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Personalsituation - Equal Altenhilfe

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<strong>Personalsituation</strong><br />

Eine Studie<br />

Annerose Knäpple, Manuela Meier et al.,<br />

aku-Unternehmensberatung<br />

Bad Dürrheim 2004<br />

Dritt-Sektor Qualifizierung in der <strong>Altenhilfe</strong><br />

Gefördert durch<br />

LANDESSTIFTUNG<br />

Baden-Württemberg<br />

Bundesagentur für Arbeit


<strong>Personalsituation</strong>. Eine Studie. Erstellt unter Federführung von aku-Unternehmensberatung,<br />

Bad Dürrheim. Gefördert durch die Gemeinnützige Landesstiftung<br />

Baden-Württemberg.<br />

Für die Entwicklungspartnerschaft des EQUAL-Projektes „Dritt-Sektor Qualifizierung<br />

in der <strong>Altenhilfe</strong>“ – ein Kooperationsprojekt des Caritasverbandes der<br />

Diözese Rottenburg-Stuttgart e.V., des Diakonischen Werkes Württemberg e.V.,<br />

des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg e.V. und anderer<br />

steht der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg e.V. stellvertretend<br />

für die Herausgabe.<br />

Stuttgart 2004<br />

Diakonie


Inhalt<br />

1. Konzeption der Studie 7<br />

2. Derzeitige <strong>Personalsituation</strong> in Baden-Württemberg 9<br />

2.1. Methode 9<br />

2.2. Ergebnisse der Bestandserhebung 10<br />

2.2.1. Beschreibung der beteiligten Dienste bzw. Einrichtungen 10<br />

2.2.1.1. Trägerzugehörigkeit und Sitz der beteiligten Dienste bzw. Einrichtungen<br />

2.2.1.2. Angebots- und Kundenstruktur 16<br />

2.2.2. Quantitative und qualitative Personalausstattung 23<br />

2.2.2.1. Quantitative und qualitative Personalausstattung in den ambulanten<br />

Pflegediensten 23<br />

2.2.2.2. Quantitative und qualitative Personalausstattung in stationären<br />

Pflegeeinrichtungen 43<br />

2.2.3. Soziodemographische Daten der beschäftigten MitarbeiterInnen 64<br />

2.2.3.1. Alter 64<br />

2.2.3.2. Geschlecht 66<br />

2.2.3.3. Nationalität der MitarbeiterInnen 69<br />

2.2.4. Familiäre Verhältnisse der beschäftigten MitarbeiterInnen 74<br />

2.2.4.1. WiedereinsteigerInnen 74<br />

2.2.4.2. MitarbeiterInnen mit pflegebedürftigen Angehörigen 74<br />

2.2.4.3. MitarbeiterInnen mit Kindern und Kinderbetreuung 75<br />

3. Zukünftiger Personalbedarf in Baden-Württemberg 78<br />

3.1. Bestimmungsfaktoren des Personalbedarfs und ihre Entwicklung 78<br />

3.1.1. Zahl der Pflegebedürftigen 79<br />

3.1.2. Familiäre Unterstützungspotenziale 83<br />

3.1.3. Art und Grad der Pflegebedürftigkeit 84<br />

3.1.4. Erwartungen und Zahlungsbereitschaft der Pflegebedürftigen und ihrer<br />

Angehörigen 85<br />

3.1.5. Konzeptionelle Entwicklung, Art des Leistungsangebots 87<br />

3.1.6. Qualitätsstandards 93<br />

3.1.7. Arbeitsorganisation 94<br />

3.1.8. Ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement 95<br />

3.1.9. Finanzierung der Angebote und politische Rahmenbedingungen 97<br />

10


3.2. Bestimmungsfaktoren des Arbeitskräftepotenzials und ihre Entwicklung 99<br />

3.2.1. Altersstruktur der Gesellschaft 100<br />

3.2.2. Wirtschaftliche Entwicklungen 101<br />

3.2.3. Attraktivität der Arbeitsplätze 102<br />

3.2.4. Erwerbsbeteiligung von Frauen 102<br />

3.2.5. Vereinbarkeit von Beruf und Familie 103<br />

3.2.6. Gewinnung und Integration ausländischer ArbeitnehmerInnen 103<br />

3.2.7. Rahmenbedingungen der Ausbildung 104<br />

3.2.8. Politische Rahmenbedingungen 105<br />

3.3. Quantitative Prognose zum Personalbedarf im Jahr 2010 107<br />

3.3.1. Quantitative Prognose des Personalbedarfs im ambulanten Bereich für das<br />

Jahr 2010 107<br />

3.3.2. Quantitative Prognose des Personalbedarfs im stationären Bereich für das<br />

Jahr 2010 111<br />

3.3.3. Steigerung des Personalbedarfs bis zum Jahr 2010 115<br />

4. Handlungsstrategien 118<br />

5. Zusammenfassung 121<br />

Anlagen 123<br />

Anlage 1 InterviewpartnerInnen 124<br />

Anlage 2 Rücklaufquote nach Land- und Stadtkreisen – Ambulante Pflegedienste 125<br />

Anlage 3 Rücklaufquote nach Land- und Stadtkreisen – Stationäre Pflegeeinrichtungen 126<br />

Anlage 4 Zugehörigkeit ambulanter Pflegedienste zu Spitzenverbänden im Vergleich zur<br />

Pflegestatistik 2001 , 127<br />

Anlage 5 Zugehörigkeit stationärer Pflegeeinrichtungen zu Spitzenverbänden im Vergleich zur<br />

Pflegestatistik 2001 , 128<br />

Anlage 6 Herkunftsländer ausländischer MitarbeiterInnen insgesamt im Überblick 129<br />

Anlage 7 Herkunftsländer ausländischer Pflegefachkräfte insgesamt im Überblick 130<br />

Anlage 8 Von ambulanten Pflegediensten versorgte Pflegebedürftige im Sinne des SGB XI<br />

ab 60 Jahren (Grundlage: Pflegestatistiken 1999 und 2001) 131<br />

Anlage 9 Von stationären Pflegeeinrichtungen versorgte Pflegebedürftige im Sinne des SGB<br />

XI ab 60 Jahren (Grundlage: Pflegestatistiken 1999 und 2001) 132<br />

Anlage 10 Kunden stationärer Pflegeeinrichtungen im Jahr 2010 nach Versorgungssituation 133<br />

Anlage 11 Personalbedarf im Jahr 2003 134<br />

Anlage 12 Personalbedarfssteigerung bis zum Jahr 2010 135<br />

Literaturverzeichnis 136


Erhebungsbögen 139<br />

Erhebungsbogen für ambulante Dienste 139<br />

Erhebungsbogen für stationäre <strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen 152


1. Konzeption der Studie<br />

Das <strong>Equal</strong>-Projekt "Dritt-Sektor Qualifizierung in der <strong>Altenhilfe</strong>" hat das Ziel, die<br />

Strukturentwicklung im Bereich der <strong>Altenhilfe</strong> zu verbessern. Im Hinblick auf die<br />

demographische Entwicklung, dem damit verbundenen Anstieg der ambulant und stationär<br />

betreuten pflegebedürftigen alten Menschen sowie dem damit in Zusammenhang<br />

stehenden Personalbedarf in der <strong>Altenhilfe</strong> sollen im Projekt Aktivitäten initiiert und umgesetzt<br />

werden, die eine Förderung der Personalentwicklung, eine Verbesserung der Qualität der<br />

Arbeitsplätze und die Gewinnung und Qualifizierung von MitarbeiterInnen beinhalten.<br />

In der Entwicklungspartnerschaft haben sich 16 Partner – Wohlfahrtsverbände,<br />

Bildungseinrichtungen, Consulting-Unternehmen, Fachhochschulen sowie Vertreter von bzw.<br />

für Gruppen Benachteiligter – zusammengeschlossen. Unterstützt werden sie von weiteren<br />

9 strategischen Partnern wie Landesarbeitsamt, Sozialministerium, Landkreistag sowie<br />

weiteren Wohlfahrtsverbänden. Das Projekt wird vom Paritätischen Wohlfahrtsverband<br />

Baden-Württemberg, dem Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart und dem<br />

Diakonischen Werk Württemberg gesteuert.<br />

Mit Hilfe von zwei Studien zur "<strong>Personalsituation</strong>" sowie zur "Personalentwicklung und<br />

Qualifizierung" in ambulanten und stationären <strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen in Baden-Württemberg<br />

sollen Aussagen zur gegenwärtigen <strong>Personalsituation</strong>, zum Ist-Stand der Personalentwicklung<br />

sowie zu den Aktivitäten im Bereich der Fort- und Weiterentwicklung im Jahr 2002 gemacht<br />

werden. Dabei werden die freigemeinnützigen, kommunalen und privatgewerblichen<br />

Pflegedienste und Pflegeheime eingeschlossen. Ferner werden Prognosen bis zum Jahr 2010<br />

erarbeitet.<br />

Ziel der Studien ist es, Grundlagen für die Erarbeitung einer Rahmenkonzeption<br />

Personalentwicklung, für die Erprobung in Modellprojekten und für eine flächendeckende<br />

Qualifizierung von Schlüsselpersonen zu schaffen.<br />

Die Studie zur <strong>Personalsituation</strong> zielt darauf ab, die gegenwärtige <strong>Personalsituation</strong> zu<br />

erheben und auf einen mittleren Zeithorizont hin zu prognostizieren. Die Ergebnisse der Studie<br />

sollen eine Entscheidungsgrundlage zur Entwicklung von Personalgewinnungs- und<br />

Personalsicherungsmaßnahmen darstellen. Durch die Studie soll der Ist-Stand der<br />

<strong>Personalsituation</strong> im Jahr 2002 erhoben und eine Entwicklung des Personalbedarfs bis 2010<br />

prognostiziert werden. Die Studie gliedert sich somit in<br />

� eine Bestandserhebung und<br />

� eine Prognose.<br />

7


Im Rahmen der Bestandserhebung wurde auf der Grundlage der Verzeichnisse des<br />

Statistischen Landesamts Baden-Württemberg zu ambulanten und stationären<br />

Pflegeeinrichtungen eine Vollerhebung bei allen ambulanten und stationären<br />

Altenpflegeeinrichtungen in Baden-Württemberg durchgeführt 1 . Zielgruppe der Befragung<br />

waren die Leitungskräfte (Heimleitungen, Geschäftsführungen von ambulanten Diensten).<br />

Neben der schriftlichen Befragung wurden im Rahmen von Leitfadeninterviews<br />

Einschätzungen von ExpertInnen zur derzeitigen <strong>Personalsituation</strong> erhoben.<br />

Im zweiten Teil der Studie wurde die Entwicklung des Personalbedarfs für die ambulanten und<br />

stationären Pflegeeinrichtungen bis zum Jahr 2010 prognostiziert. Bei der Prognose wurden<br />

zunächst die Einflussfaktoren bestimmt, die den quantitativen und qualitativen<br />

Personalbedarf beeinflussen. Hierbei wurden folgende Themen berücksichtigt:<br />

� künftige Zahl der Kunden, ihre Struktur und ihr Verhalten als Einkäufer von Leistungen der<br />

<strong>Altenhilfe</strong> sowie die Auswirkungen auf die Qualifikation der MitarbeiterInnen und die<br />

einzelnen Berufsbilder<br />

� Leistungsinanspruchnahme durch Kunden nichtdeutscher Herkunft und die erforderlichen<br />

Strukturen ihrer Versorgung<br />

� Auswirkungen der Veränderungen im Gesundheitswesen (z. B. stärkere Verbreitung der<br />

Fallpauschalen im Krankenhaus).<br />

Methodisch wurde hierzu zunächst eine Auswertung bereits vorhandener Studien (z. B. Bericht<br />

der Enquête-Kommission "Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den<br />

Einzelnen und die Politik") unter der Fragestellung ihrer Relevanz für die <strong>Personalsituation</strong> in der<br />

<strong>Altenhilfe</strong> in Baden-Württemberg durchgeführt.<br />

Ferner wurden Leitfadeninterviews mit ExpertInnen durchgeführt. Dabei wurden vor allem ihre<br />

Einschätzungen zu den Bestimmungsfaktoren des quantitativen und qualitativen<br />

Personalbedarfs sowie zur erwartenden künftigen Leistungsinanspruchnahme durch die<br />

Kunden erfragt. Die befragten ExpertInnen sind aus Anlage 1 zu ersehen.<br />

Schließlich wurde die qualitative Prognose durch eine quantitative Prognose ergänzt.<br />

1 Vgl. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Verzeichnis der stationären Pflegeeinrichtungen (Pflegeheime) in<br />

Baden-Württemberg 2002. Stuttgart, 2002. / Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Verzeichnis der<br />

ambulanten Pflegeeinrichtungen (Pflegedienste) in Baden-Württemberg 2002. Stuttgart, 2002.<br />

8


2. Derzeitige <strong>Personalsituation</strong> in Baden-Württemberg<br />

2.1. Methode<br />

Zur Erhebung der derzeitigen <strong>Personalsituation</strong> in Baden-Württemberg wurde eine schriftliche<br />

Befragung aller ambulanten und stationären Altenpflegeeinrichtungen in Baden-<br />

Württemberg durchgeführt. Als Datenbasis dienten die Verzeichnisse der ambulanten und<br />

stationären Pflegeeinrichtungen 2002 des Statistischen Landesamts in Baden-Württemberg 2 .<br />

Alle Einrichtungen Baden-Württembergs, die sich mit der Erfassung ihrer Adresse<br />

einverstanden erklärt haben, sind in diesem Verzeichnis enthalten. Das Verzeichnis enthält<br />

neben <strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen auch Einrichtungen für Behinderte und psychisch Kranke. Da<br />

sich die Studie zur <strong>Personalsituation</strong> jedoch nur auf den <strong>Altenhilfe</strong>bereich bezieht, wurden die<br />

Einrichtungen für Behinderte und psychisch Kranke bei der Befragung ausgeklammert.<br />

Die schriftliche Befragung wurde mittels eines standardisierten Fragebogens ergänzt durch<br />

offene Fragen durchgeführt. Zielgruppe der Befragung waren die Leitungskräfte<br />

(Heimleitungen bzw. Geschäftsführungen).<br />

Die Befragungsinhalte ergaben sich weitgehend aus der Projektausschreibung des<br />

Auftraggebers. Wesentliche Themenbereiche des Fragebogens waren:<br />

� Allgemeine Strukturdaten<br />

� Derzeitige Mitarbeiterstruktur und <strong>Personalsituation</strong><br />

� Familiäre Verhältnisse der MitarbeiterInnen<br />

� Planung und Entwicklung.<br />

Der entwickelte Fragebogen wurde im Vorfeld in jeweils fünf stationären und ambulanten<br />

Altenpflegeeinrichtungen getestet. Der Pretest diente dazu, insbesondere die<br />

Verständlichkeit und die Akzeptanz des Fragebogens durch die Leitungskräfte zu evaluieren.<br />

Die daraufhin überarbeiteten Erhebungsbögen wurden Anfang November an alle<br />

ambulanten und stationären <strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen Baden-Württembergs versandt. Die<br />

Daten wurden zum Stichtag 30.09.2002 erhoben. Die Dienste/Einrichtungen konnten bei<br />

Rückfragen bei aku anrufen. Es war eine Rücklauffrist von 2 ½ Wochen vorgesehen. Nach<br />

Ablauf der offiziellen Rücklauffrist führte aku Ende November eine telefonische<br />

Nachfassaktion durch. Aufgrund der zeitlichen Planung im Rahmen des Gesamtprojekts<br />

2 Vgl. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Verzeichnis der stationären Pflegeeinrichtungen (Pflegeheime) in<br />

Baden-Württemberg 2002. Stuttgart, 2002. / Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Verzeichnis der<br />

ambulanten Pflegeeinrichtungen (Pflegedienste) in Baden-Württemberg 2002. Stuttgart, 2002.<br />

9


musste diese Nachfassaktion jedoch vorzeitig unterbrochen werden und konnte erst Anfang<br />

Januar in Abstimmung mit ispo 3 weitergeführt werden. Als endgültiger Rücklauftermin wurde<br />

der 15. Januar 2003 festgelegt.<br />

Die ausgefüllten Fragebögen wurden auf ihre Plausibilität hin überprüft. Bei Unklarheiten<br />

wurde bei den entsprechenden Diensten/Einrichtungen nochmals rückgefragt, was bei<br />

ca. 50 % der Dienste und Einrichtungen notwendig war.<br />

Die Fragebögen konnten nicht immer vollständig ausgefüllt werden, da entweder die<br />

Datenlage der Dienste/Einrichtungen nicht ausreichend war oder aber der Aufwand als zu<br />

hoch erachtet wurde. Aus diesem Grund variiert die Grundmenge bei den nachfolgenden<br />

Auswertungsergebnissen.<br />

2.2. Ergebnisse der Bestandserhebung<br />

Im Folgenden werden die Ergebnisse der schriftlichen Befragung der ambulanten<br />

Pflegedienste und stationären Pflegeeinrichtungen in der <strong>Altenhilfe</strong> dargestellt. Bei der<br />

Kommentierung der Ergebnisse wurden die Einschätzungen der ExpertInnen zur Ist-Situation<br />

berücksichtigt.<br />

2.2.1. Beschreibung der beteiligten Dienste bzw. Einrichtungen<br />

2.2.1.1. Trägerzugehörigkeit und Sitz der beteiligten Dienste bzw. Einrichtungen<br />

Im Rahmen der schriftlichen Befragung wurden wie bereits dargestellt alle ambulanten<br />

Pflegedienste und stationären Altenpflegeeinrichtungen, die in dem Verzeichnis des<br />

Statistischen Landesamtes aufgeführt waren, befragt. Von der Befragung ausgeklammert<br />

waren Einrichtungen für Behinderte und psychisch Kranke.<br />

Insgesamt wurden 721 ambulante Pflegedienste und 809 stationäre Pflegeeinrichtungen<br />

angeschrieben. 7 ambulanten Pflegediensten und 9 stationären Pflegeeinrichtungen konnte<br />

der Fragebogen nicht zugestellt werden, weil beispielsweise die Adresse nicht mehr stimmte.<br />

Deshalb bezieht sich die Rücklaufquote auf 714 ambulante Pflegedienste und 800 stationäre<br />

Pflegeeinrichtungen. Davon haben 145 ambulante Pflegedienste und 153 stationäre<br />

Pflegeeinrichtungen geantwortet.<br />

3 ispo wurde mit der Durchführung der Studie "Personalentwicklung und Qualifizierung" beauftragt.<br />

10


Im stationären Bereich liegen demnach Daten aus 153 Einrichtungen vor. Dabei wurden<br />

jedoch nur 144 Fragebögen ausgefüllt, da einzelne Einrichtungsträger einen Fragebogen für<br />

mehrere Einrichtungen gemeinsam ausgefüllt haben. Die Auswertung der Ergebnisse bezieht<br />

sich auf die 144 ausgefüllten Fragebögen. Wo Verzerrungen der Ergebnisse durch diese<br />

Handhabung auftreten könnten, sind die Fälle, in denen nur ein Fragebogen für mehrere<br />

Einrichtungen ausgefüllt wurde, nicht berücksichtigt.<br />

Abb. 1 Rücklauf insgesamt<br />

Prozent<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

20,3 19,1<br />

ambulant (n = 714) stationär (n = 800)<br />

11<br />

Rücklaufquote<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Die Rücklaufquoten liegen im ambulanten Bereich bei 20,3 % und im stationären Bereich bei<br />

19,1 %. Für die einzelnen Land- und Stadtkreise stellt sich der Rücklauf jedoch sehr<br />

unterschiedlich dar. Die Rücklaufquote schwankt zwischen 0,0 und 85,7 % im ambulanten und<br />

0,0 und 46,2 % im stationären Bereich 4 .<br />

Betrachtet man die Rücklaufquoten nach Regierungsbezirken, so ergibt sich eine etwas<br />

ausgeglichener Verteilung:<br />

4 Vgl. Anlagen 2 und 3.


Abb. 2 Rücklauf nach Regierungsbezirken 5<br />

Prozent<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

19,6<br />

23,8<br />

Regierungsbezirk<br />

Stuttgart<br />

15,7<br />

13,6<br />

Regierungsbezirk<br />

Karlsruhe<br />

12<br />

25,7 23,7<br />

15,8<br />

Regierungsbezirk<br />

Freiburg<br />

23,2<br />

Regierungsbezirk<br />

Tübingen<br />

20,3<br />

19,1<br />

Insgesamt<br />

Rücklaufquote im ambulanten Bereich Rücklaufquote im stationären Bereich<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Im stationären Bereich ist die Rücklaufquote in den Regierungsbezirken Stuttgart und<br />

Tübingen besonders gut, während im ambulanten Bereich die Rücklaufquoten v. a. in den<br />

Regierungsbezirken Freiburg und Tübingen relativ hoch liegen. Eine insgesamt eher niedrige<br />

Rücklaufquote weist der Regierungsbezirk Karlsruhe auf.<br />

Im Hinblick auf die vier Regierungsbezirke konnte damit wohl eine ausgewogene, jedoch<br />

nicht repräsentative Verteilung der Dienste und Einrichtungen erreicht werden.<br />

Die überwiegende Zahl der befragten Dienste und Einrichtungen hat ihren Sitz in einer<br />

Ortschaft mit einer Einwohnerzahl zwischen 5.000 und unter 50.000, wie die folgende<br />

Abbildung aufzeigt. Das Einzugsgebiet einer Einrichtung kann jedoch durchaus größer sein,<br />

als der Ort, an dem sie ihren Sitz hat.<br />

5 Bezugsgrößen: Regierungsbezirk Stuttgart (ambulant: n = 271; stationär: n = 269), Regierungsbezirk Karlsruhe<br />

(ambulant: n = 198; stationär: n = 228), Regierungsbezirk Freiburg (ambulant: n = 148; stationär: n = 165),<br />

Regierungsbezirk Tübingen (ambulant: n = 97; stationär: n = 138), Insgesamt (ambulant: n = 714; stationär: n = 800).


Abb. 3 Sitz des Dienstes bzw. der Einrichtung<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Prozent<br />

0<br />

0,7<br />

6,3<br />

weniger<br />

als 2.000<br />

5,5<br />

7,6<br />

2.000 bis<br />

unter<br />

5.000<br />

44,8<br />

41,0<br />

5.000 bis<br />

unter<br />

20.000<br />

31,0<br />

13<br />

18,1<br />

8,3<br />

9,7<br />

4,8 6,9 8,3<br />

2,8 2,1<br />

20.000 bis 50.000 bis 100.000 bis 300.000<br />

unter unter unter und mehr<br />

50.000 100.000 300.000<br />

Einwohnerzahl<br />

2,1<br />

keine<br />

Angaben<br />

ambulante Pflegedienste (n = 145) stationäre Pflegeeinrichtungen (n = 144)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Ein Vergleich zur Verteilung der Pflegedienste und Pflegeeinrichtungen auf Landesebene<br />

nach der Größe des Ortes, an dem sie ihren Sitz haben, kann aufgrund fehlender Daten nicht<br />

vorgenommen werden. Demzufolge können auch keine Aussagen zur Repräsentativität<br />

hinsichtlich dieses Kriteriums getroffen werden.<br />

Die Mehrzahl der antwortenden Dienste bzw. Einrichtungen gehört einem freigemeinnützigen<br />

Träger an. Betrachtet man die Trägerzugehörigkeit der antwortenden Dienste bzw.<br />

Einrichtungen im Vergleich zur Pflegestatistik 2001, so stellt sich dies wie folgt dar:


Abb. 4 Trägerzugehörigkeit der ambulanten Pflegedienste 6<br />

Prozent<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

80,0<br />

73,9<br />

5,5<br />

4,5<br />

freigemeinnützig kommunal priv at keine Angaben<br />

14<br />

13,8<br />

21,5<br />

n = 145 ambulante Pflegedienste (lt. Bestandserhebung)<br />

n = 771 ambulante Pflegedienste in Baden-Württemberg (lt. Pflegestatistik 2001)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Abb. 5 Trägerzugehörigkeit der stationären Pflegeeinrichtungen 7<br />

Prozent<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

68,8<br />

56,4<br />

12,5<br />

12,2<br />

18,8<br />

freigemeinnützig kommunal priv at<br />

n = 144 stationäre Pflegeeinrichtungen (lt. Bestandserhebung)<br />

n = 944 stationäre Pflegeeinrichtungen in Baden-Württemberg (lt. Pflegestatistik 2001)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

6 Vgl. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Pflegestatistik 2001.<br />

7 Vgl. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Pflegestatistik 2001. (Zu den 944 stationären Pflegeeinrichtungen<br />

zählen auch Einrichtungen für Behinderte und psychisch Kranke.)<br />

0,7<br />

31,5<br />

0,0


Die Verteilung der Pflegedienste bzw. Pflegeeinrichtungen auf die drei Trägergruppen ist<br />

ausgewogen, kann aber nicht als repräsentativ bewertet werden, da der Anteil an<br />

Diensten/Einrichtungen in privater Trägerschaft zu klein bzw. der Anteil an<br />

Diensten/Einrichtungen in freigemeinnütziger Trägerschaft zu groß ist.<br />

Betrachtet man die Zugehörigkeit zu Spitzenverbänden, so zeigt sich folgendes Bild:<br />

Abb. 6 Zugehörigkeit ambulanter Pflegedienste und stationärer Pflegeeinrichtungen zu<br />

Spitzenverbänden 8<br />

AWO Baden<br />

AWO Württemberg<br />

Caritasv erband Freiburg<br />

Caritasv erband Rottenburg-Stuttgart<br />

DPWV<br />

DRK-LV Baden-Württemberg<br />

DRK-LV Badisches Rotes Kreuz<br />

Diakonisches Werk Baden<br />

Diakonisches Werk Württemberg<br />

bpa<br />

VDAB<br />

sonstiger priv ater Spitzenv erband<br />

BWKG<br />

2,1<br />

0,7<br />

1,4<br />

0,0<br />

0,0<br />

1,4<br />

2,8<br />

4,9<br />

2,8<br />

4,1<br />

2,8<br />

0,7<br />

2,8<br />

5,5<br />

6,9<br />

6,9<br />

8,3<br />

8,3<br />

15<br />

12,4<br />

14,6<br />

11,0<br />

16,0<br />

16,7<br />

20,7<br />

22,2<br />

28,3<br />

0 10 20 30 40 50<br />

Prozent<br />

stationäre Pflegeeinrichtungen (n = 144) ambulante Pflegedienste (n = 145)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich sind Einrichtungen, die einem<br />

kirchlichen Verband angehören, am stärksten vertreten. Dies begründet sich u. a. darin, dass<br />

die kirchlichen Verbände in Baden-Württemberg am größten sind.<br />

8 Bei dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich. Die Prozentwerte beziehen sich auf die Anzahl der<br />

antwortenden Pflegedienste (n), nicht auf die Anzahl der Nennungen.


Im Vergleich zu der Verteilung der Spitzenverbände in Baden-Württemberg zeigt sich hier<br />

wiederum, dass die freigemeinnützigen und hierbei insbesondere die kirchlichen Verbände<br />

überproportional vertreten sind. Sowohl ambulante Pflegedienste als auch stationäre<br />

Pflegeeinrichtungen, die einem privaten Spitzenverband angehören, sind in der<br />

Bestandserhebung unterrepräsentiert. 9<br />

2.2.1.2. Angebots- und Kundenstruktur<br />

Die Angebots- und Kundenstruktur und die Personalausstattung einer Einrichtung stehen in<br />

unmittelbarem Zusammenhang. Erbringt beispielsweise ein ambulanter Pflegedienst vor allem<br />

behandlungspflegerische Leistungen, so ist sein Bedarf an Pflegefachkräften hoch.<br />

Angebots- und Kundenstruktur der ambulanten Pflegedienste<br />

Abb. 7 stellt dar, welcher Anteil der ambulanten Dienste die jeweiligen Angebote vorhalten –<br />

entweder als eigenes Angebot oder in Kooperation mit anderen Institutionen.<br />

Abb. 7 Angebote ambulanter Pflegedienste<br />

häusliche Krankenpflege<br />

häusliche Pflege (SGB XI, BSHG)<br />

hauswirtschaftliche Leistungen<br />

Familienpflege<br />

Anleitung, Information, Beratung Angehöriger<br />

Pflegekurse für Angehörige<br />

Begleit-, Besuchs-, Fahrdienste<br />

Essen auf Rädern<br />

Hausnotruf<br />

Sonstige Angebote<br />

30<br />

16<br />

39<br />

52<br />

48<br />

53<br />

64<br />

90<br />

91<br />

92<br />

32<br />

97<br />

25<br />

6<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent<br />

ja, als eigenes Angebot in Kooperation; (n = 145 ambulante Pflegedienste)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

9 Vgl. Anlagen 4 und 5.<br />

15<br />

14<br />

3<br />

3<br />

4<br />

1<br />

1


Häusliche Krankenpflege, häusliche Pflege gem. SGB XI/BSHG, hauswirtschaftliche Leistungen<br />

sowie Anleitung, Information und Beratung von Angehörigen scheinen zum Regelangebot<br />

eines ambulanten Dienstes zu gehören und werden überwiegend in Eigenregie erbracht.<br />

Andere Angebote, wie z. B. Essen auf Rädern und Hausnotruf, werden von vielen Diensten in<br />

Kooperation mit anderen Partnern angeboten.<br />

Die vorhandenen Angebote werden von den Kunden in unterschiedlichen Kombinationen<br />

abgerufen. Abb. 8 zeigt auf, dass jeweils rund ein Drittel der Kunden, ausschließlich SGB V-<br />

bzw. SGB XI-Leistungen in Anspruch nimmt. Gut ein Viertel der Kunden nimmt Leistungen aus<br />

mehreren Bereichen in Anspruch.<br />

Abb. 8 Leistungsinanspruchnahme in ambulanten Pflegediensten<br />

Prozent<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

32,6<br />

29,1<br />

17<br />

13,0<br />

ausschließlich SGB V- ausschließlich SGB XI- ausschließlich andere<br />

Leistungen<br />

Leistungen<br />

Leistungen<br />

25,4<br />

Kombination<br />

mehrerer Leistungen<br />

n = 15.492 betreute Personen in 120 ambulanten Pflegediensten<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Die Einstufung der durch die Pflegedienste betreuten Personen in die Pflegeversicherung stellt<br />

sich wie folgt dar:


Abb. 9 Struktur der durch die ambulanten Pflegedienste betreuten Personen<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Prozent<br />

0<br />

46,4<br />

nicht<br />

pflegebedürftig<br />

i. S. des SGB XI<br />

26,2<br />

18<br />

20,5<br />

Pflegestufe 1 Pflegestufe 2 Pflegestufe 3 Pflegestufe 3 +<br />

Härtefallregelung<br />

n = 18.831 betreute Personen in 139 ambulanten Pflegediensten<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Personen, die nicht im Sinne des SGB XI eingestuft sind, erhalten i. d. R. häusliche<br />

Krankenpflege, hauswirtschaftliche oder betreuerische Leistungen außerhalb des SGB XI.<br />

Mindestens rund 46 % der Kunden nehmen keine Leistungen des SGB XI in Anspruch.<br />

Bei dem folgenden Vergleich der im Rahmen der Studie erhobenen Daten mit den Daten der<br />

Pflegestatistik 2001 bleiben Personen ohne Einstufung im Sinne des SGB XI unberücksichtigt,<br />

da die Pflegestatistik sich nur auf die Personen bezieht, die im Sinne des SGB XI eingestuft sind.<br />

Die in den 145 ambulanten Pflegediensten aufzufindende Verteilung der Pflegestufen ist<br />

nahezu deckungsgleich mit der Verteilung der Pflegestufen laut der Pflegestatistik 2001 und<br />

somit in dieser Hinsicht als repräsentativ zu werten.<br />

6,8<br />

0,1


Abb. 10 Kundenstruktur ambulanter Pflegedienste: Bestandserhebung – Pflegestatistik<br />

Prozent<br />

2001 10<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

48,8<br />

48,2<br />

38,3<br />

37,7<br />

Pflegestufe 1 Pflegestufe 2 Pflegestufe 3 Pflegestufe 3 +<br />

Härtefallregelung<br />

n = 10.092 betreute Personen in 139 ambulanten Pflegediensten (lt. Bestandserhebung)<br />

n = 43.657 betreute Personen in 771 ambulanten Pflegediensten (lt. Pflegestatistik 2001)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

10 Vgl. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Pflegestatistik 2001.<br />

19<br />

12,7<br />

13,8<br />

0,2<br />

0,3


Angebots- und Kundenstruktur der stationären Pflegeeinrichtungen<br />

Die Platzzahl liegt bei der Mehrzahl der befragten stationären Pflegeeinrichtungen zwischen<br />

51 und 100 Plätzen. Die Bandbreite ist jedoch sehr groß. Die kleinste Einrichtung verfügt über 5,<br />

die größte über 225 Plätze.<br />

Abb. 11 Betriebsgröße der stationären Pflegeeinrichtungen11, 12<br />

Prozent<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

8,5<br />

10,7<br />

20 Plätze und<br />

weniger<br />

26,2<br />

22,2<br />

21 bis 50<br />

Plätze<br />

37,9<br />

35,3<br />

51 bis 100<br />

Plätze<br />

20<br />

25,5<br />

19,5<br />

101 bis 150<br />

Plätze<br />

5,2<br />

6,0<br />

151 bis 200<br />

Plätze<br />

0,7<br />

2,3<br />

201 Plätze<br />

und mehr<br />

n = 153 stationäre Pflegeeinrichtungen (lt. Bestandserhebung)<br />

n = 944 stationäre Pflegeeinrichtungen (lt. Pflegestatistik 2001)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Abb. 11 zeigt auf, dass Einrichtungen mit einer Betriebsgröße von 101 bis 150 Plätzen im<br />

Rahmen der Bestandserhebung im Vergleich zum Land Baden-Württemberg<br />

überrepräsentiert sind. Ansonsten ist die Verteilung ausgewogen und nähert sich der<br />

Verteilung auf Landesebene an.<br />

Insgesamt verfügen die 153 Einrichtungen über 12.144 Plätze. Diese gliedern sich wie folgt auf:<br />

11 Bei Trägern, die für mehrere Einrichtungen einen gemeinsamen Fragebogen ausgefüllt haben, wurden die<br />

Betriebsgrößen der einzelnen Einrichtungen berücksichtigt.<br />

12 Vgl. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Pflegestatistik 2001. (Zu den 944 stationären Pflegeeinrichtungen<br />

zählen auch Einrichtungen für Behinderte und psychisch Kranke).


Abb. 12 Platzzahl der stationären Pflegeeinrichtungen nach Leistungsbereichen<br />

Prozent<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1,3<br />

noch nicht<br />

eingestuft<br />

6,0<br />

Anzahl der Plätze Prozent<br />

Vollstationäre Pflege 11.481 94,5<br />

Kurzzeitpflege 246 2,0<br />

Tagespflege 405 3,3<br />

Nachtpflege 12 0,1<br />

Insgesamt 12.144 100,0<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Von den insgesamt 12.144 vorhandenen Plätzen sind laut Angabe der Einrichtungsleitungen<br />

184 (1,5 %) nicht belegt. Bei 42 der 184 nicht belegten Plätze ist der Grund für die<br />

Nichtbelegung der Mangel an Personal.<br />

Die Bewohnerstruktur in den antwortenden stationären Pflegeeinrichtungen stellt sich wie<br />

folgt dar:<br />

Abb. 13 Bewohnerstruktur in stationären Pflegeeinrichtungen<br />

31,3<br />

21<br />

43,6<br />

17,5<br />

Pflegestufe 0 Pflegestufe 1 Pflegestufe 2 Pflegestufe 3 Pflegestufe 3 +<br />

Härtefallregelung<br />

n = 11.940 BewohnerInnen in 143 stationären Pflegeeinrichtungen<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Vergleicht man die Bewohnerstruktur mit den Daten der Pflegestatistik 2001, so zeigt sich wie<br />

auch im ambulanten Bereich, dass sich die Verteilung der Pflegestufen im Wesentlichen<br />

entspricht und somit als repräsentativ gelten kann.<br />

0,3


Abb. 14 Bewohnerstruktur stationärer Pflegeeinrichtungen: Bestandserhebung –<br />

Prozent<br />

100<br />

Pflegestatistik 2001 13<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1,4<br />

3,4<br />

noch nicht<br />

eingestuft<br />

33,3<br />

32,9<br />

22<br />

46,4<br />

46,0<br />

18,6<br />

17,5<br />

Pflegestufe 1 Pflegestufe 2 Pflegestufe 3 Pflegestufe 3 +<br />

Härtefallregelung<br />

n = 11.220 BewohnerInnen in 143 stationären Pflegeeinrichtungen (lt. Bestandserhebung)<br />

n = 66.975 BewohnerInnen in 944 stationären Pflegeeinrichtungen (lt. Pflegestatistik 2001)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

13 Vgl. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Pflegestatistik 2001.<br />

0,3<br />

0,2


2.2.2. Quantitative und qualitative Personalausstattung<br />

Im Folgenden wird die quantitative und qualitative Personalausstattung der befragten<br />

ambulanten Pflegedienste und stationären Pflegeeinrichtungen dargestellt. In den befragten<br />

ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen wurde die Ist-Besetzung zum 30.09.2002<br />

erhoben. Hierbei sollten nur jene MitarbeiterInnen erfasst werden, die direkt bei dem<br />

ambulanten Pflegedienst bzw. bei der stationären Pflegeeinrichtung angestellt sind (inkl.<br />

geringfügig Beschäftigter). Nicht berücksichtigt werden sollten ehrenamtliche HelferInnen, zu<br />

denen auch Personen gezählt wurden, die eine Aufwandsentschädigung gemäß § 3 Nr. 26<br />

EStG erhalten und noch nicht als geringfügig Beschäftigte gelten. Auszubildende waren mit<br />

0,20 VK, Zivildienstleistende, PraktikantInnen sowie HelferInnen im Freiwilligen Sozialen Jahr mit<br />

0,15 VK anzurechnen. Leistungen externer Anbieter bzw. Leistungen der Zentrale des Trägers<br />

sollten nicht berücksichtigt werden.<br />

2.2.2.1. Quantitative und qualitative Personalausstattung in den ambulanten Pflegediensten<br />

Ist-Besetzung in den ambulanten Pflegediensten<br />

Insgesamt sind in den 143 antwortenden ambulanten Pflegediensten 4.460 Personen<br />

beschäftigt.<br />

Abb. 15 In ambulanten Pflegediensten beschäftigte MitarbeiterInnen nach<br />

Leistungsbereichen (Köpfe)<br />

Geschäftsführung und Verwaltung<br />

Pflege<br />

Hauswirtschaft<br />

Nachbarschaftshilfe<br />

Familienpflege/Dorfhilfe<br />

2,4<br />

7,1<br />

13,5<br />

16,3<br />

23<br />

60,7<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent<br />

n = 4.460 beschäftigte MitarbeiterInnen in 143 ambulanten Pflegediensten<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim


136 ambulante Dienste gaben die Anzahl der Personen umgerechnet in Stellenanteile an.<br />

Insgesamt verfügten diese Dienste Ende September 2002 über 2.115,0 VK, die sich wie folgt<br />

auf die Leistungsbereiche verteilen:<br />

Abb. 16 In ambulanten Pflegediensten beschäftigte MitarbeiterInnen nach<br />

Leistungsbereichen (Stellen)<br />

Geschäftsführung und Verwaltung<br />

Pflege<br />

Hauswirtschaft<br />

Nachbarschaftshilfe<br />

Familienpflege/Dorfhilfe<br />

3,0<br />

5,4<br />

7,6<br />

10,7<br />

24<br />

73,3<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent<br />

n = 2.115,0 VK in 136 ambulanten Pflegediensten<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Vergleicht man die prozentualen Anteile der Abbildungen 15 und 16 miteinander, so wird<br />

deutlich, dass beispielsweise in der Nachbarschaftshilfe der Grad der Teilzeitbeschäftigung<br />

höher sein muss als in den anderen Bereichen.<br />

Beschäftigungsumfang der MitarbeiterInnen in den ambulanten Pflegediensten<br />

Um festzustellen, ob und in welchem Umfang in den verschiedenen Leistungsbereichen<br />

Teilzeitkräfte arbeiten, wurde der durchschnittliche Beschäftigungsumfang pro MitarbeiterIn<br />

ermittelt. Dieser beträgt in einem ambulanten Pflegedienst 58 % 14 . Betrachtet man den<br />

durchschnittlichen Beschäftigungsumfang einer MitarbeiterIn in den verschiedenen<br />

Leistungsbereichen, so zeigt sich folgendes Bild:<br />

14 n = 136 ambulante Pflegedienste / Bei der Berechnung wurden Auszubildende, Zivildienstleistende, PraktikantInnen<br />

und HelferInnen im Freiwilligen Sozialen Jahr nicht berücksichtigt.


