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Höhere Mathematik A für Elektrotechniker

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wobei der letzte Ausdruck die Normaldarstellung des Kehrwertes ist. Allgemein findet man dieNormaldarstellung eines Bruches komplexer Zahlen, wenn man den Bruch mit dem Konjugiertendes Nenners erweitert. Dazu ein Zahlenbeispiel:2 − j (2 − j)(3 − 4 j)=3 + 4 j 3 2 + 4 2 = 2 25 − 1125 jWegen der Eindeutigkeit der Normaldarstellung kann man die komplexe Zahl z = x +y· j mitdem Punkt (x,y) der xy-Koordinatenebene identifizieren. Dies ist die Veranschaulichung von Cals Gauß’sche Zahlenebene. Die x-Achse (oder reelle Achxse) entspricht der reellen ZahlengeradenR. Die y-Achse heißt imaginäre Achse und wird R j geschrieben. Die Addition komplexerZahlen ist geometrisch die Addition der zugehörigen Ortsvektoren in der Zahlenebene. Einegeometrische Interpretation der Multiplikation komplexer Zahlen geben wir später an, wenn diePolardarstellung vorliegt. Der Übergang von z zu ¯z ist geometrisch eine Spiegelung an der reellenAchse.In der Behandlung von Wechselstromkreisen arbeitet man mit komplexen Widerständen z.Für einen Ohm’schen Widerstand R Ω ist z R = R. Beträgt die Wechselspannungsfrequenz ω s −1 ,dann dann haben eine Spule L H und ein Kondensator C F die komplexen Widerstände z L =jωL bzw. z C = ( jωC) −1 . Werden zwei Bauelemente mit Widerständen z 1 und z 2 in Reihe oderparallel geschaltet, so ist der Widerstand z des zusammengeschalteten Baulementes gegebendurch1z = z 1 + z 2 bzw.z = 1 + 1 .z 1 z 2Man nennt Rez den Wirkwiderstand und Imz den Blindwiderstand des Bauelements. Mit diesenRegeln kann man Widerstände von (eingeschwungenen) Wechselstromkreisen rechnerisch genausobehandeln wie Widerstände von Gleichstromkreisen; man muss lediglich von dem Rechnenin R zu dem Rechnen in C übergehen.Alle Rechenregeln für die Grundrechenarten in C folgen aus den Körperaxiomen. Dies sinddieselben Gesetze, die für die Grundrechenarten in Q und R bekannt sind. Hier einige Beispielefür Gesetze, die allein aus den Körperaxiomen folgen:(i) Einzigkeit der Null: 0 ′ = 0 ′ + 0 = 0 + 0 ′ = 0.(ii) 0 · a = 0, denn wegen 0 + 0 = 0 gilt für b := 0 · a die Gleichung b + b = b, die wiederumnur für b = 0 gelten kann.(iii) Aus z ≠ 0 und z · w = 0 folgt w = 0, denn w = z −1 · (z · w) = 0.(iv) Bruchrechenregeln:ab + c ad + cb a c= ,d bd b d = acbd .Hier haben wir den Multiplikationspunkt fortgelassen; dies werden wir auch weiterhin tun.Die komplexe Konjugation ist verträglich mit den algebraischen Operationen:z + w = ¯z + ¯w,zw = ¯z ¯w.Man bestätigt folgende Formeln:Rez = 1 (z + ¯z),2 Imz= 1 (z − ¯z).2i4

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