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Architekturpreis - Caparol

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<strong>Architekturpreis</strong><br />

Farbe · Struktur · Oberfläche<br />

MURJAHN-MEDAILLE 2010: Marques AG | Mierta & Kurt Lazzarini Architekten |<br />

Brandhuber MURJAHN-MEDAILLE + ERA, Emde 2006: Schneider Fuhrimann | AFF Architekten Hächler | Architekten Andreas Fuhrimann, I Hild<br />

Gabrielle und K Architekten Hächler Architekten I Jorge | Dirk Pardo Melzer, I Barkow Landschaftsarchitekt Leibinger Architekten & Umwelt-<br />

Grüntuch Ernst Architekten I Carlos Martinez Architekten, Pipilotti Rist<br />

ingenieur gemeinsam mit v-architekten | Wandel Hoefer Lorch Architekten


002 | Impressum<br />

Herausgeber<br />

Deutsche Amphibolin-Werke von Robert Murjahn Stiftung & Co. KG<br />

Geschäftsbereich CAPAROL Farben Lacke Bautenschutz<br />

Ober-Ramstadt, D<br />

Verlag<br />

Verlagsanstalt Alexander Koch GmbH<br />

Leinfelden-Echterdingen, D<br />

Druck<br />

RöslerDruck<br />

Schorndorf, D


004<br />

006<br />

008<br />

010<br />

012<br />

014<br />

016<br />

018<br />

020<br />

022<br />

024<br />

Vorwort<br />

von Dr. Ralf Murjahn,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der <strong>Caparol</strong>-Firmengruppe<br />

Nominierungsjury<br />

Amandus Sattler, Allmann Sattler<br />

Wappner Architekten, München, D<br />

Titus Bernhard, Titus Bernhard Architekten,<br />

Augsburg, D<br />

Susanne Brandherm, b-k-i brandherm +<br />

krumrey innenarchitektur, Köln, D<br />

Regina Dahmen-Ingenhoven,<br />

D e signstudio Regina Dahmen-<br />

Ingenhoven, Düsseldorf, D<br />

Erasmus Eller, Eller + Eller Architekten,<br />

Düsseldorf, D<br />

Wolfram Putz, GRAFT, Berlin, D<br />

Cornelia Markus-Diedenhofen,<br />

Markus-Diedenhofen Innenarchitektur,<br />

Reutlingen, D<br />

Meinrad Morger, Morger + Dettli<br />

Architekten, Basel, CH<br />

Günther Schaller, Schaller Architekten,<br />

Stuttgart, D<br />

Much Untertrifaller, Dietrich | Untertrifaller<br />

Architekten, Bregenz, A<br />

026<br />

028<br />

032<br />

034<br />

036<br />

038<br />

040<br />

043<br />

043<br />

044<br />

050<br />

Nik Schweiger, 3deluxe biorhythm,<br />

Berlin, D<br />

Jurysitzung in Ober-Ramstadt<br />

Preisgericht<br />

Martina Bauer, Barkow Leibinger<br />

Architekten, Berlin, D<br />

Gerhard Landau, landau + kindelbacher,<br />

München, D<br />

Prof. HG Merz, hg merz architekten<br />

museumsgestalter, Stuttgart/Berlin, D<br />

Marc Oei, Lederer + Ragnarsdóttir +<br />

Oei, Stuttgart, D<br />

Jan Störmer, Störmer Murphy and<br />

Partners, Hamburg, D<br />

Dr. Dietmar Danner,<br />

Verlagsanstalt Alexander Koch,<br />

Leinfelden-Echterdingen, D<br />

Elmar Schmidt, <strong>Caparol</strong> Farben Lacke<br />

Bautenschutz GmbH, Ober-Ramstadt, D<br />

Preisverleihung auf der<br />

Mathildenhöhe Darmstadt<br />

Preisträger<br />

Brandlhuber + ERA, Emde, Schneider,<br />

Berlin D<br />

Galerie und Ateliergebäude Brunnenstraße<br />

9, Berlin, D<br />

054<br />

058<br />

062<br />

064<br />

066<br />

068<br />

070<br />

137<br />

142<br />

Marques, Luzern, CH<br />

Kirchenzentrum Franziskus, Uetikon<br />

am See, CH<br />

Inhalt | 003<br />

Mierta & Kurt Lazzarini Architekten,<br />

Samedan, CH<br />

Wohnüberbauung Giardin, Samedan, CH<br />

Lobende Erwähnungen<br />

AFF architekten, Berlin, D<br />

Schloss Freudenstein, Freiberg, D<br />

Andreas Fuhrimann, Gabrielle Hächler<br />

Architekten, Zürich, CH<br />

Haus Eva Presenhuber, Vnà, CH<br />

Dirk Melzer, Landschaftsarchitekt &<br />

Umweltingenieur, Kaub, D, gemeinsam<br />

mit v-architekten, Köln, D<br />

Hochwasserpumpenwerk, Köln-<br />

Rodenkirchen, D<br />

Wandel Hoefer Lorch Architekten,<br />

Saarbrücken, D<br />

Jüdisches Zentrum, München, D<br />

Nominierungen<br />

Service, Gestaltungskompetenz<br />

und Referenzobjekte der <strong>Caparol</strong>-<br />

Firmengruppe<br />

Register und Bildnachweis


004 | Vorwort<br />

Identitätsstiftende Architektur<br />

durch Farbe, Struktur und Oberfläche<br />

Die Verleihung des vierten <strong>Caparol</strong>-<strong>Architekturpreis</strong>es „Farbe – Struktur – Oberfläche“ in 2010 fand wieder auf der Darmstädter<br />

Mathildenhöhe statt. Die Mathildenhöhe steht als ein Zentrum des Jugendstils wie kein anderer Ort in Darmstadt und der Region<br />

für Architektur und ihre Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und ist damit wie geschaffen für die Vergabe des Preises, den wir<br />

2004 ins Leben gerufen haben und der mittlerweile auf eine gewisse Tradition zurückblicken kann.<br />

Der Preis unterscheidet sich von anderen Preisen der Branche dadurch, dass die Bewertung in zwei Schritten durch unterschiedliche<br />

Jurys erfolgt, welche ohne Rücksicht auf Produkte oder Hersteller ihr unabhängiges Urteil bilden. Zunächst schlägt die aus<br />

renommierten Architekten bestehende Nominierungs-Jury die aus ihrer Sicht zehn besten Arbeiten der letzten zwei Jahre vor.<br />

Maßgeblich für die Teilnahme ist allein die architektonische und gestalterische Qualität der Projekte im Hinblick auf das Thema<br />

„Farbe – Struktur – Oberfläche“. Ein willkommener Effekt dieser Vorgehensweise ist, das aufgrund der vielfältigen und zahlreichen<br />

Eingaben nicht nur die großen, bekannten Projekte, sondern durchaus auch kleinere und weniger bekannte, nichtsdestotrotz herausragende<br />

Arbeiten berücksichtigt werden. Aus den nominierten Arbeiten wählt eine zweite, ebenfalls mit sehr bekannten Architekten<br />

hochkarätig besetzte Jury die finalen Preisträger aus.<br />

Den Sinn dieses Wettbewerbes sehen wir seit seiner Entstehung darin, den Stellenwert von Farbe, Struktur und Oberfläche in der<br />

Architektur einem größeren Publikum beispielhaft bekannt zu machen, gutes kreatives Bauen zu fördern und den Betrachter für die<br />

Vielgestaltigkeit der Oberflächen zu sensibilisieren. Wir sehen diesen Preis aber auch als Medium, um die Kommunikation mit Planern<br />

und Architekten zu intensivieren, sie mit interessanten, kreativen und neuen Lösungen bei architektonischen Aufgabenstellungen zu<br />

unterstützen und über die technischen und gestalterischen Möglichkeiten von Werkstoffen zu diskutieren.<br />

Hierbei setzen wir auf die bekanntlich hohe Qualität unserer Produkte, nehmen als innovatives Unternehmen aber auch immer wieder<br />

die Herausforderung an, neue Materialien zu entwickeln, die speziellen Anforderungen gerecht werden. Aus dem Dialog mit dem<br />

Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron gingen beispielsweise die metallischen Effektbeschichtungen für die Allianz Arena in<br />

München sowie die äußerst belastbare und charakterstiftende rote Glanzbeschichtung für das Olympiastadion in Peking hervor.


Vorwort | 005<br />

Im Rahmen dieses Dialogs konnten wir vor Kurzem ebenfalls einen lang gehegten Wunsch zahlreicher Architekten erfüllen: Mit dem<br />

Wärmedämm-Verbundsystem „Edition Carbon Dark Side“, einer Weiterentwicklung der <strong>Caparol</strong>-Carbon-Technologie, lassen sich nun<br />

erstmalig sehr dunkle und intensive Farbtöne auf gedämmten Fassaden zuverlässig umsetzen. Gleichzeitig haben wir umfangreiche<br />

Forschungen im Bereich der Farbtonstabilität und Dauerhaftigkeit von Fassadenbeschichtungen durchgeführt. Als Ergebnis konnten<br />

wir im Frühjahr 2010 eine neue, bisher unerreichte Qualität von UV- und farbtonstabilen Fassadenprodukten vorstellen, welche auf speziellen,<br />

anorganischen Pigmenten in Verbindung mit neuartigen Bindemitteln der patentierten Nano-Quarz-Gitter-Technologie beruhen.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt unserer Aktivitäten sind unter anderem die Themen „Nachhaltigkeit“ und „Energieeinsparung“, die im<br />

Baubereich immer mehr im Blickpunkt stehen. Wir von <strong>Caparol</strong> wollen uns als Industrieunternehmen diesen zukünftigen Herausforderungen<br />

und der Verantwortung für Baukultur, für städtebauliche Themen sowie für lebenswerte Wohn- und Arbeitswelten<br />

stellen und Sie auch hier bei Ihrer Arbeit mit unseren innovativen Produkten unterstützen und begleiten.<br />

Wer gestalten will, braucht Inspiration. Wir möchten Sie mit dieser Publikation inspirieren und zeigen, was aus kreativen Ideen,<br />

ästhetischem Bewusstsein und soliden technischen Lösungen entstehen kann.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen!<br />

Dr. Ralf Murjahn<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der <strong>Caparol</strong>-Firmengruppe


006 | Nominierungsjury<br />

Allmann Sattler Wappner Architekten München, D<br />

Inhaber Markus Allmann, Amandus Sattler, Ludwig Wappner<br />

Amandus Sattler<br />

Arbeitsphilosophie Das 1987 in München gegründete Büro Allmann Sattler Wappner befasst sich mit dem gesamten Spektrum des architektonischen Gestaltens:<br />

von städtebaulichen Planungen über Wohnungsbau, Realisierung von öffentlichen und gewerblichen Bauten bis zum Produktdesign. Bei jeder Planungsaufgabe<br />

stehen vor allem die Einbindung des Standorts in das architektonische Konzept sowie der rücksichtsvolle Umgang mit Ressourcen im Fokus der Architekten. Auch<br />

das integrative Arbeiten gehört zu ihren Prinzipien. So planen und entwickeln die verschiedenen Projektteams stets zusammen mit Fachingenieuren, Künstlern und<br />

Spezialisten anderer Disziplinen.<br />

Projektauswahl 2009 Dornier-Museum, Friedrichshafen, D 2009 Würth Niederlassung, München, D 2008 Audi Zentrum Albrechtstraße, München, D 2007 Agentur<br />

für Corporate Identity, Design und Markenberatung, Martin et Karczinski, München, D 2005 Haus der Gegenwart, München, D 2004 Paul-Horn-Arena, Tübingen, D<br />

2002 Südwestmetall, Reutlingen, D 2000 Herz-Jesu-Kirche, München, D


1 Dornier-Museum, Friedrichshafen, D 2 Herz-Jesu-Kirche, München, D 3 Paul-Horn-Arena, Tübingen, D<br />

Nominierungsjury | 007<br />

2 3<br />

1


008 | Nominierungsjury<br />

Titus Bernhard Architekten Augsburg, D<br />

Inhaber Titus Bernhard<br />

Titus Bernhard<br />

Arbeitsphilosophie Im Jahr 1995 gründete Titus Bernhard sein Büro in Augsburg. Bei seinem jungen Team legt er Wert auf die Vielseitigkeit der Mitarbeiter und auf<br />

ein interdisziplinäres Arbeiten: Architektur, Bildende Kunst, Maschinenbau, Computeranimation, neue Medien und Grafikdesign gehören zu den erweiterten<br />

Tätigkeitsfeldern des Büros. Ausgehend von einer aus der „Klassischen Moderne“ abgeleiteten Architektursprache setzen sich Titus Bernhard Architekten mit phänomenologischen<br />

Fragen auseinander. Aufgabenstellungen verändern sich, der soziale Kontext, das Bauen mit knappem Budget und die Verpflichtung zur Nachhaltigkeit allerdings<br />

sind unerlässliche Parameter, um eine hohe handwerkliche und ästhetische Qualität zu erreichen. Ziel ist die Reduktion auf das Wesentliche und eine klare, teilweise<br />

minimalistische Architektursprache. Das Team entwickelt Konzepte vom Hochbau über Innenausbau bis hin zum Möbeldesign, plant innovative Lichtlösungen,<br />

gestaltet Freiräume und Außenanlagen.<br />

Projektauswahl 2009 FCA Stadion, Augsburg, D 2008 Haus L, Ertingen, D 2007 Rathaus, Bernried, D 2006 Wohnanlage W, München, D 2004 Haus K, Gmund, D<br />

2004 Haus L, Landsberg, D 2003 Haus 9x9, Stadtbergen, D 2002 Haus SML, Burgrieden, D 2000 Haus R, Leitershofen, D


1 Haus L, Landsberg, D 2 Haus K, Gmund, D 3 Haus M, Utting, D<br />

2<br />

Nominierungsjury | 009<br />

1<br />

3


010 | Nominierungsjury<br />

b-k-i brandherm + krumrey innenarchitektur Köln, D<br />

Inhaber Susanne Brandherm, Sabine Krumrey<br />

Susanne Brandherm<br />

Arbeitsphilosophie 1999 gründete die in Köln ansässige Innenarchitektin Susanne Brandherm zusammen mit ihrer Hamburger Kollegin Sabine Krumrey das gemeinsame<br />

Büro b-k-i brandherm & krumrey innenarchitektur in Köln, ein Jahr später folgte die Niederlassung in Hamburg. Ihr Spektrum umfasst alle Leistungsphasen der<br />

Projektplanung, der Schwerpunkt liegt jedoch auf Hoteldesign, Objekteinrichtungen für das Gesundheitswesen und Bürogestaltung. Die Wünsche der Kunden, mit denen<br />

sie im engen Dialog die passende Lösung entwickeln, sind für sie der Maßstab für die individuelle Planung aller Objekte. Sie nutzen ihre Kreativität als Antriebskraft und<br />

betrachten jedes Projekt immer wieder mit neuen Augen, um so seiner Herausforderung mit aussagekräftigen und ungewöhnlichen Konzepten begegnen zu können.<br />

Projektauswahl 2009–2010 Umbau Hotel Estrel, Berlin, D 2008 Radisson SAS Restaurant und Konferenzbereich, Leipzig, D 2008 BRE Büroetage, Paris, F<br />

2006–2007 Privatvilla Peking mit Architekturbüro Paloh, Peking, CN 2006 VIP Gästeclub koelnmesse in den neuen Nordhallen, Köln, D


1 Park Apotheke, Erfurt, D 2 Radisson SAS, Restaurant und Konferenzbereich, Leipzig, D 3 Swissôtel Düsseldorf / Neuss, Neuss, D<br />

Nominierungsjury | 011<br />

2 3<br />

1


012 | Nominierungsjury<br />

D e signstudio Regina Dahmen-Ingenhoven Düsseldorf, D<br />

Inhaber Regina Dahmen-Ingenhoven<br />

Regina Dahmen-Ingenhoven<br />

Arbeitsphilosophie Seit 2001 entwickelt und realisiert das D e signstudio von Regina Dahmen-Ingenhoven im Düsseldorfer Medienhafen architektonische Lösungen<br />

in den Bereichen „Gesundheit“ und „Schönheit“. Getreu der Philosophie „Make people feel good“ erarbeitet das Büro Designkonzepte für Kliniken, Arztpraxen und<br />

Wellnesseinrichtungen sowie für Modelabels, die bei den Nutzern für positive Gefühle und Wohlbefinden sorgen sollen. Dabei übernimmt das Team aus derzeit drei<br />

Architekten und zwei Innenarchitekten nicht nur die komplette Planung und Gestaltung der Räume, sondern entwirft hierfür auch individuelle Möbel oder kümmert sich<br />

um die Corporate Identity des Auftraggebers.<br />

Projektauswahl 2010 Messestand Swarovski Projekt, Köln, D 2009 Messestand für „Composites“, Stuttgart, D 2009 Kinderarzt Dr. Tonkaboni, Düsseldorf, D<br />

2008 Fashion Showroom Irma Mahnel, München, D 2007 Schleier für Swarovski, Wattens, A 2007 Gastroenterologische Klinik Dr. Jörgensen, Remscheid, D<br />

2006 Gesundheitszentrum Lanserhof, Lans bei Innsbruck, A 2006 Dental Lounge Dr. Ben Hamid, Düsseldorf, D


1 Kinderarzt Dr. Tonkaboni, Düsseldorf, D 2 Messestand „Composites“, Stuttgart, D 3 Schleier für Swarovski, Wattens, A<br />

1<br />

Nominierungsjury | 013<br />

2 3


014 | Nominierungsjury<br />

Eller + Eller Architekten Düsseldorf, D<br />

Inhaber Erasmus Eller<br />

Erasmus Eller<br />

Arbeitsphilosophie Gegründet 1964 unter dem Namen Eller Moser Walter firmiert das Büro seit 1997 als Eller + Eller Architekten und beschäftigt im Durchschnitt mehr<br />

als 70 Mitarbeiter am Stammsitz Düsseldorf sowie in den Niederlassungen in Berlin, Moskau, Kiew und Riad. Eller + Eller Architekten realisieren weltweit Verwaltungsund<br />

Bürogebäude sowie Ministerien und Museen, aber auch städtebauliche und infrastrukturelle Planungen gehören zum Leistungsspektrum. Seit fast 20 Jahren ist das<br />

Büro im Ausland aktiv, vor allem Osteuropa, der Nahe Osten und Asien gehören zu seinen Schwerpunkten.<br />

Projektauswahl 2012 European Business School, Wiesbaden, D 2011 Mirax Plaza, Kiew, UA 2010 Park City, Moskau, RUS 2009 House of Arts and Culture,<br />

Beirut, RL 2009 Hauptverwaltung der Siemens AG, Moskau, RUS 2009 Kutuzovsky International Center, Moskau, RUS 2007 Hauptverwaltung von Henkel,<br />

Moskau, RUS 2007 Hauptverwaltung der Metro AG, Moskau, RUS


1 House of Arts and Culture, Beirut, RL 2 European Business School, Wiesbaden, D 3 Mirax Plaza, Kiew, UA<br />

1<br />

Nominierungsjury | 015<br />

2 3


016 | Nominierungsjury<br />

GRAFT Berlin, D<br />

Inhaber Lars Krückeberg, Thomas Willemeit, Wolfram Putz, Gregor Hoheisel, M. Alejandra Lillo<br />

Wolfram Putz (3. v. l.) mit GRAFT<br />

Arbeitsphilosophie 1998 wurde GRAFT von Wolfram Putz zusammen mit Lars Krückeberg und Thomas Willemeit in Los Angeles gegründet. Weitere Büros in Berlin<br />

und Peking mit Gregor Hoheisel als Partner erweiterten 2001 und 2003 das Wirkungsfeld der Architekten, 2007 kam Alejandra Lillo als neue Partnerin dazu. GRAFT versteht<br />

sich als „Label“ für Architektur, Stadtplanung, Design und die „Verfolgung des Glücks“. Im Fokus der Architekten steht die Frage der Identität im Zeitalter kontinuierlicher<br />

Mobilität: Identität ist in der heutigen Zeit aus dem ursprünglichen Kontext entzogen, das Individuum muss im Verhältnis mit dem wechselnden Umfeld seine<br />

Identität immer wieder neu definieren. Wie erklärt sich jedoch „Identität in Bewegung“? Und wie können sich zwei Gegebenheiten in kontinuierlichem Wandel des<br />

Gleichgewichtszustandes weiterhin unterstützen und voneinander profitieren? Durch die gemischte Struktur des Büros ist in GRAFTs Arbeiten der Mix aus lokal und<br />

fremd immer gegeben und wirkt in seiner Komplexität als Inspirationsquelle und Motor für die Entwicklung der Projekte.<br />

Projektauswahl 2009 Russian Jewish Museum of Tolerance, Moskau, RU 2009 Graft Camelback Houses – Make It Right, New Orleans, USA 2008 Radisson SAS<br />

Iveria Hotel mit Kasino, Tiflis, GE 2007 Bird Island, 0 Energy Housing, Kuala Lumpur, MAL 2004 Hotel Q – Design Hotel, Berlin, D


1 Radisson SAS Iveria Hotel mit Kasino, Tiflis, GE 2 Pink Project, New Orleans, USA 3 Desert Canyon Resort, Dubai, UAE<br />

1<br />

Nominierungsjury | 017<br />

2<br />

3


018 | Nominierungsjury<br />

Markus-Diedenhofen Innenarchitektur Reutlingen, D<br />

Inhaber Cornelia Markus-Diedenhofen<br />

Cornelia Markus-Diedenhofen<br />

Arbeitsphilosophie Ein stimmiges Gesamtkonzept, in dem sich Funktionalität und zukunftsfähiges Design mit Wirtschaftlichkeit und Kundenwünschen verbinden, ist<br />

das Ziel, das sich das Innenarchitekturbüro Markus-Diedenhofen immer wieder setzt. Cornelia Markus-Diedenhofen, die das Büro 1985 gegründet hat, geht es nicht um<br />

die eigene künstlerische Entwicklung oder Darstellung, sondern darum, den Räumen einen unverkennbaren Charakter zu geben. Langjährige Berufs- und Markterfahrung<br />

in Verbindung mit höchsten Ansprüchen an die Umsetzung bis ins Detail prägen ihre Arbeit. So entwickelt das gut eingespielte Team – oft in Kooperation mit<br />

Hochbauarchitekten und anderen Fachplanern – Räume, deren Gestaltung durch Klarheit und Eleganz überzeugt.<br />

Projektauswahl 2009 Wellnessresort Öschberghof, Donaueschingen, D 2008 Asia Therme Linsberg Hotel, Bad Erlach, A 2007 Rocco Forte Collection „The Charles“,<br />

München, D 2006 Acom Hotel, München-Haar, D 2003 Dom Aquarée Conference Lounge, Berlin, D


Nominierungsjury | 019<br />

1 Wellnessresort Öschberghof, Donaueschingen, D 2 Mövenpick Wasserturm, Hamburg, D 3 Rocco Forte Collection „The Charles“, München, D<br />

1<br />

2 3


020 | Nominierungsjury<br />

Morger + Dettli Architekten Basel, CH<br />

Inhaber Meinrad Morger, Fortunat Dettli<br />

Meinrad Morger<br />

Arbeitsphilosophie Das Büro Morger + Dettli Architekten wurde von Meinrad Morger und Fortunat Dettli im Jahr 2006 in Basel gegründet. In ihrer Arbeitsweise geht<br />

es den Architekten darum, den Kontext zu analysieren. Sie arbeiten wichtige, aber auch scheinbar unwichtige, jedoch immer spezifische Gegebenheiten des Ortes heraus,<br />

um auf diese Weise dem rationalen Prozess des Fügens von Bauteilen ein suggestives poetisches Moment zu verleihen. Insofern sind ihre Bauten weniger Ergebnis<br />

formaler Absichten, sondern vielmehr Programm.<br />

Projektauswahl 2013 Hochschule für Kunst und Gestaltung, Basel, CH 2012 Wohnen am Herterweiher, Uster, CH 2010 Wohnüberbauung Erlentor, Basel, CH<br />

2009 Geschäfts- und Wohnhaus perron 1, Solothurn, CH 2003 Messeturm, Basel, D 2000 Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz, FL


1 Wohnen am Herterweiher, Uster, CH 2 Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz, FL 3 Wohnüberbauung Erlentor, Basel, CH<br />

2<br />

Nominierungsjury | 021<br />

1<br />

3


022 | Nominierungsjury<br />

Schaller Architekten Stuttgart, D<br />

Inhaber Günther Schaller, Peter Kyncl<br />

Günther Schaller<br />

Arbeitsphilosophie Das Büro von Peter Kyncl wurde 1975 in Zürich gegründet, das Stuttgarter Büro von Günther Schaller im Jahr 2005. Seit ihrem Zusammenschluss<br />

