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Download - Wolfgang Waldner

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eeinflussen. Dies wird bis heute einfach ganz primitiv und dreist behauptet, wie zumBeispiel im neuesten Lehrbuch von Gregory Mankiw (1):Wenn die EZB das Geldangebot verdoppelt, verdoppeln sich das Preisniveau, dieNominallöhne und alle anderen in Geldeinheiten ausgedrückten Variablen. Die realenVariablen, wie z.B. Produktion, Arbeitslosigkeit, Reallöhne und Realzinssätze bleibenunverändert. Diese Irrelevanz von Geldmengenänderungen im Hinblick auf realeVariablen wird als Neutralität des Geldes bezeichnet. (S. 795)Das behaupten allen Ernstes Leute, die unbedingt jede Inflation bekämpfen wollen, weildiese angeblich doch schädlich wäre, obwohl sie selber das Geld für neutral erklären. Dennentweder ist Geld langfristig neutral, dann bräuchten wir uns eben nicht um Inflation zusorgen, oder es ist eben nicht neutral. Aber logisch denken dürfen Sie in der VWL nicht,sonst fallen Sie durch jede Prüfung. Mankiw kann man fassungslos lesen und sich ärgern,denn der Autor ist nicht irgendein Depp, sondern gilt als führender Wissenschaftler, undseine Lehrbücher sind Vorbild und Prüfungsgrundlage.Die VWL kennt und diskutiert in ihren Modellen keine Geldvermögen und Schulden. EineVerdopplung der Preise würde selbstverständlich sämtliche Geldvermögen und Schuldenreal halbieren und das würde einen gewaltigen Anreiz liefern, sich noch möglichst schnellzu verschulden und seine Ersparnisse an sich entwertenden Geldvermögen für Käufeaufzubrauchen, während die Preise steigen. Das soll keine Auswirkungen auf dieRealwirtschaft haben?Wir müssen an der Stelle allerdings einräumen, dass in den VWL-Modellen gemäß ihrenVoraussetzungen und Annahmen die Ökonomie immer voll ausgelastet ist, so dass eineBelebung der Konjunktur nicht einmal durch Inflation möglich wäre. Weil die Modelle selbstbei einem fallenden Preisniveau keine Unterauslastung kennen, da die Ökonomie angeblichwegen der Profitmaximierung immer voll ausgelastet sein muss, ergibt sich die Neutralitätdes Geldes halt aus dem Trick der VWL, Geldvermögen und Schulden nicht zu kennen undÄnderungen des Preisniveaus weder in Bezug auf die Geldvermögen und Schulden zudiskutieren, noch im Zusammenhang mit der Rentabilität von Investitionen. Bei Deflationhaben wir nämlich einen womöglich drastisch erhöhten Realzins, bei Inflation einenwomöglich negativen Realzins, aber sogar das IS-LM-Modell kennt einzig den Nominalzinsund damit keinen Abbruch der Investition bei noch so schwerer Deflation. Dass bei einemLeitzins der Zentralbank von Null und schwerer Deflation real betrachtet Hochzinspolitikherrscht und sowohl die Investitionstätigkeit abwürgt wie den Konsum dämpft, dieseEinsicht kann einen Professor der VWL geistig gar nicht erreichen. Für ihn ist die Ökonomieimmer voll ausgelastet und schafft Einkommen genau in der Höhe der Produktion, so dassdieses Einkommen gar nicht anders verwendet werden kann, als für Konsum oder6

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