Geschäftsbericht 2009
Geschäftsbericht 2009 Geschäftsbericht 2009
Geschäftsbericht 2009 Kantonsspital St.Gallen
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- Seite 47: 44 Departemente Medizinisches Depar
- Seite 50 und 51: zugezogen und bereichern das Team.
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
Kantonsspital<br />
St.Gallen
Kantonsspital St. Gallen<br />
Zum Unternehmen Kantonsspital St. Gallen gehören das Kantonsspital in<br />
St. Gallen und die Spitäler in Rorschach und Flawil. Das Kantonsspital<br />
in St. Gallen ist das Zentrumsspital der Ostschweiz. Die Häuser in Rorschach<br />
und Flawil sind auf allen Ebenen – medizinisch, logistisch und personell –<br />
voll integrierte Bestandteile des Unternehmens Kantonsspital St. Gallen.<br />
Sie sichern für die Bevölkerung in den entsprechenden Regionen die<br />
medizinische Grundversorgung.<br />
Als sechstgrösstes Spital der Schweiz übernimmt das Kantonsspital St. Gallen<br />
neben Grundversorgungsaufgaben für die Bevölkerung der Stadt St. Gallen<br />
Zentrumsfunktionen für die Einwohnerinnen und Einwohner des ganzen<br />
Kantons St. Gallen sowie der angrenzenden Regionen. Am Kantonsspital<br />
St. Gallen werden zudem umfangreiche Bildungsaufgaben wahr genommen<br />
und in sämtlichen vertretenen medizinischen Fachdisziplinen offiziell anerkannte<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildungen angeboten.<br />
Das Unternehmen ist eine aktive und kooperative Partnerin aller am Gesundheitswesen<br />
beteiligten Institutionen. Menschen werden fachkompetent und<br />
nach wissenschaftlichen Erkenntnissen behandelt, gepflegt und beraten.<br />
An zukunftsweisenden Forschungsprojekten ist es aktiv beteiligt.<br />
Das Kantonsspital St. Gallen weist in Bezug auf Versorgung wie auch Qualität<br />
den Standard universitärer Einrichtungen auf. Dabei gelten an allen<br />
Spitalstandorten die gleichen Richtlinien. Dieses Niveau soll auch in Zukunft<br />
zu vertretbaren Kosten gehalten werden.
Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick<br />
Beträge in TCHF IST 2008 IST <strong>2009</strong> Abweichung<br />
absolut in %<br />
Erträge stationär 252 362 261 365 9 003 4%<br />
Erträge ambulant 141 197 151 270 10 073 7%<br />
Erträge übrige mit Ertragsminderungen 32 458 36 531 4 073 13%<br />
Erträge Kanton 177 063 195 308 18 245 10%<br />
Erträge netto 603 080 644 475 41 395 7%<br />
Personalaufwand mit Arzthonoraren - 373 198 - 399 850 - 26 652 7%<br />
Übriger Aufwand - 207 260 - 217 271 - 10 011 5%<br />
Betriebsergebnis vor Finanzergeb. und Abs. (EBITDA) 22 622 27 354 4 732 21%<br />
Abschreibungen - 17 537 - 22 276 - 4 739 27%<br />
Betriebsergebnis vor Finanzergeb. (EBIT) 5 085 5 079 - 7 0%<br />
Finanzergebnis - 2 211 - 1 477 734 -33%<br />
Betriebsergebnis 2 874 3 602 728 25%<br />
Neutraler Erfolg - 171 - 359 - 188 110%<br />
Ergebnis 2 703 3 242 539 20%<br />
Entwicklung stationäre Erträge (in TCHF)<br />
300 000<br />
250 000<br />
200 000<br />
150 000<br />
100 000<br />
50 000<br />
0<br />
Erlös nach Tarifstrukturen (in Mio. CHF)<br />
Unfall- Invaliden-<br />
und Militärversicherung<br />
25.9<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
2005 2006 2007 2008<br />
Entwicklung Besoldungsaufwand (in TCHF)<br />
350 000<br />
300 000<br />
250 000<br />
200 000<br />
150 000<br />
100 000<br />
50 000<br />
0<br />
140 000<br />
120 000<br />
100 000<br />
80 000<br />
60 000<br />
40 000<br />
20 000<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
2005<br />
2006 2007 2008<br />
Schweizerischer<br />
Verband der<br />
Krankenversicherer<br />
Entwicklung ambulante Erträge (in TCHF)<br />
160 000<br />
120 000<br />
80 000<br />
40 000<br />
Entwicklung Aufwand medizinischer Bedarf (in TCHF)<br />
Herkunft der Patienten<br />
FL 602<br />
übr. Kantone 1090<br />
Kantone AR/AI<br />
<strong>2009</strong><br />
Ärztliche Leistungen Technische Leistungen Übrige ambulante Erträge<br />
<strong>2009</strong><br />
Ausland (ohne FL) 236
Entwicklung stationäre Erträge (in TCHF)<br />
300 000<br />
250 000<br />
200 000<br />
150 000<br />
100 000<br />
50 000<br />
0<br />
Erlös nach Tarifstrukturen (in Mio. CHF)<br />
Unfall- Invaliden-<br />
und Militärversicherung<br />
25.9<br />
übrige<br />
Stationäre<br />
Erträge 29.5<br />
Versicherungsvertragsgesetz<br />
74.4<br />
Anzahl Pflegetage nach Versicherungsart<br />
Privat<br />
19 905<br />
Halbprivat<br />
48 194<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
2005 2006 2007 2008<br />
Entwicklung Besoldungsaufwand (in TCHF)<br />
350 000<br />
300 000<br />
250 000<br />
200 000<br />
150 000<br />
100 000<br />
50 000<br />
0<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
2005<br />
2006 2007 2008<br />
Schweizerischer<br />
Verband der<br />
Krankenversicherer<br />
1.3<br />
Obligatorische<br />
Krankenpflegeversicherung<br />
281.4<br />
Allgemein<br />
207 312<br />
Entwicklung ambulante Erträge (in TCHF)<br />
160 000<br />
120 000<br />
80 000<br />
40 000<br />
Entwicklung Aufwand medizinischer Bedarf (in TCHF)<br />
140 000<br />
120 000<br />
100 000<br />
80 000<br />
60 000<br />
40 000<br />
20 000<br />
Herkunft der Patienten<br />
FL 602<br />
übr. Kantone 1090<br />
Kantone AR/AI<br />
2 106<br />
Kanton TG<br />
2278<br />
Ausland (ohne FL) 236<br />
Bezirk St.Gallen<br />
7004<br />
übrige<br />
Wahlkreise<br />
Kanton SG<br />
21 361<br />
Durchschnittliche Anzahl Mitarbeitende nach Personalkategorien<br />
ohne Auszubildende<br />
übrige Personalkategorien<br />
580<br />
Personal<br />
anderer<br />
med.<br />
Fachbereiche<br />
802<br />
<strong>2009</strong><br />
Ärztliche Leistungen Technische Leistungen Übrige ambulante Erträge<br />
<strong>2009</strong><br />
Ärzte und andere<br />
Akademiker<br />
572<br />
Pflegepersonal<br />
1191
Glossar<br />
Interdisziplinarität und Interprofessionalität<br />
Unter Interdisziplinarität bzw. Interprofessionalität versteht man die Zusammenarbeit<br />
mehrerer Disziplinen bzw. Fachrichtungen und Berufsgruppen. In der<br />
Medizin wird die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Fachgebieten zunehmend<br />
wichtiger. Denn die Weiterentwicklung und steigende Komplexität der<br />
einzelnen Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten erfordert eine offene Kommunikation<br />
zwischen den einzelnen medizinischen Gebieten. Nur so ist gewährleistet,<br />
dass Erkrankungen fachgebietsübergreifend betrachtet werden können<br />
und Patientinnen und Patienten optimal behandelt, gepflegt und beraten werden.<br />
Stroke Unit<br />
Die Stroke Unit ist ein spezialisiertes Team, in der Fachpersonen verschiedener<br />
Disziplinen fast ausschliesslich Hirnschlagpatienten behandeln. Ziel der Stroke<br />
Unit ist die optimale Versorgung der Schlaganfallpatienten in der Akutphase bis<br />
zur Verlegung in eine Bettenstation.<br />
Board (z.B. Tumorboard)<br />
Ein so genanntes «Board» ist ein regelmässiges Treffen von medizinischen Fachpersonen<br />
aus verschiedenen Disziplinen. An diesen Treffen werden Diagnosen<br />
und Behandlungsmöglichkeiten diskutiert. Es wird angestrebt, jedem Patienten<br />
eine optimierte und individuelle Behandlung nach modernsten Erkenntnissen<br />
der medizinischen Wissenschaft zu ermöglichen.<br />
Diagnose Related Groups (DRGs)<br />
Diagnose Related Groups (DRGs) – diagnosebezogene Fallgruppen – bezeichnen<br />
ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem zur Abrechnung der<br />
Spitalbehandlungen. Behandlungsfälle werden hierbei anhand von Diagnosen<br />
und Behandlungen sowie anhand von Patientenmerkmalen, wie z. B. dem Alter,<br />
in Fallgruppen nach ökonomischem Aufwand eingestuft. Der «Preis» für eine<br />
DRG wird auf Basis dieser Informationen von einem so genannten DRG-Grouper<br />
mit Hilfe eines Fallpauschalenkataloges errechnet. DRGs sollen ab 2012 landesweit<br />
zur Abrechnung der Spitalbehandlungen in der Schweiz eingeführt werden.<br />
Der Schweizer Fallpauschalenkatalog wird zur Zeit auf der Grundlage der<br />
deutschen Fallpauschalen (G-DRG) vom Verein Swiss-DRG erarbeitet.<br />
Konsilien<br />
Je nach Krankheitsbild und Krankheitsverlauf können Ärzte für Untersuchungen<br />
oder Behandlungen Fachärzte aus anderen Bereichen des Spitals hinzuziehen.<br />
Als Konsiliardienst wird das institutionalisierte Angebot zur Beurteilung und<br />
Mitbetreuung von Patienten bezeichnet, das von anderen Ärzten für deren<br />
Patienten angefordert werden kann. Dieses Angebot kann sich innerhalb des<br />
Spitals abspielen oder sich auf einen größeren Aktionsradius ausweiten.<br />
Zytostatika<br />
Zytostatika sind eine Gruppe natürlich oder synthetisch hergestellter Substanzen,<br />
die verschiedenartige, insbesondere sich häufig teilende Zellen durch unterschiedliche<br />
Beeinflussung ihres Stoffwechsels vernichten und/oder deren Vermehrung<br />
verhindern oder erheblich verzögern können. Sie werden zur<br />
Behandlung von Krebs als Chemotherapien eingesetzt.<br />
Netzwerke<br />
Die Gesundheitsversorgung im Kanton St.Gallen basiert auf den Regionalspitälern<br />
und anderen öffentlichen und privaten Dienstleistungsanbietern sowie dem<br />
Kantonsspital St.Gallen als Zentrumsspital. In den letzten Jahren wurden die<br />
Bemühungen vorangetrieben, eine Infrastruktur für den Austausch medizinischer<br />
Informationen, Abklärungen und Behandlungen (Netzwerk) für<br />
bestimmte Krankheiten zu errichten, bei denen Spezialwissen und/oder fächerübergreifende<br />
(interdisziplinäre) Zusammenarbeit benötigt wird. Dies ermöglicht<br />
es, mehr Patientinnen und Patienten vor Ort zu behandeln, diesen jedoch<br />
gleichzeitig Expertenwissen und neue Therapiemöglichkeiten anzubieten.<br />
Zudem können die Fälle unter Einbezug aller Spezialisten an den entsprechenden<br />
spezialisierten Tumorfallvorstellungen im Zentrumsspital Kantons spital<br />
St.Gallen besprochen werden.<br />
Für die optimale Behandlung, wie zum Beispiel von Brustkrebs und gynäkologischen<br />
Tumoren, steht dieses Netzwerk samt Videokonferenz für die gemeinsame<br />
Fallbesprechung bereits vor Therapiebeginn zur Verfügung. So kann ein<br />
gemeinsamer Therapieplan aller beteiligten Spezialisten aufgestellt werden. Es<br />
ist vorgesehen, solche Netzwerke auch für andere Erkrankungen einzurichten.<br />
Netzwerke stellen eine grosse organisatorische Herausforderung für die beteiligten<br />
Ärzte, Pflegenden und IT-Bereiche dar.<br />
Impressum: Herausgeber: Unternehmenskommunikation Kantonsspital St. Gallen, Konzept / Redaktion: YJOO Communications AG,<br />
Gestaltung: Die Gestalter AG, Fotografie: Jorma Müller, St. Gallen, Druck: Ostschweiz Druck AG, Wittenbach
Inhaltsverzeichnis<br />
Editorial Verwaltungsratspräsidentin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Editorial Direktor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Geschäftsleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Managementdiskussion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Reportage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Bericht Standorte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
Medizinisches Departement I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Allgemeine Innere Medizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Angiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Endokrinologie / Diabetologie / Osteologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
Gastroenterologie / Hepatologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
Infektiologie / Spitalhygiene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Kardiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Medizinische Intensivstation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Nephrologie / Transplantationsmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
Onkologie / Hämatologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
Pneumologie /<br />
Interdisziplinäres Zentrum für Schlafmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
Psychosomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
Rheumatologie / Rehabilitation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
Innere Medizin Rorschach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
Medizinisches Departement II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
Anästhesiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
Chirurgische Intensivstation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
Chirurgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
Frauenklinik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie . . . . . . . . . . . 38<br />
Orthopädische Chirurgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
Urologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
Medizinisches Departement III . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
Augenklinik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
Hals-Nasen-Ohrenklinik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
Neurochirurgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />
Neurologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />
Medizinisches Departement IV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />
Nuklearmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />
Pathologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />
Radiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />
Radio-Onkologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />
Rechtsmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
Statistischer Teil:<br />
Der gedruckte statistische Teil in Ergänzung zum <strong>Geschäftsbericht</strong> kann bezogen werden:<br />
Unternehmenskommunikation Kantonsspital St .Gallen, Sekretariat, Tel . 071 494 23 24<br />
In elektronischer Form abrufbar unter www .kssg .ch und Veröffentlichungen unter www .forschung .kssg .ch<br />
Departement Interdisziplinäre medizinische Dienste . . . . . . . . . . . . . 46<br />
Zentrale Notfallaufnahme (ZNA) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
Dermatologie/Allergologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
Brustzentrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />
Palliativzentrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />
Muskelzentrum /ALS clinic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />
Spitalapotheke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />
Spitalentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />
Beratungs- und Sozialdienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />
Medizinisches Forschungszentrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />
REA 2000 – Zentrum für Reanimations- und Simulationstraining 49<br />
Departement Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />
Innere Medizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />
Haus 03, CHIPS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />
Haus 04 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />
Haus 06, Brustzentrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />
Rorschach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />
Flawil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />
Anästhesiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />
Operationsabteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />
Zentrale Notfallaufnahme (ZNA) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />
Zentraler Transportdienst Pflege (ZTP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />
Dermatologie / Allergologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />
Rettungsdienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />
Entwicklung Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />
Informatik Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />
Im Dienste eines Mitmenschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />
Departement Betrieb & Infrastruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
Gastronomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
Hauswirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
Logistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />
Technischer Dienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />
Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />
Departement Finanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />
Aufnahme-Management . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />
Tarif- und Leistungswesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />
Rechnungswesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />
Controlling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />
Projekte und Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />
Managementsupport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />
Finanzkommentar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />
Anhang zur Jahresrechnung <strong>2009</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />
Revisionsbericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76<br />
3
4<br />
« Inmitten von Schwierigkeiten<br />
liegen günstige Gelegenheiten»<br />
Albert Einstein<br />
Unternehmen Editorial<br />
Regierungsrätin Heidi Hanselmann,<br />
Verwaltungsratspräsidentin und Vorsteherin<br />
des Gesundheitsdepartements des Kantons St. Gallen<br />
Diese Aussage von Albert Einstein hat<br />
Charme, beschreibt sie doch ungewollt<br />
und in unkonventioneller Weise das vergangene<br />
Geschäftsjahr. Dank der guten<br />
Zusammenarbeit und dem Engagement<br />
der Mitarbeitenden konnten – trotz da<br />
und dort lauernden Schwierigkeiten –<br />
wiederum viele günstige Gelegenheiten<br />
genutzt und dadurch nennenswerte Erfolge<br />
gefeiert werden.<br />
Auf dem richtigen Weg<br />
Der Verwaltungsrat hat an seinen acht<br />
Sitzungen viele Themen diskutiert, Berechnungen<br />
erstellt, eingereichte Vorschläge<br />
überdacht, Umsetzungsaufträge<br />
erteilt, Projekte zur Kenntnis genommen<br />
und verabschiedet. An seiner letztjährigen<br />
Klausurtagung hat er sich einmal<br />
mehr intensiv mit den Themen Bauten<br />
und der neuen Spitalfinanzierung Swiss-<br />
DRG auseinandergesetzt. Fit sein für<br />
zukünftige Herausforderungen heisst<br />
auch, sich mit diesen differenziert auseinanderzusetzen.<br />
Im Januar <strong>2009</strong> tagte der Verwaltungsrat<br />
im Kantonsspital St.Gallen. Er nahm die<br />
Gelegenheit wahr und besichtigte die<br />
Laborforschungsabteilung. Vor Ort<br />
tauschte sich der Verwaltungsrat mit den<br />
Fachleuten aus. Die vorgestellten Projekte<br />
zeigten eindrücklich auf, dass das<br />
Zentrumsspital auch im Bereich der Forschung<br />
Bedeutendes leistet. Anlässlich<br />
der Verwaltungsratssitzung im Juni <strong>2009</strong><br />
im Spital Flawil konnte nach differenziert<br />
durchgeführtem Bewerbungsverfahren<br />
Daniel Germann als Nachfolger von Hans<br />
Leuenberger gewählt werden. Und last<br />
but not least hat der Verwaltungsrat seine<br />
Novembersitzung im Spital Rorschach<br />
durchgeführt. Mit einer Impfaktion<br />
wollte der Verwaltungsrat die Mitarbeitenden<br />
ermuntern und motivieren, sich<br />
ebenfalls gegen die Grippe H1N1 impfen<br />
zu lassen. Wenn nicht zum Schutz für<br />
sich selbst, dann zum Schutz der immunschwächeren<br />
Personen, gegenüber denen<br />
die im Spital tätigen Mitarbeitenden<br />
eine grosse Verantwortung tragen.<br />
Bauen für die Zukunft<br />
Nachdem mehr als zehn Jahre (Baumoratorium)<br />
keine Spitalbauten realisiert<br />
werden konnten, ist der Nachholbedarf<br />
nicht nur augenfällig und ausgewiesen,<br />
er ist auch gross. Auch vor dem Hintergrund<br />
der freien Spitalwahl ist es wichtig,<br />
in die Spitäler zu investieren, um wettbewerbsfähig<br />
und attraktiv zu bleiben.<br />
Für unseren im schweizweiten Vergleich<br />
kostengünstigen Kanton muss es Ziel<br />
sein, die Patientinnen und Patienten im<br />
eigenen Kanton behandeln zu können.<br />
Der Verwaltungsrat freut sich, dass im<br />
Berichtsjahr denn auch verschiedene<br />
bauliche Erweiterungen und Optimierungen<br />
umgesetzt werden konnten. Am<br />
Kantonsspital St.Gallen wurde das Haus<br />
08 im Mai <strong>2009</strong> eingeweiht und in Betrieb<br />
genommen sowie mit der Sanierung<br />
des Hauses 57 begonnen. Ein wichtiger<br />
Grundstein wurde mit der Zustimmung<br />
des Kantonsrates im September<br />
<strong>2009</strong> für die Erweiterung des Hauses 24<br />
als Logistikzentrum des Kantonsspitals<br />
St.Gallen für die geplante zentrale Sterilgutaufbereitungsanlage<br />
(ZSVA) für die<br />
öffentlichen Spitäler im Kanton St.Gallen<br />
gelegt. Eine besondere Ehre für das Kantonsspital<br />
St.Gallen ist die Auszeichnung<br />
des Logistikzentrums mit dem bedeutendsten<br />
Logistikpreis der Schweiz, dem<br />
Swiss Logistics Award. Herzliche Gratulation!
Der Verwaltungsrat hat den Auftrag zur<br />
Wettbewerbsausschreibung für die erste<br />
von insgesamt drei Bauetappen erteilt.<br />
Die Ausschreibung für die Erstellung<br />
eines Neubaus auf dem Areal des Kantonsspitals<br />
St.Gallen ist im Juni <strong>2009</strong> erfolgt.<br />
Damit konnte ein weiterer bedeutender<br />
Meilenstein für die schritt weise<br />
bauliche Erweiterung und Erneuerung<br />
auf dem Spitalareal gesetzt werden.<br />
Für den Um- und Neubau am Spital Rorschach<br />
hat der Verwaltungsrat verschiedene<br />
Varianten eingehend diskutiert.<br />
Keine einfache Angelegenheit, geht es<br />
doch bei jeder Bauvorlage darum, die<br />
unterschiedlichsten Bedürfnisse wirtschaftlich<br />
sinnvoll und qualitativ hochstehend<br />
unter einen Hut zu bringen.<br />
Mit diesem Projektentscheid setzte der<br />
Verwaltungsrat erneut ein wichtiges Signal,<br />
dass die drei Spitäler auch künftig<br />
eine bedeutende Rolle in der Gesundheitsversorgung<br />
des Kantons St.Gallen<br />
erfüllen sollen.<br />
Meilensteine erreicht<br />
Im Rahmen des Projekts Patientenmanagement-System<br />
(PMS) wurden im Berichtsjahr<br />
die Module Dezentrales Patientenmanagement<br />
sowie die ärztliche<br />
Dokumentation mit der elektronischen<br />
Krankengeschichte im Spital Linth pilotiert.<br />
Konzeptionelle Arbeiten im Bereich<br />
der Pflege-Dokumentation sind angelaufen.<br />
Das Projekt ist ein bedeutender Pfeiler<br />
für die weitere elektronische Vernetzung<br />
der Spitalverbunde sowie ein wichtiger<br />
Meilenstein im Hinblick auf die<br />
Einführung von SwissDRG im Jahr 2012.<br />
Herzlichen Dank<br />
Die Aussage von Albert Einstein «Inmitten<br />
von Schwierigkeiten liegen günstige<br />
Gelegenheiten» ist Motivation für den<br />
Verwaltungsrat, sich auch in Zukunft mit<br />
hohem Engagement für das Kantonsspital<br />
St.Gallen einzusetzen, für ein Unternehmen<br />
mit drei Standorten, das gut<br />
gerüstet seine Aufgaben heute und morgen<br />
wahrnehmen will und kann. Der<br />
Verwaltungsrat will zusammen mit den<br />
Mitarbeitenden die neuen Herausforderungen<br />
angehen und seinen Beitrag dazu<br />
leisten, damit diese auch im kommenden<br />
Jahr zielgerichtet und erfolgreich gemeistert<br />
werden können.<br />
Der Verwaltungsrat des Kantonsspitals St.Gallen:<br />
Heidi Hanselmann, Regierungsrätin,<br />
Vorsteherin des Gesundheitsdepartements (Präsidentin VR)<br />
Yvonne Biri Massler, Pflegedirektorin, Linn AG<br />
Bruno Urban Glaus, Dr. oec. HSG, Sevelen (Vize-Präsident VR)<br />
Hugo Gmür, Dr. med., Facharzt für Allgemeinmedizin FMH, Kaltbrunn<br />
Leodegar Kaufmann, Dr. oec. HSG, Abtwil<br />
Walter Kohler, Wirtschaftsmediator SGO, Hondrich<br />
Felix Hans Sennhauser, Prof. Dr. med., St.Gallen<br />
Monika Stalder, Pflegedienstleiterin, Bächli (Hemberg)<br />
Guido Sutter, lic. oec. HSG und lic. iur., St.Gallen<br />
5<br />
Als Verwaltungsratspräsidentin, wie auch<br />
im Namen des gesamten Verwaltungsrates,<br />
ist es mir ein Anliegen, allen Mitarbeitenden<br />
für ihren unermüdlichen<br />
und kompetent geleisteten Einsatz zum<br />
Wohle der Patientinnen und Patienten<br />
herzlich zu danken. Insbesondere gebührt<br />
dem Geschäftsleiter Hans Leuenberger,<br />
welcher das Unternehmen seit<br />
29 Jahren erfolgreich führt, ein besonderes<br />
Dankeschön. Er lebt Albert Einsteins<br />
Leitsatz. Nicht zuletzt dank seiner um- und<br />
weitsichtigen Führungskompetenz hat<br />
das Kantonsspital St.Gallen unzählige Gelegenheiten<br />
erkannt, genutzt und zu dem<br />
entwickelt, was es heute ist, ein Zentrumsspital<br />
mit «besonderem Spirit».<br />
Regierungsrätin Heidi Hanselmann,<br />
Verwaltungsratspräsidentin<br />
und Vorsteherin des Gesundheitsdepartements<br />
des Kantons St. Gallen
6<br />
Unternehmen Editorial<br />
Als Zentrumsspital weiterhin<br />
gut positioniert<br />
Hans Leuenberger,<br />
Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
Mit verschiedenen Aktivitäten und<br />
Leistungen konnten im Berichtsjahr die<br />
strategischen Ziele des Kantonsspitals<br />
St.Gallen weiter untermauert werden.<br />
Von besonderer Bedeutung dabei ist der<br />
Abschluss eines Vertrages mit der Universität<br />
Zürich über die akademische<br />
Zusammenarbeit im Bereich der Lehre<br />
und Forschung; ist es doch unser erklärtes<br />
Ziel, medizinische Leistungen auf<br />
universitärem Niveau zu erbringen.<br />
Der Aufbau des Medizinischen Forschungszentrums<br />
konnte mit der Etablierung<br />
der Clinical Trial Unit (CTU) in einem<br />
ersten Schritt abgeschlossen werden.<br />
Sehr erfreulich ist, dass uns für diese Tätigkeiten<br />
namhafte Nationalfondsgelder<br />
zugesprochen wurden.<br />
Daneben wurden die bestehenden Netzwerke<br />
mit den übrigen Spitalverbunden<br />
ausgebaut und zum Teil auch neue Fel der<br />
erschlossen. Gleichzeitig sind weitere<br />
Anstrengungen zur Qualitätssicherung<br />
unternommen worden. Verschiedene<br />
Einzelbereiche konnten zusätzlich zertifiziert<br />
werden.<br />
Verbesserte Zusammenarbeit<br />
mit den Hausärzten<br />
Auf strategisch gleicher Ebene, wenn<br />
auch in einem ganz andern Feld, sind die<br />
vielfältigen Massnahmen zur Verbesserung<br />
der Zusammenarbeit mit den Hausärzten<br />
anzusehen. Erstmals in der Geschichte<br />
des Kantonsspitals St.Gallen<br />
fand ein gemeinsames Seminar mit Hausärzten<br />
und Chefärzten statt. Das war<br />
mehr als nur eine vertrauensbildende<br />
Massnahme, sind doch aus diesen Diskussionen<br />
Aktivitäten angestossen worden,<br />
die nun in ganz verschiedenen Gefässen<br />
weiter bearbeitet werden. Zudem<br />
gibt es seit dem 1. April <strong>2009</strong> eine institutionalisierte<br />
Kooperation zwischen<br />
dem Stadtärzteverein und dem Kantonsspital<br />
St.Gallen zum gemeinsamen Betrieb<br />
der Notfallorganisation in den Räumen<br />
der Zentralen Notfallstation. Die<br />
bisherigen Erfahrungen werden von beiden<br />
Seiten als sehr positiv bewertet.<br />
Diese Entwicklung hatv wesentlich auch<br />
die Schaffung einer leitenden Arztposition<br />
für Hausarztmedizin ermöglicht. Im<br />
Gleichschritt zu diesen Aktivitäten zwischen<br />
Kantonsspital St.Gallen und den<br />
niedergelassenen Ärzten verlaufen auch<br />
die Anstrengungen auf gesundheitspolitischer<br />
Ebene, was wiederum einen<br />
unterstützenden Effekt auf eine gute<br />
Zusammenarbeit hat.<br />
Betriebliches<br />
Chefärztekonferenz und Geschäftsleitung<br />
haben schon Ende des letzten Jah-<br />
res den Grundsatzentscheid gefällt, mit<br />
der Anschaffung eines Da-Vinci-Operationsroboters<br />
in diese mit grosser Wahrscheinlichkeit<br />
sich rasch entwickelnde<br />
Technologie einzusteigen. Damit wollen<br />
wir den frühest möglichen Einstieg von<br />
eigenen Chirurgen in die Lernkurve einer<br />
derartigen Technik sicherstellen. Wirtschaftlichkeitsrechnungen<br />
haben jetzt<br />
aber ergeben, dass wir im Rahmen der<br />
engen Finanzvorgaben dieses Vorhaben<br />
einstweilen zurückstellen müssen.<br />
Mit der Inbetriebnahme eines dritten<br />
Kernspintomographen Ende <strong>2009</strong> konnte<br />
die Servicequalität gegenüber den<br />
internen und externen Auftraggebern<br />
deutlich verbessert werden. Erste Umsetzungsschritte<br />
des neuen und erweiterten<br />
medizinischen Leistungsangebotes am<br />
Spital Flawil konnten bereits vollzogen<br />
werden. Der Projektabschluss erfolgt<br />
dann im kommenden Jahr. Damit ist die<br />
Strategie der Geschäftsleitung konsequent<br />
weitergeführt worden, wonach<br />
die Spitäler Rorschach und Flawil einesteils<br />
Nischenprodukte anbieten und andernteils<br />
das Zentrumsspital im Grundversorgungsbereich<br />
entlasten. Dieses<br />
Geschäftsmodell hat jetzt einen Reifegrad<br />
erreicht, der durchaus Vorzeigecharakter<br />
haben kann.
Dank<br />
Danken möchte ich allen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern für den vorbildlichen<br />
Einsatz im vergangenen Jahr. In<br />
Anbetracht der Tatsache, dass ich nach<br />
fast 30 Jahren zum letzten Mal das Editorial<br />
verfasse, möchte ich es nicht unterlassen,<br />
auch allen früheren Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern sowie den<br />
Führungsorganen und den politischen<br />
Behörden früherer Tage ganz herzlich zu<br />
danken. Sie haben ebenso dazu beige-<br />
Ein besonderer Höhepunkt war die Verleihung<br />
des «Swiss Logistics Award<br />
<strong>2009</strong>» an das Kantonsspital St.Gallen.<br />
Bei den teilnehmenden Betrieben handelt<br />
es sich in der Regel um grosse private<br />
und öffentliche Unternehmen, bei denen<br />
die Logistik eine zentrale Rolle spielt.<br />
Erstmals hat sich nun ein Spital in diesem<br />
Bereich auszeichnen können. Damit<br />
kommt zum Ausdruck, dass die Logistik<br />
auch in einem Spital eine enorm wichtige<br />
Rolle für eine erfolgreiche Tätig keit des<br />
Gesamtunternehmens einnimmt.<br />
Die Umsetzung der vom Parlament erlassenen<br />
neuen Verordnung über die Besoldung<br />
der Kaderärzte ist für einen so<br />
grossen und vielfältigen Betrieb wie das<br />
Kantonsspital St.Gallen eine grosse Herausforderung.<br />
Unter direkter Federführung<br />
des CEO konnte auf der Basis eines<br />
Pilotbetriebes ein Umsetzungskonzept in<br />
sozialpartnerschaftlicher Zusammenarbeit<br />
mit den betroffenen Kaderärzten<br />
entwickelt werden, das im kommenden<br />
Jahr dem Verwaltungsrat unterbreitet<br />
werden kann.<br />
Positives Finanzergebnis<br />
Besonders erfreut darf zur Kenntnis genommen<br />
werden, dass der Globalkredit<br />
um 3,5 Millionen Franken unterschritten<br />
werden konnte. Verantwortlich für dieses<br />
tragen, dass sich das Kantonsspital<br />
St.Gallen zu einem Unternehmen mit<br />
überregionaler Ausstrahlung der heutigen<br />
Ausprägung entwickelt hat.<br />
Ein besonderer Dank gebührt meinen<br />
Kolleginnen und Kollegen der Geschäftsleitung.<br />
Die in jeder Beziehung hervorragende<br />
Zusammenarbeit hat sich mit<br />
Bestimmtheit sehr positiv auf das Betriebsgeschehen<br />
ausgewirkt. In unseren<br />
gute Ergebnis sind einesteils die grosse<br />
Nachfrage nach unseren Leistungen und<br />
anderseits ein straffes Kostenmanagement<br />
unter direktem Einbezug der Kliniken,<br />
Institute und Fachbereiche im<br />
Zusammenwirken mit den Exponenten<br />
des Departementes Finanzen.<br />
Bedeutung der Unternehmenskultur<br />
Der Schreibende darf auf fast 30 Jahre<br />
Tätigkeit in leitender Position am Kantonsspital<br />
St.Gallen zurückblicken. Unter<br />
diesen Vorzeichen sei eine persönliche<br />
Anmerkung im Sinne einer Erkenntnis<br />
auch im <strong>Geschäftsbericht</strong> gestattet. Tragendes<br />
Fundament eines erfolgreichen<br />
Spitals ist eine Unternehmenskultur, die<br />
ich für unser Spital wie folgt umschreiben<br />
möchte:<br />
Unsere Unternehmenskultur ist eine von<br />
gegenseitigem Respekt geprägte Grundhaltung<br />
aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
mit dem Ziel, ein leistungsförderndes<br />
Arbeitsklima zu schaffen. Ergänzt<br />
wird diese Unternehmenskultur<br />
durch eine partizipative Entscheidungs-,<br />
eine Sicherheit gebende Veränderungs-,<br />
eine offene Fehler- und eine inspirierende<br />
Lernkultur. Diese Kulturen sind der<br />
starke Unterbau zur optimalen Erreichung<br />
der Unternehmensziele mit formaler<br />
Hilfe einer auf die Besonderheiten<br />
7<br />
Bemühungen um eine kompetente und<br />
akzeptierte Führung unseres grossen<br />
Unternehmens werden wir vom Verwaltungsrat<br />
unter der Leitung von Frau Regierungsrätin<br />
Heidi Hanselmann wirkungsvoll<br />
unterstützt. Auch dafür möchte<br />
ich mich ganz herzlich bedanken.<br />
Besondere Erwähnung bedarf auch die<br />
konstruktive Zusammenarbeit mit dem<br />
Gesundheitsdepartement und der Revisionsstelle.<br />
eines Zentrumsspitals ausgerichteten Organisationsstruktur.<br />
Wesentliche Orientierungspunkte<br />
gibt das Leitbild. Prägendes<br />
Merkmal einer derartigen Unternehmenskultur<br />
ist, dass diese sowohl<br />
nach innen als auch nach aussen positiv<br />
wahrgenommen wird.<br />
Der CEO ist zugleich oberster Kulturträger<br />
eines Unternehmens. Zur Weiterführung<br />
dieser Kultur hat der Verwaltungsrat einen<br />
weisen Entscheid gefällt und Dr. Daniel<br />
Germann mit Arbeitsbeginn am 1. Mai<br />
2010 zu meinem Nachfolger gewählt.<br />
Hans Leuenberger,<br />
Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung
8<br />
Unternehmen Geschäftsleitung<br />
Organigramm<br />
Kantonsspital St. Gallen<br />
Organigramm Kantonsspital St.Gallen<br />
Allgemeine<br />
Innere Medizin<br />
Angiologie<br />
Endokrinologie/<br />
Diabetologie/Osteologie<br />
Gastroenterologie/<br />
Hepatologie<br />
Infektiologie/<br />
Spitalhygiene<br />
Kardiologie<br />
Med. Intensivstation<br />
Nephrologie/<br />
Transplantationsmedizin<br />
Onkologie/<br />
Hämatologie<br />
Pneumologie/<br />
Schlafmedizin<br />
Psychosomatik<br />
Rheumatologie/<br />
Rehabilitation<br />
Stabsdienste<br />
Anästhesiologie<br />
Chir. Intensivstation<br />
Chirurgie<br />
Frauenklinik<br />
Hand-, Plastische und<br />
Wiederherstellungschirurgie<br />
Orthopädische<br />
Chirurgie<br />
Urologie<br />
Augenklinik<br />
Hals-Nasen-Ohrenklinik<br />
Neurochirurgie<br />
Neurologie<br />
Nuklearmedizin<br />
Pathologie<br />
Radiologie<br />
Radio-Onkologie<br />
Rechtsmedizin<br />
Anästhesiologie<br />
Chirurgie<br />
Innere Medizin<br />
Orthopädische<br />
Chirurgie<br />
Radiologie<br />
Belegärzte: HNO<br />
Anästhesiologie<br />
Chirurgie<br />
Innere Medizin<br />
Palliative Care<br />
Radiologie<br />
Belegärzte: HNO,<br />
Orthopädie, Urologie<br />
Medizinisches<br />
Departement I<br />
Medizinisches<br />
Departement II<br />
Medizinisches<br />
Departement III<br />
Medizinisches<br />
Departement IV<br />
Spital Rorschach<br />
Spital Flawil<br />
Direktion<br />
Stabsdienste<br />
Koordinator<br />
Geschäftsführung<br />
Rechtsdienst<br />
Informatik<br />
Personaldienst<br />
Qualitätsmanagement<br />
Seelsorge<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Departement<br />
Interdisziplinäre<br />
medizinische Dienste<br />
Departement<br />
Pflege<br />
Departement<br />
Betrieb & Infrastruktur<br />
Departement<br />
Finanzen<br />
Zentrale<br />
Notfallaufnahme<br />
Dermatologie/<br />
Allergologie<br />
Brustzentrum<br />
Palliativzentrum<br />
Muskelzentrum/<br />
ALS clinic<br />
Spitalapotheke<br />
Beratungs- und<br />
Sozialdienst<br />
Medizinisches<br />
Forschungszentrum<br />
REA 2000 –<br />
Zentrum für Reanimations-<br />
und Simulationstraining<br />
Stabsdienste<br />
Rettungsdienst<br />
St.Gallen<br />
Kliniken/Fachbereiche<br />
OPS/Anästhesiologie<br />
Rorschach<br />
Flawil<br />
Gastronomie<br />
Hauswirtschaft<br />
Logistik<br />
Technischer Dienst<br />
Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung<br />
Aufnahme-Management<br />
Tarif- und Leistungswesen<br />
Rechnungswesen<br />
Controlling<br />
Projekte + Entwicklung<br />
Managementsupport/<br />
Honorare<br />
Unternehmensweit<br />
Standort St.Gallen<br />
Standort Rorschach<br />
Standort Flawil<br />
Farbcode:
Geschäftsleitung<br />
Kantonsspital St. Gallen<br />
Mitglieder der Geschäftsleitung (im Rohbau der Pathologie und Rechtsmedizin) des Kantonsspitals St. Gallen im Berichtsjahr <strong>2009</strong> waren:<br />
von links nach rechts:<br />
Dr. med. Daniel Germann, Departement Interdisziplinäre medizinische Dienste<br />
Dr. med. Maurus Pfister, Medizinisches Departement Rorschach<br />
PD Dr. med. Simon Wildermuth, Medizinisches Departement IV<br />
Prof. Dr. med. Peter Bischoff, Medizinisches Departement III,<br />
Nicole Mösli, Departement Pflege<br />
Prof. Dr. med. Hans-Peter Schmid, Medizinisches Departement II<br />
Dr. med. Heinz Itin, Medizinisches Departement Flawil<br />
Thomas Sojak, Departement Betrieb & Infrastruktur<br />
Prof. Dr. med. Christa Meyenberger, Medizinisches Departement I<br />
René Thurnheer, Departement Finanzen<br />
Hans Leuenberger, Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
9
10<br />
Unternehmen Managementdiskussion<br />
Netzwerke als Erfolgsrezept<br />
für Effizienz und Qualität<br />
Das Kantonsspital St.Gallen konnte im vergangenen Jahr viele Ziele erreichen; die<br />
Netzwerke im Bereich der Leistungserbringung weiter ausbauen und den Globalkredit<br />
um rund drei Millionen Franken unterschreiten. Trotz dieser guten Ergebnisse<br />
wird die Zukunft für das Unternehmen nicht einfach. Die Ansprüche an die<br />
moderne Medizin werden immer grösser, und auf der Suche nach qualifizierten<br />
Mitarbeitenden müssen neue Wege eingeschlagen werden. Die Verantwortlichen<br />
des Kantonsspitals St.Gallen sind aber dennoch optimistisch.<br />
Managementdiskussion<br />
In der Managementdiskussion werden jeweils die<br />
wichtigsten Themen und Projekte, die das<br />
Kantonsspital St.Gallen beschäftigen, vertieft<br />
diskutiert und beleuchtet. Teilgenommen haben<br />
Heidi Hanselmann, Regierungsrätin und Verwaltungsratspräsidentin<br />
der Spitalverbunde des<br />
Kantons St.Gallen, Hans Leuenberger, Direktor und<br />
Vorsitzender der Geschäftsleitung, sowie Daniel<br />
Germann, designierter Direktor und Vorsitzender<br />
der Geschäftsleitung.