2006 betreiben Schaller und Kyncl ein internationales Architekturbüro mit Sitz in Stuttgart und Zürich. Einem ganzheitlichen Verständnis von Architektur verpflichtet,<br />

pflegt das Büro einen prozesshaft angelegten, kooperativen Arbeitsstil. Je nach Aufgabe und Bedarf werden strategische Partnerschaften mit Spezialisten verschiedener<br />

Bereiche eingegangen, auch außerhalb klassischer Architektur- und Ingenieurleistungen. Die Entwicklung individueller Lösungen, aus der jeweiligen Aufgabe und ihren<br />

spezifischen örtlichen Gegebenheiten heraus, gehört zu den obersten Zielen und soll für Bauherren, Nutzer und für die Öffentlichkeit nachhaltig Mehrwert schaffen.<br />

Projektauswahl 2009 Bürogebäude Windows, Stuttgart, D 2009 Wohn- und Geschäftshaus Kreuzplatz, Zürich, CH 2009 Kunstsalon Wolfensberger, Zürich, CH<br />

2008 Luegisland, Zürich, CH 2008 Masterplan New Hanza City, Riga, LV 2008 1. Preis Wettbewerb Fachoberschule FOS, Neu-Ulm, D 2008 Secret Garden<br />

Manessestrasse, Zürich, CH 2006 Bel-Sit, Herrliberg, CH


1 Fachoberschule FOS, Neu-Ulm, D 2 New Hanza City, Riga, LV 3 Bürogebäude Windows, Stuttgart, D<br />

1<br />

2<br />

Nominierungsjury | 023<br />

3


024 | Nominierungsjury<br />

Dietrich | Untertrifaller Architekten Bregenz, A<br />

Inhaber Helmut Dietrich, Much Untertrifaller<br />

Much Untertrifaller<br />

Arbeitsphilosophie Die Projekte von Dietrich | Untertrifaller Architekten reagieren stets differenziert auf den Standort und die Anforderungen der jeweiligen Planungsaufgabe<br />

und verknüpfen diese in individuellen Gestaltungskonzepten miteinander. Bestehende und neue Architektur ergänzen sich, um ein spannendes Gesamtbild zu<br />

erhalten. Neben der Berücksichtigung von städtebaulichen Bezügen und Stadtentwicklungskonzepten sind auch Ressourcenschonung und sinnvoller Materialeinsatz<br />

bestimmende Faktoren in der Architektur von Dietrich | Untertrifaller. Das 1994 gegründete Büro sucht vor allem nach einfachen und pragmatischen Lösungen, die es in<br />

den unterschiedlichsten Bauprojekten bereits realisiert hat.<br />

Projektauswahl 2010 Feuerwehr, Thal, A 2009 Fachhochschule Salzburg – Campus Kuchl, Kuchl, A 2009 ETH Sport Center Hönggerberg, Zürich, CH 2008 Hypo<br />

Landesbank Vorarlberg, Bregenz, A 2008 Wohnanlage Velag Areal, Bregenz, A 2007 Angelika Kauffmann Museum, Schwarzenberg, A 2006 Festspielhaus, Bregenz, A<br />

2006 Wiener Stadthalle – Halle F, Wien, A 2005 Feuerwehr- und Bergrettungshaus, Mellau, A


1 Festspielhaus, Bregenz, A 2 ETH Sport Center Hönggerberg, Zürich, CH 3 Wiener Stadthalle – Halle F, Wien, A<br />

2<br />

Nominierungsjury | 025<br />

1<br />

3


026 | Nominierungsjury<br />

3deluxe biorhythm Berlin, D<br />

Inhaber Nik Schweiger<br />

Nik Schweiger<br />

Arbeitsphilosophie 2005 gründete der Innenarchitekt Nik Schweiger 3deluxe biorhythm in Berlin. Das Büro ist bekannt für die Gestaltung und Verknüpfung virtueller<br />

und realer Räume. Dabei setzt das Designerteam auf die unterschiedlichsten Medien und körperhaften Gestaltungselemente, um Sinne und Wahrnehmung der<br />

Nutzer vielfältig anzuregen. Die oft experimentellen und künstlerischen Entwürfe entwickelt das Büro vorwiegend in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit anderen<br />

Designern, Architekten oder Grafikern.<br />

Projektauswahl 2010 Skulptur und Leuchte im Cosmo Hotel, Berlin, D 2010 Deckenskulptur im Labels II (Showroom für nationale und internationale Modelabels),<br />

Berlin, D 2009 Spa- und Konferenzbereich Hotel Roomers, Frankfurt am Main, D 2007 Club „La Nuit“, Hamburg, D 2007 Foyer und Besprechungsraum Mandala<br />

Hotel, Berlin, D 2007 Messestände für Design Hotels, Berlin, D


1 Club „La Nuit“, Hamburg, D 2 Hotel Roomers, Frankfurt am Main, D 3 Biorhythm Sauna Private Edition<br />

1<br />

2<br />

Nominierungsjury | 027<br />

3


028 | Jurysitzung<br />

Prof. HG Merz,<br />

hg merz architekten museumsgestalter, Stuttgart/Berlin, D<br />

Martina Bauer,<br />

Barkow Leibinger Architekten, Berlin, D


Gerhard Landau,<br />

landau + kindelbacher, München, D<br />

Jan Störmer<br />

Störmer Murphy and Partners, Hamburg, D<br />

Jurysitzung | 029<br />

Marc Oei,<br />

Lederer + Ragnarsdóttir + Oei, Stuttgart, D


030 | Jurysitzung<br />

Elmar Schmidt,<br />

<strong>Caparol</strong>, Ober-Ramstadt, D<br />

Dr. Dietmar Danner,<br />

Verlagsanstalt Alexander Koch, Leinfelden, D


Jurysitzung | 031


032 | Preisgericht<br />

Martina Bauer Barkow Leibinger Architekten, Berlin, D<br />

1971 in Paderborn geboren 1995 Stipendium am Royal Melbourne Institute of Technology in Australien 1998 Diplom an der TU Berlin sowie Erwin-Stephan-Preis der<br />

Universität, anschließend zu Gibbins, Bultman & Partner seit 1999 Mitarbeit im Büro Barkow Leibinger Architekten in Berlin seit 2005 Senior Associate bei Barkow<br />

Leibinger Architekten<br />

Arbeitsphilosophie Das 1993 gegründete Büro hat seinen Schwerpunkt in der Planung von Industrie- und Gewerbebauten sowie der Aufstellung von Masterplänen zu<br />

Standortentwicklungen, aber auch Innenausbauten von Wohn- und Gewerbegebäuden im Bestand gehören zu seinem Repertoire. Die regelmäßige und erfolgreiche Teilnahme<br />

an nationalen und internationalen Wettbewerben bezeugt die Qualität der Arbeit, welche von einem beständigen Zusammenwirken von Berufspraxis, Forschung<br />

und Lehre geprägt ist. Der kooperative Dialog mit dem Bauherrn sowie die Offenheit gegenüber dem Ort und seinen Gegebenheiten bilden die Ausgangsbasis der Arbeit<br />

von Barkow Leibinger Architekten, wobei der Austausch mit Experten aus den Bereichen Klimatechnik, Tragwerksplanung, Kunst und Landschaftsarchitektur zur<br />

Optimierung und zur Verfeinerung der Ergebnisse beiträgt.<br />

Projektauswahl 2012 Total Tower, Berlin, D 2010 Site Master Plan Bayer Schering Pharma, Berlin, D 2008 Entwicklungszentrum, Ditzingen, D 2008 Neubau<br />

Konzernzentrale Daimler AG, Stuttgart, D 2007 Fabrik TMS, Saalfeld, D 2006 Trutec Building, Seoul, ROK 2005 Schulungszentrum mit Betriebsrestaurant, Neukirch, D


1 Pforte Trumpf-Hauptsitz, Ditzingen, D 2 Trumpf Betriebsrestaurant mit Auditorium, Ditzingen, D 3 Trutec Building, Seoul, ROK<br />

1<br />

2<br />

Preisgericht | 033<br />

3


034 | Preisgericht<br />

Gerhard Landau landau + kindelbacher, München, D<br />

1965 geboren 1990 Abschluss des Architekturstudiums an der FH München, anschließend zweijähriger Aufenthalt in London bei Michael Hopkins + Partners<br />

1994 Bürogründung in München zusammen mit Ludwig Kindelbacher 1998–2000 Lehrauftrag an der FH Rosenheim 2004 Berufung in den BDA<br />

Arbeitsphilosophie Das 1994 gegründete Büro ist sowohl für seine Architektur- und Innenarchitekturprojekte als auch für Produkt- und Möbeldesign bekannt. In zahlreichen<br />

Projekten unterschiedlicher Art und Größe konnte das Potenzial für die Konzeption neuer Bauaufgaben entwickelt und verfeinert werden. In ihrer Arbeit haben<br />

sich die Architekten Präzision und höchste Qualität als oberstes Ziel gesetzt. Langjährige Erfahrung, sorgfältige Planung und Materialgerechtigkeit garantieren die<br />

Nachhaltigkeit und die Wirtschaftlichkeit ihrer Projekte.<br />

Projektauswahl 2010 Besucherinformationszentrum im Unesco Weltnaturerbe Grube Messel, Messel, D 2009 Bayerische Börse, München, D 2008 Wohnanlage,<br />

Hamptons/Long Island, USA 2006 Warenhaus Manufactum/Alter Hof, München, D 2004 Danner-Rotunde in der Pinakothek der Moderne, München, D


1 Das Tegernsee (ehemals Hotel Bayern), Tegernsee, D 2 Private Equity Gesellschaft, München, D 3 LHI Headquarter, Pullach, D<br />

1<br />

Preisgericht | 035<br />

2 3


036 | Preisgericht<br />

Prof. HG Merz hg merz architekten museumsgestalter, Stuttgart/Berlin, D<br />

1947 geboren 1975 Diplom mit Auszeichnung an der Technischen Universität Stuttgart 1975–1976 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsprojekt „Bauen mit<br />

Abfall“, anschließend DAAD-Stipendium für „Feldstudien über experimentelles Bauen in den USA“ 1981 und 1993 Gründung der Büros in Stuttgart und Berlin<br />

1993 Professur an der Hochschule Pforzheim 2008 Professur an der Technischen Universität Darmstadt<br />

Arbeitsphilosophie An den Standorten Stuttgart und Berlin arbeiten hg merz architekten museumsgestalter mit knapp 70 Architekten, Innenarchitekten, Grafikern<br />

und Kulturwissenschaftlern an Museums- oder Ausstellungskonzeptionen sowie an Sanierungsprojekten und Umbauten historisch bedeutender Objekte. Ihre Arbeit<br />

gründet auf großem Respekt vor der Originalität des Objekts. Mit einem Blick für das Wesentliche fühlen sie sich verpflichtet, die Historie in die richtige Perspektive<br />

zu rücken und ihr klare Konturen zu verleihen. Mit Mut zur Abstraktion und Sachlichkeit befreien sie sowohl historische Bauwerke als auch authentische Exponate im<br />

ersten Schritt von allen dekorativen Elementen oder überflüssigen Inszenierungen, um sie dann in den Mittelpunkt zu stellen: Dem Original gebührt die uneingeschränkte<br />

Aufmerksamkeit, die neue Architektur bleibt im Hintergrund. So können die drei charakteristischen Merkmale an allen Arbeiten abgelesen werden:<br />

Authentizität statt Artefakt, Demut statt Dominanz und Intellekt statt Inszenierung.<br />

Projektauswahl 2012 Staatsbibliothek unter den Linden (Renovierung und Erweiterung), Berlin, D 2009 E-Klasse Evolution Mercedes-Benz Museum – Entwicklung<br />

der Inhalte, Konzeption und Gestaltung der Sonderausstellung, Stuttgart, D 2009 Ruhr Museum Zeche Zollverein (Museumskonzeption und Ausstellungsgestaltung),<br />

Essen, D 2009 Porsche Museum (Ausstellungsgestaltung), Stuttgart, D


1 Ruhr Museum Zeche Zollverein, Essen, D 2 Gedenkstätte „Station Z“ Sachsenhausen, Oranienburg, D 3 Mercedes-Benz Museum, Stuttgart, D<br />

Preisgericht | 037<br />

1 3<br />

2


038 | Preisgericht<br />

Marc Oei Lederer + Ragnarsdóttir + Oei, Stuttgart, D<br />

1962 in Stuttgart geboren 1988 Diplom an der Universität Stuttgart 1988–1991 Mitarbeit im Büro Lederer Ragnarsdóttir seit 1992 Partner in der Bürogemeinschaft<br />

Lederer + Ragnarsdóttir + Oei 1999–2003 Lehrauftrag an der Hochschule für Technik in Stuttgart 2001 Lehrauftrag an der Universität Stuttgart<br />

Arbeitsphilosophie Von großer Bedeutung für die Projekte von Lederer + Ragnarsdóttir + Oei ist das Schaffen von besonderen Orten und Räumen, die durch ihre sinnlichen<br />

Eigenschaften überzeugen. Architektur wird nicht zwanghaft neu erfunden, sondern es wird versucht, aus der langen Geschichte des Bauens zu lernen. Um dies<br />

zu erreichen, werden Qualitäten bestehender Bauten hinterfragt und in eine moderne Formensprache überführt: Das Vertraute wirkt neu. Regelmäßige Wettbewerbsteilnahmen<br />

gehören neben der Bearbeitung laufender Projekte zu den entscheidenden Aufgaben des Architekturbüros, das 1979 in Stuttgart gegründet wurde und derzeit<br />

rund 25 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Projektauswahl 2010 Bildungszentrum Bestehornpark, Aschersleben, D 2009 Kloster Hegne, Zentrum für Bildung und Erziehung Schule Marianum, Allensbach, D<br />

2008 Waldorfschule, Freiburg, D 2007 Amtsgericht, Pforzheim, D 2007 Empfangs- und Ausstellungsgebäude feco-Forum, Karlsruhe, D 2006 Sanierung Hessisches<br />

Staatstheater, Darmstadt, D 2006 Büro- und Geschäftsgebäude „Weißes Haus“, Stuttgart, D 2004 Sanierung Helvetia Versicherung, Frankfurt am Main, D


1 Waldorfschule, Freiburg, D 2 Kloster Hegne, Zentrum für Bildung und Erziehung Schule Marianum, Allensbach, D 3 Amtsgericht, Pforzheim, D<br />

1<br />

Preisgericht | 039<br />

2 3


040 | Preisgericht<br />

Jan Störmer Störmer Murphy and Partners, Hamburg, D<br />

1942 in Berlin geboren 1969 Diplom an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg 1970 Gründung der Hamburg Design GmbH für Architektur, Industrie und<br />

Graphik Design 1972 Gründung der Hamburger Architektengruppe me di um 1990–2001 Gründung der Büros in London und Hamburg unter dem Namen Alsop &<br />

Störmer Architects 2002 Partnerschaft mit Holger Jaedicke seit 2009 unter dem Namen Störmer Murphy and Partners<br />

Arbeitsphilosophie Der Schwerpunkt des international tätigen Hamburger Büros liegt in der Planung von Hotels, Verwaltungsbauten und Museen. Die ständige<br />

Auseinandersetzung mit der sich wandelnden Umwelt äußert sich in einer innovativen, modernen Architektur, deren Identität von dem Respekt für den Kontext und die<br />

Geschichte des Ortes gestärkt wird. Das Büro fasst Innovation als Integration neuer Arbeits- und Lebensweisen und wirtschaftlicher und kultureller Entwicklungen auf.<br />

Durch langjährige Erfahrung, interdisziplinäre Arbeitsweisen und fachliche Kompetenz erfüllt es höchste Ansprüche in der technischen und konstruktiven Ausarbeitung<br />

der Projekte. Professionalität und Präzision in der Projektabwicklung sowie ein enger Dialog mit den Bauherren zeichnen die Arbeitsweise des Büros aus.<br />

Projektauswahl 2012 Kino Bergedorf, Hamburg, D 2012 Alstercampus, Hamburg, D 2010 Brooktorkai, Hafen City Hamburg, D 2009 Boltenhof, Hamburg, D<br />

2008 Wohnbau Bavaria Quartier, Hamburg, D 2007 Kühne + Nagel Osteuropazentrale, Moskau, RUS 2000 Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg, D


1 Tagungshotel Kloster Haydau, Morschen, D 2 Kino Bergedorf, Hamburg, D 3 Porta Europa, Turin, I<br />

1<br />

Preisgericht | 041<br />

2 3


042 | Preisgericht<br />

Nationalstadion, Peking, CN<br />

Herzog & de Meuron


Dr. Dietmar Danner Verlagsanstalt Alexander Koch, Leinfelden-<br />

Echterdingen, D<br />

1959 in Oberndorf am Neckar geboren 1980–1982 Ausbildung zum<br />

Tageszeitungsredakteur 1984–1989 Architekturstudium an der<br />

Universität Stuttgart 1992 Promotion seit 1992 verantwortlicher<br />

Redakteur der Architektur-Fachzeitschriften AIT und Intelligente<br />

Architektur, Verlagsleiter der Verlagsanstalt Alexander Koch GmbH<br />

Elmar Schmidt <strong>Caparol</strong> Farben Lacke Bautenschutz GmbH,<br />

Ober-Ramstadt, D<br />

1956 geboren in Essen 1979–1983 Studium der Betriebswirtschaftslehre<br />

in Münster seit 1986 in der Bauzulieferindustrie tätig<br />

seit 2009 Vorsitzender der Geschäftsführung der <strong>Caparol</strong> Farben<br />

Lacke Bautenschutz GmbH<br />

Preisgericht | 043


044 | Preisverleihung<br />

In seiner Funktion als Jurymitglied richtet HG Merz einleitende Worte an die Gäste. Dr. Ralf Murjahn führt durch den Abend.


Preisverleihung | 045


046 | Preisverleihung<br />

Mit großem Interesse wurden die 74 ausgestellten Projekte betrachtet.


Thomas Schneider nahm die Auszeichnung für Brandlhuber + ERA, Emde, Schneider entgegen.<br />

Preisverleihung | 047<br />

Carlo Fumarola freut sich über die Auszeichnung.


048 | Preisverleihung<br />

Prof. Lorch verfolgt interessiert die Begründung der Jury. Dr. Ralf Murjahn übergibt Mierta und Kurt Lazzarini ihre Auszeichnung.


v.l.n.r., obere Reihe: Thomas Schneider, Daniele Marques, Kurt Lazzarini, Dr. Ralf Murjahn, Wolfgang Lorch, Elmar Schmidt, Jan Hertel,<br />

untere Reihe: Carlo Fumarola, Mierta Lazzarini, Martina Bauer, Claudia Simon, Dirk Melzer<br />

Preisverleihung | 049


050 | Preisträger<br />

Projekt Galerie und Ateliergebäude Brunnenstraße 9, Berlin, D<br />

Entwurf Brandlhuber + ERA, Emde, Schneider, Berlin, D<br />

Das eher unkonventionell aussehende Gebäude in der Brunnenstraße 9 hat für viel Aufregung in dem an Steinfassaden gewöhnten Berlin gesorgt. Das Grundstück mit<br />

den Überresten eines gescheiterten Investorenprojekts aus den 90er-Jahren wurde von dem Architekten Arno Brandlhuber erstanden, der in Zusammenarbeit mit<br />

ERA, Emde, Schneider auf die Ruine des halbfertigen Kellergeschosses das neue Gallerie- und Atelierhaus baute. Zur Straße wirkt der Bau wegen seiner Außenhaut<br />

aus transluzenten Polycarbonattafeln und vereinzelten Fensterflächen eher geschlossen, einzig ein geschosshohes Metalltor lässt die Besucher schwellenlos von der<br />

Straße in das Gebäude treten. Ebenso wie die Betonwände im Inneren wurden auch die Fußböden unbearbeitet belassen. Die Deckenhöhen orientieren sich an denen<br />

der Nachbarhäuser: In der Fassade ablesbare Deckenversprünge nehmen die Höhenunterschiede auf und gliedern die Räume. Pragmatisch, experimentierfreudig und<br />

mit selbstverständlicher Leichtigkeit fanden die Architekten einfachste Lösungen, um flexible, ästhetische Räume zu entwickeln.<br />

Juryurteil Das Faszinierende an diesem sehr subtilen Projekt ist, dass es auf der Ruine eines Investorenbaus errichtet wurde. Es bietet einen unglaublich<br />

schönen Raum, weil es pur bleibt in seiner Konstruktion, in seinem Beton. Das Gebäude wird sich in seiner Präsenz als Kulturbau, in dem Menschen etwas<br />

Kreatives machen, immer mitteilen: Das strahlt es in der Fassade, in der Materialität und in seiner Oberfläche aus. Die Materialien, die hier verwendet wurden, sind<br />

zwar absolut simpel, aber hochintelligent eingesetzt. Den Architekten kann man eigentlich nur gratulieren, denn man spürt die Atmosphäre in diesem Haus, sobald<br />

man sich mit dem Inhalt etwas mehr auseinandersetzt.


Das halbfertige Kellergeschoss eines gescheiterten Bauprojekts in der Berliner Brunnenstraße diente als Grundlage für das neue Ateliergebäude.<br />

Preisträger | 051


052 | Preisträger<br />

Polycarbonatelemente prägen die Fassade, im Innenraum hingegen dominieren unterschiedliche Betonoberflächen und Holz.


Preisträger | 053<br />

Sichtbetonflächen lassen den Innenraum<br />

pragmatisch, funktional und gleichzeitig<br />

ästhetisch wirken.


054 | Preisträger<br />

Projekt Kirchenzentrum Franziskus, Uetikon am See, CH<br />

Entwurf Marques – Daniele Marques und Daniel Ciccardini, Luzern, CH<br />

Im schweizerischen Uetikon am Zürichsee wurde 2008 ein neues katholisches Kirchenzentrum eröffnet. Als ein eigenständig wahrnehmbares und doch angepasstes<br />

Volumen wurde der Komplex in ein heterogenes Viertel mit Einfamilienhäusern, Geschosswohnungsbauten und einer großen Schule hineingebaut. Mit seinen unterschiedlichen<br />

Gebäudehöhen passt sich das Kirchenzentrum der jeweiligen Nachbarbebauung an. Eine umlaufende Mauer begrenzt und schützt das Zentrum und fasst<br />

gleichzeitig die Gesamtanlage aus Sakralraum, Gruppenräumen, Verwaltung und einer Dienstwohnung zu einer Einheit zusammen. Mehrere Innenhöfe gliedern das<br />

Ensemble und erfüllen unterschiedliche Funktionen: Ein Spielhof für die Jungendgruppen, ein Kirchenvorplatz und ein kleiner Garten für die Wohnung entstanden. Die ebenerdige<br />

und dadurch barrierefreie Anlage verströmt in ihrem braun-roten Farbton eine mediterrane Wärme. In den Höfen gepflanzte Kiefern unterstreichen diesen Eindruck<br />

noch. Der Sakralraum hingegen ist in einem betörenden Weiß gehalten, dessen feierliche und andächtige Wirkung durch den Kontrast zum Außenraum noch verstärkt wird.<br />

Juryurteil Dieses Projekt besticht durch seine Bescheidenheit und Demut und überzeugt durch sein Feingefühl. Der Jury hat besonders die Schlichtheit im Umgang<br />

mit den Materialien sowie die Ausformung der kontemplativen als auch der übrigen Räume gefallen. Auch die Einbindung in den städtebaulichen Kontext ist sehr gut<br />

gelungen. Es ist eine Arbeit, die ein eindeutiges „Bravo“ verdient.


Steile und flache Winkel bestimmen die Dachlandschaft des Entwurfs, die ihren höchsten Punkt über dem Altarbereich im Sakralraum hat.<br />

Preisträger | 055


056 | Preisträger<br />

Grundriss Schnitte<br />

Die grob gekörnten Putzflächen in Braun-Rot reflektieren auf den feinen weißen Oberflächen der Deckenunterseiten und prägen das Gebäudeensemble.


Preisträger | 057<br />

Durch schmale Schlitze an Boden und Decke<br />

strömt das Licht in den Sakralraum und schafft<br />

eine fast unwirkliche, ergreifende Atmosphäre.


