Download - Wolfgang Waldner
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werden sogar zur Finanzierung der Zinslast Kredite aufgenommen, da die Investorenimmer noch darauf vertrauen, dass ganz zum Schluss die Einnahmen aus derInvestition ausreichen, um allen aufgelaufenen Verpflichtungen genügen zu können.Insgesamt wird die Wirtschaft immer labiler, bis es zu einem Platzen derSpekulationsblase und dem Ausbruch einer Finanzkrise kommt.Hyman Minsky(4)Die Frage, womit eine Ökonomie denn nun gehindert würde, ihre bereits finanzierten undreal aufgebauten Produktionsanlagen durch Güternachfrage auszulasten, bleibt bei Minskyunbeantwortet. Dass zur Linderung der Finanzierung und ihrer Zinslast etwas Inflationhilfreich sein könnte, ist kein Thema.Minsky hat in Wahrheit die Thesen der Austrian Economics täuschend umformuliert,keynesianisch maskiert und an die Stelle mangelnder Ersparnisse waghalsigeFinanzierungen gesetzt. Die Große Depression war jedoch ganz eindeutig durch restriktiveGeldpolitik verursacht und endete mit deren Aufgabe, wie wir wissen.(1) http://de.wikipedia.org/wiki/Postkeynesianismus(2) http://en.wikipedia.org/wiki/Nicholas_Kaldor(3) http://en.wikipedia.org/wiki/Micha%C5%82_Kalecki(4) http://en.wikipedia.org/wiki/Hyman_MinskyDie Hubschraubertheorie des Monetarismus von MiltonFriedmanDie „Fachpresse“ bejubelte 1969 eine Kindergeschichte von Milton Friedman(1) (TheOptimum Quantity of Money(2)):Eine Gemeinschaft von Bürgern tausche ihre produzierten Güter und gebrauche dabei 1000Zettel mit dem Aufdruck „Dies ist ein Dollar“, wobei das Leihen oder Borgen wirksamverboten sei, so dass der Austausch von Gütern nur mit diesen Zetteln abgewickelt werdenkönne. Empirische Untersuchungen zum Verhältnis zwischen Geldmenge undJahreseinkommen hätten ein Verhältnis von 1/10 ergeben, daher könne man für dieseGemeinschaft ein Gesamteinkommen von 10 000 Dollar annehmen:Let us suppose now that one day a helicopter flies over this community and drops anadditional $1000 in bills from the sky… (Friedman 1969, S. 4-5)94
Jedes Individuum soll genau so viel Geld aufsammeln, wie es vorher hatte, so dass also dieGeldmenge bei jedem verdoppelt wird. Wie wird sich diese Verdopplung der Geldmengeauswirken, wenn sich weiter in dieser Gemeinschaft nichts geändert habe? Friedmanbehauptete, dass die Preise sich entsprechend der Geldmenge verdoppeln müssten, weildie Leute alle versuchen würden, jetzt mit der doppelten Geldmenge zu kaufen. Die realeMenge der Güter sei aber nicht gestiegen, so dass sich deren Preise verdoppeln müssten.Derartige Argumente für seine Quantitätstheorie des Geldes brachten Milton Friedman 1976den Nobelpreis ein.Der Trick ist leicht entlarvt: Es gibt in seiner Zettelwirtschaft kein richtiges Geld, weil einrichtiges Geld eben Schuldgeld ist und Leihen wie Borgen erlaubt sein muss. DieGemeinschaft in seiner Geschichte hätte bei einem Jahreseinkommen von 10.000 Dollaretwa 30.000 Dollar an Geldvermögen und Schulden. Würden die aufgesammelten 1000Dollar auf Schuldner und Sparer gleichmäßig aufgeteilt, erhielten diese je 500 Dollar undwürden das gefundene Geld, um ihre Kassenhaltung nicht zu verändern, bei ihrer Bankeinzahlen; die schickt es an die Zentralbank und weg ist es. Die Sparer hätten jetzt 30.500Dollar Guthaben, die privaten Schuldner kommen auf 29.500 Dollar Schulden und diefehlenden 1000 Dollar Schulden hat Milton Friedman mit seinem Hubschrauber (Staat).Falls die Ökonomie unterausgelastet war, dann würde diese Geldverteilung durch den Staatdie Geschäfte etwas anregen, in einem Boom würde es sicher auch zu leichtenPreissteigerungen kommen. Die Keynesianerin Joan Robinson hatte in ihrem Büchlein„Ökonomische Theorie als Ideologie“ zu Milton Friedman diesbezüglich nur eine kurzeAnmerkung:In Friedmans Gedanken findet sich ein überirdisches, mystisches Element. Die bloßeExistenz eines Geldbestandes ruft irgendwie Ausgaben hervor. Soweit er jedoch eineverständlich Theorie anbietet, besteht sie aus von Keynes entlehnten Einzelteilen.