Wurden <strong>2009</strong> alle gesetzten Ziele erreicht?<br />
Hans Leuenberger: Wir haben einmal<br />
mehr sehr diszipliniert daran gearbeitet,<br />
diese zu erreichen. Das Gros konnte deshalb<br />
auch ganz oder annähernd erreicht<br />
werden. Das Erfreulichste aber war, dass<br />
der Globalkredit um rund drei Millionen<br />
Franken unterschritten werden konnte.<br />
Aus politischer Sicht ist das natürlich sehr<br />
wichtig. Möglich gemacht hat das vor<br />
allem der grosse Einsatz der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. Man kann es gar<br />
nicht oft genug betonen – das Kollektiv<br />
leistet dies. Das ist ein sehr schönes Ergebnis,<br />
und es erfüllt uns mit grossem<br />
Stolz. Bei der Ausgangslage, die wir hatten,<br />
ist das keine Selbstverständlichkeit.<br />
Daniel Germann: Erwähnenswert ist in<br />
diesem Zusammenhang auch die Umset-<br />
zung des internen Weiterbildungskonzepts<br />
unserer Bildungskommission. Mit<br />
diesem vierstufigen Konzept können die<br />
sachlich-fachlichen Schulungen aufgefrischt<br />
werden, die im Laufe der Zeit etwas<br />
in Vergessenheit geraten sind. Das<br />
ist vor allem im Hinblick auf die Zukunft<br />
unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
ein sehr wichtiger Schritt. Wir haben<br />
derzeit zwar viele hervorragende Leute,<br />
doch es wird immer schwieriger, diese zu<br />
behalten und neue zu finden.<br />
Was waren die Meilensteine im vergang<br />
enen Jahr?<br />
Hans Leuenberger: Wir kamen in der<br />
Umsetzung unserer Unternehmensstrategie<br />
gut voran. Massgeblich dazu beigetragen<br />
haben der Aufbau des medizinischen<br />
Forschungszentrums und die<br />
Lehr- und Forschungskooperation mit<br />
11<br />
der Universität Zürich. Zwei wichtige<br />
Pfeiler, die helfen, uns hier glaubwürdig<br />
zu positionieren. Ebenso konnten wir die<br />
Zusammenarbeit mit den Hausärzten<br />
ausbauen. Ein gutes Beispiel dafür ist die<br />
Zentrale Notfallstation. In der Notfall-<br />
Praxis der Zentralen Notfallaufnahme des<br />
Kantonsspitals St.Gallen leisten abends<br />
und am Wochenende Hausärzte Dienst.<br />
Unterdessen beteiligen sich fast 30 Hausärzte<br />
daran. Zudem haben wir mit Chef-<br />
und Hausärzten konkrete Massnahmen<br />
und Projekte erarbeitet, welche die Zusammenarbeit<br />
weiter verbessern.<br />
Daniel Germann: Neben der Vernetzung<br />
auf der Führungs- und Prozessebene haben<br />
wir auch im Supportbereich und in<br />
der Logistik grosse Fortschritte gemacht.<br />
Bei der Vernetzung der Informatik unter<br />
den Spitalverbunden, dem Bildaustausch<br />
sowie der Bildbearbeitung und -archivierung<br />
in der Radiologie und mit der Bau-<br />
Gesamtmachbarkeitsstudie. Die ganzheitliche<br />
und innovative Neugestaltung<br />
und Vernetzung unserer Logistikprozesse<br />
wurde schliesslich mit dem «Swiss Logistics<br />
Award <strong>2009</strong>» ausgezeichnet, dem<br />
bedeutendsten Logistikpreis der Schweiz.<br />
Darauf sind wir besonders stolz.<br />
Heidi Hanselmann: Diese Auszeichnung<br />
macht auch deutlich, dass unsere Bemühungen<br />
Schritte in die richtige Richtung<br />
sind. Vernetzungen oder anders gesagt,<br />
unsere Netzwerkstrategie ist und hat<br />
Zukunft. Sie hilft, Expertenwissen im Bereich<br />
der Medizin, Pflege und Therapie<br />
kantonsweit zur Verfügung zu stellen.<br />
Sie ermöglicht ebenfalls, weitere Bereiche<br />
sinnvoll zusammenzulegen, so<br />
geschehen mit der Neukonzeption des<br />
Hauses 24. Künftig soll nicht mehr jedes<br />
einzelne Spital die hohen Qualitätsansprüche<br />
von Swissmedic mit grossem<br />
finanziellem Aufwand umsetzen müssen,<br />
sondern dies soll nur noch an einem Ort<br />
geschehen. Die Menge der zu bearbeitenden<br />
Sterilguteinheiten wird konzentriert<br />
und erhöht, was zu tieferen Stückpreisen<br />
führt.
12<br />
Unternehmen Managementdiskussion<br />
Hans Leuenberger: Neben der Sterilisation<br />
ist aber auch die gesamte Logistikzentrale<br />
im Haus 24 untergebracht. Dort<br />
werden die medizinischen Versorgungsgüter<br />
angeliefert und für die Verteilung<br />
auf die einzelnen Stationen vorbereitet.<br />
In einem so grossen Betrieb wie dem<br />
unseren ist das eine gigantische Herausforderung.<br />
Das Haus 24 ist quasi das<br />
« Der Globalkredit<br />
wurde um drei<br />
Millionen Franken<br />
unterschritten»<br />
Gehirn der ganzen Versorgung des Kantonsspitals<br />
St.Gallen und in Teilbereichen<br />
auch für die Regionalspitäler.<br />
Warum braucht es überhaupt Netz werke?<br />
Funktionieren sie einfach besser oder<br />
ist es auch eine Strategie zur Existenzsicher<br />
ung?<br />
Heidi Hanselmann: Netzwerke sind ein<br />
Gebot der Stunde und ein Schlüssel zum<br />
Erfolg. Der Kanton ist bestrebt, dass in<br />
jeder Region ein möglichst chancengleiches<br />
Angebot besteht. Dieses Argument<br />
war auch bei der Diskussion der<br />
Strategie Quadriga II ein gewichtiges. Mit<br />
Netzwerken können nicht nur Angebote<br />
konzentriert werden, sondern Fachwis-<br />
sen vom Zentrumsspital St.Gallen in die<br />
Regionen transferiert werden gemäss<br />
dem Motto «Wissen verdoppelt sich,<br />
wenn man es teilt». Ein weiterer Vorteil<br />
der Netzwerke ist, dass in verschiedenen<br />
Bereichen die gleichen Standards kantonsweit<br />
eingeführt werden.<br />
Hans Leuenberger: Netzwerke haben<br />
einerseits einen unternehmerischen Ansatz,<br />
wo man Leistungen insgesamt abgestimmt<br />
erbringen möchte, sodass sie<br />
effizient sind und die Qualität stimmt.<br />
Andererseits gibt es Netzwerke, die primär<br />
auf das Wohl des Patienten ausgerichtet<br />
sind, unabhängig von deren<br />
Wohnort. Die Behandlung von hoch akuten<br />
Krankheiten wie zum Beispiel Herzinfarkt<br />
oder Schlaganfall erfolgt nach<br />
abgestimmten Regeln, an die sich Hausärzte,<br />
Regionalspitäler und das Zentrumsspital<br />
halten. Das Feld der Absprachen<br />
im Rahmen der Netzwerke ist unbegrenzt.<br />
So wird derzeit gerade geprüft,<br />
wie die Zusammenarbeit der Rettungsdienste<br />
optimiert werden kann.<br />
Gibt es in Anbetracht der grossen Kosten<br />
im Gesundheitswesen nicht auch politische<br />
Widerstände gegen dieses System?<br />
Heidi Hanselmann: Doch, die gibt es,<br />
das gehört zur politischen Arbeit. Wir<br />
haben aber einen Trumpf in der Hand,<br />
der sticht. Unsere Strategie kann einen<br />
Leistungsausweis vorlegen. Im gesamt-<br />
schweizerischen Brutto-Kostenvergleich<br />
belegt der Kanton St.Gallen nämlich einen<br />
der vorderen, kostengünstigen Plätze.<br />
Diese gute Positionierung ist auch<br />
eine Folge der konsequenten Umsetzung<br />
der Strategie Quadriga II, der Leistungskonzentrationen<br />
mit Netzwerkbildung.<br />
Netzwerke entstehen aber nicht von alleine.<br />
Die Mitarbeitenden müssen dafür<br />
gewonnen werden. Nicht alle sind von<br />
Beginn an begeistert, weil die Einführung<br />
immer auch mit Veränderungen gekoppelt<br />
ist. Es liegt in der Natur des Menschen,<br />
dass er Veränderungen nicht von<br />
selbst liebt.<br />
Daniel Germann: Schliesslich ist es nicht<br />
so wichtig, wie gross ein Netzwerk ist.<br />
Man gibt immer einen Teil seiner Autonomie<br />
ab. Aber man gewinnt dadurch<br />
auch sehr viel – vorausgesetzt, man ist<br />
bereit, diesen Schritt zu machen und zu<br />
erkennen, dass der Profit, den man daraus<br />
zieht, viel grösser ist als das, was<br />
man einbringt. Das fällt nicht jedem<br />
gleich leicht, aber die meisten Leute merken<br />
es irgendwann doch.<br />
Was wird das Unternehmen Kantonsspital<br />
St.Gallen 2010 politisch und strategisch<br />
bewegen?<br />
Heidi Hanselmann: Da gibt es viel Herausforderndes,<br />
das wir gemeinsam anpacken<br />
müssen. Dieses «gemeinsam» ist<br />
für mich ebenfalls ein Erfolgsfaktor des<br />
Heidi Hanselmann Hans Leuenberger
Kantonsspitals St.Gallen. Der starke<br />
Teamgeist und die grosse Leistungsbereitschaft<br />
der Mitarbeitenden ist spürbar. Um<br />
diese aufrechtzuerhalten und eine Ar-<br />
« Man muss sich<br />
immer wieder<br />
fragen, welche<br />
Ausgaben nötig<br />
sind und welche<br />
nicht.»<br />
beitssituation zu schaffen, in der sich das<br />
Personal wohl fühlt und es seine Qualitäten<br />
einsetzen kann, braucht es aber<br />
auch bauliche Massnahmen. Deshalb gehören<br />
Bauprojekte mit zu den grossen<br />
Herausforderungen dieses Jahres.<br />
Die anstehende Budgetrunde wird uns<br />
besonders fordern. Eine weitere Hürde,<br />
die im Jahr 2010 genommen werden<br />
muss, ist die Umsetzung des Patientenmanagement-Systems<br />
(PMS). Im Hinblick<br />
auf die Einführung von SwissDRG ist diese<br />
Informatikstruktur für einen soliden<br />
Start mitverantwortlich. Trotz anstehender<br />
Herausforderungen bin ich zuversichtlich,<br />
dass wir die Hürden erfolgreich<br />
schaffen werden, denn das Kantonsspital<br />
St.Gallen ist mit seiner Philosophie und<br />
den kompetenten Mitarbeitenden – nota<br />
Daniel Germann<br />
bene als grösstes nicht-universitäres Zentrumsspital<br />
der Schweiz – gut aufgestellt.<br />
Hans Leuenberger: Natürlich hängt die<br />
Entwicklung eines Spitals nicht zuletzt<br />
von seiner wirtschaftlichen Potenz ab.<br />
Dass es immer härter wird, hört man<br />
doch dauernd und überall. In meinen 30<br />
Dienstjahren habe ich solche Situationen<br />
oftmals erlebt. Man muss sich immer<br />
wieder fragen, welche Ausgaben nötig<br />
sind und welche nicht. Ein gewisses Optimierungspotenzial<br />
ist manchmal vorhanden.<br />
Wichtig ist, dass man immer<br />
versucht, eine vernünftige Medizin zu<br />
machen.<br />
Wenn Sie, Herr Leuenberger, auf Ihre Zeit<br />
am Kantonsspital St.Gallen zurückblicken,<br />
welches sind die grössten Veränderungen,<br />
die Ihnen aufgefallen sind?<br />
Hans Leuenberger: Das Markanteste<br />
und Eindrücklichste war sicherlich die<br />
Entwicklung des Spitals von einer kantonalen<br />
Dienststelle zu einem Unternehmen.<br />
Es war nicht einfach, das Unternehmerische<br />
in den Spitalbetrieb zu integrieren,<br />
ohne dass die Menschlichkeit dabei<br />
verloren geht. Aber auch die Entwicklung<br />
der Informatik, von der bei meinem<br />
Amtsantritt vor 30 Jahren wenig vorhanden<br />
war, gehört dazu. Aber schliesslich<br />
hat dank der Informatik auch eine zunehmende<br />
Spezialisierung stattgefunden,<br />
und diese Spezialisierung und Sub-<br />
13<br />
spezialisierung ist ein weiteres Phänomen<br />
der Spitalentwicklung während meiner<br />
Amtszeit.<br />
Wie wirkt sich diese Spezialisierung auf<br />
den Spitalbetrieb aus?<br />
Hans Leuenberger: Die Kunst dabei ist,<br />
all diese neuen Spezialgebiete und Spezialisten<br />
in das Unternehmen zu integrieren<br />
und vor allem zu vernetzen. Wir<br />
machen das mit neuen Bereichen, wie<br />
beispielsweise dem Brustzentrum oder<br />
dem Beckenbodenzentrum, Tumor-<br />
Boards oder gemeinsamen Sprechstunden.<br />
So muss sich heute ein Rheumatologe,<br />
der mit einem Orthopäden zusammenarbeiten<br />
will, nicht mehr durch die<br />
Departemente kämpfen, sondern kann<br />
direkt etwas mit seinem Kollegen vereinbaren.<br />
Dank diesen Strukturen kann heute<br />
jeder Einzelne zur besseren Versorgung<br />
des Patienten aktiv werden. Unser<br />
ganzes Tun ist auf das Wohl der Region<br />
und im Speziellen des Patienten ausgerichtet.<br />
« Unser Tun ist<br />
auf das Wohl der<br />
Patientinnen<br />
und Patienten<br />
ausgelegt.»
Reportage Stroke Unit<br />
Time is Brain – Die Stroke Unit<br />
am Kantonsspital St.Gallen<br />
Hirnschlag ist die dritthäufigste Todesursache in der<br />
Schweiz und Hauptgrund für die frühzeitige Behinderung<br />
erwachsener Menschen. Pro Jahr erleiden<br />
mehr als 12 000 Personen einen Hirnschlag. Um die<br />
Behandlung von Schlaganfallpatienten zu verbessern,<br />
wurde am 1. April 2005 am Kantonsspital St.Gallen<br />
ein Schlaganfallzentrum mit einer sogenannten<br />
Stroke Unit eröffnet. Das zugehörige Stroke Team ist<br />
interdisziplinär organisiert und umfasst Ärzte sowie<br />
Pflege- und Rehabilitationspersonal aus verschiedenen<br />
Fachgebieten. Dieses Team war es auch, das dem<br />
ehemaligen Topmanager Jörg Ackermann half, nach<br />
einem Hirnschlag wieder ein eigenständiges Leben<br />
führen zu können.<br />
15
16<br />
Reportage Stroke Unit<br />
Es hätten ganz normale Urlaubstage in<br />
Sardinien werden sollen, damals im Sommer<br />
2006. Jörg Ackermann spielte draussen<br />
mit seinem Sohn Fussball, als er<br />
plötzlich stürzte und mit dem Kopf auf<br />
dem harten Untergrund aufschlug. Trotz<br />
diverser Schürfungen ging er mit seinem<br />
Sohn zu Fuss zurück ins Ferienhaus,<br />
duschte dort, traf sich später mit seiner<br />
Familie zum Abendessen und ging anschliessend<br />
zu Bett. «Am nächsten Morgen<br />
merkte ich, dass ich in der Nacht<br />
ziemlich stark geschwitzt hatte, es war<br />
mir unwohl», erzählt Ackermann. «Nach<br />
dem Aufstehen holte ich dann aber trotzdem<br />
wie gewohnt Brötchen und Zeitung,<br />
frühstückte mit der Familie und legte<br />
mich danach auf einen Liegestuhl, um<br />
die Zeitung zu lesen. Plötzlich begann<br />
meine linke Hand zu zittern und ich war<br />
nicht mehr in der Lage, die Zeitung festzuhalten.<br />
Zudem hatte ich das Gefühl,<br />
dass sich ein Schleier über meine Augen<br />
legte, der aussah wie Eisblumen.»<br />
«Es legte sich ein Schleier über<br />
meine Augen, der aussah wie<br />
Eisblumen .»<br />
Bei einem Schlaganfall muss rasch gehandelt werden.<br />
Nach telefonischer Rücksprache mit<br />
einem befreundeten Arzt wurde der Familienvater<br />
umgehend in ein Spital eingeliefert.<br />
«Die fuhren wie die Irren und<br />
die Ärztin im Krankenwagen war ständig<br />
am Telefon – da wusste ich, dass irgend<br />
etwas Bedrohliches vorlag», so Ackermann<br />
im Rückblick auf damals. Man<br />
brachte ihn in eine kleine Ambulanz, die<br />
mit seinem Fall offensichtlich hoffnungslos<br />
überfordert war. Nach wenigen Untersuchungen<br />
wurde er in einem Bett auf<br />
dem Gang abgestellt. «Dann legte sich<br />
wieder dieser Schleier über meine Augen.<br />
Was mir fehlte, wusste ich immer<br />
noch nicht. Ich spürte zwar, dass meine<br />
linke Gesichtshälfte etwas herunterhing.<br />
Dass meine linke Körperseite gelähmt<br />
war, nahm ich nicht wahr.» Glücklicherweise<br />
konnte er schnell in ein nahegelegenes<br />
Universitätsspital mit neurologischer<br />
Abteilung verlegt werden, wo<br />
umgehend eine Kernspintomografie seines<br />
Gehirns gemacht wurde. Ohne diese<br />
Untersuchung hätte die Rega ihn nicht<br />
aus Italien in die Schweiz zurückgeflogen.<br />
«Es bestanden Bedenken, ob ich in<br />
meinem Zustand den Heimflug in 8000 m<br />
Höhe schadlos überstehe», ist der ehemalige<br />
Topmanager heute überzeugt.<br />
Nach der Ankunft auf dem Flughafen<br />
Altenrhein brachte man ihn unverzüglich<br />
in die Stroke Unit des Kantonsspitals<br />
St.Gallen. «Zu dieser Zeit hatte ich noch<br />
keine Ahnung, was ‹Stroke› bedeutet –<br />
ich wusste ja noch nicht einmal, was ich<br />
genau hatte», sagt Ackermann. Nach<br />
eingehenden Untersuchungen wurde<br />
klar: Er hatte sich bei seinem Sturz in<br />
Sardinien eine Halsschlagader verletzt,<br />
was schliesslich zur gestörten Blutversorgung<br />
der versorgten Hirnhälfte und<br />
schliesslich zum Hirnschlag führte. Das<br />
Ärzteteam entschied nach zunehmender<br />
Verschlechterung des Bewusstseins des<br />
«Ich fühlte mich<br />
wie ein 50-jähriges Baby. »<br />
Patienten, einen grossen Teil von seinem<br />
Schädel abzutragen, um den Hirndruck<br />
zu reduzieren. «Dies war ein lebensrettender<br />
Eingriff», betont Prof. Dr. Bruno<br />
Weder, Leiter der Stroke Unit am Kantonsspital<br />
St.Gallen. «Er war notwendig<br />
wegen einer ausgeprägten Hirnschwellung,<br />
die nicht anders unter Kontrolle<br />
gehalten werden konnte. Solche mas-
Jörg Ackermann: «Was mir fehlte, wusste ich immer noch nicht.»<br />
siven Eingriffe sind Patienten und Angehörigen<br />
im ersten Moment nur schwer<br />
zu vermitteln.»<br />
Der Eingriff verlief gut und Jörg Ackermann<br />
konnte rasch in das Überwachungszimmer<br />
auf der Stroke Unit verlegt<br />
werden. Dort wurde ihm erstmals<br />
bewusst, dass er weder seinen linken<br />
Arm noch das linke Bein bewegen konnte.<br />
Auch aufrecht sitzen konnte er nicht –<br />
einzig im Bett liegen. «Ich habe mich<br />
gefühlt wie ein 50-jähriges Baby. Umso<br />
wichtiger war für mich in dieser Zeit, dass<br />
meine Familie zu mir hielt und mich jeden<br />
Tag besuchte. Dass mein Chef mir<br />
eines Tages eröffnete, dass ich mir keine<br />
Gedanken um meinen Job machen müsse<br />
sondern erst gesund werden solle, hat<br />
mich beruhigt. Wenn ich wieder zurückkommen<br />
würde, werde für mich geschaut.<br />
Das war der Moment, in dem für mich<br />
der Heilungsprozess wirklich begann.»<br />
Eiserner Wille in der Rehabilitation<br />
Die Körperfunktionen waren nach dem<br />
Schlaganfall stark eingeschränkt. Seine<br />
linke Körperhälfte blieb gelähmt, er war<br />
auf einen Rollstuhl angewiesen und auch<br />
das Schlucken fiel ihm schwer. In der Rehabilitation<br />
wurde versucht, einen möglichst<br />
grossen Teil seiner Körperfunktionen<br />
nach und nach einzuüben und<br />
aufzutrainieren. «Es war ein sehr strenges<br />
Programm, am Abend war ich jeweils<br />
völlig erschöpft», erinnert er sich. Sein<br />
grösster Wunsch war nach wie vor, wieder<br />
ins Berufsleben zurückzukehren.<br />
Darum begann er nach der sechsmona-<br />
«Mein Leben ist nun anders, aber<br />
nicht schlechter. »<br />
tigen Rehabilitation eine teilstationäre<br />
Rehabilitation und Arbeitsproben. Noch<br />
heute absolviert er täglich selbständig<br />
während der Rehabilitation erlernte<br />
Übungen, was jeweils über zwei Stunden<br />
dauern kann. «Dies», so Ackermann,<br />
«grenzt schon fast an Leistungssport.»<br />
Der ehemalige Topmanager ist heute<br />
nicht mehr im operativen Geschäft tätig.<br />
Er arbeitet aber unterdessen zu rund 25<br />
Prozent, nimmt diverse Verwaltungsrats-<br />
17<br />
mandate in verschiedenen Tochtergesellschaften<br />
seines Arbeitgebers wahr und<br />
ist so wieder in das Unternehmen integriert.<br />
Anhaltend funktionieren einzelne Tätigkeiten<br />
und Wahrnehmungen nicht mehr<br />
wie früher, sagt Ackermann. «Meine Tiefenlageempfindung<br />
in den Extremitäten<br />
ist immer noch beeinträchtigt. Wenn mir<br />
beispielsweise meine Frau im Dunkeln<br />
über die Finger der linken Hand streicht,<br />
registriere ich dies wohl, aber ich kann<br />
nicht sagen, welchen Finger sie berührt.<br />
Zudem habe ich belanglose Defizite im<br />
Multitasking und meine Mobilität auf der<br />
linken Körperhälfte ist immer noch leicht<br />
eingeschränkt. So gehe ich, wenn ich in<br />
einem Hotel bin, am Abend zur Rezeption<br />
und lasse mir den Knopf am rechten<br />
Hemdärmel öffnen. Am nächsten Morgen<br />
lasse ich mir den Knopf von der Rezeptionistin<br />
dann wieder schliessen. Ich<br />
musste lernen, Hilfe anzunehmen.»<br />
Akzeptieren musste er auch, dass viele<br />
seiner früheren Hobbys für ihn nicht<br />
mehr in Frage kommen. Dazu gehört das
18<br />
Reportage Stroke Unit<br />
«Es ist wichtig, die Symptome eines<br />
Schlaganfalls zu erkennen. »<br />
Segeln, was er 33 Jahre lang intensiv<br />
betrieben hatte. «Ich habe versucht, weiterzumachen.<br />
Sogar bei einer Gruppe,<br />
die Boote für Behinderte umbaut, habe<br />
ich angefragt. Aber dies war alles zu aufwändig<br />
und ich musste schliesslich einsehen,<br />
dass es nicht mehr geht. Stattdessen<br />
habe ich alternative Möglichkeiten<br />
und Beschäftigungen entdeckt, wie zum<br />
Beispiel die Philosophie oder eine weitere<br />
Sprache zu erlernen. Ich bin ein anderer<br />
Mensch geworden – gelassener und<br />
überlegter. Mein Leben ist nun anders,<br />
aber nicht schlechter», sagt der Ex-Manager<br />
und gibt sich optimistisch. Angst<br />
vor einem weiteren Hirnschlag hat er<br />
nicht. «Ich weiss jetzt, dass ich in einem<br />
solchen Fall medizinisch gut versorgt<br />
wäre.»<br />
«Jörg Ackermanns Fall ist ein Paradebeispiel<br />
dafür, dass es Schlaganfallpatienten<br />
in der Rehabilitation viel weiter bringen<br />
können, als man in der Akutphase in den<br />
kühnsten Träumen erhoffen kann», sagt<br />
Stroke Unit Leiter und Neurologe Prof.<br />
Dr. Bruno Weder. «Der Mann hatte einen<br />
unglaublichen Willen und eine eiserne<br />
Disziplin.» Wenn auch etwas spektakulär,<br />
stehe dieser Fall stellvertretend für<br />
zahlreiche Patienten auf ihrem Weg zurück<br />
in den Alltag, der vielleicht ganz<br />
neue Qualitäten eröffne.<br />
Zeit als Hauptfaktor – Time is Brain<br />
Die Stroke Unit am Kantonsspital<br />
St.Gallen wurde am 1. April 2005 eröffnet.<br />
Das Stroke Team befasst sich spezifisch<br />
mit allen konkreten Problemen nach<br />
einem Schlaganfall – von der Zeit unmittelbar<br />
nach dem Ereignis über die Akutphase<br />
bis in die Subakutphase. Pro Jahr<br />
werden gegenwärtig am Kantonsspital<br />
St.Gallen etwa 500 bis 550 Schlaganfallpatienten<br />
notfallmässig eingeliefert.<br />
In den meisten Fällen haben ein Rettungsteam<br />
und ein Notarzt den ersten<br />
Kontakt mit dem Schlaganfallpatienten.<br />
«Damit wir als Erstversorger rechtzeitig<br />
zum Einsatz gerufen werden, müssen<br />
Patient und Angehörige Symptome eines<br />
Schlaganfalls erkennen und deuten können,<br />
wie beispielsweise Sehstörungen,<br />
Schwindel, gestörte Sprache, Lähmungen<br />
oder massiven Kopfschmerz. Das Wichtigste,<br />
was wir wissen müssen, ist der<br />
Beginn der Störung», sagt Dr. Paul Imboden,<br />
stellvertretender medizinischer<br />
Leiter des Rettungsdienstes. Denn bei<br />
einem Schlaganfall muss rasch gehandelt<br />
werden. «Time is Brain» lautet deshalb<br />
auch der Leitsatz der Retter. Bei einem<br />
Schlaganfall, der nicht durch eine Hirnblutung<br />
ausgelöst wurde, dürfen maximal<br />
viereinhalb bis unter Umständen<br />
sechs Stunden bis zur Thrombolyse vergehen.<br />
Bei Verdacht auf einen Schlaganfall rücken<br />
die Retter deshalb auch immer mit<br />
Blaulicht aus. Vor Ort wird der Patient<br />
durch den Notarzt oder den Rettungssanitäter<br />
beurteilt und nach Sicherung der<br />
vitalen Funktionen umgehend in ein Spital<br />
gebracht, das mit der Akutbehandlung<br />
vertraut ist. Noch bevor das Schlaganfallopfer<br />
im Spital eintrifft, wird das<br />
Spitalpersonal von den Rettungskräften<br />
über den Fall informiert. So kann das<br />
Stroke Team bereits erste Vorbereitungen<br />
für die nötige Abklärung und Behandlung<br />
treffen.<br />
«Sobald wir eine solche Meldung erhalten<br />
haben, lösen wir Alarm aus. Informiert<br />
werden der diensthabende Neurologe,<br />
der Teamleader der Zentralen Notfallaufnahme,<br />
das Labor und das radiologische<br />
Team in der Computertomografie»,<br />
erklärt PD Dr. Joseph Osterwalder,<br />
Chefarzt der Zentralen Notfallaufnahme.<br />
Nach seiner Ankunft wird der Patient<br />
unverzüglich in den Schockraum aufgenommen.<br />
Das Ärzte- und Pflegeteam<br />
sichern und stabilisieren die elementaren<br />
vitalen Funktionen und klären gleichzeitig<br />
im Hinblick auf die Möglichkeit einer<br />
spezifischen Akutbehandlung, einer<br />
Thrombolyse, ab. Zu den wichtigsten
Auf dem Weg zurück in den Alltag<br />
19
20<br />
Reportage Stroke Unit<br />
«Der Zeitfaktor ist die grösste<br />
Herausforderung.»<br />
Dr. Paul Imboden: Bei Verdacht auf einen Schlaganfall rücken die Retter mit Blaulicht aus.<br />
Untersuchungen gehören die Computertomografie<br />
des Gehirns sowie die Untersuchung<br />
des Hirnkreislaufes und der<br />
Hirndurchblutung und die Gerinnungsanalyse<br />
des Blutes. Der Neurologe entscheidet<br />
nach Vorliegen aller Untersuchungsbefunde<br />
definitiv über die Durchführung<br />
der Thrombolyse und allenfalls<br />
über einen interventionellen Eingriff am<br />
Hirnkreislauf mittels Kathetertechnik.<br />
«Auf der Notfallstation ist der Zeitfaktor<br />
die grösste Herausforderung, da das Ansprechen<br />
auf die spezifische Akutbehandlung,<br />
die Thrombolyse, mit der Zeit<br />
kontinuierlich abnimmt. Ist die Notfallstation<br />
überfüllt, droht durch missliebige<br />
Ablenkungen rasch ein unnötiger Zeitverlust,<br />
weshalb diese Patienten, solange<br />
die Behandlungsoption besteht, prioritär<br />
betreut werden müssen. Gefährlich ist<br />
ein unterschwelliges Gefühl, man habe<br />
noch genügend Zeit bis zu einem allfälligen<br />
Entscheid», sagt Osterwalder. Im<br />
Durchschnitt braucht das multidisziplinäre<br />
Team am Kantonsspital St.Gallen<br />
knapp eine Stunde, bis die Thrombolyse<br />
eingeleitet werden kann.<br />
Ganzheitliche Pflege in der<br />
Stroke Unit<br />
«Trotz modernster Behandlungsmethoden<br />
und gut ausgebildeter Stroke Teams<br />
sind Hirnschläge ein Hauptfaktor für Tod<br />
und Invalidität in unserer Gesellschaft.<br />
Bis vor wenigen Jahren wäre der Ausgang<br />
eines solchen Ereignisses für Patienten<br />
wie Jörg Ackermann mehr oder<br />
weniger schicksalshaft gewesen. Nach<br />
allfälliger Erholung blieben einzig die<br />
Beseitigung von Risikofaktoren. Die<br />
Möglichkeiten der Rehabilitation waren<br />
beschränkt. Diese unbefriedigende Situation<br />
zu überwinden, war die Herausforderung<br />
an die klinische Medizin», sagt<br />
Prof. Dr. Weder. In den vergangenen<br />
zehn Jahren wurden deshalb an den<br />
grösseren Schweizer Spitälern Stroke<br />
Units ins Leben gerufen. Denn nur bei<br />
rechtzeitiger Intervention kann der rasche<br />
Ablauf von Funktionsverlust bis zum<br />
Absterben von Hirngewebe durch die<br />
oben beschrieben konzertierte Aktion<br />
gebremst, im besten Fall sogar unterbrochen<br />
werden. Deshalb: «Time is Brain» –<br />
rasches Handeln kann Überleben von<br />
Hirngewebe ermöglichen.
Das Krankheitsbild bei Schlaganfällen ist<br />
nicht einheitlich. In 85 Prozent der Fälle<br />
ist eine lokale Durchblutungsstörung im<br />
Gehirn die Ursache, in den restlichen<br />
Fällen ist es eine Hirnblutung. Im ersten<br />
Fall wird durch ein Blutgerinnsel die Blutzufuhr<br />
in einer Hirnarterie blockiert. Dadurch<br />
werden die Hirnregionen hinter<br />
dem verstopften Blutgefäss nicht mehr<br />
oder nur mangelhaft durchblutet. Wenn<br />
das Gewebe dieser Hirnregionen abstirbt,<br />
kommt es zum sogenannten ischämischen<br />
Hirninfarkt. Bei einer Hirnblutung<br />
hingegen ergiesst sich nach Platzen<br />
eines Gefässes nach und nach Blut ins<br />
umgebende Hirngewebe und schädigt<br />
die lokale Hirnsubstanz.<br />
Das Stroke Team am St.Galler Kantonsspital<br />
ist interdisziplinär organisiert und<br />
umfasst Ärzte aus verschiedenen Fachgebieten:<br />
Neurologie, Innere Medizin,<br />
Neuroradiologie, Notfallmedizin und<br />
Neurochirurgie. Ferner sind speziell geschultes<br />
Pflegepersonal, Physiotherapie,<br />
Ergotherapie und Logopädie integriert.<br />
«Vor allem unser Pflegepersonal musste<br />
sehr viel dazulernen – speziell was die<br />
Einschätzung von Symptomen betrifft»,<br />
so Weder. «Bevor wir unsere Stroke Unit<br />
ins Leben gerufen haben, gab es kein<br />
Pflegepersonal, das spezifisch für die Betreuung<br />
von Schlaganfallpatienten ausgebildet<br />
war. Zudem ist das Pflegepersonal<br />
auch bei der Frührehabilitation dabei.<br />
Alle haben in den vergangenen Jahren<br />
eine unglaubliche Begeisterungsfähigkeit<br />
gezeigt. Die damit verbundenen Fortschritte<br />
zu sehen, ist ein sehr schönes<br />
Erlebnis.» Um auf der Höhe der Probleme<br />
zu bleiben und sich stetig zu verbessern,<br />
trifft sich das gesamte Stroke Team in<br />
regelmässigen Abständen zu Besprechungen<br />
und Fortbildungen.<br />
«Es gab früher kein ausgebildetes<br />
Pflegepersonal für Schlaganfallpatienten.»<br />
21<br />
Prof. Dr. Bruno Weder, Leiter Stroke Unit und Stv. Chefarzt Neurologie
22<br />
Reportage Stroke Unit<br />
Das oberste Ziel der Stroke Unit besteht<br />
darin, den Patienten eine rasche Diagnostik<br />
zu bieten, um die optimale Therapie<br />
festzulegen und Komplikationen<br />
möglichst zu minimieren. Die Behandlung<br />
basiert auf einer intensiven und<br />
engmaschigen Überwachung des Patienten.<br />
Kontinuierlich werden Blutdruck,<br />
Puls, Temperatur und Atmung im Rahmen<br />
eines elektronischen Monitorings<br />
überwacht. «Das Pflegepersonal ist ein<br />
wichtiger Faktor im Betreuungsteam der<br />
Stroke Unit. Es ist rund um die Uhr um<br />
eine ganzheitliche Pflege der Patienten<br />
nach dem neuesten Know-how bemüht»,<br />
sagt Detlef Schmidt, Stationsleiter<br />
in der Klinik für Neurologie. Mit der<br />
intensiven Betreuung werde bereits vom<br />
ersten Tag an mit der Einleitung einer<br />
längerfristig angelegten Rehabilitation<br />
begonnen.<br />
Derzeit stehen auf der Stroke Unit des<br />
Kantonsspitals St.Gallen zwei Betten für<br />
das elektronische Monitoring der Patienten<br />
bereit. Im Sommer sollen zwei<br />
weitere Betten dazukommen. Dieser<br />
Ausbau ist erforderlich, um sicherzustellen,<br />
dass elementare organisatorische<br />
Abläufe unter Kontrolle gehalten werden<br />
und die indizierte Pflege und Überwa-<br />
PD Dr. Joseph Osterwalder, Chefarzt Zentrale Notaufnahme ZNA<br />
chung bei Schlaganfallpatienten glaubhaft<br />
durchgeführt wird. – Reicht dieses<br />
Angebot für mehr als 500 Schlaganfallpatienten<br />
pro Jahr? «Ein relativ bescheidenes<br />
Ziel wäre, mindestens 60 Prozent<br />
dieser Patienten in den ersten Tagen mit<br />
elektronischem Monitoring überwachen<br />
zu können. Das ist mit vier Betten möglich.<br />
Über mögliche zusätzliche Erweiterungen<br />
denke ich derzeit nicht nach.<br />
Man muss die Strukturen schrittweise<br />
ausbauen und konsolidieren. Konsolidierung<br />
ist in meinen Augen genauso wichtig<br />
wie die Erweiterung», sagt Stroke<br />
Unit Leiter Prof. Dr. Weder.<br />
Hohe Erfolgsquote im<br />
internationalen Vergleich<br />
Insgesamt sterben in der Schweiz nach<br />
einem Schlaganfall 15 bis 20 Prozent der<br />
Betroffenen. Im Kantonsspital St.Gallen<br />
ist diese Quote mit sechs Prozent wesentlich<br />
geringer. «Man versucht, eine Art<br />
rollende Buchhaltung zu machen, um<br />
zu sehen, ob die eigenen Erfolge den<br />
Resultaten der internationalen Studien<br />
entsprechen», erklärt Professor Weder.<br />
Kontrolluntersuchungen finden drei und<br />
zwölf Monate nach der Akutbehandlung<br />
in der angeschlossenen neurovaskulären<br />
Ambulanz statt. Nach rund drei Monaten<br />
können etwa 60 bis 70 Prozent der<br />
Schlaganfallpatienten, die in der Stroke<br />
Unit des Kantonsspitals St.Gallen behandelt<br />
wurden, im Alltag wieder ein unabhängiges<br />
Leben führen – ein sehr gutes<br />
Ergebnis auch im Vergleich mit den erwähnten<br />
Studien.
Die Stroke Unit<br />
am Kantonsspital St.Gallen<br />
Entsprechend den Empfehlungen einer nationalen<br />
Expertengruppe hat die Geschäftsleitung des Kantonsspitals<br />
St.Gallen im Dezember 2004 die Schaffung<br />
eines Schlaganfallzentrums beschlossen. Eröffnet<br />
wurde dieses am 1. April 2005. Nachdem seit<br />
Jahren am Kantonsspital St.Gallen das notwendige<br />
Know-how mit der Teilnahme an internationalen<br />
Studien erarbeitet wurde, konnte auf bestehenden<br />
personellen und infrastrukturellen Ressourcen aufgebaut<br />
werden. Um die Zeitvorgaben für eine spezifische<br />
Akuttherapie zu erfüllen, sind im St.Galler<br />
Schlaganfallzentrum die Behandlungsabläufe mit<br />
klaren Aufgabenzuteilungen vorbereitet. Werden<br />
Hirnschlagpatienten innerhalb von drei bis viereinhalb<br />
Stunden nach Symptombeginn hospitalisiert,<br />
besteht die grösste Chance, das Spital ohne bleibende<br />
Schäden oder Behinderung zu verlassen.<br />
Das sogenannte Stroke Team ist interdisziplinär<br />
organisiert und umfasst Ärzte sowie Pflege- und<br />
Rehabilitationspersonal aus verschiedenen Fachgebieten.<br />
Durch den Einbezug der Regionalspitäler in<br />
ein Netzwerk versucht das Kantonsspital St.Gallen,<br />
die Dienstleistungen der Stroke Unit der Bevölkerung<br />
des ganzen Kantons zugänglich zu machen.<br />
Stroke Units oder Stroke Teams gibt es in den Universitätsspitälern<br />
Zürich, Basel, Bern, Lausanne,<br />
Genf, den Kantonsspitälern Aarau und Münsterlingen<br />
sowie im Ospedale Civico in Lugano. Im<br />
Rahmen der ARGE ALP pflegt das Kantonsspital<br />
St.Gallen eine Kooperation mit dem Kantonsspital<br />
Graubünden in Chur, wo ein Stroke Team am Entstehen<br />
ist. (www.strokeunit.kssg.ch)<br />
Führungsgremium Stroke Unit<br />
Kantonsspital St.Gallen<br />
23<br />
Prof. Dr. Bruno Weder, Leiter Stroke Unit und Stv. Chefarzt Neurologie<br />
Dr. Markus Diethelm, Leitender Arzt und Stv. Leiter Stroke Unit, Allgemeine Innere Medizin<br />
PD Dr. Joseph Osterwalder, Chefarzt Zentrale Notaufnahme ZNA<br />
PD Dr. Wolfgang Zaunbauer, Leitender Arzt und Stv. Chefarzt Radiologie<br />
Dr. Gian-Reto Kleger, Leitender Arzt und Fachbereichsleiter Medizinische Intensivstation<br />
Dr. Luzius Schmid, Leitender Arzt Institut für Klinische Chemie und Hämatologie IKCH<br />
Dr. Jean-Yves Fournier, Leitender Arzt Neurochirurgie<br />
Detlef Schmidt, Stv. Leiter Pflege Haus 04 und Stationsleitung Neurologie 04.09, Pflege<br />
Mitarbeitende<br />
Dr. Georg Kägi, Oberarzt Neurologie<br />
Dr. Nils Ruckstuhl, Oberarzt Allgemeine Innere Medizin<br />
Dr. Daniel Tapernoux, Oberarzt Allgemeine Innere Medizin<br />
Dr. Paul Imboden, Oberarzt mbF und Stv. Medizinischer Leiter Rettungsdienst<br />
Marlise Müller-Baumberger, leitende Logopädin, Logopädie<br />
Annemarie Osterwald, Physiotherapeutin, Rheumatologie/Rehabilitation<br />
Roger Frischknecht, Gruppenleiter Ergotherapie, Rheumatologie/Rehabilitation<br />
«Heute ist das Pflegepersonal<br />
ein wichtiger Faktor im Betreuungsteam.»