058 | Preisträger<br />

Projekt Wohnüberbauung Giardin, Samedan, CH<br />

Entwurf Mierta & Kurt Lazzarini Architekten, Samedan, CH<br />

Der Ortskern des kleinen Oberengadiner Dorfes Samedan wurde auf besondere Weise von den Schweizer Architekten Mierta & Kurt Lazzarini um ein Mehr- und zwei<br />

Einfamilienhäuser ergänzt. Die Gebäude stehen dicht beieinander auf drei terrassenförmig angeordneten Grundstücken am Hang: zuoberst das fünfgeschossige<br />

Mehrfamilienhaus, auf den beiden unteren Ebenen jeweils ein Einfamilienhaus. Die gesamte Aufmerksamkeit zieht die von einer erdfarbenen Wellenstruktur überzogene<br />

Fassade auf sich. Bei deren Gestaltung ließen sich die Architekten von den farbig abgesetzten Flächen der hügeligen Umgebung und deren geologischem Aufbau inspirieren.<br />

Sie experimentierten mit Stampfbeton unterschiedlicher Körnung und Pigmentierung, schichteten ihn aufeinander und erzeugten so auf der Fassade eine Art geologisches<br />

Abbild der Umgebung. Auf diese Weise orientieren sich die massigen Baukörper an der Landschaft und gliedern sich gleichzeitig wie selbstverständlich in das<br />

dörfliche, von Stein- und Putzfassaden geprägte Ortsbild ein.<br />

Juryurteil Das Projekt Giardin ist ein sehr gutes Beispiel für regionale alpine Schweizer Architektur. Der Werkstoff Beton wird hier auf eine ganz neue und zugleich<br />

archaische Art und Weise ausgereizt. Die Architekten führten mehrere Versuche durch, um mit verschiedenen Zuschlagsstoffen und verschiedenen Färbungen eine fast<br />

geologische Schichtung in diesem Stampfbeton zu erreichen. Dazu ließen sie sich von den umgebenden Bergen und deren geologischen Strukturen inspirieren. Das<br />

Ergebnis ist eine geradezu prototypische Interpretation des Wettbewerbsthemas, die die Jury überzeugte.


Preisträger | 059<br />

Durch die natürliche Fassadenstruktur fügen sich die modernen Neubauten wie selbstverständlich in das bestehende Ortsbild und die Umgebung ein.


060 | Preisträger<br />

Grundriss Erdgeschosse Längsschnitt<br />

Die einzelnen Stampfbetonschichten setzen sich durch ihre unterschiedliche Farbigkeit und die variierende Körnung deutlich voneinander ab.


Preisträger | 061<br />

Ungleichmäßig verteilte Fensteröffnungen und<br />

die heterogene Wellenstruktur der Fassade<br />

lockern die Strenge der Kubatur auf.


062 | Lobende Erwähnung<br />

Projekt Schloss Freudenstein, Freiberg, D<br />

Entwurf AFF architekten, Berlin, D<br />

Von der kurfürstlichen Residenz bis zum Getreidespeicher hat das Freiberger Renaissance-Schloss einige Veränderungen erfahren. Die letzte Verwandlung haben<br />

AFF Architekten mit dem Umbau und der Sanierung zum Sächsischen Bergarchiv mit mineralogischer Sammlung vorgenommen. Die historische Anlage sollte erhalten<br />

bleiben, sich jedoch deutlich von den neuen Gebäudeteilen unterscheiden. Für das Bergarchiv wurde ein Baukörper in einen bestehenden Trakt eingestellt und mit übergroßen,<br />

außen sichtbaren Verankerungen mit der Fassade verbunden. Das Symbol des Bergbaus – Schlägel und Eisen – findet sich als Ornament spielerisch im Gebäude<br />

wieder: zur Gestaltung des Bodenbelags oder als eingefrästes Lochmuster in Türen und Wänden, das Einblick in Nachbarräume gewährt. Alle historischen Fassaden<br />

wurden mit einer dünnen Putzschicht bedeckt und weiß gestrichen. Von diesem homogenen Erscheinungsbild setzen sich die neuen Bauteile der mineralogischen<br />

Sammlung durch ihre ausgeprägte Farbigkeit ab, die sie der leuchtend bunten Welt der hier ausgestellten Edelsteine und Mineralien verdanken.<br />

Juryurteil Diese Arbeit bezeugt Respekt vor der historischen Substanz, setzt gleichzeitig aber auch behutsam eigene Akzente. So wird zum Beispiel die Farbwirkung der<br />

ausgestellten Mineralien aufgenommen und im Konzept der Innenräume wiedergegeben. So etwas bereitet Freude beim Betrachten, und man wünscht sich weitere<br />

Ausstellungsräume dieser Art.


Lobende Erwähnung | 063<br />

Starke Farbkontraste erwarten die Besucher der Mineraliensammlung schon im neuen Eingangsbereich, der wie ein schwarzer Monolith im Innenhof liegt.


064 | Lobende Erwähnung<br />

Projekt Haus Eva Presenhuber, Vnà, CH<br />

Entwurf Andreas Fuhrimann, Gabrielle Hächler Architekten, Zürich, CH<br />

In einem abgeschiedenen Seitental des Unterengadins entstand nach den Plänen von Fuhrimann und Hächler ein Ferienhaus im Ortskern des kleinen Dorfes Vnà. Es sollte modern<br />

und traditionell, aber nicht romantisierend sein, weshalb sich die Architekten für Sichtbeton als vorherrschendes Baumaterial entschieden. Da fast alle historischen Holzhäuser<br />

von Bränden zerstört wurden, setzte sich eine massive Bauweise als ortstypisch durch. Diese griffen die Architekten auf, formten die Hausecken in Anlehnung an die Häuser der<br />

Umgebung unregelmäßig aus und integrierten hölzerne Elemente, wie den Eingangsbereich und verschiedene Einbauschränke, in Fassade und Innenwände. Um die notwendige<br />

Wärmedämmung mit Gasbeton zu erreichen, wurden die Außenwände entsprechend breit dimensioniert. So konnten die regionaltypischen, schräg eingeschnittenen tiefen<br />

Fensterlaibungen umgesetzt werden. Eine leicht verdrehte Geometrie und vom orthogonalen System abweichende Winkel thematisieren die gealterten Engadinerhäuser.<br />

Sperrholzplatten sorgen an Wänden und Decken der Wohn- und Schlafräume für Behaglichkeit, während die Böden aus geschliffenem Stahlbeton elegante Kühle vermitteln.<br />

Juryurteil Auf den ersten Blick ist das Haus Eva Presenhuber im Unterengadin eins der typischen Schweizer Projekte, das jedoch durch einen sehr subtilen und nachhaltigen<br />

Umgang mit Material und Form beeindruckt. Gasbeton als Baustoff und die damit verbundenen tiefen Wandstärken ermöglichen einen sehr plastischen, dreidimensionalen<br />

Umgang mit der Außenhaut, im Innenraum zeigt er sich in der Ausbildung von tiefen Fensternischen und findet bis hin zu Sitzecken und Möbeleinbauten Verwendung.<br />

Es ist insgesamt ein dynamisches Projekt, das auf sehr überzeugende Weise moderne und traditionelle architektonische Elemente verbindet und neu interpretiert.


Lobende Erwähnung | 065<br />

Architektonische Besonderheiten der Region sind in moderne Architektur übersetzt. Traditionelle Bezüge werden hergestellt, ohne historisierend zu wirken.


066 | Lobende Erwähnung<br />

Projekt Hochwasserpumpwerk, Köln-Rodenkirchen, D<br />

Entwurf Dirk Melzer, Landschaftsarchitekt & Umweltingenieur, Kaub, D – gemeinsam mit v-architekten, Köln, D<br />

Das Hochwasserpumpwerk Köln-Rodenkirchen liegt direkt am Stadtrand, zwischen einem Hochhaus und dem Auwald des Landschaftsschutzgebiets. Für das hier bereits<br />

vorhandene Ingenieurbauwerk war kein zusätzliches Gebäude vorgesehen, vielmehr sollte eine „gebaute Landschaft“ entstehen. Die Architekten um Dirk Melzer lösten die<br />

Aufgabe, indem sie die urbane Seite des Gebäudes mit einer Mauer aus Basaltbruchsteinen fassten und die zum Auwald gewandte Seite als Böschung fließend in die<br />

Landschaft übergehen ließen. Das Dach der Anlage wurde zudem durch intensive Begrünung bedeckt. Die geschwungene, teilweise geneigte Mauer umfließt sanft das<br />

Pumpwerk, dessen Fassade aus dem gleichen Gedanken des Umfließens entstand: Eine Haut aus perlbeige-metallisch schimmernden Stahlplatten, deren Perforation ein<br />

in mehreren Schritten abstrahiertes Bild von Treibgut darstellt, steht in starkem Kontrast zu der dahinter liegenden, in dunklem Anthrazit gestrichenen Fassade des<br />

Pumpwerks und spiegelt gleichzeitig die Lichtstimmung der Umgebung wider.<br />

Juryurteil Das Projekt besticht durch seine konzeptionelle Klarheit und seine hohe ästhetische Wirkung. Den Architekten gelingt es mit wenigen Mitteln – dem bruchrauen<br />

Stein und dem glänzenden Metall –, ein kontrastierendes Spannungsfeld der Oberflächenmaterialien aufzubauen. Sie erzielen dadurch eine perfekte Skulptur in der<br />

Landschaft, die durch das Grün des Rasens und durch die Baumkulisse von einem Passepartout gerahmt wird. Es ist ein gelungenes Beispiel dafür, dass auch funktionale<br />

Architektur überhöht werden kann, um zur Verschönerung des Alltags beizutragen.


Lobende Erwähnung | 067<br />

Die Ästhetik des Bauwerks, das durch seine Materialien und Oberflächen überzeugt, wird durch den natürlichen Rahmen, den der Auwald bietet, unterstrichen.


068 | Lobende Erwähnung<br />

Projekt Jüdisches Zentrum, München, D<br />

Entwurf Wandel Hoefer Lorch Architekten, Saarbrücken, D<br />

Mit dem neuen Jüdischen Zentrum am Münchner Jakobsplatz – bestehend aus Synagoge, Museum und Gemeindehaus – rückt die Jüdische Gemeinde wieder ins<br />

Zentrum des gesellschaftlichen Geschehens. Gemeinsam strukturieren die drei Gebäude den seit dem Zweiten Weltkrieg brachliegenden Jakobsplatz in der<br />

Innenstadt neu. Das Ensemble besteht aus mehreren Einzelkuben und übernimmt so die Dimensionen der kompakten Bestandsbebauung. Durch seine<br />

Schrägstellung auf dem Platz setzt es einen klaren städtebaulichen Akzent. Die Synagoge steht als wichtigstes Bauwerk nach Osten ausgerichtet frei auf dem Platz.<br />

Über dem geschlossenen Sockel, der metaphorisch an den Tempel Salomons erinnert, erhebt sich eine filigrane Stahlkonstruktion, die von einem Bronzegewebe<br />

umhüllt ist. Das Museum – kleinster Kubus des Ensembles – variiert das Thema des geschlossenen Sockels: Über dem verglasten Eingangsfoyer wird der<br />

Baukörper mit einer Travertinverkleidung weitergeführt.<br />

Juryurteil Die Architekten kommen bei diesem Projekt mit sehr wenigen Materialien aus. Vorwiegend ist Naturstein zu finden, der sich über alle Gebäude bis ins Innere<br />

zieht. Auffällig sind die verschiedenen Oberflächenstrukturen des Natursteins: Mal ist er unbehandelt, mal geschliffen, dann gibt es wieder Bereiche, in denen er gestockt<br />

oder auch poliert ist. Die Wahl der Oberfläche und die Rauigkeit sind nicht dem Zufall überlassen: Beim genauen Betrachten fällt auf, dass sie die Vorteile und die Aussage<br />

des Gebäudes unterstützen – eine sehr feinfühlige und raffinierte Umsetzung.


Bronze, Sandstein und Libanonzeder bestimmen die warme und freundliche Atmosphäre im Synagogeninnenraum.<br />

Lobende Erwähnung | 069


070 | Nominierungen<br />

Mit ihrer skulpturalen und reduzierten Formensprache setzen die Architekten die gewaltige Felskulisse des Steinbruchs gekonnt in Szene.<br />

Projekt Neugestaltung Festspielgelände im Römersteinbruch, St. Margarethen im Burgenland, A<br />

Entwurf AllesWirdGut Architektur, Wien, A<br />

Der Römersteinbruch in St. Margarethen bietet eine atemberaubende Felskulisse, die regelmäßig als Schauplatz für Freiluftfestspiele genutzt wird. Kaum zu glauben, dass<br />

es sich dabei um eine von Menschen geschaffene Landschaft im ehemals ältesten und größten Steinbruch Europas handelt, der heute einen wichtigen Faktor des regionalen<br />

Tourismus darstellt. Das bauliche Umfeld allerdings konnte mit dieser rasch wachsenden Popularität nicht Schritt halten, und so sollte es sowohl infrastrukturell<br />

als auch baukünstlerisch aufgewertet werden. Neben einem neuen Eingangs- und Cateringbereich, modernen Toilettenanlagen sowie dem Bau einer behindertengerechten<br />

Zugangsrampe zum 20 Meter tiefer liegenden Niveau des Festspielgeländes sah der Entwurf von AWG Architekten vor, die Landschaft viel stärker als bisher in den<br />

Mittelpunkt des Geschehens zu rücken. Führte der Weg die Besucher bislang direkt vom Parkplatz zur Zuschauertribüne, werden sie nun durch die gelungene Inszenierung<br />

des Weges vorbei an Felswänden und Gesteinsformationen geleitet, wodurch das räumliche Schauspiel deutlich erlebbar wird.


Nominierungen | 071<br />

Um die gewünschte Lounge-Atmosphäre für die Patienten zu schaffen, setzten die Architekten auf warme, intensive Farbtöne und dynamische Formen.<br />

Projekt Kardiologische Gemeinschaftspraxis, Berlin, D<br />

Entwurf aPLEX, Berlin, D<br />

Die Architekten beweisen mit der unkonventionellen Gestaltung einer kardiologischen Gemeinschaftspraxis in Berlin, dass sich das klassische Raumprogramm einer<br />

Arztpraxis räumlich auch anders umsetzen lässt. Die auf Corporate Architecture spezialisierten Architekten fassten Erschließungs- und Servicefläche zusammen, um so<br />

einen großen, fließenden Raum zu schaffen. Dieser vereint Empfang, Warte-, Sanitär- und Laborbereiche sowie das Patientenarchiv, das über eine Länge von 32 Metern in<br />

raumhohen Einbauschränken untergebracht ist. Die kräftig roten Fronten der Schranktüren wurden, passend zum Fachgebiet der Praxis, mit der Abbildung eines historischen<br />

Kupferstichs des menschlichen Venensystems belegt. Von dem plastisch geformten Empfangstresen gelangt der Patient in die sogenannte „Patientenlounge“, eine<br />

Sitzlandschaft aus rotem Veloursleder. Hier soll die Entspannung im Mittelpunkt stehen, was durch eine sanfte, indirekte Beleuchtung unterstützt wird. Die zurückhaltende<br />

Farbgestaltung der Sprech- und Behandlungszimmer in Weiß und Grau steht in wohltuendem Kontrast zu den Gelb-, Orange- und Rottönen der übrigen Praxisbereiche.


072 | Nominierungen<br />

Mit dem Einfamilienhaus Amann gelang dem Architektenduo archetypen ein gelungenes Beispiel für die bekannte Vorarlberger Holzarchitektur.<br />

Projekt Einfamilienhaus Amann, Hohenems, A<br />

Entwurf archetypen, Burtscher und Knall, Hohenems, A<br />

Eine klare Formensprache und vielschichtige Kontraste prägen die Bestandserweiterung des Einfamilienhauses Amann im Vorarlberger Hohenems. Mit seiner strengen<br />

Form fällt der schwarze Monolith in dem von Satteldächern geprägten Wohngebiet besonders auf. Einen weiteren Kontrast bildet die sägeraue Fassadenbekleidung aus<br />

Fichtelatten zu den exakten Kanten und der perfekten Oberfläche der Ganzglasecken. Tagsüber scheint die Fassade zur Straße nahezu geschlossen, denn die Fenster bleiben<br />

hinter der hölzernen Ummantelung verborgen. Erst bei beleuchtetem Innenraum nach Einbruch der Dunkelheit offenbaren sie sich dem Betrachter. Auf der Südseite<br />

hingegen öffnet sich das Erdgeschoss großflächig: Hier befindet sich der lichtdurchflutete Arbeitsraum, dessen raumhohe Fenster den Ausblick in den eigenen Garten<br />

ermöglichen. Im Inneren setzen schwarze Türen und Einbauten, weiße Wände, der Wechsel von matten und glänzenden Oberflächen sowie die unverkleidete Brettstapeldecke<br />

und die unbehandelte Stahltreppe die Gestaltungsprinzipien der Gebäudehülle konsequent fort.


Nominierungen | 073<br />

Von der Seite betrachtet ergeben die Lamellen ein plastisches Bild der Fassade, während die Frontalansicht die filigrane Struktur der Konstruktion erkennen lässt.<br />

Projekt ETH e-Science Lab, Neubau HIT, Zürich, CH<br />

Entwurf Baumschlager Eberle Lochau, Lochau, A<br />

Der kompakte, quaderförmige Baukörper des e-Science Lab bildet den Ostabschluss des weitläufigen ETH-Areals auf dem Hönggerberg in Zürich. Obwohl in den Lehr- und<br />

Forschungsräumen sehr viel Technik benötigt wird, entwarfen die Architekten Baumschlager Eberle trotzdem kein protziges High-Tech-Gebäude, im Gegenteil: 2008 entstand<br />

ein schlichtes, zeitloses Gebäude, bei dem Flexibilität und Nachhaltigkeit oberste Priorität haben. So wurden die Arbeitsräume beispielsweise durch ein modulares Raster in<br />

ihrer Größe variabel gestaltet, und der multimediale Hörsaal im Erdgeschoss kann je nach Bedarf zum gelb-weißen Atrium hin geöffnet werden. Im Zentrum des Gebäudes<br />

wurden sechs Seminarräume als eingehängte, farbig gestaltete Bildungsboxen über die Geschosse verteilt. Die ringförmige Erschließung ist durch Glaswände von den<br />

Arbeitsräumen getrennt, von denen jeder über einen direkten Zugang zu den umlaufenden Außengängen verfügt. Je nach Himmelsrichtung sind diese unterschiedlich tief<br />

ausgebildet, um den notwendigen Schutz vor der Sonne zu erreichen. Filigrane Lamellen aus Travertin sorgen zusätzlich für eine optimale Tageslichtregulierung.


074 | Nominierungen<br />

Als Lichtskulptur weist das Nordwesthaus den Seglern bei Dunkelheit den Weg in den Fußacher Hafen und dient ihnen dort als Clubraum und Bootshaus.<br />

Projekt Nordwesthaus im Hafen Rohner, Fußach, A<br />

Entwurf Baumschlager Eberle Lochau, Lochau, A<br />

Am südlichen Ufer des Bodensees wurde die ehemalige Kiesgrube in Fußach zu einem modernen Segelhafen umgebaut, woraufhin im Jahr 2000 – nach Plänen des<br />

Vorarlberger Büros Baumschlager Eberle – ein Verwaltungsbau der Hafenbetreiber entstand. Acht Jahre später ergänzten die Architekten die Anlage um ein Gebäude,<br />

das den Seglern in Fußach als Treffpunkt dienen sollte: Das sogenannte Nordwesthaus ist nun Clubraum und Bootshaus in einem. Der 7 Meter breite und 14 Meter hohe<br />

Kubus scheint direkt auf der Wasserfläche zu stehen und bildet einen bewussten Kontrast zur Naturkulisse des Sees. Vom Bootshaus gelangt man über eine Betontreppe<br />

in den darüber liegenden 8,80 Meter hohen Clubraum. Die organisch geformte Tragstruktur aus Ortbeton prägt das innere und äußere Erscheinungsbild des Gebäudes.<br />

Durch seine unterschiedlich lichtstreuende Oberfläche wirkt das darüber liegende Strukturglas tagsüber allerdings als Filter und lässt das Tragwerk nur verschwommen<br />

erkennen. Deutlich ablesbar wird die Betonstruktur bei Nacht: Eine LED-Beleuchtung im Inneren verwandelt das Gebäude in eine weithin sichtbare Lichtskulptur.


Versetzt zueinander angeordnete, anthrazitfarbene Fensterelemente gliedern die Aluminium-Glas-Fassade des Bürogebäudes.<br />

Projekt Hauptverwaltung der Stadtwerke, Neuss, D<br />

Entwurf Eike Becker_Architekten, Berlin, D<br />

Nominierungen | 075<br />

Auf den ersten Blick wirkt der dreigeschossige, Y-förmige Neubau im Gewerbegebiet von Neuss völlig losgelöst von seinem Kontext: Das Gebäude scheint sich in Form<br />

und Materialität vom Boden zu lösen, es wirkt leicht und flüchtig. Erst auf den zweiten Blick wird deutlich, dass sich das Verwaltungsgebäude auf den Konrad-Adenauer-<br />

Ring ausrichtet. Zugleich verschafft die neue Hauptverwaltung den Stadtwerken eine unverwechselbare Präsenz im Stadtraum und bietet eine attraktive Arbeitswelt für<br />

120 Mitarbeiter. Das im Erdgeschoss liegende Foyer und das direkt anschließende Atrium mit Kundenzentrum, Café und kleinem Restaurant bilden das Zentrum des<br />

Unternehmens: Hier kreuzen sich alle Wege, hier finden Mitarbeiter, Kunden und Gäste zusammen. Trotz der ungewöhnlichen Gebäudeform ist das Volumen recht<br />

kompakt organisiert. Eine Bauteilaktivierung sorgt außerdem dafür, dass die Massivbauteile im Sommer gekühlt werden und ein angenehmes Raumklima entstehen kann.<br />

Die Belüftung der Arbeitsplätze erfolgt über Öffnungsflügel in der Außenfassade, die zusätzlich zur Nachtlüftung eingesetzt werden.


076 | Nominierungen<br />

Für die farbenfrohe Gestaltung des Kindergartens mit Krippe ließen sich die Architekten von der fröhlichen und verspielten Welt der Kinder inspirieren.<br />

Projekt Kindergarten mit Kinderkrippe „La Tonkinelle“, Monthey, CH<br />

Entwurf bonnard woeffray architectes, Monthey, CH<br />

2008 wurde am Rande des Park du Cinquantoux in Monthey der neue Kindergarten mit Kinderkrippe „La Tonkinelle“ von bonnard woeffray architectes eröffnet. Die<br />

Architekten entwarfen ein farbenfrohes Haus für insgesamt 180 Kinder im Alter von nur wenigen Monaten bis zu fünf Jahren. Durch seine unregelmäßige, polygonale<br />

Grundrissform bildet es unterschiedlich gerahmte Außenräume und gibt abwechslungsreiche Ausblicke auf den Park frei. Das zweigeschossige Gebäude verfügt neben<br />

einem kleinen Empfang, diversen Verwaltungsräumen und einem Esszimmer über sechs Gruppenräume, wobei jeder Gruppe eine eigene Farbe zugeteilt wurde, die<br />

sich an Boden und Decke der Räume wiederfindet. Doch nicht nur die Farbe, sondern auch Form und Größe sowie die unterschiedliche Anordnung der Fenster verleihen<br />

jedem Raum seinen individuellen Charakter. Während Wände, Flure und Treppenhäuser farblich neutral gehalten wurden, erinnert die abwechselnd in Rosa, Orange,<br />

Rot, Grün oder Blau gestaltete Holzverschalung der Fassade an ein buntes, überdimensional großes Kinderspielzeug.


Eine klare Linienführung, helle und elegante Räume sowie raffiniert platzierte Körper prägen den Charakter der Agenturräumlichkeiten.<br />

Projekt PUBLICMOTOR, Stuttgart, D<br />

Entwurf Bottega + Ehrhardt Architekten, Stuttgart, D<br />

Nominierungen | 077<br />

In einer ehemaligen Schokoladenfabrik in Stuttgart bauten die Architekten Bottega + Ehrhardt eine 700 Quadratmeter große Etage für die Firma Publicmotor um. Die<br />

Agentur für Brand Communication mit dem Medium Film als Schwerpunkt ist hinsichtlich des Arbeitsvolumens starken saisonalen Fluktuationen unterlegen: Zu einem aus<br />

zehn Personen bestehenden Kernteam kommen in Stoßzeiten bis zu 30 weitere Mitarbeiter hinzu. Dies machte eine hohe Flexibilität der Bereiche nötig, um so die<br />

Großzügigkeit der raumhoch verglasten Räume bei voller Auslastung erlebbar zu machen und gleichzeitig die elegante Arbeitsatmosphäre auch dann zu vermitteln, wenn<br />

nicht alle Arbeitsplätze belegt sind. Glaswände trennen den Bereich des Vorstands von der Arbeitszone, die nur durch halbhohe, mit hellgrauem Teppich überzogene<br />

Schrankwände gegliedert ist. Ein bronzefarbener, transparenter Vorhang sorgt – trotz der Offenheit – für ein Gefühl der Zurückgezogenheit. Stilelemente wie die im weißen<br />

Boden eingelassenen, goldfarbenen Kreise oder die fast deckenhohen, dunkelgrauen Stelen gliedern Eingangsbereich und Lobby und geben ihnen die nötige Dynamik.


