 2015 68 2 0<br />
<strong>Holcim</strong> Finance (Australia) Pty <strong>Ltd</strong><br />
Garantien zugunsten der Obligationäre<br />
8,50% AUD 500 Mio. Obligationenanleihe, fällig 2012 477 3 463<br />
<strong>Holcim</strong> Finance (Belgium) S.A.<br />
Commercial Paper Program, Garantie im Umfang der Nutzung, Maximum EUR 500 Mio. 25 5 0<br />
<strong>Holcim</strong> Finance (Canada) Inc.<br />
Garantien zugunsten der Obligationäre<br />
6,91% CAD 10 Mio. Privatplazierung, fällig 2017 12 4 12<br />
5,90% CAD 300 Mio. Obligationenanleihe, fällig 2013 309 4 324<br />
<strong>Holcim</strong> Finance (Luxembourg) S.A.<br />
Garantien zugunsten der Obligationäre<br />
4,38% EUR 750 Mio. Obligationenanleihe, fällig <strong>2010</strong> 0 1 227<br />
4,38% EUR 600 Mio. Obligationenanleihe, fällig 2014 824 5 981<br />
9,00% EUR 650 Mio. Obligationenanleihe, fällig 2014 893 5 1 063<br />
6,35% EUR 200 Mio. Privatplazierung, fällig 2017 275 5 327<br />
<strong>Holcim</strong> GB Finance <strong>Ltd</strong>.<br />
Garantien zugunsten der Obligationäre<br />
8,75% GBP 300 Mio. Obligationenanleihe, fällig 2017 478 6 549<br />
<strong>Holcim</strong> Overseas Finance <strong>Ltd</strong>.<br />
Garantien zugunsten der Obligationäre<br />
2,75% CHF 300 Mio. Obligationenanleihe, fällig 2011 330 330<br />
3,00% CHF 250 Mio. Obligationenanleihe, fällig 2013 275 275<br />
<strong>Holcim</strong> US Finance S.à r.l. & Cie S.C.S.<br />
Garantien zugunsten der Obligationäre<br />
5,96% USD 125 Mio. Privatplazierung, fällig 2013 117 1 129<br />
6,10% USD 125 Mio. Privatplazierung, fällig 2016 117 1 129<br />
6,21% USD 200 Mio. Privatplazierung, fällig 2018 187 1 206<br />
5,12% EUR 90 Mio. Privatplazierung, fällig 2013 124 5 147<br />
2,10% EUR 358 Mio. Privatplazierung, fällig 2013 492 5 586<br />
2,25% EUR 202 Mio. Privatplazierung, fällig 2015 278 5 330<br />
6,00% USD 750 Mio. Obligationenanleihe, fällig 2019 772 1 852<br />
Garantien für zugesicherte Kreditlimiten, Ausnutzung CHF 1 040 Mio. (2009: 2 018) 5 658 5 896<br />
Andere Garantien 825 241<br />
<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> gehört zu einer Mehrwertsteuergruppe und ist daher gegenüber der Eidgenössischen Steuerverwaltung gesamtschuldnerisch<br />
haftbar für Mehrwertsteuerverbindlichkeiten der anderen Mitglieder der Gruppe.<br />
1 Wechselkurs USD: CHF 0.9363.<br />
2 Wechselkurs THB: CHF 0.0309.<br />
3 Wechselkurs AUD: CHF 0.9530.<br />
4 Wechselkurs CAD: CHF 0.9365.<br />
5 Wechselkurs EUR: CHF 1.2490.<br />
6 Wechselkurs GBP: CHF 1.4484.<br />
210 211<br />
Holdingabschluss
Finanzielle<br />
Informationen<br />
Ausgegebene Anleihensobligationen<br />
Die ausstehenden Anleihen und Privatplazierungen<br />
per 31. Dezember <strong>2010</strong> sind auf den Seiten 173 und 174<br />
aufgeführt.<br />
Wesentliche Beteiligungen<br />
Die wesentlichen direkt oder indirekt gehaltenen Beteiligungen<br />
der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> sind unter dem Titel “Wesentliche<br />
Gesellschaften des <strong>Holcim</strong>-Konzerns” auf den Seiten 196<br />
bis 198 aufgeführt.<br />
Eigene Aktien Anzahl Preis pro Aktie in CHF Mio. CHF<br />
01.01.09 Anfangsbestand 5 132 061 78.05 400,6<br />
01.01. bis 31.12.09 Käufe 2 075 762 37.29 77,4<br />
01.01. bis 31.12.09 Verkäufe (302 439) 46.90 (23,2)<br />
31.12.09 Endbestand 6 905 384 65.86 454,8<br />
01.01.10 Anfangsbestand 6 905 384 65.86 454,8<br />
01.01. bis 31.12.10 Käufe 432 300 77.52 33,5<br />
01.01. bis 31.12.10 Verkäufe (206 601) 73.26 (12,2)<br />
31.12.10 Endbestand 7 131 083 66.76 476,1<br />
Bedingtes Aktienkapital Anzahl Preis pro Aktie in CHF Mio. CHF<br />
01.01.09 Anfangsbestand zum Nominalwert 1 422 350 2.00 2,8<br />
01.01. bis 31.12.09 Veränderung 0 0 0<br />
