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Download - Wolfgang Waldner

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Werfen wir zum Schluss noch einen Blick auf die Grafik oben rechts: Hier sehen wir denSchnittpunkt der IS-Kurve mit der LM-Kurve im magischen Gesamtmarktgleichgewicht.Abgesehen davon, dass das IS/LM-Modell(2) grundsätzlich Humbug ist, würde es sichdurchaus dafür eignen, eine möglichst expansive Geldpolitik zu begründen und derensegensreiche Wirkungen zu zeigen.Praktisch wird es aber nur dazu genutzt, die Studenten mit kompliziertestenKurvenberechnungen von jedem klaren Gedanken abzubringen und ihnen zudemonstrieren, wie die Märkte immer von selber wunderbar in ihr Gleichgewicht finden,wenn sie nicht von der Politik mit externen Schocks gestört werden.Auf die Erörterung des erweiterten IS/LM-Modells mit Staatskonsum und Außenhandel sollhier verzichtet werden. Wer einen Blick darauf werfen will, wie weit sich das Modell mitvariierenden Staatsausgaben und Außenhandel verkomplizieren lässt, kann ja im Internetnach typischen Prüfungsfragen zu diesem Thema suchen.Die Studenten sind wirklich zu bedauern, weil das Modell die Zusammenhänge verdreht:Die Zinsen steigen nicht, weil die Geldmenge bei wachsender Produktion zu knapp wird,sondern die Notenbank stoppt mit Zinserhöhungen das Wachstum; im gutwilligen Fall, weildie Ökonomie zu weit im oberen Bereich der Auslastung des Produktionspotenzials ist, imböswilligen Fall, um die Löhne zu drücken, die Arbeiter wieder härter auszubeuten, dieRentiers zu bereichern, oder auch nur, weil einflussreiche Spekulanten an den Börsengerade auf fallende Kurse gesetzt haben.(1) http://static.ow.ly/docs/4537583_nbe.pdf(2) http://de.wikipedia.org/wiki/IS-LM-ModellDer Arbeitsmarkt im bastardkeynesianischen ModellDie Neoklassische Synthese arbeitet mit dem neoklassischen Arbeitsmarkt und kann daherwieder nur „freiwillige“ Arbeitslosigkeit bei überhöhten Lohnforderungen diskutieren. In derRegel wird ein starrer Reallohn als Folge von Tarifverträgen und Gewerkschaftseinflussbeklagt. Das hat mit keynesianischen Vorstellungen gar nichts zu tun.Echter Keynesianismus ist makroökonomisches Denken und kritisiert am Modell-Arbeitsmarkt der VWL, dass er eine mikroökonomische Betrachtung darstellt. Arbeit ist keinProdukt wie Erdbeermarmelade, die im Wettbewerb mit anderen Marmeladesorten stehtund bei niedrigerem Preis dann mehr als die Kirschmarmelade gekauft wird. Wenn die91

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