078 | Nominierungen<br />

Die scheinbar willkürliche Anordnung der Fenster lockert das ansonsten eher strenge Erscheinungsbild des Neubaus auf.<br />

Projekt Mittelpunktbibliothek am Alten Markt, Berlin, D<br />

Entwurf Bruno Fioretti Marquez Architekten mit Nele Dechmann, Berlin, D<br />

2005 gewannen Bruno Fioretti Marquez Architekten aus Berlin den Wettbewerb für eine Erweiterung der Bibliothek in Berlin Köpenick. Auf einem reizvollen Grundstück<br />

in der Altstadt nahe der Müggelspree entstand das neue Gebäude, das sich mit einer roten Ziegelfassade und einem bewegten Dachprofil der vorhandenen Bebauung<br />

formal und maßstäblich anpasst. In Anlehnung an den historischen Altstadtgrundriss definiert die Ergänzung des bestehenden Gebäudeensembles die Kanten des<br />

Altmarktplatzes, sodass der Straßenraum gefasst und der Blick zum Wasser gelenkt wird. Um den Charakter des Platzes zu erhalten, wurde die Fassade des neuen<br />

Gebäudes mit rotem Klinker gestaltet. Nur die innenbündig gesetzten, asymmetrisch angeordneten Fenster unterbrechen diese Flächen und machen die Dicke der zweischaligen<br />

Mauern von außen erlebbar. Die Beschränkung auf wenige Materialien – Sichtmauerwerk außen sowie geschlammtes Mauerwerk und MDF-Platten innen –<br />

verleihen dem Gebäude eine zurückhaltende Eleganz.


Nominierungen | 079<br />

Die dezenten Farben der Praxis schaffen eine angenehme und geordnete Atmosphäre, in der die Patienten leicht Vertrauen zu ihrem Arzt aufbauen können.<br />

Projekt Farbkonzept für die dermatologische Praxis von Dr. Robert J. Werner, Offenbach, D<br />

Entwurf <strong>Caparol</strong> FarbDesignStudio, Ober-Ramstadt, D<br />

So sensibel die Haut ist, so sanft und feinfühlig ist das Farbkonzept für diese dermatologische Praxis in Offenbach, in der sich alles um die Gesundheit und Schönheit<br />

unserer äußeren Hülle dreht. Die Räume sind in helle Pastell- und warme Cremetöne getaucht, eine elegante, aber schlichte Möblierung setzt gezielte Akzente. Dabei war<br />

ursprünglich alles anders geplant. Der Bauherr wünschte sich eine kühle, farbneutrale Gestaltung in Schwarz-Weiß. Die Architektinnen überzeugten ihn jedoch davon,<br />

dass lichte, zarte Töne für eine angenehme und beruhigende Atmosphäre sorgen, in der sich Patienten und Mitarbeiter gleichermaßen wohlfühlen. Gemeinsam mit dem<br />

Praxisteam entwickelten sie das zukünftige Bild der Praxis direkt auf der Baustelle. Nun harmonieren hellweiße Wände mit Flächen in Hellgrün oder Rosé. Einige Farben<br />

wurden mit dem Spachtel aufgetragen, um zusätzliche Glanzeffekte zu erzielen. Die Böden sind, je nach Nutzungsbereich, entweder mit dunkelgrauem oder hellem PVC<br />

belegt. In Verbindung mit den ausgesuchten Möbelstücken wirken die Räume edel und vermitteln dem Besucher Leichtigkeit und Transparenz.


080 | Nominierungen<br />

Um die Kosten niedrig zu halten, griffen die Architekten bei Außenwand und Dach auf vorgefertigte Teile zurück.<br />

Projekt HAK/HLF Krems Pausenhalle und Erweiterung Turnsaal, Krems, A<br />

Entwurf Caramel architekten, Wien, A<br />

Für die Erweiterung des Bundesschulzentrums in Krems wurde 2001 ein EU-weiter Wettbewerb ausgeschrieben, den die Wiener Architekten Caramel zum Teil für sich<br />

entschieden. Es sollte ein neuer Pausenraum entstehen und die Sporthalle erweitert werden. Die Architekten ergänzten die zwei bisher nebeneinander liegenden Turnhallen<br />

um einen Erweiterungsbau, sodass drei vollwertig nutzbare, zusammenschließbare Turnhallen entstanden. Um den engen finanziellen Rahmen nicht zu sprengen, wurde<br />

die neue Sportstätte als Leichtbau geplant und zu einem großen Teil aus Fertigelementen erstellt. Die schalenartig in das Dach übergehende Längswand besteht aus<br />

Holzfertigteilpaneelen, die auf 16 Zentimeter schlanken Stahlbetonrippen aufliegen. Einem Erdwall gleich zieht sich die dunkle Außenhaut über die Turnhalle. Für die<br />

Belichtung sorgen unregelmäßig verteilte Fertiglichtkuppeln, die der Fassade ihr charakteristisches Aussehen verleihen. An die Längsseite der Dreifachturnhalle schließt<br />

die neue Pausenhalle mit einer filigranen Glaskonstruktion an, durch die die Schüler das sportliche Geschehen verfolgen können.


Nominierungen | 081<br />

Die Raumgestaltung mit warmen Licht- und Materialfarben sowie der Raffinesse in den Details schaffen einen wohltuenden Kontrast zum hektischen Alltag.<br />

Projekt Bistro Mühlbach, Chur, CH<br />

Entwurf Conradin Clavuot, Chur, CH<br />

Unweit des Bahnhofs im schweizerischen Chur befindet sich der Bäckerei-, Konditorei- und Confiseriebetrieb Merz. In der Baulücke zwischen dessen Mutterhaus und<br />

der Nachbarbebauung entstand 2009 das Bistro Mühlbach als Ergänzung zu dem vielfältigen Angebot. Außen wurden die ehemals grauen Waschbetonplatten des<br />

Merz-Hauses in der neuen Fassade weitergeführt und mit einer schokoladenbraunen Farbe überzogen. In einem edlen Goldton hebt sich der Firmenname davon ab.<br />

Durch einen neutralen Windfang betritt man das Bistro, einen Raum, der schon durch seine Dimensionen überrascht: Er ist 7,50 Meter hoch, nur 5 Meter breit und<br />

20 Meter tief. Die durch die warmen Töne der Holztäfelung und die weichen Sitzmöbel geprägte Behaglichkeit dominiert den Raum, in dessen oberer Hälfte der grob<br />

anmutende Beton in einem tiefen, ruhigen Blau gestrichen wurde. Ein rundes Oberlicht in der Mitte der Decke leitet Sonnenlicht in den mit feinen Düften von Kaffee<br />

und Backwaren durchzogenen Raum.


082 | Nominierungen<br />

Kräftige Farben verleihen den Räumen Identität und machen jeden Aufenthalt zum Erlebnis.<br />

Projekt HUGS, Herzog-Ulrich-Grundschule, Lauffen am Neckar, D<br />

Entwurf COASToffice architecture, Stuttgart, D<br />

Die über 100 Jahre alte Herzog-Ulrich-Grundschule in Lauffen am Neckar wurde von dem Stuttgarter Büro COASToffice architecture sowohl den aktuellen baulichen als<br />

auch pädagogischen Anforderungen entsprechend umgebaut. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude bekam nicht nur ein neues Treppenhaus, auch der<br />

Lehrerbereich, die Klassenzimmer und die Sanitäranlagen wurden neu strukturiert. Was jedoch den Charakter des Gebäudes nach dem Umbau am meisten prägt, ist das<br />

neue Farbkonzept: Die Intensität der Farbtöne steht in umgekehrtem Verhältnis zu der durchschnittlichen Dauer des Aufenthalts in dem jeweiligen Raum. So sind<br />

Treppenhaus, Flure und Sanitärbereiche in kräftigen und von Kindern als positiv empfundenen Farben gehalten, während die Klassenzimmer in ruhigem Weiß jede<br />

Ablenkung vom Wesentlichen vermeiden. Lange Pinnwände aus Filz sind hier die einzigen Farbflächen. Durch eigens entwickelte „Raummöbel“ werden die Räume gegliedert<br />

und zoniert, ohne dass in die denkmalgeschützte Bausubstanz eingegriffen werden musste.


Im contzentrade ® showroom werden Philosophie und Konzeption des contzentrade ® designstudios zu den Themen Oberfläche und Farbe dargestellt.<br />

Projekt contzentrade ® showroom, Hanau, D<br />

Entwurf Lars Contzen, Hanau, D<br />

Nominierungen | 083<br />

In dem historischen Gebäude der ehemaligen Drahtzieherei „Drahtwerk Hanau“ hat der Designer Lars Contzen einen Showroom eingerichtet, der Architekten,<br />

Innenarchitekten und Industrieunternehmen, die in die Welt der Oberflächengestaltung eintauchen wollen, als Anlaufstelle dient. Das Hauptaugenmerk des contzentrade ®<br />

designstudios liegt auf der Schaffung neuer Oberflächenidentität mit Hilfe jüngster technischer, meist digitaler Herstellungsmethoden. Der zweite Schwerpunkt liegt auf<br />

dem Thema Farbe. Im neuen Showroom werden an einer 18 Meter langen Präsentationswand unterschiedliche Muster collageartig ausgestellt: Materialien, Grafiken und<br />

Farbharmonien fügen sich zu einem über Jahre gewachsenen Ideenpool zusammen. Da die Präsentation auf kulturelle Strömungen reagiert, befindet sie sich in ständigem<br />

Wandel, wird erweitert und um die aktuellen Werke des contzentrade ® designstudios ergänzt. Der Showroom ist aber viel mehr als nur eine Ausstellung von Arbeiten:<br />

Er dient als Plattform für den kreativen Austausch und bietet die Möglichkeit, Netzwerke aufzubauen.


084 | Nominierungen<br />

Stampflehmwände, Kiesflächen statt Pflaster und Fliesen als Fassadenverkleidung – jedes Detail zeugt von der Experimentierfreudigkeit des Bauherrn.<br />

Projekt Wohnhaus mit Schmuckatelier, Wißgoldingen, D<br />

Entwurf C18 Architekten, Stuttgart, D<br />

An einem Hang in Wißgoldingen, auf der schwäbischen Alb, ließ ein Schmuckdesigner sein neues Haus mit Atelier bauen. C18 Architekten entwickelten in enger<br />

Zusammenarbeit mit dem Bauherrn ein Wohngebäude, das alles Konventionelle weit hinter sich lässt. Schon von außen fällt es durch die strenge, geschlossene, weiß<br />

geflieste Fassade auf. Erschlossen werden Haus und Werkstatt über die mittlere Ebene, die sich mit ihrem U-förmigen Grundriss zur Straße öffnet. Das Geschoss darunter,<br />

ebenfalls als U ausgebildet, öffnet sich in entgegengesetzter Richtung zum weitgehend unbebauten Tal. In der Überlagerung beider Geschosse entsteht ein Innenhof,<br />

der von einem Wasserbecken ausgefüllt ist. Auf der mittig angelegten Insel wächst ein Baum, der von der Straße sichtbar ist. Unter der 6 Meter weiten Auskragung des<br />

Obergeschosses entsteht ein überdachter Freiraum, in den ebenfalls ein Wasserbecken ragt. Jedes Detail, jeder Gedanke zum Thema Wohnen wurde hier hinterfragt und<br />

analysiert – das Ergebnis ist ein ungewöhnliches Haus, das Wohnen aus einer ganz anderen Perspektive zeigt.


Die horizontale Zedernholz-Lamellenverkleidung der Fassade kontrastiert mit den großen Verglasungen und prägt den Charakter des Gebäudes.<br />

Projekt Hotel Budersand Golf & Spa, Hörnum / Sylt, D<br />

Entwurf dko architekten Dierks Kunze Oevermann, Berlin, D<br />

Nominierungen | 085<br />

Auf Sylt öffnete im Frühling 2009 das Hotel Budersand Golf & Spa seine Pforten: Zwischen den Sanddünen Hörnums, dem Hafen und den sanften Hügeln des Golfplatzes<br />

steht der großzügig angelegte, aus klaren, kubischen Baukörpern bestehende Komplex in starkem Kontrast zu der sonst kleinteiligen, traditionellen Reetdach-Bebauung<br />

der Insel. Das weitläufige Erdgeschoss mit Foyer, Gastronomie und Spa-Bereich verschwindet fast zwischen den Dünen. Darüber erheben sich die vier zwei- bis dreigeschossigen<br />

Hotelbereiche, in denen 79 Zimmer und Suiten untergebracht sind. Ihre Anordnung ergibt einen Innenhofbereich, der durch die weiße Putzfassade – im<br />

Gegensatz zur hölzernen Außenverkleidung – ein beinahe mediterranes Flair vermittelt. Jedes Zimmer hat einen freien Blick in die Landschaft. Die Fassade des Fünf-<br />

Sterne-Hotels thematisiert den Wechsel zwischen Ausblick und Verhüllen: Großflächige Verglasungen alternieren mit der Zedernholz-Lamellenverkleidung, die mit der<br />

Zeit eine elegante, silbergraue Patina annimmt.


086 | Nominierungen<br />

Hell und freundlich präsentiert sich der umgebaute, an die neuen Anforderungen angepasste Raum des ehemaligen Immatrikulationsamtes der TU Braunschweig.<br />

Projekt Studienservice Center der TU Braunschweig, Braunschweig, D<br />

Entwurf DODK denise dih ole klingemann, Berlin, D<br />

Für den Umbau des ehemaligen Immatrikulationsamtes der TU Braunschweig in ein modernes Service-Center wurde 2005 ein Wettbewerb ausgelobt. Das Büro DODK<br />

aus Berlin gewann mit einem eher unkonventionellen Konzept. Der zweigeschossige, im Stil des Klinkerexpressionismus der 30er-Jahre errichtete Verbindungsbau wurde<br />

völlig entkernt. Eine eingezogene Betonschale dient als Galerie mit am Rand hochgewölbter Brüstung. Im grauen Kautschukboden eingelassene, apfelgrüne Intarsien leiten<br />

den Besucher dezent zu einem weißen Tresen, der sich um die fünf Stützen schlängelt, auf denen die Galerie lastet. Eine maßgeschneiderte, gewendelte Treppe an<br />

der Stirnseite des Raums führt zu den Beratungsräumen auf der Galerie, wo im Wartebereich die Betonbrüstung als Sitzbank ausgeformt ist. Um die Backsteinpfeiler an<br />

der Fassade zu betonen, wurden die übereinander liegenden Fenster in der zweigeschossigen Längswand zu sieben Meter hohen senkrechten Bändern zusammengefasst.<br />

Diese verleihen dem Bau – im Gegensatz zum eher verspielten Innenraum – ein strenges äußeres Erscheinungsbild.


Im Farbkonzept der Innenraumgestaltung findet sich die Fassade aus roten Ziegeln und grauem Basaltsockel wieder.<br />

Projekt „Alte Post“ – MVZ Stolberg, Stolberg, D<br />

Entwurf Döring Dahmen Joeressen Architekten, Düsseldorf, D<br />

Nominierungen | 087<br />

Im ehemaligen, 1890 erbauten Kaiserlichen Postamt in Stolberg befindet sich heute das medizinische Versorgungszentrum der Stadt. Bevor aus dem denkmalgeschützten<br />

Bau allerdings ein modernes Ärztehaus wurde, musste er von Grund auf saniert und an die neuen Nutzungsanforderungen angepasst werden. Das Äußere blieb<br />

dabei weitgehend unverändert: Die Fassade erhielt neue denkmalgerechte Fenster, und alles, was nicht zum ursprünglichen Gebäude gehörte, wurde abgerissen. Nur<br />

einen Anbau aus den 1960ern erhielten die Architekten und wandelten ihn in zusätzliche Praxisräume um. Das Innere des alten Postamts erlebte dagegen eine umfassende<br />

Neugestaltung. Bis auf die tragende Struktur und das historische Treppenhaus erinnert nichts mehr an die alten Räumlichkeiten. Viel Licht, klare Farben und wenige<br />

unterschiedliche Materialien prägen das Erscheinungsbild: Weiße Wände und Schränke sowie schwarze Sitzmöbel kontrastieren mit roten Linoleum- und dunkelgrauen<br />

Steinfußböden. Eine entspannende und freundliche Atmosphäre entsteht, in der sich Patienten, Besucher und Personal gleichermaßen wohlfühlen können.


088 | Nominierungen<br />

Die strenge Gliederung der Fassade verleiht dem Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum ein ruhiges und erhabenes Aussehen.<br />

Projekt Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum, Berlin-Mitte, D<br />

Entwurf Max Dudler, Berlin, D<br />

In Berlin-Mitte, nahe der Museumsinsel, prägt seit November 2009 das von Max Dudler entworfene Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum die Umgebung. Der mächtige<br />

monolithische Bau bildet den Abschluss eines Blockrandes an der Geschwister-Scholl-Straße und beherbergt die Bibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, die bisher<br />

auf viele kleinere Bibliotheken verteilt war. Hier finden nun rund 2,5 Millionen Bücher Platz, die die Gestaltung der Fassade maßgeblich beeinflussten: Wie aneinandergereihte,<br />

unterschiedlich breite Buchrücken wechseln sich offene und geschlossene Flächen ab. Dabei wird die Breite der Öffnungen durch die Funktion der Räume im<br />

Inneren bestimmt: schmal zum Schutz der Bücher vor Tageslicht und breit zum Lesen und Arbeiten. Die Fassade der Bibliothek wurde in Juramarmor gestaltet, im<br />

Innenraum dominiert amerikanisches Kirschbaumfurnier. Im Lesesaal stehen Arbeitstische mit dazugehörigen Tischleuchten für insgesamt 1250 Besucher zur<br />

Verfügung. Die Entwürfe hierzu stammen ebenfalls aus der Feder des Architekten.


Nominierungen | 089<br />

Der verglaste Treppenraum der Metro Group-Kindertagesstätte in Düsseldorf wird durch die große Schlange mit herausgestreckter Zunge zum Spielplatz.<br />

Projekt Betriebskindertagesstätte der Metro Group, Düsseldorf, D<br />

Entwurf marc eller architekten, Düsseldorf, D<br />

2008 errichteten mark eller architekten die zweite Kindertagesstätte für die Metro Group in Düsseldorf. Das als Holzbau konzipierte Gebäude ist in zwei Bereiche unterteilt:<br />

ein zweigeschossiges „Kinderhaus“ für die Gruppenräume und ein eingeschossiges „Küchenhaus“, in dem sich auch die Verwaltungsräume befinden. Beide Trakte<br />

sind außen mit rotbraunem Lärchenholz verkleidet, eine Glasfassade schließt unter dem weit auskragenden Dach die Ecke zwischen den beiden „Häusern“. Von den unteren<br />

Gruppenräumen gelangen die Kinder über eine Holzveranda in den kindgerecht gestalteten Garten. Eine Treppe führt vom Erdgeschoss auf das Dach des kleineren<br />

Küchenhauses und von dort zu den Gruppenräumen im Obergeschoss des Kinderhauses, die über einen großzügigen Balkon verfügen. In ihrer Mitte der Treppe kriecht<br />

eine grüne Schlange nach oben, die den Raum zum Spielplatz macht. Die lange, rote Zunge des Reptils bietet eine Sitzgelegenheit für Kinder und Erwachsene, während<br />

man am obersten Punkt der Treppe durch den Bauch der Schlange zur Rutsche gelangt.


090 | Nominierungen<br />

Pyramidenartig treppt sich das Terrassenhaus nach oben und bietet in jeder Etage einen umlaufenden Balkon mit Ausblick auf die Stadt.<br />

Projekt Dillinger Stadtgärten, Terrassenwohnanlage, Dillingen a. d. Donau, D<br />

Entwurf Philipp Eller Architekten, Berlin, D<br />

In der Kleinstadt Dillingen im bayerischen Schwaben – zwischen Ulm und Ingolstadt – entsteht auf zentrumsnahen Konversionsflächen das Projekt „Dillinger<br />

Stadtgärten“. In drei Bauabschnitten sollen Wohnungen, Hotel- und Geschäftshäuser entstehen. Die Terrassenwohnanlage von Eller Architekten aus Berlin ist bereits<br />

abgeschlossen: Der Komplex mit fünfzehn barrierefreien Apartments dockt im Norden an ein Bestandsgebäude an, die anderen drei Seiten sind von großen Terrassen<br />

umgeben, die sich in fünf Ebenen der Innenstadt zuwenden und den Blick über die historische Altstadt freigeben. Die verschieblichen Fensterläden aus feinen<br />

Holzlamellen ermöglichen eine individuelle Verschattung der durchgehend bodentiefen Glasfassade. Sie sollen einen mediterranen Gesamteindruck vermitteln,<br />

während die Natursteinverkleidung des Sockels mit heimischem Kalkstein den lokalen Bezug herstellt. Hochwertige Materialien im Innenausbau machen die<br />

Wohnungen zu gefragten Objekten in der Dillinger Innenstadt.


Der Schweizer Künstler Jörg Niederberger hat das Farbkonzept der Außenwände gestaltet.<br />

Projekt Apartmenthaus Zürich-Wollishofen, CH<br />

Entwurf EM2N Architekten, Zürich, CH<br />

Nominierungen | 091<br />

Im Züricher Stadtteil Wollishofen hat das Architekturbüro EM2N ein Mehrfamilienhaus mit 15 Eigentumswohnungen errichtet. An einem Steilhang gelegen, orientiert<br />

sich das Gebäude nach Osten zum Zürichsee. Um den Neubau städtebaulich optimal einzufügen und die Abstandsvorschriften einzuhalten, entstand ein<br />

Gebäudegrundriss, der entfernt an die Form einer Hantel mit abgeschrägten Ecken erinnert. Erschlossen wird die Anlage, deren Fassade mit ihren Vor- und<br />

Rücksprüngen und dem Farbkonzept mit unterschiedlichen Braun- und Grautönen einen lebendigen Eindruck erweckt, an der schmalsten Stelle. Jede der verschieden<br />

großen Wohnungen verfügt über einen offenen Wohn-, Koch- und Essbereich unterschiedlicher Grundriss-Geometrie, der sich über die gesamte Gebäudetiefe erstreckt<br />

und von dem zwei bis vier Zimmer abzweigen. Durchlaufende Fensterbänder, die gleich mehrere Räume belichten, sowie großzügig bemessene Balkone geben den<br />

Blick auf den Uetliberg, die Dachlandschaft des Quartiers und den Zürichsee frei.


092 | Nominierungen<br />

Gemeinsam mit dem Künstler Adrian Schiess haben die Architekten das Farbkonzept für die Fassaden entwickelt.<br />

Projekt Überbauung Brunnenhof, Zürich, CH<br />

Entwurf Annette Gigon / Mike Guyer Architekten, Zürich, CH<br />

Im Norden von Zürich entstand 2007 eine Wohnanlage für kinderreiche Familien: Zwei quer zueinander stehende Riegel beherbergen neben 72 Wohneinheiten und sechs<br />

Einzelzimmern auch einen Gemeinschaftsraum und zwei Kindergärten mit Hort. Im sechsgeschossigen Gebäude entlang der Hauptstraße werden die Wohnungen über<br />

längs angeordnete Treppenhäuser und verglaste Laubengänge erschlossen, die eine lärmschützende Pufferzone bilden. Raumhohe Fenster sowie dunkelblau und violett<br />

getönte Glaselemente strukturieren die Fassade in der Vertikalen, während durchlaufende Betondecken die Horizontale betonen. An der Rückseite des Gebäudes, die an<br />

einen kleinen Park grenzt, sind die Fensterflächen mit einem Farbverlauf von Gelb- über Rot- zu Blautönen gestaltet. Verschiebbare, farbige Sonnenschutzpaneele vor<br />

den Loggien erzeugen ein ständig wechselndes Erscheinungsbild. Der kleinere Querriegel, dessen Fassaden in Blau und Türkis gehalten sind, liegt an einer ruhigen<br />

Seitenstraße und orientiert sich mit den Wohnräumen ebenfalls zum dahinter liegenden Park.