Abb. 17 Durchschnittlicher Beschäftigungsumfang einer MitarbeiterIn in ambulanten<br />

Pflegediensten nach Leistungsbereichen<br />

Geschäftsführung und Verwaltung (n = 122)<br />

Pflege (n = 133)<br />

Hauswirtschaft (n = 97)<br />

Nachbarschaftshilfe (n = 42)<br />

Familienpflege/Dorfhilfe (n = 42)<br />

Insgesamt (n = 136)<br />

25<br />

17,3<br />

44,4<br />

57,8<br />

57,7<br />

65,6<br />

69,3<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent<br />

Durchschnittlicher Beschäftigungsumfang<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Abb. 17 zeigt, dass im Bereich der Nachbarschaftshilfe der durchschnittliche<br />

Beschäftigungsumfang am geringsten ist. Der sehr niedrige Wert von 17,3 % lässt zudem<br />

darauf schließen, dass es sich hauptsächlich um geringfügig Beschäftigte handelt. Anders<br />

sieht es dagegen in den Bereichen Pflege und Familienpflege/Dorfhilfe aus. Hier ist<br />

durchschnittlich der höchste Beschäftigungsumfang zu vermerken.<br />

Fachkraftquote in den ambulanten Pflegediensten<br />

Der Anteil an Fachkräften beträgt insgesamt über alle Bereiche hinweg durchschnittlich<br />

85,1 % 15,16 . Als Fachkräfte wurden Personen definiert, die eine in der Regel dreijährige<br />

Berufsausbildung abgeschlossen haben, welche Kenntnisse und Fähigkeiten zur<br />

selbstständigen und eigenverantwortlichen Wahrnehmung der von ihnen ausgeübten<br />

Funktion und Tätigkeit vermittelt.<br />

Insgesamt, und insbesondere im Pflegebereich, ist die Fachkraftquote vergleichsweise hoch.<br />

Dies hängt vermutlich auch mit der Erbringung behandlungspflegerischer Maßnahmen<br />

zusammen, die von Pflegefachkräften durchgeführt werden müssen 17 .<br />

15 n = 136 ambulante Pflegedienste.<br />

16 Berechnung der Fachkraftquote: Fachkräfte (VK) x 100 / VK insgesamt (ohne Auszubildende, Zivildienstleistende,<br />

PraktikantInnen, HelferInnen im Freiwilligen Sozialen Jahr).<br />

17 Vgl. hierzu auch Kapitel 2.2.1.2. Angebots- und Kundenstruktur der ambulanten Pflegedienste.


In den einzelnen Bereichen stellt sich die durchschnittliche Fachkraftquote wie folgt dar:<br />

Abb. 18 Durchschnittliche Fachkraftquote in ambulanten Pflegediensten nach<br />

Leistungsbereichen<br />

Geschäftsführung und Verwaltung (n = 122)<br />

Pflege (n = 133)<br />

Hauswirtschaft (n = 97)<br />

Nachbarschaftshilfe (n = 42)<br />

Familienpflege/Dorfhilfe (n = 42)<br />

11,4<br />

26<br />

53,4<br />

89,0<br />

92,5<br />

95,7<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent<br />

Durchschnittliche Fachkraftquote<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Bei Geschäftsführungen und Pflegedienstleitungen handelt es sich immer um Fachkräfte. In<br />

den Bereichen Verwaltung, Hauswirtschaftsleitung und Familienpflege/Dorfhilfe liegt die<br />

Fachkraftquote in mehr als der Hälfte der Fälle bei 100 %. Bei den Pflegekräften (ohne<br />

Pflegedienstleitung) ist die Fachkraftquote ebenfalls relativ hoch. Anders sieht es in der<br />

Nachbarschaftshilfe aus. Hier sind fast ausschließlich un- bzw. angelernte HelferInnen<br />

beschäftigt.<br />

Personalanhaltswerte in den ambulanten Pflegediensten<br />

In einem weiteren Schritt wurde für die beteiligten Pflegedienste ein Personalanhaltswert<br />

berechnet. Dieser Personalanhaltswert wird für die Prognose des Personalbedarfs im<br />

ambulanten Bereich benötigt 18 .<br />

Zur Berechnung des Personalanhaltswerts wurden die Stellen (VK) ins Verhältnis zur Anzahl der<br />

betreuten Personen gesetzt 19 .<br />

18 Vgl. Kapitel 3.3.1. Quantitative Prognose des Personalbedarfs im ambulanten Bereich für das Jahr 2010.<br />

19 Berechnung: Anzahl betreuter Personen / VK.


Durchschnittlich beträgt der Personalanhaltswert über alle Bereiche hinweg pro Pflegedienst<br />

1 : 8,98, d. h. auf eine MitarbeiterIn kommen 8,98 PatientInnen. Im Bereich Pflege beträgt der<br />

durchschnittliche Personalanhaltswert 1 : 11,98.<br />

Abb. 19 Durchschnittliche Personalanhaltswerte in ambulanten Pflegediensten<br />

Durchschnittlicher Personalanhaltswert<br />

Pflege 1 : 11,98<br />

Insgesamt 1 : 8,98<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Dabei ist zu berücksichtigen, dass gerade im ambulanten Bereich die Angebotsstrukturen<br />

sehr vielfältig sind. Des Weiteren ist nicht bekannt, in welchem zeitlichen Umfang die<br />

betreuten Personen tatsächlich Leistungen in Anspruch nehmen und über welchen<br />

Pflegebedarf sie verfügen.<br />

Insgesamt ist zu betonen, dass der hier berechnete Personalanhaltswert eine Hilfsgröße zur<br />

Prognostizierung des zukünftigen Personalbedarfs darstellt. Er ist kein Instrument, mit dem der<br />

tatsächliche Personalbedarf ambulanter Pflegedienste ermittelt werden kann, da wie gesagt<br />

die speziellen Hilfe- und Pflegebedarfe der Kunden, Angebotsstrukturen und<br />

Leistungsinanspruchnahmen hierbei nicht berücksichtigt sind.<br />

27


Inanspruchnahme von Leistungen externer Anbieter bzw. der Zentrale des Trägers durch die<br />

ambulanten Pflegedienste<br />

75 ambulante Pflegedienste nehmen zusätzlich Leistungen externer Anbieter bzw. Leistungen<br />

der Zentrale des Trägers in Anspruch. Sowohl von externen Anbietern als auch von der<br />

Zentrale des Trägers werden insbesondere Verwaltungsleistungen in Anspruch genommen.<br />

Abb. 20 Inanspruchnahme von Leistungen externer Anbieter bzw. von der Zentrale des<br />

Trägers durch ambulante Pflegedienste 20<br />

Leitung<br />

Verwaltung<br />

Pflege und Betreuung<br />

Hauswirtschaft<br />

0,0<br />

2,1<br />

0,7<br />

3,4<br />

5,5<br />

12,4<br />

17,9<br />

28<br />

30,3<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent<br />

Inanspruchnahme v on Leistungen der Zentrale des Trägers (n = 145)<br />

Inanspruchnahme v on Leistungen externer Anbieter (n = 145)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Anzunehmen wäre, dass Pflegedienste, die externe Leistungen in Anspruch nehmen, weniger<br />

Personal benötigen und dadurch einen schlechteren Personalanhaltswert aufweisen.<br />

Vergleicht man jedoch die durchschnittlichen Personalanhaltswerte der Pflegedienste, die<br />

externe Leistungen in Anspruch nehmen, mit den übrigen Pflegediensten, so stellt man das<br />

Gegenteil fest. Die unterschiedlichen Personalanhaltswerte sind demzufolge vermutlich eher<br />

in der verschiedenen Angebots- und Kundenstruktur der Dienste begründet.<br />

20 Bei dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich. Die Prozentwerte beziehen sich auf die Anzahl der<br />

antwortenden Pflegedienste (n), nicht auf die Anzahl der Nennungen.


Abb. 21 Durchschnittlicher Personalanhaltswert in ambulanten Pflegediensten nach der<br />

Prozent<br />

Inanspruchnahme externer Leistungen<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

52,4<br />

Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen<br />

HelferInnen<br />

Durchschnittlicher Personalanhaltswert<br />

mit Inanspruchnahme<br />

zusätzlicher Leistungen<br />

29<br />

ohne Inanspruchnahme<br />

zusätzlicher Leistungen<br />

Pflege 1 : 11,69 (n = 70) 1 : 12,30 (n = 62)<br />

Insgesamt 1 : 8,78 (n = 70) 1 : 9,20 (n = 63)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Ehrenamtliche HelferInnen in den ambulanten Pflegediensten<br />

Ehrenamtliche HelferInnen stellen für ambulante Dienste eine wichtige Ergänzung dar. Wie<br />

folgende Abbildung zeigt, arbeiten 75 der ambulanten Pflegedienste mit ehrenamtlichen<br />

HelferInnen zusammen. Unter ehrenamtlichen HelferInnen werden hierbei Personen gefasst,<br />

die unentgeltlich arbeiten oder eine Aufwandsentschädigung gem. § 3 Nr. 26 EStG erhalten.<br />

Abb. 22 Zusammenarbeit ambulanter Pflegedienste mit ehrenamtlichen HelferInnen<br />

47,6<br />

keine Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen<br />

HelferInnen<br />

ambulante Pflegedienste (n = 143)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Die 75 Dienste verfügen über insgesamt 1.344 ehrenamtliche HelferInnen. Ein Pflegedienst<br />

arbeitet im Durchschnitt mit rund 9 ehrenamtlichen HelferInnen zusammen. Die Spannbreite<br />

bewegt sich hierbei zwischen 0 und 80 ehrenamtlichen HelferInnen pro Pflegedienst.


Von den 1.344 ehrenamtlichen HelferInnen erhalten 1.042 Personen (77,5 %) eine<br />

Aufwandsentschädigung gem. § 3 Nr. 26 EStG, 302 Personen (22,5 %) sind unentgeltlich tätig.<br />

Die ehrenamtlichen HelferInnen sind in folgenden Bereichen eingesetzt:<br />

Abb. 23 Einsatzbereiche der ehrenamtlichen HelferInnen in ambulanten Pflegediensten 21<br />

Pflege<br />

Hauswirtschaftliche Versorgung<br />

Betreuung<br />

Sonstiges<br />

25,3<br />

30<br />

42,7<br />

61,3<br />

68,0<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent<br />

ambulante Pflegedienste (n = 75)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Als sonstige Einsatzgebiete wurden genannt:<br />

- Vorstand, Geschäftsführung (12 Nennungen)<br />

- Nachbarschaftshilfe (6 Nennungen)<br />

- Essen auf Rädern (4 Nennungen)<br />

- Besuchs-, Begleitdienste (3 Nennungen)<br />

- Hospiz (2 Nennungen)<br />

- Gesprächskreise (2 Nennungen)<br />

- Sonstige Einsatzgebiete, wie z. B. Alzheimer Betreuungsgruppe, Einsatzleitung<br />

Familienpflege, Wohnberatung, Hausnotruf, Verwaltung, Telefondienst, Fahrdienst,<br />

Rettungsdienst, "K-Schutz" (jeweils 1 Nennung).<br />

Die Auswertung zeigt, dass ehrenamtliche HelferInnen v. a. in den klassischen Bereichen der<br />

Nachbarschaftshilfe (Hauswirtschaft und Betreuung) eingesetzt sind. In immerhin einem Viertel<br />

der Dienste sind die HelferInnen jedoch auch in der Pflege eingesetzt. Dies lässt darauf<br />

schließen, dass unterschiedliche Konzeptionen und Organisationsformen vorliegen.<br />

21 Bei dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich. Die Prozentwerte beziehen sich auf die Anzahl der<br />

Pflegedienste, die ehrenamtliche HelferInnen beschäftigen (n).


Auszubildende, Zivildienstleistende, PraktikantInnen, HelferInnen im Freiwilligen Sozialen Jahr in<br />

den ambulanten Pflegediensten<br />

9,0 % der ambulanten Dienste gaben an, Pflegekräfte auszubilden. Dieser Anteil erscheint<br />

relativ gering. Die geringe Anzahl an ausbildenden Pflegediensten kann aus Sicht von aku<br />

damit zusammenhängen, dass die Ausbildung von Pflegekräften im ambulanten Bereich erst<br />

seit einiger Zeit möglich ist.<br />

Insgesamt werden 17 Auszubildende im Bereich Pflege beschäftigt. Davon absolvieren<br />

14 Personen die dreijährige Ausbildung zur examinierten AltenpflegerIn und 3 Personen die<br />

einjährige Ausbildung zur PflegehelferIn.<br />

Abb. 24 Auszubildende im Bereich Pflege in ambulanten Pflegediensten<br />

Prozent<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

82,4<br />

31<br />

17,6<br />

Azubis 3jährig Azubis 1jährig<br />

n = 17 Auszubildende in der Pflege in 145 ambulanten Pflegediensten<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

67 ambulante Pflegedienste (46,2 %) arbeiten mit Zivildienstleistenden, PraktikantInnen bzw.<br />

HelferInnen im Freiwilligen Sozialen Jahr. Insgesamt werden 238 Zivildienstleistende,<br />

PraktikantInnen bzw. HelferInnen im Freiwilligen Sozialen Jahr beschäftigt.<br />

Die Auszubildenden/Zivildienstleistenden/PraktikantInnen und HelferInnen im Freiwilligen<br />

Sozialen Jahr bilden ein Potenzial für die langfristige Gewinnung von MitarbeiterInnen und<br />

stellen demzufolge eine wichtige Personengruppe dar.


Förderung der Arbeitsaufnahme durch die Arbeits- bzw. Sozialverwaltung, Altersteilzeit,<br />

Elternzeit/Erziehungsurlaub in den ambulanten Pflegediensten<br />

Wie die folgende Abbildung zeigt, sind die, durch die Arbeits- bzw. Sozialverwaltung<br />

geförderte Arbeitsaufnahme sowie die Altersteilzeit in den befragten Pflegediensten eher<br />

wenig verbreitet. Dagegen ist der Anteil an Diensten, deren MitarbeiterInnen in<br />

Elternzeit/Erziehungsurlaub sind, vergleichsweise hoch. Dies war nicht anders zu erwarten, da<br />

in diesem Bereich hauptsächlich Frauen arbeiten und die Elternzeit/Erziehungsurlaub immer<br />

noch überwiegend von Frauen genutzt wird.<br />

Abb. 25 Ambulante Pflegedienste: Förderung der Arbeitsaufnahme durch die Arbeits- bzw.<br />

Prozent<br />

Sozialverwaltung, Altersteilzeit, Elternzeit/Erziehungsurlaub<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

6,9<br />

Förderung der<br />

Arbeitsaufnahme durch<br />

Arbeits- bzw.<br />

Sozialverwaltung 32<br />

13,8<br />

60,0<br />

Altersteilzeit Elternzeit/Erziehungsurlaub<br />

ambulante Dienste (n = 145)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Betrachtet man die Anzahl der MitarbeiterInnen, so stellt sich dies wie folgt dar:


Abb. 26 Anzahl der MitarbeiterInnen in ambulanten Pflegediensten: Förderung der<br />

Arbeitsaufnahme durch die Arbeits- bzw. Sozialverwaltung, Altersteilzeit,<br />

Elternzeit/Erziehungsurlaub<br />

Förderung der Arbeitsaufnahme durch<br />

die Arbeits- bzw. Sozialverwaltung<br />

33<br />

Anzahl der<br />

MitarbeiterInnen<br />

(Köpfe)<br />

Durchschnittlicher Anteil<br />

an der<br />

Gesamtmitarbeiterzahl<br />

pro Pflegedienst<br />

12 0,27 % (n = 143)<br />

Altersteilzeit 36 1,14 % (n = 144)<br />

Elternzeit/Erziehungsurlaub 170 4,21 % (n = 143)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Wie Abb. 26 zeigt, ist der Anteil der MitarbeiterInnen in einem Pflegedienst, die in<br />

Elternzeit/Erziehungsurlaub sind mit durchschnittlich 4,21 % am höchsten. Die Nutzung der<br />

Altersteilzeit erscheint gemessen an der Gesamtmitarbeiterzahl sehr gering. Betrachtet man<br />

jedoch die Altersgruppe von 55 Jahren und älter, so zeigt sich, dass in einem Pflegedienst<br />

durchschnittlich 14,3 % 22 dieser Altersgruppe in Altersteilzeit arbeiten.<br />

Abb. 27 zeigt auf, dass MitarbeiterInnen, die Altersteilzeit oder Elternzeit/Erziehungsurlaub in<br />

Anspruch nehmen, v. a. im Pflegebereich beschäftigt sind. Die MitarbeiterInnen, deren<br />

Arbeitsaufnahme durch die Arbeits- bzw. Sozialverwaltung gefördert wird, sind dagegen<br />

relativ gleichmäßig auf die Leistungsbereiche verteilt.<br />

22 n = 78 ambulante Pflegedienste.


Abb. 27 Ambulante Pflegedienste: Förderung der Arbeitsaufnahme durch die Arbeits- bzw.<br />

Prozent<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Sozialverwaltung, Altersteilzeit, Elternzeit/Erziehungsurlaub nach<br />

Leistungsbereichen 23<br />

16,7<br />

11,1<br />

5,3<br />

Geschäftsführung<br />

und Verwaltung<br />

33,3<br />

66,7<br />

81,8<br />

25,0<br />

19,4<br />

34<br />

8,2<br />

16,7<br />

Pflege Hauswirtschaft Nachbarschaftshilfe Familienpflege/<br />

Dorfhilfe<br />

n = 12 MA, deren Arbeitsaufnahme durch die Arbeits-/Sozialv erwaltung gefördert wird, in 10 ambulanten Pflegediensten<br />

n = 36 MA in Altersteilzeit in 20 ambulanten Pflegediensten<br />

n = 170 MA in Elternzeit/Erziehungsurlaub in 87 ambulanten Pflegediensten<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

23 Die Abkürzung "MA" in der Abb. steht für "MitarbeiterInnen".<br />

0,0<br />

0,6<br />

8,3<br />

2,8<br />

4,1


Vakante Stellen in den ambulanten Pflegediensten<br />

137 der 145 Pflegedienste machten Angaben dazu, ob vakante Stellen vorhanden sind.<br />

51 dieser 137 Pflegedienste gaben dabei an, vakante Stellen zu haben.<br />

Abb. 28 Vorhandensein vakanter Stellen bei ambulanten Pflegediensten<br />

Prozent<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

37,2<br />

Pflegedienste mit v akanten Stellen Pflegedienste ohne v akante Stellen<br />

35<br />

62,8<br />

ambulante Pflegedienste (n = 137)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Die Anzahl der vakanten Stellen beträgt insgesamt 80,2 VK. Durchschnittlich sind pro<br />

Pflegedienst 0,59 Stellen vakant. Davon entfallen 0,45 Stellen auf Stellen für Pflegefachkräfte.<br />

Die Anzahl der vakanten Stellen pro ambulantem Pflegedienst schwankt zwischen 0,0 und 6,6<br />

VK. Berechnet man den Anteil der vakanten Stellen an den Gesamt-Soll-Stellen so beträgt<br />

dieser durchschnittlich 3,9 % 24 .<br />

Rechnet man die durchschnittlich 0,59 vakanten Stellen pro Pflegedienst auf die Gesamtzahl<br />

ambulanter Pflegedienste in Baden-Württemberg hoch, so wären zum 30.09.2002 in Baden-<br />

Württemberg insgesamt rund 455 Stellen nicht besetzt gewesen 25 . Davon würde es sich bei<br />

347 Stellen um Stellen für Pflegefachkräfte handeln 26 . Aufgrund der eingeschränkten<br />

Repräsentativität der Bestandserhebung ergibt diese Hochrechnung zwar keinen absolut<br />

richtigen Wert, sie zeigt jedoch eindeutige Tendenzen auf.<br />

24 Berechnung: Vakante Stellen x 100 / Soll-Stellen (= Ist-Stellen + vakante Stellen).<br />

25 Berechnung: 771 ambulante Pflegedienste lt. Pflegestatistik 2001 x 0,59 VK.<br />

26 Berechnung: 771 ambulante Pflegedienste lt. Pflegestatistik 2001 x 0,45 VK.


Abb. 29 Verteilung der vakanten Stellen ambulanter Pflegedienste nach gesuchter<br />

Qualifikation<br />

36<br />

Vakante Stellen<br />

Anzahl (VK) Prozent<br />

Fachkräfte 68,30 85,2<br />

Sonstige Kräfte 11,90 14,8<br />

Insgesamt 80,20 100,0<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Nach Einschätzung mehrerer interviewter ExpertInnen sind regionale Unterschiede bzgl. der<br />

<strong>Personalsituation</strong> vorhanden. V. a. in Ballungszentren sei demnach die Gewinnung von<br />

Personal und insbesondere von Pflegefachkräften schwierig. Dies müsste sich auch in der<br />

Anzahl vakanter Stellen widerspiegeln.<br />

Abb. 30 Vakante Stellen ambulanter Pflegedienste nach Ballungszentren<br />

Durchschnittliche Anzahl<br />

vakanter Stellen (VK) pro<br />

Pflegedienst<br />

mit Ballungszentren 27<br />

(n = 55)<br />

Regionen<br />

ohne Ballungszentren<br />

(n = 82)<br />

Fachkräfte 0,64 0,41<br />

Sonstige Kräfte 0,05 0,11<br />

Insgesamt 0,69 0,52<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Abb. 30 zeigt, dass die durchschnittliche Anzahl vakanter Stellen in Pflegediensten in<br />

Regionen mit Ballungszentren höher liegt. Der Unterschied ist statistisch jedoch nicht<br />

signifikant.<br />

Die vakanten Stellen verteilen sich wie folgt auf die Leistungsbereiche:<br />

27 Als "Regionen mit Ballungszentren" wurden die Regionen Stuttgart, Mittlerer Oberrhein und Rhein-Neckar definiert.


Abb. 31 Vakante Stellen ambulanter Pflegedienste nach Leistungsbereichen<br />

Geschäftsführung und Verwaltung<br />

Pflege<br />

Hauswirtschaft<br />

Nachbarschaftshilfe<br />

Familienpflege/Dorfhilfe<br />

1,5<br />

2,5<br />

5,3<br />

8,4<br />

37<br />

82,4<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent<br />

n = 80,2 v akante Stellen in 137 ambulanten Pflegediensten<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Die vakanten Stellen betreffen mit 82,4 % zum überwiegenden Teil den Pflegebereich.<br />

Abb. 32 zeigt auf, welche Gründe nach Auffassung der befragten Leitungskräfte für die nicht<br />

besetzten Stellen ausschlaggebend sind.


Abb. 32 Gründe für vakante Stellen in ambulanten Pflegediensten 28<br />

Keine<br />

BewerberInnen<br />

für diese Stelle<br />

Unzureichende<br />

Qualifikation der<br />

BewerberInnen<br />

Wirtschaftliche<br />

Gründe<br />

Geschäftsführung<br />

und<br />

Verwaltung<br />

Anzahl<br />

%<br />

Anzahl<br />

Pflege<br />

%<br />

38<br />

Hauswirtschaft <br />

Anzahl<br />

%<br />

Nachbarschaftshilfe <br />

Anzahl<br />

%<br />

Familienpflege/<br />

Dorfhilfe<br />

Anzahl<br />

0 0,0 55 37,9 4 2,8 4 2,8 5 3,4<br />

1 0,7 35 24,1 1 0,7 0 0,0 3 2,1<br />

2 1,4 9 6,2 6 4,1 3 2,1 3 2,1<br />

Sonstige Gründe 1 0,7 6 4,1 2 1,4 1 0,7 1 0,7<br />

Anzahl der<br />

Nennungen<br />

Anzahl der<br />

befragten<br />

Pflegedienste<br />

4 105 13 8 12<br />

n = 145 n = 145 n = 145 n = 145 n = 145<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Abb. 32 bestätigt, dass die größten Probleme bei der Personalgewinnung im Pflegebereich<br />

bestehen. Als die häufigsten Gründe für die Nichtbesetzung vakanter Stellen werden<br />

fehlende BewerberInnen sowie unzureichende Qualifikation der BewerberInnen angegeben.<br />

Das Problem, dass vor allem fachlich und persönlich gut qualifizierte MitarbeiterInnen schwer<br />

zu finden seien, wird auch von den befragten ExpertInnen gesehen.<br />

33 ambulante Pflegedienste mussten im Jahr 2002 bereits Kunden ablehnen, weil vakante<br />

Stellen nicht besetzt werden konnten. 31 Pflegedienste machten Angaben dazu, wie viele<br />

Kunden sie aufgrund der vakanten Stellen ablehnen mussten. Dies waren im Jahr 2002<br />

(Januar bis September) insgesamt bereits 383 Kunden. Die Spannbreite liegt zwischen 2 und<br />

60 Kunden pro Pflegedienst. Insgesamt musste ein Pflegedienst im Jahr 2002 durchschnittlich<br />

2,7 Kunden ablehnen 29 . Rechnet man dies auf die Gesamtzahl ambulanter Pflegedienste in<br />

Baden-Württemberg hoch, so hätten im Jahr 2002 rund 2.082 Kunden abgelehnt werden<br />

müssen 30 .<br />

28 Bei dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich. Die Prozentangaben beziehen sich auf die Anzahl der<br />

befragten Pflegedienste (n), nicht auf die Anzahl der Nennungen.<br />

29 n = 143 ambulante Pflegedienste.<br />

30 Berechnung: 771 ambulante Pflegedienste lt. Pflegestatistik 2001 x 2,7 Kunden.<br />

%


Abb. 33 Ablehnung von Kunden aufgrund vakanter Stellen ambulanter Pflegedienste<br />

Prozent<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

74,2<br />

24,1<br />

Offene Stellen sind<br />

zunehmend schwieriger zu<br />

besetzen.<br />

39<br />

75,9<br />

ja nein<br />

22,5<br />

Bei der Besetzung offener<br />

Stellen hat sich nichts<br />

verändert.<br />

ambulante Pflegedienste (n = 137)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Die Mehrzahl der befragten ambulanten Pflegedienste gab an, dass offene Stellen<br />

zunehmend schwieriger zu besetzen seien.<br />

Abb. 34 Entwicklung bei der Besetzung offener Stellen ambulanter Pflegedienste<br />

Prozent<br />

3,3<br />

Offene Stellen sind<br />

zunehmend einfacher zu<br />

besetzen.<br />

ambulante Pflegedienste (n = 120)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim


Rund drei Viertel der befragten Pflegedienste haben die Einschätzung, dass offene Stellen<br />

zunehmend schwieriger zu besetzen seien. Im Einzelnen wurden folgende Anmerkungen zu<br />

vorhandenen Schwierigkeiten gemacht:<br />

- Fachkräfte und qualifizierte MitarbeiterInnen schwierig zu bekommen (z. B. hohe soziale<br />

Kompetenz, Erfahrungen in der häuslichen Pflege oder in der Psychiatrie); auf<br />

Stellenausschreibungen melden sich meist unzureichend qualifizierte Kräfte; schwierig zu<br />

besetzen, da hohe Anforderung an die Pflegekraft (allein arbeiten, selbst Entscheidungen<br />

treffen müssen); keinerlei Möglichkeit, Fachkräfte mit Anerkennung aus dem Ausland zu<br />

akquirieren (15 Nennungen)<br />

- Mangel an BewerberInnen; wenig Resonanz auf Stellenausschreibungen, keine<br />

Blindbewerbungen; sehr geringes Interesse an einer Tätigkeit im ambulanten Bereich;<br />

keine Auswahl an Kräften, man muss nehmen, was kommt; Gewinnung von<br />

BerufsrückkehrerInnen nur durch Mundpropaganda (7 Nennungen)<br />

- offene Stellen sind schwierig bis gar nicht zu besetzen; offene Stellen seit Einführung der<br />

Pflegeversicherung nur schwer zu besetzen, seit 2 bis 3 Jahren auf normalem Wege gar<br />

nicht mehr; zusätzliche Stellen sind nicht finanzierbar; gute lokale Arbeitsmarksituation<br />

erschwert die Gewinnung, selbst angelernter Kräfte für den Hauswirtschaftsbereich<br />

(4 Nennungen)<br />

- Pflegekräfte sind schwierig zu bekommen (1 Nennung)<br />

- viele Patientenanfragen vorhanden aufgrund Geschäftsaufgabe mehrerer privater<br />

Diensten im Umfeld (1 Nennung)<br />

- Konkurrenz zur Schweiz (1 Nennung)<br />

- hohe Fluktuation v. a. im Bereich der geringfügig Beschäftigten (1 Nennung)<br />

- keinerlei aktive Unterstützung seitens des Arbeitsamtes (1 Nennung)<br />

- Möglichkeit einer einjährigen berufsbegleitenden Pflegeausbildung für in der Pflege<br />

arbeitende HauswirtschafterInnen und/oder ArzhelferInnen (1 Nennung).<br />

Folgende Anmerkungen zeigen dagegen auf, dass die Gewinnung von neuen<br />

MitarbeiterInnen nicht überall als schwierig eingeschätzt wird:<br />

- zunehmend Bewerbungen ohne eigene Werbung; ausreichend Blindbewerbungen<br />

vorhanden; genügend Bewerbungen von hauswirtschaftlichen Kräften vorhanden;<br />

Hilfskräfte einfacher zu bekommen (5 Nennungen)<br />

- offene Stellen zunehmend einfacher zu besetzen, da aufgrund Einsparungen im<br />

gesamten stationären Pflegebereich Pflegekräfte (z. B. Krankenschwestern) freigesetzt<br />

werden, die dem ambulanten Bereich zur Verfügung stehen; Krankenhaus- und<br />

Heimpersonal wechselt in den ambulanten Bereich (3 Nennungen).<br />

40


Insgesamt wird deutlich, dass v. a. fachlich und persönlich gut qualifizierte Pflegefachkräfte<br />

schwierig zu bekommen sind. Bei ungelernten Kräften wird die Marktsituation besser<br />

eingeschätzt.<br />

Dies entspricht auch den Einschätzungen mehrerer ExpertInnen. Einzelne ExpertInnen merken<br />

zudem an, dass durch die Freisetzung von Pflegepersonal aus dem Krankenhaus im Zuge der<br />

Einführung der DRG´s im Krankenhausbereich eine Entspannung auf dem Arbeitsmarkt für<br />

ambulante Dienste zu beobachten sei.<br />

Kündigungen in den ambulanten Pflegediensten<br />

49 von insgesamt 139 antwortenden ambulanten Pflegediensten erfassen die<br />

Kündigungsgründe der ausscheidenden MitarbeiterInnen systematisch.<br />

Abb. 35 Erfassung der Kündigungsgründe in ambulanten Pflegediensten<br />

Prozent<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

35,3<br />

41<br />

23,7<br />

ja nein, aber<br />

Kündigungsgründe sind<br />

trotzdem bekannt<br />

41,0<br />

nein<br />

ambulante Pflegedienste (n = 139)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Insgesamt sind in den Pflegediensten, denen die Kündigungsgründe bekannt sind, zwischen<br />

Januar und September 2002 190 MitarbeiterInnen ausgeschieden. Der mit 38,9 % größte Anteil<br />

der MitarbeiterInnen wechselte zu einem anderen Arbeitgeber derselben Branche.<br />

Knapp ein Drittel der ausgeschiedenen MitarbeiterInnen hat das Berufsfeld verlassen,<br />

entweder aufgrund der Aufgabe der Berufstätigkeit (11,1 %) oder zugunsten eines anderen<br />

Berufsfeldes (15,8 %).


Abb. 36 Kündigungsgründe der MitarbeiterInnen ambulanter Pflegedienste<br />

Wechsel in anderen Beruf/andere Branche<br />

Wechsel zu anderem Arbeitgeber derselben Branche<br />

Aufnahme einer Ausbildung<br />

Erwerbsunfähigkeit<br />

Alter<br />

Aufgabe der Berufstätigkeit<br />

Sonstiges<br />

42<br />

10,0<br />

7,4<br />

7,4<br />

11,1<br />

9,5<br />

15,8<br />

38,9<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent<br />

n = 190 ausgeschiedene MitarbeiterInnen in 82 ambulanten Pflegediensten<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Von den Leitungskräften, die Anmerkungen zu den sonstigen Kündigungsgründen gemacht<br />

haben, wurde folgendes genannt:<br />

- persönliche Gründe, wie z. B. Wohnortwechsel, Versetzung des Ehepartners<br />

(11 Nennungen)<br />

- Wechsel in einen anderen Bereich beim selben Träger (1 Nennung)<br />

- betriebsbedingte Kündigung (1 Nennung)<br />

- Wechsel in die Selbstständigkeit (1 Nennung).


2.2.2.2. Quantitative und qualitative Personalausstattung in stationären Pflegeeinrichtungen<br />

Ist-Besetzung in den stationären Pflegeeinrichtungen<br />

In 141 antwortenden stationären Pflegeeinrichtungen sind 10.268 Personen beschäftigt.<br />

Durchschnittlich sind dies 70,5 Köpfe pro Einrichtung 31 . Die beschäftigten MitarbeiterInnen<br />

verteilen sich wie folgt auf die Leistungsbereiche:<br />

Abb. 37 In stationären Pflegeeinrichtungen beschäftigte MitarbeiterInnen nach<br />

Leistungsbereichen (Köpfe)<br />

Leitung und Verwaltung<br />

Pflege<br />

Soziale Betreuung<br />

Hauswirtschaft<br />

Haustechnik<br />

2,7<br />

2,6<br />

5,1<br />

22,5<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

43<br />

Prozent<br />

67,1<br />

n = 10.268 beschäftige MitarbeiterInnen in 141 stationären Pflegeeinrichtungen<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Von 134 Pflegeeinrichtungen liegt die Anzahl der beschäftigten Personen umgerechnet in<br />

Stellenanteile vor. Insgesamt verfügen sie über 6.324,32 VK. Durchschnittlich sind pro<br />

Einrichtung 45,8 VK beschäftigt 32 . Die Stellen verteilen sich wie folgt auf die Leistungsbereiche:<br />

31 Die Fälle, in denen ein Träger einen gemeinsamen Fragebogen für mehrere Einrichtungen ausgefüllt hat, wurden<br />

hierbei nicht berücksichtigt.<br />

32 Die Fälle, in denen ein Träger einen gemeinsamen Fragebogen für mehrere Einrichtungen ausgefüllt hat, wurden<br />

hierbei nicht berücksichtigt.


Abb. 38 In stationären Pflegeeinrichtungen beschäftigte MitarbeiterInnen nach<br />

Leistungsbereichen (Stellen)<br />

Leitung und Verwaltung<br />

Pflege<br />

Soziale Betreuung<br />

Hauswirtschaft<br />

Haustechnik<br />

2,4<br />

2,4<br />

5,5<br />

22,8<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

44<br />

Prozent<br />

66,9<br />

n = 6.324,32 VK in 134 stationären Pflegeeinrichtungen<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim


Beschäftigungsumfang der MitarbeiterInnen in stationären Pflegeeinrichtungen<br />

Um festzustellen, ob und in welchem Umfang in den verschiedenen Leistungsbereichen<br />

Teilzeitkräfte arbeiten, wurde der durchschnittliche Beschäftigungsumfang pro MitarbeiterIn<br />

ermittelt. Der durchschnittliche Beschäftigungsumfang einer MitarbeiterIn in stationären<br />

Pflegeeinrichtungen beträgt 72 % 33 . In den verschiedenen Leistungsbereiche der stationären<br />

Pflegeeinrichtungen stellt er sich wie folgt dar:<br />

Abb. 39 Durchschnittlicher Beschäftigungsumfang einer MitarbeiterIn in stationären<br />

Pflegeeinrichtungen nach Leistungsbereichen<br />

Leitung und Verwaltung (n = 131)<br />

Pflege (n = 134)<br />

Soziale Betreuung (n = 96)<br />

Hauswirtschaft (n = 127)<br />

Haustechnik (n = 107)<br />

Insgesamt (n = 134)<br />

45<br />

63,9<br />

68,8<br />

71,7<br />

74,6<br />

72,1<br />

83,3<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent<br />

Durchschnittlicher Beschäftigungsumfang<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

In der Sozialen Betreuung und in der Hauswirtschaft ist der durchschnittliche<br />

Beschäftigungsumfang pro MitarbeiterIn am geringsten, während er in der Haustechnik am<br />

höchsten ist. Auffällig ist auch, dass die MitarbeiterInnen in Leitungsfunktionen (Heimleitung,<br />

Pflegedienstleitung, Wohnbereichsleitungen, Hauswirtschaftsleitung, Bereichsleitungen<br />

Hauswirtschaft und Leitung Haustechnik) in mindestens der Hälfte der Fälle einen<br />

durchschnittlichen Beschäftigungsumfang von 100 % haben, d. h. vollzeitbeschäftigt sind.<br />

Vergleicht man den durchschnittlichen Beschäftigungsumfang pro MitarbeiterIn im<br />

stationären Pflegebereich (72,1 %) mit dem im ambulanten Pflegebereich (57,7 %) 34 , so zeigt<br />

sich, dass der Umfang an Teilzeitbeschäftigung im ambulanten Bereich höher ist. Einzelne<br />

33 n = 134 stationären Pflegeeinrichtungen / Bei der Berechnung wurden Auszubildende, Zivildienstleistende,<br />

PraktikantInnen und HelferInnen im Freiwilligen Sozialen Jahr nicht berücksichtigt.<br />

34 Vgl. Kapitel 2.2.2.1. Quantitative und qualitative Personalausstattung in ambulanten Pflegediensten.<br />

Beschäftigungsumfang der MitarbeiterInnen in den ambulanten Pflegediensten.


ExpertInnen äußerten die Ansicht, dass die Möglichkeiten, Teilzeitbeschäftigte einzusetzen, im<br />

stationären Bereich noch nicht voll ausgeschöpft seien und hier noch Ausbaupotenzial<br />

bestünde.<br />

Fachkraftquote in den stationären Pflegeeinrichtungen<br />

Der Anteil an Fachkräften beträgt insgesamt über alle Bereiche hinweg pro Einrichtung<br />

durchschnittlich 53,0 % 35,36 . Als Fachkräfte wurden MitarbeiterInnen definiert, die eine in der<br />

Regel dreijährige Berufsausbildung abgeschlossen haben, welche Kenntnisse und Fähigkeiten<br />

zur selbstständigen und eigenverantwortlichen Wahrnehmung der von ihnen ausgeübten<br />

Funktion und Tätigkeit vermittelt.<br />

In den einzelnen Bereichen stellt sich die durchschnittliche Fachkraftquote wie folgt dar:<br />

Abb. 40 Durchschnittliche Fachkraftquote stationärer Pflegeeinrichtungen nach<br />

Leistungsbereichen<br />

Leitung und Verwaltung (n = 131)<br />

Pflege (n = 134)<br />

Soziale Betreuung (n = 96)<br />

Hauswirtschaft (n = 127)<br />

Haustechnik (n = 107)<br />

46<br />

27,3<br />

56,4<br />

78,1<br />

81,6<br />

90,7<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent<br />

Durchschnittliche Fachkraftquote<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

In den Bereichen Leitung und Verwaltung, Pflegedienstleitung, Wohnbereichsleitung, Soziale<br />

Betreuung, Hauswirtschaftsleitung, Bereichsleitungen Hauswirtschaft und Haustechnik beträgt<br />

die Fachkraftquote in mindestens der Hälfte der antwortenden Einrichtungen 100 %.<br />

35 n = 134 stationäre Pflegeeinrichtungen.<br />

36 Berechnung der Fachkraftquote: Fachkräfte (VK) x 100 / VK insgesamt (ohne Auszubildende, Zivildienstleistende,<br />

PraktikantInnen, HelferInnen im Freiwilligen Sozialen Jahr).


Vergleicht man die durchschnittliche Fachkraftquote von Einrichtungen verschiedener<br />

Betriebsgröße, so stellt man fest, dass die Fachkraftquote bei Einrichtungen mit weniger als<br />

20 Plätzen am höchsten ist.<br />

Abb. 41 Durchschnittliche Fachkraftquote stationärer Pflegeeinrichtungen nach<br />

Betriebsgröße 37<br />

Betriebsgröße n<br />

47<br />

Durchschnittliche<br />

Fachkraftquote<br />

insgesamt (%)<br />

Durchschnittliche<br />

Fachkraftquote im<br />

Pflegebereich (%)<br />

unter 20 Plätzen 11 67,7 65,5<br />

20 bis 49 Plätze 21 51,3 58,5<br />

50 bis 99 Plätzen 54 52,3 54,9<br />

100 bis 149 Plätzen 37 52,2 56,2<br />

150 Plätze und mehr 7 46,6 47,9<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Die vergleichsweise höhere Fachkraftquote von Einrichtungen mit kleinerer Betriebsgröße<br />

hängt auch mit den Vorgaben der Heimpersonalverordnung 38 und organisatorischen<br />

Gesichtspunkten zusammen.<br />

Personalanhaltswerte in den stationären Pflegeeinrichtungen<br />

Setzt man die Vollkräfte ins Verhältnis zu den vorhandenen Plätzen, so erhält man einen<br />

Personalanhaltswert 39 . Durchschnittlich beträgt der Personalanhaltswert insgesamt pro<br />

Einrichtung 1 : 1,86 40 .<br />

Betrachtet man die einzelnen Bereiche so ergeben sich folgende durchschnittliche<br />

Personalanhaltswerte pro Einrichtung:<br />

37 Die Fälle, in denen ein Träger einen gemeinsamen Fragebogen für mehrere Einrichtungen ausgefüllt hat, wurden<br />

hierbei nicht berücksichtigt.<br />

38 Vgl. § 5 Nr. 1 Heimpersonalverordnung.<br />

39 Berechnung: Vorhandene Plätze insgesamt : VK insgesamt.<br />

40 n = 134 stationäre Pflegeeinrichtungen.


Abb. 42 Durchschnittliche Personalanhaltswerte in stationären Pflegeeinrichtungen nach<br />

Leistungsbereichen<br />

Leistungsbereich n Durchschnittlicher Personalanhaltswert<br />

Leitung und Verwaltung 131 1 : 34,83<br />

Pflege 134 1 : 2,81<br />

Soziale Betreuung 96 1 : 80,17<br />

Hauswirtschaft 127 1 : 9,16<br />

Haustechnik 110 1 : 84,62<br />

Insgesamt 134 1 : 1,86<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Für Pflege und Soziale Betreuung zusammen beträgt der durchschnittliche<br />

Personalanhaltswert 1 : 2,72 41 , für Hauswirtschaft und Haustechnik zusammen beträgt er<br />

1 : 8,55 42 . Betrachtet man den durchschnittlichen Personalanhaltswert insgesamt von<br />

Einrichtungen unterschiedlicher Betriebsgröße, zeigt sich folgendes Bild:<br />

Abb. 43 Durchschnittliche Personalanhaltswerte in stationären Pflegeeinrichtungen nach<br />

Betriebsgröße<br />

Betriebsgröße n<br />

48<br />

Durchschnittlicher<br />

Personalanhaltswert<br />

insgesamt<br />

Durchschnittlicher<br />

Personalanhaltswert<br />

in der Pflege<br />

unter 20 Plätzen 8 1 : 1,68 1 : 2,35<br />

20 bis 49 Plätze 21 1 : 1,78 1 : 2,78<br />

50 bis 99 Plätze 54 1 : 1,80 1 : 2,75<br />

100 bis 149 Plätze 37 1 : 1,85 1 : 2,74<br />

150 Plätze und mehr 7 1 : 1,98 1 : 2,85<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Kleinere Einrichtungen haben durchschnittlich einen höheren Personalanhaltswert als größere<br />

Einrichtungen, was auch mit den Vorgaben der Heimpersonalverordnung bezüglich der<br />

Nachtabdeckung zusammenhängen kann 43 .<br />

41 n = 134 stationäre Pflegeeinrichtungen.<br />

42 n = 128 stationäre Pflegeeinrichtungen.<br />

43 Vgl. § 5 Nr. 1 Heimpersonalverordnung.


Inanspruchnahme von Leistungen externer Anbieter bzw. der Zentrale des Trägers durch die<br />

stationären Pflegeeinrichtungen<br />

Von den 144 befragten Einrichtungen gaben 128 (88,9 %) an, externe Leistungen in Anspruch<br />

zu nehmen, entweder von externen Anbietern oder von der Zentrale des Trägers. Wie die<br />

folgende Abbildung zeigt, nimmt ein Großteil der befragten Einrichtungen externe Leistungen<br />

in den Bereichen Hauswirtschaft sowie Leitung und Verwaltung in Anspruch.<br />

Abb. 44 Inanspruchnahme von Leistungen durch stationäre Pflegeeinrichtungen nach<br />

Leistungsbereichen<br />

Leitung und Verwaltung<br />

Pflegedienst<br />

Sozialdienst<br />

Hauswirtschaft<br />

Haustechnik<br />

Sonstige Leistungen<br />

2,8<br />

7,6<br />

11,8<br />

23,6<br />

49<br />

56,3<br />

77,8<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent<br />

stationäre Pflegeeinrichtungen (n = 144)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Wie die folgende Abbildung zeigt, werden von der Zentrale des Trägers v. a. Leistungen in<br />

den Bereichen Leitung und Verwaltung abgerufen, während von externen Anbietern<br />

überwiegend Leistungen in den Bereichen Reinigung und Wäscheversorgung eingekauft<br />

werden.


