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TitelthemaBrennpunkt RechtspolitikRechtsdienstleistungsgesetz, Qualitätssicherung, JustizreformIm Zuge <strong>de</strong>r beabsichtigten vorgezogenenNeuwahlen zum DeutschenBun<strong>de</strong>stag befragte die Redaktion dierechtspolitischen Sprecher/Obleute <strong>de</strong>rFraktionen, Dr. Jürgen Gehb (CDU), JoachimStünker (SPD), Jerzy Montag (Bündnis90/Die Grünen) und Rainer Funke(FDP).1. RechtsdienstleistungsgesetzDer bisher bekannte Text <strong>de</strong>s beabsichtigtenRechtsdienstleistungsgesetzes siehtweite Öffnungen für an<strong>de</strong>re Beratergruppenvor. Erlaubt sein wird nicht nur die entgeltlicheRechtsberatung in so genannten einfachenRechtsfällen und die umfassen<strong>de</strong>Rechtsbesorgung schwieriger Rechtsfragenals Annex-Leistung. Er sieht auch die Degradierung<strong>de</strong>s freien und unabhängigenRechtsanwalts zum Erfüllungsgehilfen reingewerblicher Interessen vor. Sind Sie amErhalt einer leistungsfähigen Anwaltschaftals Berufsgruppe interessiert, da sie <strong>de</strong>rSicherung <strong>de</strong>r Qualität <strong>de</strong>r Rechtsberatungdient und damit auch <strong>de</strong>m JustizstandortDeutschland?2. QualitätssicherungDie BRAO regelt die allgemeine Fortbildungspflicht<strong>de</strong>r Anwälte im Wege einerGeneralklausel mit Appellcharakter. DieBRAK for<strong>de</strong>rt eine Konkretisierung <strong>de</strong>rFortbildungspflicht. Halten Sie die bisherigeRegelung für ausreichend?3. JustizreformMit <strong>de</strong>r „großen Justizreform“ wollen einigeLan<strong>de</strong>sjustizminister <strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n Instanzenzugweiter verkürzen, obwohl dieRechtsmittelquote seit 1990 rückläufig ist.Halten Sie eine weitere Verkürzung <strong>de</strong>sRechtsschutzes auf das „verfassungsrechtlichgebotene Maß“ durch die Einführung<strong>de</strong>r so genannten „funktionalen Zweistufigkeit“für ein probates Mittel, nach <strong>de</strong>m dieZPO gera<strong>de</strong> umfangreich reformiert wur<strong>de</strong>und einer Evaluation unterliegt?Rainer Funke, MdBDie FDP-Bun<strong>de</strong>stagsfraktion hat <strong>de</strong>n1. Referentenentwurf <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sjustizministeriumsfür ein Rechtsdienstleistungsgesetzgrundsätzlich begrüßt. Der Gesetzentwurfstellt sicher, dass die qualifizierteund professionelle Rechtsberatung erhaltenbleibt. Die FDP-Bun<strong>de</strong>stagsfraktion begrüßt,dass die Bun<strong>de</strong>sregierung von ihrenUrsprungsplänen Abstand genommen hatund nunmehr die Rechtsberatung weiterhinauf Anwälte beschränken will. Der Gesetzentwurfenthält jedoch zahlreiche sprachlicheUngenauigkeiten, die einer stärkerenEingrenzung und konkreteren Definitionbedürfen. So erscheint die Unterscheidungzwischen <strong>de</strong>r „kleinen Rechtsberatung“ und<strong>de</strong>r „großen Rechtsberatung“ als wenig praxisnah.Daneben wird durch <strong>de</strong>n Gesetzentwurfnicht abschließend geklärt, wasunter einer „Nebenleistung“ gemeint ist.Insbeson<strong>de</strong>re bedarf die „Nebenleistung“bestimmter Anfor<strong>de</strong>rungen an Qualität undKontrolle, die im jetzigen Wortlaut <strong>de</strong>s Gesetzentwurfsnicht berücksichtigt sind. Be<strong>de</strong>nkenbestehen auch gegen die Regelungzum erweiterten Zusammenschluss vonAngehörigen verschie<strong>de</strong>ner Berufsgruppenin einer Sozietät. Grundsätzlich ist dieseMöglichkeit zu begrüßen, da so <strong>de</strong>n neuenEntwicklungen im Dienstleistungs- undBeratungsmarkt angemessen Rechnunggetragen wird. Ungeklärt sind aber offeneRechtsfragen im Zusammenhang mit beson<strong>de</strong>renRechten von Berufsgeheimnisträgern.Der beste Verbraucherschutz ist nochimmer die Erhaltung eines qualifiziertenAnwaltsberufs. Das anwaltliche Stan<strong>de</strong>srechtund das Rechtsberatungs-/-dienstleistungsgesetztragen dafür Sorge, dass <strong>de</strong>rMandant geschützt wird. Die FDP-Bun<strong>de</strong>stagsfraktionwird das Thema <strong>de</strong>r Reform<strong>de</strong>r Rechtsberatung in <strong>de</strong>r kommen<strong>de</strong>nWahlperio<strong>de</strong> erneut aufgreifen und dafürsorgen, dass die Sicherung <strong>de</strong>r qualitativen4 BRAKMagazin 04/2005

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