Nominierungen | 093<br />

Räder aller Art zeigt die Fassade des Eingangsgebäudes Futurecom, während die Halle für Straßenverkehr mit verschiedenen Verkehrsschildern gestaltet wurde.<br />

Projekt Verkehrshaus der Schweiz, Luzern, CH<br />

Entwurf Annette Gigon / Mike Guyer Architekten, Zürich, CH<br />

Nach einer Wettbewerbsentscheidung von 1999 und dem Planungs- und Baubeginn 2005 konnten die Architekten Annette Gigon und Mike Guyer im Jahr 2009 endlich zwei<br />

neue Gebäude für das Museum „Verkehrshaus der Schweiz“ vollenden. Auf dem weitläufigen Museumsareal mit seinen unterschiedlichen Bauten begrenzt die neue Eingangshalle<br />

„Futurecom“ das Grundstück zur Straße hin und verbindet die zwei größten Bestandsgebäude miteinander. Läden, Restaurants und Kongressräume sind dort auf drei<br />

Etagen untergebracht. Eine gestalterische Besonderheit ist die Fassade: Als Hommage an das Rad als Grundlage jeder mechanischen Bewegung, sind zwischen Dämmung und<br />

gläserner Außenhaut Felgen und Zahnräder sowie Propeller und Turbinen wie in einer Vitrine ausgestellt. Das zweite Gebäude, das sich dem Straßenverkehr widmet, enthält<br />

ein Schaulager mit einer Sammlung von 80 Oldtimern, Kutschen und Neuwagen, die bis unter die Decke gestapelt sind. Auf Knopfdruck bringt ein Roboterlift das gewünschte<br />

Automobil zur drehbaren Tribüne des Autotheaters, wo die Besucher informative Geschichten über das Fahrzeug erfahren und es von allen Seiten betrachten können.


094 | Nominierungen<br />

„Leben und Lernen am See“ ist das Motto der Schulstiftung Glarisegg, das in dem neuen Schulheim am Bodensee umgesetzt wird.<br />

Projekt Sonderschulheim Glarisegg, Steckborn, CH<br />

Entwurf Graber Pulver Architekten, Zürich, CH<br />

Südlich von Steckborn erhebt sich das Landschulheim Glarisegg direkt am Ufer des Bodensees. Die historische Anlage aus dem 16. Jahrhundert diente früher als Hotel<br />

und Herberge. Mit der Gründung der Schulstiftung Glarisegg 1971 ist dort die Sonderschule mit Internat eingezogen. Aufgrund baulicher Mängel eines der ehemaligen<br />

Wohngebäude wurde im Jahr 2004 ein Wettbewerb für einen Ersatzbau ausgeschrieben, den die Architekten Graber und Pulver für sich entschieden. Im Frühjahr 2007<br />

bezogen insgesamt 30 Kinder und Jugendliche die neuen Räumlichkeiten. Der zweigeschossige Neubau wurde massiv gestaltet und erhielt eine Fassade aus<br />

Holzrahmenelementen mit Fichtenschalung. Im Inneren dominieren robuste Materialien: Die Böden in den Haupträumen wurden mit Kunstharzfließbelag ausgegossen<br />

und die überhohen Wände der Gemeinschaftsbereiche mit Holzfaserplatten verschalt. Zusammen mit dem Bestand bildet der neue Trakt einen geschützten Hofbereich,<br />

von dem aus jeder Gruppenraum über eine eigene Treppe zugänglich ist.


Nominierungen | 095<br />

Ein Muster aus verschiedenen Blautönen betont die dynamische Form der „Welle“, die eine skulpturale und raumbildende Wirkung in der Praxis hat.<br />

Projekt Kinderzahnarztpraxis Dr. Mokabberi, Berlin, D<br />

Entwurf GRAFT, Berlin, D<br />

Kaum ein kleiner Patient hat bei diesem Berliner Kinderzahnarzt Angst vor dem Mann im weißen Kittel. Das zumindest war das Ziel von GRAFT, die den Auftrag hatten,<br />

die Praxis kindgerecht umzugestalten. In ihrem Konzept ließen die Architekten sich vom Thema Unterwasserwelt inspirieren und setzten diese Idee bis ins kleinste Detail<br />

um: Räume, Möbel und medizinische Geräte leuchten in allen Farbschattierungen des Meeres. Die Künstler Strauss & Hillegaart schufen außerdem Wandgrafiken, auf<br />

denen sich unzählige Fische zu Schwärmen zusammenschließen, und runde Deckenleuchten wirken wie große Luftblasen. Dominierendes Element ist jedoch eine wellenförmige<br />

Konstruktion, die sich durch das gesamte Gebäude zieht und die Räume miteinander verknüpft. Die riesige Woge ist mal Decke, mal Wand, übernimmt auch die<br />

Funktion von Tresen und Sitzlounge. Am Eingang empfängt sie die Patienten und begleitet sie ins Innere. Mit diesem Ozean in der Zahnarztpraxis schufen GRAFT fantasievolle<br />

Behandlungsräume, in denen der Aufenthalt für die Kinder ein schönes Abenteuer statt ein böser Schrecken werden soll.


096 | Nominierungen<br />

Um eine optische Verbindung zwischen neuem und altem Schultrakt zu schaffen, erhielten alle Klassentüren eine gelbgrüne Beschichtung.<br />

Projekt Neubau und Erweiterung der Wittelsbacher Schule, Germering, D<br />

Entwurf Gruber + Popp Architekten, Berlin, D<br />

Nach der Umstellung auf Ganztagsbetrieb herrschte Platzmangel in der Grund- und Hauptschule in Germering. Außerdem zeigte das Gebäude aus den 60ern<br />

Alterserscheinungen, sodass neben dem Anbau eine Generalsanierung des alten Schulteils notwendig wurde. Fassaden- und Innenraumgestaltung der Erweiterung<br />

orientieren sich an der Formensprache des Bestands. Im eingeschossigen Teil des winkelförmigen Neubaus sind die Räume des Horts untergebracht, im zweigeschossigen<br />

Abschnitt befinden sich die Klassenzimmer. Rote Bänder ziehen sich über die Fassaden und korrespondieren mit den grünen Querstreifen an der alten Schule. Damit<br />

signalisieren die unterschiedlichen Gebäudeflügel auch farblich ihre Zusammengehörigkeit. Im Inneren setzten die Architekten auf einen Hell-Dunkel-Kontrast zwischen<br />

Alt- und Neubau und auf frische Farbakzente: Rotbraune Klinkerwände prägen das Erscheinungsbild des Bestands. Sie wirken zwar düster, blieben aber aufgrund ihres guten<br />

Zustands erhalten. Kontrastierend dazu sind im neuen Schulteil Wände, Böden und Decken hell gestaltet, und Tür- und Fensterrahmen leuchten in kräftigen Farbtönen.


Nominierungen | 097<br />

Die Ausführung des Mahle Ausstellungsgebäudes erfolgte in den für den Gewerbebau typischen, jedoch neu interpretierten Materialien und Konstruktionssystemen.<br />

Projekt Mahle inside, Stuttgart , D<br />

Entwurf Heinisch . Lembach . Huber_Architekten, Stuttgart, D<br />

In Stuttgart präsentiert sich seit 2008 der Motorenkomponentenhersteller Mahle mit einer Firmenausstellung in einem eigens dafür entworfenen Gebäude. Den<br />

Ausstellungsentwurf gab es bereits, bevor die Stuttgarter Architekten Heinisch Lembach und Huber das dazugehörige Gebäude entwarfen, sodass Ausstellung und Architektur<br />

eine Einheit bilden konnten. Der nahezu geschlossene Baukörper bietet auf vier Geschossen über 1200 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Jede thematische Ebene lässt durch<br />

Lufträume oder Löcher in Wänden und Decken einen Blick auf die nächste zu, sodass der Besucher fast unmerklich durch die Ausstellung geleitet wird. Dadurch ergibt sich<br />

ein gut nachvollziehbares, vollständiges Bild der Forschung, Entwicklung und Produktion im Hause Mahle. Schon die Fassade verweist auf das Innere des Gebäudes: Nicht nur<br />

die für den Motorenbau typischen Stöße, Sicken und Fugen werden in der Außenhaut zitiert, auch Materialien und Konstruktionsmethoden werden übernommen und neu interpretiert.<br />

So gliedert ein System von Fugen unterschiedlicher Stärke die technisch anmutenden, optisch und in ihrer Oberflächenstruktur variierenden Metallplatten der Fassade.


098 | Nominierungen<br />

Erklärtes Ziel der Sanierung dieses altbayerischen Wasserschlosses bei München war es, dem Gebäude seine „geschichtliche Würde zurück [zu] geben“.<br />

Projekt Seminar- und Schulungszentrum Akademie Schloss Hohenkammer, Hohenkammer, D<br />

Entwurf Hild und K Architekten, München, D<br />

Das nördlich von München gelegene Renaissance-Wasserschloss Hohenkammer wurde zu einem Schulungszentrum der Münchener Rückversicherung umgebaut. Das<br />

historische Gebäude, mit dem in den 70er-Jahren nicht besonders sensibel umgegangen worden war, sollte nun in respektvoller Weise saniert werden. Mangels originaler<br />

Bausubstanz ließ sich der ursprüngliche Zustand allerdings nicht wieder herstellen. Auch eine klare Trennung zwischen Alt und Neu, wie in der Denkmalpflege präferiert,<br />

gestaltete sich durch die häufigen Umbauten schwierig. Die Architekten entschlossen sich daher zu einer „atmosphärischen Angleichung“, bei der die Materialwahl weitgehend<br />

auf bereits verwendete Werkstoffe wie Putz, Massivholz und Naturstein beschränkt und vorhandene historische Fragmente sorgfältig erhalten wurden. Auch die<br />

Technik sowie die Klimatisierung sollten den heutigen Anforderungen angepasst werden. Die künstlerische Gestaltung der Innenräume schlägt die Brücke zwischen den<br />

Zeiten: Florale Motive der Wandmalereien dürfen als Interpretation der Renaissance verstanden werden, ohne dabei nachahmend zu wirken.


Ungewöhnliche Farben und große Blumenapplikationen prägen die Fassade der sanierten „Rose am Lend“ des Grazer Büros Innocad.<br />

Projekt Rose am Lend, Graz, A<br />

Entwurf Innocad Planung und Projektmanagement, Graz, A<br />

Nominierungen | 099<br />

Im von Heterogenität geprägten Quartier am Grazer Lendplatz wurde mit der Sanierung der „Rose am Lend“ ein identitätsstiftendes Gebäude realisiert. Seinen Namen<br />

verdankt der Bau der Statue der Heiligen Rosalia auf dem Lendplatz. Eine Investorengemeinschaft kaufte den historischen Bau aus dem Spätbarock und ließ ihn mit<br />

Unterstützung des Landes Steiermark wieder herrichten und erweitern. Durch die Landesmittel war es möglich, die Mieten auf einem niedrigen Niveau zu halten und<br />

die ehemaligen Bewohner – zumindest teilweise – wieder im Gebäude anzusiedeln. Die traditionelle Kubatur des giebelständigen Hauses wurde zur Platzseite beibehalten.<br />

Auf der rückwärtigen Seite des L-förmigen Gebäudes bildet sich ein weiter Hof, über den die elf Wohneinheiten großzügig belichtet werden. Ein Ladenlokal<br />

im Erdgeschoss lässt sich als temporärer Veranstaltungsraum nutzen. Auch die Gestaltung wird von dem Rosenmotiv geprägt: So findet es sich nicht nur auf der<br />

dunklen Putzfassade mit ihren rau glitzernden und matt gespachtelten Stellen wieder, sondern auch in den Verzierungen der Treppen und Brüstungen.


100 | Nominierungen<br />

Das auffällige WakuWaku-Farbkonzept zieht sich durch das ganze Restaurant und findet sich sogar in den Bildern der Stuttgarter Künstlerin Monica Trenkler wieder.<br />

Projekt WakuWaku, Hamburg, D<br />

Entwurf Ippolito Fleitz Group – Identity Architects, Stuttgart, D<br />

Ein konsequent umgesetztes Nachhaltigkeitskonzept verbunden mit einem preiswerten und gesunden Essensangebot bestimmt die Unternehmensphilosophie der<br />

WakuWaku Restaurantkette, die 2008 in Hamburgs Innenstadt unweit des Rathauses ihre erste Filiale eröffnet hat. Fast 17 Meter tief ist das schmale Restaurant, in<br />

dessen Gästebereich eine weiß lackierte Sitzbank, deren Lehne bis zur Decke reicht, die gesamte Länge des Raums einnimmt. Davor stehen Zweiertische, die flexibel gruppiert<br />

werden können. Gebrauchte Stühle unterschiedlichster Herkunft, Form und Farbe beleben durch ihre Vielfalt und Individualität den Raum. Eine Schaukel inmitten der<br />

Stuhlreihe soll Kindheitserinnerungen wecken. Etwa in der Hälfte verjüngt sich der Raum. In diesem Bereich wachsen Pflanzen als lebendiger Teil der Einrichtung aus der<br />

Rückwand. Für das nötige Tageslicht sorgt ein Glasdach. In die raumhoch mit Holz vertäfelte Wand gegenüber der Sitzbank ist ein Alkoven eingelassen, der eine intimere<br />

Atmosphäre schafft. An der so genannten „Pimp-Station“ können die Gäste ihr Gericht mit Gewürzen aus biologischem Anbau dem eigenen Geschmack anpassen.


Trotz des unterschiedlichen Erscheinungsbilds harmonieren Alt und Neu gekonnt miteinander.<br />

Projekt Waidhäuser des Augustinerklosters zu Erfurt, Erfurt, D<br />

Entwurf Junk & Reich Architekten, Weimar, D<br />

Nominierungen | 101<br />

Von 1505 bis 1511 lebte Martin Luther als Mönch im evangelischen Augustinerkloster in Erfurt, das nicht nur als Luther-Stätte, sondern auch für seine mittelalterliche<br />

Architektur weltweit bekannt ist. 2004 beschloss das Kloster gemeinsam mit dem Land Thüringen, das im Krieg zerstörte Bibliotheksgebäude und die alten Färbehäuser,<br />

in denen mit Färberwaid Stoffe blau eingefärbt wurden, als Gästehäuser wieder aufzubauen. Das Architekturbüro Junk & Reich aus Weimar entwarf ein dreigeschossiges<br />

Apartmenthaus mit großzügigen Wohnungen, das mit seiner klaren Kubatur – abgerückt von der historischen Mauer – am Rand des Grundstücks platziert wurde.<br />

Zwischen Neubau und Natursteinmauer befindet sich die laubengangartige Erschließung, die auch als programmatische Fuge zu verstehen ist. Der schlichte Bau fügt<br />

sich in seiner Materialität in das Gesamtbild des Klosters. Die betont tiefen Fensterlaibungen dürfen wohl als Anlehnung an mittelalterliche Burgmauern verstanden<br />

werden. Die Apartments vermitteln in ihrer reduzierten Einrichtung Ruhe und Kontemplation. Der Bibliotheksneubau befindet sich noch in der Planung.


102 | Nominierungen<br />

Wie ein Chamäleon soll sich der neue Kindergarten in die umgebende Landschaft fügen und durch die Grüntöne harmonisierend und erfrischend wirken.<br />

Projekt Kindergarten Sighartstein, Neumarkt am Wallersee, A<br />

Entwurf kadawittfeldarchitektur, Aachen, D<br />

In expressivem Grün erhebt sich der von stilisiertem Gras „bewachsene“ Neubau des Kindergartens Sighartstein aus der Salzburger Landschaft, mit der er gleichzeitig verschmelzen<br />

möchte. „In übertragenem Sinn die Grasnarbe anheben“ wollten die Aachener Architekten mit ihrem Kubus. Es sollte eine Lern- und Spielumgebung für die Kleinsten<br />

geschaffen werden, die mit der Natur verbunden ist. So befinden sich im Erdgeschoss die Gruppenräume der beiden Kindergartengruppen, die durch große Fensterflächen<br />

nicht nur einen visuellen Bezug zum Außenraum haben, sondern auch über einen direkten Zugang nach draußen verfügen. Im Obergeschoss sind die Räume der Kinderkrippe<br />

untergebracht, die durch die vorgehängte Fassade interessant verschattet werden. Herzstück und Verbindung bildet die große Halle mit Sitzstufen und Rampe, die als<br />

Spieltreppe, Amphitheater oder Ausweichfläche bei schlechtem Wetter genutzt werden kann. Zusätzlich verfügt der Kindergarten über einen Speisesaal sowie ein Ruhezimmer.<br />

Der Innenausbau des Gebäudes ist in verschiedenen zarten Grüntönen gehalten und greift das Thema „Gras“ auch in Strukturen und Oberflächen immer wieder auf.


Nominierungen | 103<br />

Um die räumliche Wahrnehmung in Abwesenheit bekannter Anhaltspunkte wie Farbe oder Kontrast zu analysieren, tauchte Peter Kaschnig ein Haus ganz in Blau.<br />

Projekt Hausblau, Klagenfurt, A<br />

Entwurf Peter Kaschnig, Graz, A<br />

Das menschliche Auge ist es gewohnt, sich anhand von Farben und Kontrasten im Raum zu orientieren. Peter Kaschnig beschäftigt sich mit Raumwahrnehmung und<br />

hierbei speziell mit der Bedeutung von Licht und Farbe. 2009 startete er dazu ein Experiment in Klagenfurt: Er tauchte ein komplettes Haus in Ultramarinblau. Fassadenund<br />

Dachflächen, Türen, Fensterrahmen, Böden, Möbel und Einrichtungsgegenstände bekamen alle die gleiche Farbe, allein die Glasflächen wurden verschont. Sie lassen<br />

das Licht zwar ungehindert durch, jedoch fehlen durch das tiefe, gleichmäßige Blau alle Kontraste. Das Auge kann sich nicht mehr auf die bekannten Unterscheidungsmerkmale<br />

verlassen. Die Überlagerung der monochrom gewordenen Abbildungsebenen verunsichert, das Auge muss aufmerksamer werden und sich stärker auf das<br />

Einzelne konzentrieren. Diese völlig neue Art der Wahrnehmung wird in dem sogenannten Hausblau erlebbar. Es wird spürbar, wie sehr sich die Raumgeometrie den<br />

Kontrasten unterwirft und wie anders ein Raum dabei begriffen wird.


104 | Nominierungen<br />

Große Balkone und verglaste Loggien bestimmen die Außenansicht des Entwurfs, eine expressive Farbensprache macht die verschiedenen Gebäude zuordenbar.<br />

Projekt Wohnbau und Kindertagesheim „Haus mit Veranden“, Wien, A<br />

Entwurf Rüdiger Lainer + Partner Architekten, Wien, A<br />

Die Wohnanlage „Haus mit Veranden“ in Wien wurde als Niedrigenergiehaus mit begrünten Dächern und Gartenflächen ausgeführt und beherbergt insgesamt<br />

250 Wohnungen sowie ein Kindertagesheim. Über einer ein- bis zweigeschossigen Sockelzone erheben sich insgesamt vier Baukörper. Trotz ihrer unregelmäßigen<br />

Grundformen sind alle aus den gleichen Modulen aufgebaut, was eine große Vorfabrizierung und Kostenersparnis ermöglichte und spätere Umbauten flexibel gestaltet.<br />

Das klare und einfache Konstruktionsprinzip ist den expressiven, verschachtelten und teilweise aufgeständerten Gebäuden wahrlich nicht anzusehen. Ziel des<br />

Entwurfs war eine möglichst große Individualität und eine städtebauliche Anordnung, die trotz hoher Dichte jeder Wohnung Ausblick und Besonnung garantiert. Eine<br />

bunte, ausdruckstarke Farbgebung der Baukörper verhilft zu einer besseren Orientierung. Gemeinsam genutzte Flächen wie Gemüsegärten, Liegewiesen und Spielplätze<br />

sind in den Komplex integriert und sollen die Gemeinschaft der Bewohner stärken.


Nominierungen | 105<br />

In dem von öffentlich zu privat fließenden Räumen in der Kölner Innenstadtwohnung können ganze Bereiche durch Schiebeelemente dazugeschaltet werden.<br />

Projekt raumSHIFT, Köln, D<br />

Entwurf ludwig heimbach architektur, Köln / Berlin, D<br />

Die Bauherren nahmen ihre Pensionierung zum Anlass, ihr Haus im Grünen zu verkaufen und stattdessen in eine Gründerzeitwohnung nach Köln zu ziehen. Die ihnen nun<br />

zur Verfügung stehende Fläche beträgt nur rund 150 Quadratmeter, musste jedoch das Raumprogramm ihres früheren Hauses aufnehmen – eine Herausforderung für die<br />

Architekten des Büros ludwig heimbach architektur. Schon der Name des Projektes „raumshift“ deutet auf die sowohl räumlichen als auch psychologischen Veränderungen<br />

hin, die der neue Lebensabschnitt für die Bauherren bedeutet hat. Das erste Merkmal des Einfamilienhauses, das hier übertragen wurde, ist der graduelle Übergang von<br />

öffentlich zu privat, auf dem im Grundriss der Schwerpunkt liegt. Besonderes Interesse genießen dabei Eingangsbereich und Küche als zentrale, offene Elemente. Die additive<br />

Anordnung der vorhandenen Räume wurde aufgehoben, stattdessen können die Räume durch Zuschaltbarkeit oder Abtrennung einzelner Bereiche den individuellen<br />

Bedürfnissen der Bewohner angepasst werden. Die Modulation der Decke sowie unterschiedliche Lichtszenarien gliedern die Räume zusätzlich.


106 | Nominierungen<br />

Starke Kontraste: Mit intensiven Farben und Oberflächen wurde in München ein ganz neues Raumerlebnis geschaffen.<br />

Projekt U-Bahnhof Münchner Freiheit, München, D<br />

Entwurf Ingo Maurer mit dem Münchner Baureferat Ingenieurbau, München, D<br />

Nördlich der Münchner Innenstadt, unweit des Englischen Gartens, liegt der bekannte Platz „Münchner Freiheit“. Darunter befindet sich die gleichnamige, schon reichlich<br />

gealterte U-Bahnstation, die ursprünglich anlässlich der Olympischen Spiele 1972 eröffnet wurde. Der Licht- und Leuchtendesigner Ingo Maurer entwickelte im Zuge einer<br />

großen Sanierung im Jahr 2009 in Zusammenarbeit mit dem Baureferat der Stadt München ein neues Gestaltungskonzept. Statt aufwendige Umbauten vorzunehmen, wurden<br />

lediglich die Farben und Oberflächen der bestehenden Haltestelle in ihrem gestalterischen Ausdruck verstärkt – doch die Station erhielt dadurch einen völlig neuen Charakter.<br />

Das bisherige Blau der gekachelten Pfeiler wurde mit blauen LEDs intensiviert und mit einem gezielt gesetzten Kontrast in Form von hellgelb beschichteten Blechelementen an<br />

den Wänden noch weiter potenziert. Hochglanzpolierte Edelstahlbleche an der Decke wirken als Verspiegelung und erhöhen die teilweise niedrigen Zugänge sowie die<br />

Fahrsteighalle optisch nach oben. Mit reduzierten Mitteln wurde hier eine bereits stark in die Jahre gekommene Station in einen modernen Bahnhof verwandelt.


Das auffällige Retrodesign der Fassade mit den abgerundeten Ecken wird im Inneren konsequent bis zum Mobiliar fortgeführt.<br />

Projekt ADA 1 „An der Alster 1“, Hamburg, D<br />

Entwurf J. Mayer H. Architekten, Berlin, D<br />

Nominierungen | 107<br />

Das Bürogebäude ADA 1 liegt an der Schnittstelle zwischen der Hamburger Innenstadt und der Außenalster – am Übergang zwischen städtischem Raum und Natur. Der<br />

Ausblick auf das bewegte Wasser mit seinen Segelbooten, den kleinen Ausflugsdampfern und den Windsurfern sowie der öffentliche Grünbereich werden zum Thema<br />

des Neubaus: In der horizontalen, streifenartigen Fassade werden abgerundete Guckfenster – sogenannte „Augen“ – ausgebildet, deren Formensprache sich auch in den<br />

Grünanlagen wiederfindet. In einer dieser Gebäudeöffnungen liegt der Haupteingang, der in die weitläufige Lobby führt. Von hier aus erschließen sich die Bürobereiche,<br />

die individuell unterteilbar und aufgrund der großen Spannweite der Betonkonstruktion sowohl als Zellen- als auch als Großraumbüros nutzbar sind. Die Farb- und<br />

Formgebung im Innenbereich trägt den Gestaltungsansatz der Außenfassade weiter. Zusammen mit dem späteren Hauptnutzer, einer Werbefirma, wurde eine helle<br />

Farbgestaltung in verschiedenen Grautönen entwickelt, die den lichtdurchfluteten und großzügig gestalteten Innenraum hervorhebt.