Abb. 45 Inanspruchnahme von Leistungen externer Anbieter bzw. von der Zentrale des<br />

Trägers 44<br />

Leitung (inkl. PDL, HWL)<br />

Verwaltung<br />

Pflegedienst<br />

Sozialdienst<br />

Küche<br />

Reinigung<br />

Wäschev ersorgung<br />

Haustechnik<br />

Sonstiges<br />

1,4<br />

6,3<br />

2,8<br />

1,4<br />

1,4<br />

6,3<br />

5,6<br />

6,9<br />

9,0<br />

9,7<br />

16,0<br />

12,5<br />

10,4<br />

16,7<br />

16,0<br />

50<br />

38,2<br />

45,1<br />

63,2<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent<br />

Inanspruchnahme v on Leistungen der Zentrale des Trägers (n = 144)<br />

Inanspruchnahme v on Leistungen externer Anbieter (n = 144)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Als sonstige Leistungen wurden benannt:<br />

- Gärtner (2 Nennungen)<br />

- QMB (1 Nennung)<br />

- Arbeitsschutz, Medizinproduktegesetz (1 Nennung).<br />

Wie nicht anders zu erwarten, weisen Einrichtungen, die Leistungen von außerhalb beziehen,<br />

einen schlechteren durchschnittlichen Personalanhaltswert auf, da sie weniger eigenes<br />

Personal vorhalten müssen.<br />

44 Bei dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich. Die Prozentangaben beziehen sich auf die antwortenden<br />

Pflegeeinrichtungen (n), nicht auf die Anzahl der Nennungen.


Abb. 46 Durchschnittliche Personalanhaltswerte in stationären Pflegeeinrichtungen nach<br />

Prozent<br />

Inanspruchnahme externer Leistungen<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

n<br />

89,1<br />

Mit Inanspruchnahme<br />

externer Leistungen<br />

Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen<br />

HelferInnen<br />

Durchschnittlicher<br />

Personalanhaltswert<br />

51<br />

Ohne Inanspruchnahme<br />

externer Leistungen<br />

n<br />

10,9<br />

Durchschnittlicher<br />

Personalanhaltswert<br />

Leitung und Verwaltung 70 1 : 39,3 61 1 : 29,7<br />

Pflege 14 1 : 3,1 120 1 : 2,8<br />

Sozialdienst 5 1 : 87,3 91 1 : 79,8<br />

Hauswirtschaft 98 1 : 9,4 29 1 : 8,5<br />

Haustechnik 20 1 : 127,0 90 1 : 75,2<br />

Insgesamt 119 1 : 1,9 15 1 : 1,7<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Ehrenamtliche HelferInnen in den stationären Pflegeeinrichtungen<br />

Wie Abb. 47 zeigt, arbeiten 123 Einrichtungen mit ehrenamtlichen HelferInnen zusammen.<br />

Abb. 47 Zusammenarbeit stationärer Pflegeeinrichtungen mit ehrenamtlichen HelferInnen<br />

keine Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen<br />

HelferInnen<br />

stationäre Pflegeeinrichtungen (n = 138)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Insgesamt verfügen diese Einrichtungen über 2.878 ehrenamtliche HelferInnen.


Am häufigsten werden ehrenamtliche HelferInnen bei Besuchsdiensten eingesetzt. Eine<br />

Mitarbeit im Wohnbereich findet nur in wenigen Einrichtungen statt.<br />

Abb. 48 Einsatzgebiete ehrenamtlicher HelferInnen in stationären Pflegeeinrichtungen<br />

Besuchsdienste<br />

in den Wohnbereichen<br />

sonstige Aufgaben<br />

keine Angaben zum Einsatzgebiet<br />

4,9<br />

13,9<br />

52<br />

35,3<br />

45,9<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent<br />

n = 2.878 ehrenamtliche HelferInnen in 138 stationären Pflegeeinrichtungen<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Sonstige Einsatzgebiete für ehrenamtliche HelferInnen sind:<br />

- Betreuung und Beschäftigung, wie z. B. Spaziergänge, Vorlesen, Bastelgruppen,<br />

Aktivierungsangebote, Betreuungsgruppen (30 Nennungen)<br />

- Cafeteria (17 Nennungen)<br />

- Mithilfe bei Veranstaltungen, Festen, Ausflügen (17 Nennungen)<br />

- Hospizdienste, Sitzwachen, Sterbebegleitung (14 Nennungen)<br />

- Begleitung, z. B. zu Arztterminen, zur Kirche (10 Nennungen)<br />

- Wäscheversorgung, z. B. Wäsche einräumen, Handarbeiten, Näharbeiten (8 Nennungen)<br />

- Hilfe bei Besorgungen, wie z. B. Einkaufsdienst (6 Nennungen)<br />

- Leitung, Vorstand, Verwaltung (4 Nennungen)<br />

- Andachtsgruppe, Andachten gestalten, Messner (3 Nennungen)<br />

- Singen, Chor, Musiker (3 Nennungen)<br />

- Hausdekoration (2 Nennungen)<br />

- Pforte (2 Nennungen)<br />

- Aquarium warten (2 Nennungen)<br />

- Sonstige Einsatzgebiete, wie z. B. Sozialdienst, Pflege, Tagespflege, Alzheimergruppe,<br />

Haustechnik, Telefondienst, Stammtisch, Freundeskreis, "übergreifende ehrenamtliche<br />

Tätigkeiten" (jeweils 1 Nennung).


Auszubildende, Zivildienstleistende, PraktikantInnen, HelferInnen im Freiwilligen Sozialen Jahr in<br />

den stationären Pflegeeinrichtungen<br />

Stationäre Einrichtungen können in unterschiedlicher Weise die Ausbildung von<br />

AltenpflegerInnen unterstützen. Zum einen können sie selbst ausbilden und zum anderen<br />

können Sie die Ausbildungsumlage entrichten.<br />

Die Ausbildungsumlage wird von der Mehrzahl der Einrichtungen entrichtet.<br />

Abb. 49 Entrichtung der Ausbildungsumlage durch stationäre Pflegeeinrichtungen<br />

Prozent<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

79,4<br />

53<br />

20,6<br />

ja nein<br />

stationäre Pflegeeinrichtungen (n = 136)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

128 Heime verfügen über Auszubildende im Pflegebereich.


Abb. 50 Ausbildende stationäre Pflegeeinrichtungen<br />

Prozent<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

90,8<br />

Einrichtungen, die Auszubildende im<br />

Pflegebereich beschäftigen<br />

54<br />

9,2<br />

Einrichtungen, die keine Auszubildenden im<br />

Pflegebereich beschäftigen beschäftigen<br />

stationäre Pflegeeinrichtungen (n = 141)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Insgesamt beschäftigen die Einrichtungen, die zur Ist-Besetzung Angaben machten,<br />

920 Auszubildende im Pflegebereich.<br />

Auf die Frage, welche Ausbildung die Auszubildenden im Pflegebereich absolvieren,<br />

antworteten 142 der 144 Einrichtungen. Diese 142 Einrichtungen gaben an, insgesamt<br />

965 Auszubildende im Pflegebereich zu beschäftigen. Die Differenz zu den bei der Ist-<br />

Besetzung angegebenen 920 Auszubildenden rührt daher, dass zum einen bei der zweiten<br />

Fragestellung mehr Einrichtungen geantwortet haben und dass zum anderen die<br />

Einrichtungen, die bei den Fragen geantwortet haben, nicht identisch waren.<br />

Die 965 Auszubildenden im Pflegebereich setzen sich wie folgt zusammen:


Abb. 51 Auszubildende im Bereich Pflege in stationären Pflegeeinrichtungen<br />

Prozent<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

97,7<br />

3jährige Ausbildung 1jährige Ausbildung<br />

n = 965 Auszubildende in der Pflege in 142 stationären Pflegeeinrichtungen<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

113 der 144 stationären Pflegeeinrichtungen (78,5 %) beschäftigen insgesamt<br />

581 Zivildienstleistende, PraktikanntInnen bzw. HelferInnen im Freiwilligen Sozialen Jahr.<br />

Durchschnittlich werden rund 4 Zivildienstleistende, PraktikanntInnen bzw. HelferInnen im<br />

Freiwilligen Sozialen Jahr in einer Einrichtung beschäftigt 45 .<br />

Gerade die Auszubildenden, wie auch die Zivildienstleistenden, PraktikantInnen und<br />

HelferInnen im Freiwilligen Sozialen Jahr, stellen für Einrichtungen ein wichtiges Potenzial an<br />

zukünftigen MitarbeiterInnen dar. Gelingt es einer Einrichtung, ihre MitarbeiterInnen und v. a.<br />

ihre Fachkräfte aus dieser Personengruppe zu gewinnen, ist sie ein Stück weit unabhängiger<br />

vom Arbeitsmarkt.<br />

Förderung der Arbeitsaufnahme durch die Arbeits- bzw. Sozialverwaltung, Altersteilzeit,<br />

Elternzeit/Erziehungsurlaub in den stationären Pflegeeinrichtungen<br />

Wie die folgende Abbildung zeigt, ist der Anteil an Einrichtungen, deren MitarbeiterInnen in<br />

Elternzeit/Erziehungsurlaub sind, vergleichsweise hoch. Dies war nicht anders zu erwarten, da<br />

in diesem Bereich hauptsächlich Frauen arbeiten und die Elternzeit/Erziehungsurlaub immer<br />

noch überwiegend von Frauen genutzt wird.<br />

45 Die Fälle, in denen ein Träger einen gemeinsamen Fragebogen für mehrere Einrichtungen ausgefüllt hat, wurden<br />

hierbei nicht berücksichtigt.<br />

55<br />

2,3


Abb. 52 Stationäre Pflegeeinrichtungen: Förderung der Arbeitsaufnahme durch die<br />

Prozent<br />

Arbeits- bzw. Sozialverwaltung, Altersteilzeit, Elternzeit/Erziehungsurlaub<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

37,5<br />

Förderung der<br />

Arbeitsaufnahme durch<br />

Arbeits- bzw.<br />

Sozialverwaltung 56<br />

31,3<br />

80,6<br />

Altersteilzeit Elternzeit/Erziehungsurlaub<br />

stationäre Pflegeeinrichtungen (n = 144)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Im Einzelnen stellt sich die Anzahl der MitarbeiterInnen wie folgt dar:<br />

Abb. 53 Anzahl der MitarbeiterInnen stationärer Pflegeeinrichtungen: Förderung der<br />

Arbeitsaufnahme durch die Arbeits- bzw. Sozialverwaltung, Altersteilzeit,<br />

Elternzeit/Erziehungsurlaub<br />

Förderung der Arbeitsaufnahme durch<br />

die Arbeits- bzw. Sozialverwaltung<br />

Anzahl der<br />

MitarbeiterInnen<br />

(Köpfe)<br />

Durchschnittlicher<br />

Anteil an der<br />

Gesamtmitarbeiterzahl<br />

pro Pflegeeinrichtung<br />

154 1,32 % (n = 144)<br />

Altersteilzeit 89 0,96 % (n = 143)<br />

Elternzeit/Erziehungsurlaub 327 3,43 % (n = 142)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Wie Abb. 53 zeigt, ist der Anteil der MitarbeiterInnen, die in Elternzeit/Erziehungsurlaub sind,<br />

mit durchschnittlich pro Pflegeeinrichtung 3,43 % am höchsten. Der Anteil der<br />

MitarbeiterInnen, deren Arbeitsaufnahme durch die Arbeits- bzw. Sozialverwaltung gefördert<br />

wird, ist im Vergleich zum ambulanten Bereich deutlich höher.<br />

Die Nutzung der Altersteilzeit erscheint gemessen an der Gesamtmitarbeiterzahl sehr gering.<br />

Betrachtet man daneben die Altersgruppe von 55 Jahren und älter, so zeigt sich, dass in einer


Pflegeeinrichtung durchschnittlich 8,8 % 46 dieser Altersgruppe in Altersteilzeit arbeiten. Dieser<br />

Anteil ist im Vergleich zu ambulanten Pflegediensten deutlich geringer 47 .<br />

Abb. 54 zeigt auf, dass MitarbeiterInnen, die Altersteilzeit oder Elternzeit/Erziehungsurlaub in<br />

Anspruch nehmen bzw. deren Arbeitsaufnahme durch die Arbeits- bzw. Sozialverwaltung<br />

gefördert wird, v. a. in den Bereichen Pflege und Hauswirtschaft beschäftigt sind.<br />

Abb. 54 Stationäre Pflegeeinrichtungen: Förderung der Arbeitsaufnahme durch die<br />

Prozent<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Arbeits- bzw. Sozialverwaltung, Altersteilzeit, Elternzeit/Erziehungsurlaub nach<br />

Leistungsbereichen 48<br />

3,2<br />

10,1<br />

3,4<br />

Leitung und<br />

Verwaltung<br />

55,1<br />

50,6<br />

76,5<br />

57<br />

2,6<br />

6,7<br />

0,9<br />

37,0<br />

21,3<br />

19,3<br />

Pflege Soziale Betreuung Hauswirtschaft Haustechnik<br />

n = 154 MA, deren Arbeitsaufnahme durch die Arbeits-/Sozialv erwaltung gefördert wird, in 54 stat. Pflegeeinrichtungen<br />

n = 89 MA in Altersteilzeit in 45 stationären Pflegeeinrichtungen<br />

n = 327 MA in Elternzeit/Erziehungsurlaub in 116 stationären Pflegeeinrichtungen<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Vakante Stellen in den stationären Pflegeeinrichtungen<br />

Die Anzahl der vakanten Stellen in den auf diese Frage antwortenden 135 Einrichtungen<br />

beträgt insgesamt 82,3 VK. Durchschnittlich verfügt somit eine stationäre Einrichtung über<br />

insgesamt 0,61 vakante Stellen. Davon entfallen 0,49 Stellen auf Stellen für Pflegefachkräfte.<br />

Die Anzahl der vakanten Stellen pro Einrichtung schwankt zwischen 0,0 und 8,0 VK. Berechnet<br />

an den Anteil der vakanten Stellen an den Gesamt-Soll-Stellen so beträgt dieser<br />

durchschnittlich 1,3 % 49 .<br />

46 n = 134 stationäre Pflegedienste.<br />

47 Vgl. Kapitel 2.2.2.1. Quantitative und qualitative Personalausstattung in den ambulanten Pflegediensten.<br />

48 Die Abkürzung "MA" in der Abbildung steht für "MitarbeiterInnen".<br />

49 Berechnung: Vakante Stellen x 100 / Soll-Stellen (= Ist-Stellen + vakante Stellen).<br />

6,5<br />

6,7<br />

0,0


Rechnet man die durchschnittlich 0,61 vakanten Stellen pro Pflegeeinrichtung auf die<br />

Gesamtzahl stationärer Pflegeeinrichtungen in Baden-Württemberg hoch, so wären Ende<br />

September 2002 in Baden-Württemberg insgesamt rund 576 Stellen nicht besetzt gewesen 50 .<br />

Davon würde es sich bei 463 Stellen um Stellen für Pflegefachkräfte handeln 51 . Aufgrund der<br />

eingeschränkten Repräsentativität der Bestandserhebung ergibt diese Hochrechnung zwar<br />

keinen absolut richtigen Wert, sie zeigt jedoch eindeutige Tendenzen auf.<br />

Abb. 55 Verteilung der vakanten Stellen stationärer Pflegeeinrichtungen nach gesuchter<br />

Qualifikation<br />

58<br />

Vakante Stellen<br />

Anzahl (VK) Prozent<br />

Fachkräfte 74,42 90,5<br />

Sonstige Kräfte 7,84 9,5<br />

Insgesamt 82,26 100,0<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Wie bereits erwähnt, sind nach Einschätzung mehrerer ExpertInnen regionale Unterschiede<br />

hinsichtlich der <strong>Personalsituation</strong> vorhanden. Die Gewinnung von Personal und insbesondere<br />

von Pflegefachkräften sei demnach v. a. in Ballungszentren schwierig. Dies müsste sich auch<br />

in der Anzahl vakanter Stellen widerspiegeln.<br />

Abb. 56 Vakante Stellen stationärer Pflegeeinrichtungen nach Ballungszentren<br />

Durchschnittliche Anzahl<br />

vakanter Stellen (VK) pro<br />

Pflegeeinrichtung<br />

mit Ballungszentren 52<br />

(n = 59)<br />

Regionen<br />

ohne Ballungszentren<br />

(n = 76)<br />

Fachkräfte 0,67 0,47<br />

Sonstige Kräfte 0,07 0,05<br />

Insgesamt 0,74 0,52<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

In Einrichtungen, die ihren Sitz in Regionen mit Ballungszentren haben, ist die Anzahl vakanter<br />

Stellen vergleichsweise höher. Allerdings ist der Unterschied statistisch nicht signifikant.<br />

Die vakanten Stellen verteilen sich auf die Leistungsbereiche wie folgt:<br />

50 Berechnung: 944 stationäre Pflegeeinrichtungen lt. Pflegestatistik 2001 x 0,61 VK. (Zu den 944 stationären<br />

Pflegeeinrichtungen zählen auch Einrichtungen für Behinderte und psychisch Kranke).<br />

51 Berechnung: 944 stationäre Pflegeeinrichtungen lt. Pflegestatistik 2001 x 0,49 VK. (Zu den 944 stationären<br />

Pflegeeinrichtungen zählen auch Einrichtungen für Behinderte und psychisch Kranke).<br />

52 Als "Regionen mit Ballungszentren" wurden die Regionen Stuttgart, Mittlerer Oberrhein und Rhein-Neckar definiert.


Abb. 57 Vakante Stellen stationärer Pflegeeinrichtungen nach Leistungsbereichen<br />

Leitung und Verwaltung<br />

Pflege<br />

Soziale Betreuung<br />

Hauswirtschaft<br />

Haustechnik<br />

2,7<br />

2,8<br />

1,1<br />

6,3<br />

59<br />

87,1<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent<br />

n = 82,3 v akante Stellen in 134 stationären Pflegeeinrichtungen<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Als Gründe für vakante Stellen wurden benannt:<br />

Abb. 58 Gründe für vakante Stellen in stationären Pflegeeinrichtungen 53<br />

Keine<br />

BewerberInnen<br />

für diese Stelle<br />

Unzureichende<br />

Qualifikation der<br />

BewerberInnen<br />

Wirtschaftliche<br />

Gründe<br />

Leitung und<br />

Verwaltung<br />

An-<br />

%<br />

zahl <br />

Anzahl<br />

Pflege<br />

%<br />

Soziale<br />

Betreuung<br />

An-<br />

%<br />

zahl <br />

HauswirtschaftAn-<br />

%<br />

zahl<br />

Haustechnik<br />

Anzahl<br />

1 0,7 30 20,8 1 0,7 1 0,7 0 0,0<br />

0 0,0 36 25,0 0 0,0 2 1,4 0 0,0<br />

2 1,4 13 9,0 1 0,7 6 4,2 3 2,1<br />

Sonstige Gründe 2 1,4 5 3,5 1 0,7 2 1,4 2 1,4<br />

Anzahl der<br />

Nennungen<br />

Anzahl der<br />

befragten Pflegeeinrichtungen<br />

5 84 3 11 5<br />

n = 144 n = 144 n = 144 n = 144 n = 144<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

53 Bei dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich. Die Prozentangaben beziehen sich auf die Anzahl der<br />

befragten Pflegeeinrichtungen (n), nicht auf die Anzahl der Nennungen.<br />

%


Wie Abb. 58 zeigt, unterscheiden sich die Gründe für die Nichtbesetzung von Stellen in den<br />

einzelnen Bereichen. Während im Pflegebereich v. a. die fehlende Anzahl an BewerberInnen<br />

sowie die unzureichende Qualifikation der BewerberInnen als Hauptgründe benannt wurden,<br />

spielt in den anderen Bereichen v. a. der wirtschaftliche Aspekt eine Rolle.<br />

Wie bereits erwähnt, gaben die befragten Leitungskräfte der stationären Pflegeeinrichtungen<br />

an, dass insgesamt 42 der vorhandenen Plätze aufgrund von Personalmangel nicht belegt<br />

werden können. Dieser Umstand hängt vermutlich vorrangig mit einem Personalmangel im<br />

Pflegebereich zusammen.<br />

Durchschnittlich sind 0,3 Plätze pro Einrichtung aufgrund Personalmangel nicht belegt 54 .<br />

Rechnet man dies auf die Gesamtzahl stationärer Pflegeeinrichtungen in Baden-<br />

Württemberg hoch, so wären Ende September 2002 rund 283 Plätze aufgrund von<br />

Personalmangel nicht belegt gewesen 55 .<br />

Die Mehrzahl der Leitungskräfte stationärer Pflegeeinrichtungen nehmen an, dass offene<br />

Stellen zunehmend schwieriger zu besetzen sind.<br />

Abb. 59 Entwicklung bei der Besetzung offener Stellen in stationären Pflegeeinrichtungen<br />

Prozent<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

73,3<br />

Offene Stellen sind<br />

zunehmend schwieriger zu<br />

besetzen.<br />

60<br />

22,8<br />

Bei der Besetzung offener<br />

Stellen hat sich nichts<br />

verändert.<br />

4,0<br />

Offene Stellen sind<br />

zunehmend einfacher zu<br />

besetzen.<br />

stationäre Pflegeeinrichtungen (n = 101)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

54 n = 144 stationäre Pflegeeinrichtungen.<br />

55 Berechnung: 944 stationäre Pflegeeinrichtungen lt. Pflegestatistik 2001 x 0,3 nicht belegte Plätze. (Zu den 944<br />

stationären Pflegeeinrichtungen zählen auch Einrichtungen für Behinderte und psychisch Kranke.)


Nach Aussage der Heimleitungen bestehen v. a. Schwierigkeiten darin, gut qualifizierte<br />

Pflegefachkräfte in ausreichender Anzahl zu gewinnen.<br />

Zu Schwierigkeiten bei der Besetzung vakanter Stellen wurden im Einzelnen folgende<br />

Anmerkungen gemacht:<br />

- Fachkräfte schwierig zu bekommen, z. B. im Bereich Pflege; unzureichende Qualifikation<br />

der BewerberInnen; im Hinblick auf veränderte Anforderungsprofile in Pflege und<br />

Hauswirtschaft geeignete MitarbeiterInnen schwierig zu gewinnen; unzureichende<br />

persönliche Qualifikation; Rekrutierung von Fachkräften über Stellenausschreibungen,<br />

Arbeitsamt nicht möglich (19 Nennungen)<br />

- Abwanderung ins europäische Nachbarland (1 Nennung)<br />

- zu wenig BewerberInnen, dadurch mangelnde Auswahlmöglichkeiten (1 Nennung)<br />

- hohe Ansprüche der BewerberInnen, z. B. bezüglich Gehalt, Arbeitszeiten (1 Nennung)<br />

- wenig Engagement seitens der MitarbeiterInnen (1 Nennung)<br />

- Einhaltung der Budget- bzw. Pflegesatzverhandlungen zunehmend schwieriger<br />

(1 Nennung)<br />

- Aus- und Weiterbildungsangebote beinhalten die Anforderungen des SGB XI und des<br />

Heimgesetzes nur unzureichend (1 Nennung).<br />

Wie Abb. 60 zeigt, hat rund ein Viertel der befragten Einrichtungen kaum Schwierigkeiten bei<br />

der Besetzung offener Stellen. Folgende Anmerkungen beziehen sich hierauf:<br />

- offene Stellen werden durch SchülerInnen besetzt; ausreichend Anzahl an<br />

Ausbildungsplätzen erleichtert Stellenbesetzung (4 Nennungen)<br />

- bislang unproblematische Besetzung offener Stellen (3 Nennungen)<br />

- keine Probleme aufgrund gutem Betriebsklima, Mund-zu-Mund-Propaganda (1 Nennung)<br />

- keine Veränderungen bei Besetzung offener Stellen mit Hilfskräften (1 Nennung)<br />

- ungelernte Hauswirtschaftskräfte sind problemlos zu finden (1 Nennung).<br />

Die Mehrzahl der befragten ExpertInnen sehen ebenfalls wie die Leitungskräfte der<br />

Einrichtungen Schwierigkeiten darin, fachlich und persönlich ausreichend qualifizierte<br />

Leitungskräfte und Pflegefachkräfte zu gewinnen. Bei ungelernten Kräften oder<br />

Hauswirtschaftskräften stelle die Personalgewinnung dagegen noch kein Problem dar.<br />

Kündigungen in den stationären Pflegeeinrichtungen<br />

Wie Abb. 60 zeigt, erfassen immerhin 40 stationäre Pflegeeinrichtungen die<br />

Kündigungsgründe der MitarbeiterInnen systematisch. In 28 Einrichtungen werden die<br />

Kündigungsgründe der MitarbeiterInnen zwar nicht systematisch erfasst, sind aber den<br />

61


Einrichtungsleitungen trotzdem bekannt. In 72 Einrichtungen werden die Kündigungsgründe<br />

nicht systematisch erfasst.<br />

Abb. 60 Erfassung der Kündigungsgründe in stationären Pflegeeinrichtungen<br />

Prozent<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

28,6<br />

62<br />

20,0<br />

ja nein, aber<br />

Kündigungsgründe sind<br />

trotzdem bekannt<br />

51,4<br />

nein<br />

stationäre Pflegeeinrichtungen (n = 140)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Insgesamt sind in den 68 Einrichtungen, denen die Kündigungsgründe bekannt sind, im Jahre<br />

2002 (Januar bis September) 369 MitarbeiterInnen ausgeschieden. Der häufigste<br />

Kündigungsgrund war hierbei ein Wechsel zu einem anderen Arbeitgeber derselben Branche<br />

(29,5 %).<br />

Ein nicht unerheblicher Anteil – nämlich insgesamt rund 22 % - der ausgeschiedenen<br />

MitarbeiterInnen hat das Berufsfeld dauerhaft verlassen: 9,2 % wechselten in einen anderen<br />

Beruf bzw. in eine andere Branche, 13,0 % gaben die Berufstätigkeit auf.


Abb. 61 Kündigungsgründe der MitarbeiterInnen stationärer Pflegeeinrichtungen<br />

Wechsel in anderen Beruf/andere Branche<br />

Wechsel zu anderem Arbeitgeber derselben Branche<br />

Aufnahme einer Ausbildung<br />

Erwerbsunfähigkeit<br />

Alter<br />

Aufgabe der Berufstätigkeit<br />

Sonstiges<br />

63<br />

5,4<br />

9,2<br />

10,6<br />

13,8<br />

13,0<br />

18,4<br />

29,5<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent<br />

n = 369 ausgeschiedene MitarbeiterInnen in 68 stationären Pflegeeinrichtungen<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Von den Leitungskräften, die Anmerkungen zu den sonstigen Kündigungsgründen gemacht<br />

haben, wurde folgendes benannt:<br />

- persönliche Gründe, z. B. Wohnortwechsel (6 Nennungen)<br />

- Kündigung innerhalb der Probezeit bzw. zum Ablauf der Probezeit/zum Ablauf der<br />

Befristung (3 Nennungen)<br />

- Ende der Ausbildung, des Zivildienstes, des Freiwilligen Sozialen Jahres (3 Nennungen)<br />

- ungeeignet für die Ausbildung (1 Nennung)<br />

- unbekannt (1 Nennung).


2.2.3. Soziodemographische Daten der beschäftigten MitarbeiterInnen<br />

2.2.3.1. Alter<br />

Wie die folgende Abbildung zeigt, ist die Mehrzahl der beschäftigten MitarbeiterInnen sowohl<br />

im ambulanten als auch im stationären Bereich zwischen 25 und 49 Jahren alt.<br />

Abb. 62 Altersstruktur der beschäftigten MitarbeiterInnen insgesamt<br />

Prozent<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

8,8<br />

16,0<br />

unter 25<br />

Jahre<br />

30,4<br />

27,6<br />

34,2<br />

30,5<br />

64<br />

13,8 13,7<br />

25 - 39 Jahre 40 - 49 Jahre 50 - 54 Jahre 55 - 59 Jahre 60 Jahre und<br />

älter<br />

n = 4.054 MitarbeiterInnen insgesamt in 135 ambulanten Pflegediensten<br />

n = 9.314 MitarbeiterInnen insgesamt in 134 stationären Pflegeeinrichtungen<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Auffällig ist, dass sehr junge MitarbeiterInnen (unter 25 Jahren) im stationären Bereich stärker<br />

vertreten sind. Dies kann u. a. damit zusammen hängen, dass hier zum einen mehr<br />

ausgebildet wird und zum anderen auch mehr Zivildienstleistende, PraktikantInnen bzw.<br />

HelferInnen im Freiwilligen Sozialen Jahr beschäftigt werden.<br />

Insgesamt sind im ambulanten Bereich 12,7 % und im stationären Bereich 12,3 % der<br />

beschäftigten MitarbeiterInnen 55 Jahre und älter. Bis zum Jahr 2010 werden diese<br />

MitarbeiterInnen voraussichtlich aus Altersgründen ausgeschieden sein, d. h. hier ergibt sich in<br />

den kommenden Jahren ein Bedarf an neuen MitarbeiterInnen.<br />

Die Altersstruktur der Pflegefachkräfte ähnelt der Altersstruktur der gesamten<br />

Mitarbeiterschaft. Auch hier ist die Mehrzahl der Personen zwischen 25 und 49 Jahren alt. Bei<br />

den Pflegefachkräften unter 25 Jahren gibt es im Vergleich zur Gesamtmitarbeiterschaft<br />

keinen erheblichen Unterschied zwischen ambulantem und stationärem Bereich. Dies<br />

7,4<br />

8,3<br />

5,3<br />

4,0


estätigt obige Annahme, dass im stationären Bereich mehr Auszubildende,<br />

Zivildienstleistende, PraktikantInnen bzw. HelferInnen im Freiwilligen Sozialen Jahr beschäftigt<br />

werden.<br />

Abb. 63 Altersstruktur der beschäftigten Pflegefachkräfte<br />

Prozent<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

4,6<br />

8,4<br />

unter 25<br />

Jahre<br />

38,5 38,2<br />

33,3<br />

35,5<br />

65<br />

11,2 13,1<br />

25 - 39 Jahre 40 - 49 Jahre 50 - 54 Jahre 55 - 59 Jahre 60 Jahre und<br />

älter<br />

n = 2.126 Pflegefachkräfte in 133 ambulanten Pflegediensten<br />

n = 2.562 Pflegefachkräfte in 134 stationären Pflegeeinrichtungen<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Von den Pflegefachkräften sind 7,6 % im ambulanten Bereich und 9,7 % im stationären<br />

Bereich 55 Jahre und älter. Wie bereits erwähnt, werden diese MitarbeiterInnen bis zum Jahr<br />

2010 aus Altersgründen voraussichtlich ausscheiden und durch neue MitarbeiterInnen zu<br />

ersetzen sein.<br />

6,1<br />

7,5<br />

1,5<br />

2,2


2.2.3.2. Geschlecht<br />

Die Mehrzahl der beschäftigten MitarbeiterInnen sind Frauen.<br />

Abb. 64 Geschlechterverteilung<br />

Prozent<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

88,6<br />

85,6<br />

66<br />

11,4<br />

weiblich männlich<br />

14,4<br />

n = 4.424 beschäftigte MitarbeiterInnen in 142 ambulanten Pflegediensten<br />

n = 9.937 beschäftigte MitarbeiterInnen in 138 stationären Pflegeeinrichtungen<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Die Geschlechterverteilung unterscheidet sich zwischen dem ambulanten und stationären<br />

Bereich nicht nennenswert.<br />

19 ambulante Pflegedienste arbeiten ausschließlich mit Frauen. 1 Pflegedienst hingegen<br />

arbeitet nur mit Männern. Hierbei handelt es sich um einen Pflegedienst, der fast<br />

ausschließlich Zivildienstleistende beschäftigt.<br />

Im stationären Bereich arbeiten lediglich 3 Einrichtungen ausschließlich mit Frauen. Stationäre<br />

Einrichtungen, die ausschließlich mit Männern arbeiten, sind bei den befragten Einrichtungen<br />

nicht enthalten.<br />

Der Männeranteil in einem ambulanten Pflegedienst beträgt durchschnittlich 13,0 %,<br />

während er in einer stationären Einrichtung durchschnittlich bei 14,4 % liegt. Betrachtet man<br />

die einzelnen Leistungsbereiche und Leitungsebenen, so ist er sehr unterschiedlich.


Abb. 65 Durchschnittlicher Männeranteil pro ambulantem Pflegedienst nach<br />

Leistungsbereichen und Leitungsebenen<br />

Geschäftsführung<br />

Verwaltung<br />

Pflegedienstleitung<br />

sonstige Pflegefachkräfte (3jährig)<br />

sonstige Pflegekräfte<br />

Hauswirtschaftsleitung/ Einsatzleitung<br />

sonstige Hauswirtschaftskräfte<br />

Nachbarschaftshilfe<br />

Familienpflege/ Dorfhilfe<br />

3,1<br />

5,6<br />

4,8<br />

4,6<br />

9,1<br />

7,9<br />

67<br />

18,5<br />

27,5<br />

58,4<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent<br />

durchschnittlicher Männeranteil in 142 ambulanten Pflegediensten<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Wie Abb. 65 zeigt, ist der Männeranteil in der Geschäftsführung am höchsten. Mehr als die<br />

Hälfte der Geschäftsführungen ist männlichen Geschlechts.<br />

Der relativ hohe Anteil an Männern im Bereich der sonstigen Pflegekräfte lässt sich dadurch<br />

erklären, dass die Zivildienstleistenden hier ins Gewicht fallen dürften.


Abb. 66 Durchschnittlicher Männeranteil pro stationärer Pflegeeinrichtung nach<br />

Leistungsbereichen und Leitungsebenen<br />

Heimleitung<br />

Verwaltung<br />

Pflegedienstleitung<br />

Wohnbereichs- bzw. Stationsleitungen<br />

sonstige Pflegefachkräfte (3jährig)<br />

sonstige Pflegekräfte<br />

Sozialdienst<br />

sonstiger Therapie-, Betreuungsdienst<br />

Hauswirtschaftsleitung<br />

Bereichsleitungen Hauswirtschaft<br />

sonstige Hauswirtschaftskräfte<br />

Leitung Haustechnik<br />

sonstige Haustechnikkräfte<br />

5,0<br />

7,9<br />

6,0<br />

11,1<br />

12,2<br />

15,7<br />

15,8<br />

19,7<br />

68<br />

25,2<br />

53,0<br />

64,8<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent<br />

durchschnittlicher Männeranteil in 138 stationären Pflegeeinrichtungen<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Wie Abb. 66 zeigt, ist der Männeranteil in den Bereichen Heimleitung, Bereichsleitungen<br />

Hauswirtschaft sowie Haustechnik am größten. Die Heimleitungsstellen sind in<br />

81 Einrichtungen durch Männer besetzt.<br />

Im Bereich Haustechnik ist der hohe Männeranteil nicht weiter verwunderlich, da es sich<br />

hierbei um eine typische Männerdomäne handelt. Bei den Bereichsleitungen Hauswirtschaft<br />

dürfte v. a. die Küchenleitung ins Gewicht fallen, da es sich hier i. d. R. um einen Küchenchef<br />

handelt.<br />

Sowohl für die ambulanten Pflegedienste als auch für die stationären Pflegeeinrichtungen<br />

lässt sich feststellen, dass Männer besonders stark in Leitungspositionen vertreten sind.<br />

96,4<br />

100,0


2.2.3.3. Nationalität der MitarbeiterInnen<br />

Aufgrund der demographischen Entwicklungen und dem damit verbundenen steigenden<br />

Anteil an ausländischen BürgerInnen wird vermutlich auch die Zahl der ausländischen<br />

MitarbeiterInnen in der <strong>Altenhilfe</strong> zunehmen.<br />

In 142 ambulanten Pflegediensten werden neben insgesamt 4.228 deutschen<br />

MitarbeiterInnen 107 ausländische MitarbeiterInnen beschäftigt. Der durchschnittliche<br />

Ausländeranteil pro Pflegedienst beträgt hierbei 2,9 % 56 . 111 der 4.228 deutschen<br />

MitarbeiterInnen sind AussiedlerInnen 57 . Durchschnittlich sind in einem Pflegedienst 3,0 % der<br />

deutschen MitarbeiterInnen AussiedlerInnen 58 .<br />

In 126 stationären Pflegeeinrichtungen sind neben insgesamt 7.921 deutschen<br />

MitarbeiterInnen 1.038 ausländische MitarbeiterInnen angestellt. Dies entspricht einem<br />

durchschnittlichen Ausländeranteil pro Pflegeeinrichtung von 10,6 % 59 . Von den insgesamt<br />

7.921 deutschen MitarbeiterInnen sind 796 AussiedlerInnen 60 . Durchschnittlich handelt es sich<br />

bei 10,0 % der deutschen MitarbeiterInnen einer Einrichtung um AussiedlerInnen 61 .<br />

Die differierenden Ausländeranteile in ambulanten und stationären Einrichtungen lassen sich<br />

u. U. durch den vergleichsweise hohen Fachkräfteanteil im ambulanten Bereich erklären 62 .<br />

Auch merken einzelne ExpertInnen an, dass sich die derzeitige Personalgewinnung im<br />

stationären Bereich schwieriger darstelle und ein Abfluss von MitarbeiterInnen in den<br />

ambulanten Bereich zu vermerken sei. Aufgrund dessen könnte die Notwendigkeit für<br />

stationäre Einrichtungen, auf ausländische MitarbeiterInnen zurückzugreifen, größer sein.<br />

Der Anteil ausländischer MitarbeiterInnen schwankt in den einzelnen ambulanten<br />

Pflegediensten zwischen 0,0 und 54,6 %. 96 ambulante Pflegedienste beschäftigen<br />

ausschließlich Deutsche. Im stationären Bereich schwankt der Ausländeranteil zwischen 0,0<br />

und 58,1 %. 26 stationäre Einrichtungen beschäftigen ausnahmslos deutsche<br />

MitarbeiterInnen.<br />

Betrachtet man den durchschnittlichen Ausländeranteil eines ambulanten Pflegediensts bzw.<br />

einer stationären Pflegeeinrichtung differenziert nach Regionen, so stellt man fest, dass der<br />

Ausländeranteil v. a. in stationären Pflegeeinrichtungen in Regionen mit Ballungszentren<br />

56 n = 142 ambulante Pflegedienste.<br />

57 n = 141 ambulante Pflegedienste.<br />

58 n = 141 ambulante Pflegedienste.<br />

59 n = 126 stationäre Pflegeeinrichtungen.<br />

60 n = 118 stationäre Pflegeeinrichtungen.<br />

61 n = 118 stationäre Pflegeeinrichtungen.<br />

62 Vgl. Kapitel 2.2.2.1. Quantitative und qualitative Personalausstattung in den ambulanten Pflegediensten.<br />

Fachkraftquote in den ambulanten Pflegediensten.<br />

69


vergleichsweise hoch ist. Dies dürfte u. a. in einem höheren Anteil an ausländischen<br />

BürgerInnen in Ballungszentren im Vergleich zu ländlichen Regionen begründet sein.<br />

Abb. 67 Durchschnittlicher Ausländeranteil bezogen auf die MitarbeiterInnen insgesamt<br />

Regionen<br />

nach Ballungszentren 63<br />

Ambulante Pflegedienste Stationäre Pflegeeinrichtungen<br />

n<br />

Durchschnittlicher<br />

Ausländeranteil (%)<br />

70<br />

n<br />

Durchschnittlicher<br />

Ausländeranteil (%)<br />

mit Ballungszentren 57 3,3 57 14,4<br />

ohne Ballungszentren 85 2,5 69 7,4<br />

insgesamt 142 2,9 126 10,6<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

2002 betrug der Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung in Baden-Württemberg<br />

insgesamt rund 12 %. Vergleicht man nun die Ausländeranteile in den befragten ambulanten<br />

und stationären Einrichtungen damit, so zeigt sich, dass sie im ambulanten Bereich deutlich<br />

unter diesen 12 % liegen. Im stationären Bereich entspricht der Ausländeranteil in<br />

Einrichtungen im Wesentlichen den Ausländeranteilen an der Gesamtbevölkerung.<br />

Abb. 68 Bevölkerungsstand (3. Quartal 2002)<br />

Regionen 64 Anzahl<br />

(in Mio.)<br />

Deutsche AusländerInnen<br />

%<br />

Anzahl<br />

(in Mio.)<br />

mit Ballungszentren 4,1 85,1 0,7 14,9<br />

ohne Ballungszentren 5,3 90,0 0,6 10,0<br />

Baden-Württemberg insgesamt 9,4 87,8 1,3 12,2<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg.<br />

63 Als "Regionen mit Ballungszentren" wurden die Regionen Stuttgart, Mittlerer Oberrhein und Rhein-Neckar definiert.<br />

64 Als "Regionen mit Ballungszentren" wurden die Regionen Stuttgart, Mittlerer Oberrhein und Rhein-Neckar definiert.<br />

%


Die Nationalitäten der in den ambulanten und stationären Einrichtungen insgesamt<br />

beschäftigten MitarbeiterInnen im Einzelnen sind in folgender Abbildung dargestellt:<br />

Abb. 69 Herkunftsland ausländischer MitarbeiterInnen insgesamt<br />

Prozent<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

27,1 29,0 28,0 27,1<br />

16,9<br />

71<br />

38,9<br />

EU-Staaten EU-Beitrittsstaaten Sonstige<br />

europäische<br />

Staaten<br />

16,8<br />

16,2<br />

Staaten außerhalb<br />

Europas<br />

n = 107 ausländische MitarbeiterInnen insgesamt in 142 ambulanten Pflegediensten<br />

n = 1.038 ausländische MitarbeiterInnen insgesamt in 126 stationären Pflegeeinrichtungen<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Im ambulanten Bereich sind MitarbeiterInnen folgender Herkunftsländer besonders stark<br />

vertreten 65 :<br />

- Türkei - Asien - Russland<br />

- Polen - Kroatien - Frankreich.<br />

Im stationären Bereich sind v. a. folgende Nationalitäten der MitarbeiterInnen vertreten 66 :<br />

- Jugoslawien - Polen - Griechenland<br />

- Türkei - Italien - Afrika<br />

- Asien - Russland - Bosnien-Herzegowina.<br />

- Kroatien - Rumänien<br />

Bei den Pflegefachkräften ist der Ausländeranteil geringer als bei den MitarbeiterInnen<br />

insgesamt. In 142 ambulanten Pflegediensten werden neben insgesamt 2.226 deutschen<br />

Pflegefachkräften 46 ausländische Pflegefachkräfte beschäftigt. Der durchschnittliche<br />

Ausländeranteil pro Pflegedienst beträgt hierbei 2,5 % 67 . 64 der 2.226 deutschen<br />

65 Vgl. Anlage 6.<br />

66 Vgl. Anlage 6.<br />

67 n = 139 ambulante Pflegedienste.