24<br />
Kantonsspital St.Gallen – ein Unternehmen, drei Spitäler. St.Gallen Rorschach Flawil
Departemente Bericht Standorte<br />
Kantonsspital St.Gallen – Erfolgreiche<br />
Kooperation fortgesetzt<br />
und für die Zukunft gut gerüstet<br />
Das Zusammenwachsen der Strukturen an den drei Standorten hat sich auch im vergangenen Jahr<br />
fortgesetzt und zur weiteren Entlastung des Zentrumsspitals in St.Gallen durch die beiden<br />
Regionalspitäler Rorschach und Flawil geführt. Die Bereiche der Direktion wie die Informatik, das<br />
Qualitätsmanagement, der Rechtsdienst, die Unternehmenskommunikation, der Personaldienst<br />
und die Seelsorge konnten als Dienstleister für das ganze Unternehmen im Jahr <strong>2009</strong> mehrere<br />
wichtige zukunftsorientierte Projekte umsetzen.<br />
Direktion<br />
St. Gallen/Rorschach/Flawil<br />
Direktion<br />
Hans Leuenberger<br />
Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
Dr. med. Daniel Germann<br />
Stv. Direktor<br />
Rorschach<br />
José Farner<br />
Vorsitzender der Betriebsleitung<br />
Dr. med. Andreas Zerz<br />
Leitender Arzt Chirurgie Rorschach<br />
Dr. med. Maurus Pfister<br />
Fachbereichsleiter Innere Medizin Rorschach<br />
Dr. med. Karl Grob<br />
Leitender Arzt Orthopädie Rorschach<br />
Flawil<br />
Dr. med. Markus Antonelli<br />
Chefarzt Anästhesiologie Flawil<br />
Dr. med. Heinz Itin<br />
Chefarzt Chirurgie Flawil<br />
und Vorsitzender Betriebsleitung<br />
Dr. med. Andreas Walser<br />
Chefarzt Innere Medizin Flawil<br />
Spital Rorschach –<br />
weiterhin gut unterwegs<br />
Insgesamt lag die Anzahl aller stationär<br />
behandelten Patientinnen und Patienten<br />
deutlich über dem Vorjahresabschluss.<br />
Während in der Chirurgie die Austritte<br />
auf dem Niveau des Vorjahres waren,<br />
konnte die Orthopädie eine leichte und<br />
die Innere Medizin eine deutliche Steigerung<br />
ausweisen. Die Verweildauer konnte<br />
auf 7,2 Tage pro Aufenthalt gesenkt<br />
werden, womit die Vorbereitung auf die<br />
Einführung des DRG unterstützt wird.<br />
Anfang Jahr wurde in der Betriebsleitung<br />
die Nachfrage der Patienten nach den<br />
Fachbereichen durchleuchtet. Dies führte<br />
zu einer kleinen Anpassung des Planbettenverteilers.<br />
Die ambulanten Behandlungen<br />
haben weiter zugenommen.<br />
Nach wie vor sehr geschätzt wird die lokale<br />
Betreuung in der onkologischen<br />
Tagesstation und im Adipositaszentrum<br />
am Spital Rorschach. Beide Angebote<br />
wiesen erneut eine Frequenzsteigerung<br />
aus. Der Pilot «Zusammenarbeit des Spitals<br />
Rorschach mit den regionalen Hausärzten»<br />
wurde von den Hausärzten sehr<br />
positiv aufgenommen. Dies führte zu<br />
einer definitiven, vertraglich fixierten Zusammenarbeit.<br />
Die Bau-Gesamtmachbarkeitsstudie<br />
wurde im Laufe des Jahres<br />
weitergetrieben, ein Entscheid wird im<br />
Frühjahr 2010 erwartet. Im Mai <strong>2009</strong><br />
25<br />
konnte die «Medizinische Diagnostik»<br />
nach einer intensiven Vorbereitungsphase<br />
eingeweiht werden. Nebst dem strukturellen<br />
Aufbau galt es die räumlichen<br />
und apparativen Voraussetzungen zu<br />
schaffen. Nach einem gut Dreivierteljahr<br />
praktischer Erfahrung kann bereits ein<br />
positives Resümee gezogen werden.<br />
Chirurgie Flawil – arbeitsintensiv<br />
und für die Zukunft gut positioniert<br />
Das Jahr <strong>2009</strong> war für die Chirurgie Flawil<br />
wiederum äusserst intensiv. Die Zunahme<br />
im stationären Bereich betrug<br />
5%, d. h. 1358 Patienten im Jahr <strong>2009</strong><br />
gegenüber 1293 im Jahr 2008. Zudem<br />
haben auch die Patientenzahlen der Belegärzte<br />
zugenommen, insbesondere der<br />
Urologie. Trotz zeitweiser Unterbesetzung<br />
des OP-Pflegepersonals konnte<br />
dieser Zuwachs an Operationen dank des<br />
grossen Einsatzes sehr gut bewältigt werden.<br />
Die Anzahl Notfälle blieb auf hohem<br />
Niveau gleichbleibend.<br />
Auch <strong>2009</strong> konnte die Chirurgie des<br />
Standortes St.Gallen entlastet werden,<br />
indem durch das Zurverfügungstellen<br />
von Betten und OP-Kapazität rund 200<br />
St. Galler Patientinnen bzw. Patienten in<br />
Flawil behandelt werden konnten.
26<br />
Departemente Bericht Standorte<br />
In der zweiten Jahreshälfte wurde mit<br />
dem Um- und Ausbau begonnen. Das<br />
damit vorgesehene Varizenzentrum,<br />
welches interdisziplinär von der Chirurgie<br />
Flawil, der Gefässchirurgie und der Angiologie<br />
geführt wird, kann voraussichtlich<br />
im Sommer 2010 eröffnet werden.<br />
Zudem werden auch vier zusätzliche tagesstationäre<br />
Betten zur Verfügung gestellt,<br />
um der Zunahme der ambulanten<br />
Operationen und Behandlungen Rechnung<br />
zu tragen.<br />
Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
gebührt Dank für ihren grossen Einsatz,<br />
durch den die Bewältigung des Patientenzuwachses<br />
erst möglich wurde.<br />
Innere Medizin Flawil –<br />
Konsolidierung der Kooperation<br />
Im vierten Jahr der Zugehörigkeit des<br />
Spitals Flawil zum Kantonsspital St.Gallen<br />
ist es auf vielen Stufen zu einem vermehrten<br />
Zusammenwachsen der Strukturen<br />
gekommen. In der Inneren Medizin<br />
Flawil hat dies zu Qualitätsverbesserungen<br />
geführt: Die regelmässigen Besuche<br />
der endokrinologischen Spezialärzte<br />
aus St.Gallen tragen bei zur guten<br />
Betreuung der Patienten und zur Ausbildung<br />
der Assistenzärztinnen und -ärzte.<br />
Die Kooperation mit der Angiologie<br />
bringt Patientinnen und Patienten sowie<br />
Fachpersonen viele wertvolle Anregungen.<br />
Der Tag und Nacht verfügbare<br />
radiologische Dienst erleichtert und verbessert<br />
das Patientenmanagement. Der<br />
infektiologische Konsiliardienst berät<br />
ebenfalls mit einem 24-Stunden-Service.<br />
Onkologen und Palliativmediziner sind<br />
täglich vor Ort. Die Zusammenarbeit mit<br />
Kardiologie und Pneumologie ist traditionell<br />
gut und effizient. Umgekehrt sind<br />
Verlegungen vom Zentrum ins Spital Flawil<br />
häufiger geworden, die administrativen<br />
Abläufe sind eingespielt.<br />
Dies sind einige Beispiele der vielen Kontakte<br />
auf allen Ebenen, die täglich stattfinden<br />
und das Zusammenwachsen der<br />
Strukturen ausmachen.<br />
Dies heisst nicht, dass die Innere Medizin<br />
Flawil quasi ferngesteuert von St.Gallen<br />
aus betrieben würde. Nach Einholen von<br />
Spezialistenmeinungen, Besprechen der<br />
verschiedenen Optionen mit dem Patienten<br />
und allenfalls dessen Angehörigen<br />
wird abgeklärt und entschieden.<br />
Ebenso werden im Team Behandlungs-<br />
und Therapiemöglichkeiten sorgfältig<br />
erwogen und diskutiert. Lokale Erfahrungen<br />
führen so im Zusammenspiel mit<br />
spezialisiertem Wissen zu einer individualisierten<br />
Medizin, die hohen Ansprüchen<br />
gerecht wird, sei es in Bezug auf<br />
Wissenschaftlichkeit, aber auch in Bezug<br />
auf Humanität.<br />
Informatik – IT-Netzwerk<br />
Das Jahr <strong>2009</strong> war für das SSC-IT ein<br />
besonders erfolgreiches, aber auch anspruchsvolles<br />
Jahr. So konnten die gemeinsamen<br />
Services für alle Spitalverbunde<br />
und die Geriatrische Klinik weiter<br />
ausgebaut werden. Die Spitalregion<br />
Rheintal Werdenberg Sarganserland hat<br />
nun ebenfalls dem SSC-IT den Auftrag<br />
erteilt, ihre PC-Arbeitsplätze mit der<br />
Standardbasisinfrastruktur (SBI-H) des<br />
SSC-IT zu ersetzen. Die ersten Projektphasen<br />
konnten bereits erfolgreich abgeschlossen<br />
werden. Für das kommende<br />
Jahr steht nun der Rollout dieses Projektes<br />
an. Nach erfolgreichem Abschluss<br />
werden damit weitere 600 PC-Arbeitsplätze<br />
durch das SSC-IT betreut und<br />
dann verfügen drei von vier Spitalverbunden<br />
über eine einheitliche PC-Basisinfrastruktur.<br />
Weiterhin wird auch intensiv im Projekt<br />
PMS mitgearbeitet. Dazu zählt der Aufbau<br />
der Betriebs- und Supportorganisation<br />
PMS und die Konzeption einer Integrationsarchitektur.<br />
Diese Architektur<br />
ermöglicht die Kommunikation zwischen<br />
den verschiedenen Systemen auch über<br />
die Spitalverbunde hinaus. Ein wichtiger<br />
Meilenstein zur Umsetzung der Architektur<br />
wurde bereits mit der erfolgreichen<br />
Einführung des MPI (Master Patient In-<br />
dex) erreicht. Weitere Umsetzungsschritte<br />
sind für das kommende Jahr<br />
geplant.<br />
Nebst den vielen kleinen und grossen<br />
Projekten muss jederzeit der IT-Betrieb<br />
sichergestellt werden. Der sichere und<br />
stabile Betrieb der IT-Infrastruktur hat<br />
immer oberste Priorität. Der Einsatz von<br />
IT im Gesundheitswesen ist mit besonderen<br />
Herausforderungen verbunden. Im<br />
Wissen darum und durch das äusserst<br />
sorgfältige Handeln, verbunden mit hoher<br />
Fachkompetenz, haben alle Mitarbeitenden<br />
des SSC-IT auch im Jahr <strong>2009</strong><br />
einen sicheren und stabilen IT-Betrieb<br />
gewährleistet.<br />
Personaldienst – Zufriedene<br />
Mitarbeitende als Erfolgsfaktor<br />
Engagierte und zufriedene Mitarbeitende<br />
sind entscheidend für den Erfolg jedes<br />
Unternehmens. Auch für das Kantonsspital<br />
St.Gallen. Aufgrund der Rückmeldungen<br />
aus der letzten Mitarbeiterumfrage<br />
wurden verschiedene Massnahmen<br />
umgesetzt, die sich positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit<br />
auswirken. So wurden<br />
zwei zusätzliche Spielgruppen im<br />
Kinderhort «Spieltrückli» geschaffen und<br />
die Platzverhältnisse bei der Verpflegung<br />
mit dem zusätzlichen Personalrestaurant<br />
«seasons» und dem «vitamin im Zelt»<br />
verbessert. Zudem wurde der Rayon des<br />
«Mitternachtstaxidienstes» erweitert<br />
und für den Spätdienst wurden in einem<br />
Pilotversuch reservierte Parkplätze eingeführt.<br />
Auch das Kursangebot «Gsund am<br />
Kanti» konnte <strong>2009</strong> um zusätzliche Angebote<br />
erweitert werden. Bereits sind<br />
neue Ideen vorhanden, um dem Angebot<br />
von «Gsund am Kanti» im Jahr 2010<br />
weitere Impulse zu geben. Die Mitarbeitenden<br />
sollen von einem abgerundeten<br />
Angebot zu den Themen Ernährung, Bewegung<br />
und Entspannung profitieren<br />
können. Dank dem Care Management<br />
profitieren die Mitarbeitenden bei Langzeitabsenzen<br />
von einer intensiven Begleitung.<br />
Die positiven Erfahrungen und die
erfreulichen Rückmeldungen haben dazu<br />
geführt, dass auf kantonaler Ebene entschieden<br />
wurde, den bis Mitte 2010<br />
befristeten Pilotversuch bereits ab dem<br />
1. Januar 2010 durch eine definitive Lösung<br />
zu ersetzen. Durch den raschen<br />
Beizug des Care Managers kann bei einer<br />
drohenden Langzeitabsenz ein wichtiger<br />
Beitrag zur Reintegration am Arbeitsplatz<br />
geleistet werden. Basis für den Erfolg<br />
bildet ein professionell geführtes Anwesenheitsmanagement.<br />
Neu stehen den<br />
Führungskräften in den Departementen<br />
Pflege und Betrieb und Infrastruktur Instrumente<br />
zur Verfügung, die es ermöglichen,<br />
zusammen mit den betroffenen<br />
Mitarbeitenden die notwendigen Massnahmen<br />
schneller einzuleiten.<br />
Abteilung Qualitätsmanagement –<br />
Dienstleister für das ganze Unternehmen<br />
Im Qualitätsmanagement wurde <strong>2009</strong> ein<br />
Überwachungsaudit des Kantonsspitals<br />
St.Gallen im Rahmen der Zertifizierung mit<br />
sanaCERT suisse durchgeführt. Das Ergebnis<br />
war insofern sehr erfreulich, dass keine<br />
Auflagen für alle drei Spitalstandorte St.<br />
Gallen, Rorschach und Flawil gemacht<br />
wurden. Die bestehende Zertifizierung ist<br />
durch die sanaCERT suisse bis April 2011<br />
verlängert worden. Erste Planungen für die<br />
Re-Zertifizierung des Kantonsspitals<br />
St.Gallen im März 2011 konnten Ende<br />
<strong>2009</strong> in Angriff genommen werden. Im<br />
Qualitätsmanagement-Team ergab sich<br />
durch den Weggang von med. pract. Anne<br />
Muskallain die ärztliche Praxis ein Wechsel<br />
in der Leitung des Prozessmanagements,<br />
das neu von med. pract. Andreas Koepcke,<br />
Qualitätsbeauftragter Kantonsspital<br />
St.Gal len, übernommen wurde. Unter der<br />
Leitung von Dr. Norbert Rose erarbeitete<br />
eine kantonale Arbeitsgruppe Risikomanagement<br />
ein Konzept zum Risikomanagement<br />
der Spitalverbunde 1 bis 4. Für<br />
2010 ist die Umsetzung eines umfassenden<br />
Risikomanagements in allen Spitälern des<br />
Kantons St.Gallen vorgesehen.<br />
Bildungsmanagement<br />
Das Kursangebot für Mitarbeitende des<br />
Kantonsspitals St.Gallen wurde neu mit<br />
den häufig nachgefragten Office 2007<br />
und anderen Kursen ergänzt. Das gesamte<br />
Bildungsangebot des Kantonsspitals<br />
St.Gallen ist über die Website<br />
bildung.kssg.ch veröffentlicht. Im Fachbereich<br />
Medizincontrolling und Kodierung<br />
konnte die Leitung ab Juni <strong>2009</strong><br />
mit einem erfahrenen DRG-Spezialisten,<br />
Dr. Herbert Kleinfeld, besetzt werden. Er<br />
wird insbesondere die wichtige Vorphase<br />
der DRG-Einführung 2012 gestalten.<br />
Das Team der Medizinischen Kodierung<br />
erhielt erstmalig im Juli <strong>2009</strong> mit Harald<br />
Gallion eine Leitungsperson. Die Bedeutung<br />
der Medizinischen Kodierung und<br />
die personelle Dotierung des Teams verlangten<br />
eine Weiterentwicklung in der<br />
Organisation.<br />
Rechtsdienst – ein ergebnis- und<br />
erfolgreiches Jahr<br />
Der Rechtsdienst stellt die rechtliche Unterstützung,<br />
die für die Entwicklung des<br />
Unternehmens und für den Arbeitsalltag<br />
notwendig ist, um Mitarbeitende in der<br />
rechtskonformen Ausübung ihrer Aufgaben<br />
zu unterstützen und zu befähigen.<br />
So steht es auf der neu verfügbaren Intranetseite,<br />
auf der sich der Rechtsdienst<br />
präsentiert, Einblicke in seine Tätigkeitsbereiche<br />
gewährt und hilfreiche Dokumente<br />
bereitstellt.<br />
Der Ressourcenengpass konnte durch die<br />
kompetente Besetzung einer zweiten Juristin,<br />
Caroline Jaeger, reduziert werden.<br />
Es wurden rund 900 Aufträge in Form<br />
von Beratungen, Vertragserstellungen<br />
und -prüfungen, Bewilligungen, Projekt-,<br />
Verfahrens- und Prozessbegleitungen<br />
erledigt. Rund 310 Verträge konnten der<br />
Unterschrift zugeführt werden, davon 30<br />
medizinische Kooperationen, 80 Studien-<br />
und 170 Sponsoringverträge. Mit<br />
dem Umsetzungsbericht zur Verordnung<br />
über die Besoldung der Kaderärztinnen<br />
27<br />
und -ärzte konnte ein wichtiger Meilenstein<br />
erreicht werden. Die Neuauflage<br />
des Leitfadens «Klinische Studienverträge»<br />
liegt druckreif vor; der Leitfaden<br />
«Audiovisuelle Patienteninformation» ist<br />
verfügbar. Die Beschwerde in der öffentlichen<br />
Medikamentenbeschaffung konnte<br />
erfolgreich abgewehrt werden. Als<br />
Datenschutzbeauftragte – mit dem im<br />
Herbst erworbenen Befähigungsausweis<br />
als betriebliche Datenschutzverantwortliche<br />
– wurden bei der rechtskonformen<br />
Umsetzung datenschutzrechtlicher Vorgaben<br />
rund 60 Anfragen unterstützt.<br />
Schulungen im öffentlichen Beschaffungsrecht,<br />
IT-Vertragsrecht und Patientenrecht<br />
wurden rege besucht. Insgesamt<br />
war es ein intensives Jahr mit vielen<br />
Erfolgsmomenten.<br />
Mit dem Abschied der Leiterin Rechtsdienst,<br />
Daniela Ittensohn, im Frühjahr<br />
2010, kann ein erfolgreicher, fachlich<br />
ausgewiesener und etablierter Rechtsdienst<br />
übergeben werden.<br />
Seelsorge – rund um die Uhr aktiv<br />
365 Tage war das Seelsorgeteam am<br />
Kantonsspital St.Gallen präsent, begleitete<br />
Patientinnen und Patienten auf deren<br />
Wunsch mit Besuchen, Gesprächen,<br />
Ritualen und gottesdienstlichen Feiern<br />
zu Sonn- und Feiertagen. Dank umfänglichem<br />
Bereitschaftsdienst konnten Seelsorgerinnen<br />
und Seelsorger wiederum<br />
sieben Tage in der Woche Tag und Nacht<br />
gerufen werden, um in Krisensituationen<br />
präsent zu sein.<br />
Erstmals haben sich die drei Teams der<br />
Spitäler St.Gallen, Rorschach und Flawil<br />
im September <strong>2009</strong> zu einer gemeinsamen<br />
Sitzung getroffen. Ein Schwerpunkt<br />
war das Projekt «Bibel und an dere<br />
heilige Schriften». In Zukunft werden sie<br />
zweimal jährlich, rotierend an den verschiedenen<br />
Standorten, zusammenkommen,<br />
um die Arbeit vermehrt zu koordinieren.<br />
Neu wird das Neue Testament<br />
mit Psalmen in allen Nachttischen der
28<br />
Departemente Bericht Standorte<br />
Patientenzimmer deponiert. Ein Informationsblatt<br />
weist darauf hin, dass Seelsorgende<br />
auf Wunsch andere Bibelübersetzungen<br />
in diversen Sprachen und heilige<br />
Schriften anderer Religionen bringen.<br />
Das evangelische Team hat in einem intensiven<br />
Prozess ein Projekt ausgearbeitet,<br />
um die evangelische Kapelle den<br />
aktuellen Bedürfnissen anzupassen. Unter<br />
anderem war eine interreligiöse Meditationsnische<br />
geplant. Dieses Projekt<br />
wurde abgelehnt. Stattdessen wurde<br />
eine Umnutzung in einen Weiterbildungsraum<br />
in Betracht gezogen. Es ist<br />
zurzeit offen, wo in Zukunft die evangelisch-reformierten<br />
Gottesdienste stattfinden<br />
werden.<br />
Es gehört zu den Aufgaben des Seelsorgeteams,<br />
Angehörige nach dem Tod<br />
eines geliebten Menschen zu begleiten.<br />
So lädt das katholische Team schon seit<br />
Jahren zu einer Feier zu Allerheiligen ein.<br />
Erstmals hat das evangelische Team zu<br />
einer Lichtfeier eingeladen, für alle Hinterbliebenen,<br />
unabhängig von Konfession<br />
und Religion. Ab 2010 wird das<br />
Gesamtteam jeweils im November eine<br />
ökumenische Lichtfeier gestalten.<br />
Unternehmenskommunikation –<br />
Mitarbeitermagazin und<br />
Internetauftritt neu konzipiert<br />
Im ersten Jahr nach Zusammenschluss<br />
der Medienstelle und dem Kommunikationsdienst<br />
zur Unternehmenskommunikation<br />
hat sich die neue Abteilung gut<br />
konstituiert. Dass die verschiedenen<br />
Dienstleistungen rund um die interne<br />
und externe Kommunikation neu an einer<br />
Stelle zentral in der Direktion organisiert<br />
sind, erwies sich bereits in vielen<br />
Abläufen und Projekten als Vorteil. Zu<br />
Beginn des Jahres hat die Unternehmenskommunikation<br />
das Mitarbeitermagazin<br />
«novum» neu konzipiert. Die positiven<br />
Rückmeldungen lassen darauf<br />
schliessen, dass mit dem frischen Erscheinungsbild<br />
der Geschmack vieler Lese-<br />
rinnen und Leser getroffen wurde. Mit<br />
der Bildung einer Redaktionskommission<br />
ist gewährleistet, dass die Bedürfnisse<br />
und Wünsche der unterschiedlichen Berufsgruppen<br />
auch in Zukunft in das Redaktionsprogramm<br />
einfliessen. In Zusammenarbeit<br />
mit der SSC-IT hat die Unternehmenskommunikation<br />
zudem ein<br />
Konzept für die Weiterentwicklung des<br />
Internetauftritts erstellt und zusammen<br />
mit einem externen Partner ein Redesign<br />
umgesetzt. Bereits haben mehrere Kliniken,<br />
Institute und Fachbereiche von der<br />
Möglichkeit Gebrauch gemacht, mit der<br />
Unterstützung der Unternehmenskommunikation<br />
ihre Webauftritte nach der<br />
neuen Struktur aufzubauen. In der Medienarbeit<br />
erwies sich die pandemische<br />
Grippe H1N1 als Dauerthema. Doch auch<br />
zu anderen Themen waren Fachpersonen<br />
verschiedener medizinischer Disziplinen<br />
gefragte Experten für die Medien. Für<br />
2010 wird die Unternehmenskommunikation<br />
weitere Kliniken, Institute und<br />
Fachbereiche beim Aufbau ihrer Internet-<br />
Container unterstützen und den Internetauftritt<br />
weiter optimieren. Zudem erfolgte<br />
Ende <strong>2009</strong>, gemeinsam mit der<br />
SSC-IT, der Projektstart zu einer neuen<br />
Intranetlösung.<br />
Direktion<br />
St. Gallen/Rorschach/Flawil<br />
Direktion<br />
Hans Leuenberger<br />
Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
Dr. med. Daniel Germann<br />
Stv. Direktor<br />
Stabsdienste<br />
Urs Buschor<br />
Koordinator Geschäftsführung<br />
lic. iur. HSG Daniela Ittensohn, RAin<br />
Leiterin Rechtsdienst<br />
Informatik<br />
Kurt Och<br />
Leiter<br />
Personaldienst<br />
Urs Lüchinger<br />
Leiter<br />
Qualitätsmanagement<br />
Dr. med. Norbert Rose<br />
Leiter<br />
Seelsorge-Team<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Philipp Lutz<br />
Leiter<br />
Auf der Notfallstation ist der Zeitfaktor die grösste Herausforderung.
30<br />
Departemente Medizinisches Departement I<br />
Weiterer Ausbau<br />
der Dienstleistungen<br />
Die weitere Vertiefung der Kontakte zwischen praktizierenden Ärztinnen und Ärzten mit den Spitalärzteteams<br />
trägt auch zu einer erfolgreichen Umsetzung des Weiterbildungsauftrages bei. Das zeigte sich<br />
im Jahr <strong>2009</strong> beispielsweise in der Allgemeinen Inneren Medizin. Mehrere Assistenzärztinnen und<br />
Assistenzärzte haben nach Abschluss ihrer Weiterbildung eine Praxistätigkeit aufgenommen. Der Fachbereich<br />
Angiologie startete als erste nichtuniversitäre Zentrums-Angiologie der Schweiz ein Programm für<br />
ambulante vaskuläre Rehabilitation und der Fachbereich Endokrinologie / Diabetologie / Osteologie ist<br />
nach dem Umzug ins neue Haus 08 neu unter einem Dach vereint. Höhepunkt für die Gastroenterologie /<br />
Hepatologie bildete die Inbetriebnahme der «Medizinischen Diagnostik» in Rorschach. Besonders<br />
gefordert waren <strong>2009</strong> die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Infektiologie / Spitalhygiene. Dies im<br />
Zusammenhang mit der Influenza H1N1.<br />
Medizinisches Departement I<br />
Vorsitz<br />
Prof. Dr. med. Peter Greminger<br />
Delegierte und Mitglied Geschäftsleitung<br />
Prof. Dr. med. Christa Meyenberger<br />
Allgemeine Innere Medizin<br />
Prof. Dr. med. Peter Greminger<br />
Angiologie<br />
Dr. med. Daniel Holtz<br />
Endokrinologie / Diabetologie / Osteologie<br />
PD Dr. med. Michael Brändle<br />
Gastroenterologie / Hepatologie<br />
Prof. Dr. med. Christa Meyenberger<br />
Infektiologie / Spitalhygiene<br />
Prof. Dr. med. Pietro Vernazza<br />
Kardiologie<br />
PD Dr. med. Hans Rickli<br />
Medizinische Intensivstation<br />
Dr. med. Gian-Reto Kleger<br />
Nephrologie / Transplationsmedizin<br />
Dr. med. Françoise-Isabelle Binet<br />
Onkologie / Hämatologie<br />
Prof. Dr. med. Thomas Cerny<br />
Pneumologie / Schlafmedizin<br />
Prof. Dr. med. Martin Brutsche<br />
Psychosomatik<br />
Dr. med. Urs Stillhard<br />
Rheumatologie / Rehabilitation<br />
Prof. Dr. med. Johannes von Kempis<br />
Rorschach Innere Medizin<br />
Dr. med. Maurus Pfister<br />
Allgemeine Innere Medizin –<br />
Erfolgreiche Weiterbildung für<br />
künftige Praxis- und Spitalärztinnen<br />
und -ärzte<br />
Für viele Kliniken und Fachbereiche des<br />
Kantonsspitals war das vergangene Jahr<br />
durch eine Vertiefung der Kontakte zwischen<br />
praktizierenden Ärztinnen und<br />
Ärzten mit den Spitalärzteteams geprägt.<br />
So fand unter anderem am Chefärzteseminar<br />
des Kantonsspitals, an einem Treffen<br />
zwischen Lehr- und Spitalärzten sowie<br />
an der Fortbildungsveranstaltung<br />
KLINFOR ein reger Gedanken- und Erfahrungsaustausch<br />
statt. Diese Kontakte<br />
sind insbesondere auch im Hinblick auf<br />
den Weiterbildungsauftrag des Spitals<br />
von grosser Bedeutung.<br />
Im Gebiet der Inneren Medizin trägt der<br />
Fachbereich Allgemeine Innere Medizin –<br />
in enger Kooperation mit allen anderen<br />
internistischen Fachbereichen – die Verantwortung<br />
für diese Weiterbildung.<br />
Erfreulicherweise haben im vergangenen<br />
Jahr mehrere Assistenzärztinnen und Assistenzärzte<br />
nach Abschluss ihrer Weiterbildung<br />
am Departement Innere Medizin<br />
und nach bestandenem FMH-Fachexamen<br />
eine Praxistätigkeit aufgenommen.<br />
Zweifelsohne hat die vom Kanton unter-<br />
stützte Möglichkeit der Praxisassistenz,<br />
bei der eine sechsmonatige Rotationsstelle<br />
in einer Hausarztpraxis angeboten<br />
wird, entscheidend zu dieser Entwicklung<br />
beigetragen. Andere junge Kolleginnen<br />
und Kollegen wiederum erhielten nach<br />
der Weiterbildungszeit die Möglichkeit<br />
einer weiteren Spezialisierung in einem<br />
der Teilgebiete der Inneren Medizin oder<br />
aber konnten eine kaderärztliche Tätigkeit,<br />
sei es am Kantonsspital St.Gallen<br />
oder an einer externen Klinik, aufnehmen.<br />
In Übereinstimmung mit diesen<br />
günstigen Entwicklungsmöglichkeiten<br />
für die Assistentinnen und Assistenten<br />
am Kantonsspital St.Gallen hat denn<br />
auch die jährlich von der FMH durchgeführte<br />
Evaluation aller internistischen<br />
Weiterbildungsstätten in der Schweiz für<br />
St.Gallen ein in allen Belangen überdurchschnittlich<br />
gutes Resultat ergeben.<br />
Angiologie – weiterer Ausbau der<br />
Dienst leistungen<br />
Anfang Jahr wurde mit der Umsetzung<br />
des neuen Wound-Care-Konzepts Kantonsspital<br />
St.Gallen gestartet, das von der<br />
Angiologie entscheidend mitgeprägt<br />
wurde. Kernelement dieses Konzepts ist<br />
die Interdisziplinarität und Interprofessionalität.<br />
In der Steuerungsgruppe, die
für die Erarbeitung des neuen Wundbehandlungskonzepts<br />
sowie dessen Um-<br />
und Durchsetzung verantwortlich ist, sind<br />
sämtliche Kliniken und Fachbereiche, die<br />
mit Wunden zu tun haben, durch je einen<br />
Arzt oder eine Pflegefachkraft vertreten.<br />
Zum Leiter dieser Organisation wurde der<br />
Leiter Fachbereich Angiologie gewählt.<br />
Nach Verabschiedung durch die Geschäftsleitung<br />
wurde zusammen mit der<br />
Chirurgie Flawil und der Gefässchirurgie<br />
die Detailplanung für das interdisziplinäre<br />
Varizenzentrum und die angiologische<br />
Wundsprechstunde am Spital Flawil (Eröffnung<br />
Sommer 2010) gestartet. Auch<br />
diese Arbeitsgruppe wird vom Fachbereichsleiter<br />
Angiologie geführt. Im Hinblick<br />
auf die Konkurrenzfähigkeit dieses<br />
Varizenzentrums mit den privaten Anbietern<br />
hat die Angiologie zusammen mit<br />
der Dermatologie die endovenöse Laser-<br />
Therapie am Kantonsspital St.Gallen eingeführt.<br />
Zudem startete der Fachbereich<br />
ein Programm für ambulante vaskuläre<br />
Rehabilitation. Hier geht es darum, bei<br />
Patienten mit verstopften Beinarterien<br />
durch strukturiertes Gehtraining die<br />
Situation so zu verbessern, dass auf eine<br />
Katheterintervention oder eine Gefässoperation<br />
verzichtet werden kann.<br />
Mit diesem Weiterausbau steht die Angiologie<br />
Kantonsspital St.Gallen nun angebotsmässig<br />
an der Spitze der nichtuniversitären<br />
Zentrums-Angiologien der<br />
Schweiz.<br />
Anlässlich des Umbaus im Herzkatheter-<br />
Labor konnte die Angiologie ihre kathetertechnische<br />
Tätigkeit auf die Radiologie<br />
verlegen. Dies führte zum Wohl der Patientinnen<br />
und Patienten zu einer noch<br />
engeren Zusammenarbeit zwischen dem<br />
Interventionisten-Team der Angiologie<br />
und der Radiologie.<br />
Endokrinologie / Diabetologie /<br />
Osteologie – neues zu Hause<br />
Ende März <strong>2009</strong> durfte der Fachbereich<br />
die Räumlichkeiten im neuen Haus 08<br />
beziehen. Mit dem Umzug ist nun der<br />
ganze Fachbereich unter einem Dach<br />
vereint, womit die internen Prozesse und<br />
Arbeitsabläufe deutlich verbessert werden<br />
konnten. Die neuen Räumlichkeiten<br />
und die Zusammenführung des gesamten<br />
Fachbereichs werden sowohl von den<br />
Patienten als auch von sämtlichen Mitarbeitenden<br />
sehr geschätzt.<br />
Ende <strong>2009</strong> wurde die Weiterbildungsstätte<br />
Endokrinologie / Diabetologie nach<br />
erfolgreicher Visitation durch die FMH-<br />
Weiterbildungskommission von Kategorie<br />
B in Kategorie A umgeteilt. Die Umteilung<br />
honoriert sowohl die jahrelangen<br />
Anstrengungen, für angehende Fachärzte<br />
eine breite und optimale Weiterbildung<br />
anbieten zu können, als auch die<br />
stetige personelle und fachliche Weiterentwicklung<br />
des Fachbereichs.<br />
Seit dem Frühjahr <strong>2009</strong> wird mit der Lipidsprechstunde<br />
unter der Leitung von<br />
Dr. Stefan Bilz ein neues Dienstleistungsangebot<br />
zur Verfügung gestellt. Ziel der<br />
Lipidsprechstunde ist es, Patienten mit<br />
Lipidstoffwechselstörungen, namentlich<br />
familiäre Hyperlipidämien, unzureichend<br />
kontrollierte Hypercholesterinämien und<br />
schwere Hypertriglyzeridämien, korrekt<br />
abzuklären und optimal zu behandeln.<br />
Ab 2010 werden an den Spitälern aller<br />
Spitalverbunde des Kantons St.Gallen<br />
und des Spitalverbunds Appenzell AR<br />
Konsilien durch die Endokrinologie / Diabetologie<br />
durchgeführt. Ziel des Netzwerks<br />
Endokrinologie / Diabetologie ist<br />
es, Spezialistenwissen im Bereich Endokrinologie,<br />
Diabetologie und Osteologie<br />
für Spitalärzte, Hausärzte und Diabetes-<br />
und Ernährungsberaterinnen bei der<br />
Betreuung von stationären und ambulanten<br />
Patienten vor Ort zur Verfügung<br />
zu stellen. Ebenfalls wird die ausgezeichnete<br />
multidisziplinäre Zusammenarbeit<br />
mit dem Ostschweizer Kinderspital unter<br />
Einbezug der niedergelassenen Endokrinologen<br />
weiter ausgebaut werden.<br />
31<br />
Gastroenterologie / Hepatologie –<br />
Neue Horizonte<br />
Der Höhepunkt des Jahres war die Inbetriebnahme<br />
der «Medizinischen Diagnostik»<br />
Rorschach mit dem Ziel, die gastroenterologische<br />
Endoskopie unter Fachführung<br />
der Gastroenterologie des Kantonsspitals<br />
St.Gallen, die chirurgische<br />
Proktologie, die Kardiologie und Pneumologie<br />
als diagnostisch-therapeutische<br />
Einheit zu organisieren. Die «Medizinische<br />
Diagnostik» ist ein Juwel für den<br />
Spitalstandort Rorschach. Sie garantiert<br />
den Grundversorgerauftrag in derselben<br />
Qualität wie in St.Gallen.<br />
Ein wesentliches Ziel war die Konsolidation<br />
der Aktivitäten im interdisziplinären<br />
Beckenbodenzentrum unter der<br />
Leitung von PD Dr. Jan Borovicka, Leitender<br />
Arzt, welches einem echten Bedürfnis<br />
entspricht. Die für das Kantonsspital<br />
St.Gallen neue Organisationsform der<br />
interdisziplinären Zusammenarbeit hat<br />
sich ausgezeichnet bewährt.<br />
Die Bedeutung der Hepatologie für die<br />
Bevölkerung konnte durch eine Fernsehsendung<br />
im Tele Ostschweiz unter der<br />
Leitung von PD Dr. Tilman Gerlach und<br />
Patrizia Künzler, Study nurse, einem breiten<br />
Publikum nahegebracht werden.<br />
Im stationären Bereich übernahm Simon<br />
Merkle mit viel Schwung, Geschick und<br />
Bedacht die anspruchsvolle Führungsrolle<br />
als neuer Stationsleiter.<br />
Die Anstrengungen für eine solide Weiterbildung<br />
der Fachassistentinnen und<br />
Fachassistenten kommen in einer ausgezeichneten<br />
Bewertung weit über dem<br />
landesweiten Benchmark der Weiterbildungsstätten<br />
zum Ausdruck, nachdem<br />
die strukturierte theoretische Weiterbildung<br />
unter Einbezug der Kantonsspitäler<br />
Münsterlingen und Winterthur umgesetzt<br />
wurde.