108 | Nominierungen<br />

Die weiße, umlaufende Terrasse scheint das Gebäude am Boden zu halten, das ansonsten durch seine Dynamik beeindruckt.<br />

Projekt Dupli.Casa, nahe Ludwigsburg, D<br />

Entwurf J. Mayer H. Architeken, Berlin, D<br />

Ganz in Weiß mit überdimensionierten schwarzen Fensterrahmen erhebt sich das Wohnhaus „Dupli.Casa“ über den Hängen des Neckartals. Es nimmt den Platz eines 1984<br />

errichteten Gebäudes ein, das im Laufe der Jahre parallel zum Wachstum der Familie immer wieder verändert und erweitert wurde. Die so entstandene fächerförmige<br />

Gebäudegeometrie griffen die Architekten auf und ließen einen komplexen Neubau mit erkerartigen Auskragungen im Obergeschoss entstehen. Wie eine Großskulptur passt<br />

er sich dem natürlichen Höhenunterschied im Gelände wie selbstverständlich an. Im Inneren gehen Wohn-, Ess- und Eingangsbereich in einem beeindruckend großen<br />

Raum ineinander über. Lediglich verschiedene Funktionskerne, in denen ein Hauswirtschaftsraum, ein WC, eine Garderobe und die Treppe ihren Platz finden, gliedern den<br />

Großraum. Ein zentrales, zweigeschossiges Atrium verbindet die beiden oberen Wohngeschosse miteinander. Die großen Fenster sorgen für größtmögliche Offenheit, einen<br />

differenzierten Innen-Außen-Bezug sowie einen unvergleichlichen Blick in das idyllische Neckartal-Panorama.


Verschiedene Blau- und Brauntöne finden sich an Decken, Wänden, Fußböden und auf Möbeln und Zahnarztgeräten wieder.<br />

Projekt ZZ.Sankt.Georg – Zentrum für Zahnmedizin, Hamburg, D<br />

Entwurf J. Mayer H. Architekten, Berlin, D<br />

Nominierungen | 109<br />

Wer die Räume des „ZZ.Sankt.Georg“ betritt, wähnt sich im ersten Moment eher in einem exklusiven Club als beim Zahnarzt. In der Praxis, die sich in einem Ärztehaus<br />

im Hamburger Szenestadtteil St. Georg befindet, erinnert nichts an eine sterile Klinikatmosphäre. Expressiv geschwungene Elemente stehen frei im Raum und trennen<br />

die unterschiedlichen Funktionen wie Behandlung, Beratung, Wartezimmer oder Empfang voneinander. Die größeren dieser „Kerne“ nehmen abgeschlossene Einheiten<br />

wie Röntgen oder Sanitäranlagen auf. Durch diese geschickte Einteilung des halbrunden Praxisgrundrisses entstehen fließende Raumfolgen und zum Teil flexibel nutzbare<br />

Bereiche: Die Wartezone beispielsweise lässt sich in ein Auditorium für Fachvorträge erweitern. Die farbliche Gestaltung von Wänden, Decken und Kernen ist eine<br />

Mischung aus braunem Caffè Latte und blauem Blue Curaçao. In Kombination mit Lichtdecken, die für eine indirekte Beleuchtung sorgen, entsteht so eine sinnlichanregende<br />

Innenarchitektur, in der die Patienten ihre Angst vorm Zahnarzt vergessen können.


110 | Nominierungen<br />

Die Seminarteilnehmer genießen ihre Pause am neuen Wasserbecken, während die ovalen Lichtdecken in verschiedenen Farben leuchten.<br />

Projekt Umbau der Imtech-Hauptniederlassung, Stuttgart, D<br />

Entwurf merz objektbau, Aalen, D<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts gründete Rudolph Otto Meyer die Firma ROM, die sich auf den Bau von Gewächshausheizungen spezialisierte. Heute zählt das Unternehmen,<br />

das seit 1997 dem holländischen Konzern Imtech gehört, zu den führenden Herstellern technischer Gebäudeausrüstung. Für den Umbau der Imtech-Hauptniederlassung<br />

in Stuttgart im Jahr 2008 wurden Erdgeschoss und Untergeschoss komplett entkernt. Um die Raumakustik zu optimieren, wurden die Akustikpaneele an Wänden und<br />

Decken mit offenporigem Spritzputz beschichtet. Auch bei den neuen Glasflächen und Türen wurde auf eine moderne Schallschutztechnik Wert gelegt. Die ovalen, mit<br />

Stoff bespannten Lichtdecken und die illuminierten Theken in Foyer und Casinobereich sind mit LEDs bestückt und können auf Knopfdruck ihre Farbe ändern. Ein heller<br />

Bodenbelag vervollständigt den Eindruck eines lichtdurchfluteten, offenen Raums. Der Architekt Volker Merz gestaltete ebenfalls die Außenanlagen: Ein großzügig bemessenes<br />

Wasserbecken mit darüber schwebender Holzterrasse erweitert das Gebäude um einen qualitativ hochwertigen Freiraum.


Edles Walnussholz und roter Samt lassen eine andächtige Stimmung entstehen. Gezielt gesetzte Lichtschlitze inszenieren den Raum.<br />

Projekt Jüdisches Kulturzentrum Chabad Lubawitsch mit Synagoge, Berlin, D<br />

Entwurf nps tchoban voss, Berlin, D<br />

Nominierungen | 111<br />

Die orthodoxe Chabad-Lubawitsch-Gemeinde in Berlin konnte 2007 ihre neue Synagoge mit Gemeindezentrum eröffnen. Das Gebäude von 1922 hatte bisher als<br />

Umspannwerk und Lichtlabor für Straßenbeleuchtung gedient. Die ehemalige Transformatorenhalle wurde nun zum Gebetsraum umgebaut. Im Untergeschoss wurde ein<br />

jüdisches Ritualbad eingerichtet, das nach den zeremoniellen Vorgaben mindesten 750 Liter Wasser aus einem natürlichen Wasserfluss wie einer Quelle enthalten muss.<br />

Das Gemeindezentrum verfügt außerdem über eine Bibliothek, ein Café und einen Festsaal mit koscherer Küche. Das Herzstück der Anlage, die Synagoge, ist innen raumhoch<br />

mit Nussbaumholz vertäfelt. Der dreigeschossige Raum, dessen Decke von einer einzigen Stütze getragen wird, bildet einen in sich ruhenden Ort, der der<br />

Kontemplation, dem Gebet und dem Studium der Thora gewidmet ist. Ein ovales Dachfenster belichtet den Raum. In die Wand eingelassene Lichtschlitze setzen den<br />

horizontalen Holzbändern ein vertikales Element entgegen. Weißer Putz, dunkles Holz und weinrote Sitzpolster geben dem Raum eine feierliche Atmosphäre.


112 | Nominierungen<br />

Ein außergewöhnliches Farbkonzept: Beim Museum Brandhorst verkleideten die Architekten die Fassade mit unterschiedlich farbigen Keramikprofilen.<br />

Projekt Museum Brandhorst, München, D<br />

Entwurf Sauerbruch Hutton, Berlin, D<br />

Das Gebäude im Münchner Museumsareal, in dem die Sammlung Brandhorst mit ausgewählten Werken zeitgenössischer und moderner Kunst des 20. Jahrhunderts untergebracht<br />

ist, fällt durch seine bunt schillernde Fassade ins Auge. Der schlanke Riegel mit vorgelagertem Kopfbau wird durch die unterschiedliche Farbigkeit der Außenhaut<br />

unterteilt und gegliedert. Die vielen verschiedenen Farben erzeugen trotz der geschlossenen, weitgehend fensterlosen Fassade eine Interaktion mit der Umgebung: Aus der<br />

Entfernung setzen sich die Pixel zu einer Fläche zusammen, die einem gewebten Stoff aus verschiedenfarbigen Fäden gleicht. Erst beim Näherkommen werden die einzelnen<br />

dreidimensionalen Keramikprofile deutlich sichtbar. Innen- und Außenraum des Museums unterscheiden sich grundlegend: Während die äußere Hülle Aufmerksamkeit<br />

erzeugt und für die Kunst wirbt, zeichnet sich das Innere durch größtmögliche Zurückhaltung aus: Ruhige weiße Wände, ein schlichter Holzboden und klassische<br />

Lichtdecken sowie die unterschiedlich großen, eher intimen Räume bieten ideale Ausstellungsbedingungen für die private Sammlung.


Die gelochte Betonwand im Obergeschoss sorgt für ein lebendiges Licht-und-Schatten-Spiel auf dem dahinter liegenden Terrassenhof.<br />

Projekt Erweiterungsbau Maurerschule, Winterthur, CH<br />

Entwurf Schneider & Gmür Architekten, Winterthur, CH<br />

Nominierungen | 113<br />

Der 2009 fertiggestellte Erweiterungsbau ergänzt die bestehende Sonderschule in Winterthur und bietet Raum für 30 Oberstufenschüler mit Körper- und Mehrfachbehinderungen<br />

sowie Wahrnehmungsstörungen. Der schlichte quaderförmige Baukörper mit zurückhaltend gestalteter Fassade wirkt in der stark heterogen bebauten Umgebung<br />

als Ruhepol: Die sandfarbene Kratzbetonfassade kombinierten die Architekten mit großen zusammenhängenden Glasflächen, die sie mit bordeauxroten Markisen betonten.<br />

Über zweieinhalb Geschosse verteilen sich die Sporthalle, verschiedene Werkräume mit vorgelagertem Hof sowie mehrere Klassen- und Therapieräume. Die großzügig<br />

bemessene Erschließungszone mit Kaskadentreppen und Sanitärbereichen befindet sich im Zentrum des Schulbaus, während alle übrigen Räume an den Längsseiten aufgereiht<br />

wurden. Der nördliche Gebäudeteil wird von der Sporthalle mit darüber liegendem Terrassenhof eingenommen. Im Inneren setzten die Architekten auf intensive<br />

Farben: Die Erschließungskerne in Magenta und der unterirdische Verbindungsgang zum Altbau in Blau und Gelb helfen den Schülern bei der Orientierung im Gebäude.


114 | Nominierungen<br />

Nicht nur die Fassade birgt Assoziationen mit der umgebenden Natur: Auch die farbigen Drucke an den Wandflächen zeigen großformatige Pflanzen.<br />

Projekt Gesundheitszentrum Seekirchen, Seekirchen, A<br />

Entwurf SEHW Architektur, Berlin, D<br />

Wie ein grünes Blätterkleid umhüllt die vorgehängte Fassade des Gesundheitszentrums in Seekirchen die komplexe Struktur des Gebäudes. Die Fassadenplatten,<br />

deren Oberfläche als Laubmuster perforiert ist, dienen als Witterungs-, Sicht und Sonnenschutz und umgeben locker die Außenwände. Das „Blattwerk“ dient aber<br />

ebenso als Gestaltungselement, das sich hebt, um Eingänge zu markieren, oder senkt, um auf die niedrige Bebauung der Umgebung zu reagieren. Durch die<br />

Anordnung der Innen- und Außenbereiche, wie etwa der großzügigen, teilüberdachten Loggien und der offenen begrünten Terrassen, ergibt sich eine spannende<br />

Abfolge unterschiedlicher Raumeindrücke, Lichtstimmungen sowie Ein- und Ausblicke. Das Herzstück des Seniorenwohn- und Pflegezentrums ist der zentrale<br />

Innenhof, um den sich die Cafeteria, die Kapelle und die Wohnbereiche gruppieren. Im Inneren des Gebäudes helfen unterschiedliche Akzente wie farbige<br />

Wandflächen und großflächige Prints bei der Orientierung.


Wie ein Wald aus insgesamt 115 Stützen, anstelle von Bäumen, präsentiert sich der weiße Thermen-Neubau.<br />

Projekt Tamina Therme, Bad Ragaz, CH<br />

Entwurf Smolenicky & Partner, Zürich, CH<br />

Nominierungen | 115<br />

Dem Entwurf der Tamina Therme ging ein zweistufiger Wettbewerb voran, dessen erster Teil die städtebauliche Erschließung des Areals beinhaltete. Bis dahin dominierten<br />

große, repräsentative Gebäude inmitten eines weitläufigen Parks das Resort – die typische Bauweise für Hotelanlagen aus der Zeit der Belle Époque in den<br />

Schweizer Alpen. Smolenicky & Partner entschieden sich daher, keinen freistehenden Solitär zu gestalten, sondern einen Gebäudekörper, der die bestehenden<br />

Außenräume umfasst und die vorhandene Architektur ergänzt. Ihre ästhetische Identität erhält die Therme durch die Materialität: Ganz aus schneeweißem Holz errichtet,<br />

entstand eine „pavillonhafte Ferienarchitektur“. Die ovalen, formal verspielten Fenster, die im Inneren als überdimensionierte Bilderrahmen wirken, sollen den Blick auf<br />

eine relativ neutrale Landschaft lenken und ihr mit der Geste des Rahmens einen spezifischeren Ausdruck geben. In den Innenräumen wandten die Architekten eine<br />

Umkehrung des üblichen Entwurfsverfahrens an: Durch das „Entfernen“ von Stützen aus einem Raster entstanden die eigentlichen Räume.


116 | Nominierungen<br />

Dass Bürogebäude nicht immer vollverglast sein müssen, beweisen Splitterwerk mit ihrem unkonventionellen Bürohaus „Frog Queen“.<br />

Projekt Frog Queen, Graz, A<br />

Entwurf Splitterwerk, Graz, A<br />

Splitterwerk hat sich dem Frosch verschrieben! Bereits mehrere Projekte der Grazer Architektengruppe tragen diese Amphibie im Namen, so auch das Projekt „Frog<br />

Queen“, ein Ingenieurbüro mit Prüfhalle in Graz. Das würfelförmige und optisch irritierende Gebäude steht weithin sichtbar inmitten einer idyllischen Landschaft. Die pixelhafte<br />

Fassade aus Aluminiumblechen wurde mit winzigen Abbildungen von Zahnrädern bedruckt, sodass sie durch die Hell-dunkel-Werte einen 3-D-Effekt bekommt und<br />

plastisch wirkt. Sowohl der Zugang zum Treppenhaus als auch zum voll verspiegelten Fahrstuhl erscheinen von außen beinahe unsichtbar – erst das Öffnen der Türen lässt<br />

die Eingänge problemlos erkennen. Hier befinden sich die PC-Arbeitsplätze und Besprechungsräume, deren Fensterflächen auf Wunsch des Bauherrn aus energetischen<br />

und praktischen Gründen gering gehalten wurden. Die Wände der Innenräume scheinen durch großflächige Fototapeten wie aufgelöst. Die erzeugte Illusion wird nur von<br />

kleinen, gezielt platzierten Fenstern unterbrochen, deren Ausblick die Landschaftsbilder der Tapeten – je nach Jahreszeit – vervollständigen oder kontrastieren.


Nominierungen | 117<br />

Die kleinteilig gestaltete Fassade des Gebäudes steht im Wechselspiel mit großen Farbflächen im Inneren, die die verschiedenen Nutzungsbereiche kennzeichnen.<br />

Projekt Froschkönig, Graz, A<br />

Entwurf Splitterwerk, Graz, A<br />

Weitab von der Grazer Innenstadt steht auf einem abgelegenen Grundstück ein Haus, das aussieht, als sei es aus kleinen, bunten Legosteinen zusammengesetzt. Dachflächen,<br />

Fassaden, Fensterrahmen, Jalousien und selbst die Regenfallrohre bedeckt ein pixelartiges Muster aus unterschiedlichen rechteckigen Farbflächen. Der U-förmige Komplex<br />

wirkt durch diese einheitliche Hülle wie aus einem Guss und hebt sich damit deutlich von dem heterogenen Erscheinungsbild des Gebäudes vor der Sanierung ab: Zu Beginn<br />

des letzten Jahrhunderts errichtet, diente es lange als Gasthaus, bevor es nach einigen Um- und Anbauten in ein Internat umgewandelt wurde. Nach dessen Schließung entschied<br />

die Landesregierung Steiermarks, aus dem sanierungsbedürftigen Bau den neuen Sitz der Steirischen Landesverwaltungsakademie zu machen. Mit dem Konzept von<br />

Splitterwerk sollte das unscheinbare Gebäude eine neue, starke Identität erhalten, ohne es komplett umbauen zu müssen. Deshalb wurde nur wenig verändert: Fassade und<br />

Dach erhielten eine Dämmung und eine Verkleidung aus Faserzementplatten, die innere Struktur und das äußere architektonische Gestaltungsbild blieben weitgehend erhalten.


118 | Nominierungen<br />

Rahmenlose Verglasung und farbig changierende Brüstungsbänder umlaufen den gesamten Baukörper und geben ihm eine homogene Struktur.<br />

Projekt Universitäts-Kinderspital beider Basel – UKBB, Basel, CH<br />

Entwurf Stump & Schibli Architekten, Basel, CH<br />

Große Volumina prägen das innerstädtische Gebiet von Basel, in dem ein neues Kinderspital entsteht. Um in dieser Struktur bestehen zu können, entwarfen die Basler<br />

Architekten Stump & Schibli einen massiven, fünfgeschossigen Baukörper, dessen Komposition auf das komplexe Programm mit unterschiedlichen<br />

Nutzungsanforderungen reagiert. Durch die konsequente Fassadenabwicklung tritt das Gebäude jedoch als Einheit und Solitär in Erscheinung: Besonders deutlich wird<br />

dies bei den umlaufenden Fensterbändern, deren leicht verzogene Geometrie zu subtilen perspektivischen Irritationen führt und dem Spital einen kristallinen, leichten<br />

Ausdruck verleiht. Farblich changierende Brüstungsbänder erscheinen je nach Einblickwinkel und Lichtstimmung in Tönen von Grün über Gelb bis zu intensiv leuchtendem<br />

Rot und schaffen eine starke, kindgerechte Identität. Auch die Passanten sehen die Veränderungen: Beim Vorbeilaufen erleben sie den Farbwechsel, was zu einer<br />

unerwarteten und verspielten Dynamik führt.


Wie gewachsen erscheint das trendige Ladenlokal, dessen weißes Erscheinungsbild den Blick auf das Wesentliche lenkt.<br />

Projekt Fashionstore Solo, Lienz, A<br />

Entwurf squid.architecture, Wien, A<br />

Nominierungen | 119<br />

Mitten in der Lienzer Fußgängerzone hat der Fashionstore Solo seinen Platz gefunden. Statt eines klassischen Verkaufsraums erwartet den Besucher allerdings ein<br />

skulpturaler Trendshop: Der 18 Meter lange und 5 Meter breite Raum wurde nicht einfach mit Regalen und Kleiderstangen bestückt, vielmehr verformen sich Wände,<br />

Decken und Boden, sodass keine zusätzlichen Einbauten nötig sind. Regale schieben sich wie selbstverständlich aus den Wänden, der Verkaufstresen scheint aus<br />

dem Boden zu wachsen, und eine Hängevorrichtung für die neuesten Kollektionen bricht aus der Decke und nimmt das Zentrum des Ladenlokals ein. Durch diese<br />

dynamische Deformation des Inneren entstehen immer wieder neue Raumsituationen, die den Besucher durch den Laden führen. Ein durchdachtes Lichtkonzept<br />

unterstreicht die Raumdynamik noch zusätzlich. Der Eingangsbereich wird durch ein großformatiges, ebenfalls verformtes Element gerahmt, das schon von außen<br />

die innere Struktur des Ladens erahnen lässt.


120 | Nominierungen<br />

Die Farbharmonie in Weiß, Grün und Pink wurde von Le Corbusier entwickelt und findet sich im ganzen Haus wieder.<br />

Projekt tecArchitecture, Ermatingen, CH<br />

Entwurf tecArchitecture, Ermatingen, CH<br />

Einen atemberaubenden Blick auf den Bodensee genießen die Bewohner des sogenannten tecArchitecture HQ, das sich an den Nordhang der Schweizer Gemeinde<br />

Ermatingen schmiegt. Die schwierige Lage des Grundstücks führte dazu, dass sich der Architekt – und gleichzeitig Bauherr – für einen terrassierten Gebäudekomplex<br />

entschied, der sich über drei Ebenen erstreckt: Auf der oberen befindet sich das zweigeschossige Wohnhaus der Familie, dessen Erdgeschoss vollständig verglast ist.<br />

Auf der mittleren Ebene ist ein separates Apartment untergebracht, und in der unteren richtete sich der Architekt sein Büro ein. Große Fensterflächen im Wohnhaus geben<br />

den Blick zum See frei. Konzipiert als offener Grundriss trifft sich hier die Familie zum Kochen, Essen und Reden, während sich die privaten Räume im Obergeschoss<br />

befinden. Entsprechend dazu präsentiert sich die Fassade dieser Etage geschlossener. Die Gestaltung des Innenraums konzentriert sich zum einen auf eine Auswahl hochwertiger<br />

Möbelstücke und zum anderen auf ein reduziertes Farbkonzept in Weiß, Grün und Pink.


Die beiden Geschosse der edlen Villa werden über eine großzügige Treppe in der Eingangshalle miteinander verbunden.<br />

Projekt Villa, Hamburg-Othmarschen, D<br />

Entwurf Thüs Farnschläder Architekten, Hamburg, D<br />

Nominierungen | 121<br />

Ein ehemaliges Gärtnereigelände in Hamburgs Vorort Othmarschen ist heute eine exklusive Wohnsiedlung. In idyllischer Lage inmitten des alten Baumbestandes nahe<br />

der Elbe entstehen 14 Villen, die von unterschiedlichen Architekten geplant werden. Der Entwurf von Thüs Farnschläder konzentriert sich auf eine klare äußere und innere<br />

Struktur. Das in anthrazitfarbenem Ziegelmauerwerk ausgeführte Erdgeschoss hebt sich deutlich von der glatten, weißen Putzfassade des Obergeschosses ab. Rechte<br />

Winkel und scharfe Kanten bestimmen die Gebäudeform, eine strenge Geometrie, die durch den Hell-Dunkel-Kontrast der Fassade verstärkt wird. Diese klare Ordnung<br />

setzt sich im Inneren fort: In der unteren Etage befinden sich die Gemeinschaftsbereiche, in der oberen die privaten Rückzugsräume. Eine Verbindung zwischen den<br />

beiden Etagen entsteht nicht nur durch die zweigeschossige Eingangshalle, sondern auch durch das Gestaltungskonzept. Ob weiße Wände, hellgraue gespachtelte Böden<br />

oder großformatige Eichendielen, helle Farben dominieren den gesamten Innenraum. Akzente setzen einzelne Oberflächen in Pastelltönen.


122 | Nominierungen<br />

Die Apartments sind hell und klar gestaltet, entweder in einem modernen, urbanen Stil oder in der traditionellen alpinen Variante.<br />

Projekt Residences edel:weiss, Rennweg am Katschberg, A<br />

Entwurf Matteo Thun & Partners, Mailand, I<br />

In der Mitte des Katschbergpasses, auf 1600 Metern Höhe, bilden die zwei zylindrischen Apartment-Türme edel:weiss das Tor zwischen Salzburg und Kärnten. Jede der<br />

64 Wohnungen wurde mit natürlichen Materialien, großzügig, hell und in klaren Formen gestaltet und bietet einen beeindruckenden Blick ins Tal. Im Skiort Katschberg<br />

ist – wie in vielen anderen Alpengebieten – die Zersiedelung der Landschaft ein großes Problem. Um dem entgegenzuwirken, soll heute darauf geachtet werden, Ökologie<br />

und Bauen in den Alpen in Einklang zu bringen. Matteo Thun entschied sich daher in seinem Entwurf bewusst für zwei vertikale Gebäude, um so die versiegelte<br />

Grundfläche gering zu halten. Auch sind die beiden Türme an die Strom- und Wasserversorgung eines benachbarten Hotels angeschlossen, sodass sie keine eigene<br />

Infrastruktur benötigen. Beheizt werden die Gebäude über ein nahegelegenes Biomassekraftwerk. Das Lärchenholz der äußeren Gitterstruktur wurde vor Ort geschlagen<br />

und verarbeitet. Damit sollen die Türme eine direkte Verbindung zu ihrer Umgebung aufnehmen.


Charakteristisch für die auffällige Fassade des Kongresshotels sind seine organischen Aussparungen – die sogenannten Bubbles.<br />

Projekt Lindner Seepark Hotel – Congress & Spa, Klagenfurt am Wörthersee, A<br />

Entwurf Trecolore Architects, Architekturbüro Dorn Ziviltechniker, Annenheim, A<br />

Nominierungen | 123<br />

Als Trennung zwischen der stark frequentierten Süduferstraße und dem neu geschaffenen Naturraum der Lendkanal-Lagune befindet sich das Kongresshotel der<br />

Lindner Gruppe unweit des Wörthersees. Ebenso wie die Form wurde auch die Gestaltung der Fassade des gekrümmten Scheibenbaukörpers der umgebenden<br />

Landschaft entliehen. Die vor den Balkonen montierten Aluminium-Verbundplatten mit Kunststoffkern umhüllen das dominante Hauptgebäude mit einer organischen<br />

Struktur und verleihen dem Komplex einen homogenen Gesamteindruck. Der zur Straße hin gewandte zweite Baukörper zeigt geometrisch strengere Formen auf und<br />

unterstreicht damit den Charakter eines Business- und Kongresshotels. Auch bei der Auswahl der Farbtöne und grafischen Fassadenelemente diente die Natur als<br />

Inspirationsquelle: Die vorgehängte Fassade ist in Cremeweiß gestaltet, die verputzten Außenwände in verschiedenen Erdtönen. Abstrahierte Baum- und<br />

Holzstrukturen wurden gestalterisch in das Fassadenbild integriert.