Pflegefachkräfte sind AussiedlerInnen 68 . Durchschnittlich sind in einem Pflegedienst 3,2 % der<br />

deutschen MitarbeiterInnen AussiedlerInnen 69 .<br />

In 125 stationären Pflegeeinrichtungen sind neben insgesamt 2.310 deutschen<br />

Pflegefachkräften 220 ausländische Pflegefachkräfte angestellt. Dies entspricht einem<br />

durchschnittlichen Ausländeranteil pro Pflegeeinrichtung von 7,6 % 70 . Von den insgesamt<br />

2.310 deutschen Pflegefachkräften sind 206 AussiedlerInnen 71 . Durchschnittlich handelt es sich<br />

bei 9,1 % der deutschen Pflegefachkräfte einer Einrichtung um AussiedlerInnen 72 .<br />

Der Ausländeranteil bei den Pflegefachkräften bewegt sich im ambulanten Bereich zwischen<br />

0,0 und 55,6 %. 110 Pflegedienste beschäftigen ausschließlich deutsche Pflegefachkräfte. Im<br />

stationären Bereich schwankt der Ausländeranteil zwischen 0,0 und 46,2 %. Hier arbeiten<br />

62 Einrichtungen ausschließlich mit Pflegefachkräften deutscher Nationalität.<br />

Betrachtet man den durchschnittlichen Ausländeranteil der Pflegefachkräfte pro<br />

ambulantem Dienst bzw. stationärer Einrichtung differenziert nach Regionen, so zeigt sich<br />

auch hier wieder, dass der durchschnittliche Ausländeranteil in Ballungszentren tendenziell<br />

höher liegt. Bei den stationären Pflegeeinrichtungen ist der Unterschied sogar als signifikant zu<br />

bewerten.<br />

Abb. 70 Durchschnittlicher Ausländeranteil bezogen auf die Pflegefachkräfte nach<br />

Regionen<br />

Ballungszentren 73<br />

Ambulante Pflegedienste Stationäre Pflegeeinrichtungen<br />

n<br />

Durchschnittlicher<br />

Ausländeranteil (%)<br />

72<br />

n<br />

Durchschnittlicher<br />

Ausländeranteil (%)<br />

mit Ballungszentren 56 3,2 56 10,6<br />

ohne Ballungszentren 83 2,0 69 5,1<br />

insgesamt 139 2,5 125 7,6<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Vergleicht man den Ausländeranteil bei den Pflegefachkräften in den befragten<br />

Einrichtungen mit dem Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung 74 , so zeigt sich auch hier,<br />

dass AusländerInnen verhältnismäßig wenig als Pflegefachkräfte tätig sind.<br />

68 n = 142 ambulante Pflegedienste.<br />

69 n = 139 ambulante Pflegedienste.<br />

70 n = 125 stationäre Pflegeeinrichtungen.<br />

71 n = 118 stationäre Pflegeeinrichtungen.<br />

72 n = 118 stationäre Pflegeeinrichtungen.<br />

73 Als Regionen mit vergleichsweise vielen Ballungszentren wurden die Regionen Stuttgart, Mittlerer Oberrhein und<br />

Rhein-Neckar definiert.<br />

74 Vgl. Abb. 68.


Das Herkunftsland der ausländischen Pflegefachkräfte ist in nachfolgender Abbildung<br />

dargestellt.<br />

Abb. 71 Herkunftsland ausländischer Pflegefachkräfte<br />

Prozent<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

15,2<br />

13,6<br />

32,6<br />

28,2<br />

73<br />

34,8<br />

42,3<br />

EU-Staaten EU-Beitrittsstaaten Sonstige<br />

europäische<br />

Staaten<br />

17,4<br />

15,9<br />

Staaten außerhalb<br />

Europas<br />

n = 46 ausländische Pflegefachkräfte in 142 ambulanten Pflegediensten<br />

n = 220 ausländische Pflegefachkräfte in 125 stationären Pflegeeinrichtungen<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Im ambulanten Bereich sind Pflegefachkräfte folgender Herkunftsländer besonders stark<br />

vertreten 75 :<br />

- Polen - Kroatien - Asien.<br />

Folgende Herkunftsländer ausländischer Pflegefachkräfte sind im stationären Bereich<br />

besonders häufig anzutreffen 76 :<br />

- Kroatien - Asien - Bosnien-Herzegowina.<br />

- Polen - Russland<br />

- Jugoslawien - Türkei<br />

Im Hinblick auf den großen Anteil Deutscher an der Gesamtzahl der Kunden ambulanter<br />

Pflegedienste und stationärer Pflegeeinrichtungen, sollte auch nach Auffassung einzelner<br />

ExpertInnen auf die Integration der ausländischen MitarbeiterInnen in die Teams sowie auf<br />

gute Deutschkenntnisse großen Wert gelegt werden.<br />

75 Vgl. Anlage 7.<br />

76 Vgl. Anlage 7.


2.2.4. Familiäre Verhältnisse der beschäftigten MitarbeiterInnen<br />

Im Rahmen der Personalgewinnung spielt die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Familie<br />

eine bedeutende Rolle. Vor diesem Hintergrund wurden die Einschätzungen der<br />

Geschäftsführungen bzw. der Heimleitungen zu den familiären Verhältnissen ihrer<br />

MitarbeiterInnen erhoben.<br />

2.2.4.1. WiedereinsteigerInnen<br />

In den befragten ambulanten Pflegediensten und stationären Pflegeeinrichtungen sind<br />

derzeit insgesamt 612 so genannte WiedereinsteigerInnen als Pflegefachkräfte tätig 77 . Als<br />

WiedereinsteigerInnen sind solche MitarbeiterInnen zu verstehen, die unmittelbar vor<br />

Anstellung bei den befragten Diensten/Einrichtungen nicht berufstätig waren, z. B. weil sie<br />

kleine Kinder versorgt haben.<br />

Von diesen 612 WiedereinsteigerInnen sind 391 (63,9 %) im ambulanten Bereich und<br />

221 (36,1 %) im stationären Bereich beschäftigt.<br />

Rund 20 % der 612 WiedereinsteigerInnen – nämlich 123 Pflegefachkräfte – haben ihre<br />

Berufstätigkeit im Laufe des Jahres 2002 (Januar bis September) wieder aufgenommen.<br />

70 (56,9 %) davon im ambulanten und 53 (43,1 %) im stationären Bereich.<br />

2.2.4.2. MitarbeiterInnen mit pflegebedürftigen Angehörigen<br />

Einem Großteil der Leitungskräfte in den ambulanten und stationären Einrichtungen ist<br />

bekannt, ob MitarbeiterInnen pflegebedürftige Angehörige versorgen. Im ambulanten<br />

Bereich ist der Anteil sogar deutlich höher als im stationären Bereich. Dies ist nicht<br />

verwunderlich, wenn man bedenkt, dass ambulante Dienste im Gegensatz zu stationären<br />

Einrichtungen i. d. R. eine relativ überschaubare Anzahl an MitarbeiterInnen haben.<br />

77 n = 131 ambulante Pflegedienste und 123 stationäre Pflegeeinrichtungen.<br />

74


Abb. 72 Kenntnis über MitarbeiterInnen, die pflegebedürftige Angehörige versorgen<br />

Prozent<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

74,1<br />

58,0<br />

25,9<br />

75<br />

39,2<br />

ja nein teilweise<br />

ambulante Pflegedienste (n = 143) stationäre Pflegeeinrichtungen (n = 143)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Die meisten Dienste bzw. Einrichtungen, die vollständig bzw. teilweise Kenntnis darüber<br />

haben, konnten auch Angaben zur Anzahl der MitarbeiterInnen machen, die<br />

pflegebedürftige Angehörige versorgen 78 . Insgesamt handelt es sich hierbei um<br />

353 MitarbeiterInnen, 177 davon sind in ambulanten Pflegediensten und 176 in Heimen tätig.<br />

2.2.4.3. MitarbeiterInnen mit Kindern und Kinderbetreuung<br />

Kinder und Kinderbetreuung spielen für die MitarbeiterInnen eine große Rolle. Insgesamt<br />

beziehen 3.760 MitarbeiterInnen Kindergeld, wovon 1.419 in ambulanten Diensten und 2.341<br />

in stationären Einrichtungen beschäftigt sind 79 . Durchschnittlich beziehen in einem<br />

ambulanten Pflegedienst 41,5 % und in einer stationären Pflegeeinrichtung 31,0 % der<br />

MitarbeiterInnen Kindergeld 80 .<br />

Unberücksichtigt sind hierbei MitarbeiterInnen, deren EhepartnerIn Kindergeld bezieht, so dass<br />

die Anzahl derer, die Kinder haben, tatsächlich vermutlich höher liegt.<br />

78 n = 102 ambulante Pflegedienste und 85 stationäre Pflegeeinrichtungen.<br />

79 n = 127 ambulante Pflegedienste und 107 stationäre Pflegeeinrichtungen.<br />

80 n = 126 ambulante Pflegedienste und 107 stationäre Pflegeeinrichtungen.<br />

0,0<br />

2,8


Von den MitarbeiterInnen, die Kindergeld beziehen, haben insgesamt 2.414 MitarbeiterInnen<br />

(64,2 %) Kinder unter 14 Jahren 81 . Im ambulanten Bereich sind dies 980 und im stationären<br />

Bereich 1.434 MitarbeiterInnen.<br />

Den meisten Leitungskräften ist bekannt, ob MitarbeiterInnen alleinerziehend sind.<br />

Abb. 73 Kenntnis über alleinerziehende MitarbeiterInnen<br />

Prozent<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

90,7<br />

72,3<br />

76<br />

9,3<br />

25,5<br />

ja nein teilweise<br />

ambulante Pflegedienste (n = 140) stationäre Pflegeeinrichtungen (n = 141)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Im Hinblick auf die i. d. R. überschaubare Anzahl an MitarbeiterInnen in einem ambulanten<br />

Pflegedienst, ist es nicht verwunderlich, dass die Kenntnis der familiären Verhältnisse der<br />

MitarbeiterInnen im ambulanten Bereich besser ist.<br />

Insgesamt sind in den Diensten bzw. Einrichtungen, denen zumindest teilweise bekannt ist, ob<br />

MitarbeiterInnen alleinerziehend sind, 798 alleinerziehende MitarbeiterInnen beschäftigt 82 .<br />

Davon sind 302 MitarbeiterInnen in ambulanten Pflegediensten und 496 in stationären<br />

Pflegeeinrichtungen tätig.<br />

Die Möglichkeiten der Kinderbetreuung spielen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

eine entscheidende Rolle – insbesondere auch für Alleinerziehende. Die Möglichkeiten der<br />

Kinderbetreuung für die MitarbeiterInnen werden von den Leitungskräften eher negativ<br />

bewertet.<br />

81 n = 127 ambulante Pflegedienste und 105 stationäre Pflegeeinrichtungen.<br />

82 n = 126 ambulante Pflegedienste und 104 stationäre Pflegeeinrichtungen.<br />

0,0<br />

2,1


Abb. 74 Bewertung der Möglichkeiten der Kinderbetreuung<br />

Prozent<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

5,3<br />

1,7<br />

17,3<br />

15,8<br />

77<br />

39,8<br />

33,3<br />

sehr gut gut zufrieden stellend ausreichend unzureichend<br />

13,5<br />

18,3<br />

24,1<br />

30,8<br />

ambulante Pflegedienste (n = 133) stationäre Pflegeeinrichtungen (n = 120)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Den Leitungskräften wurde darüber hinaus die Möglichkeit gegeben, Anmerkungen zur<br />

Kinderbetreuung zu machen.<br />

Die Mehrzahl der hier antwortenden Leitungskräfte äußerte hierbei Erwartungen an die<br />

Anbieter von Kinderbetreuungsmöglichkeiten:<br />

- Anpassung der Öffnungszeiten von Betreuungsmöglichkeiten an den beruflichen Bedarf,<br />

z. B. offen auch an Wochenenden, über die Mittagszeiten, frühmorgens, abends, kürzere<br />

Ferienzeiten, mehr Flexibilität (68 Nennungen)<br />

- mehr Ganztagesbetreuung, z. B. Krippen, Horte, Kindergärten, Schulen (41 Nennungen)<br />

- Ganztagesbetreuung sollte erschwinglich sein (5 Nennungen)<br />

- Kernzeitbetreuung, z. B. auch in kleineren Ortschaften (5 Nennungen)<br />

- Kinderbetreuungsmöglichkeiten für Kinder unter 3 Jahren (3 Nennungen)<br />

- wohnortnahe Ganztagesbetreuung (3 Nennungen)<br />

- mehr Angebote für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter (2 Nennungen).<br />

6 Nennungen bezogen sich auf Punkte, an denen die einzelnen Einrichtungen selbst ansetzen<br />

können:<br />

- familienorientierte Arbeitszeiten, flexible Dienstzeiten, Erprobung neuer Arbeitszeitmodelle<br />

(6 Nennungen).


3. Zukünftiger Personalbedarf in Baden-Württemberg<br />

Im zweiten Teil der "Studie zur <strong>Personalsituation</strong>" sollte der Personalbedarf für die ambulanten<br />

und stationären Pflegeinrichtungen bis zum Jahr 2010 prognostiziert werden.<br />

Hierzu wurden zunächst die Einflussfaktoren festgelegt, die den quantitativen und qualitativen<br />

Personalbedarf bestimmen. Gleichzeitig wurde untersucht, welche Faktoren das zur<br />

Verfügung stehende Arbeitskräftepotenzial beeinflussen.<br />

Die Bestimmung der Einflussfaktoren wurde durch die Auswertung bereits vorhandener<br />

Studien sowie durch Leitfadeninterviews mit ExpertInnen vorgenommen 83 . Dabei wurden in<br />

den Interviews unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkte gesetzt, so dass nicht alle<br />

ExpertInnen zu jedem Bestimmungsfaktor befragt wurden.<br />

Ferner wurden die im Rahmen der schriftlichen Befragung erhobenen Einschätzungen der<br />

Leitungskräfte ambulanter Pflegedienste und stationärer Pflegeeinrichtungen zur<br />

konzeptionellen Weiterentwicklung der Dienste und Einrichtungen aufgenommen.<br />

3.1. Bestimmungsfaktoren des Personalbedarfs und ihre Entwicklung<br />

In Abb. 75 sind die wichtigsten Bestimmungsfaktoren des quantitativen und qualitativen<br />

Personalbedarfs von <strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen dargestellt. Sie bilden auch die Grundlage für<br />

die nachstehenden Ausführungen.<br />

83 Die Personen, mit denen Expertengespräche geführt wurden, sind in Anlage 1 aufgeführt.<br />

78


Abb. 75 Bestimmungsfaktoren des Personalbedarfs in der <strong>Altenhilfe</strong><br />

Ehrenamtliches<br />

und bürger-<br />

schaftliches<br />

Engagement<br />

Arbeits-<br />

organisation<br />

Familiäre<br />

Unterstützungs-<br />

potenziale<br />

Qualitäts-<br />

standards<br />

Zahl der Pflege-<br />

bedürftigen<br />

Personalbedarf<br />

(quantitativ, qualitativ)<br />

79<br />

Art und Grad<br />

der Pflegebedürftigkeit<br />

Erwartungen der<br />

Pflegebedürftigen<br />

Konzeptionelle Ent-<br />

wicklung, Art des<br />

Leistungsangebots<br />

Finanzierung der<br />

Angebote und politische<br />

Rahmenbedingungen<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

3.1.1. Zahl der Pflegebedürftigen<br />

Der quantitative Personalbedarf in den ambulanten und stationären <strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen<br />

Baden-Württembergs im Jahr 2010 hängt maßgeblich von der Entwicklung der Zahl der<br />

Pflegebedürftigen und ihrer Inanspruchnahme von Leistungen ambulanter und stationärer<br />

<strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen ab. Das Risiko chronischer Krankheit oder zumindest der<br />

Einschränkung von Mobilität und selbstständiger Lebensführung nimmt mit höherem Alter<br />

deutlich zu 84 . Die Entwicklung der Zahl der Pflegebedürftigen in Baden-Württemberg steht<br />

damit in unmittelbarem Zusammenhang zur demographischen Entwicklung. In Teil 1 des<br />

Landespflegeplans 2000 Baden-Württembergs sind Prognosen der Hilfe- und<br />

Pflegebedürftigkeit für Baden-Württemberg im Jahr 2010 enthalten. Die Prognosen knüpfen<br />

an der Bevölkerungsprognose und der Pflege- und Betreuungsstatistik des Statistischen<br />

Landesamts Baden-Württemberg an. Auf dieser Grundlage wird sodann die Zahl der hilfe-<br />

und pflegebedürftigen älteren Menschen nach Pflegestufe und Leistungsart hochgerechnet.<br />

Die Hochrechnung der Zahl der hilfe- und pflegebedürftigen älteren Menschen wird dabei<br />

wie folgt vorgenommen:<br />

84 Vgl. Sozialministerium Baden-Württemberg: Landespflegeplan 2000 Baden-Württemberg. Teil 1: Pflegebedarf in<br />

Baden-Württemberg. Derzeitiger Stand und zukünftige Entwicklung. S. 3. / Deutscher Bundestag: Schlussbericht der<br />

Enquête-Kommission "Demographischer Wandel – Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den<br />

Einzelnen und die Politik". S. 182-186.


� auf Basis der von Infratest 1994 auf repräsentativer Grundlage für das frühere<br />

Bundesgebiet ermittelten Quoten mit und ohne Berücksichtigung des<br />

Siedlungsstrukturfaktors<br />

� auf Grundlage der bundesweit vorliegenden Leistungsstatistik 1998 der Pflegekassen unter<br />

Berücksichtigung der landesspezifischen Bevölkerungsstruktur und landesspezifischer<br />

Anerkennungsquoten des Medizinischen Dienstes. 85<br />

Dabei wird davon ausgegangen, dass die Relation zwischen Pflege im Privathaushalt und<br />

stationärer Pflege wie auch die Zusammenhänge zwischen Pflegebedürftigkeit und<br />

Altersstruktur gleich bleiben.<br />

Die nach den unterschiedlichen Verfahren ermittelten Prognosewerte im Landespflegeplan<br />

2000 sind in folgender Abbildung dargestellt:<br />

85 Vgl. Sozialministerium Baden-Württemberg: Landespflegeplan 2000 Baden-Württemberg. Teil 1: Pflegebedarf in<br />

Baden-Württemberg. Derzeitiger Stand und zukünftige Entwicklung. S. 8 – 9.<br />

80


Abb. 76 Pflegebedürftige in Baden-Württemberg im Jahr 2010<br />

Pflegebedürftige in Baden-Württemberg im Jahr 2010:<br />

Hochrechnungsergebnisse (gerundet) auf der Basis unterschiedlicher Datenquellen<br />

Pflegebedürftige<br />

A. Pflegebedürftige<br />

in Privathaushalten<br />

darunter mit:<br />

Infratest94<br />

ungewichtet<br />

Veränderung<br />

ggü. 1997<br />

Hochrechnungsverfahren nach<br />

81<br />

Infratest94<br />

gewichtet<br />

Veränderung<br />

ggü. 1997<br />

Pflege-<br />

statistik98<br />

Veränderung<br />

ggü. 1997<br />

184.600 18,6 % 194.850 25,4 %<br />

Pflegestufe I 83.170 19,5 98.390 33,9 %<br />

Pflegestufe II 71.740 18,9 % 74.750 18,8 %<br />

Pflegestufe III 29.690 15,3 % 21.710 14,3 %<br />

darunter:<br />

Pflegebedürftige<br />

ab 60 Jahren<br />

darunter mit:<br />

148.680 26,1 % 144.900 17,7 % 161.980 33,0 %<br />

Pflegestufe I 68.490 26,4 % 66.390 15,9 % 84.560 40,9 %<br />

Pflegestufe II 59.980 25,5 % 58.720 21,1 % 61.550 25,8 %<br />

Pflegestufe III 20.210 26,6 % 19.790 14,2 % 15.870 23,6 %<br />

B. Pflegebedürftige<br />

in Pflegeheimen<br />

darunter:<br />

Pflegebedürftige<br />

ab 60 Jahren<br />

Pflegebedürftige<br />

insgesamt<br />

darunter ab 60<br />

Jahren<br />

75.530 18,2 % 74.920 25,1 %<br />

67.200 22,6 % 64.120 26,5 % 66.610 27,0 %<br />

260.130 18,5 % 269.770 25,3 %<br />

215.880 25,0 % 209.020 20,3 % 228.590 31,2 %<br />

Quelle: Sozialministerium Baden-Württemberg: Landespflegeplan 2000 Baden-Württemberg. Teil 1: Pflegebedarf in<br />

Baden-Württemberg. Derzeitiger Stand und zukünftige Entwicklung. S. 58, Tabelle 34.<br />

Aus Abb. 76 geht hervor, dass die Gesamtzahl der Pflegebedürftigen über 60 Jahren im Jahr<br />

2010 voraussichtlich zwischen rund 216.000 und 229.000 Personen liegen wird. Von diesen<br />

Pflegebedürftigen werden zwischen rund 149.000 und 162.000 Personen in Privathaushalten<br />

und rund 67.000 Personen in Pflegeheimen leben. Dieser Wert liegt zwischen den oberen und<br />

unteren Schätzvarianten des Landespflegeplans 2000 Baden-Württemberg Teil 3, Stationäre<br />

Pflege in Einrichtungen der <strong>Altenhilfe</strong> 86 . Bei den in Privathaushalten lebenden<br />

Pflegebedürftigen wird in einer hypothetischen Betrachtung davon ausgegangen, dass rund<br />

86 Sozialministerium Baden-Württemberg: Landespflegeplan 2000 Baden-Württemberg. Teil 3: Stationäre Pflege in<br />

Einrichtungen der <strong>Altenhilfe</strong>. S. 76 – 79: Bei der oberen Schätzvariante werden die auf Landesebene vorliegenden<br />

Daten der Pflegekassen zugrunde gelegt, bei der unteren Schätzvariante die Ergebnisse der Pflege- und<br />

Betreuungsstatistik 1997.


19,7 % der Pflegebedürftigen, somit ca. 29.300 bis 32.000 Personen, Sach- und<br />

Kombileistungen in Anspruch nehmen und ambulante Dienste nutzen 87,88 .<br />

Vergleicht man die für das Jahr 2010 prognostizierte Zahl an Pflegebedürftigen ab 60 Jahren<br />

in Privathaushalten des Landespflegeplans mit den aktuell vorliegenden Zahlen der<br />

Pflegestatistik 2001 des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg, so wird deutlich, dass<br />

diese Werte bereits jetzt erreicht sind. Demzufolge lassen die Werte vermuten, dass die<br />

Inanspruchnahme von Sach- und Kombileistungen der Pflegeversicherung tatsächlich höher<br />

liegt als im Landespflegeplan prognostiziert wurde. Darauf weist auch die Pflegestatistik 2001<br />

hin. Demnach liegt der Anteil der Pflegebedürftigen, die Sach- oder Kombileistungen in<br />

Anspruch nehmen, derzeit bei rund 30 % 89 .<br />

Vergleicht man die für das Jahr 2010 prognostizierte Zahl an Pflegebedürftigen ab 60 Jahren<br />

in Pflegeheimen des Landespflegeplans ebenfalls mit den aktuell vorliegenden Zahlen der<br />

Pflegestatistik 2001 des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg, so stellt man fest, dass<br />

auch im stationären Bereich die prognostizierten Werte 2001 nahezu erreicht wurden.<br />

Insgesamt sind die Unterschiede zwischen den Prognosen und den aktuellen Werten im<br />

stationären Bereich jedoch nicht so gravierend wie im ambulanten Bereich.<br />

Abb. 77 Pflegebedürftige ab 60 Jahren in Baden-Württemberg im Jahr 2010<br />

A. Pflegebedürftige<br />

in Privathaushalten<br />

(Sach- und Kombileistungen)<br />

B. Pflegebedürftige<br />

in Pflegeheimen<br />

Pflegebedürftige ab 60 Jahren in Baden-Württemberg<br />

Hochrechnung des Landespflegeplans<br />

2000 für das Jahr 2010 nach den<br />

Verfahren 90<br />

Infratest94<br />

ungewichtet<br />

Infratest94<br />

gewichtet<br />

82<br />

Pflegestatistik98 Anzahl<br />

Aktuelle Werte lt.<br />

Pflegestatistik 2001 91<br />

Prozentualer<br />

Anteil der ab<br />

60jährigen<br />

29.290 28.545 31.910 40.838 93,5 %<br />

67.200 64.120 66.610 63.685 95,1 %<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

87 Sozialministerium Baden-Württemberg: Landespflegeplan 2000 Baden-Württemberg. Teil 1: Pflegebedarf in Baden-<br />

Württemberg. Derzeitiger Stand und zukünftige Entwicklung. S. 60, Tabelle 35.<br />

88 Vgl. Abb. 76.<br />

89 Vgl. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Pflegestatistik 2001.<br />

90 Annahme: 19,7 % der Pflegebedürftigen in Privathaushalten insgesamt nehmen Sach- und Kombileistungen in<br />

Anspruch (Vgl. hierzu Sozialministerium Baden-Württemberg: Landespflegeplan 2000 Baden-Württemberg. Teil 1:<br />

Pflegebedarf in Baden-Württemberg. Derzeitiger Stand und zukünftige Entwicklung. S. 60, Tabelle 35).<br />

91 Vgl. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Pflegestatistik 2001.


Nicht berücksichtigt in den im Landespflegeplan 2000 ausgewiesenen Prognosewerten wie<br />

auch in den Werten des Statistischen Landesamtes sind ältere Menschen, die nicht im Sinne<br />

des SGB XI pflegebedürftig sind, jedoch unabhängig davon Leistungen von ambulanten<br />

Diensten und stationären Einrichtungen in Anspruch nehmen. Die Studie zur <strong>Personalsituation</strong><br />

zeigt auf, dass insbesondere die Zahl der Personen, die ausschließlich<br />

behandlungspflegerische, hauswirtschaftliche und/oder betreuerische Leistungen bei<br />

ambulanten Diensten abrufen, nicht unerheblich ist 92 .<br />

3.1.2. Familiäre Unterstützungspotenziale<br />

Familiäre Unterstützungspotenziale, d. h. der Anteil von Familienangehörigen, die<br />

Pflegeleistungen erbringen sowie der Umfang der erbrachten Leistungen, beeinflussen die<br />

Inanspruchnahme von professionellen Dienstleistungen und damit auch den Personalbedarf<br />

in ambulanten und stationären <strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen.<br />

"Die häusliche Pflege wird derzeit zu fast drei Vierteln von Personen, die zu den<br />

Pflegebedürftigen in einem engen verwandtschaftlichen Verhältnis stehen […], erbracht" 93 .<br />

Bei Pflegebedürftigen der Altersgruppe zwischen 65 und 79 Jahren leisten in erster Linie die<br />

Lebenspartner die Pflege (in 61 % der Fälle). Töchter oder Schwiegertöchter sind nur in 30 %<br />

der Fälle Hauptpflegeperson. Bei den Pflegebedürftigen im Alter ab 80 Jahren verlagert sich<br />

die Pflege von den Lebenspartnern auf die Töchter/Schwiegertöchter. Nur noch in 17 % der<br />

Fälle wird die pflegerische Unterstützung hauptsächlich durch den Lebenspartner geleistet, in<br />

61 % der Fälle dagegen durch die Töchter/Schwiegertöchter. 94<br />

Bis zum Jahr 2030 ist aufgrund von soziodemographischen Veränderungen nicht von einer<br />

Abnahme des familiären Hilfepotenzials für Pflegebedürftige auszugehen 95 . So wird für Baden-<br />

Württemberg mit einer Zunahme des Anteils der Paarhaushalte im Vergleich zum Anteil der<br />

allein lebenden älteren Frauen gerechnet, was sich positiv auf das familiäre<br />

Unterstützungspotenzial auswirken kann 96 .<br />

Unsicher ist, inwieweit die Töchter und Schwiegertöchter infolge einer zunehmenden<br />

Erwerbstätigkeit und Mobilität die Unterstützung in dem bisherigen Umfang leisten können. Die<br />

92 Vgl. Kapitel 2.2.1.2. Angebots- und Kundenstruktur.<br />

93 Deutscher Bundestag: Schlussbericht der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel – Herausforderungen<br />

unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik". S. 237.<br />

94 Vgl. Sozialministerium Baden-Württemberg: Landespflegeplan 2000 Baden-Württemberg. Teil 1: Pflegebedarf in<br />

Baden-Württemberg. Derzeitiger Stand und zukünftige Entwicklung. S. 62 – 63.<br />

95 Deutscher Bundestag: Schlussbericht der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel – Herausforderungen<br />

unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik". S. 237 – 240.<br />

96 Vgl. Sozialministerium Baden-Württemberg: Landespflegeplan 2000 Baden-Württemberg. Teil 1: Pflegebedarf in<br />

Baden-Württemberg. Derzeitiger Stand und zukünftige Entwicklung. S. 62 – 63.<br />

83


InterviewpartnerInnen gehen hier größtenteils von einem Rückgang der familiären<br />

Hilfepotenziale aus. Die Annahme, dass eine steigende Erwerbstätigkeit der Frauen sich<br />

mindernd auf informelle Pflegeleistungen auswirkt, wurde in unterschiedlichen Szenarien von<br />

Blinkert/Klie 97 untersucht. Dabei wurde deutlich, dass eine steigende Erwerbsbeteiligung der<br />

Frauen zu einer erheblichen Verminderung des familiären Pflegepotenzials sowie zu einer<br />

höheren Heimquote und stärkeren Inanspruchnahme von Leistungen ambulanter<br />

Pflegedienste führt 98 .<br />

In welchem Umfang dabei die Inanspruchnahme professioneller Leistungen ansteigt, hängt<br />

maßgeblich von politischen Rahmenbedingungen u. a. zur Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf ab 99 .<br />

3.1.3. Art und Grad der Pflegebedürftigkeit<br />

Wie bereits erwähnt, tritt das Risiko der Pflegebedürftigkeit vor allem im hohen Alter auf.<br />

Erfolge im Gesundheitswesen (Prävention, Rehabilitation, bessere Versorgung chronisch<br />

Kranker) können sich auf Art und Grad der Pflegebedürftigkeit sowie auf die Zahl der<br />

Pflegebedürftigen positiv auswirken, unklar ist jedoch, in welchem Umfang. Unter den<br />

Entstehungsursachen für Pflegebedürftigkeit nehmen demenzielle Erkrankungen einen<br />

vorderen Rang ein. Derzeit liegen bei fast der Hälfte der Pflegebedürftigen in<br />

Privathaushalten psychische Veränderungen oder geistige Behinderungen in einem Ausmaß<br />

vor, welches eine Anleitung oder Beaufsichtigung bei der Ausführung der alltäglichen<br />

Verrichtungen notwendig macht. Demenz gilt dabei auch als eine entscheidende Ursache<br />

für die Aufnahme in eine stationäre <strong>Altenhilfe</strong>einrichtung. 100<br />

Nach einer Studie des Sozialministeriums Baden-Württemberg 1997/1998 sind in stationären<br />

<strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen 59 % der BewohnerInnen an einer mittelschweren bis schweren<br />

Demenz erkrankt. Insgesamt geht der Landespflegeplan 2000 Baden-Württemberg im Jahr<br />

2010 von ca. 146.000 demenziell erkrankten Menschen in Baden-Württemberg aus. 101<br />

97 Vgl. Blinkert/Klie: Zukünftige Entwicklung des Verhältnisses von professioneller und häuslicher Pflege bei<br />

differierenden Arrangements und privaten Ressourcen bis zum Jahr 2050.<br />

98 Vgl. Blinkert/Klie: Zukünftige Entwicklung des Verhältnisses von professioneller und häuslicher Pflege bei<br />

differierenden Arrangements und privaten Ressourcen bis zum Jahr 2050. S. 48 ff.<br />

99 Vgl. Blinkert/Klie: Zukünftige Entwicklung des Verhältnisses von professioneller und häuslicher Pflege bei<br />

differierenden Arrangements und privaten Ressourcen bis zum Jahr 2050. S. 81 ff.<br />

100 Deutscher Bundestag: Schlussbericht der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel – Herausforderungen<br />

unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik". S. 233 ff.<br />

101 Sozialministerium Baden-Württemberg: Landespflegeplan 2000 Baden-Württemberg, Teil 3: Stationäre Pflege in<br />

Einrichtungen der <strong>Altenhilfe</strong>. S. 36 ff.<br />

84


Die befragten ambulanten Pflegedienste und stationären Pflegeeinrichtungen sind ebenfalls<br />

der Ansicht, dass der Anteil Demenzkranker wie auch der Anteil Hochaltriger und somatisch<br />

Schwer- und Schwerstpflegebedürftiger steigen wird.<br />

Abb. 78 Von den Leitungskräften der ambulanten und stationären Einrichtungen erwartete<br />

Veränderungen hinsichtlich der Kundenstruktur<br />

steigender Anteil Demenzkranker<br />

steigender Anteil somatisch Schwer- und<br />

Schwerstpflegebedürftiger<br />

steigender Anteil Hochaltriger<br />

85<br />

68,8<br />

71,7<br />

72,9<br />

89,0<br />

93,1<br />

92,4<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent<br />

ambulante Pflegedienste (n = 145) stationäre Pflegeeinrichtungen (n = 144)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Art und Grad der Pflegebedürftigkeit stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit der<br />

quantitativen wie auch der qualitativen Personalausstattung. Der Umgang mit demenziell<br />

erkrankten Menschen erfordert sowohl eine entsprechende Fachlichkeit der MitarbeiterInnen<br />

als auch eine umfangreichere Personalbesetzung 102 . In Baden-Württemberg ist seit dem<br />

01. Januar 2003 ein neuer Rahmenvertrag für vollstationäre Pflege in Kraft getreten 103 . In<br />

diesem Rahmenvertrag wird unter bestimmten Voraussetzungen ein erhöhter<br />

Personalschlüssel für die Betreuung von schwer Demenzkranken ermöglicht 104 .<br />

3.1.4. Erwartungen und Zahlungsbereitschaft der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen<br />

Die Erwartungen der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen wie auch die<br />

Zahlungsbereitschaft sind mit entscheidend dafür, ob und in welchem Umfang die<br />

professionellen Leistungsangebote von ambulanten und stationären <strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen<br />

in Anspruch genommen werden. Sie üben folglich auch einen nicht zu unterschätzenden<br />

102 Vgl. hierzu auch Deutscher Bundestag: Schlussbericht der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel –<br />

Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik". S. 243 – 244.<br />

103 Vgl. Rahmenvertrag für vollstationäre Pflege gemäß § 75 Abs. 1 SGB XI für das Land Baden-Württemberg. In Kraft<br />

getreten am 01.01.03.<br />

104 Vgl. § 17 Abs. 3 Rahmenvertrag für vollstationäre Pflege gemäß § 75 Abs. 1 SGB XI für das Land Baden-<br />

Württemberg. In Kraft getreten am 01.01.03.