32<br />
Departemente Medizinisches Departement I<br />
Personelle Anpassungen und strukturelle<br />
Verbesserungen im Bereich Endoskopie/<br />
Ultraschall erlaubten eine effizientere<br />
Bewirtschaftung der Infrastruktur, wobei<br />
räumliche Ressourcen bereits wieder<br />
Grenzen setzen.<br />
Das langfristige zentrale Anliegen «Ernährung»<br />
mit dem Ziel einer zukünftigen<br />
Ernährungsmedizin am Kantonsspital<br />
St.Gallen wurde in einer interdisziplinären<br />
Arbeitsgruppe an die Hand genommen.<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller<br />
Berufsgruppen der Gastroenterologie /<br />
Hepatologie haben erneut einen hervorragenden<br />
Einsatz geleistet mit dem täglich<br />
spürbaren Willen, das Beste für die<br />
Patientinnen und Patienten zu leisten.<br />
Infektiologie/Spitalhygiene – ein<br />
Fachbereich in Zeiten der Pandemie<br />
Im Frühjahr wurden aus Mexiko vermehrt<br />
Todesfälle mit einem neuen H1N1-Influenza-Virus<br />
gemeldet. Aus diesem Grund<br />
wurde die im Auftrag des Bundesamts<br />
für Gesundheit (BAG) geplante, von der<br />
Infektiologie geleitete schweizerische<br />
präpandemische Impfstudie abgesagt. In<br />
der Folge war der gesamte Fachbereich<br />
mit Vorbereitungs- und Umsetzungsarbeiten<br />
auch auf kantonaler Ebene stark<br />
gefordert.<br />
In Zusammenarbeit mit verschiedensten<br />
Bereichen des Kantonsspitals St.Gallen<br />
sowie den Behörden wurden die Pandemiepläne,<br />
die Hygienerichtlinien, das<br />
Patientenmanagement, die Betreuung<br />
des erkrankten Personals kontinuierlich<br />
angepasst und umgesetzt. Zudem wurde<br />
die Impfung für Personal und Bevölkerung<br />
durchgeführt. Die Zahl hospitalisierter<br />
Patienten (meist Lungenentzündungen)<br />
war beeindruckend. Ende November<br />
waren es über 10 Patienten.<br />
Im Juni wurde der 1. Deutsch-Österreichisch-Schweizerische<br />
AIDS-Kongress<br />
(SÖDAK) mit 800 Personen in St.Gallen<br />
erfolgreich durchgeführt.<br />
Im HIV-Bereich ist eine bedeutende Ar -<br />
beit zur Monotherapie hervorzuheben.<br />
St.Gallen ist auf diesem Gebiet führend<br />
und zeigte im Rahmen einer gesamtschweizerischen<br />
Studie, dass die Monotherapie<br />
durch die beschränkte Penetration<br />
ins Gehirn limitiert wird. Damit kann<br />
besser entschieden werden, bei welchen<br />
Patienten eine Monotherapie geeignet<br />
ist.<br />
Die Zusammenarbeit innerhalb des ostschweizerischen<br />
Hygieneverbundes<br />
konnte unter Leitung der Spitalhygiene<br />
weiter ausgebaut werden. Davon zeugen<br />
der sehr gut besuchte 1. Ostschweizer<br />
Hygienetag, die innovative, elektronisch<br />
erfasste Compliance der Händehygiene<br />
und die Teilnahme am SwissNOSO-Projekt<br />
«Messung postoperative Wundinfekte».<br />
Die in der Unternehmenskommunikation<br />
erarbeitete Händehygiene-<br />
Kampagne ist ebenso gut angekommen.<br />
Der infektiologische Konsiliardienst hat<br />
weiter an Bedeutung gewonnen. Die<br />
weitere Zunahme von internen Konsilien,<br />
aber vor allem Anfragen von externen<br />
Spitälern und Hausärzten sind Ausdruck<br />
des Bedarfs nach diesem Angebot – auch<br />
ausserhalb des Kantonsspitals St.Gallen.<br />
Kardiologie – trotz Belastung sich<br />
selber Sorge tragen<br />
Die ersten Monate des vergangenen Jahres<br />
<strong>2009</strong> waren geprägt durch eine sehr<br />
hohe Arbeitsbelastung bei konstant hoher<br />
Patientenzahl und umbaubedingten<br />
Betriebseinschränkungen. Dank hohem<br />
Engagement aller Mitarbeitenden in allen<br />
Bereichen sowie einer neuen optimal<br />
funktionierenden Koronarangiografie-<br />
Anlage konnten die grossen Herausforderungen<br />
trotzdem gut bewältigt werden.<br />
Das Thema Arbeitsbelastung hat<br />
den Fachbereich Kardiologie auch während<br />
der Klausurtagung im Jahr <strong>2009</strong><br />
beschäftigt.<br />
Neben der üblichen jährlichen Standortbestimmung<br />
diverser Projekte wurde<br />
während dieser Klausur am Bodensee<br />
das Thema Überlastung aus ganz verschiedener<br />
Sicht beleuchtet. Es wurde<br />
allen bewusst, dass es betriebliche Möglichkeiten<br />
gibt, Belastungen und Überlastungen<br />
zu reduzieren, andererseits ist<br />
es aber auch ein Thema, mit welchem<br />
sich jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin<br />
selber auseinander setzen muss und<br />
persönlich dazu beitragen kann, bei sich<br />
und dem Team Überlastungen zu reduzieren.<br />
Dabei hilft die Tatsache, dass im<br />
Unternehmen Kantonsspital St.Gallen<br />
eine Kultur gefördert wird, welche den<br />
Menschen, sowohl den Patienten, die<br />
Patientin und ebenso die Mitarbeitenden<br />
im Zentrum belässt.<br />
Die Planung einer räumlichen Erweiterung<br />
ist begleitet von der Vorfreude, dass<br />
gegen Ende 2010 in zusätzlichen, den<br />
gesteigerten Bedürfnissen entsprechenden<br />
Räumlichkeiten, gearbeitet<br />
werden kann.<br />
Medizinische Intensivstation –<br />
ein eigenständiger Fachbereich<br />
Am 1. Januar <strong>2009</strong> wurde die Medizinische<br />
Intensivstation zu einem eigenständigen<br />
Fachbereich im Departement<br />
Innere Medizin ernannt. Die konstruktive<br />
Zusammenarbeit mit den anderen Fachbereichen<br />
im Departement Innere Medizin,<br />
mit anderen Kliniken des Kantonsspitals<br />
St.Gal len, aber auch mit den Kollegen<br />
aus zuweisenden Spitälern sowie<br />
den Hausärzten wurde weiter ausgebaut.<br />
Die Frequenzen und der Krankheitsschweregrad<br />
der Patientinnen und Patienten<br />
entsprachen etwa denjenigen von<br />
2008. Erwähnenswert ist, dass im Vergleich<br />
zu den Vorjahren deutlich weniger<br />
intensivbehandlungsbedürftige Patienten<br />
nicht aufgenommen werden konnten.<br />
Letzteres ist neben Prozess optimierungen<br />
auch auf ein neu eingeführtes Dienstmodell<br />
in der Pflege zurückzuführen,<br />
wodurch Bettenschliessungen wegen
Personalausfällen eliminiert werden<br />
konnten. Der beinahe voll besetzte Pflegestellenplan<br />
erlaubte den Betrieb von<br />
allen 12 Patientenplätzen während annähernd<br />
des ganzen Jahres.<br />
Das Netzwerk «Akutes Koronarsyndrom»,<br />
in welchem die MIPS eine wesentliche<br />
Rolle spielt, hat sich weiter<br />
etabliert und konsolidiert. Durch die<br />
Möglichkeit, invasiv behandelte Patienten<br />
mit akutem Koronarsyndrom frühzeitig<br />
in die zuweisenden Spitäler zurückzuverlegen,<br />
können die Ressourcen der<br />
MIPS optimal genutzt werden, und auch<br />
das Vertrauen der Zuweisenden steigt.<br />
Erwähnenswert ist überdies auch die<br />
ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der<br />
Chirurgischen Intensivstation (CHIPS).<br />
Erfreulicherweise war ein lebhaftes Interesse<br />
zu verzeichnen, eine Weiterbildung<br />
in Intensivpflege zu absolvieren. Sechs<br />
Lernende der Medizinischen Intensivstation<br />
konnten <strong>2009</strong> den Fachausweis<br />
entgegennehmen, 20 Mitarbeitende sind<br />
momentan in der Weiterbildung. Mehrere<br />
Assistenzärzte in Weiterbildung haben<br />
die Facharztprüfungen Intensivmedizin<br />
erfolgreich bestanden. Die Rotationsstelle<br />
eines Oberarztes des Fachbereichs<br />
Allgemeine Innere Medizin hat sich<br />
sehr bewährt.<br />
Nephrologie / Transplatationsmedizin<br />
– Schwerpunkte und<br />
Erfolge <strong>2009</strong><br />
<strong>2009</strong> war geprägt durch die Erteilung der<br />
Bewilligung vom Bundesamt für Gesundheit<br />
zur Transplantation von menschlichen<br />
Organen für Nieren. Das Kantonsspital<br />
St.Gallen bekam diese Bewilligung als erstes<br />
Zentrum in der Schweiz. Zudem wurde<br />
der Name des Fachbereichs von Nephrologie<br />
auf Nephrologie / Transplantationsmedizin<br />
erweitert, diese Anerkennung<br />
hat das gesamte Team sehr motiviert. Zuletzt<br />
wurden im Jahr <strong>2009</strong> die 40 Jahre<br />
der Nierentransplantation am Kantonsspital<br />
St.Gallen gefeiert und eine History der<br />
Entwicklung wurde erarbeitet. Bis Ende<br />
<strong>2009</strong> sind insgesamt 560 Nierentransplantationen<br />
durchgeführt worden.<br />
<strong>2009</strong> war auch das zweite Jahr der Präsidenz<br />
der St Galler Nephrologie bei der<br />
schweizerischen Gesellschaft für Nephrologie.<br />
Als Weiterbildungsstätte wurde die<br />
Ostschweizer Weiterbildungsstätte durch<br />
deutlich überdurchschnittliche Werte<br />
gegenüber dem Benchmark in der FMH-<br />
Umfrage beurteilt.<br />
Die Patientenschulung «Leben mit Niereninsuffizienz»,<br />
die als Projekt 2008<br />
eingeführt wurde, hat sich inzwischen<br />
voll etabliert und bis jetzt sind bereits<br />
fünf Seminare durchgeführt worden.<br />
Diese werden als grosse Wissensquelle<br />
und Hilfe für betroffene Patienten und<br />
dessen Angehörige sehr geschätzt.<br />
Die Zahlen im nephrologischen Ambulatorium<br />
sind in etwa stabil, wobei die<br />
neuen Fälle nur Dank mehr Zuweisung<br />
zur Mitbetreuung an die Hausärzte akkommodiert<br />
werden konnten. Die Zahlen<br />
auf der Hämodialyse sind weiter steigend.<br />
Auf der Station wurden etwa 17%<br />
mehr Ein- und Austritte verzeichnet. Die<br />
Patientinnen und Patienten sind wiederum<br />
mit qualitativ hohem Engagement<br />
betreut worden. Zunehmend etabliert<br />
sich die spezielle Begleitung bei Verzicht<br />
oder bei Abbruch der Dialyse. Mit Hilfe<br />
der Beobachtungsstudie konnte die Qualität<br />
des Nephrologie-Palliativ-Konzepts<br />
umgesetzt und bestätigt werden.<br />
Onkologie / Hämatologie –<br />
exzellente Forschungsabteilung<br />
Die Leistungen im ambulanten Bereich<br />
haben erwartet weiter deutlich zugenommen<br />
und die bestehende Infrastruktur<br />
nun ausgereizt. Die Entwicklung<br />
weiterer interdisziplinärer Spezialsprechstunden<br />
ist nun vorerst blockiert, und es<br />
braucht neue räumliche Ressourcen für<br />
eine weitere Effizienz- und Qualitätssteigerung.<br />
Im stationären Bereich ist eine<br />
33<br />
Konsolidierung auf sehr hohem Niveau<br />
erreicht und die Komplexität der Fälle<br />
nimmt weiter zu, da leichtere und mittelschwere<br />
Fälle vermehrt dezentral im<br />
onkologischen Netzwerk selbst behandelt<br />
werden können.<br />
Der weitere Ausbau des modellhaften<br />
Onkologie-Netzwerks Ostschweiz konnte<br />
<strong>2009</strong> planmässig erfolgen, wobei die<br />
Schaffung einer Spezialsprechstunde für<br />
gynäkologische Tumore im Spital Grabs<br />
neben der bestehenden Konsiliarsprechstunde<br />
eine vorbildliche Pionierleistung<br />
ist. Erstmals wurde damit auch die Video-<br />
und digitale Vernetzung erfolgreich eingeführt,<br />
welche die unmittelbare Online<br />
Fallvorstellung im Zentrum an entsprechenden<br />
Tumorboards ermöglicht.<br />
Ein weiterer bemerkenswerter Meilenstein<br />
war die 300. autologe Stammzellentnahme.<br />
Das Programm der autologen<br />
Stammzelltransplantationen untersteht<br />
einer nach internationalen Standards<br />
definierten strengen Qualitätssicherung<br />
und wird von einem europäischen<br />
Gremium regelmässig akkreditiert.<br />
Im Bereich Forschung konnte das neue<br />
Proteasomen-Forschungslabor der Gruppe<br />
von Prof. Driessen nach Umbau eröffnet<br />
werden und produziert bereits die<br />
ersten Papers aus der hiesigen Forschung.<br />
Im Bereich nationale klinische Forschung<br />
war das Kantonsspital St.Gallen im vergangenen<br />
Jahr schweizweit das führende<br />
Zentrum, gemessenen an der Anzahl<br />
von in Studien behandelten Patienten.<br />
Zusammen mit dem Partnerspital Chur<br />
werden de facto 40% dieser nationalen<br />
Aktivität abgedeckt, notabene als nichtuniversitäre<br />
Region. Der Zugang zu den<br />
neuesten Therapien ist damit für die Patienten<br />
gewährleistet wie auch die Attraktivität<br />
für den onkologischen Nachwuchs:<br />
PD Dr. Florian Strasser hat sich an<br />
der Uni Bern habilitiert und Prof. Christoph<br />
Driessen hat von der Uni Tübingen<br />
die Ernennung zum Professor erfahren.
34<br />
Departemente Medizinisches Departement I<br />
Pneumologie & interdisziplinäres<br />
Zentrum für Schlafmedizin –<br />
Bewährtes im Wandel<br />
Der Fachbereich Pneumologie stand im<br />
Jahr <strong>2009</strong> im Zeichen des Wandels. Im<br />
April hat Prof. Martin Brutsche die Leitung<br />
des Fachbereiches übernommen<br />
und neue Impulse gesetzt. Die pneumologische<br />
Ambulanz wurde personell verstärkt,<br />
um eine Sprechstunde für komplexe<br />
Lungenkrankheiten aufzubauen.<br />
Diese soll in klar strukturierten Abläufen<br />
die Betreuung von Patienten mit interstitiellen<br />
Lungenkrankheiten und Sarkoidose,<br />
pulmonaler Hypertonie und zystischer<br />
Fibrose optimieren. Im interdisziplinären<br />
Zentrum für Schlafmedizin konnten die<br />
Wartezeiten für Abklärung und Therapieeinleitung<br />
mittels rationalisierter<br />
CPAP-Einschulung deutlich reduziert<br />
werden. Im Jahr <strong>2009</strong> wurde zudem ein<br />
vom Team getragenes klinisches Forschungsprogramm<br />
gestartet, welches<br />
von einem Biostatistiker professionell<br />
unterstützt und koordiniert wird. Zur<br />
Förderung der regionalen Zusammenarbeit<br />
wurde das PneumoForum Ostschweiz<br />
gegründet.<br />
Neben Neuentwicklungen wurde im<br />
Fachbereich aber darauf geachtet, Bewährtes<br />
zu konsolidieren. Speziell zu<br />
erwähnen ist die Arbeit der Bettenstationen<br />
im Bereich der stationären Pneumologie,<br />
welche seit Jahren qualitativ<br />
und quantitativ hochstehende Arbeit<br />
leistet. Auch die fachübergreifende Betreuung<br />
von Patienten mit bösartigen<br />
Erkrankungen und die atemunterstützende<br />
Behandlung in Zusammenarbeit<br />
mit dem Muskelzentrum / ALS clinic soll<br />
erwähnt sein. Der Bereich der nicht-invasiven<br />
Beatmung wurde personell verstärkt.<br />
Zudem ist zu deren weiterführenden<br />
Entwicklung ein Projekt in Zusammenarbeit<br />
mit der Universität St.Gallen<br />
gestartet worden. Zur Qualitätskontrolle<br />
und zur Ausbildung von Assistenten und<br />
Fachpersonal wurde ein interdisziplinärer<br />
Beatmungsrapport eingeführt.<br />
Nach 27 Jahren trat Dr. Dr. h.c. Andreas<br />
Knoblauch in den Ruhestand. Seine Verdienste<br />
im Zusammenhang mit dem Aufbau<br />
der Pneumologie und des interdisziplinären<br />
Schlafzentrums wurden anlässlich<br />
eines Abschiedssymposiums gewürdigt.<br />
Von Januar bis April wurde der<br />
Fachbereich durch Dr. Norbert Nierhoff<br />
verdienstvoll und mit Bravour interimistisch<br />
geleitet.<br />
Psychosomatik –<br />
in allen Bereichen gefordert<br />
Psychosomatik am Zentrumsspital zu betreiben<br />
bedeutet, in verschiedensten Kontexten<br />
der vielen Kliniken, Fachbereich<br />
und Institute des Spitals konsiliarische<br />
Dienstleistungen zugunsten der Patienten<br />
anzubieten. Wie aus dem Statistischen Teil<br />
zu entnehmen ist, waren unsere Dienstleistungen<br />
auch <strong>2009</strong> sehr gefragt.<br />
An erster Stelle stehen Abklärungen bei<br />
Patientinnen und Patienten mit Verarbeitungsproblemen<br />
ihrer körperlichen Erkrankung.<br />
Angstreaktionen, depressive<br />
Verarbeitung von schwerer – oftmals<br />
plötzlich eingetretener – Krankheit oder<br />
Unfallfolgen sind häufig. Die Aufgabe<br />
des Konsiliarpsychiaters und -psychotherapeuten<br />
besteht in der Unterstützung<br />
und Mithilfe bei der Bewältigung. Oftmals<br />
helfen psychotherapeutisch orientierte<br />
Gespräche. Die Besprechung von<br />
Sorgen und Problemen hat einen heilenden<br />
Effekt und die dankbare Reaktion<br />
der Patienten zeigt uns, dass sie die notwendige<br />
Unterstützung erhalten haben.<br />
Depressionen sind häufiger Faktor bei<br />
vielen Krankheiten. Die rechtzeitige Diagnose<br />
und schnelle Einleitung einer fachlich<br />
korrekten Behandlung hilft mit, langdauernde<br />
Krankheitsverläufe zu beeinflussen<br />
und Lebensqualität, Behandlungstreue<br />
und aktive Bewältigung der<br />
Krankheitsfolgen zu ermöglichen.<br />
Schwere psychische Störungen mit ihrem<br />
Gefährdungspotenzial für Komplika-<br />
tionen, verzögerten Verlauf und nicht<br />
zuletzt auch Suizid oder suizidales Verhalten<br />
können regelmässig entdeckt<br />
werden. Die schnelle Einleitung einer<br />
unter Umständen auch stationären psychiatrischen<br />
Behandlung kann unumgänglich<br />
sein und wird durch die Psychosomatik<br />
vermittelt.<br />
Die Behandlung und Betreuung von Verwirrtheitszuständen,<br />
besonders bei älteren<br />
Patienten, geschieht oftmals spät<br />
und erst mit einer zeitlichen Verzögerung.<br />
Ein neuer Qualitätsstandard, der<br />
im vergangenen Jahr interdisziplinär entwickelt<br />
wurde, soll im nächsten Jahr als<br />
Pilotversuch eingeführt werden. Im Vordergrund<br />
beim Fördern der Kompetenz<br />
bei der Behandlung durch Ärzte und Pflegende<br />
steht die Früherkennung.<br />
Im Rahmen einer Neubeurteilung des<br />
Fachbereichs wurde neu die Weiterbildungskategorie<br />
C (zwei Jahre ambulante<br />
Ausbildungstätigkeit) zugesprochen. Somit<br />
können Anwärter für den Facharzttitel<br />
Psychiatrie und Psychotherapie im<br />
Fachbereich Psychosomatik während<br />
zwei Jahren ausgebildet werden.<br />
Rheumatologie/Rehabilitation –<br />
Qualitätsverbesserungen <strong>2009</strong><br />
Bei weiter steigenden Konsultationszahlen<br />
konnten dankenswerterweise drei<br />
neue Räume im 2. Obergeschoss Haus<br />
05 bezogen und das Schreibsekretariat<br />
ins Erdgeschoss verlegt werden. So können<br />
Patienten jetzt von sechs Ärzten<br />
gleichzeitig betreut und dabei noch ungestört<br />
Infusionen, Infiltrationen oder<br />
Ultraschall- und Kapillarmikroskopuntersuchungen<br />
durchgeführt werden. Für<br />
das laufende Jahr ist eine Verlegung des<br />
Empfangs ins EG geplant, um mehr Platz<br />
für wartende Patienten zu schaffen.<br />
Eine neue Oberarztstelle konnte im September<br />
kompetent besetzt werden. Sie<br />
verstärkt das Team bei den nichtentzündlichen<br />
muskuloskelettalen Erkrankungen.
Die Zusammenarbeit in den etablierten<br />
interdisziplinären Fallbesprechungen<br />
wurde intensiviert und mit dem Board<br />
für interstitielle Lungenerkrankungen<br />
eine neue geschaffen.<br />
Weitere wichtige Ziele des Jahres 2008<br />
sind im vergangenen Jahr erreicht worden:<br />
Im Oktober wurde wie geplant mit einem<br />
drittmittelfinanzierten Laborforschungsprojekt<br />
im Medizinischen Forschungszentrum<br />
begonnen. Eine neu angestellte<br />
Study Nurse hat nicht nur die – deutlich<br />
ausgeweitete – Studienambulanz professionalisiert,<br />
sie trägt auch erheblich zur<br />
administrativen Entlastung der Stu dienärzte<br />
bei. Seit Jahresbeginn wurde eine<br />
zweiwöchentliche grundlagenwissenschaftliche<br />
und klinische Seminarreihe<br />
gestartet: renommierte nationale und<br />
internationale Referenten verbessern die<br />
Fort- und Weiterbildung und sollen uns<br />
neben anderem unserem Ziel der FMH-<br />
Weiterbildungskategorie A näherbringen.<br />
Physiotherapie und Ergotherapie an den<br />
drei Standorten wurden in die Therapeutischen<br />
Dienste Rheumatologie unter<br />
einheitlicher Leitung zusammengefasst.<br />
So konnte u. a. eine gemeinsame Fachgruppe<br />
beider Einheiten für die Intensivmedizin<br />
geschaffen werden. Eine Erweiterung<br />
im Angebot der Ergotherapie sind<br />
die Arbeitsplatzabklärungen in Zusammenarbeit<br />
mit dem Caremanagement<br />
des Personaldienstes. Die Renovation<br />
und Erweiterung der MTT-Räume im<br />
Linsebühl-Haus war <strong>2009</strong> ein Höhepunkt.<br />
Dadurch können jetzt mehr Patienten,<br />
Personal und sonstige Interessierte<br />
trainieren – und das unter besseren<br />
räumlichen Bedingungen.<br />
Innere Medizin Rorschach –<br />
Medizinische Diagnostik, modern<br />
und vernetzt<br />
Die stationären Austritte bewegten sich<br />
bei leichter Steigerung im Rahmen des<br />
Vorjahres. Die Betreuung der onkologischen<br />
Patienten und die ambulanten<br />
Chemotherapien haben erneut deutlich<br />
zugenommen, das bewährte Team wurde<br />
durch zwei kompetente Teilzeit-Fachärztinnen<br />
und zwei Pflegefachfrauen<br />
optimal ergänzt.<br />
Der Höhepunkt im Frühjahr war gewiss<br />
das Zusammenführen und die Einweihung<br />
der neuen Räumlichkeiten für die<br />
ambulante und stationäre medizinische<br />
Diagnostik, bestens abgestimmt und ausgerüstet<br />
mit modernster Medizintechnik<br />
für Endoskopie, Sonographie, EKG/Ergometrie<br />
und für medizinische Interventionen.<br />
Die geschaffene Nähe zur Tagesklinik<br />
bringt einen grossen Komfort für<br />
den Patienten und lässt räumlich und<br />
personell Synergien nutzen zwischen den<br />
Fachbereichen, der pflegerischen Betreuung<br />
und dem Sekretariat.<br />
Für die beiden Oberarztstellen der Inneren<br />
Medizin Rorschach konnten erneut<br />
erfahrene Kollegen aus den Fachbereichen<br />
Gastroenterologie und Kardiologie<br />
vom Zentrum gewonnen werden,<br />
was sich schon in den vergangenen Jahren<br />
sehr bewährt hat. Die enge Zusammenarbeit<br />
mit der Endokrinologie / Diabetologie<br />
wird sehr geschätzt, neu wurde<br />
eine vertiefte Zusammenarbeit mit<br />
dem Palliativzentrum etabliert. Äusserst<br />
wertvoll im Alltag ist die Unterstützung<br />
durch die Physiotherapie, den Sozialdienst,<br />
die Logopädie und die Seelsorge.<br />
35<br />
Die positiven Erfahrungen mit der nächtlichen<br />
Abdeckung des hausärztlichen<br />
Notfalldienstes durch das Akutspital wurden<br />
ausgewertet, publiziert und viel beachtet.<br />
Das Team im Labor hat grossen<br />
Einsatz geleistet. Alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter haben engagiert und mit<br />
Begeisterung das Beste für die Patientinnen<br />
und Patienten gegeben. Dafür sei<br />
ihnen herzlich gedankt.
36<br />
Departemente Medizinisches Departement II<br />
Ausbildungskliniken<br />
der höchsten Stufe<br />
Die Qualität der Weiterbildungsmöglichkeiten ist angesichts des sich abzeichnenden Ärztemangels<br />
auch für das Kantonsspital St.Gallen von hoher Bedeutung. Umso mehr durfte man sich im<br />
medizinischen Departement II über die Rezertifizierung der Klinik für Urologie als europäisches Ausbildungszentrum<br />
freuen. Die Frauenklinik gilt nach einer Visitation durch Delegierte der FMH auch<br />
in Zukunft als Ausbildungsklinik der Kategorie A. Wichtige personelle Veränderungen gab es namentlich<br />
in der Anästhesiologie und auf der Chirurgischen Intensivstation. Diese Veränderungen wurden auch<br />
zum Anlass genommen, die Strukturen und Abläufe weiter zu optimieren. In der Klinik für Chirurgie<br />
hat sich die Zusammenarbeit zwischen St.Gallen, Rorschach, Flawil und dem Spital Appenzell etabliert.<br />
Sie wird von allen Seiten als Gewinn im chirurgischen Bereich betrachtet. Auf wissenschaftlichem<br />
Gebiet wurde die akademische Zusammenarbeit der Hand-, Plastischen und Wiederherstellungschirurgie<br />
mit der Universität Birmingham etabliert und akkreditiert; mehrere Kongresse wurden organisiert<br />
und erfolgreich abgehalten. Die Klinik hat sich als Trainingscenter für Osteosynthesen einen Namen<br />
gemacht.<br />
Medizinisches Departement II<br />
Chairman<br />
Prof. Dr. med. Hans-Peter Schmid<br />
Anästhesiologie<br />
Prof. Dr. med. Thomas Schnider<br />
Chirurgie<br />
Prof. Dr. med. Jochen Lange<br />
Chirurgische Intensivstation<br />
Dr. med. Roger Lussmann<br />
Frauenklinik<br />
PD Dr. med. René Hornung<br />
Hand-, Plastische und<br />
Wiederherstellungschirurgie<br />
Prof. Dr. Dr. med. Jörg Grünert<br />
Orthopädische Chirurgie<br />
Prof. Dr. med. Markus Kuster<br />
Urologie<br />
Prof. Dr. med. Hans-Peter Schmid<br />
Anästhesiologie – personelle Wechsel<br />
Im vergangenen Jahr wurde Dr. Hansjörg<br />
Gerig, Stellvertreter des Chefarzts, pensioniert.<br />
Mit ihm verliess ein Arzt das<br />
Institut, der das Fach Anästhesiologie<br />
über Jahrzehnte wesentlich mitgeprägt<br />
hat. Als Stellvertreter aller bisherigen<br />
St.Galler Chefärzte für Anästhesiologie,<br />
neben dem jetzigen Amtsinhaber waren<br />
dies Dr. Kern und Dr. Kreienbühl, verstand<br />
er es, massgebend sowohl fachliche<br />
wie auch organisatorische Akzente<br />
zu setzen. Mit der 16-maligen Organisation<br />
des Toggenburger Anästhesie. Repetitoriums<br />
unterstützte er einen wesentlichen<br />
Teil der Schweizer Anästhesieärzte<br />
bei der Prüfungsvorbereitung. Er<br />
gehörte zu den Pionieren des modernen,<br />
strukturierten Luftwegsmanagements.<br />
In mehreren Publikationen zeigte er die<br />
Wirksamkeit des St.Galler Airway Management<br />
Algorithmus auf und organisierte<br />
jährlich ein Symposium, das immer<br />
ausgebucht war. Da er es bestens verstand,<br />
die Konzepte in praxistaugliche<br />
Handlungsanleitungen umzusetzen, profitierten<br />
das ganze Institut und vor allem<br />
die Patientinnen und Patienten von seinem<br />
Wissen und Können. Im Namen des<br />
gesamten Instituts soll hier Dr. Hansjörg<br />
Gerig noch einmal der herzliche Dank für<br />
seine über 30-jährige, verdienstvolle Tätigkeit<br />
am Kantonsspital St.Gallen aus-<br />
gesprochen sein. Dank der gründlich<br />
vorbereiteten Übergabe hat sich der<br />
Nachfolger, PD Dr. Miodrag Filipovich,<br />
am Institut bereits sehr gut eingelebt. Dr.<br />
Filipovich war vorher am Universitätsspital<br />
Basel schwergewichtig in der Herzanästhesie<br />
tätig. Er ergänzt damit das<br />
St.Galler Team auch fachlich optimal. Der<br />
personelle Wechsel wurde zum Anlass<br />
genommen, die Strukturen des Instituts<br />
zu überprüfen. Mit einer Verstärkung des<br />
leitenden Kaders können in den verschiedenen<br />
Tätigkeitsbereichen durch entsprechende<br />
Stellvertretungen fachliche<br />
und organisatorische Kompetenz garantiert<br />
sowie qualifizierte Kaderärztinnen<br />
und Kaderärzte längerfristig für das Kantonsspital<br />
St.Gallen gesichert werden.<br />
Die personellen Umstellungen im vergangenen<br />
Jahr wurden von den Pflegenden<br />
sowie von den Ärztinnen und<br />
Ärzten sehr gut mitgetragen. Dafür und<br />
für den grossen und flexiblen Einsatz<br />
zugunsten des Instituts für Anästhesiologie<br />
und der Patientinnen und Patienten<br />
gebührt allen ein grosser Dank.<br />
Chirurgische Intensivstation –<br />
Neue Pflegedienstleitung<br />
Nach 18 Jahren als Leiterin Pflege Chirurgische<br />
Intensivstation (CHIPS) hat<br />
sich Tineke Smithuis am Kantonsspital<br />
St.Gallen privat und beruflich anderwei-
tig orientiert. Ihr gebührt für ihre kompetente<br />
und erfolgreiche Führungsarbeit<br />
uneingeschränkter Dank. Ihr Weggang<br />
ist für die CHIPS ein grosser Verlust, jedoch<br />
auch eine Chance für die neue<br />
Führungscrew. Mit Holger Braun konnte<br />
eine bewährte und führungserfahrene<br />
Pflegefachperson zur neuen Pflegedienstleitung<br />
der CHIPS gewählt werden.<br />
Als langjähriger früherer Stellvertreter<br />
seiner Vorgängerin Tineke Smithuis<br />
konnte er seine Führungs- und Managementkompetenz<br />
unter Beweis stellen. Er<br />
kennt die Herausforderungen und Konfliktfelder<br />
in der Führung einer Intensivstation<br />
bestens. Als seine Stellvertretung<br />
wurde Anke Lehmann angestellt. Sie hat<br />
soeben erfolgreich den Bachelor in Nursing<br />
Science (BScN) abgeschlossen und<br />
bringt somit ein vielversprechendes Potenzial<br />
bezüglich Pflegeforschung und<br />
Führungskompetenz ein.<br />
Im vergangenen Jahr konnte eine Stabilisierung<br />
im Personalbereich Pflege erreicht<br />
werden. Hauptsächlich durch die<br />
Neueinstellung von Studierenden für das<br />
Nachdiplomstudium Intensivpflege Höhere<br />
Fachschule (NDS HF Intensivpflege)<br />
konnten neue Fachkräfte für die CHIPS<br />
rekrutiert werden. Dies führte zur Konsolidation<br />
der erbrachten Leistungen und<br />
zum Vollbetrieb der 18 Betten. Sollte die<br />
Anstellung neuer Mitarbeitenden im gleichen<br />
Ausmass vonstatten gehen, wird<br />
die CHIPS im Sommer 2010 alle 20 Planbetten<br />
betreiben können.<br />
Neue Therapiekonzepte in der Behandlung<br />
des akuten Lungenversagens und<br />
bei der Therapie der Sepsis wurden erfolgreich<br />
eingeführt. Die Teilnahme an<br />
einer weiteren Studie konnte zusätzlich<br />
zu den laufenden Multicenter-Studien<br />
zugesagt werden. Neue fortschrittliche<br />
Überwachungstechniken bei der Behandlung<br />
des schweren Schädel-Hirn-<br />
Traumas wurden in enger Zusammenarbeit<br />
mit der Klinik für Neurochirurgie<br />
erarbeitet und eingeführt.<br />
Chirurgie –<br />
International auf dem Vormarsch<br />
Die Klink für Chirurgie kann wieder auf<br />
ein ereignisreiches Jahr zurückblicken.<br />
Wie in den vergangenen Jahren stiegen<br />
die Patientenzahlen. Die Zusammenarbeit<br />
zwischen St.Gallen, Rorschach, Flawil und<br />
dem Spital Appenzell hat sich etabliert<br />
und wird von allen Seiten als Gewinn im<br />
chirurgischen Bereich betrachtet.<br />
Das Adipositaszentrum in Rorschach verzeichnet<br />
einen Zuwachs von 450 Patienten.<br />
Das grosse Engagement im Adipositaszentrum<br />
trug auch dazu bei, dass<br />
die Europäische Diabetes Forschungsstiftung<br />
EFSD ein zweijähriges Projekt zur<br />
Diabetes-Chirurgie der Klinik für Chirurgie<br />
am Kantonsspital St.Gallen und der<br />
Universität Graz mit 600 000 Schweizer<br />
Franken fördert.<br />
Dass die Klinik für Chirurgie besonders<br />
mit neuen Technologien und Techniken<br />
international erfolgreich ist, zeigen die<br />
zahlreich erhaltenen Preise und angenommenen<br />
Publikationen. Dazu gehören<br />
unter anderem der Award des British<br />
Journal of Surgery oder der Videopreis<br />
des Schweizer Chirurgenkongresses, die<br />
für die Innovationen in der Laparoskopie<br />
Mitarbeitenden der Chirurgie verliehen<br />
wurden.<br />
Im Juli wurde der zweitägige «Euregio<br />
Bodensee»-Kongress nach drei Jahren<br />
wieder von der Klinik für Chirurgie in<br />
St.Gallen zum Thema «Narbenhernien»<br />
ausgerichtet. Weit über 500 Teilnehmer<br />
informierten sich bei Vorträgen über Probleme<br />
wie Infektionen, Rezidive und<br />
parastomale Hernien.<br />
Im September verliess nach 20-jähriger<br />
Zugehörigkeit Dr. Michael Zünd die Klinik<br />
Chirurgie, um als Chefarzt in Zug eine<br />
neue Herausforderung anzutreten. Er ist<br />
mittlerweile der elfte Mitarbeiter der Klinik,<br />
der in eine Chefarztposition gewählt<br />
wurde.<br />
37<br />
Im Dezember fand bereits zum dritten Mal<br />
der internationale Kongress «Colorectal<br />
Congress» zum Thema «Colorectal Benign<br />
Diseases» statt. Mit über 1000 Teilnehmern<br />
aus mehr als 50 Ländern wurde<br />
hier eine neue Rekordmarke gesetzt.<br />
Frauenklinik –<br />
strebt weitere Vernetzung an<br />
Während die Welt im Jahr <strong>2009</strong> von der<br />
Wirtschaftskrise gebeutelt war, darf die<br />
Frauenklinik des Kantonsspitals St.Gallen<br />
auf ein arbeitsreiches Jahr zurückblicken.<br />
In allen Sparten, ambulant und stationär,<br />
wurde eine Steigerung der Leistungsnachfrage<br />
verzeichnet. In der Endokrinologie<br />
und Reproduktionsmedizin «fiore»<br />
wurde Spitzenqualität erreicht. Die<br />
Schwangerschaftsrate liegt deutlich über<br />
dem europäischen Durchschnitt. Das<br />
hohe Niveau der perinatalmedizinischen<br />