31.12.09 Endbestand zum Nominalwert 1 422 350 2.00 2,8<br />
01.01.10 Anfangsbestand zum Nominalwert 1 422 350 2.00 2,8<br />
01.01. bis 31.12.10 Veränderung 0 0 0<br />
31.12.10 Endbestand zum Nominalwert 1 422 350 2.00 2,8<br />
Beteiligungsrechte von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung<br />
Die Mitglieder des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung<br />
von <strong>Holcim</strong> hielten per 31. Dezember <strong>2010</strong> direkt und indirekt<br />
60 093 198 Namenaktien (2009: 60 078 233), ohne dass damit<br />
weitere Bezugsrechte verbunden sind, sowie 1 044 831 Kaufoptionen<br />
auf Namenaktien (2009: 1 004 973).<br />
Bedeutende Aktionäre 1<br />
Per 31. Dezember <strong>2010</strong> hielt Thomas Schmidheiny direkt<br />
und indirekt 59 568 933 oder 18,21 Prozent Namenaktien<br />
(2009: 59 567 887 oder 18,21 Prozent) 2 , und Eurocement<br />
Holding AG hielt 21 326 032 oder 6,52 Prozent Namenaktien<br />
(2009: 21 326 032 oder 6,52 Prozent).<br />
Die Capital Group Companies Inc. hielt per 15. August 2008<br />
13 181 456 oder 5 Prozent Namenaktien.<br />
1 Beteiligung von über 3 Prozent.<br />
2 In den Beteiligungsrechten von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung enthalten.<br />
Die veröffentlichten Informationen entsprechen der schweizerischen<br />
Gesetzgebung. Für weitere Informationen verweisen<br />
wir auf den Anhang zur Konzernrechnung auf den Seiten 151<br />
bis 198. Die spezifische Offenlegung in Übereinstimmung mit<br />
Art. 663b Abs. 12 (Risikobeurteilung), Art. 663b bis und Art. 663c<br />
Abs. 3 des Schweizerischen Obligationenrechts (Transparenzgesetz)<br />
ist in der Rubrik “Risikomanagement” auf den Seiten 144<br />
bis 150 respektive in Erläuterung 41 auf den Seiten 189 bis 195<br />
enthalten.
Aktienkapital <strong>2010</strong> 2009<br />
Titel Anzahl Mio. CHF Anzahl Mio. CHF<br />
Namenaktien zu nominell CHF 2 327 086 376 654,2 327 086 376 654,2<br />
Total 327 086 376 654,2 327 086 376 654,2<br />
Gewinnverwendung/Reservenbeschluss <strong>2010</strong> 2009<br />
Mio. CHF Mio. CHF<br />
Gewinnvortrag 444,5 167,9<br />
Jahresgewinn 632,3 756,5<br />
Auflösung allgemeine Reserven (aus Kapitaleinlagereserven) 479,9 0<br />
Bilanzgewinn zur Verwendung der Generalversammlung 1 556,7 924,4<br />
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom<br />
5. Mai 2011 in Dübendorf folgende Gewinnverwendung:<br />
Ausschüttung (aus Kapitaleinlagereserven) 1 (479,9) 0<br />
Ausschüttung (aus Bilanzgewinn) 0 (479,9)<br />
Total Ausschüttung (479,9) (479,9)<br />
Zuweisung an freie Reserven (600,0) 0<br />
Vortrag auf neue Rechnung 476,8 444,5<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Barausschüttung CHF Barausschüttung CHF<br />
Ausschüttung/Dividende pro Aktie, brutto 1.50 1.50<br />
Abzüglich Verrechnungssteuer 0 (0.53)<br />
Ausschüttung/Dividende pro Aktie, netto 1.50 0.97<br />
1 Auf durch <strong>Holcim</strong> gehaltenen Aktien wird keine Ausschüttung bezahlt. Am 1. Januar 2011 waren dies 7 131 083 Namenaktien.<br />
212 213<br />
Holdingabschluss
An die Generalversammlung der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>, Jona<br />
Zürich, 25. Februar 2011<br />
Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung<br />
Als Revisionsstelle haben wir die vorliegende Jahresrechnung der <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong>, bestehend aus Erfolgsrechnung, Bilanz, Veränderung<br />
des Eigenkapitals und Anhang auf den Seiten 208 bis 213 für das am 31. Dezember <strong>2010</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.<br />
Verantwortung des Verwaltungsrates<br />
Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den<br />