Einfluss auf den in den Einrichtungen erforderlichen Personalbedarf aus. Aus diesem Grund<br />

wurden die InterviewpartnerInnen zu ihrer Einschätzung zu den Erwartungen und der<br />

Zahlungsbereitschaft der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen befragt.<br />

Die GesprächspartnerInnen merken hierzu zunächst an, dass ihrer Meinung nach den<br />

Pflegebedürftigen wie auch ihren Angehörigen derzeit nur in begrenztem Umfang<br />

Wahlfreiheit bzw. Wahlmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Die Gründe hierfür werden in der<br />

fehlenden Markttransparenz und Konsumentensouveränität gesehen. Im Bereich der<br />

stationären Pflege werden die fehlenden Wahlmöglichkeiten auf einen begrenzten<br />

Wettbewerb zwischen den Einrichtungen sowie auf ein durch die Objektförderung<br />

vorgegebenes Angebot mit ähnlichen Wohnstandards zurückgeführt. Nahezu alle Befragten<br />

sprechen sich vor diesem Hintergrund für eine stärkere Ausdifferenzierung der Angebote aus,<br />

welche den Betroffenen in verstärktem Umfang Wahlmöglichkeiten bieten würde. "Eine<br />

stärkere Ausdifferenzierung des Angebots mit den damit verbundenen Wahlmöglichkeiten<br />

entspräche der heutigen Gesellschaft, in der sich Reiche mehr leisten können, wie auch dem<br />

Grundsatz einer selbst bestimmten Lebensführung. Wichtig sei hierbei, dass den Betroffenen<br />

eine Grundsicherung gewährleistet wird" 105 .<br />

Insgesamt besteht die Auffassung, dass die Betroffenen künftig souveräner und<br />

selbstständiger professionelle Leistungen in Anspruch nehmen und kritischer und<br />

anspruchsvoller sein werden.<br />

Im Hinblick auf die ansteigende Anzahl demenziell erkrankter, alter, pflegebedürftiger<br />

Menschen werden zunehmend die Angehörigen als Kunden und Nachfrager betrachtet.<br />

Übereinstimmend sind die Befragten auch der Auffassung, dass das Qualitätsbewusstsein wie<br />

auch das Preis-Leistungs-Bewusstsein derzeit ansteigen und noch zunehmen werden. Dabei<br />

wird mehrfach betont, dass die Akzeptanz von Preisen und höheren Kosten eng mit der<br />

Leistungs- und Kosten-Transparenz zusammenhängt und die professionellen Leistungsanbieter<br />

hier Einwirkungsmöglichkeiten haben. "Leistungen müssen erfahrbar und kontrollierbar sein.<br />

Die Akzeptanz für Preise muss und kann gewonnen werden" 106 .<br />

Nach Einschätzung der InterviewpartnerInnen sind zum Thema Zahlungsbereitschaft<br />

grundsätzlich keine zu verallgemeinernden Aussagen möglich. Zahlungsbereitschaft sei eine<br />

Frage des Einzelfalls wie auch der für den Kunden erkennbaren Kausalität.<br />

105 Zitat von Herrn Köchling, Der PARITÄTISCHE Landesverband Baden-Württemberg e. V. (DPWV).<br />

106 Zitat von Herrn Hörrmann, Vorsitzender des Landesseniorenrates Baden-Württemberg.<br />

86


Folgende allgemeine Entwicklungstendenzen werden vermerkt:<br />

� Teilweise wird in Frage gestellt, inwieweit auch bei einer derzeit guten, eher besseren,<br />

Vermögenssituation der älteren Generation das Geld für eine gute Pflege und bessere<br />

Standards eingesetzt wird und ob nicht das Sparen für "schlechtere Zeiten und die Enkel"<br />

dominiert.<br />

� Teilweise wird eine positive Entwicklung der Zahlungsbereitschaft in Abhängigkeit von<br />

überzeugenden Angeboten bei bestimmten Personengruppen für möglich gehalten.<br />

� Bei demenziell erkrankten pflegebedürftigen Menschen wird bei Neuaufnahmen die<br />

Zahlungsbereitschaft im Hinblick auf die schwierige Versorgungssituation zu Hause<br />

insgesamt höher eingeschätzt.<br />

3.1.5. Konzeptionelle Entwicklung, Art des Leistungsangebots<br />

Die Konzeptentwicklung wie auch die Weiterentwicklung der Angebotsstruktur in der<br />

<strong>Altenhilfe</strong> beeinflussen den quantitativen und qualitativen Personalbedarf in ambulanten und<br />

stationären <strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen. Die Determinanten einer Einrichtungskonzeption und der<br />

Zusammenhang zwischen den Leistungen und dem erforderlichen Personalbedarf werden in<br />

folgender Abbildung beispielhaft für eine stationäre <strong>Altenhilfe</strong>einrichtung dargestellt.<br />

Abb. 79 Determinanten einer Einrichtungskonzeption und ihre wechselseitigen<br />

Zielgruppe:<br />

Bedarf,<br />

Interessen und<br />

Erwartungen<br />

der Pflegebedürftigen<br />

Beziehungen<br />

Ziele Leistungsbeschreibung<br />

quantitativ/<br />

qualitativ<br />

Realisierungsmöglichkeiten,<br />

Rahmenbedingungen, Umfeld<br />

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen; Arbeiterwohlfahrt<br />

Bezirksverband Oberbayern e. V. (Hrsg.): Kooperation von Hauswirtschaft und Pflege in stationären Einrichtungen<br />

der <strong>Altenhilfe</strong>. Ein Leitfaden zur Schnittstellengestaltung. S. 13.<br />

87<br />

Personalbedarf/<br />

-ausstattung<br />

Raumbedarf/ -<br />

ausstattung<br />

Organisation


Die Leistungen einer <strong>Altenhilfe</strong>einrichtung sollten sich sowohl in quantitativer als auch in<br />

qualitativer Hinsicht an den Bedarfen der Pflegebedürftigen orientieren. Die Leistungen<br />

bestimmen dann ihrerseits den Raumbedarf und die Raumausstattung wie auch den<br />

erforderlichen Personalbedarf und die Betriebsorganisation. Was konzeptionell umgesetzt und<br />

realisiert werden kann, wird allerdings auch stark von den übergeordneten Zielen der<br />

Einrichtung und von den rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen wie auch dem<br />

Umfeld und hier insbesondere den Schnittflächen zu anderen Einrichtungen des Gesundheits-<br />

und Sozialbereichs beeinflusst. 107<br />

Folgende Entwicklungstendenzen werden von den GesprächspartnerInnen bezüglich der<br />

Konzeptentwicklung gesehen:<br />

Vernetzung der Angebote im Bereich der <strong>Altenhilfe</strong> und Schnittstellenmanagement zu den<br />

Institutionen des Gesundheitsbereichs (Arztpraxen, Krankenhäuser)<br />

Eine stärkere Vernetzung der Angebote im Bereich der <strong>Altenhilfe</strong> und zu den Institutionen des<br />

Gesundheitsbereichs wird von den GesprächspartnerInnen für erforderlich gehalten 108 . Das<br />

Schnittstellen- bzw. Schnittflächenmanagement zu den Krankenhäusern gewinne durch die<br />

Einführung der DRG´s eine zunehmende Bedeutung. Wenngleich die Auswirkungen der<br />

DRG´s in ihrer Intensität für die <strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen von den InterviewpartnerInnen<br />

unterschiedlich bewertet werden, besteht übereinstimmend die Auffassung, dass die<br />

PatientInnen durch die Einführung der DRG´s mit einem größeren medizinischen und<br />

behandlungspflegerischen Bedarf nach Hause entlassen werden. Dies wirke sich vor allem<br />

auf die ambulanten Dienste und deren Leistungsspektrum aus. Eine Zusammenarbeit von<br />

ambulanten Diensten mit Krankenhäusern wie auch ein Casemanagement werden deshalb<br />

von einzelnen GesprächspartnerInnen als zukunftsweisend erachtet. Eine qualifizierte<br />

Versorgung der PatientInnen sei im Hinblick auf die Einführung der DRG´s nur durch eine<br />

professionelle Steuerung der Leistungen zwischen den Krankenhäusern und den<br />

nachstationären Partnern möglich. "In diesem Zusammenhang gewinnt das Aufnahme- und<br />

Entlassungsmanagement sowie die Zusammenarbeit mit nachstationären Partnern (Reha,<br />

ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen) einen hohen Stellenwert" 109 .<br />

107 Vgl. Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen; Arbeiterwohlfahrt<br />

Bezirksverband Oberbayern e. V. (Hrsg.): Kooperation von Hauswirtschaft und Pflege in stationären Einrichtungen der<br />

<strong>Altenhilfe</strong>. Ein Leitfaden zur Schnittstellengestaltung. S. 12.<br />

108 Vgl. hierzu auch Deutscher Bundestag: Schlussbericht der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel –<br />

Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik". S. 251 – 253.<br />

109 Zitat von Herrn Kontermann, Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft e. V. (BWKG).<br />

88


Flexibilisierung der Angebote von ambulanten Diensten und stationären<br />

<strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen<br />

Einige GesprächspartnerInnen treten ferner für eine stärkere Flexibilisierung der Angebote von<br />

ambulanten Diensten und stationären <strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen ein. Angebotsformen zwischen<br />

ambulanten und stationären <strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen, wie z. B. ambulant betreute<br />

Wohngemeinschaften, werden als besonders zukunftsträchtig eingeschätzt. Einer weiteren<br />

Verbreitung dieser "Zwischenangebote" stünden derzeit allerdings noch die rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen des SGB XI sowie des Heimgesetzes und der dazugehörenden<br />

Verordnungen entgehen. Hier wird Änderungsbedarf in den Vorgaben der<br />

Heimpersonalverordnung gesehen 110 .<br />

Stärkere Ausrichtung der Dienstleistungsqualität am Kunden<br />

Wenngleich in den vergangenen Jahren die Dienstleistungsqualität der<br />

<strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen weiter entwickelt wurde, bemängeln mehrere<br />

GesprächspartnerInnen die nach wie vor zu geringe Bewohner- und Angehörigenorientierung<br />

und sehen hier weiterhin Handlungsbedarf.<br />

Vorrang der häuslichen Pflege<br />

Der in § 3 des SGB XI formulierte "Vorrang ambulant vor stationär" wird von den hierzu<br />

befragten InterviewpartnerInnen wie folgt ausgelegt und relativiert:<br />

� Grundsätzlich wird der Vorrang der häuslichen Pflege als richtig bewertet, da er dem<br />

Wunsch der Betroffenen entspräche.<br />

� Der Vorrang häuslicher Pflege stöße jedoch in Abhängigkeit von der häuslichen Struktur<br />

und Familiensituation an seine Grenzen.<br />

� Der Vorrang häuslicher Pflege müsse die Leitlinie in der Entwicklung von Konzepten sein,<br />

solle jedoch keine Abwertung der stationären Leistungsangebote beinhalten.<br />

� Die Wahl der jeweiligen Angebotsform für den einzelnen Betroffenen dürfe keine<br />

moralische Frage sein, sondern solle an der individuellen Situation ausgerichtet werden.<br />

� Der Vorrang häuslicher Pflege beinhalte keine Kostenersparnis.<br />

Mehrere InterviewpartnerInnen weisen darauf hin, dass der Vorrang häuslicher Pflege zwar<br />

vielfach postuliert würde, die Politik jedoch entgegengesetzt wirke. Als Beispiele werden in<br />

diesem Zusammenhang die fehlenden Rehabilitationsangebote im ambulanten Bereich wie<br />

auch die von Ländern und Kommunen praktizierte Förderpolitik benannt.<br />

110 Vgl. Kapitel 3.1.9. Finanzierung der Angebote und politische Rahmenbedingungen.<br />

89


Weiterentwicklung der ambulanten Dienste<br />

Für die Weiterentwicklung der ambulanten Dienste wird folgender Handlungsbedarf gesehen:<br />

� Verbreiterung der Leistungspalette<br />

Verschiedene InterviewpartnerInnen von Seiten der Betroffenenorganisationen wie auch<br />

der Verbände der Einrichtungsträger betrachten die Leistungspalette der ambulanten<br />

Dienste als nicht ausreichend und bedarfsgerecht. Als defizitär werden dabei die<br />

Nachtabdeckung, Betreuungsleistungen für demenziell erkrankte Menschen<br />

(Ganztagesbetreuung) wie auch Entlastungsangebote für Angehörige benannt 111 . Ferner<br />

müssten Angehörige von Pflegebedürftigen von den professionellen Diensten als Partner<br />

betrachtet und behandelt werden. In diesem Zusammenhang wird auch die mit dem<br />

SGB XI verbundene Finanzierung über Leistungsmodule von einzelnen<br />

GesprächspartnerInnen problematisiert. Mit Einführung der Pflegeversicherung sei<br />

letztendlich die "kommunale Fürsorge auf der Strecke geblieben, es wird derzeit nur<br />

erbracht, was abrechenbar ist, sozialpflegerische, kommunikative und<br />

lebensweltorientierte Aspekte bleiben außen vor" 112 .<br />

� Nachfrageentwicklung der bestehenden pflegerischen und hauswirtschaftlichen<br />

Leistungsbereiche<br />

Eine zunehmende Nachfrage erwarten die InterviewpartnerInnen größtenteils bei den<br />

hauswirtschaftlichen und betreuerischen Leistungen. Dem Alltagsmanagement und<br />

niederschwelligen hauswirtschaftlichen Leistungen wird von der Mehrzahl der Befragten<br />

ebenfalls eine zunehmende Bedeutung beigemessen. Im Hinblick auf die Einführung der<br />

DRG´s in Krankenhäusern und der damit verbundenen früheren Entlassung der<br />

PatientInnen wird von mehreren InterviewpartnerInnen auch ein zunehmender Bedarf an<br />

behandlungspflegerischen Leistungen erwartet. Hier sei allerdings abzuwarten, inwieweit<br />

die Krankenhäuser diesen Bedarf durch die Gründung von ambulanten Diensten und<br />

Einrichtungen der Übergangspflege selbst abdecken werden. Einzelne<br />

GesprächspartnerInnen hielten es in diesem Zusammenhang für unabdingbar, dass die<br />

ambulanten Dienste die Vernetzung mit den Krankenhäusern aktiv in Angriff nehmen und<br />

ihr Angebot spreizen und spezialisieren 113 .<br />

Die Mehrzahl der Leitungskräfte der befragten Dienste sieht eine steigende Nachfrage in<br />

den Bereichen<br />

- pflegerische Leistungen (77,2 % der 145 Dienste)<br />

111 Vgl. hierzu auch Deutscher Bundestag: Schlussbericht der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel –<br />

Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik". S. 243 – 244.<br />

112 Zitat von Herrn Brucker, Medizinischer Dienst der Spitzenverbände der Krankenkassen e. V. (MDS).<br />

113 Vgl. hierzu auch Deutscher Bundestag: Schlussbericht der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel –<br />

Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik". S. 251 – 253.<br />

90


- hauswirtschaftliche Leistungen (65,5 % der 145 Dienste)<br />

- Betreuungsangebote (69,0 % der 145 Dienste)<br />

- niederschwellige Angebote, insbesondere für Demenzkranke (72,4 % der 145 Dienste).<br />

Mehrere Dienste sehen – wie auch die InterviewpartnerInnen – bei den pflegerischen<br />

Leistungen insbesondere einen zusätzlichen Bedarf an behandlungspflegerischen<br />

Maßnahmen im Zuge der Einführung der DRG`s.<br />

Bei Spezialangeboten für Selbstzahler erwarten lediglich 21,4 % der Leitungskräfte der<br />

befragten ambulanten Dienste eine steigende Nachfrage, der Großteil geht hier von<br />

einer gleich bleibenden Nachfrage aus (37,2 %).<br />

Weiterentwicklung der stationären Pflegeeinrichtungen<br />

� Qualifizierung und Professionalisierung der Angebote<br />

Eine weitere Qualifizierung und Professionalisierung der Angebote von stationären<br />

<strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen halten alle GesprächspartnerInnen für unabdingbar. Als<br />

besonders zukunftsträchtig werden von der Mehrzahl der GesprächspartnerInnen<br />

kleinräumige und wohnortnahe Angebote sowie eine demenzspezifische Qualifizierung<br />

der Angebote 114 erachtet. Generell wird auch die Bedeutung der Wohn- und<br />

Lebensfeldorientierung betont. Vor diesem Hintergrund werden Wohngruppen- und<br />

Hausgemeinschaftskonzepte grundsätzlich positiv bewertet. Wichtig sei es, dass<br />

unterschiedliche Ansätze ausprobiert werden und die Betriebsorganisation den<br />

konzeptionellen Zielen angepasst wird. Für die Umsetzungen dieser neueren<br />

Konzeptionen wird eine Anpassung der bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

als empfehlenswert und notwendig erachtet 115 . Die Zukunft der herkömmlichen<br />

Pflegeheime wird vor dem Hintergrund der neueren konzeptionellen Entwicklungen in<br />

Richtung Wohngruppen- und Hausgemeinschaftskonzepte unterschiedlich eingeschätzt:<br />

Die Bandbreite der Einschätzungen bezüglich der Zukunft der herkömmlichen<br />

Altenpflegeheime geht bei den Befragten von "herkömmliche Pflegeheime werden<br />

zurückgehen, haben keine Zukunft" 116 bis hin zu "Haus- und Wohngemeinschaftskonzepte<br />

werden nur von engagierten Trägern bei Neubauten aufgegriffen" 117 .<br />

Ferner wird von den GesprächspartnerInnen eine stärkere zielgruppenorientierte<br />

Spezialisierung und Professionalisierung als notwendig erachtet. Als wichtige Zielgruppen<br />

werden benannt:<br />

114 Vgl. hierzu auch Deutscher Bundestag: Schlussbericht der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel –<br />

Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik". S. 243 – 244.<br />

115 Vgl. Kapitel 3.1.9. Finanzierung der Angebote und politische Rahmenbedingen.<br />

116 Zitat von Herrn Fussek, Vereinigung Integrationsförderung e. V. (VIF).<br />

117 Zitat von Herrn Dr. Schmidt, Deutsches Zentrum für Altersfragen (DZA).<br />

91


- demenziell erkrankte pflegebedürftige Menschen<br />

- Wachkomapatienten<br />

- stark somatisch pflegebedürftige, sterbende Menschen.<br />

Für die Zielgruppe der stark somatisch pflegebedürftigen Menschen wird ein<br />

Qualifizierungsbedarf bezüglich der Verwirklichung des Hospizgedankens, der<br />

Palliativmedizin sowie der Behandlungspflege für die stationären Pflegeeinrichtungen<br />

definiert.<br />

Für die Zielgruppe der demenziell erkrankten Menschen wird eine Qualifizierung der<br />

Betreuungsangebote im Hinblick auf die unterschiedlichen Ausprägungsformen von<br />

Demenz, eine umfassende Qualifizierung des Personals im Umgang mit demenziell<br />

erkrankten Menschen sowie teilweise eine Änderung der bestehenden<br />

Berufsgruppenkonzeption von Pflegeeinrichtungen benannt 118 .<br />

Die Frage nach integrativen versus segregativen Konzepten in der Betreuung von<br />

demenziell erkrankten pflegebedürftigen Menschen wird von den<br />

GesprächspartnerInnen unterschiedlich diskutiert. Einzelne GesprächspartnerInnen<br />

favorisieren eindeutig segregative Konzepte: "Integrative Konzepte funktionieren nicht –<br />

weder für das Personal noch für die BewohnerInnen" 119 . Die Mehrzahl der Befragten<br />

halten für eine abschließende Bewertung die Evaluation der Erfahrungen aus der<br />

Umsetzung von unterschiedlichen Konzepten für notwendig. Nach Auffassung<br />

verschiedener InterviewpartnerInnen aus Baden-Württemberg sind segregative und<br />

integrative Konzepte auch im Kontext zum Leitziel der wohnortnahen Versorgung in<br />

Baden-Württemberg zu sehen.<br />

� Tages- und Nachtpflege<br />

Vor allem die Tagespflege wird als wichtiges Angebot für leicht demenziell erkrankte<br />

Menschen sowie als wichtiges Entlastungsangebot für deren Angehörige bewertet. Die<br />

Akzeptanz und der Bekanntheitsgrad speziell von Tagespflegeeinrichtungen seien stark<br />

angestiegen. Als problematisch werden die Preishöhe und die Finanzierbarkeit der<br />

bestehenden Angebote genannt.<br />

Angebote für ältere MigrantInnen<br />

Derzeit nehmen ältere MigrantInnen professionelle Pflegeleistungen nur in geringem Maße in<br />

Anspruch. Die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen MigrantInnen sind durch ein<br />

118 Vgl. hierzu auch Deutscher Bundestag: Schlussbericht der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel –<br />

Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik". S. 243 – 244.<br />

119 Zitat von Herrn Pawletko, Freunde alter Menschen e. V..<br />

92


hohes Maß an Solidarität gekennzeichnet, das sowohl eine erhöhte Pflegebereitschaft der<br />

Angehörigen als auch ein ausgeprägtes Bedürfnis der älteren MigrantInnen nach Betreuung<br />

im Rahmen der Familie nach sich zieht. Aufgrund der kommenden Veränderungen der<br />

ausländischen Bevölkerung in der demographischen Struktur und in den familiären<br />

Beziehungen ist jedoch damit zu rechnen, dass die Nachfrage nach professionellen Hilfen<br />

durch MigrantInnen zunimmt. 120<br />

Sowohl die zu diesem Thema befragten ExpertInnen als auch die Enquête-Kommission sind<br />

sich darin einig, dass das Angebot auf die spezifischen Bedarfe der MigrantInnen abgestimmt<br />

sein muss 121 . Die InterviewpartnerInnen sprechen sich dabei für eine vorrangig integrative<br />

Versorgung älterer MigrantInnen aus.<br />

Die zukünftig voraussichtlich stärkere Inanspruchnahme professioneller Leistungen durch<br />

MigrantInnen stellt auch gewisse Anforderungen an das Personal. Die MitarbeiterInnen<br />

müssen sowohl sprachliche Kenntnisse als auch Kenntnisse zum kulturellen Hintergrund der<br />

MigrantInnen besitzen.<br />

3.1.6. Qualitätsstandards<br />

Qualitätsstandards – und hier insbesondere Strukturstandards – üben einen erheblichen<br />

Einfluss auf den qualitativen und quantitativen Personalbedarf von ambulanten und<br />

stationären <strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen aus. So wird beispielsweise der qualitative Personalbedarf<br />

in stationären Pflegeeinrichtungen maßgeblich durch die in der Heimpersonalverordnung<br />

enthaltenen Regelungen, wie z. B. die Fachkraftquote und die ständige Anwesenheit von<br />

einer Fachkraft im Nachtdienst bei Heimen mit pflegebedürftigen BewohnerInnen 122 ,<br />

bestimmt. Auch die Qualitätsvereinbarungen nach § 80 SGB XI enthalten Vorgaben<br />

bezüglich der erforderlichen Personalqualifikationen in der Pflege von ambulanten und<br />

stationären Pflegeeinrichtungen.<br />

Die Qualitätsstandards sollten nach Auffassung der überwiegenden Zahl der befragten<br />

ExpertInnen stärker an den Wünschen und Anforderungen der Betroffenen ausgerichtet<br />

werden. In diesem Zusammenhang wird von einzelnen GesprächspartnerInnen benannt, dass<br />

der Fokus insbesondere im Bereich der stationären Pflege nicht ausschließlich auf der<br />

Pflegequalität liegen sollte, sondern vielmehr auch die anderen Leistungsbereiche, wie z. B.<br />

120 Vgl. Deutscher Bundestag: Schlussbericht der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel –<br />

Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik". S. 244 – 245.<br />

121 Vgl. Deutscher Bundestag: Schlussbericht der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel –<br />

Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik". S. 244 – 245.<br />

122 Vgl. § 5 Heimpersonalverordnung.<br />

93


die Speisenversorgung, umfassen sollte. Ingesamt sind sich die Befragten darin einig, dass<br />

anstelle der Strukturqualität die Ergebnisqualität zunehmend ins Blickfeld rücken müsse.<br />

Ausführlich nehmen die GesprächspartnerInnen zu der aus ihrer Sicht notwendigen<br />

Qualifikation des Personals in ambulanten und stationären <strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen Stellung:<br />

Im Hinblick auf die als notwendig erachtete Qualifizierung in der Betreuung von demenziell<br />

erkrankten alten Menschen wären neben einer vorauszusetzenden persönlichen Qualifikation<br />

soziale Kompetenz und Basiswissen im Umgang mit demenziell erkrankten Menschen<br />

erforderlich. Diese Grundqualifikation sei nicht nur bei den Pflegekräften, sondern vielmehr bei<br />

allen MitarbeiterInnen der ambulanten und stationären <strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen, insbesondere<br />

auch bei den Hauswirtschaftskräften, unabdingbar. Daneben werden Fachkräfte für die<br />

Anleitung und das Coaching der MitarbeiterInnen als notwendig erachtet. Die in der<br />

Heimpersonalverordnung enthaltenen Vorgaben für Beschäftigte, die betreuende Tätigkeiten<br />

ausüben 123 , werden von der Mehrzahl der Befragten insbesondere in der Betreuung von<br />

demenziell erkrankten Menschen als überholt betrachtet: "Die Fachkraftquote macht v. a. im<br />

Dementenbereich keinen Sinn; die Nachtwache muss beispielsweise nicht unbedingt durch<br />

eine Fachkraft abgedeckt werden" 124 . Die GesprächspartnerInnen vertreten dabei die<br />

Auffassung, dass eine flexiblere Handhabung des Personaleinsatzes in Abhängigkeit von der<br />

Konzeption, dem daraus abgeleiteten Berufsgruppenkonzept und der jeweiligen<br />

Pflegesituation erstrebenswert sei. Auf jeden Fall sei die in § 5 enthaltene Fachkraftdefinition<br />

dahingehend zu hinterfragen, für welche Zielgruppe welche Qualifikation in der Betreuung<br />

benötigt wird. Ambivalent zeigen sich bei diesem Thema einzelne VertreterInnen der<br />

Verbände der Einrichtungsträger. Sie befürchten eine Dequalifizierungstendenz. In diesem<br />

Zusammenhang schlägt u. a. Herr Schneekloth vor, dass die Fachkraftquote<br />

konzeptabhängig definiert und eine Flexibilisierung der Fachkraftquote im Rahmen von<br />

Modellprojekten getestet werden soll.<br />

3.1.7. Arbeitsorganisation<br />

Zwischen dem Leistungsangebot der <strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen, der quantitativen und der<br />

qualitativen Personalausstattung und der Betriebsorganisation bestehen enge<br />

Wechselbeziehungen. Die Ausrichtung der im stationären Bereich favorisierten<br />

Wohngruppen- und Hausgemeinschaftskonzepte an den Leitzielen Alltagsorientierung und<br />

Normalität müsse sich auch im Berufsgruppenkonzept der Einrichtungen und in der<br />

Betriebsorganisation niederschlagen – so die überwiegende Meinung der hierzu Befragten.<br />

123 Vgl. § 5 Heimpersonalverordnung.<br />

124 Zitat von Herrn Pawletko, Freunde alter Menschen e. V..<br />

94


Das bisherige Berufsgruppenkonzept wird in der derzeit stattfindenden Fachdiskussion zu den<br />

zukünftigen Heimkonzepten kritisch hinterfragt. Hierzu ein Zitat aus "Pflege & Wohnen": "Die<br />

Einführung des Berufsgruppenkonzepts verhindert eine bedarfsbezogene flexible<br />

Personalmischung, und eine starre Fixierung auf eine Fachkraftquote ohne Nutzung der<br />

gegebenen Abweichmöglichkeiten nivelliert Prozesse einer Konzeptentwicklung, die sich<br />

leistungsdifferenziert spezifizieren (z. B. Normalisierungsprinzip in der Dementenbetreuung).<br />

Insbesondere der faktische Ausschluss von Fachkräften der Hauswirtschaft und Sozialen Arbeit<br />

stößt auf Bedenken." 125<br />

Insbesondere die befragten VertreterInnen von Betroffenenorganisationen sehen durch den<br />

Einbezug verschiedener Berufsgruppen in die Betreuung der pflegebedürftigen Menschen<br />

sowie in einer neuen Rolle der Pflegefachkräfte, die in der Anleitung, Kontrolle und Steuerung<br />

des Pflegeprozesses liege, eine Chance, dem Personalmangel im Bereich der<br />

Pflegefachkräfte wirkungsvoll zu begegnen und bei der Beibehaltung des derzeitigen<br />

Finanzierungsniveaus mehr Personal in der Betreuung der pflegebedürftigen alten Menschen<br />

einzusetzen.<br />

3.1.8. Ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement<br />

Als ehrenamtliche Tätigkeit ist die organisierte und unentgeltliche Mitarbeit in Verbänden,<br />

Vereinen, Kirchen, Gewerkschaften oder Parteien zu verstehen. Ehrenamtliche Tätigkeiten<br />

sind an keinen Arbeitsvertrag geknüpft, können aber durchaus mit Vereinbarungen<br />

verbunden sein. Das Ausüben ehrenamtlicher Tätigkeiten dient nicht dem Zwecke der<br />

Einkommenserzielung, aber Fahrtkostenerstattung, Aufwandsentschädigungen u. ä. können<br />

durchaus geleistet werden. 126<br />

Bürgerschaftliches Engagement wird vielfach als Sammelbegriff für die unterschiedlichen<br />

Arten des Engagements verwendet. Die Enquête-Kommission "Zukunft des Bürgerschaftlichen<br />

Engagements" versteht bürgerschaftliches Engagement als Engagement, das nicht an einen<br />

besonderen Bereich oder spezielle Aufgaben (z. B. politische, soziale) gebunden, sondern mit<br />

Einstellungen und Orientierungen (z. B. Mitverantwortung für andere) verknüpft ist. Die<br />

Definition der Bundesregierung geht in die gleiche Richtung. Hier wird unter<br />

125 Deutsches Zentrum für Altersfragen; Schmidt, Roland (Hrsg.): Pflege & Wohnen. Strategien zur Neuausrichtung.<br />

Hannover, 2000. S. 96 – 97.<br />

126 Vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Presse- und Informationsamt der<br />

Bundesregierung (Hrsg.): www.freiwillig.de / Kreft/Mielenz: Wörterbuch Soziale Arbeit, S. 150.<br />

95


ürgerschaftlichem Engagement Selbstverpflichtung und praktische Solidarität vor dem<br />

Hintergrund der Gemeinwohlorientierung verstanden. 127<br />

Grundsätzlich wird ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement als sinnvoll und<br />

notwendig bewertet. Professionelle Hilfe kann unterstützt und um weitere Facetten bereichert<br />

werden. Vorstellbar wäre auch, dass sich ehrenamtliches Engagement mindernd auf den<br />

Personalbedarf auswirken könnte. Auf diesem Hintergrund ist es notwendig, ehrenamtliches<br />

und bürgerschaftliches Engagement weiterhin zu fördern.<br />

Aus Sicht mehrerer GesprächspartnerInnen sei es weiterhin wichtig, dass die ehrenamtlichen<br />

HelferInnen seitens der Dienste bzw. Einrichtungen in der Ausübung ihrer Tätigkeit unterstützt<br />

und begleitet werden. Dies beinhalte auch, dass sie entsprechend ihrer Tätigkeit in gewissem<br />

Maße qualifiziert werden.<br />

Mehrere befragte ExpertInnen sind der Ansicht, dass das ehrenamtliche und<br />

bürgerschaftliche Engagement in Deutschland noch ausbaufähig sei. Insbesondere bei<br />

Frauen bestünde durchaus noch Potenzial.<br />

Zieht man den Enquête-Bericht "Demographischer Wandel – Herausforderungen unserer älter<br />

werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik" 128 heran, so werden darin Aussagen<br />

zur Entwicklung des Engagements von RentnerInnen gemacht: Heutige RentnerInnen seien in<br />

einer guten körperlichen, seelischen und geistigen Verfassung, gut materiell abgesichert und<br />

aktiv. Zudem wiesen sie im Durchschnitt ein höheres Bildungsniveau als früher auf und seien<br />

mehr im Austausch mit ihrer Umwelt. Daneben habe sich die nachberufliche Phase deutlich<br />

verlängert und bilde beinahe schon einen eigenständigen Lebensabschnitt, der zwischen 20<br />

und 30 Jahre andauern kann. Viele RentnerInnen würden zudem ein starkes persönliches<br />

Interesse an weiteren Tätigkeiten zeigen. Allerdings würden sie nicht einfach die<br />

Erwerbstätigkeit weiterführen wollen, sondern eher Tätigkeiten ausüben, die durch<br />

menschliche und zwischenmenschliche Qualität gekennzeichnet sind und Verantwortung für<br />

sich und andere übernehmen. Die Enquête-Kommission spricht hierbei auch von der<br />

Produktivität des Alters, die in folgende Arten unterschieden werden kann:<br />

� Individuelle Produktivität: Aufrechterhaltung der eigenen Unabhängigkeit und<br />

Selbstständigkeit.<br />

� Inter- und intragenerationelle Produktivität: Austauschbeziehungen zwischen Älteren und<br />

Jüngeren oder unter Älteren, soziale Unterstützungsleistungen, wie z. B. Kinderbetreuung.<br />

127 Vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Presse- und Informationsamt der<br />

Bundesregierung (Hrsg.): www.freiwillig.de / Deutscher Bundestag: Bericht der Enquête-Kommission "Zukunft des<br />

Bürgerschaftlichen Engagements. Bürgerschaftliches Engagement: auf dem Weg in eine zukunftsfähige<br />

Bürgergesellschaft.", Drucksache 14/8900, Juni 2002, S. 69 – 70.<br />

128 Vgl. Deutscher Bundestag: Schlussbericht der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel –<br />

Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik". S. 48 – 49.<br />

96


� Umfeld-Produktivität: ehrenamtliches Engagement.<br />

� Gesellschaftliche Produktivität: Selbstorganisation der Alten und deren politische<br />

Einflussnahme.<br />

Zu bemerken sei, dass bereits heute die ältere Generation in großem Umfang insbesondere<br />

familiäre Solidarität praktiziere, z. B. in Form von Kinderbetreuung.<br />

Im Falle des ehrenamtlichen Engagements scheint ein stärker projektorientiertes Engagement<br />

gegenüber einer dauerhaften Verpflichtung an Attraktivität zu gewinnen, da es dem Wunsch<br />

nach Selbstbestimmung/-organisation mehr entspräche. Grundsätzlich ist hierbei laut der<br />

Enquête-Kommission das Potenzial bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Bei entsprechenden<br />

Förderstrategien sei eine Ausweitung zu erwarten.<br />

Die Mehrheit der befragten ExpertInnen ist der Ansicht, dass Potenzial an ehrenamtlichem<br />

und bürgerschaftlichem Engagement vorhanden und weiter entwicklungsfähig sei, dass es<br />

aber professionelle Hilfen nicht ersetzen könne.<br />

3.1.9. Finanzierung der Angebote und politische Rahmenbedingungen<br />

Die Auswirkungen der Finanzierungsstruktur und der politischen Rahmenbedingungen auf die<br />

Konzeptentwicklung der <strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen, das Nachfrageverhalten und damit<br />

letztendlich auch auf den erforderlichen Personalbedarf in qualitativer und quantitativer<br />

Hinsicht sind unbestritten. So ist damit zu rechnen, dass die derzeit aufgrund der finanziellen<br />

Defizite diskutierten möglichen Veränderungen im Bereich des SGB XI in Abhängigkeit von der<br />

Zahlungsbereitschaft der Kunden die Inanspruchnahme von Leistungen und damit auch der<br />

Personalbedarf nachhaltig beeinflussen werden. Auch hinsichtlich bestehender Angebote ist<br />

ein Zusammenhang zwischen Finanzierung und Inanspruchnahme der Angebote<br />

festzustellen. Beispielsweise wird von einzelnen ExpertInnen angemerkt, dass die Finanzierung<br />

der Tagespflege nicht kostendeckend sei. Dementsprechend sei auch das Angebot an<br />

Tagespflegeplätzen relativ gering, obwohl aus Sicht der ExpertInnen durchaus ein Bedarf<br />

seitens der Betroffenen bestünde.<br />

Nachfolgend aufgelistet sind Veränderungen, die aus Sicht der befragten Personen<br />

notwendig und wünschenswert seien:<br />

97


Pflegeversicherung, SGB XI<br />

� Zusammenführung der Leistungen der Pflege- und der Krankenversicherung (an der<br />

Schnittstelle Pflege/Gesundheitswesen)<br />

� "Einführung von personengebundenen Budgets im ambulanten Bereich als dritte Variante<br />

zu Geld- und Sachleistungen, also einer Geldleistung zum Sachleistungseinkauf, als dritte<br />

Variante zu Geld- und Sachleistungen, um den sich ausdifferenzierenden<br />

Pflegearrangements mehr Optionalität und Steuerungskraft zu gewähren – im Bedarfsfall<br />

flankiert durch Casemanagementstrukturen" 129<br />

� Vereinheitlichung der Pflegesachleistungen in der ambulanten und stationären Pflege<br />

� Kürzung der Pflegesachleistungen für Pflegestufe 1 bei gleichzeitiger Aufstockung der<br />

Pflegesachleistungen Pflegestufe 3 im Bereich der stationären Pflege<br />

� Auflösung des engen Berufsgruppenkonzepts in der Pflegeversicherung, insbesondere im<br />

Bereich der stationären <strong>Altenhilfe</strong>.<br />

Heimpersonalverordnung<br />

� Neudefinition und Lockerung von § 5 "Beschäftigte für betreuende Tätigkeiten"<br />

insbesondere bezüglich Fachkraftdefinition und Nachtdienstabdeckung.<br />

Die Mehrzahl der InterviewpartnerInnen ist der Auffassung, dass die gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen den Trägern von <strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen zu wenig Flexibilität und<br />

Handlungsspielraum einräumen. Mehrfach wird in diesem Zusammenhang die<br />

Fachkraftdefinition und -quote genannt. Aber auch die Sektorentrennung der Bereiche<br />

ambulante und stationäre Pflege und Krankenhäuser würde die Personaldisposition<br />

erschweren. So müsse für jeden Bereich aufgrund der einschlägigen Vorschriften eine<br />

Pflegedienstleitung vorgehalten werden, beispielsweise auch für eine Übergangs- und<br />

Kurzzeitpflegeabteilung im Krankenhaus.<br />

Unterschiedliche Meinungen werden bezüglich der Förderung von ambulanten und<br />

stationären <strong>Altenhilfe</strong>angeboten durch Land und Kommunen vertreten. Einzelne<br />

InterviewpartnerInnen fordern von Land und Kommunen eine Förderung von derzeit<br />

brachliegenden Vernetzungs- und Koordinierungsaufgaben und des Casemanagements.<br />

Kontrovers wird die Investitionskostenförderung im Bereich der stationären Pflege diskutiert.<br />

Mehrere GesprächspartnerInnen außerhalb Baden-Württembergs sowie einzelne<br />

VertreterInnen der Verbände der Einrichtungsträger in Baden-Württemberg sprechen sich aus<br />

folgenden Gründen für eine Subjektförderung in Baden-Württemberg aus:<br />

129 Zitat von Herrn Dr. Schmidt, Deutsches Zentrum für Altersfragen (DZA).<br />

98


� Durch eine Subjektförderung würden den Kunden eine größere Angebotsvielfalt und<br />

damit umfangreichere Wahlmöglichkeiten gewährt.<br />

� Die Subjektförderung unterstütze gezielter sozial schwache Personen.<br />

� Die Subjektförderung hebe die Deckelung der Angebote in der stationären Pflege auf<br />

und fördere durch den verstärkten Wettbewerb Innovationen und eine bessere<br />

Dienstleistungsqualität.<br />

Die Fürsprecher der Objektförderung führen folgende Gründe für eine Beibehaltung an:<br />

� Die Objektförderung ermögliche dem Land und den beteiligten Akteuren eine inhaltliche<br />

und qualitative Steuerung des Angebots und sichere dadurch eine Grundversorgung im<br />

Bereich des Wohnens ab.<br />

� Sie verhindere Versorgungslücken, da Einrichtungsträger auch in unattraktive Bereiche<br />

einsteigen müssen.<br />

� Sie vermeide bei bestimmten Personen durch das subventionierte Heimentgelt<br />

Sozialhilfebedürftigkeit.<br />

� Sie verursache im Vergleich zur Subjektförderung einen geringeren Verwaltungsaufwand.<br />

Die von den ExpertInnen dargelegten Argumente zur Subjekt- und Objektförderung werden<br />

ebenfalls im Bericht der Enquête-Kommission aufgegriffen 130 .<br />

3.2. Bestimmungsfaktoren des Arbeitskräftepotenzials und ihre Entwicklung<br />

Aufgrund der demographischen Entwicklungen ist abzusehen, dass der Personalbedarf im<br />

<strong>Altenhilfe</strong>bereich in den nächsten Jahren steigen wird. Vor diesem Hintergrund stellt sich<br />

automatisch die Frage, ob dieser Personalbedarf durch das zur Verfügung stehende<br />

Arbeitskräftepotenzial gedeckt werden kann.<br />

Die Entwicklung des Arbeitskräftepotenzials wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst.<br />

Abb. 80 zeigt die wesentlichsten auf.<br />

130 Vgl. Deutscher Bundestag: Schlussbericht der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel –<br />

Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik". S. 253 – 255.<br />

99


Abb. 80 Bestimmungsfaktoren des Arbeitskräftepotenzials in der <strong>Altenhilfe</strong><br />

Wirtschaftliche<br />

Entwicklungen<br />

Attraktivität der<br />

Arbeitsplätze<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Im Folgenden wird die zu erwartende Entwicklung dieser Faktoren kurz beschrieben.<br />

3.2.1. Altersstruktur der Gesellschaft 131<br />

Die Altersstruktur der Gesellschaft beeinflusst den Umfang des zur Verfügung stehenden<br />

Arbeitkräftepotenzials wesentlich. In den kommenden Jahren wird eine zunehmende<br />

Alterung der Gesellschaft erwartet. Aufgrund des Geburtenrückgangs wird die Anzahl und<br />

der Anteil Jüngerer an der Gesamtbevölkerung sinken. Gleichzeitig wird die Lebenserwartung<br />

steigen, was zu einer steigenden Anzahl und einem zunehmenden Anteil an älteren<br />

Menschen führt. Zudem wird durch den Geburtenrückgang ein deutlicher<br />

Bevölkerungsrückgang erwartet. Es wird angenommen, dass im Jahr 2010 über 300.000<br />

Personen in Deutschland mehr sterben als geboren werden.<br />

Aufgrund dessen wird die Anzahl der Personen im erwerbsfähigen Alter und damit das<br />

Arbeitskräfteangebot sinken. Es wird aber erwartet, dass das Arbeitskräfteangebot aufgrund<br />

früherer geburtenstarker Jahrgänge zunächst nur gering absinkt. Allerdings wird eine Alterung<br />

der Erwerbspersonen zu bemerken sein.<br />

Altersstruktur<br />

der<br />

Gesellschaft<br />

Arbeitskräftepotenzial<br />

Gewinnung und<br />

Integration<br />

ausländischer<br />

ArbeitnehmerInnen Rahmenbedingungen<br />

der Ausbildung<br />

131 Vgl. Deutscher Bundestag: Schlussbericht der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel –<br />

Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik". S. 15 – 16.<br />

100<br />

Vereinbarkeit<br />

von Familie<br />

und Beruf<br />

Erwerbsbeteiligung<br />

von Frauen<br />

Politische<br />

Rahmenbedingungen


"Einer rapiden Verringerung des Arbeitskräfteangebotes kann also nur durch Maßnahmen zur<br />

weiteren Erhöhung der Erwerbsbeteiligung und/oder einer stärkeren Zuwanderung begegnet<br />

werden" 132 .<br />

Einzelne InterviewpartnerInnen sehen in der Tatsache, dass die Geburtenzahlen rückläufig<br />

sind, auch eine Chance für den <strong>Altenhilfe</strong>bereich. Aufgrund der abnehmenden Anzahl an<br />

Kindern und Jugendlichen wird der Bedarf an ErzieherInnen u. ä. vermutlich sinken. Diese<br />

Berufsgruppe könnte somit ein Potenzial für die <strong>Altenhilfe</strong> darstellen.<br />

Die Entwicklung der Altersstruktur hat wesentliche Auswirkungen auf den Umfang des<br />

Arbeitskräftepotenzials insgesamt. Doch auf die Frage, wie viele Arbeitskräfte für den<br />

<strong>Altenhilfe</strong>bereich gewonnen werden können, gibt sie keine Antwort. Das hängt im<br />

Wesentlichen von den Faktoren ab, die im Folgenden beschrieben werden.<br />

3.2.2. Wirtschaftliche Entwicklungen<br />

Ein weiterer Einflussfaktor stellt die wirtschaftliche Entwicklung dar. In den letzten Jahren hat<br />

sich ein tief greifender Wandel in den sektoralen Beschäftigungsstrukturen vollzogen.<br />

"Änderungen in den Produktions- und Fertigungsverfahren, zunehmende Automatisierung und<br />

Rationalisierung sowie die veränderte Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen haben<br />

zur Ausweitung des tertiären Sektors geführt" 133 . Zukünftig wird mit einer weiteren Ausweitung<br />

des Dienstleistungsbereichs gerechnet. V. a. für soziale, personenbezogene und<br />

unternehmensnahe Dienstleistungen wird ein starkes Wachstum prognostiziert. 134<br />

Der <strong>Altenhilfe</strong>bereich steht bezüglich der Gewinnung von Arbeitskräften in direkter Konkurrenz<br />

zu anderen Wirtschaftsbereichen. Bislang war zu bemerken, dass sich in Zeiten guter<br />

konjunktureller Lage, die Gewinnung von Arbeitkräften für den <strong>Altenhilfe</strong>bereich schwieriger<br />

gestaltete. Durch den erwarteten Rückgang an Erwerbspersonen insgesamt wird diese<br />

Konkurrenzsituation vermutlich noch verschärft. Deshalb stellt sich die Frage, wie die<br />

Attraktivität der Arbeitsplätze in der <strong>Altenhilfe</strong> für potenzielle Arbeitskräfte gesteigert werden<br />

kann.<br />

132 Deutscher Bundestag: Schlussbericht der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel – Herausforderungen<br />

unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik". S. 70.<br />

133 Deutscher Bundestag: Schlussbericht der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel – Herausforderungen<br />

unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik". S. 58.<br />

134 Vgl. Deutscher Bundestag: Schlussbericht der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel –<br />

Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik". S. 57 ff.<br />

101


3.2.3. Attraktivität der Arbeitsplätze<br />

Die Attraktivität eines Arbeitsplatzes machen verschiedene Aspekte aus. Ein wesentlicher<br />

Aspekt ist das Image des Berufsfeldes. Dies hat in den letzten Jahren aus unterschiedlichen<br />

Gründen erheblich gelitten. Das Image des Pflegeberufs müsse laut der ExpertInnen wieder<br />

verbessert werden, um mehr Arbeitskräfte anziehen zu können.<br />

Einrichtungsspezifische Arbeitsbedingungen spielen aus Sicht der befragten ExpertInnen<br />

ebenfalls eine wesentliche Rolle bei der Gewinnung von Arbeitskräften. Ein guter Ruf der<br />

Einrichtung, flexible Arbeitszeiten und innovative Betreuungskonzepte können beispielsweise<br />

förderlich sein. Die derzeitigen Arbeitsbedingungen werden von einzelnen ExpertInnen eher<br />

als schwierig eingestuft, da z. B. aufgrund der politischen Rahmenbedingungen ein hoher<br />

Leistungsdruck auf die ArbeitnehmerInnen einwirke und die Arbeitszeiten relativ unflexibel<br />

seien.<br />

Die hierzu befragten ExpertInnen sehen v. a. im Angebot an Teilzeitstellen die Chance, mehr<br />

Arbeitskräfte gewinnen zu können.<br />

3.2.4. Erwerbsbeteiligung von Frauen 135<br />

In den letzten Jahren ist eine Zunahme der Erwerbsbeteiligung von Frauen beobachtet<br />

worden. Aufgrund eines Wandels von Einstellungen und Rollenverhalten ist mit einem<br />

weiteren Anstieg der Erwerbstätigkeit von Frauen zu rechnen. Dafür spricht auch die<br />

anhaltende Tendenz zur schnelleren Rückkehr verheirateter, zeitweise nicht berufstätiger<br />

Frauen in das Berufsleben.<br />

Im Hinblick auf die demographischen Entwicklungen und das dadurch zu erwartende<br />

Absinken des Arbeitskräftepotenzials, wird die Wirtschaft zukünftig stärker als bisher darauf<br />

angewiesen sein, Frauen als Arbeitskräfte zu gewinnen. "Dies bedeutet aber auch, den<br />