124 | Nominierungen<br />

Das Übungs- und Veranstaltungsgebäude der Kunstuniversität Graz lässt die Seelenverwandtschaft von Musik und Architektur deutlich erkennen.<br />

Projekt MuMuTh – Haus für Musik und Musiktheater der Kunstuniversität, Graz, A<br />

Entwurf UNStudio, Amsterdam, NL<br />

„Blob to box“ heißt das Entwurfskonzept von UNStudio, das den multifunktionalen Neubau der Kunstuniversität in der Grazer Innenstadt kennzeichnet und zwei gegensätzliche<br />

Typologien in einer Struktur vereint. Das architektonische Zentrum und tragende Grundelement bildet dabei eine Spirale, die sich durch das Theater- und<br />

Fakultätsgebäude windet. Sie ermöglicht einen frei fließenden, stützenfreien Raum, dient als innerer Erschließungskern und stellt als skulpturale Betonkonstruktion<br />

zudem einen raumbildenden Blickfang dar. Diese dominante Form findet sich aber nicht nur im Foyer des Komplexes, sondern auch als Muster auf der Glasfassade und<br />

kann – abgeleitet von Formen verschiedener Musikinstrumente und Noten – durchaus als Metapher auf die Musik gelesen werden. Tagsüber ist das Ornament, das in<br />

seiner Farbigkeit an Bühnenschminke erinnert, von außen nicht erkennbar. Nachts hingegen wird es durch die Beleuchtung des Innenraums offenbar. Auch im großen<br />

Theatersaal prägt die Grafik in komprimierter Form das Relief der akustischen Wandverkleidungen, die eigens für dieses Projekt entwickelt wurden.


Mit dem präzisen Farb- und Materialeinsatz gelang den Architekten mit der Sporthalle Hardau eine Aufwertung der Umgebung.<br />

Projekt Sporthalle Hardau, Zürich-Aussersihl, CH<br />

Entwurf weberbrunner architekten, Zürich, CH<br />

Nominierungen | 125<br />

Strahlend weiß sticht der schlichte Neubau aus dem robusten Umfeld des Hardau-Quartiers am Rande von Aussersihl. Der Bezirk zählt keineswegs zu den privilegierten<br />

Zonen der Stadt: Belastender Verkehrslärm, rare Freiflächen und ein einseitiger Wohnungsmix dominieren das Gebiet. Umso erfreulicher ist die Aufwertung, die dem Züricher<br />

Büro weberbrunner architekten mit ihrer Sportstätte gelang, die sowohl der Schule als auch den ansässigen Vereinen zum Trainieren, aber auch für Wettkämpfe mit Publikum<br />

zur Verfügung steht. Die eigentliche Sporthalle befindet sich im 1. Obergeschoss des Komplexes, wodurch es möglich war, das Erdgeschoss zurückspringen zu lassen und<br />

ihm gleichzeitig einen öffentlichen Charakter zu verleihen. Breite Treppen führen dabei vom extrovertierten Unterbau in die introvertierte Sporthalle, deren Innenraum von<br />

einem strahlenden Grün geprägt ist. Helles Tageslicht fällt durch die Oberlichter sowie ein Fensterband, das die umlaufende Zuschauergalerie begleitet. Um den Ausblick zu<br />

gewähren, Blendlicht auf dem Spielfeld jedoch zu vermeiden, wurde die Fassade perforiert, was die weiße Außenhaut wie einen festlich anmutenden Schleier wirken lässt.


126 | Nominierungen<br />

Individuelle Ausbauten und vielseitige Grundrisse charakterisieren die Wohnüberbauung edeneins mit insgesamt 61 Eigentumswohnungen.<br />

Projekt Wohnüberbauung edeneins, Zürich, CH<br />

Entwurf Philipp Wieting – Werknetz Architektur, Zürich, CH<br />

Im Quartier Giesshübel im Süden von Zürich entstand 2008 die Wohnanlage edeneins. Die zwei nebeneinander stehenden, fünfgeschossigen Baukörper mit<br />

Sockelgeschoss bilden einen Wohnhof, zu dem sich die Balkone orientieren. Die transluzenten Brüstungen heben sich von der dunklen Putzfassade mit ihrer<br />

Besenstruktur und den Einstreuungen mit Siliziumcarbit ab. Jede der insgesamt 61 Wohnungen verfügt über einen großzügigen, lichtdurchfluteten Wohn- und<br />

Essbereich, der sowohl Öffnungen zur Hof- als auch zur Straßenseite besitzt. Dieses Konzept des „Durchwohnens“ macht sich auch bei der Anordnung der Nasszellen<br />

bemerkbar: Das Bad wird derart in den Grundriss integriert, dass eine zweite, durchgängige Sichtachse entsteht. Da vom Architekten weitere Wände nicht vorgegeben,<br />

aber als Möglichkeit durchaus vorgesehen sind, kann so vor allem in kleineren Wohnungen räumliche Vielfalt und Großzügigkeit erzeugt und der Raum nach Wunsch<br />

der Eigentümer individuell angepasst werden.


Nominierungen | 127<br />

Die renovierte Bahnhofshalle im Altbau bildet das neue Zentrum der Stadtbücherei. Im Erdgeschoss des goldfarbenen Anbaus liegt die Leselandschaft für Kinder.<br />

Projekt Bibliothek im Bahnhof Luckenwalde, D<br />

Entwurf Projektpartnerschaft Martina Wronna | Katharina Feldhusen | Ralf Fleckenstein, Berlin, D<br />

Südlich von Berlin, im brandenburgischen Luckenwalde, hat die Stadtbibliothek ihre neuen Räumlichkeiten im denkmalgeschützten Bahnhof bezogen. Die ehemalige<br />

Bahnhofshalle wurde renoviert und bildet nun das neue Zentrum der Stadtbücherei mit Raum für Ausstellungen und Veranstaltungen. In den benachbarten Wartesälen<br />

sind Sachbücher und belletristische Werke untergebracht. Ein neuer, zweifach geneigter Anbau in goldglänzender Metalloptik verbindet den Bestand aus dem<br />

19. Jahrhundert sinnbildlich mit der Zukunft. Der skulpturale Neubau soll nicht nur den Platz städtebaulich aufwerten, sondern mit seiner modernen Erscheinung gleichzeitig<br />

ein Anziehungspunkt für die Jugend werden. Im Erdgeschoss des geschuppten Goldbaus befindet sich die Kinderbibliothek mit einer offenen Lese- und<br />

Spiellandschaft, während sich die Jugendlichen im Obergeschoss ungestört mit Musik, Film und neuen Medien beschäftigen können. Wie auch im Altbau dominieren im<br />

neuen Teil der Stadtbibliothek verschiedene Rottöne die Räume, was eine gelungene Verbindung von Alt- zu Neubau schafft.


128 | Nominierungen<br />

Das nach Süden orientierte Eckgebäude beinhaltet vielfältige Wohnungstypen mit Balkonen oder Ganzjahresloggien, die durch ein Betonband gebildet werden.<br />

Projekt sc11 Baugruppenprojekt Schönholzer Straße 11, Berlin, D<br />

Entwurf zanderroth architekten, Berlin, D<br />

Seit 1999 realisieren zanderroth architekten Eigentumswohnungsprojekte für Bauträger. Mit dem Mehrfamilienhaus auf dem ehemaligen Mauerstreifen zwischen Berlin-Ost<br />

und -West konnten die Berliner Gestalter viele junge Familien glücklich machen, die abseits des klassischen Gründerzeitbaus adäquaten Wohnraum in der Stadt suchten.<br />

Charakteristisch für das Gebäude mit seinen elf Wohneinheiten ist ein massives, über Eck laufendes Band aus Stahlbeton: Es verbindet den Bau mit dem Boden, bestimmt<br />

die Struktur aller Geschosse und bildet einen eleganten Abschluss nach oben. Seine Plastizität gibt der Ecke Wirkung und schafft Außenräume für die Wohnungen, denn<br />

die Vor- und Rücksprünge des Bandes lassen unterschiedliche Freibereiche entstehen: Mal lässt sich die Fassade in ihrer gesamten Raumbreite und -höhe öffnen, sodass<br />

sich die Wohnräume in zimmergroße Loggien verwandeln, mal springt die Fassade so zurück, dass durch das Band geschützte Terrassen entstehen. Die plastische Struktur<br />

der Betonoberfläche, die durch Abdrücke von horizontal verlaufenden Bambusstäben gekennzeichnet ist, wurde durch das Einlegen von Matrizen in die Schalung erreicht.


Nominierungen | 129<br />

Die dreidimensionale Struktur an Wand und Decke, die in fast jeder erdenklichen Farbe illuminiert werden kann, setzt sich in der Bodengestaltung fort.<br />

Projekt Event Lounge „Berliner Freiheit“, Berlin, D<br />

Entwurf zetlmayer_de winder_architekten, Berlin, D<br />

Auf etwa 500 Quadratmeter Nutzfläche vereint die Event Lounge „Berliner Freiheit“, nahe dem Potsdamer Platz in Berlin, zwei unterschiedlich gestaltete Raumtypen zu<br />

einer Veranstaltungsfläche. Die beiden Räume – Studio und Salon – lassen sich dabei an die Nutzungswünsche anpassen und leicht miteinander verbinden. Als „White<br />

Cube“ konzipiert, bietet das Studio mit einer hochwertigen technischen Ausstattung und den ganz in Weiß gehaltenen Oberflächen eine Bühne, die sich mit wenigen<br />

Eingriffen leicht verwandeln lässt. Der helle Epoxidharzboden ist befahrbar und für extreme Belastungen ausgelegt. Auch das Beleuchtungskonzept reagiert auf die vielfältigen<br />

Anforderungen. Im Gegensatz zum nüchternen Ambiente des Studios bietet der Salon mit einer dezenten, warmen Farbgebung eine behagliche Atmosphäre. Eine<br />

raumgreifende Sitzlandschaft formt hier einen Loungebereich, der von einer voll ausgestatteten Küche versorgt wird. Blickfänger der Event Lounge sind illuminierte<br />

Deckenvouten, die sich – je nach gewünschter Stimmung – in unterschiedlichen Farben beleuchten lassen.


130 | Nominierungen<br />

An den Besprechungsraum schließt sich ein Musterarchiv an, in dem die passenden Materialmuster griffbereit zur Verfügung stehen.<br />

Projekt Musterkabinett und Büroausbau für Hochtief Projektentwicklung, Berlin, D<br />

Entwurf zetlmayer_de winder_architekten, Berlin, D<br />

Im Rahmen eines klassischen Büroausbaus stellte sich die Frage nach einer passenden Raumlösung, die Besprechungen mit Kunden und gleichzeitigen Zugriff auf<br />

ein Archiv von Materialmustern ermöglichen sollte. In diesem „Besprechungsraum“ sollte sowohl eine gestalterisch klare Trennung zwischen der Präsentation und<br />

dem raumbildenden Ausbau als auch ein hoher Anspruch in Bezug auf die bauliche Qualität erkennbar werden. Das beauftragte Berliner Architekturbüro entwickelte<br />

für diese komplexe Aufgabe ein hybrides Objekt – halb Einbau, halb Möbel. Das Raummöbel formt eine Sitzlandschaft, rahmt Fenster ein, wird zum Schrank mit<br />

ausziehbaren Musterwänden und modelliert die für Besprechungen benötigten Räume. Eine bewusste Reduzierung auf die Farbe Weiß – etwa bei dem matt lackierten<br />

MDF oder den Lederbezügen – fördert im Zusammenspiel mit Glas die formale Wirkung des Objekts, die noch unterstützt wird durch ein monochromes<br />

Lichtspiel auf den Oberflächen.


Über die Ausleuchtung der Einschnitte mit LED-Technik wird die komplette, in ihrer Farbigkeit wechselnde Beleuchtung des Foyers gesteuert.<br />

Projekt Wandelhalle | Foyer Joachimstalerstraße 20, Berlin, D<br />

Entwurf zetlmayer_de winder_architekten, Berlin, D<br />

Nominierungen | 131<br />

Mit einer skulpturalen Auskleidung von Wand und Decke reagierten zetlmayer_de winder_architekten aus Berlin auf die Entwurfsaufgabe, die Erschließung des<br />

Erdgeschosses eines Berliner Bürogebäudes mit einem Beleuchtungskonzept und einem Wegeleitsystem neu zu gestalten. Dank der Eingriffe der Planer erzeugt der<br />

eigentlich tageslichtarme und schlauchartige Raum nun eine sogartige Wirkung auf die Nutzer und Besucher des Gebäudes und erinnert mehr an eine „Wandelhalle“<br />

als an ein typisches Bürofoyer. Verschiedenförmige, am Rand hinterleuchtete Aussparungen entspringen an den Innenwänden der beiden Gebäudezugänge im<br />

Norden und Süden und ziehen sich über die Decke hin zu den Randbereichen. Über die skulpturale Ausformung gelingt es den Architekten, eine Schichtung der<br />

Wandebenen zu schaffen. Zusammen mit den tiefen und ebenfalls beleuchteten Fugen, die zum Teil die Anschlüsse von Boden bzw. Decke zu den Wänden betonen,<br />

schaffen sie so einen visuellen Leitfaden für das Foyer.


132 | Nominierungen<br />

In den Fensterbrüstungen ist ein umlaufendes Lichtband aus rosafarbenen Leuchtstoffröhren eingelassen, das nachts die Agentur weithin sichtbar erstrahlen lässt.<br />

Projekt Werbeagentur scharzspringer, Stuttgart, D<br />

Entwurf ZieglerBürg, Büro für Gestaltung, Stuttgart, D<br />

In bester Innenstadtlage von Stuttgart hat sich die Werbeagentur schwarzspringer im zwölften Stock des Hochhauses am Charlottenplatz auf einer Fläche von 380 Quadratmetern<br />

eingemietet. Die Qualität des Ortes ist der 360° Rundumblick auf Stuttgart, und so wurde das Thema Ausblick / Einblick zur Grundlage des Entwurfs. Um das Konzept<br />

zu stärken und um den Blick stets gezielt auf die Aussicht zu lenken, wurde die abgehängte Decke zu den Rändern hin hochgezogen. Alle Profile der gläsernen Raumtrennwände<br />

sowie Leuchten und Lüftungsauslässe wurden flächenbündig in die Decke eingelassen, die einen Streifenteppich aus glatten und gelochten Gipskartonplatten ausbildet. Obwohl<br />

sich diese Struktur der geschlossenen und gelochten Flächen auch an der Gestaltung der Glaswände fortsetzt und so den notwendigen Sichtschutz bietet, bleibt der Ausblick<br />

dennoch immer spürbar. Schwarzspringer präsentiert sich und seine Marke in den Farben Rosa und Weiß, und da die Agentur ihre neuen Räumlichkeiten als einen Teil ihrer<br />

Markenkommunikation versteht, stand das Farbkonzept schnell fest: Rosafarbener Teppichboden in Pantone 1200 und die Wände und Möbel in Weiß.


Durch ein Oberlicht einfallendes Tageslicht hebt den Altarraum hervor und betont ihn als Mittelpunkt des liturgischen Geschehens.<br />

Projekt Gemeindezentrum Erlöserkirche, Leipzig-Thonberg, D<br />

Entwurf Architektengemeinschaft Zimmermann, Dresden, D<br />

Nominierungen | 133<br />

Das Nutzungskonzept für den Neubau des Gemeindezentrums sah neben einem Kirchensaal mit Sakristei und Empore auch mehrere Gruppen-, Verwaltungs- und<br />

Nebenräume vor. Auf der Basis eines quadratischen Grundrisses wurden die verschiedenen Gebäudeteile in unterschiedlichen Höhen herausgearbeitet. Kirchsaal sowie<br />

Glockenturm stechen dabei am deutlichsten hervor und prägen so das Stadtbild. Die Erschließung erfolgt über ein eingeschossiges Foyer, an das alle gemeinschaftlich<br />

nutzbaren Räume angebunden sind. Auch im Gebäudeinneren hebt sich der Sakralraum von den anderen Räumen ab: Ein umlaufendes Glasband auf Höhe der Empore<br />

taucht ihn in farbiges Licht. Die Isolierverglasung wurde auf der Innenseite mit unterschiedlichen Farben bedruckt und greift somit das traditionelle Thema des<br />

Kirchenfensters auf. Dieser Schichtaufbau hat je nach Tageszeit und Licht unterschiedliche Wirkungen: Während der Baukörper tagsüber als weiße Skulptur erscheint,<br />

tritt bei Dunkelheit und erleuchtetem Innenraum das farbige Motiv in Erscheinung.


134 | Nominierungen<br />

Die Fassade des Leonardo Glass Cube ist mit transparenten, grafisch verfremdeten Elementen der Architektur sowie der umgebenden Landschaft bedruckt.<br />

Projekt Leonardo Glass Cube, Bad Driburg, D<br />

Entwurf 3deluxe / system modern, Wiesbaden, D<br />

Für das Firmengelände des Unternehmens Glaskoch, das unter dem Markennamen „Leonardo“ weltweit Glas- und Geschenkartikel vertreibt, entwarf das Wiesbadener<br />

Architekturbüro 3deluxe einen 2900 Quadratmeter großen Neubau mit Platz für Produktpräsentationen, Seminar- und Konferenzräume sowie Arbeitsbereiche. Es entstand<br />

eine signifikante Corporate Architecture, die einen zentralen Punkt im Gesamtauftritt der Marke bildet. Der Glass Cube besteht aus zwei formal gegensätzlichen<br />

Elementen: einem quaderförmigen Glasvolumen und einer amorphen, in den Innenraum gestellten Freiform. Die wellenförmig geschwungenen, weißen Wände umschließen<br />

einen innen liegenden Ausstellungsbereich und erzeugen zugleich einen extrovertierten Umgang entlang der Glasfassade. Skulpturale, weiße Strukturen – die<br />

sogenannten „Genetics“ – verbinden die unterschiedlichen Bereiche. Das Motiv der Verästelung wiederholt sich: Auf der Glasfassade erscheinen die „Genetics“ in Form<br />

von vorgeblendeten Lisenen, und auch im umgebenden Wegesystem aus weißem Beton ist die Netzstruktur wiederzuerkennen.


Nominierungen | 135<br />

Einheitliche Materialwahl und ein durchgängiges Farbkonzept bewirken fließende Übergänge von außen nach innen sowie innerhalb des Schulgebäudes.<br />

Projekt Evangelisches Gymnasium Bad Marienberg, D<br />

Entwurf 4a Architekten, Stuttgart, D<br />

Am Rande der Stadt Bad Marienberg befindet sich der Neubau des zweizügigen Evangelischen Gymnasiums mit Blick auf den Westerwald. Der Gebäudekomplex umfasst<br />

zwei Baukörper: Einen dreigeschossigen Winkel, in dem die Unterrichts- und Verwaltungsräume untergebracht sind, sowie eine Sporthalle mit angegliederter Mensa.<br />

Gemeinsam umschließen sie den Schulhof auf drei Seiten, der sich zu weiteren Schulgebäuden hin öffnet. Im Gelenk des winkelförmigen Baus befindet sich der<br />

Haupteingang der Schule. Hier gelangt man in die zweigeschossige Eingangshalle, die gleichzeitig als Aula genutzt werden kann. Dieser Raum, wie auch die Klassenzimmer<br />

und Flure, stellt durch großzügige Verglasungen den Bezug zum Außenraum her. Lichtdurchflutet sollen sie den Schülern ein positives Lernumfeld bieten, was durch das<br />

frische Farbkonzept unterstützt wird: Die Lüftungsflügel, die das Aussehen der Metallfassade bestimmen, sind außen in changierenden Grüntönen und Orange gehalten.<br />

Die Farben der Fassade wiederholen sich im Innenraum bei den Einbauten und der Wandgestaltung und kontrastieren mit den hölzernen Öffnungsflügeln.


136 | Nominierungen<br />

Die einstige Badehalle der VitaSol Therme mit nur einem Becken verwandelten die Architekten in eine moderne Badelandschaft.<br />

Projekt Umbau der VitaSol Therme, Bad Salzuflen, D<br />

Entwurf 4a Architekten, Stuttgart, D<br />

Durch den Umbau der VitaSol Therme in Bad Salzuflen konnte zum einen das therapeutische Angebot erweitert werden, zum anderen schufen 4a Architekten aus Stuttgart<br />

eine Atmosphäre, die zum Entspannen und Wohlfühlen einlädt: Warme Materialien, dynamische Lichteffekte und kräftige Farbtöne prägen das neue Erscheinungsbild der<br />

Badehalle. Besonderen Wert legten die Architekten dabei auf transparente, fließende Übergänge zwischen den einzelnen Bereichen. Die Holz-Lamellen-Konstruktion, als<br />

geschwungene, durchlaufende Wand- und Deckenverkleidung, verbindet Eingang, Restaurant, Badehalle und Außenbereich optisch miteinander und verleiht dem Bad<br />

einen unverwechselbaren Charakter. Außerdem wurden massive Wände und Einbauten des Bestands durch Glastrennwände ersetzt, die dem Badegast nun bereits im Eingangsbereich<br />

einen Blick auf das Geschehen im Restaurant und in der Badehalle ermöglichen. Seit dem Umbau können die Gäste nun in vier Becken mit unterschiedlichen<br />

Therapieangeboten sowie in der Ruhezone auf der Galerieebene, dem Dampfbad, dem Regenfeld oder der Sole-Inhalationskabine entspannen.


Service<br />

Gestaltungskompetenz<br />

Referenzobjekte<br />

<strong>Caparol</strong> | 137


138 | Service<br />

Renoviert mit dem Knowhow von <strong>Caparol</strong>: Bürogebäude in Düsseldorf von Petzinka, Pink und Partner, Düsseldorf, D.<br />

Der <strong>Caparol</strong> Planer-/Objektservice Die technische Unterstützung für Planer und Architekten<br />

Die Planer- und Objektberater von <strong>Caparol</strong> stehen Planern und Architekten als Dienstleister vor Ort zur Verfügung. Das Spektrum<br />

der Dienstleistungen deckt sowohl die spezifischen Anforderungen im Neubaubereich als auch die im Bereich des Bauens im<br />

Bestand ab. Schwerpunkte sind die Gewerke Maler- und Lackierarbeiten, Fassaden- und Dämmtechnik sowie der Bautenschutz.<br />

Unser Ziel ist es, Architekten bei der Umsetzung von Planungsideen sachkundig zu unterstützen. Hierbei berät Sie ein Team aus<br />

Architekten, Bauingenieuren und Malermeistern in allen Fragen rund um die <strong>Caparol</strong>-Produkte. Wir unterstützen Sie bei der<br />

Umsetzung Ihrer Gestaltungskonzepte und begleiten den Übergang vom Entwerfen und Gestalten hin zur Materialisierung, zur<br />

Definition von Farbe, Struktur und Oberfläche. Sie erhalten technische Unterstützung in Form von objektbezogenen Leistungsverzeichnissen<br />

und Detailzeichnungen in CAD, Verarbeiterempfehlungen von entsprechend qualifizierten Fachbetrieben sowie eine<br />

Betreuung in der Ausführungsphase.<br />

Die Ausschreibungs- und Informationssoftware CapaDATA-online stellt Ihnen auf www.capadata.de neben VOB-konformen Ausschreibungstexten<br />

auch technische Informationen und Sicherheitsdatenblätter über das komplette Sortiment online zur Verfügung.<br />

Ausschreibungsassistenten unterstützen hierbei die Nutzer bei der Zusammenstellung der Leistungspositionen. Zugeordnete Richtpreisinformationen<br />

ermöglichen eine unmittelbare Budgetkontrolle und vermitteln eine Kostensicherheit in der Planungsphase.<br />

Planerseminare mit namhaften externen Referenten sowie den Experten von <strong>Caparol</strong> werden bundesweit angeboten. Die <strong>Caparol</strong>-<br />

Informations- und Schulungszentren in Ober-Ramstadt und Berlin stehen allen Architekten offen, die an den angebotenen Fachvorträgen<br />

und Workshops teilnehmen möchten.


