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Download - Wolfgang Waldner

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(1) Mankiw/Taylor: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre, Schäffer-PoeschelVerlag, Stuttgart 2012Die Märkte streben nicht zu einem GleichgewichtDer VWL-Modellbau lehrt, dass die Märkte von selbst zu einem allgemeinen Gleichgewichtstreben würden, in dem die Produktionsfaktoren optimal kombiniert wären und der Nutzenmaximiert würde. Tatsächlich ist genau das Gegenteil der Fall: Die Teilmärkte einerÖkonomie streben nicht zu einem gemeinsamen Gleichgewicht, sondern durch die amMarkt stattfindenden Anpassungsprozesse von einem für die Wirtschaft optimalen Zustandder Teilmärkte immer weiter weg. Die Ursache ist das Geld als Kredit, Schulden undGeldvermögen, wodurch es zu einer prozyklischen Wirkung der Marktkräfte kommt. In denModellen der VWL fehlt allerdings das Geldvermögen als Geldanlage und Konkurrenz zurrealen Investition, vor allem bei Deflation, und ebenso fehlt die Verschuldung, die beiInflation immer leichter wird und bei Deflation immer drückender: Das haben dieProfessoren einfach weggelassen, weil Geldvermögen und Schulden die Märkte prozyklischaus dem Gleichgewicht bringen, und bewundern sich vermutlich für diesen Trick, auf demdas ganze Allgemeine Gleichgewichtsmodell beruht, das sie ihren Studenten lehren.Sinkende Löhne und Preise verschärfen eine deflationäre Depression, also dieUnterauslastung des Produktionspotentials mit Massenerwerbslosigkeit. Das Geldvermögender Rentiers wird dabei immer wertvoller und eine Verschuldung immer drückender,wodurch sich die Depression vertieft. Die Deflation erhöht den Realzins und würgt daher dieKreditaufnahme zum Zweck von Konsum und Investition immer noch mehr ab. Umgekehrttreiben steigende Preise und Löhne eine inflationstreibende Überauslastung der Ökonomieimmer weiter bis zum Zusammenbruch in der Hyperinflation. Eine Inflation senkt denRealzins noch tiefer und belohnt damit die Verschuldung. Eine reale Ökonomie mit echtemGeld strebt im Gegensatz zu den irreführenden VWL-Modellen nicht zu einemGleichgewicht, sondern die Marktkräfte verschärfen jede Abweichung vom optimalen Pfad,bis die Geldpolitik gezielt dagegen steuert.Die Geldpolitik muss die Märkte und damit die Konjunktur steuernDie Geldpolitik muss bewusst eine optimale Auslastung der Ökonomie anstreben, indem siegezielt gegen die das Ungleichgewicht verschärfenden Marktprozesse wirkt. Einen Boomsollte die Geldpolitik (wozu auch die Finanzpolitik zu zählen ist) also mit restriktiven Mittelnwie der Erhöhung der Leitzinsen und Steuern bei Einschränkung der Staatsausgaben8

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