Werkzeugmaschinen | ErodierenDas µ machtden UnterschiedWer es mit Spritzgusswerkzeugen für Elastomere zu tun hat, weiß, dass höchste Präzision im Werkzeugbau Voraussetzungfür eine prozesssichere und wirtschaftliche Herstellung der Teile darstellt. Genau dieses Know-how besitzt dasoberösterreichische Unternehmen ELMET, das mit zwei Senkerodiermaschinen FORM 3000 HP von GF AgieCharmilles denVorsprung im µ-Bereich weiter ausgebaut hat.Autor: Ing. Robert Fraunberger / x-<strong>technik</strong>Von den 100 % der Kunststoffe, dieweltweit „verspritzt“ werden, sind rund85 % Thermoplaste, 10 % Duroplasteund lediglich 5 % Elastomere. Und genauauf die kleinste Gruppe hat sich dasoberösterreichische Unternehmen Elmetspezialisiert. Elastomere sind formfeste,aber elastisch verformbare Kunststoffe,deren Glasübergangspunkt sich unterhalbder Einsatztemperatur befindet. DieKunststoffe können sich daher bei Zug-und Druckbelastung elastisch verformen,finden aber danach wieder in ihreursprüngliche, unverformte Gestalt zurück.Die bekanntesten Elastomere sindNaturkautschuk und Silikonkautschuk.Spritzgießwerkzeuge fürLSR, 2K, HTV & Gummi„Der Markt im Elastomer-Bereich istrelativ klein, eigentlich eine Nische underfordert sehr, sehr viel Know-how undPräzision im Werkzeugbau“, beschreibtElmet-Geschäftsführer Christian Reslhuberdie Herausforderungen in diesemSegment der Kunststoff<strong>technik</strong>. Das 130Mitarbeiter zählende Unternehmen ausOftering hat sich auf die Herstellungvon hochqualitativen und vollautomatisiertenSpritzgießwerkzeugen für LSR(Liquid Silicone Rubber = Flüssigsilikonkautschuk),2K, HTV (Hochtempe-50 <strong>FERTIGUNGSTECHNIK</strong> 3/Juni 2013
Werkzeugmaschinen | Erodierenlinks Die FORM 3000 HP von GFAgieCharmilles verfügt über einenmechanischen Aufbau mit einemMaschinenkörper aus Polymer, einemfeststehenden Tisch mit automatischabsenkbarem Arbeitsbehälter sowieeinem modularen Automationssystemzum Be- und Entladen vonWerkstücken und Elektroden. Allesunter dem Aspekt hoher Produktivitätkonzipiert, ist die Ergonomie desArbeitsbereiches so gestaltet, dassein Zutritt von drei Seiten auch mitElektrodenwechsler jederzeit möglichist.rechts Für die FORM 3000 HP hatsich ELMET in erster Linie wegenihrer Präzision entschieden. Selbstbei langen Laufzeiten wandern lautELMET die Nullpunkte nicht.ratur Silikon-Kautschuk), Gummi bzw.Elastomere spezialisiert. Die Kundenstellen dabei, so Reslhuber, die unterschiedlichstenAnforderungen an Elmet.„Wenn gewünscht, bekommen die Auftraggebervon uns eine vollautomatischeund prozesssichere Produktionsanlage,für die wir auch die komplette Projektverantwortungübernehmen. Für Unternehmen,die bereits eigene Spritzgussmaschinenbesitzen, entwickeln undbauen wir die Spritzgießwerkzeuge undautomatisieren die Prozesse“. Die Zielmärktesind ca. zu je einem Drittel in Europa,Asien und den USA, wo man auchseit 2012 eine eigene Niederlassung betreibt.Im Nischenmarkt führendElastomer-Spritzgusswerkzeuge müssensehr dicht, stabil und genau ausgeführtsein. „Wir haben das Know-how unddie nötigen hochpräzisen Werkzeugmaschinenim Haus, um Werkzeuge indieser Präzision (Anm.: Genauigkeitenvon 3 bis 5 µ) bauen zu können, umschlussendlich aus diesen Spritzgusswerkzeugen,Spritzgussteile angusslosund gratlos zu spritzen. Unsere Kundenbekommen daher eine Lösung, bei derdie fertigen Spritzgussteile ohne Nachbearbeitungund Anguss in die Produktionsschüttefallen“, bringt es der Geschäftsführerauf den Punkt. Aufgrundder ausgezeichneten Organisation, derkompetenten Mitarbeiter und des hochpräzisenMaschinenparks hat sich EL-MET seit der Gründung 1996 nicht nurweltweit etabliert, sondern gehört zuden Top-Playern am Markt. „Jedes unsererWerkzeuge ist ein Prototyp mit ganzspeziellen Kundenanforderungen“, stelltChristian Reslhuber noch nüchtern fest.Einen weiteren Schwerpunkt bei ELMETbildet die eigenentwickelte und patentierteLSR-Dosier<strong>technik</strong>. „Das LSRRohmaterial wird in zwei Komponentenangeliefert – die Kosten pro kg starten jenach Type bei rund 10 Euro. Bei Anlagenmit herkömmlichen Regelsystemen,liegt die durchschnittliche Restmengebei ca. 5 %. Mit der von Elmet entwickeltenund patentierten Dosier<strong>technik</strong>können Restmengen unter 1 % garantiertwerden. Das spart Geld und schontdie Umwelt“, erklärt er weiter.Maschinenpark als BasisAlle klassischen Bearbeitungsschrittedes Werkzeugbaus finden bei ELMETihre Anwendung. „Für uns sind Knowhowund die Nachvollziehbarkeit derProzesse von größter Bedeutung“, begründetReslhuber sein Bekenntnis zumhauseigenen Werkzeugbau, der als erfahrenerGeschäftsmann natürlich auchdie Wertschöpfung nicht außer Augenlässt. „Gegenüber vom Thermoplastbausind unsere Werkzeuge mit weitausmehr Kavitäten (Anm. bis 256) ausgestattet,die alle einzeln angespritzt werden.Speziell im Dichtelementebereichkommen immer wieder Hinterschnittevor, die man nicht Hartfräsen kann. Úwww.zerspanungs<strong>technik</strong>.com51