Interessen der weiblichen Beschäftigten nach einer Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und<br />

Familie, d. h. sowohl von Erwerbstätigkeit und Kindererziehung als auch von Erwerbstätigkeit<br />

und Pflege, entgegenzukommen" 136 .<br />

135 Vgl. Deutscher Bundestag: Schlussbericht der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel –<br />

Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik". S. 71 – 73.<br />

136 Deutscher Bundestag: Schlussbericht der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel – Herausforderungen<br />

unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik". S. 72.<br />

102


3.2.5. Vereinbarkeit von Beruf und Familie 137<br />

Laut Befragungsergebnissen ist bei Jugendlichen ein Umdenken bezüglich der Bedeutung der<br />

Teilnahme am Berufsleben und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu bemerken. Sie<br />

gehen im Allgemeinen davon aus, dass es ihnen gelingen wird, Beruf und Familie zu<br />

vereinbaren.<br />

Derzeit stellt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie jedoch insbesondere für Frauen ein<br />

Problem dar. Als ursächlich werden sowohl von der Enquête-Kommission als auch von der<br />

Mehrzahl der befragten ExpertInnen v. a. fehlende Strukturen der Kinderbetreuung sowie<br />

fehlende familienfreundliche Arbeitszeitregelungen gesehen 138 .<br />

Um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern und dadurch Frauen als<br />

Arbeitskräfte gewinnen zu können, müssten aus Sicht der meisten ExpertInnen v. a. die<br />

Möglichkeiten der Teilzeitbeschäftigung verbessert werden. Mehrere ExpertInnen aus<br />

unterschiedlichen Bereichen weisen darauf hin, dass die Arbeitgeber diesbezüglich teilweise<br />

noch sehr unflexibel seien.<br />

Neben der Flexibilisierung der Arbeitszeit wird als weiterer Verbesserungsbedarf der Ausbau<br />

an Ganztagesbetreuungsmöglichkeiten insbesondere für Kinder unter 3 Jahren benannt.<br />

3.2.6. Gewinnung und Integration ausländischer ArbeitnehmerInnen 139<br />

Wie unter 3.2.1. erwähnt, kann einem rapiden Absinken des Arbeitskräftepotenzials u. a.<br />

durch eine erhöhte Zuwanderung begegnet werden. Szenarien belegen allerdings, dass<br />

selbst bei einer höheren Zuwanderung nach dem Jahr 2020 mit einem Rückgang der Anzahl<br />

der Personen im erwerbsfähigen Alter gerechnet werden muss. Nichtsdestotrotz werden<br />

ausländische Arbeitskräfte wohl eine zunehmend bedeutendere Rolle spielen.<br />

Bereits in den letzten Jahrzehnten ist die Zahl ausländischer BürgerInnen gestiegen. Dadurch<br />

wurde der Alterungsprozess in Deutschland kontinuierlich abgeschwächt. Neuzuwandernde<br />

sind im Durchschnitt jünger als die ansässige Bevölkerung. Zudem ist bei Migrantenfamilien<br />

teilweise eine etwas höhere Kinderzahl festzustellen.<br />

137 Vgl. Deutscher Bundestag: Schlussbericht der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel –<br />

Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik". S. 63 – 65, 71 – 73.<br />

138 Vgl. hierzu auch Kapitel 2.2.4.3. MitarbeiterInnen mit Kindern und Kinderbetreuung.<br />

139 Vgl. Deutscher Bundestag: Schlussbericht der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel –<br />

Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik". S. 67 ff. und 107 ff.<br />

103


Im Vergleich zu Deutschen weisen die ausländischen BürgerInnen im Durchschnitt ein eher<br />

geringeres Qualifikationsniveau auf. Bislang sind ausländische Staatsangehörige u. a.<br />

besonders oft im Dienstleistungsbereich mit niedriger Qualifikation erwerbstätig, und hierbei<br />

insbesondere in den Bereichen Hotel- und Gaststättengewerbe, Reinigung und Körperpflege.<br />

Die InterviewpartnerInnen schätzen die Integration ausländischer ArbeitnehmerInnen als<br />

verbesserungsbedürftig ein. V. a. die sprachlichen Kenntnisse der ausländischen<br />

MitarbeiterInnen seien im Hinblick auf die Anforderungen im Umgang mit den BewohnerInnen<br />

zu verbessern. Auch werden kulturbedingte Unterschiede beispielsweise hinsichtlich<br />

Rollenverständnissen und Qualitätsvorstellungen thematisiert.<br />

Ende 2000 waren v. a. Bevölkerungsgruppen folgender Nationen in Deutschland ansässig:<br />

Türkei, Jugoslawien (Serbien und Montenegro), Italien, Griechenland, Polen, Kroatien und<br />

Bosnien-Herzegowina. Knapp zwei Drittel aller AusländerInnen in Deutschland waren<br />

StaatsbürgerInnen eines dieser Länder.<br />

Der Umfang und die Art zukünftiger Zuwanderungen können nicht definitiv abgeschätzt<br />

werden. Allerdings wird vielfach erwartet, dass im Zuge der EU-Osterweiterung zunächst mit<br />

einer zunehmenden Migration aus den Ost-Staaten gerechnet werden muss. Des Weiteren<br />

wird vermutet, dass die Heterogenität der Zuwanderer zunehmen wird, d. h. dass sowohl<br />

hoch qualifizierte Kräfte international verstärkt wandern werden, dass aber auch weiterhin<br />

Armutswanderungen und illegale Migrationen zunehmen werden.<br />

Aufgrund der spezifischen Altersstruktur ausländischer BürgerInnen wird in den nächsten<br />

Jahren mit vergleichsweise hohen Zugängen ausländischer Kräfte zum Arbeitsmarkt<br />

gerechnet. Auch die Anzahl jugendlicher AusländerInnen wird wesentlich steigen.<br />

Grundsätzlich stellen AusländerInnen ein mögliches Arbeitskräftepotenzial für den<br />

<strong>Altenhilfe</strong>bereich dar. Die Frage ist, wie man AusländerInnen für diese Tätigkeiten gewinnen<br />

kann und wie man sie entsprechend integriert. Hierbei sind, wie bereits erwähnt, sprachliche<br />

Probleme sowie kulturelle Unterschiede zu beachten. Des Weiteren müssen entsprechende<br />

Regelungen zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse vorliegen.<br />

3.2.7. Rahmenbedingungen der Ausbildung<br />

Ein wichtige Rolle bei dem Thema Arbeitskräftepotenzial spielt die Ausbildung. Um zukünftig<br />

über ausreichend Arbeitskräfte und insbesondere Fachkräfte in der Altenpflege zu verfügen,<br />

muss gewährleistet sein, dass sich genügend junge Menschen für die Ausbildung<br />

104


entscheiden. Hierbei sind neben persönlichen Präferenzen die Rahmenbedingungen der<br />

Ausbildung ausschlaggebend, z. B. Zugangsregelungen, Ausbildungsinhalte, Image des<br />

Berufs, Zukunftschancen.<br />

Vor diesem Hintergrund kritisieren mehrere InterviewpartnerInnen die teilweise ungesteuerte<br />

Zulassung von Personen zur Altenpflegeausbildung. Vielfach würden persönlich ungeeignete<br />

Arbeitslose durch die Arbeitsverwaltung in den Pflegeberuf "hineingedrängt". Dies habe zur<br />

Folge, dass die Qualität der Auszubildenden und somit auch die Qualität der Altenpflege und<br />

das Image des Berufs leiden.<br />

In diesem Zusammenhang äußern einzelne InterviewpartnerInnen, dass sich eine Änderung<br />

der Zugangsvoraussetzungen hin zu einem höherwertigen Schulabschluss u. U. positiv auf das<br />

Image des Berufs auswirken könne. Durch das höhere Bildungsniveau, das erforderlich würde,<br />

bekäme der Beruf einen höheren Stellenwert. Es könnten evtl. mehr Menschen für die<br />

Altenpflegeausbildung gewonnen werden.<br />

Im November 2000 wurde vom Bund ein Altenpflegegesetz beschlossen, das sich an die<br />

Struktur des Krankenpflegegesetzes anlehnt. Dieses Gesetz soll nun zum 01. August 2003 in<br />

Kraft treten. In diesem Zusammenhang wird eine Diskussion über eine Zusammenlegung der<br />

Alten- und Krankenpflegeausbildung geführt, die von den InterviewpartnerInnen<br />

grundsätzlich begrüßt wird. Hierbei gibt es zwei wesentliche Meinungsgruppen auf<br />

Bundesebene: Eine Gruppe spricht sich für eine "Generalistenausbildung" aus, d. h. eine<br />

gemeinsame Ausbildung für die Alten- und Krankenpflege. Eine andere Gruppe befürwortet<br />

eine integrierte Ausbildung, d. h. eine gemeinsame Grundausbildung für Alten- und<br />

KrankenpflegerInnen mit anschließender Spezialisierung. In den einzelnen Bundesländern<br />

liegen sehr heterogene Meinungen bezüglich der Form der Zusammenlegung vor. 140<br />

Zudem solle die Ausbildung aus Sicht einzelner GesprächspartnerInnen Möglichkeiten zu<br />

Quereinstiegen und Aufbauqualifikationen bieten. In diesem Zusammenhang wird auch eine<br />

stärkere Durchlässigkeit der Berufe gefordert. Des Weiteren wird von Herrn Kunze die<br />

Notwendigkeit "europäischer Ausbildungen" benannt.<br />

3.2.8. Politische Rahmenbedingungen<br />

Die Gestaltung der politischen Rahmenbedingungen kann die zukünftigen Entwicklungen<br />

hinsichtlich des Arbeitskräftepotenzials nachhaltig beeinflussen. Dies klang bei der<br />

140 Vgl. Deutscher Caritasverband: Position des Deutschen Caritasverbandes zur Neuordnung der<br />

Ausbildungsstrukturen der Berufe in der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege.<br />

105


vorangegangenen Beschreibung der Einflussfaktoren bereits an verschiedenen Stellen an.<br />

Nachfolgend sind einzelne politische Rahmenbedingungen nochmals beispielhaft<br />

beschrieben:<br />

� Demographische Entwicklungen führen zu einem steigenden Anteil Älterer an der<br />

Gesamtbevölkerung, gleichzeitig geht die Geburtenrate zurück. Dadurch reduziert sich<br />

das zur Verfügung stehende Arbeitskräftepotenzial. Durch die Anhebung des<br />

Rentenzugangsalters könnte die Erwerbsphase der ArbeitnehmerInnen verlängert<br />

werden. Dadurch stünde die Arbeitskraft des Einzelnen dem Arbeitsmarkt länger zur<br />

Verfügung. 141<br />

� Frauen stellen zukünftig ein wichtiges Potenzial an Arbeitskräften dar. Um dieses Potenzial<br />

nutzen zu können, müssen für Frauen Möglichkeiten geschaffen werden, Familie und Beruf<br />

zu vereinbaren. Zwei wesentliche Punkte sind hierbei die Flexibilisierung der Arbeitszeiten<br />

und die Schaffung von Ganztagesbetreuungsmöglichkeiten insbesondere für Kinder unter<br />

3 Jahren. Dies kann die Politik unterstützen, z. B. durch entsprechende Gestaltung der<br />

Tarifverträge oder der Schaffung von Betreuungsangeboten für Kinder. 142,143<br />

� Ausländische BürgerInnen stellen zukünftig ebenfalls ein wichtiges Potenzial an<br />

Arbeitskräften dar. Zur Nutzung dieses Potenzials können eine sinnvolle Steuerung der<br />

Zuwanderungen sowie sinnvolle Anerkennungsverfahren ausländischer<br />

Bildungsabschlüsse beitragen. 144<br />

Die dargestellten Beispiele verdeutlichen, welch wichtige Rolle die Politik einnimmt, wenn es<br />

um die Entwicklung des Arbeitskräftepotenzials geht.<br />

Abschließend kann gesagt werden, dass die Entwicklung des Personalbedarfs wie auch des<br />

Arbeitskräftepotenzials von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird. Diese Einflussfaktoren<br />

sind dabei aber nicht unabhängig voneinander zu sehen, sondern stehen in<br />

Wechselbeziehungen zueinander. Dies macht die Komplexität des Themas deutlich, die eine<br />

Vorhersage über den zukünftigen Personalbedarf erschwert.<br />

141 Vgl. Kapitel 3.2.1. Altersstruktur der Gesellschaft.<br />

142 Vgl. Kapitel 3.2.4. Erwerbsbeteiligung von Frauen und Kapitel 3.2.5. Vereinbarkeit von Familie und Beruf.<br />

143 Vgl. Deutscher Bundestag: Schlussbericht der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel –<br />

Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik". S. 82 ff.<br />

144 Vgl. Kapitel 3.2.6. Integration ausländischer ArbeitnehmerInnen.<br />

106


3.3. Quantitative Prognose zum Personalbedarf im Jahr 2010<br />

Der zukünftige Personalbedarf wird wie zuvor dargestellt von einer Vielzahl von Faktoren<br />

beeinflusst. Die Entwicklung dieser Faktoren unterliegt ebenfalls einer Reihe von Einflüssen und<br />

ist oftmals nicht genau vorhersehbar, geschweige denn quantifizierbar. Vor diesem<br />

Hintergrund ist die nachfolgend erarbeitete quantitative Prognose zu relativieren.<br />

Da bei der quantitativen Prognose des Personalbedarfs nicht alle Einflussfaktoren<br />

berücksichtigt werden können, knüpft aku im Folgenden an dem vermutlich wesentlichsten<br />

Einflussfaktor – die zukünftig zu erwartende Zahl der Kunden, die Leistungen ambulanter und<br />

stationärer Pflegeeinrichtungen in Anspruch nehmen – an. Hierzu werden die Prognosen des<br />

Landespflegeplans 2000 Baden-Württemberg Teil 1 zur Anzahl der Pflegebedürftigen im Jahr<br />

2010 145,146 sowie die Zahlen der Pflegestatistik 1999 des Statistischen Bundesamts und der<br />

Pflegestatistik 2001 des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg herangezogen 147 .<br />

3.3.1. Quantitative Prognose des Personalbedarfs im ambulanten Bereich für das Jahr 2010<br />

Für die Prognose des Personalbedarfs im ambulanten Bereich für das Jahr 2010 werden im<br />

Folgenden zwei Varianten ausgearbeitet. Den Varianten liegen unterschiedliche Prognosen<br />

zur zu erwartenden Zahl an Pflegebedürftigen im Jahr 2010 zugrunde:<br />

Variante 1: - Hochrechnung auf der Grundlage der im Landespflegeplan 2000 Baden-<br />

Württemberg Teil 1 für das Jahr 2010 prognostizierten Zahl an<br />

Pflegebedürftigen 148<br />

Variante 2: - Hochrechnung auf Basis der zu erwartenden Zahl an Pflegebedürftigen der<br />

Pflegestatistik 1999 des Statistischen Bundesamts und der Pflegestatistik<br />

2001 des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg 149 .<br />

Wie bereits in Kapitel 3.1.1. dargelegt, werden nach den Prognosen des Landespflegeplans<br />

im Jahr 2010 in etwa zwischen rund 29.300 und 32.000 pflegebedürftige ältere Menschen, die<br />

145 Vgl. Sozialministerium Baden-Württemberg: Landespflegeplan 2000 Baden-Württemberg. Teil 1: Pflegebedarf in<br />

Baden-Württemberg. Derzeitiger Stand und zukünftige Entwicklung.<br />

146 Vgl. Kapitel 3.1.1. Zahl der Pflegebedürftigen.<br />

147 Vgl. Statistisches Bundesamt: 3. Kurzbericht: Pflegestatistik 1999. Pflege im Rahmen der Pflegeversicherung.<br />

Ländervergleich: Pflegeheime und 4. Kurzbericht: Pflegestatistik 1999. Pflege im Rahmen der Pflegeversicherung.<br />

Ländervergleich: ambulante Pflegedienste. Bonn, 2002. / Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Pflegestatistik<br />

2001.<br />

148 Vgl. Sozialministerium Baden-Württemberg: Landespflegeplan 2000 Baden-Württemberg. Teil 1: Pflegebedarf in<br />

Baden-Württemberg. Derzeitiger Stand und zukünftige Entwicklung.<br />

149 Vgl. Statistisches Bundesamt: 4. Kurzbericht: Pflegestatistik 1999. Pflege im Rahmen der Pflegeversicherung.<br />

Ländervergleich: ambulante Pflegedienste. Bonn, 2002. / Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Pflegestatistik<br />

2001.<br />

107


in Privathaushalten leben, Sach- und Kombileistungen der ambulanten Dienste in Anspruch<br />

nehmen. Nicht berücksichtigt sind hierbei die Personen, die nicht im Sinne des SGB XI<br />

pflegebedürftig sind, aber dennoch Leistungen ambulanter Dienste erhalten.<br />

Die prognostizierten Zahlen des Landespflegeplans erscheinen im Hinblick auf die aktuellen<br />

Werte der Pflegestatistik 2001 als zu gering. Aus diesem Grund werden in einer zweiten<br />

Variante die Kundenzahlen der Pflegestatistik 1999 des Statistischen Bundesamts sowie der<br />

Pflegestatistik 2001 des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg zugrunde gelegt.<br />

Gemäß dieser Pflegestatistiken wurden im Jahr 1999 42.408 und im Jahr 2001 43.657 Personen<br />

von ambulanten Diensten betreut, wovon im Jahr 1999 93,3 % und im Jahr 2001 93,5 %<br />

60 Jahre und älter waren. Im Jahr 2001 sind 3,3 % mehr Pflegebedürftige, die 60 Jahre und<br />

älter sind, von ambulanten Pflegediensten versorgt worden als im Jahr 1999. Trifft man die<br />

Annahme, dass sich diese Steigerung bis zum Jahr 2010 proportional fortsetzt, so würden im<br />

Jahr 2010 rund 47.300 ältere Pflegebedürftige Kunden ambulanter Pflegedienste sein 150 .<br />

Hierbei handelt es sich um Personen, die im Sinne des SGB XI pflegebedürftig sind.<br />

Abb. 81 zeigt auf, dass der für das Jahr 2010 prognostizierte Wert auf Grundlage der<br />

Pflegestatistik deutlich höher ausfällt als die prognostizierten Werte des Landespflegeplans.<br />

Abb. 81 Ambulant versorgte Pflegebedürftige im Sinne des SGB XI ab 60 Jahren<br />

im Jahr 2010<br />

Ambulant versorgte Pflegebedürftige ab 60 Jahren im Jahr 2010<br />

Variante 1<br />

(lt. Landespflegeplan 2000 Baden-Württemberg Teil 1) 151<br />

Infratest94 ungewichtet Infratest94 gewichtet Pflegestatistik98<br />

108<br />

Variante 2<br />

(lt. Pflegestatistiken<br />

1999/2001)<br />

29.290 28.545 31.910 47.269<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Wie bereits erwähnt, sind Personen, die nicht im Sinne des SGB XI pflegebedürftig sind, aber<br />

dennoch Leistungen von ambulanten Pflegediensten in Anspruch nehmen, sowohl in den<br />

Prognosewerten des Landespflegeplans als auch in den Werten der Pflegestatistiken nicht<br />

enthalten. Aus diesem Grund zieht aku das Ergebnis der Bestandserhebung der vorliegenden<br />

Studie heran. Der Anteil der Kunden ambulanter Pflegedienste, die nicht im Sinne des SGB XI<br />

pflegebedürftig sind, beträgt hier 46,4 % 152 .<br />

150 Vgl. Anlage 8.<br />

151 Vgl. Kapitel 3.1.1. Zahl der Pflegebedürftigen. Abb. 77.<br />

152 Vgl. Kapitel 2.2.1.2. Angebots- und Kundenstruktur. Abb. 9.


Abb. 82 Kunden ambulanter Pflegedienste ab 60 Jahren im Jahr 2010 insgesamt<br />

Pflegebedürftige im<br />

Sinne des SGB XI<br />

Kunden ohne Einstufung<br />

gemäß SGB XI<br />

Prozentwert<br />

Kunden ambulanter Pflegedienste im Jahr 2010<br />

Variante 1 (lt. Landespflegeplan 2000<br />

Baden-Württemberg Teil 1)<br />

Infratest94<br />

ungewichtet<br />

109<br />

Infratest94<br />

gewichtet<br />

Pflegestatistik98<br />

Variante 2<br />

(lt. Pflegestatistiken<br />

1999/2001)<br />

53,6 % 29.290 28.545 31.910 47.269<br />

46,4 % 25.355 24.711 27.624 40.919<br />

Insgesamt 100,0 % 54.645 53.256 59.534 88.188<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Die Zahl der ab 60 Jahre alten Kunden der ambulanten Pflegedienste würde im Jahr 2010<br />

demnach zwischen rund 54.000 und 89.000 liegen.<br />

Eine weitere Schwierigkeit bei der quantitativen Prognose des Personalbedarfs ambulanter<br />

Dienste liegt in den im Gegensatz zum stationären Bereich fehlenden Personalanhaltswerten.<br />

Für die Personalbedarfsermittlung berechnet aku deshalb auf der Grundlage der<br />

Bestandserhebung einen durchschnittlichen Personalanhaltswert und zieht diesen als<br />

Hilfsgröße bei der Prognose heran 153 .<br />

Der so ermittelte Personalanhaltswert ist mit verschiedenen Unsicherheiten verbunden. Zum<br />

einen ist die der Berechnung zugrunde liegende Datenmenge nicht repräsentativ. Zum<br />

anderen beinhaltet sie ein bestimmtes Leistungsspektrum und eine bestimmte<br />

Inanspruchnahme der Leistungen durch die Kunden. Diese kann sich in Zukunft, beispielsweise<br />

durch veränderte familiäre Verhältnisse, schnell verändern.<br />

Abb. 83 Durchschnittliche Personalanhaltswerte in ambulanten Pflegediensten 154<br />

Durchschnittlicher Personalanhaltswert (VK)<br />

Pflege 1 : 11,98<br />

Insgesamt 1 : 8,98<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Unter der Annahme, dass die errechneten Personalanhaltswerte auch noch im Jahr 2010<br />

Gültigkeit besitzen, ergibt sich folgender Personalbedarf:<br />

153 Vgl. Kapitel 2.2.2.1. Quantitative und qualitative Personalausstattung in den ambulanten Pflegediensten.<br />

Personalanhaltswerte in den ambulanten Pflegediensten.<br />

154 Vgl. Kapitel 2.2.2.1. Quantitative und qualitative Personalausstattung in den ambulanten Pflegediensten.<br />

Personalanhaltswerte in den ambulanten Pflegediensten.


Abb. 84 Personalbedarf in Vollkräften im ambulanten Bereich im Jahr 2010<br />

Personalbedarf ambulanter Pflegedienste im Jahr 2010 (in VK)<br />

Variante 1 Variante 2<br />

lt. Landespflegeplan 2000 Teil 1 / Bestandserhebung<br />

Infratest94<br />

ungewichtet<br />

Infratest94<br />

gewichtet<br />

110<br />

Pflege-<br />

statistik98<br />

lt. Pflegestatistiken<br />

1999/2001 /<br />

Bestandserhebung<br />

Pflege 4.561 4.445 4.969 7.361<br />

Insgesamt 6.085 5.931 6.630 9.821<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Gemäß den Prognosen ist im Jahr 2010 mit einem Personalbedarf von insgesamt rund 6.000<br />

bis 10.000 Vollkräften zu rechnen. Im Hinblick auf die in den ambulanten Pflegediensten<br />

bestehenden Teilzeitbeschäftigungen ist davon auszugehen, dass der Personalbedarf nach<br />

Köpfen erheblich über den ausgewiesenen Werten liegt 155 .<br />

Vergleicht man die Hochrechnungsergebnisse beider Varianten, so zeigt sich, dass die<br />

Prognose auf der Grundlage der Pflegestatistik 2001 einen wesentlich höheren<br />

Personalbedarf im Bereich der ambulanten Dienste für das Jahr 2010 voraussagt.<br />

155 Vgl. hierzu auch Kapitel 2.2.2.1. Quantitative und qualitative Personalausstattung in den ambulanten<br />

Pflegediensten. Beschäftigungsumfang der MitarbeiterInnen in den ambulanten Pflegediensten.


3.3.2. Quantitative Prognose des Personalbedarfs im stationären Bereich für das Jahr 2010<br />

Für die Prognose zum Personalbedarf im stationären Bereich für das Jahr 2010 werden<br />

verschiedene Varianten erarbeitet. Den Varianten liegen folgende Annahmen zugrunde:<br />

Variante 1: - Grundlage ist die im Landespflegeplan 2000 Baden-Württemberg Teil 1 für<br />

das Jahr 2010 prognostizierte Zahl an Pflegebedürftigen 156<br />

- Berechnung des Personalbedarfs mittels der in der Bestandserhebung<br />

ermittelten Personalanhaltswerte 157<br />

Variante 2a: - Grundlage ist die zu erwartende Zahl an Pflegebedürftigen<br />

hochgerechnet anhand der Pflegestatistik 1999 des Statistischen<br />

Bundesamts und der Pflegestatistik 2001 des Statistischen Landesamts<br />

Baden-Württemberg 158<br />

- Berechnung des Personalbedarfs mittels der in der Bestandserhebung<br />

ermittelten Personalanhaltswerte 159<br />

Variante 2b: - Grundlage ist die zu erwartende Zahl an Pflegebedürftigen<br />

hochgerechnet anhand der Pflegestatistik 1999 des Statistischen<br />

Bundesamts und der Pflegestatistik 2001 des Statistischen Landesamts<br />

Baden-Württemberg 160<br />

- Berechnung des Personalbedarfs mittels der maximalen Personalrichtwerte<br />

im Rahmenvertrag für vollstationäre Pflege gem. § 75 Abs. 1 SGB XI für das<br />

Land Baden-Württemberg 161<br />

Wie auch im ambulanten Bereich liegen hier der Variante 1 die Prognosen des<br />

Landespflegeplans zur Entwicklung der Kundenzahlen zugrunde. Die Variante 1 ist hierbei als<br />

Minimalvariante zu betrachten, da zum einen die Prognosen des Landespflegeplans als eher<br />

vorsichtig zu bewerten sind und zum anderen die Annahme getroffen wird, dass die<br />

derzeitigen Personalanhaltswerte im Jahr 2010 immer noch Gültigkeit besitzen.<br />

156 Vgl. Sozialministerium Baden-Württemberg: Landespflegeplan 2000 Baden-Württemberg. Teil 1: Pflegebedarf in<br />

Baden-Württemberg. Derzeitiger Stand und zukünftige Entwicklung.<br />

157 Vgl. Kapitel 2.2.2.2. Quantitative und qualitative Personalausstattung in den stationären Pflegeeinrichtungen.<br />

Personalanhaltswerte in den stationären Pflegeeinrichtungen.<br />

158 Vgl. Statistisches Bundesamt: 4. Kurzbericht: Pflegestatistik 1999. Pflege im Rahmen der Pflegeversicherung.<br />

Ländervergleich: ambulante Pflegedienste. Bonn, 2002. / Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Pflegestatistik<br />

2001.<br />

159 Vgl. Kapitel 2.2.2.2. Quantitative und qualitative Personalausstattung in den stationären Pflegeeinrichtungen.<br />

Personalanhaltswerte in den stationären Pflegeeinrichtungen.<br />

160 Vgl. Statistisches Bundesamt: 4. Kurzbericht: Pflegestatistik 1999. Pflege im Rahmen der Pflegeversicherung.<br />

Ländervergleich: ambulante Pflegedienste. Bonn, 2002. / Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Pflegestatistik<br />

2001.<br />

161 Vgl. Rahmenvertrag für vollstationäre Pflege gemäß § 75 Abs. 1 SGB XI für das Land Baden-Württemberg.<br />

01.01.2003.<br />

111


Bei Variante 2 werden ebenfalls wie im ambulanten Bereich die derzeit aktuellen<br />

Kundenzahlen der Pflegestatistik auf das Jahr 2010 hochgerechnet. Auf der Grundlage der so<br />

ermittelten Kundenzahlen wird mittels zweier Berechnungsalternativen der Personalbedarf im<br />

Jahr 2010 errechnet: Bei Variante 2a werden die im Rahmen der Bestandserhebung<br />

ermittelten Personalanhaltswerte und bei Variante 2b die im neuen Rahmenvertrag<br />

vereinbarten Personalrichtwerte zugrunde gelegt. Die Variante 2b ist hierbei als<br />

Maximalvariante zu verstehen, da hier im Vergleich zu Variante 1 zum einen von einer<br />

höheren Kundenzahl ausgegangen wird und zum anderen die Annahme getroffen wird, dass<br />

im Jahr 2010 von allen Einrichtungen die höheren Personalanhaltswerte des Rahmenvertrags<br />

in Anspruch genommen werden. Bei der Variante 2a kann von einer "Mittleren Variante"<br />

gesprochen werden, da sie davon ausgeht, dass zwar die Kundenzahlen im Vergleich zu<br />

Variante 1 höher liegen aber die derzeitigen Personalanhaltswerte beibehalten werden.<br />

Wie bereits dargestellt, gelangen die Prognosen des Landespflegeplans zu dem Schluss, dass<br />

im Jahr 2010 voraussichtlich zwischen rund 64.000 und 67.000 pflegebedürftige ältere<br />

Menschen ab 60 Jahren stationär versorgt werden 162 .<br />

Gemäß den Pflegestatistiken 1999 und 2001 wurden im Jahr 1999 65.548 und im Jahr 2001<br />

66.975 Pflegebedürftige im Sinne des SGB XI in stationären Pflegeheimen versorgt, wovon im<br />

Jahr 1999 94,4 % und im Jahr 2001 95,1 % 60 Jahre und älter waren. Im Vergleich zu 1999<br />

wurden im Jahr 2001 somit 2,9 % mehr Pflegebedürftige ab 60 Jahren stationär versorgt. Trifft<br />

man die Annahme, dass sich diese Steigerung bis zum Jahr 2010 proportional fortsetzt, so sind<br />

im Jahr 2010 rund 73.000 ältere Pflegebedürftige Kunden stationärer Pflegeeinrichtungen zu<br />

erwarten 163 .<br />

Abb. 85 Stationär versorgte Pflegebedürftige im Sinne des SGB XI ab 60 Jahren<br />

im Jahr 2010<br />

Stationär versorgte Pflegebedürftige ab 60 Jahren im Jahr 2010<br />

Variante 1<br />

(lt. Landespflegeplan 2000 Baden-Württemberg Teil 1)<br />

Infratest94 ungewichtet Infratest94 gewichtet Pflegestatistik98<br />

112<br />

Varianten 2a/b<br />

(lt. Pflegestatistiken<br />

1999/2001)<br />

67.200 64.120 66.610 72.435<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Hierbei handelt es sich um Pflegebedürftige im Sinne des SGB XI. Nicht berücksichtigt sind<br />

Personen, die nicht im Sinne des SGB XI pflegebedürftig sind. Da jedoch auch diese Personen<br />

162 Vgl. Kapitel 3.1.1. Zahl der Pflegebedürftigen. Abb. 77.<br />

163 Vgl. Anlage 9.


Leistungen stationärer Pflegeeinrichtungen in Anspruch nehmen, müssen sie bei der<br />

Berechnung des Personalbedarfs berücksichtigt werden.<br />

Zur Ermittlung der Gesamtkundenzahl stationärer Pflegeeinrichtungen im Jahr 2010 zieht aku<br />

das Ergebnis der Bestandserhebung der vorliegenden Studie heran. Der Anteil der Kunden,<br />

die nicht im Sinne des SGB XI pflegebedürftig sind, beträgt demnach 7,3 % 164 .<br />

Abb. 86 Kunden stationärer Pflegeeinrichtungen ab 60 Jahren im Jahr 2010 insgesamt<br />

Pflegebedürftige im<br />

Sinne des SGB XI<br />

Kunden ohne Einstufung<br />

gemäß SGB XI<br />

Prozentwert<br />

Kunden stationärer Pflegeeinrichtungen im Jahr 2010<br />

Variante 1 (lt. Landespflegeplan 2000<br />

Baden-Württemberg Teil 1)<br />

Infratest94<br />

ungewichtet<br />

113<br />

Infratest94<br />

gewichtet<br />

Pflegestatistik98<br />

Variante<br />

2a/b<br />

(lt. Pflegestatistiken<br />

1999/2001)<br />

92,7 % 67.200 64.120 66.610 72.435<br />

7,3 % 5.292 5.049 5.245 5.704<br />

Insgesamt 100,0 % 72.492 69.169 71.855 78.139<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Abb. 86 zeigt auf, dass die Kundenzahl stationärer Pflegeeinrichtungen im Jahr 2010 zwischen<br />

rund 70.000 und 78.000 liegen würde.<br />

Zur Berechnung des Personalbedarfs werden bei den Varianten 1 und 2a die<br />

Personalanhaltswerte, die im Rahmen der Bestandserhebung ermittelt wurden, zugrunde<br />

gelegt, während bei der Variante 2b die Personalanhaltswerte des seit Januar 2003 in Baden-<br />

Württemberg in Kraft getretenen Rahmenvertrags für vollstationäre Pflege gem. § 75 Abs. 1<br />

SGB XI herangezogen werden.<br />

164 Vgl. Kapitel 2.2.1.2. Angebots- und Kundenstruktur. Abb. 13.


Abb. 87 Personalanhaltswerte in stationären Pflegeeinrichtungen (VK)<br />

Varianten 1 und 2a<br />

Personalanhaltswerte<br />

lt. Bestandserhebung<br />

114<br />

Variante 2b<br />

Personalrichtwerte<br />

lt. Rahmenvertrag<br />

Leitung und Verwaltung 1 : 34,83 bis zu 1 : 30,00<br />

Pflege und Betreuung 1 : 2,72<br />

bis zu 1 : 2,37<br />

(bzw. bis zu 1 : 1,8 bei<br />

Demenzwohngruppen) 165<br />

Hauswirtschaft und Haustechnik 1 : 8,55 1 : 5,9<br />

Insgesamt 1 : 1,86 —<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Gemäß § 17 Abs. 3 des Rahmenvertrags besteht für Pflegeeinrichtungen die Möglichkeit,<br />

Versorgungsverträge für so genannte Demenzwohngruppen abzuschließen. Voraussetzung<br />

hierfür ist u. a., dass es sich bei den BewohnerInnen dieser Gruppen um "mobile Personen mit<br />

einer therapeutisch nicht beeinflussbaren Demenzerkrankung, die stationärer Pflege<br />

(unabhängig von der Einstufung) bedürfen und schwere Verhaltensauffälligkeiten<br />

aufweisen" 166 , handelt. Für diese Demenzwohngruppen kann ein Pflegepersonalschlüssel von<br />

bis zu 1 : 1,8 vereinbart werden. Das Sozialministerium Baden-Württemberg geht nach eigener<br />

Auskunft in seinen Überlegungen davon aus, dass der Anteil der Personen, die den<br />

genannten Kriterien entsprechen bei ca. 6 % liegt.<br />

Bei dem Heranziehen der Personalanhaltswerte des Rahmenvertrags wird in Variante 2 davon<br />

ausgegangen, dass alle Pflegeeinrichtungen die Personalrichtwerte voll ausschöpfen. Des<br />

Weiteren wird angenommen, dass der Anteil der BewohnerInnen, die den Kriterien des § 17<br />

Abs. 3 entsprechen, bei 6 % liegt und dass dieser Personenkreis ausschließlich in<br />

Demenzwohngruppen gemäß § 17 Abs. 3 versorgt wird 167 .<br />

Werden die in Abb. 87 dargestellten Personalanhaltswerte unter den getroffenen Annahmen<br />

zugrunde gelegt, so ergibt sich im Jahr 2010 folgender Personalbedarf:<br />

165 Annahme: Pflegestufe 0 = 5,94 %, Pflegestufe 1 = 31,09 %, Pflegestufe 2 = 45,81 %, Pflegestufe 3 = 17,16 %.<br />

166 Anlage 1 gemäß § 17 Abs. 3 des Rahmenvertrags für vollstationäre Pflege nach § 75 Abs. 1 SGB XI für das Land<br />

Baden-Württemberg. § 2 Abs. 1.<br />

167 Vgl. Anlage 10.


Abb. 88 Personalbedarf in Vollkräften in stationären Pflegeeinrichtungen im Jahr 2010<br />

Pflege und<br />

Betreuung<br />

Infratest94<br />

ungewichtet<br />

Personalbedarf stationärer Pflegeeinrichtungen im Jahr 2010 (in VK)<br />

Variante 1 Variante 2a Variante 2b<br />

lt. Landespflegeplan 2000 Teil 1/<br />

Bestandserhebung<br />

Infratest94<br />

gewichtet<br />

115<br />

Pflegestatistik98<br />

lt. Pflegestatistiken<br />

1999/2001/<br />

Bestandserhebung<br />

lt. Pflegestatistiken<br />

1999/2001/<br />

Rahmenvertrag<br />

168<br />

26.651 25.430 26.417 28.728 33.596<br />

Insgesamt 38.974 37.188 38.632 42.010 49.445<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Gemäß den Prognosen würde sich der Personalbedarf im stationären Bereich im Jahr 2010<br />

zwischen rund 37.000 und 50.000 VK bewegen. Im Hinblick auf die in den stationären<br />

Pflegeeinrichtungen bestehenden Teilzeitbeschäftigungen ist davon auszugehen, dass der<br />

Personalbedarf nach Köpfen vermutlich weit darüber liegt 169 .<br />

3.3.3. Steigerung des Personalbedarfs bis zum Jahr 2010<br />

Die dargestellten Prognosen zeigen den zu erwartenden Personalbedarf im Jahr 2010 auf. Für<br />

den politischen Handlungsbedarf ist jedoch von Interesse, mit welcher Zunahme des<br />

Personalbedarfs von heute bis zum Jahr 2010 zu rechnen ist. Aus diesem Grund wird im<br />

Folgenden ermittelt, um wie viel Prozent der Personalbedarf im Jahr 2010 im Vergleich zum<br />

Jahr 2003 voraussichtlich ansteigen wird.<br />

Da für das Jahr 2003 keine aktuellen Zahlen zur <strong>Personalsituation</strong> in Baden-Württemberg<br />

vorliegen, wird mittels der Hochrechnung der Zahl der Pflegebedürftigen nach den<br />

Pflegestatistiken 1999 und 2001 des Statistischen Bundesamts bzw. des Statistischen<br />

Landesamts Baden-Württemberg und der Zugrundelegung der derzeitigen<br />

Personalanhaltswerte, die im Rahmen der Bestandserhebung ermittelt wurden, der derzeitige<br />

Personalbedarf errechnet 170 . Demzufolge ergibt sich für das Jahr 2003 folgender<br />

Personalbedarf:<br />

168 Vgl. Anlage 10.<br />

169 Vgl. hierzu auch Kapitel 2.2.2.2. Quantitative und qualitative Personalausstattung in den stationären<br />

Pflegeeinrichtungen. Beschäftigungsumfang der MitarbeiterInnen in stationären Pflegeeinrichtungen.<br />

170 Vgl. Anlage 11.


Abb. 89 Personalbedarf in Vollkräften im Jahr 2003 171<br />

Prozent<br />

50,0<br />

40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

-10,0<br />

-20,0<br />

-30,0<br />

-40,0<br />

-50,0<br />

-29,1<br />

Variante 1 Variante 2a Variante 2b<br />

0,7<br />

-4,9<br />

12,0 10,5 10,8<br />

12,0<br />

116<br />

Personalbedarf im Jahr 2003 (in VK)<br />

im ambulanten Bereich im stationären Bereich<br />

Pflege und Betreuung 6.570 25.990<br />

Insgesamt 8.765 38.007<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Vergleicht man den Personalbedarf im Jahr 2003 mit dem für das Jahr 2010 prognostizierten<br />

Personalbedarf, so ist je nach zugrunde liegender Berechnungsvariante im ambulanten<br />

Bereich im Jahr 2010 von einem Minderbedarf von rund 2.600 VK bis zu einem Mehrbedarf<br />

von rund 1.100 VK zu rechnen. Im stationären Bereich liegt der Personalmehrbedarf im Jahr<br />

2010 zwischen rund 260 und 11.500 VK. Die detaillierten Berechnungen sind in der Anlage 12<br />

dargestellt.<br />

Im Folgenden sind die prozentualen Veränderungen des Personalbedarfs bis zum Jahr 2010<br />

grafisch dargestellt:<br />

Abb. 90 Personalbedarfssteigerung insgesamt bis zum Jahr 2010<br />

30,1<br />

26,7<br />

ambulanter Bereich stationärer Bereich insgesamt<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Bei Variante 1 ergibt sich insgesamt ein Rückgang des Personalbedarfs bis zum Jahr 2010. Die<br />

Ursache hierfür ist in den nach heutiger Sicht sehr vorsichtig prognostizierten Kundenzahlen im<br />

171 Vgl. Anlage 11.


Landespflegeplan zu sehen. Diese werden von den aktuellen Werten der Pflegestatistik des<br />

Statistischen Landesamts Baden-Württemberg im ambulanten Bereich bereits heute<br />

überschritten und sind im stationären Bereich nahezu erreicht.<br />

Bei den Varianten 2a und 2b liegen der Prognose die aktuellen Kundenzahlen zugrunde.<br />

Demzufolge ergibt sich hier im Gegensatz zu Variante 1 eine Zunahme des Personalbedarfs<br />

bis zum Jahr 2010. Die weitaus höhere Steigerungsrate der Variante 2b im stationären Bereich<br />

gegenüber der Variante 2a begründet sich durch die verbesserten Personalanhaltswerte<br />

gemäß dem Rahmenvertrag für vollstationäre Pflege, die in Variante 2b zugrunde gelegt<br />

werden. Wohingegen bei Variante 2a davon ausgegangen wird, dass die derzeit<br />

umgesetzten Personalanhaltswerte beibehalten werden.<br />

Die aus heutiger Sicht eher vorsichtigen Prognosen des Landespflegeplans zeigen, dass<br />

Veränderungen rechtlicher Rahmenbedingungen – im vorliegenden Fall die<br />

Inanspruchnahme der Leistungen der Pflegeversicherungen nach deren Einführung –<br />

erhebliche Auswirkungen auf die Kundenzahl und somit auf den Personalbedarf haben<br />

können. Auch zukünftig ist nicht abzuschätzen, welche Wirkung rechtliche und politische<br />

Rahmenbedingungen letztlich auf den Personalbedarf haben werden. Aufgrund der<br />

aktuellen Finanzsituation im Bereich des SGB XI sind Änderungen im Leistungsrecht nicht<br />

auszuschließen. Bei Variante 2 wird davon ausgegangen, dass sich die Inanspruchnahme der<br />