Statuten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines inter-<br />
nen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge<br />
von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer<br />
Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich.<br />
Verantwortung der Revisionsstelle<br />
Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere<br />
Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen<br />
Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahres-<br />
rechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur<br />
Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl<br />
der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher<br />
falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt<br />
der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die<br />
den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des<br />
internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden,<br />
der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der<br />
Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene<br />
Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.<br />
Prüfungsurteil<br />
Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das am 31. Dezember <strong>2010</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr dem<br />
schweizerischen Gesetz und den Statuten.<br />
Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften<br />
Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit<br />
(Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbaren Sachverhalte vorliegen.<br />
In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den<br />
Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert.<br />
Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinns dem schweizerischen Gesetz und den Statuten<br />
entspricht, und empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.<br />
Ernst & Young AG<br />
Christoph Dolensky Willy Hofstetter<br />
Zugelassener Revisionsexperte<br />
Leitender Revisor<br />
Zugelassener Revisionsexperte<br />
214 215<br />
Holdingabschluss
5-Jahres-Übersicht <strong>Holcim</strong>-Konzern<br />
<strong>2010</strong> 2009 2008 2007 2006<br />
Erfolgsrechnung<br />
Nettoverkaufsertrag Mio. CHF 21 653 21 132 25 157 27 052 23 969<br />
Bruttogewinn Mio. CHF 9 274 9 060 11 041 12 979 11 353<br />
Betrieblicher EBITDA Mio. CHF 4 513 4 630 5 333 6 930 6 086<br />
Betriebliche EBITDA-Marge % 20,8 21,9 21,2 25,6 25,4<br />
EBITDA Mio. CHF 4 988 5 229 5 708 8 468 6 333<br />
Betriebsgewinn Mio. CHF 2 619 2 781 3 360 5 024 4 385<br />
Betriebsgewinn-Marge % 12,1 13,2 13,4 18,6 18,3<br />
Abschreibungen und Wertminderungen Mio. CHF 1 934 1 858 1 985 1 919 1 723<br />
EBIT Mio. CHF 3 054 3 371 3 723 6 549 4 610<br />
Ertragssteuern Mio. CHF 615 623 663 1 201 1 078<br />
Steuersatz % 28 24 23 21 28<br />
Konzerngewinn Mio. CHF 1 621 1 958 2 226 4 545 2 719<br />
Konzerngewinn-Marge % 7,5 9,3 8,8 16,8 11,3<br />
Konzerngewinn – Anteil Aktionäre <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />
Geldflussrechnung<br />
Mio. CHF 1 182 1 471 1 782 3 865 2 104<br />
Geldfluss aus Geschäftstätigkeit Mio. CHF 3 659 3 888 3 703 5 323 4 423<br />
Geldfluss-Marge % 16,9 18,4 14,7 19,7 18,5<br />
Investitionen zur Erhaltung der Substanz und Konkurrenzfähigkeit Mio. CHF 410 376 1 104 1 043 1 062<br />
Erweiterungsinvestitionen<br />
(De)Investitionen von Konzerngesellschaften, Finanzanlagen,<br />
Mio. CHF 1 182 1 929 3 287 2 245 1 265<br />
immaterielles und sonstiges Anlagevermögen netto1 Bilanz<br />
Mio. CHF (230) 2 125 747 (50) 1 460<br />
Umlaufvermögen Mio. CHF 8 512 10 797 9 994 10 372 9 747<br />
Anlagevermögen Mio. CHF 35 747 38 409 35 199 37 839 34 955<br />