Versorgung führt zu einer äusserst erfreulichen<br />
Entwicklung der Geburtenzahlen<br />
im Kantonsspital St.Gallen und zu<br />
vielen gesunden termin- und frühgeborenen<br />
Kindern. Dank des konsequenten<br />
Einsatzes minimal-invasiver Operationstechniken<br />
kann durch eine Verkürzung<br />
der Hospitalisationszeiten die steigende<br />
Nachfrage nach operativen Leistungen<br />
in der Frauenheilkunde befriedigt werden.<br />
Die Umfrage bei den Patientinnen<br />
zeigt die ausserordentlich hohe Zufriedenheit<br />
dank exzellenter Betreuung<br />
durch die Pflegenden.<br />
Ein Hauptaugenmerk wird zurzeit auf die<br />
Überarbeitung der internen Prozesse gelegt.<br />
Ziel ist, die Abläufe für die Patientinnen<br />
effizienter und angenehmer zu<br />
gestalten. Diese Tätigkeit wird die Mitarbeitenden<br />
auch im Jahr 2010 noch intensiv<br />
beschäftigen. Die weitere Vertiefung<br />
der Zusammenarbeit mit Netzwerkpartnern<br />
ist wichtig. So werden Abklärungen<br />
und Behandlungen gemeinsam<br />
mit peripheren Kliniken geplant und<br />
in verschiedenen Modellen durch geführt.<br />
Ebenso wird der Netzwerkgedanke in<br />
die Weiterbildung der ärztlichen Mitar-
38<br />
Departemente Medizinisches Departement II<br />
beitenden integriert und die Zusammenarbeit<br />
mit peripheren Kliniken vertieft.<br />
Die Frauenklinik Kantonsspital St.Gallen<br />
wurde nach einer Visitation durch Delegierte<br />
der Schweizerischen Ärztegesellschaft<br />
FMH weiterhin als Ausbildungsklinik<br />
der Kategorie A (höchste Stufe) eingestuft,<br />
womit dem Ausbildungsauftrag<br />
auf höchstem Niveau weiterhin gerecht<br />
wird. Die gute Stimmung im Team, welche<br />
an den Klinikfesten zum Greifen<br />
spürbar ist, und die insgesamt gute Entwicklung<br />
der Klinik lassen zuversichtlich<br />
in die Zukunft blicken.<br />
Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie<br />
– komplexe<br />
Tumor- und Wiederherstellungsoperationen<br />
Trotz weiter bestehenden Personalengpasses<br />
ergab das Jahr <strong>2009</strong> abermals<br />
eine Steigerung in der Patientenzahl. Bei<br />
äusserst motiviertem Mitarbeiterteam<br />
und neuen herausfordernden Aufgaben<br />
wurden in verschiedenen Bereichen wieder<br />
Höchstleistungen erbracht. Die steigende<br />
Zahl von komplexen Tumoroperationen<br />
bei Brustkrebs und Weichteilsarkomen<br />
sowie die routinierten Versorgungen<br />
von schwierigen Radiusfrakturen,<br />
mikrochirugische Rekonstruktionen an<br />
den Extremitäten und insbesondere auch<br />
nach Tumoroperationen im Beckenbereich<br />
haben überzeugt und wurden zunehmend<br />
erbeten. Auf wissenschaftlichem<br />
Gebiet wurde die akademische<br />
Zusammenarbeit mit der Universität Birmingham<br />
etabliert und akkreditiert;<br />
mehrere Kongresse zu Osteosyntheseverfahren<br />
an Hand und Radius sowie<br />
Handgelenksproblemen wurden organisiert<br />
und erfolgreich abgehalten. Gastärzte<br />
aus England, Indien, China, Estland<br />
und den USA besuchten die Klinik, welche<br />
sich als Trainingscenter für Osteosynthesen<br />
einen Namen gemacht hat.<br />
Gemeinsam mit den Ergotherapeuten<br />
wurde die Spiegeltherapie als erfolgreiche<br />
Behandlungsmethode für schmerzhafte<br />
Probleme an den Extremitäten und<br />
der Rehabilitation von Nervenverletzungen<br />
weiterentwickelt. Ein ausgebuchter<br />
Workshop zum Thema «Hand<br />
und Gehirn» war die erfreuliche Konsequenz.<br />
Die Zusammenarbeit auf onkologischem<br />
Gebiet, insbesondere mit dem<br />
Brustzentrum Kantonsspital St.Gallen,<br />
stellt einen wichtigen Teil der Aufgaben<br />
der Klinik für Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie<br />
dar. Im Netzwerk<br />
der ostschweizerischen Spitäler ist<br />
die Plastische Chirurgie mit ihren Möglichkeiten<br />
auch für die komplexesten<br />
Wiederherstellungsoperationen ein gefragter<br />
Partner.<br />
Orthopädie –<br />
in Weiterbildung investiert<br />
<strong>2009</strong> war ein nicht ganz so hektisches<br />
Jahr wie das davor. Das Sommerloch bescherte<br />
weniger Patientenzahlen, dafür<br />
Zeit, mit Nachdruck in die Aus- und Weiterbildung<br />
der Mitarbeiter zu investieren,<br />
was sich bereits im Resultat der «Umfrage<br />
Weiterbildung» des FMH erfreulich<br />
niederschlug. Von einem optimalen Kontinuum<br />
noch entfernt, soll dem Ausbildungskonzept<br />
weiterhin grosse Aufmerksamkeit<br />
zugedacht werden.<br />
Das Labor für Bewegungsanalyse, ein<br />
Projekt in Zusammenarbeit mit dem Ostschweizer<br />
Kinderspital, ist seit Mai in<br />
Betrieb. Anhand einer 3D-Bewegungsanalyse<br />
werden u. a. nicht sichtbare<br />
Funktionen in der Bewegung erfasst, was<br />
zu einer Optimierung der Diagnostik und<br />
Therapie beiträgt. Neu wird nun auch das<br />
Treppensteigen analysiert. Zurzeit werden<br />
v. a. Patienten mit überwiegend<br />
Knieproblemen im Ganglabor vorstellig.<br />
Mit neuen Erkenntnissen in der Frakturversorgung<br />
am Modell mittels digitaler<br />
Bildkorrelation kann das Biomechaniklabor<br />
aufwarten. Intern werden diese<br />
neuen Techniken bereits angewendet.<br />
Nachdem sich die Pilotphase des Stationsärzteteams<br />
bestens bewährt hat, ist<br />
seit Anfang Jahr eine konstante Gruppe<br />
im orthopädischen Alltag verankert. Immer<br />
komplexere, internistische Fälle erfordern<br />
eine fachkompetente, enge und<br />
komplikationslose Zusammenarbeit, wie<br />
sie mit dem internistisch / orthopädischen<br />
Stationsteam gewährleistet ist.<br />
Ebenso erspriesslich ist die Zusammenarbeit<br />
mit den Partnerspitälern Chur,<br />
Münsterlingen, Ilanz, Grabs und dem<br />
Freemantle Hospital in Perth, Australien.<br />
Ein regelmässiger Personalaustausch ermöglicht<br />
den ärztlichen Mitarbeitern<br />
vertieftere Einblicke in andere Arbeitsstrukturen<br />
und Schwergewichte. Speziell<br />
beliebt ist hierfür das Hospital in Perth.<br />
Urologie – Einheit und Vielfalt<br />
Als tertiäres Versorgungszentrum der<br />
Ostschweiz deckt die Klinik einerseits<br />
sämtliche urologischen Erkrankungen<br />
des Erwachsenen ab, andererseits wird<br />
auch der zunehmenden Subspezialisierung<br />
in unserem Fach Rechnung getragen.<br />
Erwähnenswerte Beispiele sind die<br />
Prothetik (künstlicher Harnröhrenschliessmuskel<br />
u. a.) mit ihren überregionalen<br />
Zuweisungen, die Neuro-Urologie (moderne<br />
intravesikale Therapien und sakrale<br />
Neuromodulation) mit Referenzzentrumscharakter<br />
und die interstitielle<br />
Brachytherapie des Prostatakarzinoms in<br />
Zusammenarbeit mit Radio-Onkologie<br />
und Strahlenphysik. Das Beckenbodenzentrum<br />
als gemeinsames Modell von<br />
Chirurgie, Gastroenterologie, Gynäkologie,<br />
Physiotherapie und Urologie für<br />
komplexe, interdisziplinäre Patienten hat<br />
sich im ersten Betriebsjahr bewährt.<br />
Angesichts des sich abzeichnenden<br />
Ärzte mangels ist die Qualität der Weiterbildung<br />
von wichtiger Bedeutung für die<br />
Rekrutierung neuer Mitarbeiter. In der<br />
alljährlichen schriftlichen Umfrage der<br />
FMH schneidet die Klinik für Urologie in<br />
sämtlichen Domänen stets überdurchschnittlich<br />
gut ab. Im Sommer erfolgte<br />
zudem die Rezertifizierung als europäisches<br />
Ausbildungszentrum mit der Maximalnote<br />
durch das European Board of<br />
Urology (EBU). In Europa sind rund 60<br />
und in der Schweiz total drei urologische<br />
Kliniken dergestalt offiziell von der EU<br />
anerkannt. Zahlreiche laufende klinische<br />
Studien tragen ebenfalls zur Qualitätssteigerung<br />
bei der Patientenversorgung<br />
bei. Die wissenschaftlichen Resultate<br />
werden regelmässig und nachhaltig an<br />
in- und ausländischen Kongressen vorgestellt.<br />
Die Etablierung des Da-Vinci-Operationsroboters<br />
stellt in nächster Zukunft eine<br />
vielschichtige Herausforderung dar. Dies<br />
muss im Kontext mit weiteren innovativen<br />
Neuerungen in den operativen und<br />
bildgebenden Fächern gesehen werden<br />
und sollte somit fächerübergreifend erfolgen.<br />
Die Pflege erfolgt rund um die Uhr nach<br />
dem neuesten Know-how
40<br />
Departemente Medizinisches Departement III<br />
Ein intensives Jahr<br />
mit vielen Höhepunkten<br />
Das medizinische Departement III mit der Augenklinik, der Hals-Nasen-Ohrenklinik, der Neurochirurgie<br />
und der Neurologie blickt auf ein intensives Jahr <strong>2009</strong> mit vielen Höhepunkten zurück. So verzeichnete<br />
die Augenklinik wie schon im Vorjahr erneut eine deutliche Steigerung der ambulanten und teil -<br />
s tationären Tätigkeit in allen Bereichen insbesondere in der Netzhautabteilung. Für die Hals-Nasen-Ohrenklinik<br />
stand das Berichtsjahr ganz im Zeichen der Konsolidierung der organisatorischen Veränderungen<br />
nach dem Chefarztwechsel im Jahr 2008. Die neue Struktur hat sich gut bewährt. Insgesamt hat sich<br />
die Klinik noch weiter in Richtung Zentrumsspital entwickelt. Die Neurochirurgische Klinik durfte im April<br />
den Erhalt der europäischen Akkreditierung als Ausbildungsklinik für junge Neurochirurgen feiern.<br />
In der Klinik für Neurologie schliesslich wurden die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten<br />
weiter optimiert und es werden vielfältige Spezialsprechstunden angeboten.<br />
Medizinisches Departement III<br />
Chairman<br />
Prof. Dr med. Peter Bischoff<br />
Augenklinik<br />
Prof. Dr med. Peter Bischoff<br />
Hals-Nasen-Ohrenklinik<br />
Prof. Dr. med. Sandro Stöckli<br />
Neurochirurgie<br />
Prof. Dr. med. Gerhard Hildebrandt<br />
Neurologie<br />
Prof. Dr. med. Barbara Tettenborn<br />
Augenklinik –<br />
der Chefarztwechsel ist geplant<br />
Das Jahr <strong>2009</strong> brachte erneut eine deutliche<br />
Steigerung der ambulanten und<br />
teilstationären Tätigkeit, während die<br />
stationären Zahlen des Vorjahrs in etwa<br />
konstant blieben.<br />
Die Netzhautabteilung unter der Leitung<br />
von PD Dr. Christophe Valmaggia zeigt<br />
nicht zuletzt dank der weiterhin zunehmenden<br />
Zahl von Patienten mit einer<br />
behandelbaren Form der alterskorrelierten<br />
Makuladegeneration wachsende<br />
Zahlen. Zunehmende Zuweisungen finden<br />
sich auch in der von Dr. Dagmar<br />
Ammann geführten Lidabteilung. Die<br />
von Prof. Daniel Mojon durchgeführten<br />
minimal-invasiven Schieloperationen finden<br />
internationalen Anklang, was sich in<br />
einer beachtlichen Zahl von ihn besuchenden<br />
Operateuren ausdrückt. Ebenfalls<br />
gestiegen sind die Operationszahlen<br />
im vorderen Segment unter der Leitung<br />
von KD Dr. Reinhard Rüesch, wobei dies<br />
vor allem Operationen des grauen Stars<br />
betrifft. Diese Steigerung der Behandlungszahlen<br />
hat leider zu wachsenden<br />
Wartezeiten geführt, die so rasch als<br />
möglich abzubauen versucht werden. In<br />
der von Dr. Barbara Wagels geführten<br />
Glaukomabteilung wurden <strong>2009</strong> erstmals<br />
millimeterkleine Implantate einge-<br />
setzt, welche in schwierigen Fällen von<br />
grünem Star den operativ geschaffenen<br />
neuen Abflusskanal für die Kammerwasserflüssigkeit<br />
offen halten.<br />
Ende 2010 wird der Chefarzt Dr. Peter<br />
Bischoff in Pension gehen. Die bereits<br />
langjährig tätigen und weit über die Kantons-<br />
und Landesgrenzen hinaus bekannten<br />
Spezialisten hoffen, dass eine<br />
Persönlichkeit gewählt wird, welche neben<br />
eigener kompetenter Leistung das<br />
Team weiter an die Augenklinik des Kantonsspitals<br />
St.Gallen binden kann.<br />
Hals-Nasen-Ohrenklinik –<br />
Dienstleistung, Lehre und Forschung<br />
Das Jahr <strong>2009</strong> stand im Zeichen der Konsolidation<br />
der organisatorischen Veränderungen,<br />
die der Chefarztwechsel im<br />
Jahr 2008 mit sich gebracht hatte. Die<br />
neue Struktur mit fachspezifischen Teams<br />
unter jeweiliger Leitung eines Kaderarztes<br />
hat sich bewährt. Die Patienten werden<br />
von Beginn weg dem jeweiligen Fachspezialisten<br />
zugewiesen, Entscheidungen<br />
werden schneller gefällt und die in Weiterbildung<br />
sich befindlichen Ärzte profitieren<br />
von einer direkten Supervision.<br />
Insgesamt hat sich die Klinik noch weiter<br />
in Richtung Zentrumsmedizin entwickelt.<br />
Interdisziplinär werden Patientinnen und
Patienten mit Tumorerkrankungen im<br />
Kopf- und Halsbereich nach modernsten<br />
Erkenntnissen abgeklärt und behandelt.<br />
Die diesbezüglichen Zuweisungen überschreiten<br />
bei weitem die Kantonsgrenzen.<br />
Aber auch die endoskopischen Operationen<br />
an der vorderen Schädelbasis<br />
haben sich in Kooperation mit den Neurochirurgen<br />
weiter entwickelt. Weiterhin<br />
auf stabil hohem Niveau bleiben die Zahlen<br />
der Rhinochirurgie, plastischen und<br />
rekonstruktiven Gesichtschirurgie und<br />
der Ohrchirurgie. Wie an allen Zentrumskliniken<br />
nehmen die kleineren Routineeingriffe<br />
tendenziell eher ab, was zu<br />
Problemen in der Weiterbildung führen<br />
kann. Hier muss in Zukunft wahrscheinlich<br />
eine vermehrte Zusammenarbeit mit<br />
kleineren Kliniken und Fachärzten in Praxis<br />
gesucht werden.<br />
Im Hinblick auf die Visitation der FMH<br />
vom Januar 2010 wurde das Thema der<br />
Weiterbildung der Assistenzärztinnen<br />
und Assistenzärzte aufgegriffen. Diese<br />
dokumentieren nun ihr Kurrikulum kontinuierlich<br />
in einem strukturierten Logbuch.<br />
Typische ärztliche Handlungen und<br />
Fertigkeiten werden in regelmässigen<br />
Assessments mit direktem Feedback trainiert.<br />
Auch werden vermehrt Themen<br />
aus dem Bereiche der Oekonomie, Ethik<br />
und Patientensicherheit in die Weiterbildung<br />
eingebunden.<br />
Neben der klinischen Dienstleistung und<br />
der Lehre erhält nun auch die klinische<br />
Forschung ihren einer Zentrumsklinik<br />
entsprechenden Stellenwert. Neben vielen<br />
anderen Projekten sei hier das Thema<br />
der Infektion mit Humanen Papillomaviren<br />
als Ursache von Rachenkrebs erwähnt.<br />
Dieser Forschungsbereich wird in<br />
prospektiven Studien und in Zusammenarbeit<br />
mit schweizerischen und deutschen<br />
Zentren unter Federführung des<br />
Kantonsspitals St. Gallen bearbeitet.<br />
Neurochirurgie –<br />
Qualitätsvergleiche möglich<br />
Das Jahr <strong>2009</strong> war für die Neurochirurgische<br />
Klinik geprägt durch die Umsetzung<br />
und Anwendung eines Qualitätsmessinstrumentes<br />
(AQN, Arbeitsgemeinschaft<br />
für Qualitätssicherung in der<br />
Neurochirurgie). Dieses Dokumentationssystem<br />
erlaubt, die Ergebnisqualität<br />
von neurochirurgischen operativen Ein-<br />
griffen bei Patienten mit Hirntumoren<br />
und spinalen degenerativen Erkrankungen<br />
zu dokumentieren. Ferner können<br />
die Komplikationen exakt erfasst<br />
und mit anderen Spitälern im Sinne des<br />
Benchmarkings verglichen werden. Des<br />
Weiteren wurden Schritte unternommen,<br />
die Kooperation der Neurochirurgischen<br />
mit der Orthopädischen Klinik auf dem<br />
Gebiet der spinalen Chirurgie auf einer<br />
Reihe von Ebenen zu intensivieren. So<br />
wurde vereinbart, dass eine Rotationsstelle<br />
für neurochirurgische und orthopädische<br />
Ärztinnen und Ärzte mit Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
in beiden<br />
Kliniken eingerichtet wird. Zudem entwickelt<br />
sich ein grosses Projekt zur Beschaffung<br />
einer kostenintensiven, intraoperativen<br />
Bildtechnik (O-Arm).<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> konnte die internationale<br />
Akkreditierung der Neurochirurgischen<br />
Klinik am Kantonsspital St.Gallen durch<br />
die Union Europeen Medecin Specialiste<br />
auf europäischer Ebene erreicht werden.<br />
Damit ist die Neurochirurgische Klinik die<br />
erste Institution in diesem Fachbereich,<br />
die in der Schweiz eine derartige Auszeichnung<br />
für die Qualität in der Weiterbildung<br />
erreicht hat.<br />
Ferner war das Jahr <strong>2009</strong> gekennzeichnet<br />
durch die Etablierung und Differenzierung<br />
des neurochirurgischen Monitorings<br />
für Patienten auf der chirurgischen<br />
Intensivstation. Mitarbeitende der Klinik<br />
haben an zahlreichen internationalen<br />
Studien teilgenommen und zudem eine<br />
hohe Anzahl von Publikationen erstellt.<br />
Am 4. Januar 2010 konnte das 40-jährige<br />
Bestehen der Neurochirurgischen Klinik<br />
am Kantonsspital St.Gallen gefeiert<br />
werden.<br />
Neurologie –<br />
vielfältige Spezialsprechstunden<br />
Die Klinik für Neurologie an einem Zentrumsspital<br />
ist für die Betreuung von Patientinnen<br />
und Patienten mit Erkrankungen<br />
aus dem gesamten Bereich des<br />
zentralen und peripheren Nervensystems<br />
zuständig. In dieser Hinsicht unterliegen<br />
alle Mitarbeitenden einem dauernden<br />
Strukturprozess, diagnostische und therapeutische<br />
Möglichkeiten zu optimieren.<br />
Neben der neurologischen Bettenstation,<br />
inklusive Stroke Unit, werden vollumfäng-<br />
41<br />
lich elektrophysiologische und neurosonologische<br />
Abklärungsmöglichkeiten angeboten<br />
wie Elektromyographie, Elektroenzephalographie,<br />
Evozierte Potenziale.<br />
Die Spezialsprechstunden umfassen<br />
folgende Schwerpunkte: Erkrankungen<br />
des peripheren Nervensystems, der neuromuskulären<br />
Übertragung sowie der<br />
Muskulatur; Multiple-Sklerose-Sprechstunde;<br />
Neurovaskuläre Ambulanz mit<br />
Ultraschalllabor; Sprechstunde für anfallsartige<br />
Störungen; Kopfschmerzsprechstunde;<br />
Sprechstunde für Bewegungsstörungen;<br />
Neuroonkologische<br />
Sprechstunde; Neurologische Sprechstunde<br />
im Interdisziplinären Zentrum<br />
für Schlafmedizin; Sprechstunde für neurologische<br />
Sportmedizin; Schwindelambulanz;<br />
Botulinumtoxin-Sprechstunde;<br />
Sprechstunde für Demenzerkrankungen;<br />
Neuropsychologie sowie interdisziplinäre<br />
sportmedizinische Sprechstunde.<br />
In interdisziplinären Boards befassen sich<br />
die Fachpersonen der Neurologie insbesondere<br />
mit folgenden Themen: PFO-<br />
Kolloquium; Dysphagie Board; Rheumatologisch-neurologisches<br />
Kolloquium,<br />
Neurologisch-neurochirurgisches Kolloquium;<br />
Interdisziplinäres neuroonkologisches<br />
Tumorboard; Stroke Rapport des<br />
Schlaganfallnetzwerkes St.Gallen.<br />
Grosse Herausforderungen im neuen<br />
Jahr bedeuten die Konsolidierung der<br />
Tiefenhirnstimulation in Kooperation mit<br />
der Klinik für Neurochirurgie, den Ausbau<br />
der Stroke Unit mit neu vier Monitoringeinheiten<br />
und die Integration der<br />
interventionellen Neuroradiologie in<br />
Zusammenarbeit mit dem Institut für<br />
Radiologie.
42<br />
Departemente Medizinisches Departement IV<br />
Personal, Dienstleistungen und<br />
technische Erneuerungen für hohe<br />
Behandlungsqualität – zum Nutzen<br />
für die Patientinnen und Patienten<br />
Dank der guten Zusammenarbeit zwischen Technik und Medizin können die Dienstleistungen ausge -<br />
baut und die Untersuchungen optimiert werden. Dies veranschaulichen die Berichte aus der Klinik<br />
und den Instituten des Medizinischen Departementes IV. Die Fachärzte für Nuklearmedizin entscheiden<br />
über spezielle Untersuchungen eigenverantwortlich. In der Pathologie werden die Dienstleistungen<br />
optimiert angeboten aufgrund der neuen IT-Möglichkeit. Von technischen Neuerungen profitiert auch<br />
das Institut für Rechtsmedizin, insbesondere wenn Substanzen, die nur in geringer Konzentration<br />
im Körper vorkommen, erfasst werden müssen. Die Spitzentechnologie in der Radiologie bringt viele<br />
Vorteile und direkten Nutzen für die Patienten und die Mitarbeitenden sowie für die Netzwerkpartner<br />
wie Spitäler und Arztpraxen.<br />
Medizinisches Departement IV<br />
Chairman<br />
PD Dr. med. Simon Wildermuth<br />
Nuklearmedizin<br />
Prof. Dr. med. Bernd Bubeck<br />
Pathologie<br />
Prof. Dr. med. Wolfram Jochum<br />
Radiologie<br />
PD Dr. med. Simon Wildermuth<br />
Radio-Onkologie<br />
PD Dr. med. Ludwig Plasswilm<br />
Rechtsmedizin<br />
Prof. Dr. med. Thomas Sigrist<br />
Nuklearmedizin –<br />
Onkologische Diagnostik und<br />
simultane Bildgebung im Fokus<br />
Seit 1. Januar <strong>2009</strong> haben sich die Voraussetzungen<br />
zur Durchführung von<br />
Glukosestoffwechselszintigrafie kombiniert<br />
mit CT-Untersuchungen (FDG-PET-<br />
CT) dahingehend geändert, dass nicht<br />
mehr ausschliesslich die vom Bundesamt<br />
für Gesundheit starr vorgegebenen Indikationen<br />
zu erstatten sind, sondern bei<br />
allen FDG-PET-Untersuchungen mit onkologischen<br />
Fragestellungen eine Vergütungspflicht<br />
für die obligatorische Krankenpflegeversicherung<br />
besteht. Die Entscheidung<br />
für eine solche Untersuchung<br />
liegt (ebenfalls neu) in der Verantwortung<br />
des durchführenden Facharztes für<br />
Nuklearmedizin.<br />
Infolge von Pannenserien bei allen drei<br />
europäischen (von weltweit fünf) Reaktor-Standorten<br />
kam es im vergangenen<br />
Jahr international zu erheblichen Engpässen<br />
bei der Lieferung von Generatoren<br />
zur Gewinnung von Technetium-<br />
99m, das wichtigste Isotop zur Markierung<br />
von Radiopharmaka, z. B. für die<br />
Knochen- oder Schilddrüsenszintigrafie.<br />
Dank guter Kooperation zwischen Herstellern,<br />
Lieferanten und Anwendern<br />
sowie auch den Behörden, die unbürokratisch<br />
Sondergenehmigungen für Al-<br />
ternativuntersuchungen erteilten, blieb<br />
die Patientenversorgung in St.Gallen<br />
durchgehend gewährleistet.<br />
Wegen der zunehmenden Nachfrage<br />
nach SPECT-CT-Untersuchungen, das<br />
heisst kombinierte nuklearmedizinische<br />
und radiologische Schnittbilder, wurde im<br />
Rahmen einer anstehenden Ersatzbeschaffung<br />
entschieden, eine im Herbst<br />
<strong>2009</strong> neu vorgestellte, mit einem 16-Zeilen-CT<br />
kombinierte Doppelkopf-SPECT-<br />
Kamera zu beschaffen. Die Bestellung<br />
erfolgte noch Ende des Jahres, die Inbetriebnahme<br />
ist für Mai 2010 vorgesehen.<br />
Pathologie –<br />
Dienstleistungsangebot erweitert<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> wurde das Angebot der am<br />
Institut für Pathologie verfügbaren Untersuchungsverfahren<br />
für Gewebe- und<br />
Zellproben weiter ausgebaut. Hierbei<br />
standen erneut molekularpathologische<br />
Tests zur Bestimmung von prädiktiven<br />
Faktoren bei Tumorerkrankungen im Vordergrund.<br />
Die Verfügbarkeit der IT-Plattform<br />
PathoWeb wurde erweitert, sodass<br />
nun Ärzte in allen vier Spitalverbunden<br />
des Kantons St.Gallen Zugriff auf die<br />
Befundberichte des Instituts haben. Das<br />
digitale Diktat und die elektronische<br />
Übermittlung von Befundberichten des<br />
Instituts wurden eingeführt. Durch die
Beschaffung eines neuen Immunfärbesystems<br />
wurde die Automatisierung im<br />
Laborbereich fortgesetzt. Der Bau eines<br />
neuen Gebäudes für die Institute für Pathologie<br />
und Rechtsmedizin wurde Anfang<br />
des letzten Jahres begonnen. Zahlreiche<br />
Mitarbeitende des Instituts waren<br />
und sind auch weiterhin in die Detailplanung<br />
eingebunden. Der Spatenstich war<br />
ein sichtbares Zeichen dafür, dass die<br />
Planungen nun Wirklichkeit werden. Alle<br />
freuen sich auf den Umzug in das neue<br />
Gebäude, das eine wesentliche Voraussetzung<br />
für die auch weiterhin positive<br />
Entwicklung des Instituts für Pathologie<br />
darstellt.<br />
Radiologie – Spitzentechnologie<br />
erfordert Prozessanpassungen<br />
Das Institut für Radiologie erlebte wiederum<br />
ein Jahr voller Veränderungen.<br />
Diverse Projekte und Umstrukturierungen<br />
konnten realisiert werden.<br />
Dank einer komplett filmlosen Radiologie<br />
wurden tausende von alten Röntgenbildern<br />
mittels mehrerer Lastwagen-Ladungen<br />
vom Areal transportiert. Durch<br />
diese logistisch anspruchsvolle Räumungsaktion<br />
wurde im Untergeschoss<br />
Haus 03 Platz geschaffen für mehr als<br />
360 dringend benötigte Garderoben.<br />
Das zentralisierte digitale Bildarchivierungssystem<br />
(RIS/PACS) hat sich bestens<br />
bewährt und konnte ebenfalls im Bürgerspital<br />
sowie im Spital Wil und Wattwil<br />
eingeführt werden. Weitere Kooperationen<br />
stehen in der Realisierungsphase<br />
oder sind für die nächsten Monate geplant.<br />
Um dieses immer komplexer gewordene<br />
System optimal betreuen zu<br />
können, wurde Bernhard Asendorf als<br />
Applikationsmanger RIS / PACS am Institut<br />
angestellt.<br />
In der MTRA-Organisation (Fachfrau /<br />
Fachmann für medizinisch-technische<br />
Radiologie) wurden neben diversen Neuorganisationen<br />
offizielle Bereichslei-<br />
tungen eingeführt. Die Wahl von zwei<br />
neuen Leitenden Ärzten ermöglicht, dass<br />
im medizinischen Bereich zukunftweisende<br />
Erneuerungen bevorstehen. Mit<br />
dem Stellenantritt von Dr. Johannes Weber<br />
als Leitender Arzt Neuroradiologie<br />
werden zukünftig erstmals auch radiologisch-interventionelle<br />
Behandlungen im<br />
Kopfbereich am Kantonsspital St.Gallen<br />
angeboten. PD Dr. Sebastian Leschka ist<br />
einer der erfahrensten Radiologen im<br />
Bereich der CT-Herzbildgebung und wird<br />
den Bereich der Computertomographie<br />
leiten.<br />
Als Höhepunkt konnte das Projekt Drittes-Magnetresonanztomographiegerät<br />
(MRT) zum Jahresabschluss realisiert werden.<br />
In nur vier Monaten entstand ein<br />
rundum neuer Bereich, ein eigentliches<br />
MRT-Zentrum als funktionelle Einheit.<br />
Diese neuste Gerätegeneration (3 Tesla,<br />
TIM-Technologie) erlaubt spektakuläre<br />
und zukunftweisende Möglichkeiten in<br />
der MRT-Bildgebung, insbesondere für<br />
neurologische und orthopädische Fragestellungen.<br />
Des Weiteren wurde ein hochmodernes,<br />
voll digitales Mammographie-Gerät sowie<br />
eine mammographiegesteuerte Biopsieeinheit<br />
im Brustzentrum in Betrieb<br />
genommen. Somit ist das Institut für Radiologie<br />
bestens gerüstet, um im Jahr<br />
2010 für das geplante Mammographie<br />
Screening als Zentrum zur Verfügung zu<br />
stehen.<br />
Radio-Onkologie – Personal und<br />
technische Erneuerungen für hohe<br />
Behandlungsqualität<br />
Auch im Jahr <strong>2009</strong> war die Auslastung<br />
der Klinik mit wiederum 1200 bestrahlten<br />
Patienten sehr hoch. Die Anwendung<br />
einer intensitätsmodulierten Radiotherapie<br />
(IMRT) wurde im Vergleich zum Vorjahr<br />
um erneut über 20 % gesteigert. Der<br />
vermehrte Einsatz modernster, sehr komplexer<br />
Bestrahlungstechniken ermöglicht<br />
ein hohes Mass an Tumorkontrolle bei<br />
43<br />
gleichzeitig weniger stark ausgeprägten<br />
Nebenwirkungen. Dies führt aber bei<br />
jedem Patienten sowohl in der technischen<br />
Vorbereitung wie auch der täglichen<br />
Durchführung der meist mehrwöchigen<br />
Bestrahlung zu einem vermehrten<br />
Zeitaufwand. Damit in der Klinik diese<br />
Möglichkeiten allen betreffenden Patienten<br />
angeboten werden konnten, war<br />
eine Verlängerung der täglichen Betriebszeiten<br />
an den Linearbeschleunigern<br />
notwendig. Diese Verlängerung wurde<br />
im zweiten Quartal <strong>2009</strong> umgesetzt,<br />
nachdem zusätzlich geschaffene Stellen<br />
für MTRAs und Ärzte mit weiteren Mitarbeitenden<br />
besetzt werden konnten.<br />
Neben diesen betrieblichen und personellen<br />
Anpassungen lag ein zusätzlicher<br />
Schwerpunkt der Weiterentwicklung der<br />
Klinik im Bereich technischer Erneuerungen.<br />
Für den 1995 in Betrieb genommenen<br />
Therapiesimulator war ein Ersatz<br />
dringend erforderlich. Mit Abschluss des<br />
entsprechenden Evaluations- und Ausschreibungsverfahrens<br />
wurde ein neuer<br />
Simulator (Varian Acuity) bestellt und<br />
nach der Installation Mitte Dezember in<br />
den Routinebetrieb integriert. Dieses<br />
neue Gerät erlaubt nun auch die Anfertigung<br />
von sogenannten Conebeam-<br />
Computertomographien. Ausserdem<br />
wurde das 1992 in Betrieb genommene<br />
Afterloadinggerät zur Brachytherapie<br />
ersetzt durch die Neuanschaffung eines<br />
hoch modernen Brachytherapiesystems.<br />
Auch dieses Gerät wurde im Dezember<br />
installiert. Zusätzlich wurden weitere<br />
kleinere Investitionen getätigt, die der<br />
Verbesserung in der Qualitätssicherung<br />
der Behandlungen in der Radio-Onkologie<br />
dienen.
44<br />
Departemente Medizinisches Departement IV<br />
Rechtsmedizin –<br />
Viel Neues in engen Räumen<br />
Nebst der mittlerweile fast «üblichen»<br />
Steigerung im Dienstleistungsbereich hat<br />
das Institut eine in diesem Umfang bislang<br />
noch nie vorgekommene personelle<br />
Umwälzung und zudem eine technische<br />
Veränderung durchgemacht. Durch Stellenwechsel<br />
und -erweiterungen sind 11<br />
Personen zur Belegschaft gestossen. Dies<br />
entspricht etwa einem Drittel aller Mitarbeitenden.<br />
Bedingt durch diesen ausserordentlichen<br />
Wandel ergaben sich<br />
bereichsweise vorübergehende Verzögerungen;<br />
dennoch hat die Qualität der<br />
geleisteten Arbeiten nie einen Einbruch<br />
erlitten, was dem guten Teamgeist und<br />
dem Willen zuzuschreiben ist, sich auf<br />
Neues und Unbekanntes konstruktiv einzulassen<br />
und mitzuhelfen, Schwierigkeiten<br />
frühzeitig zu begegnen.<br />
Der technische Wandel betraf die Anschaffung<br />
eines speziellen Analysegeräts<br />
in der Forensisch-toxikologischen Abteilung,<br />
nämlich eine Apparatur für die<br />
Flüssigchromatographie gekoppelt mit<br />
Massenspektrometrie (LC-MS). Diese Gerätschaft<br />
war – mindestens für ein kleines<br />
Institut wie das unsere – sehr kostspielig<br />
und erforderte überdies eine personelle<br />
Aufstockung. Im Grundsatz entsprach<br />
sie der zeitgemässen Erweiterung der<br />
instrumentellen Analytik, die es erlaubt,<br />
viele bislang nicht erfassbare toxische<br />
Substanzen – darunter zahlreiche Medikamente<br />
und Gifte – zu identifizieren<br />
und quantitativ zu erfassen, zumal sie oft<br />
nur in äusserst geringer Konzentration<br />
im Körper vorkommen. Eine hauptsächliche<br />
Anwendung soll die LC-MS in der<br />
forensischen Haaranalytik finden.<br />
Dieses neue Arbeitsgebiet ist primär aus<br />
der Verkehrsmedizinischen Abteilung<br />
entstanden, wo die Fahreignung nach<br />
dem Entzug eines Führerausweises wegen<br />
Süchten (Alkohol, Drogen, Medikamente)<br />
dann wieder befürwortet werden<br />
kann, wenn die betroffene Person darle-<br />
gen kann, dass sie die auferlegte Abstinenz<br />
auch konsequent einhält. Die periodische<br />
Untersuchung von Haarproben<br />
ist diesbezüglich aufschlussreich, weil bei<br />
fortgesetztem Konsum Abbaustoffe<br />
etwa von Alkohol oder Betäubungs- bzw.<br />
Arzneimitteln in kleinsten Mengen über<br />
die Haarwurzeln in die Haare eingelagert<br />
werden.<br />
Die gesteigerte Leistungserbringung, die<br />
zusätzlichen Mitarbeitenden und die<br />
neuen Gerätschaften brachten naturgemäss<br />
bei den Verantwortlichen Zufriedenheit<br />
mit dem Erreichten und erweckten<br />
Energie für Neues. Gleichzeitig<br />
wurde dadurch die ohnehin schon bestehende<br />
räumliche Enge so extrem, dass<br />
das alte Institutsgebäude beinahe aus<br />
den Nähten platzt. Wir alle sehnen uns<br />
daher nach dem Bezug des Neubaus im<br />
Frühjahr 2011.<br />
Jährlich werden rund 550 Schlaganfallpatienten notfallmässig eingeliefert.