Leistungen entsprechend den vergangenen Jahren proportional fortsetzt. Eine Änderung im<br />

Leistungsrecht kann schnell zu einer Korrektur dieser Werte führen. Die ermittelten<br />

Personalbedarfssteigerungen zeigen demnach eine mögliche Bandbreite auf.<br />

117


4. Handlungsstrategien<br />

Die derzeitige <strong>Personalsituation</strong> im <strong>Altenhilfe</strong>bereich ist in den einzelnen Regionen<br />

unterschiedlich. Insbesondere in den Ballungszentren stellt sich die <strong>Personalsituation</strong><br />

gegenüber dem Landesdurchschnitt etwas schwieriger dar. Auffallend ist, dass es in den<br />

verschiedenen Regionen große Unterschiede und Bandbreiten bei den einzelnen<br />

Einrichtungen gibt. Die größte Schwierigkeit für die <strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen besteht in der<br />

Gewinnung fachlich und persönlich ausreichend qualifizierter Pflegefachkräfte.<br />

Die erwarteten demographischen Entwicklungen lassen darauf schließen, dass sich die<br />

<strong>Personalsituation</strong> künftig weiter zuspitzt. Der wachsenden Anzahl pflegebedürftiger älterer<br />

Menschen wird insgesamt eine abnehmende Anzahl an Erwerbspersonen gegenüber stehen.<br />

Vor diesem Hintergrund ist es notwendig, rechtzeitig Strategien zur Gewinnung und Haltung<br />

von Arbeitskräften für den <strong>Altenhilfe</strong>bereich zu entwickeln und umzusetzen.<br />

Die ExpertInnen wurden im Rahmen der geführten Interviews zu den aus ihrer Sicht<br />

notwendigen bzw. unabdingbaren Handlungsmaßnahmen zur Verbesserung und<br />

dauerhaften Sicherung der <strong>Personalsituation</strong> in der <strong>Altenhilfe</strong> befragt. Im Folgenden sind die<br />

die hierbei genannten Maßnahmen kurz beschrieben:<br />

� Maßnahmen zur Verbesserung der Attraktivität der Altenpflege und des Pflegeberufs:<br />

Der Großteil der InterviewpartnerInnen hält eine Verbesserung des Images der<br />

Altenpflege und eine Steigerung der Attraktivität des Pflegeberufs für unabdingbar. In<br />

diesem Zusammenhang werden vielfältige Maßnahmen benannt:<br />

- Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Altenpflege, z. B. durch<br />

Arbeitszeitflexibilisierung, Schaffung von Teilzeitarbeitplätzen, bessere<br />

Arbeitsbedingungen durch mehr Personal, Änderung des Lohn- und Tarifsystems<br />

(leistungsbezogene Vergütung)<br />

- Durchführung von Imagekampagnen, wie beispielsweise derzeit in Baden-<br />

Württemberg, und kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit vor Ort (z. B. Vor-Ort-Termine in<br />

den Schulen)<br />

- Schaffung von attraktiven Tätigkeitsprofilen für Pflegefachkräfte im Rahmen neuer<br />

Pflege- und Betreuungskonzepte sowie durch eine verstärkte Übertragung von<br />

Anleitungsaufgaben<br />

- Initiierung und Umsetzung von Qualitätsverbesserungsprozessen in den<br />

<strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen<br />

- Gesellschaftliche Diskussion der Themen Alter und Pflege.<br />

118


� Stärkere Verzahnung der Alten- und Krankenpflegeausbildung sowie Weiterentwicklung<br />

der Ausbildungsinhalte<br />

Die derzeit diskutierte Verzahnung der Alten- und Krankenpflegeausbildung wird von der<br />

Mehrzahl der ExpertInnen begrüßt. Darüber hinaus wird von einzelnen ExpertInnen<br />

Weiterentwicklungsbedarf der Ausbildung gesehen, beispielsweise hinsichtlich:<br />

- mehr Durchlässigkeit und Flexibilität<br />

- "Europäisierung" der Ausbildung<br />

- stärkere Berücksichtigung von Themen wie Anleitung von MitarbeiterInnen,<br />

Organisation und Wirtschaftlichkeit.<br />

� Qualifizierung des Managements auf Träger- und Einrichtungsebene<br />

Die weitere Qualifizierung des Managements sowohl auf Träger- als auch auf<br />

Einrichtungsebene stellt nach Meinung der meisten ExpertInnen einen Schlüssel zur<br />

Verbesserung der <strong>Personalsituation</strong> und zum Halten und Gewinnen neuer<br />

MitarbeiterInnen dar. Qualifizierungsbedarf wird bezüglich folgender Themen gesehen:<br />

- Führung von MitarbeiterInnen<br />

- Konzeptions- und Organisationsentwicklung<br />

- Strategische Personalentwicklung.<br />

� Maßnahmen zur Gewinnung und Integration von ausländischen MitarbeiterInnen:<br />

Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden demographischen Entwicklung sowie der<br />

Entwicklung des Arbeitskräftepotenzials stellen Ausländer zukünftig ein wichtiges Potenzial<br />

an Arbeitskräften dar. Zum einen sollten sie für die Altenpflege gewonnen werden und<br />

zum anderen sollten nach Auffassung der ExpertInnen frühzeitig Maßnahmen zur<br />

Integration von ausländischen MitarbeiterInnen initiiert und umgesetzt werden, wie z. B.:<br />

- Konzepte zur Anleitung und Einarbeitung<br />

- Ausländerbeauftragte in den Einrichtungen.<br />

Im Hinblick auf die Vielzahl der für notwendig erachteten Maßnahmen, wurden die<br />

InterviewpartnerInnen in einem nächsten Schritt um eine Prioritätensetzung gebeten. Bei den<br />

hierzu befragten ExpertInnen haben sich drei Meinungsbilder herauskristallisiert:<br />

� Die Qualifizierung des Managements hat höchste Priorität, da sie für die Umsetzung und<br />

das Wirksamwerden anderer Maßnahmen Voraussetzung ist.<br />

� Die Verbesserung der Rahmenbedingungen und dabei insbesondere die Verbesserung<br />

der Personalbemessung hat höchste Priorität, da nur so die derzeit angespannte Situation<br />

entschärft werden und Freiraum für die Umsetzung weiterer Maßnahmen geschaffen<br />

werden kann.<br />

119


� Die genannten Maßnahmen müssen zeitgleich und parallel in Angriff genommen werden,<br />

da sie sich gegenseitig bedingen und befruchten können.<br />

Die Notwendigkeit, dass Handlungsstrategien rasch initiiert und umgesetzt werden müssen,<br />

war unbestritten. Ein Zuwarten führe nach Auffassung der überwiegenden Zahl der<br />

ExpertInnen zu einer schlechteren Versorgungssituation der Pflegebedürftigen und zu einem<br />

Absinken des Qualitätsniveaus in der <strong>Altenhilfe</strong> bis hin zum Zusammenbruch des bisherigen<br />

Systems.<br />

120


5. Zusammenfassung<br />

Ziel der Studie ist es, die gegenwärtige <strong>Personalsituation</strong> in den stationären und ambulanten<br />

Pflegeeinrichtungen zu erheben und sie bis zum Jahr 2010 zu prognostizieren. Zur Erfassung<br />

der Ist-Situation wurde eine Erhebung bei allen ambulanten und stationären<br />

<strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen in Baden-Württemberg durchgeführt. Für die Prognose des<br />

Personalbedarfs im Jahr 2010 wurden die relevanten Einflussfaktoren bestimmt. Auf der<br />

Grundlage des wichtigsten Einflussfaktors – der künftigen Zahl an Kunden von ambulanten<br />

und stationären <strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen – wurde eine Hochrechnung vorgenommen.<br />

Grundlage der Prognose bildeten Leitfadeninterviews mit ExpertInnen sowie die Auswertung<br />

relevanter Studien.<br />

Derzeitige <strong>Personalsituation</strong> in Baden-Württemberg<br />

An der Bestandserhebung bei allen ambulanten und stationären <strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen in<br />

Baden-Württemberg haben sich rund 20 % der angeschriebenen Einrichtungen beteiligt.<br />

Die Studie zeigt auf, dass die Personalgewinnung insbesondere im Bereich der<br />

Pflegefachkräfte zunehmend schwieriger ist. Insgesamt stellt sich die <strong>Personalsituation</strong> in<br />

Ballungszentren etwas schwieriger dar. Innerhalb der verschiedenen Regionen sind jedoch<br />

auch große Bandbreiten zwischen einzelnen Einrichtungen anzutreffen.<br />

Zum Erhebungszeitpunkt waren bei ca. einem Drittel der befragten Einrichtungen Stellen nicht<br />

besetzt. Die vakanten Stellen betreffen hauptsächlich Pflegefachkräfte. Rechnet man die<br />

vakanten Stellen auf das Land Baden-Württemberg hoch, so lag die Zahl der vakanten<br />

Stellen im Herbst 2002 bei ambulanten Pflegediensten bei 455, bei stationären<br />

Pflegeeinrichtungen bei 576 und somit insgesamt bei 1.031. Dabei handelt es sich bei 810 der<br />

vakanten Stellen insgesamt um Stellen für Pflegefachkräfte. In der Folge mussten<br />

hochgerechnet für das Land Baden-Württemberg im Jahr 2002 von ambulanten<br />

Pflegediensten 2.082 Kunden abgelehnt werden. In stationären Pflegeeinrichtungen konnten<br />

Ende September 2002 aus diesem Grund hochgerechnet 283 Plätze nicht belegt werden.<br />

Dabei ist zu berücksichtigen, dass die hochgerechneten Werte auf den Angaben von rund<br />

20 % der angeschriebenen Dienste und Einrichtungen beruhen, deren Verteilung bezogen<br />

auf das Land Baden-Württemberg zwar nur eingeschränkt repräsentativ, jedoch<br />

ausgewogen ist. Die ausgewiesenen Hochrechnungsergebnisse unterliegen daher einer<br />

gewissen Unsicherheit, zeigen aber dennoch eindeutige Entwicklungstendenzen auf.<br />

121


Künftiger Personalbedarf in Baden-Württemberg<br />

Der künftige Personalbedarf in Baden-Württemberg wird von einer Vielzahl von<br />

Einflussfaktoren bestimmt. Die künftige konzeptionelle Entwicklung der<br />

<strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen, die damit zusammenhängende qualitative Personalausstattung,<br />

Erwartungen und Zahlungsbereitschaft der Kunden, familiäre Verhältnisse und nicht zuletzt die<br />

politischen Rahmenbedingungen (wie z. B. die Ausgestaltung des SGB XI) können die<br />

Inanspruchnahme der Leistungen durch die Kunden wie auch den Personalbedarf stark<br />

beeinflussen.<br />

Im Rahmen der Studie wurde eine quantitative Prognose des Personalbedarfs für die<br />

<strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen in Baden-Württemberg für das Jahr 2010 erarbeitet. Dabei wurde am<br />

wohl wichtigsten Bestimmungsfaktor des Personalbedarfs – der künftig zu erwartenden<br />

Kundenzahl – angeknüpft. Die der quantitativen Prognose zugrunde liegende Kundenzahl im<br />

Jahr 2010 basiert in Variante 1 auf den im Landespflegeplan 2000 Baden-Württemberg Teil 1<br />

für das Jahr 2010 enthaltenen Prognosen zur Zahl der Pflegebedürftigen. Bei Variante 2<br />

wurden die Daten der Pflegestatistiken 1999 und 2001 des Statistischen Landesamts Baden-<br />

Württemberg auf das Jahr 2010 hochgerechnet. Bei der Berechnung des Personalbedarfs<br />

wurden ferner in den Varianten 1 und 2a die im Rahmen der Studie ermittelten<br />

Personalanhaltswerte eingesetzt. Bei Variante 2b wurde für den stationären Bereich davon<br />

ausgegangen, dass die im seit Januar 2003 geltenden Rahmenvertrag für vollstationäre<br />

Pflege gem. § 75 Abs. 1 SGB XI für das Land Baden-Württemberg ausgewiesenen<br />

Personalanhaltswerte im Jahr 2010 zu 100 % umgesetzt sind.<br />

Die Prognosen des Personalbedarfs für das Jahr 2010 ergeben, dass je nach zugrunde<br />

liegender Berechnungsvariante im ambulanten Bereich von einem Minderbedarf von rund<br />

2.600 VK bis zu einem Mehrbedarf von rund 1.100 VK ausgegangen werden kann. Im<br />

stationären Bereich liegt der Personalmehrbedarf im Jahr 2010 zwischen rund 260 und 11.500<br />

VK.<br />

Die bei Variante 1 errechnete Personalbedarfsminderung ist aus heutiger Sicht eher<br />

unwahrscheinlich, da die der Berechnung zugrunde liegenden Prognosen zur Zahl der<br />

Pflegebedürftigen bereits heute lt. der Pflegestatistik 2001 des Statistischen Landesamts<br />

Baden-Württemberg nahezu erreicht bzw. bereits überschritten sind. Allerdings ist für die<br />

Zukunft nicht auszuschließen, dass durch politische und rechtliche Veränderungen<br />

insbesondere im Bereich des SGB XI auch ein Rückgang der Kundenzahl möglich ist. Die in<br />

Variante 2 prognostizierten Personalbedarfssteigerungen erscheinen realistischer, da sie auf<br />

Daten zur aktuellen Entwicklung der Kundenzahlen in ambulanten und stationären<br />

Pflegeeinrichtungen basieren. Sowohl die einschlägigen Studien als auch die befragten<br />

122


ExpertInnen gehen von einer Zunahme der Kundenzahl in den nächsten Jahren aufgrund der<br />

demographischen Entwicklung aus.<br />

Handlungsstrategien<br />

Insgesamt ist mittelfristig auch im Hinblick auf das zur Verfügung stehende<br />

Arbeitskräftepotenzial mit einer sich zuspitzenden <strong>Personalsituation</strong> in <strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen<br />

zu rechnen. Entscheidend ist deshalb, inwieweit die Verantwortlichen in Politik, auf Träger-<br />

und Einrichtungsebene frühzeitig Handlungsstrategien zur Personalgewinnung und Sicherung<br />

des Arbeitskräftepotenzials für die <strong>Altenhilfe</strong> ergreifen.<br />

Die Studie ergibt, dass in verschiedener Richtung bereits Aktivitäten in Angriff genommen<br />

bzw. umgesetzt werden. Es werden aber von allen involvierten Handlungsebenen weitere<br />

Maßnahmen für notwendig erachtet, um die Versorgungssituation und das Qualitätsniveau in<br />

der <strong>Altenhilfe</strong> zu erhalten.<br />

Im Einzelnen werden von den befragten ExpertInnen folgende Handlungsmaßnahmen zur<br />

Verbesserung und dauerhaften Sicherung der <strong>Personalsituation</strong> in der <strong>Altenhilfe</strong><br />

vorgeschlagen:<br />

- Maßnahmen zur Verbesserung der Attraktivität der Altenpflege und des Pflegeberufs zur<br />

Gewinnung und zum Halten von Arbeitskräften, z. B. durch attraktive Tätigkeitsprofile für<br />

Pflegefachkräfte, Imagekampagnen. Insbesondere werden im Hinblick auf den hohen<br />

Frauenanteil in der <strong>Altenhilfe</strong> v. a. Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf, wie z. B. verstärkte Schaffung von Teilzeitarbeitsplätzen, Arbeitszeitflexibilisierung, als<br />

zukunftsträchtig eingeschätzt.<br />

- Stärkere Verzahnung der Alten- und Krankenpflegeausbildung sowie Weiterentwicklung<br />

der Ausbildungsinhalte, um den Beruf der AltenpflegerIn aufzuwerten sowie die<br />

Durchlässigkeit zwischen den Bereichen zu erleichtern.<br />

- Qualifizierung des Managements auf Träger- und Einrichtungsebene, um zu<br />

gewährleisten, dass die erforderlichen Maßnahmen auf Einrichtungsebene greifen und<br />

um die Personalfluktuation der MitarbeiterInnen in andere Bereiche zu verringern.<br />

- Maßnahmen zur Gewinnung und Integration von ausländischen MitarbeiterInnen, da sie<br />

auf Dauer zur Sicherung des Arbeitskräftepotenzials für <strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen<br />

unabdingbar sind.<br />

123


Anlage 1 InterviewpartnerInnen<br />

Sozialministerium,<br />

Kommunalverbände, MDS<br />

Verbände der<br />

Einrichtungsträger<br />

Betroffenenorganisationen<br />

Vertreter aus der Wissenschaft<br />

und Forschung<br />

Personalvermittler /<br />

Zeitarbeitsfirmen<br />

Dr. Messmer<br />

Sozialministerium Baden-Württemberg<br />

Herr Herdes / Frau Christner<br />

Städte- und Landkreistag<br />

Herr Brucker<br />

Medizinischer Dienst der Spitzenverbände der Krankenkassen<br />

e. V. (MDS)<br />

Herr Kontermann<br />

Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft e. V.<br />

(BWKG)<br />

Herr Köchling<br />

Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband<br />

Baden-Württemberg (DPWV)<br />

Herr Kessler<br />

Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Württemberg<br />

e. V.<br />

Herr Kunze<br />

Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart e. V.<br />

Herr Gnädig<br />

Caritasverband der Diözese Freiburg e. V.<br />

Herr Fussek<br />

Vereinigung Integrationsförderung e. V. (VIF)<br />

Herr Hörrmann<br />

Landesseniorenrat<br />

Herr Pawletko<br />

Freunde alter Menschen e. V.<br />

Dr. Schmidt<br />

Deutsches Zentrum für Altersfragen (DZA)<br />

Herr Schneekloth<br />

Infratest<br />

Frau Neckermann-Dohrmann<br />

PEQUM<br />

Frau Biema<br />

Dr. Kühn Personal GmbH<br />

Berufsverbände Frau Thamm<br />

Berufsverband Hauswirtschaft<br />

Personen zum Thema Migration Prof. Dr. Habermann<br />

Hochschule Bremen<br />

Herr Kluge<br />

Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Stuttgart e. V.<br />

124


Anlage 2 Rücklaufquote nach Land- und Stadtkreisen –<br />

Ambulante Pflegedienste<br />

Land- bzw. Stadtkreis Rücklaufquote Land- bzw. Stadtkreis Rücklaufquote<br />

Alb-Donau-Kreis 25,0 Ludwigsburg 27,3<br />

Baden-Baden 33,3 Main-Tauber-Kreis 40,0<br />

Biberach 37,5 Mannheim 14,3<br />

Böblingen 15,8 Neckar-Odenwald-Kreis 27,3<br />

Bodenseekreis 20,0 Ortenaukreis 3,6<br />

Breisgau-Hochschwarzwald 42,1 Ostalbkreis 22,7<br />

Calw 16,7 Pforzheim 11,1<br />

Emmendingen 22,2 Raststatt 0,0<br />

Enzkreis 31,6 Ravensburg 28,6<br />

Esslingen 25,7 Rems-Murr-Kreis 14,3<br />

Freiburg i. B. 9,1 Reutlingen 13,3<br />

Freudenstadt 12,5 Rhein-Neckar-Kreis 23,3<br />

Göppingen 15,0 Rottweil 57,1<br />

Heidelberg 0,0 Schwäbisch Hall 11,1<br />

Heidenheim 16,7 Schwarzwald-Baar-Kreis 42,9<br />

Heilbronn (Land) 9,5 Sigmaringen 85,7<br />

Heilbronn (Stadt) 12,5 Stuttgart 20,5<br />

Hohenlohekreis 12,5 Tübingen 9,1<br />

Karlsruhe (Land) 11,1 Tuttlingen 33,3<br />

Karlsruhe (Stadt) 12,0 Ulm 0,0<br />

Konstanz 14,8 Waldshut 16,7<br />

Lörrach 58,3 Zollernalbkreis 14,3<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

125


Anlage 3 Rücklaufquote nach Land- und Stadtkreisen –<br />

Stationäre Pflegeeinrichtungen<br />

Land- bzw. Stadtkreis Rücklaufquote Land- bzw. Stadtkreis Rücklaufquote<br />

Alb-Donau-Kreis 0,0 Ludwigsburg 15,0<br />

Baden-Baden 21,4 Main-Tauber-Kreis 15,4<br />

Biberach 30,8 Mannheim 8,7<br />

Böblingen 26,7 Neckar-Odenwald-Kreis 20,0<br />

Bodenseekreis 15,0 Ortenaukreis 7,1<br />

Breisgau-Hochschwarzwald 9,5 Ostalbkreis 21,9<br />

Calw 18,8 Pforzheim 25,0<br />

Emmendingen 14,3 Raststatt 18,2<br />

Enzkreis 16,7 Ravensburg 37,0<br />

Esslingen 22,2 Rems-Murr-Kreis 36,1<br />

Freiburg i. B. 5,3 Reutlingen 35,3<br />

Freudenstadt 11,1 Rhein-Neckar-Kreis 10,5<br />

Göppingen 44,4 Rottweil 25,0<br />

Heidelberg 0,0 Schwäbisch Hall 5,0<br />

Heidenheim 30,0 Schwarzwald-Baar-Kreis 18,8<br />

Heilbronn (Land) 9,5 Sigmaringen 46,2<br />

Heilbronn (Stadt) 12,5 Stuttgart 34,1<br />

Hohenlohekreis 0,0 Tübingen 8,3<br />

Karlsruhe (Land) 17,4 Tuttlingen 37,5<br />

Karlsruhe (Stadt) 8,1 Ulm 14,3<br />

Konstanz 13,0 Waldshut 33,3<br />

Lörrach 21,1 Zollernalbkreis 6,7<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

126


Anlage 4 Zugehörigkeit ambulanter Pflegedienste zu Spitzenverbänden im<br />

Vergleich zur Pflegestatistik 2001 172,173<br />

Dt. Caritasv erband oder sonst. kath. Träger<br />

Diakonisches Werk oder sonst. ev . Träger<br />

AWO oder deren Mitgliedsorganisation<br />

DRK oder dessen Mitgliedsorganisation<br />

DPWV oder dessen Mitgliedsorganisation<br />

sonstiger freigemeinnütziger Träger<br />

Privater Träger<br />

kommunaler und sonstiger öffentlicher Träger / BWKG<br />

127<br />

0,0<br />

0,0<br />

6,2<br />

5,2<br />

4,1<br />

4,0<br />

ambulante Pflegedienste (n = 145)<br />

5,5<br />

6,7<br />

4,6<br />

7,0<br />

12,4<br />

20,8<br />

21,5<br />

30,2<br />

33,1<br />

39,3<br />

0 10 20 30 40 50<br />

Prozent<br />

ambulante Pflegedienste in Baden-Württemberg lt. Pflegestatistik 2001 (n = 771)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

172 Vgl. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Pflegestatistik 2001.<br />

173 Im Rahmen der Bestandserhebung waren bei dieser Frage Mehrfachnennungen möglich. Die Prozentwerte<br />

beziehen sich hierbei auf die Anzahl der antwortenden Pflegedienste (n), nicht auf die Anzahl der Nennungen.<br />

Demzufolge ergibt die Addition der Prozentwerte mehr als 100. Bei der Pflegestatistik 2001 sind keine<br />

Mehrfachnennungen vorhanden.


Anlage 5 Zugehörigkeit stationärer Pflegeeinrichtungen zu Spitzenverbänden im<br />

Vergleich zur Pflegestatistik 2001 174,175<br />

Dt. Caritasv erband oder sonst. kath. Träger<br />

Diakonisches Werk oder sonst. ev . Träger<br />

AWO oder deren Mitgliedsorganisation<br />

DRK oder dessen Mitgliedsorganisation<br />

DPWV oder dessen Mitgliedsorganisation<br />

sonstiger freigemeinnütziger Träger<br />

Priv ater Träger<br />

kommunaler und sonstiger öffentlicher Träger / BWKG<br />

128<br />

0,0<br />

2,1<br />

2,3<br />

4,9<br />

2,8<br />

stationäre Pflegeeinrichtungen (n = 144)<br />

7,0<br />

5,9<br />

11,8<br />

15,8<br />

16,0<br />

16,7<br />

12,1<br />

22,9<br />

22,6<br />

29,2<br />

31,5<br />

0 10 20 30 40 50<br />

Prozent<br />

stationäre Pflegeeinrichtungen in Baden-Württemberg lt. Pflegestatistik 2001 (n = 944)<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

174 Vgl. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Pflegestatistik 2001.<br />

175 Im Rahmen der Bestandserhebung waren bei dieser Frage Mehrfachnennungen möglich. Die Prozentwerte<br />

beziehen sich hierbei auf die Anzahl der antwortenden Pflegedienste (n), nicht auf die Anzahl der Nennungen.<br />

Demzufolge ergibt die Addition der Prozentwerte mehr als 100. Bei der Pflegestatistik 2001 sind keine<br />

Mehrfachnennungen vorhanden.


Anlage 6 Herkunftsländer ausländischer MitarbeiterInnen insgesamt im Überblick<br />

EU-Staaten<br />

EU-Beitrittsstaaten<br />

Sonstige<br />

europäische<br />

Staaten<br />

Staaten<br />

außerhalb<br />

Europas<br />

Ambulanter Bereich Stationärer Bereich<br />

Anzahl<br />

Personen<br />

129<br />

Prozent<br />

Anzahl<br />

Personen<br />

Prozent<br />

Belgien 1 0,9 1 0,1<br />

Dänemark 0 0,0 3 0,3<br />

Finnland 0 0,0 2 0,2<br />

Frankreich 8 7,5 19 1,8<br />

Griechenland 6 5,6 43 4,1<br />

Großbritannien 5 4,7 2 0,2<br />

Italien 6 5,6 74 7,1<br />

Niederlande 0 0,0 4 0,4<br />

Österreich 1 0,9 8 0,8<br />

Portugal 0 0,0 9 0,9<br />

Spanien 2 1,9 10 1,0<br />

Bulgarien 0 0,0 2 0,2<br />

Estland 0 0,0 1 0,1<br />

Litauen 1 0,9 1 0,1<br />

Polen 11 10,3 79 7,6<br />

Rumänien 5 4,7 53 5,1<br />

Slowakei 0 0,0 1 0,1<br />

Slowenien 1 0,9 3 0,3<br />

Tschechei 1 0,9 5 0,5<br />

Türkei 12 11,2 133 12,8<br />

Ungarn 0 0,0 13 1,3<br />

Albanien 0 0,0 5 0,5<br />

Bosnien 2 1,9 39 3,8<br />

Jugoslawien 5 4,7 162 15,6<br />

Kroatien 9 8,4 100 9,6<br />

Mazedonien 0 0,0 9 0,9<br />

Norwegen 1 0,9 2 0,2<br />

Russland 9 8,4 72 6,9<br />

Schweiz 1 0,9 6 0,6<br />

Ukraine 2 1,9 9 0,9<br />

Afrika 2 1,9 43 4,1<br />

Amerika 6 5,6 21 2,0<br />

Asien 10 9,3 104 10,0<br />

insgesamt n = 107 100,0 n = 1.038 100,0


Anlage 7 Herkunftsländer ausländischer Pflegefachkräfte im Überblick<br />

EU-Staaten<br />

EU-Beitrittsstaaten<br />

Sonstige<br />

europäische<br />

Staaten<br />

Staaten<br />

außerhalb<br />

Europas<br />

Ambulanter Bereich Stationärer Bereich<br />

Anzahl<br />

Personen<br />

130<br />

Prozent<br />

Anzahl<br />

Personen<br />

Prozent<br />

Belgien 0 0,0 1 0,5<br />

Dänemark 0 0,0 0 0,0<br />

Finnland 0 0,0 1 0,5<br />

Frankreich 2 4,3 2 0,9<br />

Griechenland 0 0,0 9 4,1<br />

Großbritannien 3 6,5 0 0,0<br />

Italien 1 2,2 8 3,6<br />

Niederlande 0 0,0 2 0,9<br />

Österreich 0 0,0 3 1,4<br />

Portugal 0 0,0 1 0,5<br />

Spanien 1 2,2 3 1,4<br />

Bulgarien 0 0,0 1 0,5<br />

Estland 0 0,0 0 0,0<br />

Litauen 0 0,0 0 0,0<br />

Polen 7 15,2 26 11,8<br />

Rumänien 4 8,7 11 5,0<br />

Slowakei 0 0,0 0 0,0<br />

Slowenien 1 2,2 1 0,5<br />

Tschechei 1 2,2 2 0,9<br />

Türkei 2 4,3 14 6,4<br />

Ungarn 0 0,0 7 3,2<br />

Albanien 0 0,0 2 0,9<br />

Bosnien 2 4,3 14 6,4<br />

Jugoslawien 2 4,3 26 11,8<br />

Kroatien 6 13,0 28 12,7<br />

Mazedonien 0 0,0 2 0,9<br />

Norwegen 0 0,0 1 0,5<br />

Russland 5 10,9 18 8,2<br />

Schweiz 1 2,2 2 0,9<br />

Ukraine 0 0,0 0 0,0<br />

Afrika 1 2,2 8 3,6<br />

Amerika 1 2,2 2 0,9<br />

Asien 6 13,0 25 11,4<br />

insgesamt n = 46 100,0 n = 220 100,0


Anlage 8 Von ambulanten Pflegediensten versorgte Pflegebedürftige im Sinne<br />

Jahr<br />

des SGB XI ab 60 Jahren<br />

(Grundlage: Pflegestatistiken 1999 und 2001)<br />

Pflegebedürftige ab 60 Jahren als Kunden ambulanter<br />

Pflegedienste<br />

Anzahl Steigerungsrate (Prozent)<br />

1999 39.552 —<br />

2001 40.838 + 3,3<br />

2003 42.186 + 3,3<br />

2005 43.578 + 3,3<br />

2007 45.016 + 3,3<br />

2009 46.501 + 3,3<br />

2010 47.269 + 1,7<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

131


Anlage 9 Von stationären Pflegeeinrichtungen versorgte Pflegebedürftige im<br />

Jahr<br />

Sinne des SGB XI ab 60 Jahren<br />

(Grundlage: Pflegestatistiken 1999 und 2001)<br />

Pflegebedürftige ab 60 Jahren als Kunden stationärer<br />

Pflegeeinrichtungen<br />

Anzahl Steigerungsrate (Prozent)<br />

1999 61.893 —<br />

2001 63.685 + 2,9<br />

2003 65.532 + 2,9<br />

2005 67.432 + 2,9<br />

2007 69.388 + 2,9<br />

2009 71.400 + 2,9<br />

2010 72.435 + 1,5<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

132


Anlage 10 Kunden stationärer Pflegeeinrichtungen im Jahr 2010 nach<br />

Versorgungssituation<br />

Kunden, die außerhalb der<br />

Demenzwohngruppen versorgt werden<br />

Kunden, die in den Demenzwohngruppen<br />

versorgt werden<br />

133<br />

Prozentanteil<br />

Kunden stationärer<br />

Pflegeeinrichtungen<br />

ab 60 Jahren im Jahr 2010<br />

(lt. Pflegestatistiken 1999/2001)<br />

94,0 % 73.451<br />

6,0 % 4.688<br />

Insgesamt 100,0 % 78.139<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim


Anlage 11 Personalbedarf im Jahr 2003<br />

Kunden ambulanter Pflegedienste ab 60 Jahren im Jahr 2003 insgesamt<br />

Prozentwert<br />

134<br />

Kunden ambulanter Pflegedienste im Jahr 2003<br />

(lt. Pflegestatistiken 1999/2001)<br />

Pflegebedürftig i. S. d. SGB XI 53,6 42.186<br />

Kunden ohne Einstufung<br />

i. S. d. SGB XI<br />

46,4 36.519<br />

Insgesamt 100,0 78.705<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Kunden stationärer Pflegeeinrichtungen ab 60 Jahren im Jahr 2003 insgesamt<br />

Prozentwert<br />

Kunden stationärer Pflegeeinrichtungen im Jahr<br />

2003 (lt. Pflegestatistiken 1999/2001)<br />

Pflegebedürftig i. S. d. SGB XI 92,7 65.532<br />

Kunden ohne Einstufung<br />

i. S. d. SGB XI<br />

7,3 5.161<br />

Insgesamt 100,0 70.693<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

Personalbedarf im Jahr 2003<br />

Ambulanter Bereich Stationärer Bereich<br />

Kunden insgesamt 78.705 70.693<br />

Personalanhaltswert<br />

Personalbedarf<br />

in VK<br />

Pflege und Betreuung 1 : 11,98 1 : 2,72<br />

Insgesamt 1 : 8,98 1 : 1,86<br />

Pflege und Betreuung 6.570 25.990<br />

Insgesamt 8.765 38.007<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim


135<br />

Anlage 12 Personalbedarfssteigerung bis zum Jahr 2010<br />

Ambulant<br />

Stationär<br />

Insgesamt<br />

im Jahr<br />

2003<br />

Personalbedarf<br />

im Jahr 2010<br />

Variante<br />

1 176 a b<br />

Personalbedarfssteigerung bis zum Jahr 2010<br />

Variante 2 in VK in %<br />

Variante<br />

1<br />

Variante 2 Variante Variante 2<br />

a b<br />

1<br />

a b<br />

Pflege 6.570 4.658 7.361 - 1.912 + 791 - 29,1 + 12,0<br />

Insgesamt 8.765 6.215 9.821 - 2.550 + 1.056 - 29,1 + 12,0<br />

Pflege u.<br />

Betreuung<br />

25.990 26.166 28.728 33.596 + 176 + 2.738 + 7.606 + 0,7 + 10,5 + 29,3<br />

Insgesamt 38.007 38.265 42.010 49.445 + 258 + 4.003 + 11.438 + 0,7 + 10,5 + 30,1<br />

Pflege u.<br />

Betreuung<br />

32.560 30.824 36.089 40.957 - 1.736 + 3.529 + 8.397 - 5,3 + 10,8 + 25,8<br />

Insgesamt 46.772 44.480 51.831 59.266 - 2.292 + 5.059 + 12.494 - 4,9 + 10,8 + 26,7<br />

<strong>Equal</strong>-Projekt, Studie zur <strong>Personalsituation</strong>, erarbeitet von der aku Unternehmensberatung, Bad Dürrheim<br />

176 Hierbei wurde der durchschnittliche Personalbedarf, der sich aufgrund der drei Berechnungsvarianten des Landespflegeplans 2000 Baden-Württemberg Teil 1 ergab, herangezogen.


Literaturverzeichnis<br />

AWO KV REMS-MURR E. V.; CARITAS REGION LUDWIGSBURG-WAIBLINGEN-ENZ; DIAKONISCHES<br />

WERK WÜRTTEMBERG E. V.; STADT WAIBLINGEN: Ältere Migrantinnen und Migranten in<br />

Waiblingen. Lebensituation – Tendenzen – Herausforderungen. Waiblingen, September, 2001.<br />

BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR ARBEIT UND SOZIALORDNUNG, FAMILIE UND FRAUEN,<br />

ARBEITERWOHLFAHRT BEZIRKSVERBAND OBERBAYERN E. V. (Hrsg.): Kooperation von<br />

Hauswirtschaft und Pflege in stationären Einrichtungen der <strong>Altenhilfe</strong>. Ein Leitfaden zur<br />

Schnittstellengestaltung.<br />

BLINKERT, Dr. Baldo; KLIE, Prof. Dr. Thomas: Zukünftige Entwicklung des Verhältnisses<br />

professioneller und häuslicher Pflege bei differierenden Arrangements und privaten<br />

Ressourcen bis zum Jahr 2050. Expertise im Auftrag der Enquête-Kommission<br />

"Demographischer Wandel – Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an<br />

den Einzelnen und die Politik" des Deutschen Bundestages. März 2001.<br />

DEUTSCHER CARITASVERBAND: Position des Deutschen Caritasverbandes zur Neuordnung der<br />

Ausbildungsstrukturen der Berufe in der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege.<br />

DEUTSCHES ZENTRUM FÜR ALTERSFRAGEN, SCHMIDT, Roland (Hrsg.): Pflege & Wohnen.<br />

Strategien zur Neuausrichtung. Hannover, 2000.<br />

DEUTSCHER BUNDESTAG: Schlussbericht der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel –<br />

Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik".<br />

HASSELHORN, H.-M.; TACKENBERG, P.; MÜLLER, B. H.: Vorzeitiger Berufsausstieg aus der Pflege<br />

in Deutschland als zunehmendes Problem für den Gesundheitsdienst – eine Übersichtsarbeit.<br />

In: Das Gesundheitswesen. 2003, 65: S. 40 – 46.<br />

KURATORIUM DEUTSCHE ALTERSHILFE; BUNDESMINISTERIUM FÜR GESUNDHEIT (Hrsg.): Die 4.<br />

Generation des Altenpflegeheimbaus. KDA Hausgemeinschaften. Eine Dokumentation von<br />

34 Projekten. BMG Modellprojekte 2001/2002. Band 9. Köln, 2002.<br />

KONTERMANN, Rainer (BWKG): Nachstationäre Betreuung nach Einführung der DRG´s in den<br />

Krankenhäusern. Nicht veröffentlicht.<br />

136


PAWLETKO, Klaus-W.; BUNDESMINISTERIUM FÜR FAMILIE, SENIOREN, FRAUEN UND JUGEND<br />

(Hrsg.): Ambulant betreute Wohngemeinschaften für demenziell erkrankte Menschen. Berlin,<br />

2002.<br />

RAHMENVERTRAG für vollstationäre Pflege gemäß § 75 Abs. 1 SGB XI für das Land Baden-<br />

Württemberg.<br />

SOZIALMINISTERIUM BADEN-WÜRTTEMBERG: Landespflegeplan 2000 Baden-Württemberg.<br />

Teil 1: Pflegebedarf in Baden-Württemberg. Derzeitiger Stand und zukünftige Entwicklung.<br />

SOZIALMINISTERIUM BADEN-WÜRTTEMBERG: Vorläufiger Landespflegeplan Baden-<br />

Württemberg. Teil 2: Ambulante Pflege in der <strong>Altenhilfe</strong>.<br />

SOZIALMINISTERIUM BADEN-WÜRTTEMBERG: Landespflegeplan 2000 Baden-Württemberg.<br />

Teil 3: Stationäre Pflege in Einrichtungen der <strong>Altenhilfe</strong>.<br />

SOZIALMINISTERIUM BADEN-WÜRTTEMBERG: Merkblatt für die Anerkennung der<br />

Gleichwertigkeit von in Drittstaaten erworbenen Ausbildungsabschlüssen in den<br />

Gesundheitsfachberufen. Juli 2002.<br />

STATISTISCHES BUNDESAMT: Kurzbericht Pflegestatistik 1999. Pflege im Rahmen der<br />

Pflegeversicherung. Deutschlandergebnisse. Bonn, 2001.<br />

STATISTISCHES BUNDESAMT: 2. Kurzbericht Pflegestatistik 1999. Pflege im Rahmen der<br />

Pflegeversicherung. Ländervergleich: Pflegebedürftige. Bonn, 2001.<br />

STATISTISCHES BUNDESAMT: 3. Kurzbericht Pflegestatistik 1999. Pflege im Rahmen der<br />

Pflegeversicherung. Ländervergleich: Pflegeheime. Bonn, 2002.<br />

STATISTISCHES BUNDESAMT: 4. Kurzbericht Pflegestatistik 1999. Pflege im Rahmen der<br />

Pflegeversicherung. Ländervergleich: ambulante Pflegedienste. Bonn, 2002.<br />

STATISTISCHES LANDESAMT BADEN-WÜRTTEMBERG: Pflegestatistik 2001.<br />

STATISTISCHES LANDESAMT BADEN-WÜRTTEMBERG: Verzeichnis der ambulanten<br />

Pflegeeinrichtungen (Pflegedienste) in Baden-Württemberg 2002. Stuttgart, 2002.<br />

STATISTISCHES LANDESAMT BADEN-WÜRTTEMBERG: Verzeichnis der stationären<br />

Pflegeeinrichtungen (Pflegeheime) in Baden-Württemberg 2002. Stuttgart, 2002.<br />

137


STEINEBACH, Christoph; STÖBENER, André: Soziale Dienste in Baden-Württemberg.<br />

Personalstand und -entwicklung. Sternenfels. Verlag Wissenschaft und Praxis, 2000.<br />

WEEBER UND PARTNER: Migranten im Alter. Lebensverhältnisse und Hilfebedarf. Eine<br />

Untersuchung zur Situation in Baden-Württemberg im Auftrag des Sozialministeriums Baden-<br />

Württemberg. Juli, 1998.<br />

138


Dritt-Sektor Qualifizierung in der <strong>Altenhilfe</strong><br />

Bitte zurücksenden an:<br />

aku-Unternehmensberatung<br />

Sonnenstr. 19<br />

78073 Bad Dürrheim<br />

Oktober 2002<br />

Studie zur <strong>Personalsituation</strong><br />

Erhebungsbogen für ambulante Dienste<br />

Code-Nr.:<br />

Name und Anschrift der Einrichtung<br />

____________________________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________________________<br />

Ansprechpartnerin/Ansprechpartner (Bitte Telefonnummer angeben!)<br />

____________________________________________________________________________________________<br />

139


Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

mit Hilfe der Studie zur "<strong>Personalsituation</strong>" im Rahmen des <strong>Equal</strong>-Projekts "Dritt-Sektor<br />

Qualifizierung in der <strong>Altenhilfe</strong>" sollen repräsentative Aussagen zur gegenwärtigen<br />

<strong>Personalsituation</strong> in der <strong>Altenhilfe</strong> Baden-Württembergs gewonnen und Prognosen bis zum<br />

Jahr 2008 erarbeitet werden. Die Ergebnisse der Studie sollen Grundlage für die politische<br />

Interessenvertretung der Einrichtungen sowie für die Entwicklung von Personalgewinnungs-<br />

und Personalsicherungsmaßnahmen sein.<br />

aku ist als unabhängiges Institut von den Verantwortlichen des <strong>Equal</strong>-Projekts beauftragt<br />

worden, die Ergebnisse dieser Befragung auszuwerten. Um für unsere Auftraggeber<br />

aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, sind wir auf eine möglichst große Zahl an<br />

Rückmeldungen angewiesen. Wir bitten Sie daher herzlich, den folgenden Erhebungsbogen<br />

auszufüllen und in beiliegendem Umschlag an aku zurückzusenden. Ihre Teilnahme an der<br />

Befragung ist natürlich freiwillig.<br />

Wir versichern Ihnen, dass das Verfahren der Befragung die Anonymität Ihrer Antworten<br />

gewährleistet. Die Mitarbeiterinnen von aku behandeln alle Daten streng vertraulich.<br />