(Joan Robinson 1974, S. 83)Zur Bestärkung seiner Theorie hat Milton Friedman sogar die Große Depression monetärerklärt: Die US-Notenbank habe von 1929 bis 1933 die Geldmenge zu stark reduziert. Daswäre nicht Absicht und logische Konsequenz des Goldstandards gewesen, sondern inUnkenntnis der richtigen Geldmengenpolitik geschehen, die ein stetiges Wachstum derGeldmenge anstreben solle. Diese Erklärung widerspricht der sonst immer betontenNeutralität des Geldes in der Quantitätstheorie, in der Geldmengenänderungen sich ja nurauf die Preise auswirken sollen.95
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Jedes Individuum soll genau so viel Geld aufsammeln, wie es vorher hatte, so dass also dieGeldmenge bei jedem verdoppelt wird. Wie wird sich diese Verdopplung der Geldmengeauswirken, wenn sich weiter in dieser Gemeinschaft nichts geändert habe? Friedmanbehauptete, dass die Preise sich entsprechend der Geldmenge verdoppeln müssten, weildie Leute alle versuchen würden, jetzt mit der doppelten Geldmenge zu kaufen. Die realeMenge der Güter sei aber nicht gestiegen, so dass sich deren Preise verdoppeln müssten.Derartige Argumente für seine Quantitätstheorie des Geldes brachten Milton Friedman 1976den Nobelpreis ein.Der Trick ist leicht entlarvt: Es gibt in seiner Zettelwirtschaft kein richtiges Geld, weil einrichtiges Geld eben Schuldgeld ist und Leihen wie Borgen erlaubt sein muss. DieGemeinschaft in seiner Geschichte hätte bei einem Jahreseinkommen von 10.000 Dollaretwa 30.000 Dollar an Geldvermögen und Schulden. Würden die aufgesammelten 1000Dollar auf Schuldner und Sparer gleichmäßig aufgeteilt, erhielten diese je 500 Dollar undwürden das gefundene Geld, um ihre Kassenhaltung nicht zu verändern, bei ihrer Bankeinzahlen; die schickt es an die Zentralbank und weg ist es. Die Sparer hätten jetzt 30.500Dollar Guthaben, die privaten Schuldner kommen auf 29.500 Dollar Schulden und diefehlenden 1000 Dollar Schulden hat Milton Friedman mit seinem Hubschrauber (Staat).Falls die Ökonomie unterausgelastet war, dann würde diese Geldverteilung durch den Staatdie Geschäfte etwas anregen, in einem Boom würde es sicher auch zu leichtenPreissteigerungen kommen. Die Keynesianerin Joan Robinson hatte in ihrem Büchlein„Ökonomische Theorie als Ideologie“ zu Milton Friedman diesbezüglich nur eine kurzeAnmerkung:In Friedmans Gedanken findet sich ein überirdisches, mystisches Element. Die bloßeExistenz eines Geldbestandes ruft irgendwie Ausgaben hervor. Soweit er jedoch eineverständlich Theorie anbietet, besteht sie aus von Keynes entlehnten Einzelteilen.(Joan Robinson 1974, S. 83)Zur Bestärkung seiner Theorie hat Milton Friedman sogar die Große Depression monetärerklärt: Die US-Notenbank habe von 1929 bis 1933 die Geldmenge zu stark reduziert. Daswäre nicht Absicht und logische Konsequenz des Goldstandards gewesen, sondern inUnkenntnis der richtigen Geldmengenpolitik geschehen, die ein stetiges Wachstum derGeldmenge anstreben solle. Diese Erklärung widerspricht der sonst immer betontenNeutralität des Geldes in der Quantitätstheorie, in der Geldmengenänderungen sich ja nurauf die Preise auswirken sollen.95