46<br />
Departemente Interdisziplinäre medizinische Dienste<br />
Qualität und Quantität<br />
Aus allen Fachbereichen werden Steigerungen gemeldet. Dass es nicht vorwiegend um Zahlen geht, sondern<br />
um Menschen, die als Patienten und Patientinnen die vielfältigen Dienstleistungen beanspruchen,<br />
erklären die Rück- und Ausblicke. In allen Teams arbeiten Fachpersonen aus verschiedensten Gesundheitsberufen<br />
zusammen. Zum Alltag der Mitarbeitenden in der Zentralen Notfallaufnahme gehört es,<br />
dass sie situativ auf kurzfristig eingetretene Ereignisse reagieren können. Der Bericht aus dem Beratungs-<br />
und Sozialdienst zeigt, dass Härtefälle lösbar sind. Bedeutend für das gesamte Unternehmen ist die<br />
Positionierung des Medizinischen Forschungszentrums. Dieses beinhaltet die Laborforschungsabteilung<br />
mit Immunbiologie und die Clinical Trials Unit (CTU), welche klinische Forschung betreibt. Forschung<br />
wird auch im Muskelzentrum, der ALS clinic grossgeschrieben. Über erfolgreiche Forschungsprojekte<br />
konnte bereits auf internationalen Kongressen berichtet werden.<br />
Departement Interdisziplinäre<br />
medizinische Dienste<br />
Leitung<br />
Dr. med. Daniel Germann<br />
Zentrale Notfallaufnahme<br />
PD Dr. med. Joseph Osterwalder<br />
Dermatologie /Allergologie<br />
Dr. med. Mark Anliker<br />
Brustzentrum<br />
Prof. Dr. med. Beat Thürlimann<br />
Palliativzentrum<br />
Dr. med. Steffen Eychmüller<br />
Muskelzentrum /ALS clinic<br />
PD Dr. med. Markus Weber<br />
Spitalapotheke<br />
Dr. phil. II Dieter Schilling<br />
Spitalentwicklung<br />
Roger Theiler<br />
Beratungs- und Sozialdienst<br />
Irma Graf<br />
Medizinisches Forschungszentrum<br />
PD Dr. med. vet. Burkhard Ludewig<br />
REA 2000 – Zentrum für Reanimations- und<br />
Simulationstraining<br />
Wolfram Schuhwerk<br />
Zentrale Notfallaufnahme –<br />
Betriebskonzept 2005 quantitativ<br />
und qualitativ erfolgreich<br />
umgesetzt<br />
Die kontinuierlich ansteigenden Patientenzahlen<br />
führten in den letzten Jahren<br />
vermehrt zu grossen räumlichen und personellen<br />
Belastungen. Die Umsetzung<br />
eines dazu passenden Massnahmenkatalogs,<br />
den die Geschäftsleitung 2005<br />
genehmigt hatte, konnte im April dieses<br />
Jahres abgeschlossen werden und zeigt<br />
Wirkung. Die gewünschte Effizienzsteigerung<br />
widerspiegelt sich unter anderem<br />
in den reduzierten Aufenthaltszeiten bei<br />
einer gleichzeitigen Zunahme der Notfälle<br />
um 20%. Dass dieses erfreuliche<br />
Resultat nicht auf Kosten einer Einbusse<br />
an Betreuungs- und Versorgungsqualität<br />
ging, zeigt eine vergleichende externe<br />
Patientenbefragung.<br />
Das neu auftretende Virus Influenza H1N1<br />
hat die Zentrale Notfallaufnahme (ZNA)<br />
<strong>2009</strong> vor besondere Herausforderungen<br />
gestellt. Angesichts der unsicheren Prognosen<br />
galt es, zuerst ein flexibles Konzept<br />
inklusive Worst-Case-Szenario mit<br />
der Infektiologie zu erarbeiten. Zudem<br />
wurden die Infrastruktur bereitgestellt<br />
und personelle Dispositionen getroffen.<br />
Glücklicherweise kam es nicht so schlimm<br />
wie erwartet. Trotzdem wurden während<br />
den Spitzenzeiten über 60 zum Teil Grippepatienten<br />
pro Woche behandelt.<br />
Schliesslich hiess die Geschäftsleitung ein<br />
von langer Hand vorbereitetes Projekt<br />
im Bereich Aus- und Weiterbildung gut.<br />
Zusammen mit REA 2000 wird die ZNA<br />
Notfallsimulationstrainings für interne<br />
und externe Interessenten anbieten.<br />
Damit sollen relevante Fehler im Versorgungsablauf<br />
vermieden, die interdisziplinäre<br />
und interfachliche Zusammenarbeit<br />
verbessert sowie die Behandlung und Betreuung<br />
der Patienten optimiert werden.<br />
Ziele für das neue Jahr sind die Suche<br />
nach pragmatischen Lösungen für die<br />
räumlichen und infrastrukturellen Mängel,<br />
welche Folge der weiter ansteigenden<br />
Notfallfrequenzen sind, die kontinuierliche<br />
qualitative Verbesserung der<br />
Patientenbetreuung sowie die Optimierung<br />
der Notfallversorgung durch Maximierung<br />
der immer wichtiger werdenden<br />
interdisziplinären Zusammenarbeit.<br />
Dermatologie /Allergologie –<br />
Quantensprung und kritische Grösse<br />
Wieder blickt der Fachbereich Dermatologie<br />
/Allergologie auf ein ereignisreiches<br />
Jahr zurück. Die Oberärztinnen PD Dr.<br />
Lucie Heinzerling und Dr. Marianne Lerch<br />
und der Oberarzt Dr. Uwe Hauswirth sind
zugezogen und bereichern das Team.<br />
Dank des breiten Fachwissens können<br />
auch Spezialgebiete der Dermatologie<br />
angeboten werden. Dies sind zum Beispiel<br />
die dermatologische operative Tätigkeit,<br />
die Kinderdermatologie und die<br />
Behandlung von dermatologischen Tumorerkrankungen,<br />
wie sie vor allem auch<br />
interdisziplinär relevant sind. Dazu gehört<br />
auch die Abklärung von Arzneimittelunverträglichkeiten.<br />
Das Wissen um Wirkung<br />
und Nebenwirkung trägt wesentlich<br />
zur erfolgreichen Behandlung bei.<br />
Die Dermatologie /Allergologie wächst<br />
und Platzbedürfnisse machen sich bemerkbar.<br />
Der seit einiger Zeit geplante<br />
Umzug ins Haus 33 konnte nicht realisiert<br />
werden, aber dank weiterer Ausbaupläne<br />
kann in absehbarer Zeit mit der Entspannung<br />
der Raumnot gerechnet werden.<br />
Die hohe Fachkompetenz ermöglicht es,<br />
die gesamte Dermatologie /Allergologie<br />
anzubieten und die Patientinnen und<br />
Patienten vielfältig versorgen zu können.<br />
Aktuell beteiligen sich die Verantwortlichen<br />
an einigen neuen Studien, wie<br />
zum Beispiel zu Neurodermitis und<br />
Schuppenflechte. Zudem wird in klinischen<br />
Forschungsprojekten gearbeitet,<br />
die sich unter anderem mit der Hautbarrierefunktion<br />
bei Erkrankungen aus dem<br />
allergischen Formenkreis beschäftigen.<br />
Brustzentrum –<br />
Der Weg in die Zukunft<br />
Der senologisch-operative Dienst hat mit<br />
376 neuen Patientinnen und 910 Konsultationen<br />
eine starke Zunahme verzeichnet.<br />
Auch die Anzahl der Mammographien<br />
ist auf 1760 (+ 7,8 %) angestiegen.<br />
Beim Audit der IBCSG (International<br />
Breast Cancer Study Group) hat das<br />
Brustzentrum Kantonsspital St.Gallen<br />
zusammen mit der Onkologie wiederum<br />
ein Spitzenresultat erreicht.<br />
Zertifizierungsarbeiten für die minimalinvasive<br />
Brustbiopsie gemäss Kriterien<br />
der Schweizerischen Gesellschaft für Senologie<br />
und des Bundesamtes für Gesundheit<br />
und Aufbau des Programms für<br />
Frauen mit abgeschlossener Brustkrebsbehandlung<br />
(Survivorship) wurden angegangen.<br />
Das Mammographie-Screening-Programm<br />
hat intensive Vorbereitungsar-<br />
beiten im Fachexpertengremium, im<br />
Krebsregisterrat und im Kantonsspital<br />
St.Gallen selbst erfordert.<br />
Starkes Echo haben auch die Resultate<br />
der Patterns of Care Studie gefunden.<br />
Diese umfangreiche Studie zu Brustkrebs<br />
in der Schweiz zeigte erhebliche Unterschiede<br />
der Behandlungsmuster und<br />
-qualität zwischen den Regionen und<br />
Leistungserbringern in der Schweiz. Im<br />
Netzwerk wurde der senologisch-gynäkologische<br />
Dienst im Spital Grabs mit<br />
Strukturaufbauarbeiten und vermehrter<br />
Sprechstundentätigkeit ausgebaut. Neu<br />
wurde eine Video-Tumorkonferenz eingeführt,<br />
sodass Patientinnen und Ärzte<br />
des Spitals Grabs vom interdisziplinären<br />
Tumorboard im Kantonsspital St.Gallen<br />
profitieren können. Dabei handelt es sich<br />
um ein Pionierprojekt, welches für das<br />
Spital Grabs Voraussetzung für die geplante<br />
Zertifizierung ist. Diese Form der<br />
Zusammenarbeit kann auch als Modell<br />
für weitere Kooperationen zwischen<br />
einem Zentrumsspital und Regionalspitälern<br />
innerhalb und ausserhalb des Kantons<br />
dienen.<br />
Ein Highlight war der 11. Internationale<br />
Brustkrebskongress mit Konsensuskonferenz;<br />
mit 5 000 Brustkrebsspezialisten<br />
die grösste medizinische Veranstaltung<br />
in der Schweiz überhaupt. Zunehmendes<br />
Interesse findet diese Veranstaltung und<br />
deren Behandlungsrichtlinien vor allem<br />
in Südostasien, wo Prof. Dr. Thürlimann<br />
in Japan und China berichtete. Dabei<br />
wurde auch eine «Zusammenarbeit» mit<br />
Regierungsvertretern vereinbart.<br />
Palliativzentrum –<br />
nachhaltige Entwicklung<br />
für die Zukunft<br />
Das Jahr <strong>2009</strong> brachte für die Entwicklungen<br />
in der Palliative Care einige Highlights.<br />
Am Standort Flawil sollen die<br />
Angebote für Palliative Care und<br />
Schmerzmanagement durch die Onkologie<br />
und komplementäre Medizin ergänzt<br />
und zu einer speziellen Qualität ausgebaut<br />
werden; so entschied die Geschäftsleitung<br />
im März. Mit dem Pilotprojekt<br />
«Integrative Palliative Care» im stationären<br />
Bereich in Kooperation mit Dr.<br />
Marc Schlaeppi von der Onkologie werden<br />
hier erstmals Schritte hin zu einer<br />
Integration von komplementär- und<br />
47<br />
schulmedizinischen Massnahmen gegangen.<br />
Der Aufwand für diese Neuerung<br />
war enorm und ist wiederum geprägt<br />
von einer einzigartigen Motivation aller<br />
Mitarbeitenden.<br />
Ein Meilenstein für die Palliative Care in<br />
St.Gallen ist die Habilitation von Dr. Florian<br />
Strasser (Onkologische Palliativmedizin,<br />
Medizinische Onkologie) an der<br />
Universität Bern. Sein grosses Engagement<br />
für die Integration der Palliative<br />
Care in die Onkologie wurde belohnt;<br />
eine Habilitation in einem Bereich, der<br />
noch so wenig bekannt ist in akademischen<br />
Kreisen, hat einen besonderen<br />
Wert. Die Aktivitäten sehr vieler Mitarbeitenden<br />
bei Fortbildungen, Tagungen<br />
und in regionalen, nationalen und internationalen<br />
Projekten sind enorm vielfältig.<br />
Das ist besonders wichtig für ein<br />
Fach, welches von der internationalen<br />
Kollaboration lebt. Die Nachfrage nach<br />
Bildungsangeboten mit der besonderen<br />
Verbindung von Theorie und Praxis in der<br />
Palliative Care ist gross – auch unter den<br />
eigenen Mitarbeitenden. Die Vielzahl der<br />
Hospitierenden am Zentrum und die<br />
zahlreichen Einladungen aus dem Palliativzentrum<br />
zu Vorträgen und Kursen im<br />
In- und Ausland zeigen die Qualität des<br />
Zentrums im Bereich der Bildung. Das<br />
Jahresende brachte dann eine Bestätigung<br />
für den Sinn der zahlreichen Aktivitäten<br />
auch auf nationaler Ebene: mit<br />
der nationalen Strategie Palliative Care<br />
2010 – 2012 wurde ein Rahmen definiert.<br />
So stehen die Türen offen für eine<br />
nachhaltige Entwicklung des Zentrums<br />
auch für die Zukunft.<br />
Muskelzentrum /ALS clinic – interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit verstärkt<br />
Das Jahr <strong>2009</strong> war gekennzeichnet durch<br />
den weiteren Ausbau der Sprechstundentätigkeit<br />
und damit einhergehend<br />
eine Zunahme der Konsultationen. Die<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit wurde<br />
insbesondere mit der Gastroenterologie/<br />
Hepatologie, der Pneumologie, Strabologie,<br />
Hals-Nasen-Ohrenklinik sowie mit<br />
der Hand-, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie<br />
intensiviert. Auch die<br />
Zusammenarbeit mit dem Ostschweizer<br />
Kinderspital wurde ausgebaut. Die gemeinsame<br />
Weiterbildungsserie erfreut<br />
sich zunehmender Beliebtheit. Wichtige<br />
Forschungsprojekte des Muskelzentrums
48<br />
Departemente Interdisziplinäre medizinische Dienste<br />
konnten erfolgreich zum Abschluss gebracht<br />
und auf internationalen Kongressen<br />
präsentiert werden. Betriebswirtschaftlich<br />
gelang in der ALS clinic eine<br />
Verbesserung der Effizienz und damit des<br />
Ergebnisses. Dies ist nicht zuletzt auf die<br />
Konstanz innerhalb des Fachbereich-<br />
Teams und dessen Einsatzfreudigkeit<br />
zurückzuführen.<br />
Im Jahr 2010 wird angestrebt, einerseits<br />
die Patientenversorgung weiter zu optimieren,<br />
andererseits die Forschung weiter<br />
auszubauen. Dankenswerterweise<br />
stehen hierfür genügend Drittmittel zur<br />
Verfügung.<br />
Spitalapotheke – Patientensicherheit<br />
Zum ersten Mal wurde eine Ausschreibung<br />
für Arzneimittel nach der Verordnung<br />
über das öffentliche Beschaffungswesen<br />
mit Zustimmung der Arzneimittelkommission<br />
durchgeführt, da es für<br />
niedermolekulare Heparine mehrere Anbieter<br />
gibt. Nach dem Bewertungsverfahren<br />
und der Eröffnung des Zuschlags<br />
legte eine Partei Beschwerde ein. Dank<br />
grosser Unterstützung durch den Rechtsdienst<br />
konnte eine Ablehnung der Beschwerde<br />
erreicht werden.<br />
Das Projekt zentrale Zytostatikazubereitung<br />
und -herstellung wurde der Geschäftsleitung<br />
vorgestellt. Es zeigte sich,<br />
dass die Sichtweise der Apotheke nicht<br />
deckungsgleich ist mit derjenigen der<br />
Ärzteschaft und Pflege der Onkologie<br />
bezüglich Anforderungen an Arbeitssicherheit,<br />
Produktesicherheit und Rückverfolgbarkeit.<br />
Die Abteilung Herstellung hat alle aseptischen<br />
Prozesse und alle Mitarbeitenden<br />
mit Hilfe von wiederholten Nährmedien-<br />
Abfüllungen und Abklatschtests mikrobiologisch<br />
validiert. Ein Reinraum-Kleidungskonzept<br />
wurde erstellt und eingeführt.<br />
Ephedrin-Fertigspritzen für die Anästhesiologie<br />
werden seit September zur Unterstützung<br />
der Patientensicherheit zentral<br />
hergestellt und nicht mehr täglich<br />
vor Ort verdünnt und vorbereitet.<br />
Schulungen für Stationspersonal zum<br />
Umgang mit Zytostatika wurden durchgeführt.<br />
Die Vorbereitung auf die pandemische<br />
Grippe H1N1 erforderte die Bereitstellung<br />
von Tamiflu für das gesamte Spitalpersonal.<br />
Für die Impfaktion im November /<br />
Dezember waren die Verteilung der kontingentierten<br />
drei Impfstoffe an die Spitäler,<br />
die Koordination und Auskunftserteilung<br />
die zentrale Aufgabe.<br />
Im Projekt «Integrative Medizin» kann<br />
eine Apothekerin in regelmässigen Visiten<br />
in Flawil ihren Beitrag zur Optimierung<br />
der Pharmakotherapie einbringen.<br />
Im 2010 wird die Vorbereitung für den<br />
Neubau des Logistikzentrums eine intensive<br />
Mitarbeit beanspruchen.<br />
Spitalentwicklung –<br />
Prozess- und Ressourcensteuerung<br />
Die Spitalentwicklung übernahm <strong>2009</strong><br />
die Projektleitung für die Konzeption und<br />
Einführung eines unternehmensweiten<br />
OP-Managements. In Zusammenarbeit<br />
mit Vertretern der chirurgisch tätigen<br />
Kliniken, dem Institut für Anästhesiologie<br />
und dem Departement Pflege wurde<br />
ein zukunftsgerichtetes Konzept erarbeitet,<br />
welches im laufenden Jahr umgesetzt<br />
wird. Im Auftrag der Geschäftsleitung<br />
wurden das Multiprojektmanagement<br />
zur Priorisierung und Steuerung<br />
der bestehenden und zukünftigen Vorhaben<br />
und Projekte konzipiert und die<br />
notwendigen Hilfsmittel dazu entwickelt.<br />
Dieses effektive Führungsinstrument unterstützt<br />
die zielgerichtete Strategieumsetzung<br />
und Unternehmensentwicklung.<br />
Um die Mitarbeitenden bei ihrer täglichen<br />
Projektarbeit direkt zu unterstützen,<br />
wurde in Zusammenarbeit mit Vertretern<br />
aus Finanzen, Informatik und<br />
Technischem Dienst die Projektsprechstunde<br />
etabliert. Nach dem Motto «Hilfe<br />
zur Selbsthilfe» steht die Sprechstunde<br />
jedem Mitarbeiter und jeder Mitarbeiterin<br />
für projektbezogene Fragestellungen<br />
unbürokratisch offen.<br />
Für das Jahr 2010 stehen Vorhaben und<br />
Projekte im Vordergrund, welche die Planung<br />
und Steuerung der unternehmensweiten<br />
Ressourcen im Fokus haben. Als<br />
weitere zentrale Aufgabe der Spitalentwicklung<br />
steht die Bewertung und Weiterentwicklung<br />
der Unternehmensstrategie<br />
im Mittelpunkt.<br />
Beratungs- und Sozialdienst –<br />
Härtefälle sind lösbar!<br />
<strong>2009</strong> wurden rund 300 Beratungen mehr<br />
durchgeführt als im Vorjahr. Erstmals haben<br />
mehr Männer den Dienst beansprucht<br />
als Frauen. Was mag die Ursache<br />
sein? Die Problemdefinition «Fehlendes<br />
oder ungenügendes Erwerbseinkommen»<br />
hat sich von 120 auf 182 Anmeldungen<br />
gesteigert und so zeigt sich auch<br />
im Spital, dass die Wirtschaftskrise viele<br />
Menschen betrifft.<br />
Die Frau hat ihre Teilzeitstelle verloren,<br />
der Mann wird krank und der Arbeitgeber<br />
kündigt. Die finanzielle Belastung<br />
drückt und wenn noch Kinder da sind,<br />
ist der Weg zur Gesundheit lange und<br />
schwer zu gehen. Zusatzversicherungen<br />
werden gekündigt, Franchisen erhöht,<br />
um das Budget zu entlasten und dann<br />
kommt plötzlich eine schwere Krankheit<br />
und es fehlt im wahrsten Sinne des<br />
Wortes an allen Ecken und Enden.<br />
Die Einsparungen bei den Zusatzversicherungen<br />
spiegeln sich auch seit Jahren<br />
im Rückgang der Kuraufenthalte. Die<br />
Selbstkosten der Hotellerie belasten das<br />
Budget zu sehr. Das zeigt sich auch darin,<br />
dass ein Kuraufenthalt sofort organisiert<br />
werden kann, während für die Rehakliniken<br />
Wartezeiten bestehen, da diese<br />
Aufenthalte durch die Grundversicherung<br />
gedeckt sind.<br />
Für Härtefälle gibt es den Patientenfonds.<br />
Um einen Beitrag daraus zu erhalten,<br />
muss der Patient eingewilligt haben, die<br />
Steuerzahlen offenzulegen. In 95 Fällen<br />
konnte so Hilfe geleistet und die Not im<br />
Moment etwas gelindert werden.<br />
Der Beratungs- und Sozialdienst hat sich<br />
in Rorschach und auf der Palliativstation<br />
in Flawil etabliert. Auch in diesen Spitälern<br />
wird eine starke Zunahme der Fälle<br />
verzeichnet. Die Interdisziplinarität ermöglicht<br />
eine grössere Kreativität im<br />
Suchen von Lösungen bei schwierigen<br />
Problemstellungen.<br />
Germana Schmid und Cristina Roos verstärken<br />
das Team seit einem Jahr und<br />
erstmals wurde mit Cristina Roos eine<br />
Springerin für Ferienablösungen eingesetzt.<br />
Ein herzliches Dankeschön an alle
Mitarbeitenden im Beratungs- und Sozialdienst<br />
für den täglichen Einsatz.<br />
Medizinisches Forschungszentrum –<br />
neue Strukturen für die Forschung<br />
Mit der Schaffung eines Medizinischen<br />
Forschungszentrums im Jahr <strong>2009</strong> wurden<br />
am Kantonsspital St.Gallen neue<br />
Strukturen etabliert, um die Forschung<br />
in dieser Institution national und international<br />
noch besser zu positionieren.<br />
Die seit 1996 existierende Laborforschungsabteilung<br />
(LFA) wurde in das<br />
Medizinische Forschungszentrum integriert.<br />
Im Institut für Immunbiologie werden<br />
nun die Grundlagenforschungsaktivitäten<br />
der LFA unter der Leitung von<br />
Prof. Dr. Burkhard Ludewig weitergeführt.<br />
Die Forschungsarbeiten des Instituts<br />
für Immunbiologie konnten auch im<br />
Jahr <strong>2009</strong> in renommierten internationalen<br />
Journalen publiziert werden. Zudem<br />
wurden namhafte Drittmittelbeiträge<br />
eingeworben, u. a. vom Schweizerischen<br />
Nationalfonds.<br />
Mit der im März <strong>2009</strong> eröffneten Clinical<br />
Trials Unit (CTU) unter der Leitung von<br />
Prof. Dr. Christoph Driessen ist eine neue<br />
Stufe des Ausbaus der klinischen Forschung<br />
am Kantonsspital St.Gallen erreicht.<br />
Die CTU versteht sich als Dienstleister<br />
aller klinisch forschenden Fachbereiche.<br />
Sie verfügt über Kompetenz, Infrastruktur<br />
und Personalressourcen für<br />
alle Aspekte klinischer Forschung. Insgesamt<br />
wurden bereits im ersten Jahr des<br />
Bestehens der CTU über 50 klinische Forschungsprojekte<br />
in allen Departementen<br />
des Spitals unterstützt und über 150 Mitarbeitende<br />
in zertifizierten Kursen in<br />
Good Clinical Practice weitergebildet.<br />
Die produktive Forschungsarbeit des<br />
Kantonsspitals St.Gallen wird seit Mitte<br />
<strong>2009</strong> in der vom Medizinischen Forschungszentrum<br />
(MFZ) betreuten Studien-<br />
und Forschungsdatenbank abgebildet<br />
und somit der Öffentlichkeit zugänglich<br />
gemacht. Um die Forschungsaktivitäten<br />
des Kantonsspitals St.Gallen<br />
in den Bereichen klinische Forschung und<br />
Grundlagenforschung weiter zu fördern,<br />
wurde zudem der MFZ-Fonds eingerichtet,<br />
über den innovative Forschungsprojekte<br />
unterstützt werden können. Dem<br />
Fonds werden Anteile der sogenannten<br />
Overhead-Mittel aus bestehenden Forschungsprojekten<br />
zugewiesen, sodass<br />
über bereits bestehende erfolgreiche Forschung<br />
wieder neue Forschungsaktivitäten<br />
am Kantonsspital St.Gallen finanziert<br />
werden können.<br />
REA 2000 – Zentrum für<br />
Reanimations- und<br />
Simulationstraining<br />
<strong>2009</strong> wurden in verschiedenen Reanimations-Kursen<br />
insgesamt 2538 Personen<br />
ausgebildet. Dazu kamen diverse interne<br />
Schulungen in der Handhabung des<br />
Oxylators und verschiedene Übungen auf<br />
den Stationen.<br />
Mitarbeitende des Departements Betrieb<br />
und Infrastruktur, des Instituts für Radiologie,<br />
der Hals-Nasen-Ohrenklinik und<br />
der Physiotherapie besuchten speziell<br />
organisierte Reanimationskurse an<br />
Wunsch daten. Mitarbeitende des Departements<br />
Finanzen wurden anlässlich<br />
eines Workshops in CPR (Herz-Lungen-<br />
Wiederbelebung) geschult. Die Fachpersonen<br />
der Klinik für Chirurgie und des<br />
Departements Innere Medizin wurden in<br />
speziellen Fortbildungen geschult.<br />
Wie jedes Jahr buchten wieder viele<br />
externe Stammkunden Kurse, wie zum<br />
Beispiel aus der St.Gallisch-Appen zel -<br />
lischen Kraftwerke AG, der Klinik Gais,<br />
Rheinburg Klinik Walzenhausen, Berit<br />
Klinik, Polizeischule Ostschweiz, Praxis<br />
Sanacare, Medizinische Massageschule,<br />
Staatsverwaltung St.Gallen, Paracelsus<br />
Klinik, Lungenliga sowie die Rettungsschwimmer,<br />
die Auszubildenden Fachangestellte(r)<br />
Gesundheit sowie die Interessierten<br />
des Hotels Hof Weissbad, des<br />
Sportamtes St.Gallen, Bäuerinnenverbands<br />
und Lehrerteams der Schule und<br />
des Kindergartens Wittenbach.<br />
Viel Zeit in Anspruch genommen hat die<br />
Planung und Projektierung des neuen<br />
Zentrums für Reanimations- und Simulationstraining.<br />
Das Zentrum wird im<br />
Frühling 2010 an der Fürstenlandstrasse<br />
100 eröffnet. Dadurch werden viele neue<br />
Kursmöglichkeiten geschaffen.<br />
49
50<br />
Departemente Pflege<br />
Die Energie zum Jahresbeginn –<br />
gibt Kraft für das ganze Jahr<br />
Mittlerweile gehört das Fachsymposium Gesundheit zu einem festen sowie erfolgreichen Fach-Event des<br />
Kantonsspitals St.Gallen. Dass die Bearbeitung der Thematik zu Skills- und Grademix in der Pflege eine<br />
hohe Zukunftsbedeutung bekommen wird, zeigte der erste Tag deutlich. Wie der Erfolgsfaktor eines<br />
Unternehmens durch die interprofessionelle und interdisziplinäre Zusammenarbeit geprägt wird, wurde<br />
durch kompetente Referate am zweiten Tag bekräftigt. Dieses Jahr prägte die Einführung der Logistik<br />
2010 und forderte grosse Unterstützung durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Projekt Skills-<br />
und Grademix ist in der ersten Phase abgeschlossen und wird nun in die Praxis umgesetzt. Die Vorbereitung<br />
auf die Teilprojekte im Patienten-Management-System (PMS) laufen auf hohem Niveau.<br />
«Man liebt das, wofür man sich müht, und man müht sich für das, was man liebt.»<br />
Erich Fromm (1900 – 80)<br />
Departement<br />
Pflege<br />
Leitung<br />
Nicole Mösli<br />
Innere Medizin<br />
Heidi Elsener<br />
Haus 03, CHIPS<br />
Margrit Khan<br />
Haus 04<br />
Greti Reissig<br />
Haus 06, Brustzentrum<br />
Elfie Cendic<br />
Rorschach<br />
Rita Arndt<br />
Flawil<br />
Katrin Staub<br />
Operationsabteilungen<br />
Judith Kos<br />
Anästhesiologie<br />
Peter Siegfried<br />
Zentrale Notfallaufnahme,<br />
Zentraler Transportdienst Pflege,<br />
Dermatologie /Allergologie<br />
Elisabeth Heeb<br />
Rettungsdienst<br />
Günter Bildstein<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />
Denise Eigenmann<br />
Entwicklung Pflege<br />
Monika Roth Sigrist<br />
Informatik Departement Pflege<br />
Hanspeter Zähner<br />
Freiwilligendienst IDEM<br />
Monika Rüegg Bless<br />
Innere Medizin – Rekrutierung<br />
bedeutet tägliche Herausforderung<br />
Die Rekrutierung von Personal war eine<br />
tägliche Herausforderung. Dank intensivsten<br />
Bemühungen und der Nutzung<br />
aller möglichen Quellen gelang es, gut<br />
ausgebildetes Personal mit hoher Fach-<br />
und Sozialkompetenz zu finden. Die düsteren<br />
Prognosen über den grossen Personalmangel<br />
in den Spitälern machen<br />
sehr betroffen. Es stellt sich die Frage,<br />
was zur Haltung von Personal getan werden<br />
kann und wie die Attraktivität für<br />
Stellensuchende gesteigert werden<br />
könnte.<br />
Es kommt auf verschiedene Dinge an:<br />
Allgemein bietet die Innere Medizin vielfältige,<br />
interessante und attraktive Arbeitsfelder.<br />
Dabei wird grosser Einsatz<br />
geleistet zur Hochhaltung der Qualität,<br />
trotz enormer Anforderungen. Ausserordentlich<br />
bedeutend für die Arbeitszufriedenheit<br />
der Mitarbeitenden ist, in welcher<br />
Arbeitsatmosphäre sie eingebettet<br />
sind. Wertschätzung erfahren, Vorbilder<br />
haben, persönliche Förderung und Unterstützung<br />
von Vorgesetzten und dem<br />
Team zu erhalten, sind wichtige Voraussetzungen<br />
für die Treue zum Arbeitsplatz.<br />
Mit Stolz kann festgestellt werden,<br />
dass langjährige Mitarbeitende helfen,<br />
für Kontinuität zu sorgen. Der Rolle der<br />
Stationsleitung als Schlüsselperson<br />
kommt besondere Bedeutung zu. Zusammen<br />
mit den Leitungen Pflege tragen<br />
sie grosse Verantwortung. Die Belastung<br />
aller Beteiligten ist oft gross und es ist<br />
wichtig, dass gelernt wird, sich selber<br />
Sorge zu tragen. Freude an der täglichen<br />
Arbeit steigert die Leistungsbereitschaft<br />
und trägt entscheidend dazu bei, dass<br />
die Verweildauer im Beruf erhöht und<br />
Berufsbefriedigung erfahren wird.<br />
Das Angebot an Lernmöglichkeiten für<br />
die Auszubildenden auf unterschiedlichen<br />
Ausbildungsstufen ist vielfältig. Die gute<br />
Zusammenarbeit zwischen den Ausbildenden<br />
und den Stationsleitungen ermöglicht<br />
individuelle Förderprogramme<br />
bei Lernschwierigkeiten. Trotz aller Bemühungen<br />
kam es zu diversen Lehrabbrüchen,<br />
was ebenso eine Belastung für die<br />
Station bedeutete. Nachwuchs auszubilden<br />
ist eine wichtige Aufgabe, um künftig<br />
den Personalbedarf decken zu können.<br />
Die Auseinandersetzung mit den verschiedenen<br />
Ausbildungen und Fähigkeiten<br />
im Praxisalltag wird die Herausforderung<br />
der nächsten Jahre sein.<br />
Haus 03, CHIPS<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> wurde die Implementierung<br />
des Projekts Bezugspflege auf allen Bet-
tenstationen weitergeführt und praktisch<br />
auf allen Stationen abgeschlossen.<br />
Der Rollout des Projekts Logistik 2010<br />
wurde auf allen Bettenstationen des<br />
Hauses 03 erfolgreich umgesetzt. Dies<br />
erforderte sowohl von den Teams der<br />
Stationen wie auch vom Logistikteam<br />
einen grossen Einsatz. Die Pflege und<br />
Betreuung von Patientinnen und Patienten<br />
mit komplexen Situationen blieb<br />
konstant hoch.<br />
Die Leitungen Pflege arbeiten engagiert<br />
mit an den diversen <strong>2009</strong> gestarteten<br />
Projekten wie OP-Management, Standard<br />
18, Time Out, interdisziplinäre<br />
Schmerztherapie, Verpflegungsmanagement<br />
usw. Die Weiterführung dieser<br />
Projekte wird uns ins Jahr 2010 begleiten.<br />
Zudem steht der erste Schritt der<br />
Umsetzung eines Bausteins des Grossprojektes<br />
PMS in die Praxis an, welches<br />
für alle Mitarbeitenden eine grosse Herausforderung<br />
sein wird. Die Erarbeitung<br />
eines interdisziplinären und interprofessionelles<br />
Konzeptes für die Betreuung<br />
von opiatabhängigen Patientinnen und<br />
Patienten der Bettenstationen Haus 03<br />
konnte <strong>2009</strong> erfolgreich abgeschlossen<br />
werden und wird im Jahr 2010 in die<br />
Praxis umgesetzt.<br />
Haus 04 – mit Strukturveränderungen<br />
und Neuerungen<br />
Strukturveränderungen, die multiprofessionelle<br />
Zusammenarbeit, der bewusste<br />
Umgang mit interdisziplinärem und interprofessionellem<br />
Denken und Handeln<br />
spielten auch <strong>2009</strong> die zentrale Rolle für<br />
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im<br />
klinischen Pflegealltag.<br />
Anlässlich einer Sitzung im Januar <strong>2009</strong><br />
wurde die Situation bezüglich der Bettenzuteilung<br />
im Departement III-Haus 04<br />
besprochen und wurden mögliche Massnahmen<br />
zur betrieblichen Optimierung<br />
diskutiert. Aufgrund der hohen Nachfrage<br />
in den Tageskliniken wurden als So-<br />
fortmassnahme per 1. April, auf 0410 die<br />
ambulanten Plätze von fünf auf zehn<br />
aufgestockt. An der Geschäftsleitungssitzung<br />
Ende Juni wurde auch dem Antrag<br />
auf Ausbau Tagesklinik der Klinik für<br />
Augenkrankheiten stattgegeben. Weiter<br />
dazu dem Rückzug der HNO-Klinik aus<br />
der Station 0409 auf 0407. Einhergehend<br />
mit dieser Änderung im Oktober<br />
wurden die ambulanten Kinder von 0407<br />
in die für sie zuständigen Kliniken ausgelagert.<br />
Dies hiess für die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter mehrerer Stationen<br />
Veränderungen in den Rahmenbedingungen,<br />
dem Pflegeangebot sowie in<br />
der Umgestaltung von Dienstzeiten.<br />
Dank der professionellen und konstruktiven<br />
Zusammenarbeit der Stationsleitungen<br />
im Gesamtinteresse vom Haus 04<br />
verlief die Umorganisation problem- und<br />
reibungslos. Einmal mehr gelang es den<br />
Pflegenden, während einer Strukturveränderung<br />
die ganzheitliche und kompetente<br />
Betreuung der kleinen und grossen<br />
Patientinnen und Patienten im stationären<br />
und ambulanten Bereich ohne jegliche<br />
Einschränkung zu gewährleisten.<br />
Pflege Haus 06, Brustzentrum –<br />
flexibel und kreativ<br />
Alle Trends der letzten Jahre setzten sich<br />
auch im Jahr <strong>2009</strong> fort: Mehr Geburten,<br />
mehr Patienten, mehr Austritte, mehr<br />
operative Eingriffe sowie eine starke Zunahme<br />
der ambulanten Fälle. Die häufigen<br />
hektischen Zeiten im Kerngeschäft<br />
der Pflege, bedingt durch hohe Eintrittszahlen,<br />
wurden von den Pflegeteams<br />
konzentriert, kompetent und flexibel<br />
bewältigt. Positiven Einfluss hatte dabei<br />
sicher auch die Arbeit des langjährig<br />
stabilen Leitungsteams im Haus 06. Zudem<br />
konnten im Jahr <strong>2009</strong> alle offenen<br />
Stellen im Pflegedienst relativ rasch wieder<br />
besetzt werden, sodass längerdauernde<br />
Personal engpässe vermieden werden<br />
konnten.<br />
Die Begleitung und Ausbildung der<br />
vielen Lernenden aus vier unterschied-<br />
51<br />
lichen Ausbildungsgängen in der beruflichen<br />
Praxis ist weiterhin für alle Mitarbeiterinnen<br />
im Pflegedienst eine grosse<br />
Herausforderung.<br />
Die geburtshilflichen Pflegeteams setzten<br />
sich im Jahr <strong>2009</strong> weiter dafür ein, dass<br />
Mütter und ihre Kinder nach Geburt und<br />
Wochenbett nach der Entlassung aus der<br />
Frauenklinik kompetente Betreuung finden<br />
und erhalten können. So findet die<br />
POstPartale Interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
(POPIZ) in Form von Workshops<br />
3- bis 4-mal pro Jahr statt mit niedergelassenen<br />
Stellen, wie z.B. Mütter- und<br />
Väter-Beratungsstellen, freiberufliche<br />
Hebammen, Familienberatungsstellen<br />
und andere. Zusätzlich wurde eine Informationsbroschüre<br />
für die erste Zeit mit<br />
Kind zu Hause entwickelt.<br />
Die Hilfe für die Pflege durch das Springerteam<br />
im ganzen Bereich des Kantonsspitals<br />
St.Gallen war auch <strong>2009</strong> umfassend<br />
und unverzichtbar. Um eine optimale<br />
Flexibilität zu erreichen, waren im<br />
Springerpool 49 Mitarbeiterinnen mit<br />
variablem Beschäftigungsgrad angestellt.<br />
Trotzdem konnte der Stellenplan von<br />
11,2 bewilligten Personaleinheiten, übers<br />
ganze Jahr gesehen, eingehalten werden.<br />
Rorschach –<br />
Ereignisse und Höhepunkte<br />
Seit Oktober <strong>2009</strong> ist das Projekt Bezugspflege<br />
auf allen Stationen des Standortes<br />
Rorschach umgesetzt. Aufgrund des<br />
letztjährigen Projekts der Evaluation des<br />
Pflegediagnostischen Prozesses wurden<br />
konkrete vertiefende Massnahmen abgeleitet.<br />
Daraus entstand in teamübergreifender<br />
Zusammenarbeit eine Arbeitsgruppe,<br />
bestehend aus Leitung Pflege,<br />
Pflegeberatung, Ausbildung und MitarbeiterInnen<br />
der Stationen, inklusive Führungsstufe,<br />
das Projekt «Kritisches Denken<br />
und klinische Entscheidungsfindung<br />
in der Praxis». Systematische Fallbesprechungen,<br />
Reflexionen alleine oder im<br />
Zweier-Team und verschiedene Schu-
52<br />
Departemente Pflege<br />
lungen bezüglich Kommunikation / Feedbackregeln<br />
zielen darauf hin, die Pflegekompetenzen<br />
aller Pflegenden und Auszubildenden<br />
in Rorschach zu verbessern.<br />
Um den Anforderungen der gesteigerten<br />
Zahlen von Auszubildenden im Pflegebereich<br />
gerecht zu werden, mussten die<br />
Teams intensiv geschult und über neue<br />
oder überarbeitete Ausbildungen informiert<br />
werden. Die Ausbildnerinnen haben<br />
mit grossem Elan diese Aufgabe<br />
übernommen und ihre Teams auf den<br />
neusten Stand gesetzt. Es entstand auch<br />
das Konzept «Einführung neuer Mitarbeiter<br />
als Tagesbezugspersonen» im Rahmen<br />
einer SVEB-2-Ausbildung. Die Schulung<br />
von neuem Pflegepersonal kann<br />
nun mit professionellen Hilfsinstrumenten<br />
auf allen Stationen durchgeführt<br />
werden. Das grösste Highlight in diesem<br />
Jahr für die Auszubildenden des Pflegedienstes<br />
in Rorschach war der Bezug<br />
einer eigenen Lernwohnung. Die Eröffnung<br />
und der Aufbau der medizinischen<br />
Diagnostik in Rorschach wurde eine weitere<br />
grosse Herausforderung für alle,<br />
denn ein häufiger Wechsel von den Gastroenterologen<br />
und die damit verbundene<br />
neue Arbeitsablauforganisation<br />
wurden und sind eine Herausforderung.<br />
Flawil – vielfältige Herausforderungen<br />
gemeistert<br />
Die Einführung Bezugspersonenpflege in<br />
den verbleibenden zwei Bettenstationen<br />
bildete zusammen mit den Arbeiten AGQ<br />
Pflege und der Entwicklung Pflege, insbesondere<br />
die Umsetzung des Pflegeprozesses<br />
und die Durchführung der Pflegefachgespräche,<br />
einen Schwerpunkt.<br />
Nach wie vor bedeutet die Sicherstellung<br />
der Pflege am Bett, bei steigenden Patientenfrequenzen<br />
und mit immer schwieriger<br />
werdenden Personalsituationen,<br />
eine zentrale Herausforderung. Dank der<br />
kompetenten und sehr motivierten Mitarbeitenden<br />
des Pflegedienstes und aufgrund<br />
des erweiterten Stellenplans konnten<br />
die vielfältigen Aufgaben auf hohem<br />
Qualitätsniveau erfüllt werden.<br />
Mit Freude kann festgestellt werden,<br />
dass innerhalb der laufenden Projekte<br />
eine enge interprofessionelle Zusammenarbeit<br />
gelebt wurde. Erwähnenswert sind<br />
die Integrative Medizin als Pilot auf dem<br />
B1 (äussere Anwendungen wie Wickel,<br />
Kompressen, Einreibungen), die Woundcare<br />
(Mithilfe im Ausbau des stationären<br />
und ambulanten Bereiches durch die<br />
dipl. Wundexpertin) wie auch der Pilot<br />
Sturzprävention auf dem B3 (als eine von<br />
drei Stationen im ganzen Unternehmen).<br />
Daneben wurde zur Vorbereitung und<br />
Einführung der Weiterentwicklung des<br />
medizinischen Leistungsangebotes in<br />
den Teilprojekten «Integrative Medizin»<br />
und «Varizenzentrum» mitgearbeitet.<br />
Um bei veränderten Leistungsangeboten<br />
entsprechende professionelle Pflege anbieten<br />
zu können, erweitern verschiedene<br />
Pflegende ihr Wissen in Fort- und<br />
Weiterbildungen wie Komplementärmedizin,<br />
HöFa 1 Onkologie, HöFa 1 Palliative<br />
Care und im Management akuter<br />
Pflegesituationen.<br />
Anästhesiologie –<br />
Strukturelle Anpassung<br />
Der Fachbereich Operationslagerung der<br />
Neurochirurgie und der Aufwachraum<br />
der Frauenklinik wurden in die Anästhesiepflege<br />
integriert. Durch diese Organisationsveränderung<br />
sind nun alle Fachpersonen<br />
Operationslagerung unter einer<br />
Leitung zusammengefasst. Damit konnten<br />
der fachliche Austausch verbessert<br />
und Synergien im Bereich Personalführung<br />
und -planung umgesetzt werden.<br />
Gegenseitige Unterstützung bei Personalengpässen<br />
wurden somit möglich.<br />
Die Integration des Aufwachraumes der<br />
Frauenklinik ins Institut für Anästhesiologie<br />
verlief ebenfalls erfolgreich. Durch<br />
eine Anpassung des Stellenplanes an die<br />
gestiegenen Bedürfnisse und Operationszahlen<br />
wurde es zudem möglich,<br />
den Aufwachraum jeweils auch am Freitag<br />
zu öffnen.<br />
Positiv entwickelt hatte sich gegenüber<br />
dem letzten Jahr die Rekrutierungssituation.<br />
So konnten neben sehr engagierten<br />
Pflegenden für die Anästhesieweiterbildung<br />
auch mehrere erfahrene Anästhesiepflegende<br />
aus Deutschland gewonnen<br />
werden, die zu ihrem deutschen Abschluss<br />
im laufenden Jahr noch die Prüfung<br />
zum Schweizer Fähigkeitsausweis<br />
ablegen werden. Die Weiterbildungsstelle<br />
für Anästhesiepflegende leistete einen<br />
ausserordentlich grossen Beitrag bei der<br />
Ausbildung und Unterstützung der neuen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Operationsabteilungen<br />
Die sieben OP-Abteilungen des Kantonsspitals<br />
St.Gallen mussten eine Zunahme<br />
an Operationen bewältigen, was teilweise<br />
unter einer sehr angespannten<br />
Personalsituation gelungen ist. Hier ist<br />
positiv hervorzuheben, dass in Teilbereichen<br />
ein Aushelfen des OP-Pflegepersonals<br />
untereinander organisiert wurde.<br />
So konnten Personalengpässe entschärft<br />
und ein kollegiales Miteinander gefördert<br />
werden. Die Schwierigkeit, ausgebildetes<br />
Fachpersonal in der nötigen<br />
Anzahl rekrutieren zu können, wird auch<br />
als Herausforderung in das kommende<br />
Geschäftsjahr mit einfliessen. Im Bereich<br />
der Qualitätsarbeit wurde die Q-Gruppe<br />
OP-Pflege etabliert. So können nun gemeinsam<br />
fachübergreifende Standards<br />
erarbeitet und umgesetzt werden.<br />
Neben dem alltäglichen Kerngeschäft<br />
fand die Mitarbeit und Beteiligung des<br />
Kaderpersonals der OP-Pflege an den laufenden<br />
Projekten des Unternehmens<br />
statt. Dies wird auch 2010 engagiert fortgeführt.<br />
Vorwiegend zu nennen sind: OP-<br />
Management, «Team-Time-Out» (QM)<br />
und die Fortführung der Logistik 2010.<br />
<strong>2009</strong> wurde die OP-Abteilung der Hals-<br />
Nasen-Ohren-Klinik auf die «Entnahmeerfassung<br />
OP/ Logistik 2010» umgestellt.<br />
In Hinblick auf die Anbindung aller OP-<br />
Abteilungen an den geplanten Neubau
Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung<br />
(ZSVA) konnte Rita Dix als Projektleiterin<br />
Instrumentenmanagement ab 1. September<br />
<strong>2009</strong> in den Dienst des Kantonsspitals<br />
St.Gallen treten. Ihre Aufgabe und<br />
Zielsetzung sind die umfangreichen und<br />
anspruchsvollen IST-Analysen und die<br />
Konzepterarbeitungen in enger Zusammenarbeit<br />
mit allen betroffenen Bereichen<br />
für diesen aufwendigen Veränderungsprozess.<br />
Zentrale Notfallaufnahme (ZNA) –<br />
Teamorientierte Entwicklung von<br />
transkultureller Pflegekompetenz<br />
In der schweizerischen Gesellschaft spiegelt<br />
sich die Vielfalt an Sprachen und<br />
Kulturen von Menschen mit Migrationshintergrund.<br />
Im Bestreben, auch mit<br />
diesem Focus die Pflegequalität hochhalten<br />
zu können, wurde das Projekt<br />
«Teamorientierte Entwicklung von transkultureller<br />
Pflegekompetenz» durchgeführt.<br />
Die intensive Arbeit an der Thematik<br />
Patient mit Migrationshintergrund<br />
anhand des transkulturellen Modells<br />
sollte den Pflegefachpersonen die Sichtweise<br />
öffnen und Handlungsalternativen<br />
aufzeigen für eine gelingende Patientenbeziehung.<br />
Reale Patientensituationen<br />
wurden von den Pflegenden aufgearbeitet,<br />
insbesondere die Illness-Erklärungsmodelle<br />
– die individuellen Lebenswelten<br />
und die Selbstreflexion. Die anschliessende<br />
Evaluation des Projekts zeigte auf,<br />
dass rund 60% der Mitarbeitenden ihre<br />
Sicherheit im Umgang mit Patientinnen<br />
und Patienten mit Migrationshintergrund<br />
steigern konnten. Allen gebührt ein grosses<br />
Lob für die engagierte Teilnahme an<br />
einem anspruchsvollen Projekt. Im kommenden<br />
Jahr wird das Triage-Konzept<br />
überarbeitet und der neuen Herausforderung<br />
angepasst. Diese besteht im Aufnehmen<br />
und Betreuen von mehr als<br />
31 000 Notfallpatienten pro Jahr.<br />
Zentraler Transportdienst Pflege<br />
(ZTP) – neu mit Intranet-Auftritt<br />
Das ZTP Team erstellte im Rahmen ihrer<br />
Jahresziele den eigenen Intranet-Auftritt.<br />
Inhaltliche Schwerpunkte bilden die Beschreibung<br />
des Dienstleistungsangebotes,<br />
die Einsatzzeiten des Teams, Anleitungen<br />
zur Absetzung von Patiententransportaufträgen,<br />
Erwartungen zur<br />
Transportbereitschaft der Patienten und<br />
Vereinbarungen zwischen dem ZTP und<br />
einzelnen Fachbereichen. Abschliessend<br />
werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