Die Codierung des Erhebungsbogens sowie der Name und die Anschrift Ihrer Einrichtung<br />

haben den Zweck, dass die Mitarbeiterinnen von aku gegebenenfalls bei Fragen zu Ihren<br />

Daten Kontakt mit Ihnen aufnehmen und den Rücklauf überwachen können.<br />

Die ausgefüllten Erhebungsbögen sind ausschließlich den Mitarbeiterinnen von aku<br />

zugänglich und werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Auswertung der Daten erfolgt<br />

einrichtungsunabhängig. Nach Auswertung der Daten werden die Erhebungsbögen<br />

vernichtet.<br />

Bei Fragen stehen Ihnen Frau Meier und Frau Schirmaier an Werktagen zwischen 9.00 und<br />

12.00 Uhr sowie zwischen 14.00 und 16.30 Uhr (Tel. 07726/4515) gerne zur Verfügung.<br />

Für Ihre Unterstützung danken wir sehr herzlich.<br />

Annerose Knäpple<br />

aku-Unternehmensberatung<br />

Bad Dürrheim, im Oktober 2002<br />

140


1 Allgemeine Strukturdaten<br />

1.1. Wie viele Einwohnerinnen/Einwohner hat der Ort, in dem Ihr Dienst seinen Sitz hat?<br />

weniger als 2.000 EinwohnerInnen<br />

2.000 bis unter 5.000 EinwohnerInnen<br />

5.000 bis unter 20.000 EinwohnerInnen<br />

20.000 bis unter 50.000 EinwohnerInnen<br />

50.000 bis unter 100.000 EinwohnerInnen<br />

100.000 bis unter 300.000 EinwohnerInnen<br />

300.000 EinwohnerInnen und mehr<br />

1.2. In welchem Land- bzw. Stadtkreis hat Ihr Dienst seinen Sitz?<br />

___________________________________________________________________________________<br />

1.3. Wer ist Träger Ihres Dienstes?<br />

freigemeinnütziger Träger<br />

kommunaler Träger<br />

privater Träger<br />

1.4. Welchem Spitzenverband gehört Ihr Dienst an? (Hier sind Mehrfachnennungen möglich!)<br />

Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Baden e. V.<br />

Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Württemberg e. V.<br />

Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg e. V.<br />

Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart e. V.<br />

Der Paritätische Landesverband Baden-Württemberg e. V.<br />

DRK-Landesverband Baden-Württemberg e. V.<br />

DRK-Landesverband Badisches Rotes Kreuz e. V.<br />

Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Baden e. V.<br />

Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Württemberg e. V.<br />

Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V.<br />

Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e. V.<br />

sonstiger privater Spitzenverband<br />

Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft e. V.<br />

141


1.5. Welche Angebote bietet Ihr Dienst?<br />

häusliche Krankenpflege (Grund- und<br />

Behandlungspflege gem. § 37 SGB V)<br />

häusliche Pflege gem. § 36 SGB XI, § 58 BSHG<br />

hauswirtschaftliche Leistungen gem. § 36 SGB XI,<br />

§§ 37.1, 38 SGB V, § 70 BSHG<br />

Familienpflege gem. § 38 SGB V<br />

Anleitung, Information und Beratung von<br />

Angehörigen<br />

Pflegekurs nach SGB XI für Angehörige<br />

Begleit-, Besuchs- und Fahrdienst<br />

Essen auf Rädern<br />

Hausnotruf<br />

sonstige Angebote<br />

1.6. Wie viele Personen werden von Ihnen betreut? (Stichtag: 30.09.02)<br />

(noch) nicht eingestuft<br />

Pflegestufe 0<br />

Pflegestufe 1<br />

Pflegestufe 2<br />

Pflegestufe 3<br />

Pflegestufe 3 + Härtefallregelung<br />

insgesamt<br />

142<br />

Angebot vorhanden?<br />

ja nein<br />

Anzahl der betreuten Personen<br />

in<br />

Kooperation<br />

1.7. Welche Leistungen werden von den von Ihrem Dienst betreuten Personen in Anspruch genommen?<br />

(Stichtag: 30.09.02)<br />

ausschließlich Leistungen gemäß SGB V<br />

ausschließlich Leistungen gemäß SGB XI<br />

ausschließlich Leistungen, die nicht nach SGB V/XI abgerechnet werden<br />

Leistungen aus mehreren Bereichen<br />

insgesamt<br />

Anzahl der Personen


2 Derzeitige Mitarbeiterstruktur und <strong>Personalsituation</strong><br />

Die Erhebung der derzeitigen Mitarbeiterstruktur und <strong>Personalsituation</strong> in den Einrichtungen dient zur<br />

Erfassung der Ist-<strong>Personalsituation</strong> und dem daraus ersichtlichen Personalmangel sowie den daraus<br />

ersichtlichen Personalressourcen.<br />

Die folgenden Fragestellungen beziehen sich ausschließlich auf die bei Ihrem Dienst angestellten<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind nicht<br />

aufzuführen.<br />

2.1. Über wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfügt Ihr Dienst insgesamt? (Stichtag: 30.09.02)<br />

Erläuterungen zu nachfolgender Tabelle:<br />

- Bitte geben Sie nur die Stellen der Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter an, die in Ihrem Dienst angestellt<br />

sind. Leistungen externer Anbieter oder Leistungen des Trägers an Ihren Dienst bleiben außen vor<br />

und sind nicht in Stellenanteile umzurechnen.<br />

- Auszubildende, Zivildienstleistende, Freiwillige Helferinnen/Helfer im sozialen Jahr, Praktikantinnen/<br />

Praktikanten und geringfügig Beschäftigte sind ebenfalls in Stellenanteile umzurechnen. Hierfür<br />

sollten Sie folgende Stellenanteile veranschlagen:<br />

Auszubildende 0,20 VK<br />

Zivildienstleistende 0,15 VK<br />

Freiwillige Helferinnen/Helfer im sozialen Jahr 0,15 VK<br />

Praktikantinnen/Praktikanten 0,15 VK<br />

- Als Fachkräfte sind Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter zu sehen, die eine in der Regel dreijährige<br />

Berufsausbildung abgeschlossen haben, die Kenntnisse und Fähigkeiten zur selbständigen und<br />

eigenverantwortlichen Wahrnehmung der von ihnen ausgeübten Funktion und Tätigkeit vermittelt.<br />

Als Fachkräfte sind somit beispielsweise Altenpflegerinnen/-pfleger, Krankenschwestern/-pfleger,<br />

Heilerziehungspflegerinnen/-pfleger, Hauswirtschafterinnen/ Hauswirtschafter zu sehen. Alten- und<br />

Krankenpflegehelferinnen/-helfer mit einjähriger Ausbildung sind nicht als Fachkräfte zu verstehen.<br />

Alten- und Krankenpflegehelferinnen/-helfer mit einjähriger Ausbildung sind unter "gelernte<br />

Helferinnen/Helfer" zu fassen.<br />

143


Geschäftsführung<br />

Verwaltung<br />

Geschäftsführung<br />

und Verwaltung<br />

insgesamt<br />

Pflegedienstleitung<br />

sonstige Pflegekräfte<br />

Pflege<br />

insgesamt<br />

Einsatzleitung/<br />

Hauswirtschaftsleitung<br />

sonstige<br />

Hauswirtschaftskräfte<br />

Hauswirtschaft<br />

insgesamt<br />

organisierte<br />

Nachbarschaftshilfe<br />

insgesamt<br />

(Nur Kräfte mit<br />

Arbeitsvertrag inkl.<br />

geringfügig<br />

Beschäftigte<br />

angeben!)<br />

Familienpflege/<br />

Dorfhilfe insgesamt<br />

Gesamtsumme<br />

Fachkräfte<br />

gelernte<br />

Helferinnen/Helfer 2<br />

Anzahl Personen<br />

(Köpfe)<br />

ungelernte Kräfte<br />

Ist-Besetzung (Stichtag: 30.09.02)<br />

Auszubildende<br />

Zivis/ Prakt./ FSJ<br />

1 Vakante Stellen (VK) gegenüber Budget- bzw. Planvorgabe.<br />

144<br />

insgesamt<br />

Fachkräfte<br />

umgerechnet in Stellenanteile<br />

(VK)<br />

gelernte<br />

Helferinnen/Helfer 2<br />

ungelernte Kräfte<br />

Auszubildende<br />

Zivis/ Prakt./ FSJ<br />

insgesamt<br />

2 Helferinnen/Helfer mit 1jähriger Ausbildung<br />

vakante<br />

Stellen<br />

(VK) 1<br />

(30.09.02)<br />

Fachkräfte<br />

sonstige Kräfte (inkl.<br />

gelernte<br />

Helferinnen/Helfer2)


2.2. Aus welchen Gründen sind die vakanten Stellen nicht besetzt? (Hier sind Mehrfachnennungen<br />

möglich!)<br />

keine Bewerberinnen/<br />

Bewerber für diese Stellen<br />

unzureichende Qualifikation<br />

der Bewerberinnen/Bewerber<br />

wirtschaftliche Gründe<br />

sonstiger Grund:<br />

______________________________<br />

______________________________<br />

Geschäftsführung<br />

und<br />

Verwaltung<br />

145<br />

Pflege<br />

Hauswirtschaft <br />

Nachbarschaftshilfe<br />

Mussten Sie dieses Jahr schon Kunden ablehnen, weil vakante Stellen nicht besetzt waren?<br />

ja<br />

nein<br />

Wenn ja, wie viele Kunden mussten Sie ablehnen (Januar – September 2002)?<br />

Anzahl Personen: _________________________<br />

Welche Entwicklungen sehen Sie bei der Besetzung vakanter Stellen?<br />

Offene Stellen sind zunehmend schwieriger zu besetzen.<br />

Bei der Besetzung offener Stellen hat sich nichts verändert.<br />

Offene Stellen sind zunehmend einfacher zu besetzen.<br />

Familienpflege/<br />

Dorfhilfe<br />

Anmerkungen:<br />

___________________________________________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________________________________________<br />

2.3. In welchen Bereichen werden Leistungen von externen Anbietern bzw. von der Zentrale des Trägers in<br />

Anspruch genommen? (Hier sind Mehrfachnennungen möglich!)<br />

Leitung (inkl. PDL, EL bzw. HWL)<br />

Verwaltung<br />

Sonstiges: _____________________________<br />

externe Anbieter Zentrale des Trägers<br />

2.4. Wie viele ehrenamtliche Helferinnen/Helfer arbeiten in Ihrem Dienst mit? (Stichtag: 30.09.02)<br />

unentgeltlich<br />

gegen Aufwandsentschädigung gem. § 3 Nr. 26 EStG<br />

insgesamt<br />

Anzahl Personen (Köpfe)


In welchen Bereichen sind diese ehrenamtlichen Helferinnen/Helfer eingesetzt?<br />

Pflege<br />

Hauswirtschaftliche Versorgung<br />

Betreuung<br />

Sonstiges: ___________________________________________________________________________________<br />

2.5. Wie verteilen sich die Auszubildenden in der Pflege? (Stichtag: 30.09.02)<br />

Auszubildende zur exam. Altenpflegerin/-pfleger (3jährig)<br />

Auszubildende zur Altenpflegehelferin/-helfer (1jährig)<br />

insgesamt<br />

146<br />

Anzahl Personen (Köpfe)<br />

2.6. Bei wie vielen Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern wird die Arbeitsaufnahme von der Arbeits- bzw.<br />

Sozialverwaltung (z. B. ABM, Hilfe zur Arbeit gem. § 19 BSHG) gefördert? (Stichtag: 30.09.02)<br />

Geschäftsführung und Verwaltung<br />

Pflege<br />

Hauswirtschaft<br />

Nachbarschaftshilfe<br />

Familienpflege/Dorfhilfe<br />

insgesamt<br />

Anzahl Personen (Köpfe)<br />

2.7. Wie viele Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter arbeiten in Altersteilzeit? (Stichtag: 30.09.02)<br />

Geschäftsführung und Verwaltung<br />

Pflege<br />

Hauswirtschaft<br />

Nachbarschaftshilfe<br />

Familienpflege/Dorfhilfe<br />

insgesamt<br />

Anzahl Personen (Köpfe)<br />

2.8. Wie viele Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter befinden sich in Elternzeit/Erziehungsurlaub? (Stichtag: 30.09.02)<br />

Geschäftsführung und Verwaltung<br />

Pflege<br />

Hauswirtschaft<br />

Nachbarschaftshilfe<br />

Familienpflege/Dorfhilfe<br />

insgesamt<br />

Anzahl Personen (Köpfe)


2.9. Wie viele der bei Ihnen derzeit beschäftigten Pflegefachkräfte (3jährig) sind Wiedereinsteigerinnen/<br />

Wiedereinsteiger und waren unmittelbar vor der Anstellung bei Ihrer Einrichtung nicht berufstätig (z. B.<br />

aufgrund Kindererziehung, Versorgung pflegebedürftiger Angehöriger)?<br />

Anzahl Personen: ____________________________<br />

Davon: Wie viele dieser Wiedereinsteigerinnen/Wiedereinsteiger haben in den letzten neun Monaten<br />

(Januar – September 2002) bei Ihnen die Arbeit wieder aufgenommen?<br />

Anzahl Personen: ____________________________<br />

2.10. Altersstruktur der Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter (Stichtag: 30.09.02)<br />

unter 25 Jahre<br />

25 – 39 Jahre<br />

40 – 49 Jahre<br />

50 – 54 Jahre<br />

55 – 59 Jahre<br />

60 Jahre und älter<br />

insgesamt<br />

MitarbeiterInnen<br />

insgesamt<br />

Anzahl Personen (Köpfe)<br />

2.11. Geschlecht der Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter (Stichtag: 30.09.02)<br />

Geschäftsführung<br />

Verwaltung<br />

Pflegedienstleitung<br />

sonstige Pflegefachkräfte (3jährig)<br />

sonstige Pflegekräfte<br />

Hauswirtschaftsleitung/Einsatzleitung<br />

sonstige Hauswirtschaftskräfte<br />

Nachbarschaftshilfe<br />

Familienpflege/Dorfhilfe<br />

insgesamt<br />

147<br />

davon Pflegefachkräfte<br />

(3jährig)<br />

Anzahl Personen (Köpfe)<br />

weiblich männlich


2.12. Nationalität der Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter insgesamt (Stichtag: 30.09.02)<br />

(Bitte tragen Sie in die Spalte "Nationalität" jeweils das Herkunftsland und in die Spalte "Anzahl<br />

Personen" jeweils die entsprechende Anzahl Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter ein, die aus diesem Land<br />

stammen. Bitte tragen Sie pro Zeile jeweils nur eine Nation ein!)<br />

Nationalität<br />

1. Deutsch<br />

- davon Aussiedlerinnen/Aussiedler<br />

2. _________________________________________<br />

3. _________________________________________<br />

4. _________________________________________<br />

5. _________________________________________<br />

6. _________________________________________<br />

7. _________________________________________<br />

8. _________________________________________<br />

9. _________________________________________<br />

10. ________________________________________<br />

insgesamt<br />

148<br />

Anzahl Personen (Köpfe)<br />

Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter<br />

insgesamt<br />

2.13. Erfassen Sie die Kündigungsgründe Ihrer Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter systematisch?<br />

ja<br />

nein<br />

davon<br />

Pflegefachkräfte (3jährig)<br />

Wenn ja, aus welchen Gründen kündigten Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter im Jahr 2002 (Januar –<br />

September)?<br />

Wechsel in einen anderen Beruf/eine andere Branche<br />

Wechsel zu einem anderen Arbeitgeber in derselben Branche<br />

Ausscheiden aufgrund Aufnahme einer Ausbildung<br />

Ausscheiden aufgrund Erwerbsunfähigkeit<br />

Ausscheiden aufgrund von Alter<br />

Aufgabe der Berufstätigkeit, z. B. aufgrund Kindererziehung<br />

Sonstiges: ___________________________________________________<br />

insgesamt<br />

Anzahl Personen (Köpfe)


3 Familiäre Verhältnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Im Rahmen der Personalgewinnung spielt die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Familie eine<br />

bedeutende Rolle. Vor diesem Hintergrund werden Ihre Einschätzungen zu den familiären<br />

Verhältnissen Ihrer Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter erfragt.<br />

3.1. Ist Ihnen bekannt, ob Ihre Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter pflegebedürftige Angehörige versorgen?<br />

ja<br />

nein<br />

Wenn ja, wie viele Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter versorgen derzeit pflegebedürftige Angehörige?<br />

Anzahl Personen: ____________________<br />

3.2. Wie viele Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter beziehen Kindergeld? (Stichtag: 30.09.02)<br />

Anzahl Personen: ____________________<br />

Wie viele Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter davon haben Ihrer Kenntnis nach Kinder unter 14 Jahren?<br />

Anzahl Personen: ____________________<br />

3.3. Ist Ihnen bekannt, wie viele Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter derzeit alleinerziehend sind?<br />

ja<br />

nein<br />

Wenn ja, wie viele Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter sind derzeit alleinerziehend?<br />

Anzahl Personen: ____________________<br />

3.4. Wie bewerten Sie die Möglichkeiten der Kinderbetreuung für die Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter?<br />

sehr gut<br />

gut<br />

zufrieden stellend<br />

ausreichend<br />

unzureichend<br />

Was sollte aus Ihrer Sicht verändert werden?<br />

___________________________________________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________________________________________<br />

149


4 Planung und Entwicklung<br />

Sinnvolle Maßnahmen zur Personalgewinnung und -entwicklung können nur auf der Grundlage<br />

zukünftiger Angebots- und Kundenstrukturen sowie des daraus resultierenden Personalbedarfs<br />

entwickelt werden. Daher werden die Planungen und Entwicklungen der Dienste erhoben.<br />

4.1. Haben Sie in den kommenden Jahren Änderungen Ihrer Angebotsstruktur geplant?<br />

ja<br />

nein<br />

Diesbezüglich wurden noch keine Überlegungen angestellt.<br />

Wenn ja, welche Änderungen wollen Sie vornehmen?<br />

___________________________________________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________________________________________<br />

4.2. Wie wird sich Ihrer Einschätzung nach die Nachfrage nach Leistungen Ihres Dienstes entwickeln? (Hier<br />

sind Mehrfachnennungen möglich!)<br />

pflegerische Leistungen<br />

hauswirtschaftliche Leistungen<br />

Betreuungsangebote<br />

niederschwellige Angebote,<br />

insbesondere für Demenzkranke<br />

Spezialangebote für Selbstzahler (z. B.<br />

Urlaubsbegleitung)<br />

Sonstiges:<br />

______________________________________<br />

gleich bleibende<br />

Nachfrage<br />

150<br />

steigende<br />

Nachfrage<br />

abnehmende<br />

Nachfrage<br />

4.3. Wie wird sich nach Ihrer Einschätzung die Anzahl der von Ihrem Dienst betreuten Personen insgesamt<br />

in fünf Jahren darstellen?<br />

voraussichtliche Anzahl betreuter Personen: _________________________<br />

Anmerkungen:<br />

___________________________________________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________________________________________


4.4. Wie wird sich Ihrer Meinung nach die Kundenstruktur in den kommenden Jahren entwickeln?<br />

Demenzkranke<br />

somatisch Schwer- und<br />

Schwerstpflegebedürftige<br />

Hochaltrige<br />

Sonstige Personengruppe:<br />

______________________________________<br />

gleich bleibender<br />

Anteil<br />

151<br />

steigender<br />

Anteil<br />

abnehmender<br />

Anteil<br />

Anmerkungen:<br />

___________________________________________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________________________________________<br />

4.5. Welche Auswirkungen werden die Veränderungen der Angebots- und Kundenstruktur auf Ihren<br />

quantitativen Personalbedarf haben?<br />

1. ________________________________________________________________________________________________<br />

2. ________________________________________________________________________________________________<br />

3. ________________________________________________________________________________________________<br />

4.6. Welche Auswirkungen werden die Veränderungen der Angebots- und Kundenstruktur auf Ihren<br />

qualitativen Personalbedarf haben?<br />

1. ________________________________________________________________________________________________<br />

2. ________________________________________________________________________________________________<br />

3. ________________________________________________________________________________________________<br />

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!


Dritt-Sektor Qualifizierung in der <strong>Altenhilfe</strong><br />

Bitte zurücksenden an:<br />

aku-Unternehmensberatung<br />

Sonnenstr. 19<br />

78073 Bad Dürrheim<br />

Oktober 2002<br />

Studie zur <strong>Personalsituation</strong><br />

Erhebungsbogen für stationäre <strong>Altenhilfe</strong>einrichtungen<br />

Code-Nr.:<br />

Name und Anschrift der Einrichtung<br />

____________________________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________________________<br />

Ansprechpartnerin/Ansprechpartner (Bitte Telefonnummer angeben!)<br />

____________________________________________________________________________________________<br />

152


Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

mit Hilfe der Studie zur "<strong>Personalsituation</strong>" im Rahmen des <strong>Equal</strong>-Projekts "Dritt-Sektor<br />

Qualifizierung in der <strong>Altenhilfe</strong>" sollen repräsentative Aussagen zur gegenwärtigen<br />

<strong>Personalsituation</strong> in der <strong>Altenhilfe</strong> Baden-Württembergs gewonnen und Prognosen bis zum<br />

Jahr 2008 erarbeitet werden. Die Ergebnisse der Studie sollen Grundlage für die politische<br />

Interessenvertretung der Einrichtungen sowie für die Entwicklung von Personalgewinnungs-<br />

und Personalsicherungsmaßnahmen sein.<br />

aku ist als unabhängiges Institut von den Verantwortlichen des <strong>Equal</strong>-Projekts beauftragt<br />

worden, die Ergebnisse dieser Befragung auszuwerten. Um für unsere Auftraggeber<br />

aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, sind wir auf eine möglichst große Zahl an<br />

Rückmeldungen angewiesen. Wir bitten Sie daher herzlich, den folgenden Erhebungsbogen<br />

auszufüllen und in beiliegendem Umschlag an aku zurückzusenden. Ihre Teilnahme an der<br />

Befragung ist natürlich freiwillig.<br />

Wir versichern Ihnen, dass das Verfahren der Befragung die Anonymität Ihrer Antworten<br />

gewährleistet. Die Mitarbeiterinnen von aku behandeln alle Daten streng vertraulich.<br />

Die Codierung des Erhebungsbogens sowie der Name und die Anschrift Ihrer Einrichtung<br />

haben den Zweck, dass die Mitarbeiterinnen von aku gegebenenfalls bei Fragen zu Ihren<br />

Daten Kontakt mit Ihnen aufnehmen und den Rücklauf überwachen können.<br />

Die ausgefüllten Erhebungsbögen sind ausschließlich den Mitarbeiterinnen von aku<br />

zugänglich und werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Auswertung der Daten erfolgt<br />

einrichtungsunabhängig. Nach Auswertung der Daten werden die Erhebungsbögen<br />

vernichtet.<br />

Bei Fragen stehen Ihnen Frau Meier und Frau Schirmaier an Werktagen zwischen 9.00 und<br />

12.00 Uhr sowie zwischen 14.00 und 16.30 Uhr (Tel. 07726/4515) gerne zur Verfügung.<br />

Für Ihre Unterstützung danken wir sehr herzlich.<br />

Annerose Knäpple<br />

aku-Unternehmensberatung<br />

Bad Dürrheim, im Oktober 2002<br />

153


1 Allgemeine Strukturdaten<br />

1.1. Wie viele Einwohnerinnen/Einwohner hat der Ort, in dem Ihre Einrichtung liegt?<br />

weniger als 2.000 EinwohnerInnen<br />

2.000 bis unter 5.000 EinwohnerInnen<br />

5.000 bis unter 20.000 EinwohnerInnen<br />

20.000 bis unter 50.000 EinwohnerInnen<br />

50.000 bis unter 100.000 EinwohnerInnen<br />

100.000 bis unter 300.000 EinwohnerInnen<br />

300.000 EinwohnerInnen und mehr<br />

1.2. In welchem Land- bzw. Stadtkreis hat Ihre Einrichtung ihren Sitz?<br />

___________________________________________________________________________________________________<br />

1.3. Wer ist Träger Ihrer Einrichtung?<br />

freigemeinnütziger Träger<br />

kommunaler Träger<br />

privater Träger<br />

1.4. Welchem Spitzenverband gehört Ihre Einrichtung an? (Hier sind Mehrfachnennungen möglich!)<br />

Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Baden e. V.<br />

Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Württemberg e. V.<br />

Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg e. V.<br />

Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart e. V.<br />

Der Paritätische Landesverband Baden-Württemberg e. V.<br />

DRK-Landesverband Baden-Württemberg e. V.<br />

DRK-Landesverband Badisches Rotes Kreuz e. V.<br />

Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Baden e. V.<br />

Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Württemberg e. V.<br />

Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V.<br />

Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e. V.<br />

sonstiger privater Spitzenverband<br />

Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft e. V.<br />

154


1.5. Über wie viele Plätze verfügt Ihre Einrichtung? (Stichtag: 30.09.02)<br />

Bereich vorhandene Plätze<br />

vollstationär<br />

Kurzzeitpflege<br />

teilstationär (Tagespflege)<br />

teilstationär (Nachtpflege)<br />

insgesamt<br />

1.6. Wie viele Personen leben in Ihrer Einrichtung? (Stichtag: 30.09.02)<br />

vollstationär<br />

Kurzzeitpflege<br />

teilstationär<br />

(Tagespflege)<br />

teilstationär<br />

(Nachtpflege)<br />

insgesamt<br />

noch<br />

nicht eingestuft <br />

Pflegestufe<br />

0<br />

K G<br />

Pflegestufe<br />

1<br />

155<br />

Pflegestufe<br />

2<br />

derzeit nicht belegte Plätze<br />

insgesamt<br />

Pflegestufe<br />

3<br />

davon nicht belegte<br />

Plätze aufgrund von<br />

Personalmangel<br />

Pflegestufe<br />

3 +<br />

Härtefallregelung <br />

insgesamt<br />

1.7. Beteiligen Sie sich an der Ausbildung zur Altenpflegerin/zum Altenpfleger indem Sie die<br />

Ausbildungsumlage bezahlen?<br />

ja<br />

nein


2 Derzeitige Mitarbeiterstruktur und <strong>Personalsituation</strong><br />

Die Erhebung der derzeitigen Mitarbeiterstruktur und <strong>Personalsituation</strong> in den Einrichtungen dient zur<br />

Erfassung der Ist-<strong>Personalsituation</strong> und dem daraus ersichtlichen Personalmangel sowie den daraus<br />

ersichtlichen Personalressourcen.<br />

Die folgenden Fragestellungen beziehen sich ausschließlich auf die in Ihrer Einrichtung angestellten<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des vollstationären (inkl. Kurzzeitpflege) und des teilstationären<br />

(Tages- und Nachtpflege) Bereichs. Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind nicht<br />

aufzuführen.<br />

2.1. Über wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfügt Ihre Einrichtung im vollstationären (inkl.<br />

Kurzzeitpflege) und teilstationären (Tages- und Nachtpflege) Bereich insgesamt? (Stichtag: 30.09.02)<br />

Erläuterungen zur nachfolgenden Tabelle:<br />

- Bitte geben Sie nur die Stellen der Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter an, die in Ihrer Einrichtung<br />

angestellt sind. Leistungen externer Anbieter oder Leistungen des Trägers an Ihre Einrichtung<br />

bleiben außen vor und sind nicht in Stellenanteile umzurechnen.<br />

- Auszubildende, Zivildienstleistende, Freiwillige Helferinnen/Helfer im sozialen Jahr, Praktikantinnen/<br />

Praktikanten und geringfügig Beschäftigte sind ebenfalls in Stellenanteile umzurechnen. Bitte<br />

veranschlagen Sie für Auszubildende, Zivildienstleistende, Freiwillige Helferinnen/Helfer im sozialen<br />

Jahr und Praktikantinnen/Praktikanten die Stellenanteile gemäß früheren Pflegesatzregelungen:<br />

Auszubildende 0,20 VK<br />

Zivildienstleistende 0,15 VK<br />

Freiwillige Helferinnen/Helfer im sozialen Jahr 0,15 VK<br />

Praktikantinnen/Praktikanten 0,15 VK<br />

- Als Fachkräfte sind Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter zu sehen, die eine in der Regel dreijährige<br />

Berufsausbildung abgeschlossen haben, die Kenntnisse und Fähigkeiten zur selbständigen und<br />

eigenverantwortlichen Wahrnehmung der von ihnen ausgeübten Funktion und Tätigkeit vermittelt.<br />

Als Fachkräfte sind somit beispielsweise Altenpflegerinnen/-pfleger, Krankenschwestern/-pfleger,<br />

Heilerziehungspflegerinnen/-pfleger, Hauswirtschafterinnen/Hauswirtschafter zu sehen. Alten- und<br />

Krankenpflegehelferinnen/-helfer mit einjähriger Ausbildung sind nicht als Fachkräfte zu verstehen.<br />

Alten- und Krankenpflegehelferinnen/-helfer mit einjähriger Ausbildung sind unter "gelernte<br />

Helferinnen/Helfer" zu fassen.<br />

156


Heimleitung<br />

Verwaltung<br />

Leitung und Verwaltung<br />

insgesamt<br />

Pflegedienstleitung<br />

Wohnbereichs- bzw.<br />

Stationsleitungen<br />

sonstige Pflegekräfte<br />

Pflege<br />

insgesamt<br />

Sozialdienst<br />

sonstiger Therapie-,<br />

Betreuungsdienst<br />

Soziale Betreuung<br />

insgesamt<br />

Hauswirtschaftsleitung<br />

Bereichsleitungen<br />

(Küche, Reinigung,<br />

Wäsche)<br />

sonstige<br />

Hauswirtschaftskräfte<br />

Hauswirtschaft<br />

insgesamt<br />

Leitung Haustechnik<br />

sonstige Haustechnik-<br />

Kräfte<br />

Haustechnik<br />

insgesamt<br />

Gesamtsumme<br />

Fachkräfte<br />

gelernte<br />

Helferinnen/Helfer 2<br />

Anzahl Personen<br />

(Köpfe)<br />

1 Vakante Stellen (VK) gegenüber Budget- bzw. Planvorgabe.<br />

ungelernte Kräfte<br />

Auszubildende<br />

Ist-Besetzung (Stichtag: 30.09.02)<br />

157<br />

Zivis/Prakt./FSJ<br />

insgesamt<br />

Fachkräfte<br />

umgerechnet in Stellenanteile<br />

(VK)<br />

gelernte<br />

Helferinnen/Helfer 2<br />

ungelernte Kräfte<br />

Auszubildende<br />

Zivis/Prakt./FSJ<br />

2 Helferinnen/Helfer mit 1jähriger Ausbildung<br />

insgesamt<br />

vakante<br />

Stellen<br />

(VK) 1<br />

30.09.02<br />

Fachkräfte<br />

sonstige Kräfte (inkl.<br />

gelernte Helf. 2)


2.2. Aus welchen Gründen sind die vakanten Stellen nicht besetzt? (Hier sind Mehrfachnennungen<br />

möglich!)<br />

keine Bewerberinnen/<br />

Bewerber für diese Stellen<br />

unzureichende<br />

Qualifikation der<br />

Bewerberinnen/Bewerber<br />

wirtschaftliche Gründe<br />

sonstiger Grund:<br />

________________________<br />

________________________<br />

Leitung und<br />

Verwaltung<br />

158<br />

Pflege<br />

Soziale<br />

Betreuung<br />

Welche Entwicklungen sehen Sie bei der Besetzung vakanter Stellen?<br />

Offene Stellen sind zunehmend schwieriger zu besetzen.<br />

Bei der Besetzung offener Stellen hat sich nichts verändert.<br />

Offene Stellen sind zunehmend einfacher zu besetzen.<br />

Hauswirtschaft<br />

Haustechnik<br />

Anmerkungen:<br />

___________________________________________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________________________________________<br />

2.3. In welchen Bereichen werden Leistungen von externen Anbietern bzw. von der Zentrale des Trägers in<br />

Anspruch genommen? (Hier sind Mehrfachnennungen möglich!)<br />

Leitung (inkl. PDL, HWL)<br />

Verwaltung<br />

Pflegedienst<br />

Sozialdienst<br />

Küche<br />

Reinigung<br />

Wäscheversorgung<br />

Haustechnik<br />

Sonstiges: _____________________________<br />

externe Anbieter Zentrale des Trägers<br />

2.4. Wie viele ehrenamtliche Helferinnen/Helfer arbeiten in Ihrer Einrichtung mit? (Stichtag: 30.09.02)<br />

Besuchsdienste<br />

in den Wohnbereichen (z. B. bei der Speisenversorgung)<br />

bei sonstigen Aufgaben, nämlich:<br />

______________________________________________________<br />

insgesamt<br />

Anzahl Personen (Köpfe)


2.5. Wie verteilen sich die Auszubildenden im Pflegebereich? (Stichtag: 30.09.02)<br />

Auszubildende zur exam. Altenpflegerin/-pfleger (3jährig)<br />

Auszubildende zur Altenpflegehelferin/-helfer (1jährig)<br />

insgesamt<br />

159<br />

Anzahl Personen (Köpfe)<br />

2.6. Bei wie vielen Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern wird die Arbeitsaufnahme von der Arbeits- bzw.<br />

Sozialverwaltung (z. B. ABM, Hilfe zur Arbeit gem. § 19 BSHG) gefördert? (Stichtag: 30.09.02)<br />

Leitung und Verwaltung<br />

Pflege<br />

Soziale Betreuung<br />

Hauswirtschaft<br />

Haustechnik<br />

insgesamt<br />

Anzahl Personen (Köpfe)<br />

2.7. Wie viele Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter arbeiten in Altersteilzeit? (Stichtag: 30.09.02)<br />

Leitung und Verwaltung<br />

Pflege<br />

Soziale Betreuung<br />

Hauswirtschaft<br />

Haustechnik<br />

insgesamt<br />

Anzahl Personen (Köpfe)<br />

2.8. Wie viele Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter befinden sich in Elternzeit/Erziehungsurlaub? (Stichtag: 30.09.02)<br />

Leitung und Verwaltung<br />

Pflege<br />

Soziale Betreuung<br />

Hauswirtschaft<br />

Haustechnik<br />

insgesamt<br />

Anzahl Personen (Köpfe)


2.9. Wie viele der bei Ihnen derzeit beschäftigten Pflegefachkräfte (3jährig) sind Wiedereinsteigerinnen/<br />

Wiedereinsteiger und waren unmittelbar vor der Anstellung bei Ihrer Einrichtung nicht berufstätig (z. B.<br />

aufgrund Kindererziehung, Versorgung pflegebedürftiger Angehöriger)?<br />

Anzahl Personen: ____________________________<br />

Davon: Wie viele dieser Wiedereinsteigerinnen/Wiedereinsteiger haben in den letzten neun Monaten<br />

(Januar – September 2002) bei Ihnen die Arbeit wieder aufgenommen?<br />

Anzahl Personen: ____________________________<br />

2.10. Altersstruktur der Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter (Stichtag: 30.09.02)<br />

unter 25 Jahre<br />

25 – 39 Jahre<br />

40 – 49 Jahre<br />

50 – 54 Jahre<br />

55 – 59 Jahre<br />

60 Jahre und älter<br />

insgesamt<br />

Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter<br />

insgesamt<br />

Anzahl Personen (Köpfe)<br />

2.11. Geschlecht der Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter (Stichtag: 30.09.02)<br />

Heimleitung<br />

Verwaltung<br />

Pflegedienstleitung<br />

Wohnbereichs- bzw. Stationsleitungen<br />

sonstige Pflegefachkräfte (3jährig)<br />

sonstige Pflegekräfte<br />

Sozialdienst<br />

sonstiger Therapie-, Betreuungsdienst<br />

Hauswirtschaftsleitung<br />

Bereichsleitungen (Küche, Reinigung, Wäsche)<br />

sonstige Hauswirtschaftskräfte<br />

Leitung Haustechnik<br />

sonstige Haustechnik-Kräfte<br />

insgesamt<br />

160<br />

davon Pflegefachkräfte<br />

(3jährig)<br />

Anzahl Personen (Köpfe)<br />

weiblich männlich


2.12. Nationalität der Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter (Stichtag: 30.09.02)<br />

(Bitte tragen Sie in die Spalte "Nationalität" jeweils das Herkunftsland und in die Spalte "Anzahl<br />

Personen" jeweils die entsprechende Anzahl Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter ein, die aus diesem Land<br />

stammen. Bitte tragen Sie pro Zeile jeweils nur eine Nation ein!)<br />

Nationalität<br />

1. Deutsch<br />

- davon Aussiedlerinnen/Aussiedler<br />

2. _________________________________________<br />

3. _________________________________________<br />

4. _________________________________________<br />

5. _________________________________________<br />

6. _________________________________________<br />

7. _________________________________________<br />

8. _________________________________________<br />

9. _________________________________________<br />

10. ________________________________________<br />

insgesamt<br />

161<br />

Anzahl Personen (Köpfe)<br />

Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter<br />

insgesamt<br />

2.13. Erfassen Sie die Kündigungsgründe Ihrer Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter systematisch?<br />

ja<br />

nein<br />

davon<br />

Pflegefachkräfte (3jährig)<br />

Wenn ja, aus welchen Gründen kündigten Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter im Jahr 2002 (Januar –<br />

September)?<br />

Wechsel in einen anderen Beruf/eine andere Branche<br />

Wechsel zu einem anderen Arbeitgeber in derselben Branche<br />

Ausscheiden aufgrund Aufnahme einer Ausbildung<br />

Ausscheiden aufgrund Erwerbsunfähigkeit<br />

Ausscheiden aufgrund von Alter<br />

Aufgabe der Berufstätigkeit, z. B. aufgrund Kindererziehung<br />

Sonstiges: ___________________________________________________<br />

insgesamt<br />

Anzahl Personen (Köpfe)


3 Familiäre Verhältnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Im Rahmen der Personalgewinnung spielt die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Familie eine<br />

bedeutende Rolle. Vor diesem Hintergrund werden Ihre Einschätzungen zu den familiären<br />

Verhältnissen Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfragt.<br />

3.1. Ist Ihnen bekannt, ob Ihre Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter pflegebedürftige Angehörige versorgen?<br />

ja<br />

nein<br />

Wenn ja, wie viele Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter versorgen derzeit pflegebedürftige Angehörige?<br />

Anzahl Personen: ____________________<br />

3.2. Wie viele Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter beziehen Kindergeld? (Stichtag: 30.09.02)<br />

Anzahl Personen: ____________________<br />

Wie viele Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter davon haben Ihrer Kenntnis nach Kinder unter 14 Jahren?<br />

Anzahl Personen: ____________________<br />

3.3. Ist Ihnen bekannt, wie viele Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter derzeit alleinerziehend sind?<br />

ja<br />

nein<br />

Wenn ja, wie viele Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter sind derzeit alleinerziehend?<br />

Anzahl Personen: ____________________<br />

3.4. Wie bewerten Sie die Möglichkeiten der Kinderbetreuung für die Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter?<br />

sehr gut<br />

gut<br />

zufrieden stellend<br />

ausreichend<br />

unzureichend<br />

Was sollte aus Ihrer Sicht verändert werden?<br />

___________________________________________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________________________________________<br />

162


4 Planung und Entwicklung<br />

Sinnvolle Maßnahmen zur Personalgewinnung und -entwicklung können nur auf der Grundlage<br />

zukünftiger Angebots- und Kundenstrukturen sowie des daraus resultierenden Personalbedarfs<br />

entwickelt werden. Daher werden die Planungen und Entwicklungen in den Einrichtungen erhoben.<br />

4.1. Wie wird sich die Gesamtplatzzahl in Ihrer Einrichtung in den kommenden Jahren voraussichtlich<br />

verändern?<br />

vollstationär<br />

Kurzzeitpflege<br />

teilstationär (Tagespflege)<br />

teilstationär (Nachtpflege)<br />

insgesamt<br />

163<br />

geplante Platzzahl<br />

lfd. Jahr 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Anmerkungen:<br />

___________________________________________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________________________________________<br />

4.2. Welcher Gesamtpersonalbedarf ergibt sich Ihrer Einschätzung nach voraussichtlich aufgrund der<br />

veränderten Platzzahlen? (Bitte geben Sie hier die Stellen (VK) an!)<br />

Leitung und Verwaltung<br />

Pflege<br />

Soziale Betreuung<br />

Hauswirtschaft<br />

Haustechnik<br />

insgesamt<br />

Gesamtpersonalbedarf (VK)<br />

lfd. Jahr 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Anmerkungen:<br />

___________________________________________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________________________________________


4.3. Wie wird Ihrer Einschätzung nach die Pflegestufenverteilung in fünf Jahren aussehen?<br />

noch nicht eingestuft<br />

Pflegestufe 0<br />

Pflegestufe 1<br />

Pflegestufe 2<br />

Pflegestufe 3<br />

Pflegestufe 3 + Härtefallregelung<br />

insgesamt<br />

Anzahl Personen (Köpfe)<br />

4.4. Wie wird sich Ihrer Meinung nach die Bewohnerstruktur in den kommenden Jahren entwickeln?<br />

Demenzkranke<br />

somatisch Schwer- und<br />

Schwerstpflegebedürftige<br />

Hochaltrige<br />

Sonstige Personengruppe:<br />

______________________________________<br />

gleich bleibender<br />

Anteil<br />

164<br />

steigender<br />

Anteil<br />

abnehmender<br />

Anteil<br />

Anmerkungen:<br />

___________________________________________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________________________________________<br />

4.5. Wie werden sich die Veränderungen der Bewohnerstruktur sowie mögliche Änderungen der<br />

Personalausstattung auf Grundlage des zum 01.01.03 in Kraft tretenden neuen Rahmenvertrages zu<br />

§ 75 SGB XI (allgemeiner Personalschlüssel, Demenzwohngruppen) auf Ihren quantitativen<br />

Personalbedarf auswirken?<br />

1. ________________________________________________________________________________________________<br />

2. ________________________________________________________________________________________________<br />

3. ________________________________________________________________________________________________<br />

4.6. Wie werden sich die Veränderungen der Bewohnerstruktur sowie mögliche Änderungen der<br />

Personalausstattung auf Grundlage des zum 01.01.03 in Kraft tretenden neuen Rahmenvertrages zu<br />

§ 75 SGB XI (allgemeiner Personalschlüssel, Demenzwohngruppen) auf Ihren qualitativen<br />

Personalbedarf auswirken?<br />

1. _______________________________________________________________________________________________<br />

2. _______________________________________________________________________________________________<br />

3. _______________________________________________________________________________________________<br />

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