Total Aktiven Mio. CHF 44 259 49 206 45 193 48 211 44 702<br />
Kurzfristiges Fremdkapital Mio. CHF 7 214 9 280 10 765 9 025 8 621<br />
Langfristiges Fremdkapital Mio. CHF 15 924 17 882 16 454 17 241 17 356<br />
Total Eigenkapital Mio. CHF 21 121 22 044 17 974 21 945 18 725<br />
Eigenkapital in % der Bilanzsumme 47,7 44,8 39,8 45,5 41,9<br />
Nicht beherrschende Anteile Mio. CHF 3 020 3 011 2 616 3 163 3 548<br />
Nettofinanzschulden<br />
Kapazität, Absatz und Personal<br />
Mio. CHF 11 363 13 833 15 047 12 873 12 837<br />
Jahresproduktionskapazität Zement Mio. t 211,5 202,9 194,4 197,8 197,8<br />
Zementabsatz Mio. t 136,7 131,9 143,4 149,6 140,7<br />
Mineralischer Bindemittelabsatz Mio. t 4,1 3,5 4,8 5,5 6,0<br />
Zuschlagstoffabsatz Mio. t 157,9 143,4 167,7 187,9 187,6<br />
Transportbetonabsatz Mio. m3 45,9 41,8 48,5 45,2 44,2<br />
Personalbestand<br />
Finanzkennzahlen<br />
31.12. 80 310 81 498 86 713 89 364 88 783<br />
Return on equity2 % 6,4 8,6 10,4 22,8 15,8<br />
Gearing3 % 53,8 62,8 83,7 58,7 68,6<br />
Funds from operations4 /Nettofinanzschulden % 31,3 27,6 28,0 50,2 34,6<br />
EBITDA net interest coverage X 6,1 7,3 7,6 11,0 6,8<br />
EBIT net interest coverage X 3,7 4,7 4,9 8,5 5,0<br />
1 Siehe konsolidierte Geldfl ussrechnung, Fussnote 1.<br />
2 Ohne nicht beherrschende Anteile.<br />
3 Nettofi nanzschulden dividiert durch das Total Eigenkapital.<br />
4 Konzerngewinn plus Abschreibungen und Wertminderungen.<br />
216 217<br />
216 217<br />
5-Jahres-Übersicht
Hinweis betreffend zukunftsgerichtete Aussagen<br />
Dieses Dokument kann gewisse zukunftsgerichtete Aussagen<br />
zu den Geschäftsaktivitäten, der Entwicklung und der Wirt-<br />
schaftlichkeit des Konzerns beinhalten. Solche Aussagen<br />
können von einer Anzahl von Risiken, Unsicherheiten und<br />
anderen wichtigen Faktoren abhängen wie zum Beispiel<br />
(1) Wettbewerbsdruck; (2) rechtliche und regulatorische<br />
Entwicklungen; (3) globale, makroökonomische und politische<br />
Trends; (4) Währungsschwankungen und allgemeine<br />
Entwicklung der Finanzmärkte; (5) Verzögerung oder Unmöglichkeit,<br />
behördliche Bewilligungen zu erlangen; (6) technische<br />
Entwicklungen; (7) rechtliche und behördliche Verfahren;<br />
(8) negative Publizität und Medienberichte, welche<br />
dazu führen können, dass die tatsächlichen Entwicklungen<br />
und Resultate erheblich von den in diesem Dokument gemachten<br />
Aussagen abweichen können. <strong>Holcim</strong> unterliegt keinerlei<br />
Verpflichtung, zukunftsgerichtete Aussagen aufgrund neuer<br />
Informationen, zukünftiger Ereignisse oder anderer Gründe<br />
anzupassen oder zu ändern.<br />
<strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong><br />
Zürcherstrasse 156<br />
CH-8645 Jona/Schweiz<br />
Telefon +41 58 858 86 00<br />
info@holcim.com<br />
www.holcim.com<br />
© 2011 <strong>Holcim</strong> <strong>Ltd</strong> – Gedruckt in der Schweiz auf FSC-Papier<br />
© Vogelaufnahmen auf den Seiten 50 und 51: nayadefilms.com, Spanien<br />
Termine für die finanzielle Berichterstattung<br />
Resultate zum ersten Quartal 2011 4. Mai 2011<br />
Generalversammlung 5. Mai 2011<br />
Ex-Datum 9. Mai 2011<br />
Ausschüttung 12. Mai 2011<br />
Halbjahresresultate 2011 18. August 2011<br />
Presse- und Analystenkonferenz zum dritten Quartal 2011 9. November 2011<br />
Presse- und Analystenkonferenz zum Jahresabschluss 2011 29. Februar 2012
<strong>Holcim</strong> ist ein weltweit führender Anbieter von Zement und Zuschlagstoffen<br />
einschliesslich weiterer Geschäftsaktivitäten wie Transportbeton und<br />
Asphalt inklusive Serviceleistungen. Der Konzern ist in rund 70 Ländern<br />
präsent und beschäftigt mehr als 80 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.