Innovatives Arbeitsmittel zur Innenraumgestaltung von Kindergärten und Schulen.<br />

Das <strong>Caparol</strong> FarbDesignStudio Architektur mit Farbe und Material interpretieren<br />

Gestaltungskompetenz | 139<br />

Das FarbDesignStudio besteht aus einem Team von Architekten, Innenarchitekten, Farbdesignern und Malermeistern. Die Aufgabenschwerpunkte<br />

liegen in der farblichen Konzeption von Architektur sowie der Produkt- und Farbtonkollektionierung, aber auch in der<br />

wissenschaftlich fundierten Bearbeitung von Themenschwerpunkten. Aktuell wurden Lösungen für eine ganzheitliche Innenraumgestaltung<br />

im Bildungswesen entwickelt.<br />

Kindergarten, Schule oder Universität gelten allgemein als „Lernorte“ und sind sichtbare Zeugnisse des Entwicklungsstandes<br />

„pädagogischer Kultur“. Architektur und Farbkonzeptionen entscheiden maßgeblich, inwieweit die räumlichen Rahmenbedingungen<br />

zu anregenden, fördernden Lernwelten beitragen, Wohlbefinden und Identifikation ermöglichen, individuelle und soziale Entwicklung<br />

fördern und unterstützen.<br />

Die Wahl von Farbe – Struktur – Oberfläche unterliegt unterschiedlichsten Gesichtspunkten, wie beispielsweise zeitlich begrenzten<br />

Vorlieben oder langfristigen Wirkprinzipien im emotionalen Bereich. Um fundierte, nachvollziehbare Kriterien für ergonomisch und<br />

farbpsychologisch richtige Farbentscheidungen zu erhalten, unterstützt und begleitet <strong>Caparol</strong> die Projektstudie Farbe + Emotion der<br />

HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim.<br />

Die Erkenntnisse dieser Studie spiegeln sich in dem Gestaltungsmedium LERNWELTEN | FARBWELTEN wider. In drei Collagenbüchern<br />

werden exemplarisch Farbkombinationen für die Raumgestaltung von Bildungseinrichtungen präsentiert. Jede Farbwelt ist<br />

abgestimmt auf die unterschiedlichen Raumfunktionen, Verweilzeiten und Alterstufen der Nutzer und berücksichtigt die eindeutige<br />

Beziehung und Ordnung der Farbgebung an sich als auch den Aspekt der Ausgleichsfarbigkeit. Die beispielhaften Farb- und<br />

Oberflächenkombinationen bieten vielfältige Anregungen und erleichtern Farb- und Materialentscheidungen.


140 | Referenzobjekte<br />

1 Klimahaus, Bremerhaven, D 2 Strahlentherapiepraxis, Altötting, D<br />

Projekt Klimahaus, Bremerhaven, D<br />

Entwurf Thomas Klumpp, Bremen, D<br />

<strong>Caparol</strong>-Kompetenzen Dispersionsfarben<br />

1 2<br />

Projekt Strahlentherapiepraxis, Altötting, D<br />

Entwurf Hiedel + Partner, Passau, D<br />

<strong>Caparol</strong>-Kompetenzen Metallocryl, Disbopox 447 Wasserepoxid


3 Weserturm, Bremen, D 5 Märkisches Viertel, Berlin, D<br />

Projekt Weserturm, Bremen, D<br />

Entwurf Murphy/Jahn Architekten, Berlin, D<br />

<strong>Caparol</strong>-Kompetenzen Glasgewebe mit Beschichtung, Betonlasur<br />

3<br />

Projekt Märkisches Viertel, Berlin, D<br />

Entwurf Gesobau, Berlin, D<br />

<strong>Caparol</strong>-Kompetenzen Wärmedämmverbundsystem<br />

Referenzobjekte | 141<br />

4


142 | Register Bildnachweis<br />

Nominierungsjury<br />

Allmann Sattler Wappner Architekten<br />

Nymphenburger Straße 125<br />

D-80636 München<br />

T +49 89 13 99 25 0<br />

www.allmannsattlerwappner.de<br />

Fotos: Jens Passot, Florian Holzherr<br />

Titus Bernhard Architekten<br />

Gögginger Straße 105a<br />

D-86199 Augsburg<br />

T +49 821 59 96 05 0<br />

www.titusbernhardarchitekten.com<br />

Fotos: Christian Richters<br />

b-k-i brandherm + krumrey<br />

innenarchitektur<br />

Boltensternstraße 159a<br />

D-50735 Köln<br />

T +49 221 93 21 03 6<br />

www.b-k-i.de<br />

Fotos: Joachim Grothus,<br />

Jürgen Jeibmann<br />

D e signstudio Regina Dahmen-<br />

Ingenhoven<br />

Plange Mühle 1<br />

D-40221 Düsseldorf<br />

T +49 211 30 10 10 1<br />

www.drdi.de<br />

Fotos: Alexandre Kurek, Holger Knauf,<br />

Thomas Schüpping,<br />

Copyright: D. Swarovski & Co. (3)<br />

Eller + Eller Architekten<br />

Augustastraße 30<br />

D-40477 Düsseldorf<br />

T +49 211 43 52 0<br />

www.eller-eller.de<br />

Fotos: Eller + Eller Architekten<br />

GRAFT<br />

Heidestraße 50<br />

D-10557 Berlin<br />

T +49 30 30 64 51 03<br />

www.graftlab.com<br />

Fotos: Tobias Hein, Ricky Ridecos, GRAFT<br />

Markus-Diedenhofen Innenarchitektur<br />

Bismarckstraße 95<br />

D-72764 Reutlingen<br />

T +49 7121 14 49 90<br />

www.markus-diedenhofen.de<br />

Fotos: Soenne Fotodesign<br />

Morger + Dettli Architekten<br />

Spitalstrasse 8<br />

CH-4056 Basel<br />

T +41 61 37 77 71 0<br />

www.morger-dettli.ch<br />

Fotos: Alexander Bartscher,<br />

Thomas Flechtner, Ruedi Walti<br />

Schaller Architekten<br />

Christophstraße 6<br />

D-70178 Stuttgart<br />

T +49 711 64 56 17 90<br />

www.schallerarchitekten.com<br />

Fotos: Dirk Matul, Schaller Architekten<br />

Dietrich | Untertrifaller Architekten<br />

Arlbergstraße 117<br />

A-6900 Bregenz<br />

T +43 5574 78 88 80<br />

www.dietrich.untertrifaller.com<br />

Fotos: Adolf Bereuter, Bruno Klomfar<br />

3deluxe biorhythm<br />

Stresemanntraße 15<br />

D-10963 Berlin<br />

T +49 30 24 34 27 90<br />

www.3deluxe-biorhythm.de<br />

Fotos: Emanuel Raab, Klafs<br />

Preisgericht<br />

Martina Bauer<br />

Barkow Leibinger Architekten<br />

Schillerstraße 94<br />

D-10625 Berlin<br />

T +49 30 31 57 12 0<br />

www.barkowleibinger.com<br />

Fotos: David Franck, Christian Richters<br />

Gerhard Landau<br />

landau + kindelbacher<br />

Thierschstraße 17<br />

D-80538 München<br />

T +49 89 24 22 89 0<br />

www.landaukindelbacher.de<br />

Fotos: Christian Hacker,<br />

landau + kindelbacher<br />

Prof. HG Merz<br />

hg merz architekten museumsgestalter<br />

Charlottenstraße 68–71<br />

D-10117 Berlin<br />

T +49 30 27 87 77<br />

www.hgmerz.com<br />

Fotos: Brigida González , Udo Meinel<br />

Marc Oei<br />

Lederer + Ragnarsdóttir + Oei<br />

Kornbergstraße 36<br />

D-70176 Stuttgart<br />

T +49 711 22 55 06 0<br />

www.archlro.de<br />

Fotos: Zooey Braun Fotografie,<br />

Klaus Mellenthin<br />

Jan Störmer<br />

Störmer Murphy and Partners<br />

Michaelisbrücke 1<br />

D-20459 Hamburg<br />

T +49 40 36 97 37 0<br />

www.stoermer-partner.de<br />

Visualisierung: moca-studio,<br />

Störmer Murphy and Partners<br />

Elmar Schmidt<br />

<strong>Caparol</strong> Farben Lacke<br />

Bautenschutz GmbH<br />

Roßdörfer Straße 50<br />

D-64372 Ober-Ramstadt<br />

T +49 6154 71 0<br />

www.caparol.de<br />

Dr. Dietmar Danner<br />

Verlagsanstalt Alexander Koch<br />

Fasanenweg 18<br />

D-70771 Leinfelden-Echterdingen<br />

T +49 711 75 91 28 6<br />

www.ait-online.de<br />

Fotos Nationalstadion Peking: Iwan Baan<br />

Preisträger<br />

Brandlhuber + ERA, Emde, Schneider<br />

Brunnenstraße 9<br />

D-10119 Berlin<br />

T +49 179 79 50 58 3<br />

www.brandlhuber.com<br />

Fotos: Clemens Vogel, Alexander Koch,<br />

Michael Reisch<br />

Marques<br />

Rankhofstrasse 3<br />

CH-6006 Luzern<br />

T +41 41 42 01 91 9<br />

www.marques.ch<br />

Fotos: Marques, Ruedi Walti<br />

Mierta & Kurt Lazzarini Architekten<br />

Surtuor 20<br />

CH-7503 Samedan<br />

T +41 81 85 11 07 0<br />

www.lazzarinis.com<br />

Fotos: Fotografie Ralph Feiner<br />

Lobende Erwähnung<br />

AFF architekten<br />

Wedekindstraße 24<br />

D-10243 Berlin<br />

T +49 30 27 59 29 20<br />

www.aff-architekten.com<br />

Fotos: AFF architekten Sven Fröhlich,<br />

Hans Christian Schink, Monic Frahn<br />

Andreas Fuhrimann, Gabrielle Hächler<br />

Architekten<br />

Hardturmstrasse 66<br />

CH-8005 Zürich<br />

T +41 44 27 10 48 0<br />

www.afgh.ch<br />

Fotos: Valentin Jeck<br />

Dirk Melzer, Landschaftsarchitekt &<br />

Umweltingenieur<br />

Marktplatz 15<br />

D-56349 Kaub<br />

T +49 67 74 82 39<br />

www.dirk-melzer.de<br />

v-architekten<br />

Huhnsgasse 42<br />

D-50676 Köln<br />

T +49 221 66 99 93 0<br />

www.v-architekten.com<br />

Fotos: Constantin Meyer Photographie,<br />

Manfred Lohmar, Dirk Melzer<br />

Wandel Hoefer Lorch Architekten<br />

Dolomitenweg 19<br />

D-66119 Saarbrücken<br />

T +49 681 92 65 50<br />

www.wandel-hoefer-lorch.de<br />

Fotos: Roland Halbe Fotografie<br />

Nominierungen<br />

AllesWirdGut Architektur<br />

Josefstädterstraße 74b<br />

A-1080 Wien<br />

T +43 1 96 10 43 7<br />

www.alleswirdgut.cc<br />

Fotos: Hertha Hurnaus


aPLEX<br />

Köpenicker Straße 48/49<br />

D-10179 Berlin<br />

T +49 30 30 86 36 0<br />

www.aplex.de<br />

Fotos: Christoph Buckstegen<br />

archetypen<br />

Burtscher und Knall<br />

Walther-von-der-Vogelweide-Straße 11<br />

A-6845 Hohenems<br />

T +43 5576 79 92 0<br />

www.archetypen.com<br />

Fotos: Thomas Burtscher<br />

Baumschlager Eberle Lochau<br />

Lindauer Straße 31<br />

A-6911 Lochau<br />

T +43 5574 43 07 90<br />

www.baumschlager-eberle.com<br />

Fotos: Eduard Hueber / archphoto.com<br />

Eike Becker_Architekten<br />

Charlottenstraße 4<br />

D-10969 Berlin<br />

T +49 30 25 93 74 0<br />

www.eikebeckerarchitekten.com<br />

Fotos: Willebrand Photographie<br />

bonnard woeffray architectes<br />

Route de Clos-Donroux 1<br />

CH-1870 Monthey<br />

T +41 24 47 22 97 0<br />

www.bwarch.ch<br />

Fotos: Hannes Henz<br />

Bottega + Ehrhardt Architekten<br />

Senefelderstraße 77a<br />

D-70178 Stuttgart<br />

T +49 711 63 30 33 30<br />

www.be-arch.de<br />

Fotos: David Franck<br />

Bruno Fioretti Marquez Architekten<br />

Erkelenzdamm 59–61<br />

D-10999 Berlin<br />

T +49 30 61 65 78 17<br />

www.bfm-architekten.de<br />

Fotos: Alessandra Chemollo<br />

<strong>Caparol</strong> FarbDesignStudio<br />

Roßdörfer Straße 50<br />

D-64372 Ober-Ramstadt<br />

T +49 6154 71 11 44<br />

Fotos: Blitzwerk<br />

Caramel architekten<br />

Schottenfeldgasse 60/36<br />

A-1070 Wien<br />

T +43 1 59 63 49 0<br />

www.caramel.at<br />

Fotos: Dietmar Tollerian<br />

Conradin Clavuot<br />

Gäuggelistrasse 49<br />

CH-7000 Chur<br />

T +41 81 25 71 51 5<br />

Fotos: Ralph Feiner<br />

COASToffice architecture<br />

Helfferichstraße 1<br />

D-70192 Stuttgart<br />

T +49 711 25 98 54 0<br />

www.coastoffice.de<br />

Fotos: David Franck Photographie<br />

Lars Contzen<br />

Alicestraße 7<br />

D-63456 Hanau<br />

T +49 6181 25 90 57<br />

Fotos: Lars Contzen<br />

C18 Architekten<br />

Hölderlinstraße 40<br />

D-70193 Stuttgart<br />

T +49 711 65 66 79 0<br />

www.c18architekten.de<br />

Fotos: Brigida González<br />

dko architekten Dierks Kunze<br />

Oevermann<br />

Knesebeckstraße 86–87<br />

D-10623 Berlin<br />

T +49 30 31 80 60 40<br />

www.dko-architekten.de<br />

Fotos: Jana Ebert<br />

DODK denise dih ole klingemann<br />

Oderberger Straße 60<br />

D-10435 Berlin<br />

T +49 30 44 05 81 22<br />

www.dodk.net<br />

Fotos: David Franck Photographie<br />

Döring Dahmen Joeressen Architekten<br />

Hansaallee 321<br />

D-40549 Düsseldorf<br />

T +49 21 15 37 55 30<br />

www.ddj.de<br />

Fotos: Fotostudio Manos Meisen<br />

Max Dudler<br />

Oranienplatz 4<br />

D-10999 Berlin<br />

T +49 30 61 51 07 3<br />

www.maxdudler.com<br />

Fotos: Stefan Müller<br />

marc eller architekten<br />

Bilker Straße 6<br />

D-40213 Düsseldorf<br />

T +49 211 86 28 63 42<br />

www.atelier-eller.de<br />

Fotos: Michael Reisch<br />

Philipp Eller Architekten<br />

Lychener Straße 19<br />

D-10437 Berlin<br />

T +49 30 54 71 38 10<br />

www.eller-architekten.de<br />

Fotos: Philipp Eller Architekten<br />

EM2N Architekten<br />

Josefstrasse 92<br />

CH-8005 Zürich<br />

T +41 44 21 56 01 0<br />

www.em2n.ch<br />

Fotos: Roger Frei<br />

Anette Gigon / Mike Guyer Architekten<br />

Carmenstrasse 28<br />

CH-8032 Zürich<br />

T +41 44 25 71 11 1<br />

www.gigon-guyer.ch<br />

Fotos: Georg Aerni, Hannes Henz,<br />

Heinrich Helfenstein<br />

Graber Pulver Architekten<br />

Sihlquai 75<br />

CH-8005 Zürich<br />

T +41 44 38 18 81 8<br />

www.graberpulver.ch<br />

Fotos: Walter Mair<br />

GRAFT<br />

Heidestraße 50<br />

D-10557 Berlin<br />

T +49 30 24 04 79 85<br />

www.graftlab.com<br />

Fotos: andi albert photographie<br />

Gruber + Popp Architekten<br />

Am Spreebord 5<br />

D-10589 Berlin<br />

T +49 30 68 80 96 65<br />

www.gruberpopp.de<br />

Fotos: Hanns Joosten<br />

Register Bildnachweis | 143<br />

Heinisch . Lembach . Huber_Architekten<br />

Glockenstraße 36<br />

D-70376 Stuttgart<br />

T +49 711 72 25 59<br />

Fotos: Zooey Braun Fotografie<br />

Hild und K Architekten<br />

Nikolaistraße 2<br />

D-80802 München<br />

T +49 89 38 37 71 0<br />

www.hildundk.de<br />

Fotos: Michael Heinrich<br />

Innocad Planung und<br />

Projektmanagement<br />

Grazbachgasse 65a<br />

A-8010 Graz<br />

T +43 316 71 03 24<br />

www.innocad.at<br />

Fotos: Paul Ott<br />

Ippolito Fleitz Group – Identity Architects<br />

Augustenstraße 87<br />

D-70197 Stuttgart<br />

T +49 711 99 33 92 33 0<br />

www.ifgroup.org<br />

Fotos: Zooey Braun Fotografie<br />

Junk & Reich Architekten<br />

Nordstraße 21<br />

D-99427 Weimar<br />

T +49 3643 48 20 0<br />

www.junk-reich.de<br />

Fotos: Thomas Weiß<br />

kadawittfeldarchitektur<br />

Aureliusstraße 2<br />

D-52064 Aachen<br />

T +49 241 94 69 00<br />

www.kadawittfeldarchitektur.de<br />

Fotos: Angelo Kaunat<br />

Peter Kaschnig<br />

Kaiser-Josef-Platz 5<br />

A-8010 Graz<br />

T +43 316 81 98 23<br />

Fotos: Paul Ott<br />

Rüdiger Lainer + Partner Architekten<br />

Bellariastraße 12/2<br />

A-1010 Wien<br />

T +43 1 52 23 92 2<br />

www.lainer.at<br />

Fotos: Hubert Dimko, Michael Hierner


144 | Register Bildnachweis<br />

ludwig heimbach architektur<br />

Blumenthalstraße 95<br />

D-50668 Köln<br />

T +49 221 91 24 96 42<br />

Fotos: Kay Fingerle<br />

Ingo Maurer<br />

Kaiserstraße 47<br />

D-80801 München<br />

T +49 89 38 16 06 0<br />

www.ingo-maurer.com<br />

Fotos: Hagen Sczech<br />

J. Mayer H. Architekten<br />

Bleibtreustraße 54<br />

D-10623 Berlin<br />

T +49 30 64 49 07 70 0<br />

www.jmayerh.de<br />

Fotos: David Hiepler – Fritz Brunier,<br />

fotografieSCHAULIN, Dirk Fellenberg<br />

merz objektbau<br />

Weiße Steige 2<br />

D-73431 Aalen<br />

T +49 7361 56 00 0<br />

www.merzobjekt.de<br />

Fotos: Michael Schnell<br />

nps tchoban voss<br />

Rosenthaler Straße 40–41<br />

D-10178 Berlin<br />

T +49 30 28 39 20 0<br />

www.nps-tchoban-voss.de<br />

Fotos: Julia Jungfer, René Hoch,<br />

Christian Gahl<br />

Sauerbruch Hutton<br />

Lehrter Straße 57<br />

D-10557 Berlin<br />

T +49 30 39 78 21 0<br />

www.sauerbruchhutton.de<br />

Fotos: Annette Kisling, Andreas Lechtape,<br />

Haydar Koyupinar<br />

Schneider & Gmür Architekten<br />

Pflanzschulstrasse 17<br />

CH-8400 Winterthur<br />

T +41 52 23 36 17 0<br />

www.schneider-gmuer.ch<br />

Fotos: Walter Mair<br />

SEHW Architektur<br />

Wikingerufer 7<br />

D-10557 Berlin<br />

T +49 30 30 87 85 10<br />

www.sehw.de<br />

Fotos: Linus Lintner Fotografie<br />

Smolenicky & Partner<br />

Sihlstrasse 59<br />

CH-8001 Zürich<br />

T +41 44 210 21 21<br />

www.smolenicky-architektur.com<br />

Fotos: Roland Bernath<br />

Splitterwerk<br />

St.-Peter-Pfarrweg 30/56<br />

A-8042 Graz<br />

T +43 316 81 05 98 0<br />

www.splitterwerk.at<br />

Fotos: Nikolaos Zachariadis<br />

Stump & Schibli Architekten<br />

Clarastrasse 6<br />

CH-4058 Basel<br />

T +41 61 27 38 85 0<br />

www.stumpschibliarch.ch<br />

Fotos: P. Stoll UKBB,<br />

Stump & Schibli Architekten<br />

squid.architecture<br />

Grundsteingasse 8/3<br />

A-1160 Wien<br />

T +43 1 40 97 90 90<br />

www.squid.at<br />

Fotos: Zita Oberwalder, Angelo Kaunat<br />

tecArchitecture<br />

Lankenbergstrasse 14<br />

CH-8272 Ermatingen<br />

T +41 71 22 90 00 0<br />

www.tecarchitecture.com<br />

Fotos: Peter Allgaier<br />

Thüs Farnschläder Architekten<br />

Schulterblatt 124<br />

D-20357 Hamburg<br />

T +49 40 49 11 01 1<br />

www.tfarchitekten.de<br />

Fotos: Andrea Flak<br />

Matteo Thun & Partners<br />

Via Appiani 9<br />

I-20121 Mailand<br />

T +39 02 65 56 91 1<br />

www.matteothun.com<br />

Fotos: Jens Weber Foto-Design<br />

Trecolore Architects, Architekturbüro<br />

Dorn Ziviltechniker<br />

Am Hang 2<br />

A-9520 Annenheim<br />

T +43 4248 29 79 90<br />

www.trecolore.net<br />

Fotos: Trecolore Marketing Services<br />

Martin Gfrerer<br />

UNStudio<br />

Stadhouderskade 113<br />

NL-1073 Amsterdam<br />

T +31 20 57 02 04 0<br />

www.unstudio.com<br />

Fotos: Christian Richters<br />

weberbrunner architekten<br />

Binzstrasse 23<br />

CH-8045 Zürich<br />

T +41 44 40 52 08 0<br />

www.weberbrunner.ch<br />

Fotos: Beat Bühler<br />

Philipp Wieting – Werknetz Architektur<br />

Seebahnstrasse 85<br />

CH-8003 Zürich<br />

T +41 44 45 03 50 0<br />

www.werknetz.ch<br />

Fotos: Ralph Feiner, Philipp Wieting<br />

Projektpartnerschaft Martina Wronna |<br />

Katharina Feldhusen | Ralf Fleckenstein<br />

Reichenberger Straße 113a<br />

D-10999 Berlin<br />

T +49 30 61 28 05 13<br />

www.ff-architekten.de<br />

www.raumbewegung.de<br />

Fotos: Andreas Meichsner<br />

zanderroth architekten<br />

Karl-Marx-Allee 81<br />

D-10243 Berlin<br />

T +49 30 40 50 57 60<br />

www.zanderroth.de<br />

Fotos: Andrea Kroth<br />

zetlmayer_de winder_architekten<br />

Schlesische Straße 26<br />

D-10997 Berlin<br />

T +49 30 61 77 69 80<br />

www.zwoarchitekten.de<br />

Fotos: Mark Seelen<br />

ZieglerBürg, Büro für Gestaltung<br />

Werfmershalde 20<br />

D-70190 Stuttgart<br />

T +49 711 62 91 90<br />

www.zieglerbuerg.de<br />

Fotos: bildhübsche fotografie<br />

Andreas Körner<br />

Architektengemeinschaft Zimmermann<br />

Jahnstraße 5a<br />

D-01067 Dresden<br />

T +49 351 50 14 14 0<br />

www.ag-zimmermann.de<br />

Fotos: Thomas Richter<br />

3deluxe / system modern<br />

Schwalbacherstraße 74<br />

D-65183 Wiesbaden<br />

T +49 611 95 22 05 10<br />

www.3deluxe.de<br />

Fotos: Emanuel Raab<br />

4a Architekten<br />

Hallstraße 25<br />

D-70376 Stuttgart<br />

T +49 711 38 93 00 00<br />

www.4a-architekten.de<br />

Fotos: Guido Kasper Photographers,<br />

Uwe Ditz Photografie<br />

Jurysitzung / Preisverleihung<br />

Fotos: Britta Hüning<br />

Service, Gestaltungskompetenz<br />

und Referenzobjekte der <strong>Caparol</strong>-<br />

Firmengruppe<br />

Fotos: Martin Duckek, Stephan Falk,<br />

Andreas Wiese


<strong>Architekturpreis</strong> Farbe · Struktur · Oberfläche 2010<br />

2006

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