des ZTP Teams persönlich bildlich<br />
vorgestellt. Die Inbetriebnahme des<br />
Hauses 08 stellte das ZTP Team vor grosse<br />
Herausforderungen. Der ZTP ist bezüglich<br />
Arbeitsmittel darauf ausgerichtet,<br />
Patiententransporte im Hause auszuführen,<br />
mit dem elektronischen Bettenstösser<br />
via Kanalsystem. Das Haus 08<br />
kann aber nur über Terrain erreicht werden.<br />
Die Witterungsabhängigkeit und<br />
Bodenbeschaffenheit im Aussenbereich<br />
verlangt nach zusätzlichen Lösungen.<br />
2010 wird es soweit sein, dass der ZTP<br />
die Material- und Medikamententransporte<br />
ganz der Abteilung Logistik 2010<br />
übergeben kann. Seit jeher haben Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter aus dem<br />
Patiententransport die Material- und Medikamentenlieferungen<br />
vom Lager und<br />
der Apotheke an die Bettenstationen<br />
und Dienststellen durchgeführt. Für die<br />
engagierte Arbeitsweise und den freundlichen<br />
Kontakt zu unseren Patientinnen<br />
und Patienten und Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern gehört jedem einzelnen<br />
Teammitglied ein herzliches Danke.<br />
Dermatologie /Allergologie –<br />
weitere Lösungen werden gesucht<br />
Die Verabreichung von ärztlich verordneten<br />
Remicade-Therapien durch die Pflege<br />
Dermatologie hat konstant zugenommen<br />
und hat sich nun zu einem alltäglichen<br />
Pflegeangebot entwickelt. Im Weiteren ist<br />
die Anzahl an Lichttherapien stark angestiegen.<br />
Die Zunahme sprengte die Kapazitäten<br />
der Medizinischen Praxisassistentinnen,<br />
weshalb die Aufgabe vom Bereich<br />
Pflege übernommen wurde, ausgeführt<br />
durch eine sehr routinierte Fachfrau Ge-<br />
53<br />
sundheit (FAGE). Das Haus 31 platzt aus<br />
allen Nähten: Nachdem die Ausbaupläne<br />
für das Haus 33 gescheitert waren, suchte<br />
das Derma-Team <strong>2009</strong> mit neuem Elan<br />
und Erfolg nach einer weiteren Lösung.<br />
So konnte bereits Ende Jahr eine Baueingabe,<br />
für eine Erweiterung vor Ort, eingereicht<br />
werden. Im Jahr 2010 soll das<br />
Bauvorhaben umgesetzt werden, was<br />
dem Team einiges abverlangen und das<br />
Betriebsjahr prägen wird. Herzlichen Dank<br />
für die wertvolle Arbeit im Jahr <strong>2009</strong>.<br />
Rettungsdienst –<br />
Schwerpunkt Aus- und Fortbildung<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> wurde die Ausbildung der<br />
Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter<br />
den neuen Anforderungen,<br />
welche im Rahmen der Höheren Fachausbildung<br />
notwendig sind, angepasst.<br />
Neu fahren die Auszubildenden während<br />
eines Jahres als Drittpersonen mit. In dieser<br />
Zeit lernen sie zunehmend die Verantwortung<br />
für die Behandlung und<br />
Betreuung von Patienten zu übernehmen.<br />
Die Dienstplanung und die Planung<br />
der Praktika ausserhalb des eigenen Rettungsdienstes<br />
erfolgen in enger Zusammenarbeit<br />
mit der Weiterbildungsstelle.<br />
Im Endausbau des neuen Ausbildungskonzeptes<br />
werden jährlich wiederkehrend<br />
vier jungen Menschen Ausbildungsplätze<br />
offeriert. Die theoretische Ausbildung<br />
erfolgt an der höheren Fachschule<br />
für Rettungsberufe in Zürich.<br />
Die rettungsdienstlichen Möglichkeiten<br />
der Patientenversorgung wurden weiter<br />
verbessert, durch die Einführung neuer<br />
Materialien und die Übermittlung von<br />
EKG-Kurven an die Fachärzte des Kantonsspitals.<br />
Durch diese Übermittlung<br />
können das Zielspital rasch festgelegt<br />
und weitere Therapien telefonisch besprochen<br />
werden. So können Rettungsdienst<br />
und Spital Hand in Hand zum<br />
Wohle der Patientinnen und Patienten<br />
arbeiten. Im Juni konnte das Team der<br />
Kantonalen Notrufzentrale (KNZ) wieder<br />
in die Räumlichkeiten der Kantonspolizei
54<br />
Departemente Pflege<br />
zurückzügeln, nachdem dort alle Umbauarbeiten<br />
abgeschlossen waren.<br />
Erneut durfte der Rettungsdienst mithelfen,<br />
einen sportlichen Grossanlass sanitätsdienstlich<br />
mit zu betreuen. Der dreitägige<br />
Gigathlon – eine Mischung aus<br />
Sportveranstaltung, Teamerlebnis und<br />
persönlicher Grenzerfahrung – wurde in<br />
der Ostschweiz durchgeführt. In fünf<br />
Disziplinen zeigten die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer von frühmorgens bis<br />
spät in die Nacht, welchen Herausforderungen<br />
sie gewachsen sind. Die Rettungsteams<br />
unterstützten den offiziellen<br />
Sanitätsdienst mit Personal, Material und<br />
Ortskenntnis und trugen so zu einem<br />
reibungslosen Ablauf des Events bei.<br />
Ausserdem bewiesen mehrere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des Rettungsdienstes<br />
als Teilnehmer ihre Fitness.<br />
Die wiederum auf kantonaler Ebene<br />
durchgeführten rettungsdienstlichen<br />
Fortbildungen zeigen den Willen zur<br />
überregionalen Zusammenarbeit. Diese<br />
Zusammenarbeit wird im nächsten Jahr<br />
intensiviert.<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung –<br />
ein Abschied und viel Neues<br />
Ein bedeutender Event war die Verabschiedung<br />
der beiden traditionsreichen<br />
Gesundheits- und Krankenpflegeschulen,<br />
Theodosianum und Ostschweizer<br />
Kinderspital. Beide Schulen haben im<br />
Herbst <strong>2009</strong> ihre Tore geschlossen, somit<br />
ging die Ära der DN-II-Schulen endgültig<br />
zu Ende. Die ausgezeichnete und langjährige<br />
Zusammenarbeit wurde mit einer<br />
gebührenden Feier beendet.<br />
Kaum hatten im Juli 09 die Fachfrauen<br />
und -männer Gesundheit (FaGe) ihre<br />
dreijährige Grundausbildung erfolgreich<br />
abgeschlossen, starteten im August bereits<br />
wieder 91 neue FaGe mit ihrer beruflichen<br />
Ausbildung. Die hohe Anzahl<br />
von durchschnittlich 90 FaGe-Auszubildenden<br />
pro Jahr und die Umsetzung der<br />
revidierten Bildungsverordnung stellten<br />
eine grosse Herausforderung für alle an<br />
der Ausbildung Beteiligten dar. Die Neuausrichtung<br />
in Form einer kompetenzorientierten<br />
Ausbildung bedingte einige<br />
strukturelle Umstellungen auf den Stationen<br />
und zusätzliches Personal bei den<br />
Fachverantwortlichen im Bereich FaGe.<br />
Erstmalig starteten im November 09 angehende<br />
Pflegefachfrauen und -männer<br />
ihre Ausbildung im verkürzten Modus<br />
von 2 ½ Jahren, vorausgehend haben<br />
alle eine FaGe-Ausbildung abgeschlossen.<br />
Im Pilot «strukturiertes Praxisjahr<br />
zur Erlangung der Fachmaturität Gesundheit»<br />
haben 5 Praktikantinnen gestartet.<br />
Im Dezember 09 hat das Kantonsspital<br />
St.Gallen die Anerkennung als<br />
Ausbildungsbetrieb auf Stufe Höhere<br />
Fachschule Pflege erhalten. Diese Anerkennung<br />
erfolgte nach einem aufwändigen<br />
Verfahren, das von zwei betriebsunabhängigen<br />
Expertinnen durchgeführt<br />
wurde. Die Integration der neu<br />
auf HF-Stufe angesiedelten Ausbildung<br />
zur Rettungssanitäterin, zum Rettungssanitäter<br />
ist in vollem Gange. Die vier<br />
Auszubildenden Rettungssanitätrer, davon<br />
zwei Frauen, besuchen die Berufsschule<br />
in Zürich. Im Ausbildungsbereich<br />
der Operationsfachpflege läuft das Anerkennungsverfahren.<br />
Seit dem Start der Ausbildung für Ausbildnerinnen<br />
und Ausbildner SVEB<br />
(Schweizerischer Verein für Erwachsenenbildung)<br />
Zertifikat-Stufe am 1. September<br />
2007 haben 34 Teilnehmerinnen,<br />
davon 12 externe, erfolgreich abgeschlossen.<br />
Die neue Berufsbildungssystematik<br />
fordert diesen Abschluss in allen<br />
Ausbildungsbereichen. Im Juli wurde der<br />
letzte HöFa-1-Kurs in Krankenpflege und<br />
im Oktober der letzte HöFa-1-Kurs in<br />
Onkologiepflege mit einer Abschluss feier<br />
beendet. Die Weiterbildung in Onkologiepflege<br />
wird bereits seit Oktober 2008<br />
als Nachdiplomstudiengang an geboten.<br />
Für die Weiterbildungen in Anästhesie-<br />
pflege, Intensivpflege und Notfallpflege<br />
wurde der Rahmenlehrplan im Juli <strong>2009</strong><br />
in Kraft gesetzt.<br />
Entwicklung Pflege –<br />
interprofessionell, lösungsorientiert,<br />
wertschöpfend<br />
In der Entwicklung Pflege stand das Jahr<br />
<strong>2009</strong> unter dem Zeichen der interprofessionellen<br />
Zusammenarbeit. Das gemeinsame<br />
Arbeiten an kontinuierlichen Optimierungen<br />
und Erneuerungen schafft die<br />
Möglichkeit, unterschiedliche Perspektiven,<br />
Meinungen und Vorschläge zu berücksichtigen,<br />
und fördert die internen<br />
Netzwerke. Fachpersonen der Pflege arbeiteten<br />
in Projekten, wie Aufbau einer<br />
interdisziplinären Koordinationsstelle für<br />
Schmerztherapie, Integrative Medizin in<br />
der Palliativ Care Spital Flawil und Patientenedukation<br />
auf der Hämodialyse<br />
und Kardiologie, mit. Auf zwei Pilotstationen<br />
wurden in interprofessionellen<br />
Workshops die bestehenden Prozesse im<br />
Verpflegungsmanagement auf den Bettenstationen<br />
analysiert, Verbesserungspotenziale<br />
identifiziert und eine Umsetzungsplanung<br />
erstellt, welche nun<br />
schrittweise realisiert wird. Dieser Pilot<br />
dient der Einführung eines patientenzentrierten<br />
Verpflegungsmanagements auf<br />
allen Bettenstationen. Die Strategie zur<br />
Sturzprävention Risikoerkennung / Screening<br />
wurde auf drei Bettenstationen erfolgreich<br />
erprobt. Sie wird nun auf allen<br />
andern Bettenstationen der drei Häuser<br />
mit der höchsten Anzahl Stürze implementiert<br />
werden. Eine Evidenzabklärung<br />
zur trockenen bzw.. angefeuchteten<br />
Sauerstoffverabreichung wurde abgeschlossen<br />
und entsprechende Empfehlungen<br />
wurden ausgearbeitet. Die Veranstaltungen<br />
Refresher Qualitätsmanagement<br />
und -sicherung in der Pflege<br />
wurden im Hinblick auf das Überwachungsaudit<br />
der sanaCERT suisse rege<br />
besucht. Das Projekt zur teamorientierten<br />
Entwicklung von transkultureller Pflegekompetenz<br />
auf der Zentralen Notfallaufnahme<br />
konnte erfolgreich abgeschlossen
werden. Die 6. Auflage des Handbuchs<br />
Anwendung ätherischer Öle in der Pflege<br />
ist erschienen und entführt in die Welt<br />
der wohltuenden Düfte.<br />
Informatik Pflege –<br />
Projektarbeit im Focus<br />
Das kantonale Projekt «Patientenmanagementsystem<br />
(PMS)» dominierte die<br />
Arbeit der Abteilung Informatik im Departement<br />
Pflege vor allem durch die<br />
Teilprojektleitung für die pflegerische<br />
Dokumentation. Grobkonzeptionen für<br />
die Module Kurve und Medikation wurden<br />
erarbeitet und stehen vor der Ausformulierung<br />
zu Detailkonzepten.<br />
Im Bereich LEP ® konnte eine Grobkonzeption<br />
zum künftigen Controlling und<br />
der damit verbundenen Weiterentwicklung<br />
formuliert werden. Erste Umsetzungsschritte<br />
sind geplant. Die Mitarbeitenden<br />
sollen vermehrt im Umgang<br />
mit der Erfassung sowie der Auswertung<br />
der Daten sensibilisiert werden.<br />
Die Mitarbeit in und die Leitung von Projekten<br />
sind ein wesentlicher Bestandteil der<br />
Arbeit in der Informatik im Departement<br />
Pflege. Beispiel dafür sind das Verpflegungsmanagement,<br />
das Druckeroutsourcing<br />
und das Projekt «LEP-Controlling».<br />
Das Projekt «Wissensmanagement im<br />
Departement Pflege» führt die im letzten<br />
Jahr gestartete Analyse im Bereich der<br />
Wissensplattformen fort. In Erarbeitung<br />
ist eine Strategie zur Nutzung der Wissensplattformen.<br />
Diese wird Bestandteil<br />
einer künftigen Wissensmanagement-<br />
Strategie sein. Die Informatik Pflege ist<br />
in diesem Zusammenhang auch am Projekt<br />
«Service eLearning-H» und an der<br />
Vorbereitung des Projekts «Intranet» des<br />
KSSG unter der Leitung des SSC-IT beteiligt.<br />
Der in die Jahre gekommene Internet-<br />
Auftritt des Departements Pflege wird<br />
mit dem Wechsel auf eine neue Web-<br />
Plattform grundsätzlich erneuert. Dazu<br />
formuliert eine Arbeitsgruppe, in der<br />
auch die externe Sicht auf das KSSG<br />
sichergestellt ist, die konzeptionellen<br />
und inhaltlichen Grundlagen. Der neue<br />
Auftritt wird im Frühling 2010 aufgeschaltet.<br />
Im Dienste eines Mitmenschen –<br />
der wertvolle Freiwilligendienst<br />
Am 1. Februar <strong>2009</strong> durfte der IDEM-<br />
Freiwilligendienst die neuen, hellen<br />
Räumlichkeiten im Haus 04 beziehen.<br />
Der Umbau wurde nach den Bedürfnissen<br />
der IDEM gestaltet. Er ist durch und<br />
durch gelungen. Die Freiwilligen schätzen<br />
die zentrale Lage und können so sehr<br />
effizient ihren vielen verschiedenen Tätigkeiten<br />
nachgehen. Im Jahr <strong>2009</strong> waren<br />
191 Freiwillige am Kantonsspital<br />
St.Gallen tätig. Mit viel Freude und Motivation<br />
durften sie zahlreiche Aufgaben<br />
erfüllen. Die freundliche und zuvorkommende<br />
Art der IDEM-Mitarbeiterinnen<br />
und -Mitarbeiter ist für das Spital unbezahlbar.<br />
Allen Freiwilligen gebührt ein<br />
herzliches Dankeschön für ihren unermüdlichen<br />
Einsatz für die Patientinnen<br />
und Patienten.<br />
55
56<br />
Departemente Betrieb & Infrastruktur<br />
Organisatorische Anpassungen<br />
zum Wohle der Kunden<br />
Das Departement Betrieb & Infrastruktur bildet das infrastrukturelle Rückgrat des Kantonsspitals St.Gallen<br />
und ist daher verpflichtet, optimale Voraussetzungen für die Entwicklungen in der Medizin und Pflege zu<br />
schaffen.<br />
Durch die permanent wachsende Komplexität und die veränderten Bedürfnisse müssen auch die Dienstleistungen<br />
und die Organisation des Querschnittdepartements B&I überprüft und bei Bedarf angepasst<br />
werden. Vor diesem Hintergrund wurde die Zentrale Sterilgüteraufbereitungsabteilung (ZSVA) zur eigenständigen<br />
Abteilung entwickelt und die ehemalige Abteilung Hotellerie in die zwei neugeschaffenen<br />
Abteilungen Gastronomie und Hauswirtschaft aufgeteilt.<br />
Durch diese Neuorganisation können die Kundenbedürfnisse noch besser und vor allem schneller angegangen<br />
werden und die Dienstleistungen professionalisiert und erweitert werden.<br />
Departement<br />
Betrieb & Infrastruktur<br />
Leitung<br />
Guido Bucher (bis Mai <strong>2009</strong>)<br />
Thomas Sojak<br />
Gastronomie<br />
Wolfgang Pierer<br />
Hauswirtschaft<br />
Thomas Sojak<br />
Logistik<br />
Jürg Schiesser<br />
Projekt Bau-Gesamtmachbarkeitsstudie<br />
Christof Stäheli<br />
Qualitätsbeauftragter<br />
Norbert Rädler<br />
Technischer Dienst<br />
Urs Müller<br />
Zentrale Sterilgutversorgungs abteilung<br />
Brigitte Kammerlander<br />
Gastronomie – Trendige Konzepte<br />
führen zu Umsatzwachstum<br />
Im März <strong>2009</strong> wurde mit dem Restaurant<br />
«seasons» ein komplett neues Verpflegungskonzept<br />
eröffnet, welches sich an<br />
den Verpflegungstrends der heutigen<br />
Zeit ausrichtet. Ein grosses Salatbuffet<br />
mit über 16 verschiedenen Salaten, diverse<br />
spezielle Sandwiches, frisch geschnittene<br />
Früchte sowie ein Getränkeangebot,<br />
welches sich den Bedürfnissen<br />
der Gäste anpasst, zeichnet dieses seit<br />
dem ersten Tag sehr erfolgreiche Konzept<br />
aus.<br />
Im Spital Rorschach wurde die Cafeteria<br />
«le Bistro» mit einem Neuauftritt wie<br />
auch mit einem neuen Bestuhlungskonzept<br />
ausgestattet. Ebenfalls wurde im<br />
Juni <strong>2009</strong> ein weiterer Schritt zur Patientenzufriedenheit<br />
getätigt, indem die Essenszeiten<br />
für Patienten den gewohnten<br />
Zeiten von zu Hause angepasst wurden.<br />
Zum dritten Mal in Folge hat die Gastronomie<br />
am jährlichen St.Galler Genusstag<br />
teilgenommen und ihr schon sehr bekanntes<br />
sowie allerseits beliebtes Birchermüsli<br />
(3500 Stk.) abgegeben.<br />
Auch dieses Jahr wurde in allen Restaurants<br />
durch kulinarische Sonderwochen,<br />
zusätzliches Raumangebot und eine<br />
massive Steigerung der Zahl von Banket-<br />
ten und Sonderveranstaltungen eine<br />
Umsatzsteigerung von über 10 Prozent<br />
gegenüber dem Vorjahr erreicht. Dieses<br />
Ergebnis stellt eine grosses Wertschätzung<br />
für die ganze Gastronomie dar, ist<br />
aber gleichzeitig eine Verpflichtung, den<br />
Dienstleistungs- und Qualitätsgedanken<br />
konsequent zu leben und zu verbessern,<br />
damit den hohen Erwartungen Genüge<br />
getan werden kann.<br />
Im Rahmen der Neuorganisation des Departements<br />
wurden in Flawil und in Rorschach<br />
die Restaurationen neu den vor<br />
Ort tätigen Küchenchefs unterstellt. Für<br />
die Position des Abteilungsleiters Gastronomie<br />
konnte der langjährige Kadermitarbeiter<br />
und Gastroprofi Wolfgang Pierer<br />
gewonnen werden.<br />
Hauswirtschaft –<br />
Freundlichkeit und Professionalität<br />
als gemeinsamer Nenner<br />
In der Abteilung Hauswirtschaft ist ein<br />
bunter Strauss von Dienstleistungen zusammengefasst.<br />
Neben der Reinigung<br />
und der Wäscheversorgung an den drei<br />
Standorten beinhaltet dieser Bereich<br />
auch die Auskunft mit der Telefonzentrale<br />
und das Logierwesen mit über 250<br />
Personalzimmern. Trotz dieser Breite und<br />
Vielfalt der Aufgaben verbindet alle Mitarbeitenden<br />
die Maxime, dass Freund-
lichkeit und Professionalität jeden Tag<br />
gelebt werden müssen, um eine echte<br />
Kundenorientierung zu gewährleisten.<br />
In der Reinigung wurden durch ein internes<br />
Auditsystem die Leistungen auf allen<br />
Stationen überprüft und entsprechende<br />
Optimierungsmassnahmen eingeführt.<br />
Dabei ist zu betonen, dass die Synergien<br />
auch zwischen den drei Spitalstandorten<br />
intensiv genutzt werden. Auch im Bereich<br />
der Wäscheversorgung stellt die<br />
sich ständig verändernde Spitallandschaft<br />
immer wieder neue Herausforderungen<br />
dar, welche mit grossem Einsatz<br />
gemeistert werden.<br />
Logistik – Projekt LOGISTIK 2010<br />
gewinnt Swiss Logistics Award <strong>2009</strong><br />
Nach rund einem Jahr produktiver Nutzung<br />
sind die neuen Prozesse und Systeme,<br />
aber auch die Organisation in den<br />
drei Spitälern sehr gut etabliert; das Ganze<br />
hat sich eingespielt und bringt den<br />
erwarteten Nutzen.<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> standen mit Projektstufe 2<br />
die Vorbereitung und Umsetzung der<br />
integrierten und automatisierten Prozesse<br />
zu den wichtigsten Lieferanten<br />
sowie die Konsolidierung der Organisation<br />
und des bisher Erreichten im Zentrum.<br />
Ebenso wurde der Rollout der<br />
Reorganisation dezentraler Läger vorangetrieben;<br />
dieser wird im Jahr 2010 weitergeführt.<br />
Der effizienten, kostenoptimierten Beschaffung<br />
medizinischer Güter kommt<br />
bei gleichzeitiger Beibehaltung eines hohen<br />
Qualitätsniveaus der Produkte und<br />
Dienstleistungen immer grössere Bedeutung<br />
zu. Zu diesem Zweck hat das Kantonsspital<br />
St.Gallen die Anstrengungen<br />
verstärkt, aktiv an der Gestaltung einer<br />
überregionalen Einkaufs-Kooperation<br />
mitzuarbeiten. Ab Januar 2010 wird es<br />
Mitglied einer solchen Kooperation sein<br />
und sukzessive mit den beteiligten Kooperationspartnern<br />
die Optimierungspotenziale<br />
nutzen und die Beschaffungskosten<br />
optimieren.<br />
Höhepunkt des Jahres <strong>2009</strong> war zweifelsfrei<br />
die Auszeichnung mit dem Swiss<br />
Logistics Award <strong>2009</strong>. Dieser im Bereich<br />
Logistik und Supply Chain Management<br />
von einer Fachjury jährlich verliehene<br />
Preis geniesst einen sehr hohen Stellenwert<br />
und zeichnet Prozess und Logistiklösungen<br />
mit hohem Innovationsgehalt<br />
sowie markt- und volkswirtschaftlich relevantem<br />
Nutzen aus. Die Verleihung<br />
dieses Preises erfolgte auch unter dem<br />
Aspekt der Vorreiterrolle des Kantonsspitals<br />
St.Gallen in Bezug auf eine zukunftsgerichtete<br />
Spitallogistik und wegweisende<br />
Lösung für die ganze Branche.<br />
Der Abschluss der Konzeptions- und Planungsphase<br />
Erweiterungsbau Haus 24<br />
für das neue Logistikcenter bildete einen<br />
weiteren Schwerpunkt und Meilenstein<br />
im abgelaufenen Jahr.<br />
57<br />
Technischer Dienst – es wird gebaut!<br />
Sowohl in den Gebäuden des Kantonsspitals<br />
St.Gallen als auch auf dem Areal<br />
ist eine rege Bautätigkeit gut sichtbar.<br />
Kaum ein Monat, in dem nicht in auf<br />
irgendeiner Etage ein kleiner oder grösserer<br />
Umbau zu beobachten ist. Das Angebot<br />
der einzelnen Kliniken ist permanent<br />
in Bewegung, und so sind immer<br />
wieder neue Installationen und bauliche<br />
Anpassungen gefragt. Für den Technischen<br />
Dienst (TD) bedeutet dies, dass<br />
neben dem Alltag und der damit verbundenen<br />
Sicherstellung des Betriebs die<br />
steigende Anzahl an Projekten eine zusätzliche<br />
Herausforderung ist.<br />
Auf dem Areal des Kantonsspitals in<br />
St.Gallen waren im vergangenen Jahr<br />
zwei Grossbaustellen zu beobachten.<br />
Der Rohbau für das neue Gebäude der<br />
Institute Pathologie und Rechtsmedizin<br />
kam ausserordentlich gut voran und die<br />
zukünftige Gestalt des markanten Gebäudes<br />
kann bereits erkannt werden.<br />
Ebenfalls im Zeitplan befindet sich die<br />
Sanierung des ehemaligen Personalhauses<br />
Haus 57, Schlössli II, welches<br />
künftig als Bürohaus genutzt wird.
58<br />
Ausserhalb des Spitalareals konnte in<br />
St.Gallen eine Liegenschaft als Rechenzentrum<br />
langfristig gemietet werden. Die<br />
notwendigen technischen Anpassungen<br />
wurden gemeinsam durch den TD und<br />
das SSC-IT vorgenommen. Ebenfalls ausserhalb<br />
des Areals kommt der neue<br />
Standort der REA 2000 zu liegen. Der TD<br />
hat die neuen Räume an der Fürstenlandstrasse<br />
100 den Bedürfnissen des REA-<br />
Teams angepasst und der Vorgaben entsprechend<br />
ausgestattet.<br />
Aus Sicht der Medizintechnik gab es<br />
<strong>2009</strong> neben zahlreichen kleineren Vorhaben<br />
auch zwei Grossprojekte, welche<br />
dank einer detaillierten Planung und der<br />
konstruktiven Zusammenarbeit aller Betroffenen<br />
termingerecht und erfolgreich<br />
verwirklicht werden konnten. Im Institut<br />
für Kardiologie konnte Anfang Jahr ein<br />
zweites Herzkatheterlabor eingeweiht<br />
werden. Diese Einrichtung benötigt nicht<br />
nur einen aufwändigen Gerätepark, sondern<br />
stellt auch besondere Anforderungen<br />
an die Räumlichkeiten. Anfang<br />
Dezember konnte nach fast einjähriger<br />
Bauzeit der dritte Magnetresonanztomograph<br />
(MRI) im Institut für Radiologie in<br />
Betrieb genommen werden. Damit der<br />
laufende Betrieb so wenig wie möglich<br />
gestört wurde, war eine umfassende Ablaufplanung<br />
und eine sorgfältige Kommunikation<br />
bezüglich der einzelnen Bauschritte<br />
unabdingbar. Die komplexe<br />
technische und räumliche Einbindung<br />
sowie der aufwändige Einbau stellten<br />
das ganze Team vom TD vor grosse Herausforderungen,<br />
welche erfolgreich<br />
gemeistert wurden.<br />
Gleich vier Pensionierungen von langjährigen<br />
Mitarbeitern führten zu einer merklichen<br />
Verjüngung des TD, stellten aber<br />
auch hohe Ansprüche an die Know-how-<br />
Sicherung innerhalb des Betriebs.<br />
Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung<br />
– Im Zeichen der Weiterentwicklung<br />
Auf dem Gebiet der Sterilisation fand in<br />
den letzten Jahren eine starke Entwicklung<br />
statt, die bei Weitem noch nicht<br />
abgeschlossen ist. Die Optimierung der<br />
Prozesse verlangte nach einer Anpassung<br />
der Aufbauorganisation. Auf den 1. Januar<br />
<strong>2009</strong> wurde die Zentrale Sterilgutversorgung<br />
aus der Logistik herausgelöst<br />
und erhielt den Status einer Abteilung<br />
(ZSVA). Damit wurde eine wichtige Voraussetzung<br />
zur Weiterentwicklung geschaffen.<br />
Die Sterilisationsabteilungen müssen für<br />
die Wiederaufbereitung von Sterilgütern<br />
die gesetzlichen Vorgaben erfüllen. Das<br />
erfordert nebst entsprechender Infrastruktur<br />
und qualifiziertem Personal ein<br />
zertifiziertes Qualitätsmanagement.<br />
Nach der Erstzertifizierung im Jahr 2006<br />
erfolgte im August <strong>2009</strong> die erfolgreiche<br />
Rezertifizierung nach ISO 9001:2008 sowie<br />
ISO 13485:2003. Der Auditbericht<br />
bestätigt eine konsequente Normerfüllung<br />
und hält fest, dass das Qualitätsmanagementsystem<br />
nicht nur unterhalten,<br />
sondern auf allen Stufen gelebt wird. Das<br />
Zertifikat gilt nun für weitere drei Jahre<br />
und ermöglicht, Dienstleistungen im Bereich<br />
Sterilgutversorgung für Dritte zu<br />
erbringen. Neben der Operationsabteilung<br />
des Hauses 03 werden auch das<br />
Spital Altstätten und die Geriatrische Klinik<br />
mit Sterilgütern versorgt.<br />
Im Rahmen der Erweiterung des Hauses<br />
24 als Logistikzentrum des Kantonsspitals<br />
St.Gallen mit der Zentralen Sterilgutversorgungsabteilung,<br />
der Kantonsapotheke<br />
und der zentralen Logistik ist geplant,<br />
alle dezentralen Sterilisationsanlagen<br />
des Spitalverbundes Kantonsspital<br />
St.Gallen aufzuheben und ab 2012 in der<br />
neuen ZSVA zusammenzuführen. Auch<br />
die Spitalregion Rheintal Werdenberg<br />
Sarganserland und Fürstenland Toggenburg<br />
werden künftig ihre Sterilgüter<br />
zent ral aus St.Gallen beziehen.
Finanzen<br />
59
60<br />
Departemente Finanzen<br />
Qualität dank rezertifiziertem<br />
Managementsystem<br />
Im Sommer <strong>2009</strong> konnte das Qualitätsmanagementsystem ISO 9001:2008 des Departements Finanzen<br />
nach den drei ersten operativen Jahren rezertifiziert werden. Nach dieser erfolgreichen Re-Zertifizierung<br />
wurde die Integration des internen Kontrollsystems in den ISO-Prozess an die Hand genommen.<br />
Bei vielen Projekten wirkt bereits die bevorstehende Einführung von SwissDRG. Dabei ist es von unschätzbarem<br />
Vorteil, dass Mitarbeitende des Kantonsspitals St.Gallen in diversen schweizerischen Gremien<br />
(eKarus, Einführungsverträge SwissDRG) vertreten sind und Inputs geben können.<br />
Insgesamt war das Jahr von einer ausserordentlichen Stabilität prozessual als auch personell geprägt.<br />
Die Fortschritte der Vorjahre konnten weiter konsolidiert und gefestigt werden. Diese Entwicklung ist nur<br />
dank den motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möglich.<br />
Departement Finanzen<br />
Leitung<br />
René Thurnheer<br />
Aufnahme-Management<br />
Flavia Müller<br />
Tarif- und Leistungswesen<br />
Gabriela Scheiwiller<br />
Rechnungswesen<br />
Andreas Dörig<br />
Controlling<br />
Roger Weishaupt<br />
Projekte und Entwicklung<br />
Andreas Hilber<br />
Managementsupport / Honorare<br />
Roland Buschor<br />
Aufnahme-Management –<br />
Datenharmonisierung<br />
Im vergangenen Jahr wurde mit verschiedenen<br />
Projekten die Basis zu einer kantonsweiten<br />
Patienten-Datenharmonisierung<br />
gelegt. Einerseits soll zukünftig der Patient<br />
im Kanton St.Gallen nur einmalig geführt<br />
werden, andererseits wurden diverse Vorbereitungsarbeiten<br />
zur Einführung der<br />
Patienten-Versichertenkarte lanciert.<br />
Tarif- und Leistungswesen –<br />
Routineprozesse<br />
Durch bestehende Tarifverträge konnten<br />
im Jahr <strong>2009</strong> die Prozesse rund um die<br />
Fakturierung und Debitorenbewirtschaftung<br />
in gewohnter Routine abgewickelt<br />
werden. Als neuer Prozess können nun<br />
die ausserkantonalen Kostengutsprachen<br />
mit den Kantonsärzten elektronisch abgewickelt<br />
werden. Dies ist für die spätere<br />
Sicherstellung des Zahlungseinganges<br />
ein nicht mehr wegzudenkendes Instrument.<br />
Rechnungswesen – Stabilität<br />
Hauptaufgabe des Rechnungswesens ist<br />
die Führung der Bücher des Kantonsspitals<br />
St.Gallen. Es ist unerlässlich, eine<br />
moderne, effiziente Debitorenbewirtschaftung<br />
zu betreiben. Deshalb wurde<br />
im Jahr <strong>2009</strong> ein neues Inkasso-Tool,<br />
welches ein Modul unseres Administrativ-Systems<br />
SAP ist, eingeführt.<br />
Controlling – Kontinuität<br />
Das Jahr stand ganz im Zeichen eines neu<br />
angepassten monatlichen Reportings.<br />
Die Auswertungen erfolgen neu fast ausschliesslich<br />
automatisiert aus einem weiteren<br />
SAP-Tool (SAP Business Warehouse<br />
«SAP BW»). Diese Prozessverbesserung<br />
ist ein weiterer wichtiger Schritt zu einem<br />
elektronischen Reporting für die internen<br />
Kunden.<br />
Projekte und Entwicklung –<br />
Unterstützung<br />
Auch im vergangenen Jahr konnte im<br />
Gesamtprojekt PMS mitgearbeitet werden.<br />
Im Weiteren haben wir mit der Spezifikation<br />
des Teilprojekts Leistungserfassung<br />
begonnen. In weiteren Projekten<br />
wie e-Rechnungen im Lieferanten- und<br />
Logistikbereich wurde aktiv mitgearbeitet.<br />
Seit diesem Jahr wird eine Ansprechstelle<br />
für Projekte angeboten.<br />
Managementsupport / Honorare –<br />
Planungsqualität<br />
Eine der Hauptaufgaben war die Re-<br />
Zertifizierung, für die der Bereich Managementsupport<br />
/ Honorare hauptverantwortlich<br />
war. Diese Aufgabe wurde<br />
glänzend gelöst. Die kommenden Prozessveränderungen<br />
in Bezug auf Swiss-<br />
DRG / PMS können nun mit aller Sorgfalt<br />
vorbereitet werden.
Finanzkommentar<br />
61<br />
Ergebnis<br />
Das Geschäftsjahr schliesst mit einer Globalkreditunterschreitung (Gewinn) von TCHF 3 242 ab. Dies liegt über dem budgetierten<br />
Gewinn von TCHF 2 050. Die gesamten Erträge stiegen um 6,9 % auf TCHF 644 704 an. Demgegenüber stiegen die<br />
gesamten Aufwände zum Vorjahr um 6.7 % auf TCHF 641 462 an. Insgesamt wurde das Betriebsergebnis vor Abschreibungen<br />
(EBITDA) gegenüber dem Vorjahr um TCHF 4 732 erhöht.<br />
Geschäftsgang <strong>2009</strong> im Vergleich zu 2008<br />
<strong>2009</strong> 2008 Abweichung<br />
Jahresergebnis in TCHF 3 242 2 703 47,4%<br />
Durchschnittlich verfügbare Betten (ohne Säuglingsbetten) 857 860 - 0,3%<br />
Bettenbelegung (ohne Säuglinge) 89,6% 90,1% - 0,6%<br />
Anzahl Patientenaustritte stationär 34 677 33 316 4,1%<br />
– davon Anteil an Halbprivat- und Privatpatienten 23,4% 24,1% - 2,9%<br />
Anzahl Pflegetage stationär 275 411 275 659 - 0,1%<br />
Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tagen 7,9 8,3 - 0,3%<br />
Erträge stationär in TCHF 261 365 255 269 2,4%<br />
Erträge ambulant in TCHF 151 270 141 197 7,1%<br />
Erträge Kanton in TCHF 195 308 177 063 10,3%<br />
Erträge netto in TCHF 644 475 603 080 6,9%<br />
Personalaufwand ohne Arzthonorare in TCHF - 365 568 - 339 639 7,6%<br />
Ø Personaleinheiten ohne Auszubildende / Fremdfinanzierte 3 145 3 015 4,3%<br />
Medizinischer Bedarf in TCHF - 127 228 - 123 656 2,9%<br />
Die Erträge stationär steigen gegenüber dem Vorjahr um 2,4 % auf TCHF 261 365. Dies ist zum einen auf verschiedene Tariferhöhungen,<br />
zum anderen auf die Einführung der Kurzlieger zurückzuführen. Der Effekt der Tariferhöhung bleibt für das<br />
Unternehmen insgesamt erfolgsneutral, da dieser Mehrertrag einer Verschiebung der Erträge Kanton zu den Erträgen stationär<br />
bedeutet. Die Anzahl der Austritte stieg um 1 361 auf 34 677 Austritte (davon 1 599 Kurzlieger).<br />
Bei den Tarmed-Erträgen ambulant wird nach dem jeweilig gültigen Taxpunktwert abgerechnet, welcher neu für die Berichtsperiode<br />
bei CHF 0.82 (bisher CHF 0.80) pro Taxpunkt liegt. Gegenüber dem Vorjahr konnte der ambulante Ertrag um<br />
7,1 % gesteigert werden. Das Wachstum bei den Tarmed-Leistungen ist mehrheitlich auf die Steigerung der technischen<br />
Tarmed-Leistungen zurückzuführen. Da immer mehr Dienstleistungen für Dritte erbracht werden, erhöhen sich die übrigen<br />
Erträge um TCHF 7 034 gegenüber dem Vorjahreswert. Die Erträge Kanton liegen aufgrund der oben beschriebenen Tariferhöhungen<br />
mit TCHF 195 308 um rund TCHF 9 492 unter dem Budgetwert.<br />
Auf der Aufwandseite liegt der Personalaufwand ohne Arzthonorare mit TCHF 365 568 um rund TCHF 4 522 unter dem<br />
Budgetwert. Der Personalbestand ohne Auszubildende, ohne Dienstleister Dritte und ohne Fremdfinanzierte liegt bei 3 096<br />
Personaleinheiten. Der übrige Aufwand liegt mit einem Zuwachs von 6,3 % unter der wachstumsbedingten Steigerung<br />
der Erträge, was auf eine restriktive Ausgabenpolitik zurückzuführen ist. Die Erhöhung des medizinischen Bedarfs von rund<br />
TCHF 3 600 ist mehrheitlich auf den erhöhten Verbrauch von Implantationsmaterial zurückzuführen.
62<br />
Departemente Finanzen<br />
Bilanz per 31 . Dezember Kantonsspital St . Gallen<br />
Beträge in TCHF Erläuterungen <strong>2009</strong> 2008<br />
Aktiven<br />
Flüssige Mittel 1 4 801 3 702<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2 81 617 92 145<br />
- Delkredere 2 - 4 761 - 3 725<br />
Übrige Forderungen 1 082 1 845<br />
Warenvorräte 3 8 929 8 569<br />
Noch nicht verrechnete Leistungen für Patienten 4 17 293 16 691<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungen 5 7 062 8 896<br />
Umlaufvermögen 116 024 128 124<br />
Finanzanlagen 6 p . m . p . m .<br />
Sachanlagen 7, 8 83 123 73 891<br />
Sachanlagen in Leasing 7, 8 2 776 1 864<br />
Anlagevermögen 85 899 75 755<br />
Aktiven 201 922 203 879<br />
Passiven<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 9 36 539 43 088<br />
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 10 6 632 3 300<br />
Passive Rechnungsabgrenzungen 11 27 092 25 583<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten Kanton 12 34 107 38 621<br />
Rückstellungen 13 11 061 9 907<br />
Kurzfristiges Fremdkapital 115 431 120 499<br />
Langfristige Darlehen Kanton 14 25 000 25 000<br />
Fonds und Stiftungskapital 15 14 588 13 358<br />
Patientenfonds 16 4 886 4 962<br />
Langfristiges Fremdkapital 44 475 43 320<br />
Fremdkapital 159 906 163 819<br />
Dotationskapital 32 660 32 660<br />
Gesetzliche Pflichtreserven 3 090 2 699<br />
Freie Reserven inkl . Ergebnisvortrag 3 024 1 999<br />
Jahresergebnis 3 242 2 703<br />
Eigenkapital 17 42 016 40 061<br />
Passiven 201 922 203 879
Erfolgsrechnung 1 . Januar bis 31 . Dezember Kantonsspital St . Gallen<br />
Beträge in TCHF Erläuterungen <strong>2009</strong> 2008<br />
Erträge stationär 261 365 255 269<br />
Erträge ambulant 151 270 141 197<br />
Erträge übrige 39 195 32 161<br />
Erträge Kanton 195 308 177 063<br />
Erträge brutto 647 139 605 691<br />
Ertragsminderungen - 2 664 - 2 610<br />
Erträge netto 18 644 475 603 080<br />
Besoldungsaufwand - 313 207 - 292 097<br />
Sozialleistungen - 42 439 - 38 688<br />
Personalnebenkosten - 9 922 - 8 854<br />
Personalaufwand ohne Arzthonorare - 365 568 - 339 639<br />
Arzthonorare - 32 215 - 31 556<br />
Sozialleistungen auf Arzthonoraren - 2 067 - 2 003<br />
Arzthonorare mit Sozialleistungen - 34 282 - 33 559<br />
Personalaufwand mit Arzthonoraren 19 - 399 850 - 373 198<br />
Medizinischer Bedarf 20 - 127 228 - 123 656<br />
Entschädigung an Kanton für die Gebäudenutzung 21 - 22 910 - 21 295<br />
Sonstiger Betriebsaufwand 22 - 67 132 - 62 309<br />
Übriger Aufwand - 217 271 - 207 260<br />
Personal- und Sachaufwand - 617 120 - 580 458<br />
Betriebsergebnis vor Finanzergebnis und Abschreibungen (EBITDA) 27 354 22 622<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen 7,8 - 22 276 - 17 537<br />
Betriebsergebnis vor Finanzergebnis (EBIT) 5 079 5 085<br />
Zinsaufwand Kantonsdarlehen 14 - 1 147 - 1 412<br />
Übriger Finanzaufwand - 403 - 868<br />
Finanzertrag 73 70<br />
Finanzergebnis 23 - 1 477 - 2 210<br />
Betriebsergebnis 3 602 2 874<br />
Neutraler Aufwand - 516 - 994<br />
Neutraler Ertrag 157 823<br />
Neutraler Erfolg 24 - 359 - 171<br />
Jahresergebnis 3 242 2 703<br />
63
64<br />
Departemente Finanzen<br />
Geldflussrechnung Kantonsspital St . Gallen<br />
Beträge in TCHF Erläuterungen <strong>2009</strong> 2008<br />
Geldfluss aus Geschäftstätigkeit (operativer Cash Flow)<br />
Jahresergebnis 3 242 2 703<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen 22 276 17 537<br />
Direktabschreibungen auf Sachanlagen < TCHF 3 7 528 6 542<br />
Bildung Rückstellungen 1 154 543<br />
Geldfluss aus Geschäftstätigkeit vor Veränderung des Nettoumlaufvermögens 34 201 27 325<br />
Veränderung der Forderungen inkl . Delkredere 12 327 85<br />
Veränderung der noch nicht verrechneten Leistungen für Patienten - 601 - 16 236<br />
Veränderung der Warenvorräte - 360 - 435<br />
Veränderung der Aktiven Rechnungsabgrenzung 1 834 6 319<br />
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistungen - 6 549 10 801<br />
Veränderung der kurzfristige Verbindlichkeiten 2 377 - 5 065<br />
Veränderung der Passive Rechnungsabgrenzung 1 510 17 448<br />
Geldzufluss aus Betriebstätigkeit (operativer Cash Flow) 25 44 737 40 240<br />
Geldfluss aus Investitionstätigkeit<br />
Investitionen von Sachanlagen - 33 151 - 27 559<br />
Investitionen von Sachanlagen < TCHF 3 - 7 528 - 6 542<br />
Devestition von Sachanlagen 732 747<br />
Geldabfluss aus Investitionstätigkeit 26 - 39 946 - 33 354<br />
Free Cash Flow 4 791 6 886<br />
Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit<br />
Ausschüttung Gewinnanteil Kanton aus Vorjahr - 783 0<br />
Verwendung Freie Reserven - 503 0<br />
Veränderung kurzfristige Verbindlichkeit gegenüber Kanton - 4 514 14 914<br />
Veränderung Leasingverbindlichkeiten 954 - 668<br />
Veränderung langfristige Darlehen Kanton 0 - 25 000<br />
Veränderung Patientenfonds, Fonds- und Stiftungskapital 1 155 1 108<br />
Geldabfluss aus Finanzierungstätigkeit 27 - 3 692 - 9 646<br />
Veränderung Fonds flüssige Mittel 1 099 - 2 760<br />
Nachweis Veränderung Fonds flüssige Mittel<br />
Flüssige Mittel am Anfang der Periode 3 702 6 462<br />
Flüssige Mittel am Ende der Periode 4 801 3 702<br />
Veränderung Fonds flüssige Mittel 1 099 - 2 760
Eigenkapitalnachweis Kantonsspital St . Gallen<br />
Eigenkapitalnachweis vor Ergebnisverwendung 2008 Dotationskapital<br />
Gesetzliche<br />
Pflichtreserven<br />
Freie<br />
Reserven<br />
Jahresergebnis<br />
65<br />
Total<br />
Eigenkapital<br />
Eigenkapital am 01.01.2008 32 660 2 699 2 744 - 745 37 358<br />
Ergebnisverwendung 2007:<br />
Jahresergebnis 2008 2 703 2 703<br />
Eigenkapital am 31.12.2008 32 660 2 699 2 744 1 958 40 061<br />
Eigenkapitalnachweis vor Ergebnisverwendung <strong>2009</strong> Dotationskapital<br />
Gesetzliche<br />
Pflichtreserven<br />
Freie<br />
Reserven<br />
Jahresergebnis<br />
Total<br />
Eigenkapital<br />
Eigenkapital am 01.01.<strong>2009</strong> 32 660 2 699 2 744 1 958 40 061<br />
Ergebnisverwendung 2008:<br />
– Zuweisung gesetzliche Pflichtreserven 392 - 392<br />
– Zuweisung 50 % Gewinnanteil freie Reserven 783 - 783<br />
– Ausschüttung 50 % Gewinnanteil Kanton - 783 - 783<br />
Verwendung freie Reserven <strong>2009</strong>:<br />
– Verwendung für das Personal - 503 - 503<br />
Jahresergebnis <strong>2009</strong> 3 242 3 242<br />
Eigenkapital am 31.12.<strong>2009</strong> 32 660 3 090 3 024 3 242 42 016
66<br />
Departemente Finanzen<br />
Anhang<br />
zur Jahresrechnung <strong>2009</strong><br />
Rechtsform, Firma und Sitz<br />
Das Kantonsspital St.Gallen mit den Betriebsstätten<br />
Kantonsspital St.Gallen,<br />
Spital Rorschach und Spital Flawil ist gemäss<br />
Art. 2 des Gesetzes über die Spitalverbunde<br />
vom 22. September 2002 (sGS<br />
320.2) eine selbständige öffentlichrechtliche<br />
Anstalt mit Sitz in St.Gallen.<br />
Rechnungslegungsgrundsätze<br />
Die Rechnungslegung des Kantonsspitals<br />
St.Gallen erfolgt in Übereinstimmung mit<br />
den Fachempfehlungen zur Rechnungslegung<br />
Swiss GAAP FER. Es wird das gesamte<br />
Swiss GAAP FER Regelwerk eingehalten.<br />
Die Jahresrechnung basiert auf<br />
dem geprüften Abschluss per 31. Dezember<br />
und vermittelt ein den tatsächlichen<br />
Verhältnissen entsprechendes Bild der<br />
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
(true and fair view). Die Jahresrechnung<br />
entspricht den massgebenden gesetzlichen<br />
Bestimmungen des Kantons<br />
St.Gallen über den Finanzhaushalt.<br />
Bewertungsgrundsätze<br />
Die Bewertung erfolgt grundsätzlich zu<br />
Nominal- oder Anschaffungswerten. Die<br />
Umrechnung der Fremdwährungen erfolgt<br />
zum Stichtageskurs. Spezielle Bewertungsmethoden<br />
sind in den entsprechenden<br />
Erläuterungen beschrieben.<br />
Immaterielles Anlagevermögen<br />
Alle Rechte aus den drittmittelfinanzierten<br />
Forschungsbeiträgen an das Kantonsspital<br />
St.Gallen sind grundsätzlich an<br />
die Kapitalgeber abgetreten. Aufwendungen<br />
für Forschung und Entwicklung<br />
werden nicht aktiviert, sondern direkt<br />
der Erfolgsrechnung belastet. Es bestehen<br />
weder von Dritten übernommene<br />
Lizenzen, Patente oder ähnliche Rechte<br />
noch Leistungen für eigene Software-<br />
Entwicklungen oder Goodwill.<br />
Darstellung der Zahlen<br />
Die Zahlen werden vorwiegend in Tausend<br />
Schweizer Franken TCHF ausgewiesen.<br />
Werte mit der Bezeichnung «p. m.»<br />
werden in der Bilanz mit einem Franken<br />
pro memoria geführt. Die in den Tabellen<br />
aufgeführten Beträge sind gerundet. Das<br />
ausgewiesene Total kann deshalb von der<br />
Summe einzelner Werte abweichen.<br />
Steuern<br />
Das Kantonsspital St.Gallen ist als selbständige<br />
öffentlich-rechtliche Anstalt von<br />
der Kapital- und Ertragssteuer befreit.<br />
Personalvorsorge<br />
Das Personal des Kantonsspitals St.Gallen<br />
ist bei der Versicherungskasse für das<br />
Staatspersonal (VKStP) versichert. Für die<br />
Assistenz- und Oberärzte wurde durch<br />
den Kanton St.Gallen mit der Vorsorgestiftung<br />
des Verbands Schweizerischer<br />
Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte<br />
VSAO ein Anschlussvertrag abgeschlossen.<br />
Per Bilanzstichtag besteht gegenüber<br />
der VSAO eine Verpflichtung von<br />
TCHF 2 793.<br />
Angewandtes Verfahren der<br />
Erfolgsrechnung<br />
Die Erfolgsrechnung wurde nach dem<br />
Gesamtkostenverfahren erstellt.
Erläuterungen zur Bilanz<br />
1 Flüssige Mittel (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />
Kassen 96 51<br />
Post 4 115 2 458<br />
Bank 590 1 193<br />
Flüssige Mittel 4 801 3 702<br />
Die flüssigen Mittel enthalten Kassabestände, Post- und Bankguthaben .<br />
Die Kassenvorschüsse in den Kliniken, Instituten, Fachbereichen und Querschnittsdepartementen sowie die Post- und Bankguthaben sind zu Nominalwerten<br />
bilanziert . Die Veränderung der flüssigen Mittel ist in der Geldflussrechnung nachgewiesen .<br />
2 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen netto (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 81 617 92 145<br />
Delkredere - 4 761 - 3 725<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen netto 76 856 88 420<br />
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen netto zeigen die zum Stichtag offenen Guthaben gegenüber Patienten und Garanten (abzüglich der<br />
Wertberichtigung) auf . Für die Berechnung des Delkredere werden Rechnungen in der dritten Mahnung und solche im Betreibungsverfahren zu 100%<br />
berücksichtigt . Der restliche Debitorenbestand wird pauschal wertberichtigt (Garanten 0,7 %, Selbstzahler 2,5 %) .<br />
Der Forderungsbestand konnte im Vergleich zum Vorjahr trotz des Umsatzwachstums um TCHF 10 528 gesenkt werden . Dies ist einerseits durch den<br />
konsequenten Mahnprozess sowie andererseits der aktiven Debitorenbewirtschaftung realisiert worden .<br />
Das Delkredere musste im Gegenzug aufgrund des optimierten Mahnprozesses (Forderungsverschiebung in Mahnstufe 3 ab 120 Tage) um TCHF 1 036<br />
erhöht werden .<br />
3 Warenvorräte (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />
Klinikinventar 2 294 2 294<br />
Verbands- und Nahtmaterial 246 217<br />
Implantationsmaterial 780 676<br />
Einwegmaterial medizinisch 1 073 948<br />
Textilien p .m . 128<br />
Medikamente und Chemikalien 4 065 3 831<br />
Verbrauchsmaterialien p . m . p . m .<br />
Heizöl 471 475<br />
Warenvorräte 8 929 8 569<br />
Die Warenvorräte bestehen hauptsächlich aus eingekauften Waren und sind nach dem gleitenden Durchschnittspreis abzüglich einer Wertberichtigung<br />
für Lagerrisiken ausgewiesen . Die Lager der Verbrauchsmaterialien (Reinigungsmittel, Büromaterial, Drucksachen und Formulare, Fotokopiermaterial,<br />
Informatikmaterial, Film- und Fotomaterial, OPS-Textilien, Nahrungsmittel) sind pro memoria mit einem Franken bilanziert . Neben den bilanzierten<br />
Warenvorräten bestehen in einzelnen Kliniken Konsignationslager mit hochwertigen Implantationsmaterialien, welche sich bis zu dessen Verbrauch im<br />
Eigentum der Lieferanten befinden .<br />
4 Noch nicht verrechnete Leistungen für Patienten (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />
Noch nicht verrechnete Leistungen stationär 11 150 13 250<br />
Noch nicht verrechnete Leistungen ambulant 6 143 3 441<br />
Noch nicht verrechnete Leistungen für Patienten 17 293 16 691<br />
Bei dieser Position handelt es sich um Leistungen an Patienten, welche noch nicht fakturiert wurden .<br />
Insgesamt liegen die noch nicht verrechneten Leistungen für Patienten im Rahmen des Vorjahres . Die noch nicht verrechneten Leistungen für stationäre<br />
Patienten konnten im Vergleich zum Vorjahr (TCHF -2 v100) gesenkt werden . Diese Senkung konnte durch das stetige und stabile stationäre Fakturamanagement<br />
erreicht werden .<br />
67
68<br />
Departemente Finanzen<br />
5 Aktive Rechnungsabgrenzungen (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />
Ausstehende Rückvergütungen 4 661 4 520<br />
Vorausbezahlte Aufwendungen 1 690 1 403<br />
Übrige Abgrenzungen 711 2 973<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungen 7 062 8 896<br />
Im Vergleich zur Vorjahresperiode zeigen sich keine markanten Abweichungen innerhalb der transitorischen Aktiven . Einzig bei den vorausbezahlten Aufwendungen<br />
(grösstenteils Serviceverträge) mussten die Abgrenzungen erhöht werden .<br />
6 Finanzanlagen (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />
Fachinstitut für Reproduktionsmedizin und gynäkologische Endokrinologie FIORE, St .Gallen (einfache Gesellschaft) p . m . p . m .<br />
LEP AG, St .Gallen p . m . p . m .<br />
Finanzanlagen p. m. p. m.<br />
Das Kantonsspital St .Gallen ist am Fachinstitut für Reproduktionsmedizin und gynäkologische Endokrinologie FIORE und an der LEP AG beteiligt . Sie sind<br />
deshalb je mit einem Franken pro memoria geführt .<br />
7 Sachanlagen (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />
Technische Anlagen 143 365 133 456<br />
Informatik Anlagen 58 199 42 684<br />
Sachanlagen im Bau 458 2 387<br />
Anschaffungswerte Sachanlagen 202 021 178 526<br />
Kumulierte Wertberichtigung auf den Technischen Anlagen - 91 369 - 87 052<br />
Kumulierte Wertberichtigung auf den Informatik-Anlagen - 27 530 - 17 583<br />
Wertberichtigung auf Sachanlagen - 118 899 - 104 635<br />
Nettobuchwert Technische Anlagen 51 996 46 404<br />
Nettobuchwert Informatik Anlagen 30 669 25 101<br />
Nettobuchwert Anlagen in Bau 458 2 387<br />
Nettobuchwert Sachanlagen 83 123 73 891<br />
Da die Gebäude im Eigentum vom Kanton sind, handelt es sich bei den Sachanlagen um Mobilien, Softwares und Lizenzen . Anschaffungen grösser als<br />
TCHF 3 werden in der Anlagenbuchhaltung geführt und linear vom Anschaffungswert abgeschrieben . Zu den Technischen Anlagen gehören vor allem<br />
medizinaltechnische Anlagen wie beispielsweise die Kernspintomographen (MRIs) oder die Computertomographen (CTs) . Die Informatik Anlagen<br />
beinhalten sämtliche Informatik Geräte wie PCs, Drucker, sowie Software und Lizenzen . In der Kategorie Anlagen in Bau werden Anlagen erst abgeschrieben,<br />
wenn diese in Betrieb genommen werden und somit einen wirtschaftlichen Nutzen generieren .<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> wurde ein Total-Zugang von TCHF 31 286 verzeichnet . Davon sind per Bilanzstichtag noch TCHF 458 Anlagen in Bau, welche im<br />
Vergleich zum Vorjahr um TCHF 1 351 tiefer sind . Zu den grösseren Anlagenzugängen gehören das aktivierte Projekt PMS, der zusätzlich erworbene MRI<br />
sowie der Ausbau der Informatik-Infrastruktur, um die anstehenden Grossprojekte überhaupt realisieren zu können .
7a Sachanlagenspiegel Technische Anlagen (in TCHF) <strong>2009</strong><br />
Anlagenteile Medizinaltechnische- <br />
Anlagen<br />
Geräte und<br />
Apparate<br />
Verbrauchsgegenstände<br />
Abschreibungsdauer 10 Jahre 8 Jahre 8 Jahre 3 Jahre<br />
Nettobuchwerte 01.01.<strong>2009</strong> 4 453 38 593 2 481 877 46 404<br />
Anschaffungswerte<br />
Bruttowerte 01 .01 .<strong>2009</strong> 16 272 109 655 5 186 2 343 133 456<br />
Zugänge / Reklassifikation 1 283 13 364 1 065 244 15 956<br />
Abgänge 0 - 6 041 - 6 0 - 6 047<br />
Bruttowerte 31 .12 .<strong>2009</strong> 17 555 116 977 6 245 2 588 143 365<br />
Kumulierte Wertberichtigungen<br />
Stand 01 .01 .<strong>2009</strong> - 11 818 - 71 062 - 2 705 - 1 467 - 87 052<br />
Abschreibungen - 747 - 8 438 - 522 - 552 -10 259<br />
Abgänge 0 5 940 2 0 5 942<br />
Stand 31 .12 .<strong>2009</strong> - 12 565 - 73 560 - 3 225 - 2 019 - 91 369<br />
Nettobuchwerte 31.12.<strong>2009</strong> Technische Anlagen 4 990 43 417 3 020 569 51 996<br />
7b Sachanlagenspiegel Informatik Anlagen (in TCHF) <strong>2009</strong><br />
IT-Anlagen<br />
Grossrechner-<br />
Systeme<br />
IT-Anlagen<br />
und Zubehör<br />
Abschreibungsdauer 5 Jahre 3 Jahre<br />
Nettobuchwerte 01.01.<strong>2009</strong> 16 451 8 650 25 101<br />
Anschaffungswerte<br />
Bruttowerte 01 .01 .<strong>2009</strong> 27 741 14 943 42 684<br />
Zugänge / Reklassifikation 9 763 7 495 17 258<br />
Abgänge - 807 - 936 - 1 743<br />
Bruttowerte 31 .12 .<strong>2009</strong> 36 697 21 502 58 199<br />
Kumulierte Wertberichtigungen<br />
Stand 01 .01 .<strong>2009</strong> - 11 290 - 6 293 - 17 583<br />
Abschreibungen - 5 980 - 5 083 - 11 063<br />
Abgänge 743 373 1 116<br />
Stand 31 .12 .<strong>2009</strong> - 16 527 - 11 003 - 27 530<br />
Nettobuchwerte 31.12.2008 Informatik-Anlagen 20 170 10 499 30 669<br />
69
70<br />
Departemente Finanzen<br />
7c Sachanlagenspiegel in Bau und in Leasing (in TCHF) <strong>2009</strong><br />
Anlagen in Bau Sachanlagen<br />
in Leasing<br />
Aktiven<br />
Leasing Verbindlichkeiten<br />
Passiven<br />
Nettobuchwerte 01.01.<strong>2009</strong> 2 387 1 864 1 514<br />
Anschaffungswerte<br />
Bruttowerte 01 .01 .<strong>2009</strong> 2 387 3 550<br />
Zugänge 458 1 865<br />
Abgänge / Reklassifikation - 2 387 0<br />
Bruttowerte 31 .12 .<strong>2009</strong> 458 5 415<br />
Kumulierte Wertberichtigungen<br />
Stand 01 .01 .<strong>2009</strong> - 1 686<br />
Abschreibungen - 953<br />
Abgänge 0<br />
Stand 31 .12 .<strong>2009</strong> - 2 639<br />
Nettobuchwerte 31.12.<strong>2009</strong> Sachanlagen in Bau und in Leasing 458 2 776 2 468<br />
Bei den Sachanlagen in Leasing handelt es sich um ein Finanzierungsleasing, welches nach Swiss GAAP FER 13 wie eine Anlage bilanziert und abgeschrieben<br />
wird . Die Leasingverbindlichkeit wird passiviert und entsprechend um die vertraglichen Zahlungen reduziert (siehe Punkt 10) . Es wurden zwei<br />
neue Leasingverbindlichkeiten (Projekt Druckeroutsourcing, medizindiagnostische Geräte für das Spital Rorschach) von TCHF 1 865 eingegangen .<br />
In der Berichtsperiode wurden Anlagen in Bau von TCHF 2 387 umklassifiziert .<br />
8 Brandversicherungswerte der Sachanlagen<br />
Die Immobilien gehören dem Kanton und sind bei der Gebäudeversicherungsanstalt GVA versichert . Das Versicherungswesen des Kantonsspitals wird,<br />
wie dasjenige der gesamten Kantonsverwaltung und der übrigen öffentlich-rechtlichen Anstalten zentral durch die Abteilung Risk Management des<br />
kantonalen Finanzdepartementes abgewickelt . Die mobilen Sachanlagen sind im Rahmen einer pauschalen Globalversicherungspolice versichert .<br />
Der Versicherungswert wird nicht auf die einzelnen Dienststellen und Anstalten aufgeteilt .<br />
9 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />
Kreditoren 36 539 43 088<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 36 539 43 088<br />
10 Andere kurzfristige Verbindlichkeiten (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />
Vorausbezahlte Depotgelder von Patienten 371 345<br />
Leasingverbindlichkeiten 2 468 1 514<br />
Poolkonti - 702 - 453<br />
Quellensteuer, VSAO und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 4 495 1 895<br />
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 6 632 3 300<br />
11 Passive Rechnungsabgrenzungen (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />
Lieferungen und Leistungen 3 397 2 219<br />
Honorare 11 908 10 575<br />
Globalkreditverbindlichkeit gegenüber Kanton 9 684 9 267<br />
Andere passive Rechnungsabgrenzungen 2 103 3 522<br />
Passive Rechnungsabgrenzungen 27 092 25 583<br />
Zu den Transitorischen Passiven zählen Erträge, welche zwar in der laufenden Periode verbucht wurden, aber ganz oder teilweise der nächsten Periode<br />
gutzuschreiben sind (z . B . im Voraus erhaltene Miete) . Weiter fallen Aufwendungen darunter, die erst in der nächsten Periode definitiv verbucht werden<br />
können, aber der laufenden Periode zu belasten sind (wie z . B . noch ausstehende Rechnungen aus Lieferungen und Leistungen) .<br />
Bei der Globalkreditverbindlichkeit gegenüber dem Kanton handelt es sich wie im Vorjahr um die Abgrenzung der vom Kanton zu viel erhaltenen Globalkredittranche<br />
.
12 Kurzfristige Verbindlichkeiten Kanton (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />
Kontokorrent gegenüber dem Kanton - 34 107 - 13 621<br />
Darlehen vom 28 .07 .2004 bis 27 .07 .<strong>2009</strong> zu 2,55% 0 - 25 000<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten Kanton - 34 107 - 38 621<br />
Geldzu- und abflüsse zwischen dem KSSG und dem Kanton werden über das Kontokorrent abgewickelt .<br />
Das per 27 . Juli <strong>2009</strong> ausgelaufene Darlehen von Mio . CHF 25 wurde nicht erneuert und über das Kontokorrent ausgeglichen .<br />
13 Rückstellungen (in TCHF) <strong>2009</strong><br />
Ferien- und Mehrzeitguthaben<br />
Rückstellungen<br />
für Immobilien<br />
Übrige<br />
Rückstellungen<br />
Buchwert am 01 .01 . 8 744 1 163 0 9 907<br />
Bildung 1 430 0 100 1 530<br />
Verwendung 0 0 0 0<br />
Auflösung 0 - 376 0 - 376<br />
Buchwert am 31.12. 10 174 787 100 11 061<br />
Rückstellungen sind begründete, wahrscheinliche Verpflichtungen, deren Ereignis im Geschäftsjahr liegt . Die Höhe der Rückstellung wird nachvollziehbar<br />
berechnet oder zuverlässig geschätzt .<br />
Die Ferien- und Mehrzeitenguthaben sind im Berichtsjahr gestiegen . Zudem wurde aufgrund der in den letzten Jahren gewährten Teuerungsausgleiche<br />
auf die Besoldungen per Ende <strong>2009</strong> eine Erhöhung des durchschnittlichen Satzes (letzte Anpassung im 2004) für die Rückstellungsberechnung vorgenommen<br />
. Durch diese Massnahme werden die Rückstellungen inflationsbereinigt und richtig dargestellt .<br />
Die Rückstellungen für Immobilienunterhalt wurden gebildet gemäss Bestimmungen in Art . 9 der Grundvereinbarung mit dem Kanton . Diese konnten in<br />
der Berichtsperiode aufgrund des nicht vollständig ausgeschöpften Budgets erhöht werden .<br />
Die Rückstellungen für das Gebäudeprozent verringerten sich gegenüber dem Vorjahr um TCHF 376, da das Budget für den baulich-betrieblichen Unterhalt<br />
überschritten wurde .<br />
14 Langfristige Darlehen Kanton (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />
Darlehen vom 02 .07 .2004 bis 01 .07 .2012 zu 3,10% 25 000 25 000<br />
Langfristige Darlehen Kanton 25 000 25 000<br />
15 Fonds- und Stiftungskapital (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />
Wissenschaftliche Fonds und Studien 12 281 11 632<br />
Andere Fonds, Legate und Stiftungskapital 2 308 1 726<br />
Fonds- und Stiftungskapital 14 588 13 358<br />
Die Zunahme der Wissenschaftlichen Fonds erfolgte durch neu akquirierte Forschungsaufträge und Studien .<br />
16 Patientenfonds (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />
Nachweis der Veränderung des Patientenfonds<br />
Bestand am 01 .01 . 4 962 5 076<br />
Spenden 12 3<br />
Verwendungen - 210 - 280<br />
Zinsertrag 123 163<br />
Patientenfonds Bestand am 31.12. 4 886 4 962<br />
– davon nicht antastbarer Teil 1 056 1 056<br />
Der Patientenfonds wird durch freiwillige Zuwendungen gespiesen und ist zweckgebunden . Die Verwendung der Fondsgelder für bedürftige Patienten<br />
wird fallweise entschieden . Der Patientenfonds wurde mit 2,5% (Vorjahr 3 .25%) verzinst .<br />
17 Eigenkapital (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />
Dotationskapital 32 660 32 660<br />
Gesetzliche Pflichtreserven 3 090 2 699<br />
Freie Reserven inkl . Ergebnisvortrag 3 024 1 999<br />
Jahresergebnis 3 242 2 703<br />
Eigenkapital 42 016 40 061<br />
Das Dotationskapital wird zu 100 % vom Kanton St .Gallen gehalten . Zusammensetzung und Entwicklung des Eigenkapitals können dem Eigenkapitalnachweis<br />
entnommen werden .<br />
71<br />
Total
72<br />
Departemente Finanzen<br />
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung<br />
18 Erträge netto (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />
Allgemeine Patienten – Fall- / Tagespauschalen 114 872 111 389<br />
Allgemeine Patienten – Implantatspauschalen 8 043 6 082<br />
HP/P Patienten – Fall- / Tagespauschalen 41 831 42 348<br />
HP/P Patienten – Implantatspauschalen 2 991 3 234<br />
HP/P – Zuschläge 20 991 21 264<br />
HP/P – Honorarertrag 46 887 46 055<br />
Allgemeine Patienten – Erträge UV / IV / MV 16 407 15 854<br />
Allgemeine Patienten – Erträge SVK 2 763 2 543<br />
Übrige stationäre Erträge 6 578 6 499<br />
Erträge stationär 261 365 255 269<br />
Tarmed ärztliche Leistung 29 721 28 080<br />
Tarmed technische und übrige Leistung 60 353 56 777<br />
Medikamente und Material ambulant 34 429 32 243<br />
Übrige ambulante Erträge 26 767 24 097<br />
Erträge ambulant 151 270 141 197<br />
Erträge aus Leistungen für Patienten 2 168 1 976<br />
Mietertrag 2 760 2 815<br />
Erträge aus Leistungen an Personal und Dritte 12 463 10 357<br />
Erträge aus Dienstleistungen 13 343 9 518<br />
Erträge aus Forschung, Spenden, Sponsoring 9 046 8 217<br />
Übrige Nebenerlöse 176 147<br />
Beiträge und Subventionen 210 156<br />
Bestandeszunahme Fondskonti - 971 - 1 025<br />
Erträge übrige 39 195 32 161<br />
Erträge Kanton (Globalkredit) 195 308 177 063<br />
Erträge brutto 647 139 605 691<br />
Debitorenverluste - 1 479 - 1 435<br />
Anpassung Delkredere - 1 036 - 1 009<br />
Umsatzrückvergütungen - 149 - 166<br />
Ertragsminderungen - 2 664 - 2 610<br />
Erträge netto 644 475 603 080<br />
Zu den stationären Erträgen gehören alle Fall-, Tages- und Implantatspauschalen für Allgemein, Halbprivat und Privat versicherte Patienten, sowie alle<br />
Erträge aus UV/ IV/ MV (Unfall-, Invaliden- und Militärversicherung) und SVK (Schweizerischer Verband der Krankenversicherer) .<br />
Per 1 . Januar <strong>2009</strong> wurde die Kontostruktur im stationären Ertrag der Tarifstruktur angepasst, was eine höhere Transparenz zur Folge hat . Seit dem 1 .<br />
Januar <strong>2009</strong> werden die stationären Krankentransporte unter dem «übrigen stationären Ertrag» ausgewiesen . Die Vorjahres- und Budgetwerte wurden<br />
entsprechend angepasst . Per 1 . Januar <strong>2009</strong> wurde die Kategorie der stationären «Kurzlieger» (Aufenthalt weniger als 24 Stunden, über Mitternacht im<br />
Spital und Benützung eines Bettes auf einer Pflegestation) eingeführt . Diese wurden bisher ambulant abgerechnet .<br />
Der Mehrertrag im stationären Bereich ist einerseits auf verschiedene Tariferhöhungen zurückzuführen . Die 1 361 Mehraustritte resultieren vollständig<br />
aus den Kurzliegern (1 599 Kurzlieger) . Werden die Kurzlieger von den effektiven Austritten subtrahiert, bleiben für das Berichtsjahr 33 078 Austritte,<br />
welche 238 unter dem Vorjahreswert liegen . Die Bettenauslastung liegt bei 89,6% (Vorjahr 90,1%) .<br />
Bei den Tarmed-Erträgen ambulant wird nach dem jeweilig gültigen Taxpunktwert abgerechnet, welcher neu für die Berichtsperiode bei CHF 0 .82 (bisher<br />
CHF 0 .80) pro Taxpunkt liegt . Gegenüber dem Vorjahr konnte der ambulante Ertrag mit um 7,1% gesteigert werden . Das Wachstum bei den Tarmed<br />
Leistungen ist mehrheitlich auf die Steigerung der technischen Tarmed-Leistungen zurückzuführen . Die erwartete Verschiebung des ambulanten Ertrages<br />
zum stationären Ertrag aufgrund der neu eingeführten Kurzlieger trat nur punktuell ein .<br />
Gegenüber dem Vorjahr konnten die übrigen Erträge nochmals gesteigert werden . Die Mehrerträge aus Leistungen an Personal und Dritten resultieren<br />
im Wesentlichen aus der Integration der REA 2000 per Mitte Jahr und aus Mehreinnahmen im Bereich der Patientenverpflegung aufgrund des erweiterten<br />
Angebotes . In den Erträgen Dienstleistungen sind primär die SSC-IT-Erträge enthalten, welche im Berichtsjahr nochmals ausgeweitet werden konnten<br />
. Trotz der angespannten Wirtschaftslage konnten die Erträge aus Forschung, Spenden, Sponsoring erhöht werden .<br />
Bei der Position Erträge Kanton handelt es sich um den Ende Jahr aufgrund der effektiven Mengen nachkalkulierten Globalkredit des Kantons .
19 Personalaufwand mit Arzthonoraren (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />
Besoldungen Ärzte u .a . Akademiker in medizinischen Fachbereichen - 80 278 - 75 444<br />
Besoldungen Pflegepersonal im Pflegebereich - 110 790 - 105 826<br />
Besoldungen Personal anderer medizinischer Fachbereiche - 68 899 - 61 799<br />
Besoldungen Verwaltungspersonal - 19 036 - 18 678<br />
Besoldungen Ökonomie/Transport/Hausdienst - 23 531 - 22 050<br />
Besoldungen Personal technische Betriebe - 5 255 - 4 790<br />
Besoldungen Fremdfinanzierte - 7 644 - 6 747<br />
Besoldungen Verwaltungsrat - 172 - 161<br />
Zunahme der noch nicht bezogenen Ferien und Mehrzeiten - 1 260 - 102<br />
Besoldungsrückvergütungen 3 660 3 499<br />
Besoldungsaufwand - 313 207 - 292 097<br />
Sozialleistungen - 42 439 - 38 688<br />
– davon Arbeitgeberbeiträge an die Personalvorsorge - 22 867 - 20 758<br />
Personalnebenkosten inkl . Fremdpersonal - 9 922 - 8 854<br />
Personalaufwand ohne Arzthonorare - 365 568 - 339 639<br />
Arzthonorare - 32 215 - 31 556<br />
Sozialleistungen auf Arzthonoraren - 2 067 - 2 003<br />
Arzthonorare mit Sozialleistungen - 34 282 - 33 559<br />
Personalaufwand mit Arzthonoraren - 399 850 - 373 198<br />
Im Personalaufwand sind sämtliche Entschädigungen an die arbeitsvertraglich beschäftigten Angestellten aufgeführt . Dazu gehören auch die Sozialabgaben<br />
und die übrigen Personalaufwendungen wie z . B . Aufwendungen für Personalbeschaffungen, Spesen und Weiterbildungen . Aus dem Verwaltungspersonal<br />
wurden im Berichtsjahr 51 Personaleinheiten dem Personal anderer medizinischer Fachbereiche und Ökonomie-, Transport- und Hausdienstpersonal<br />
zugeteilt . Die Vorjahreszahlen wurden angepasst .<br />
Der Besoldungsaufwand ist gegenüber dem Vorjahr um TCHF 21 110 gestiegen, davon resultieren TCHF 10 087 aus der pauschalen Besoldungsanpassung<br />
. Die Rückstellungen für noch nicht bezogene Ferien- und Mehrzeiten mussten mehrheitlich aufgrund der inflationsbedingten Kostensatzanpassung<br />
um TCHF 1 334 erhöht werden (letztmalige Anpassung im Jahr 2004) . Die Steigerung der Arzthonorare um 2,2% ist auf die Erhöhung der stationären<br />
und ambulanten Erträge zurückzuführen .<br />
20 Medizinischer Bedarf (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />
Medikamente, Blut und Chemikalien - 51 767 - 50 885<br />
Implantats-, Verbands- und Nahtmaterial - 32 122 - 29 350<br />
Einwegmaterialien und Instrumente - 22 516 - 22 762<br />
Film- und Fotomaterial - 196 - 621<br />
Medizinische Fremdleistungen - 826 - 732<br />
Laborarbeiten - 19 773 - 19 306<br />
Medizinischer Bedarf - 127 228 - 123 656<br />
Der medizinische Bedarf enthält das Verbrauchsmaterial, Laborleistungen sowie medizinisch, therapeutische und diagnostische Fremdleistungen .<br />
Die Aufwände für den medizinischen Bedarf liegen weiter auf hohem Niveau . Das Wachstum vom Jahr 2007/2008 von 13,3% konnte im Berichtsjahr<br />
2008 / <strong>2009</strong> auf 2,9% reduziert werden . Wie bereits im Vorjahr sind beim medizinischen Bedarf die Aufwände für Implantate über proportional gewachsen .<br />
21 Entschädigung an Kanton für die Gebäudenutzung (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />
St .Gallen - 18 998 - 17 659<br />
Rorschach - 2 111 - 1 962<br />
Flawil - 1 801 - 1 674<br />
Entschädigung an Kanton für die Gebäudenutzung - 22 910 - 21 295<br />
Besitzer der Grundstücke und Gebäude ist der Kanton St .Gallen . Die Entschädigung erfolgt im Sinne einer Miete nach vertraglich festgelegten Kriterien .<br />
73
74<br />
Departemente Finanzen<br />
22 Sonstiger Betriebsaufwand (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />
Lebensmittelaufwand - 8 014 - 7 627<br />
Haushaltaufwand, Wäscheverarbeitung - 7 419 - 6 779<br />
Unterhalt und Reparaturen Immobilien / Mobilien - 11 776 - 11 077<br />
Aufwand für Kleinanschaffungen unter TCHF 3 - 7 528 - 6 542<br />
Übriger Mietaufwand und Fremdreinigung - 2 675 - 2 424<br />
Energie und Wasser - 4 389 - 4 750<br />
Büro- und Verwaltungsaufwand inkl . Porti und Telefon - 8 301 - 7 615<br />
Informatikaufwand - 9 393 - 8 111<br />
Sachversicherungen und übriger Sachaufwand - 7 638 - 7 384<br />
Sonstiger Betriebsaufwand - 67 132 - 62 309<br />
Die Aufwandssteigerung für Unterhalt und Reparaturen resultiert aus dem Wachstum des Geräteparks aufgrund der erhöhten Investitionstätigkeit sowie<br />
aus dem vermehrten Einsatz komplexer und anfälligerer Technologien .<br />
Die Zunahme bei den Kleinanschaffungen ist einerseits auf Anschaffungen im technischen Bereich zurückzuführen (Ersatz von Pagern, Kauf von Mobiliar),<br />
andererseits ist ein erhöhter Bedarf bei der Informatik zu verzeichnen . Dabei spielten verschiedene Projekte für die Spitalregionen 2 und 4 sowie der<br />
Verkauf der Oracle-Lizenzen eine wesentliche Rolle . Diese Positionen konnten weiter verrechnet werden und sind somit ergebnisneutral . Der Aufwand<br />
für Energie und Wasser liegt aufgrund der milden Novembertemperaturen und der moderaten Entwicklung der Energiepreise unter dem Vorjahreswert .<br />
Der Informatikaufwand ist gegenüber dem Vorjahr um rund TCHF 1 300 gestiegen . Dabei sind rund TCHF 700 auf das Druckeroutsourcing zurückzuführen,<br />
das im Jahr <strong>2009</strong> vollständig eingeführt worden ist . Ferner wurden weitere IT-Dienstleistungen im SSC-IT zentralisiert .<br />
23 Finanzergebnis (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />
Zinsaufwand langfristige Kantonsdarlehen - 1 147 - 1 413<br />
Zinsaufwand Kontokorrent Kanton - 114 - 554<br />
Einfluss aus Fremdwährungen (netto) - 61 - 39<br />
Übriger Finanzaufwand - 190 - 243<br />
Finanzertrag 32 34<br />
Beteiligungsertrag LEP AG 3 3<br />
Finanzergebnis - 1 477 - 2 211<br />
Das Kontokorrent Kanton wurde mit 0,38% (im Vorjahr 2 .58%) verzinst .<br />
24 Neutraler Erfolg (in TCHF) <strong>2009</strong> 2008<br />
Ausserordentlicher Aufwand Anlagevermögen - 229 - 678<br />
Diverser neutraler Aufwand - 288 - 316<br />
Neutraler Aufwand - 516 - 994<br />
Zahlungseingänge aus Vorjahren 14 222<br />
Diverser neutraler Ertrag 142 601<br />
Neutraler Ertrag 157 823<br />
Neutraler Erfolg - 359 - 171<br />
Der ausserordentliche Aufwand Anlagevermögen ist auf Sachanlagen, die vor Ablauf der ordentlichen Nutzungsdauer ersetzt werden mussten,<br />
zurückzuführen .<br />
Erläuterungen zur Geldflussrechnung<br />
25 Geldfluss aus Betriebstätigkeit<br />
Der Geldfluss aus Betriebstätigkeit wird nach der indirekten Methode ermittelt . Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> konnte ein Cash Flow von rund Mio . CHF 44,7<br />
erwirtschaftet werden . Dies bedeutete eine Steigerung von Mio . CHF 4,5 gegenüber dem Vorjahr .<br />
26 Geldfluss aus Investitionstätigkeit<br />
Der Geldfluss aus Investitionstätigkeit zeigt den Kauf oder Verkauf von Anlagevermögen . Inklusive den Anschaffungen < TCHF 3 wurden netto rund<br />
Mio . CHF 40 .0 investiert . Im Vergleich zum Vorjahr ist die Investitionstätigkeit um 19,8% oder Mio . CHF 6,6 angestiegen .<br />
27 Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit<br />
Der Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit zeigt die Aufnahme oder Rückzahlung von Eigenkapital oder langfristigem Fremdkapital . <strong>2009</strong> wurde kein Kapital<br />
aufgenommen, jedoch konnten die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber dem Kanton um Mio . CHF 4,5 gesenkt werden . Demgegenüber steht<br />
eine Äufnung des Fonds- und Stiftungskapitals von Mio . CHF 1,2 .
Sonstige Angaben<br />
28 Transaktionen mit nahestehenden Personen (in TCHF)<br />
Das Kantonsspital St . Gallen unterhält Geschäftsbeziehungen zum Kanton St . Gallen . Diese werden zu marktkonformen Konditionen abgewickelt .<br />
<strong>2009</strong> 2008<br />
Aufträge Kantonale Laboratorien St.Gallen<br />
(IKMI Institut für Klinische Mikrobiologie und Immunologie und IKCH Institut für Klinische Chemie und Hämatologie)<br />
- 16 086 - 15 397<br />
Versicherungsprämien an das Risk Management des Kantons - 2 477 - 2 665<br />
Entschädigung an Kanton für die Gebäudenutzung - 22 910 - 21 295<br />
Umsätze mit der kantonalen Materialzentrale für Büromaterialien - 1 037 - 823<br />
Erträge aus Dienstleistungen für die Gesundheitsschulen 72 101<br />
Kanton St.Gallen als Dienstleistungserbringer/-empfänger - 26 352 - 24 682<br />
Zinsaufwand Kontokorrent Kanton - 114 - 554<br />
Zinsaufwand langfristige Darlehen - 1 147 - 1 413<br />
Kanton St.Gallen als Kapitalgeber - 1 261 - 1 966<br />
Erträge Kanton (Globalkredit) 195 308 177 063<br />
Die Erträge Kanton beinhalten die Beiträge des Kantons St .Gallen an den Betrieb des Kantonsspitals St .Gallen . Der nachkalkulierte Globalkredit wurde<br />
durch die Regierung des Kantons St .Gallen am 2 . März 2010 definitiv genehmigt .<br />
29 Eventualverbindlichkeiten und andere Ausserbilanz-Risiken<br />
Es bestehen keine Bürgschaften, Garantieverpflichtungen oder Pfandbestellungen an Dritte . Derivative Finanzinstrumente sind keine vorhanden .<br />
30 Verpflichtungen aus langfristigen Mietverträgen nach Fristigkeiten (in TCHF)<br />
Gemäss dem Gesetz über die Spitalverbunde vom 22 . September 2002 stellt der Staat die dem Spitalverbund dienenden Immobilien zur Verfügung .<br />
Der Spitalverbund sorgt für den Unterhalt der Immobilien . Die Abgeltung für die Immobiliennutzung wird jährlich neu berechnet .<br />
Langfristige Mietverträge <strong>2009</strong> 2008<br />
Verträge mit Dritten, laufend bis ins Jahr 2011 - 255 - 255<br />
Verträge mit Dritten, laufend bis ins Jahr 2012 - 89 - 89<br />
Verträge mit Dritten, laufend bis ins Jahr 2013 - 55 -<br />
Verträge mit dem Kanton St . Gallen (Gesetz der Spitalverbunde vom 22 .9 .2002), unbefristet - 22 910 - 21 295<br />
Jährlicher Aufwand für langfristige Mietverträge - 23 309 - 21 639<br />
31 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />
Die Jahresrechnung wurde am 18 . Februar 2010 durch den Verwaltungsrat der Spitalverbunde des Kantons St .Gallen genehmigt . Es sind bis zu diesem<br />
Zeitpunkt keine wesentlichen Ereignisse bekannt, welche die Jahresrechnung <strong>2009</strong> beeinflussen könnten .<br />
Antrag zur Ergebnisverwendung<br />
in TCHF <strong>2009</strong> 2008<br />
Verlustvortrag - 745<br />
Jahresergebnis 3 242 2 703<br />
Ergebnis nach Verlustverrechnung 3 242 1 958<br />
Zuweisung an die gesetzliche Pflichtreserve (20 % des Jahresgewinns) 648 392<br />
Ergebnis nach Pflichtreservenzuweisung 2 594 1 566<br />
- 50 % Gewinnbeteiligung des Kantons - 1 297 - 783<br />
- 50 % Zuweisung an freie Reserven - 1 297 - 783<br />
Übertrag auf neue Rechnung 0 0<br />
75
Kantonsspital St. Gallen<br />
Rorschacher Strasse 95<br />
CH-9007 St. Gallen<br />
Tel. 071 494 11 11<br />
www.kssg.ch<br />
Spital Rorschach<br />
Heidener Strasse 11<br />
CH-9400 Rorschach<br />
Tel. 071 858 31 11<br />
www.kssg.ch<br />
Spital Flawil<br />
Krankenhausstrasse 23<br />
CH-9230 Flawil<br />
Tel. 071 394 71 11<br />
www.kssg.ch