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Auf dem Arbeitsmarkt soll der Reallohn für ein Gleichgewicht sorgen. Aber wie geht dies,wenn Arbeiter und Unternehmer doch nur Nominallöhne aushandeln können?Wir bräuchten eigentlich ein Gesetz von Walras, nach dem wir besser gar keinen Teilmarktder neoklassischen Theorie näher betrachten sollten.Zum ihrem Glück waren die VWL-Professoren anscheinend immer zu dumm, um sämtlicheUngereimtheiten ihres neoklassischen Modells überhaupt zu bemerken, sonst hätten sie vorihren Studenten aus Scham im Boden des Hörsaals versinken müssen. Inzwischen ist manallerdings so weit, die ehemals beliebte neoklassische Theorie des allgemeinenGleichgewichts der Märkte nicht mehr näher zu behandeln; schließlich haben wir heuteInternet, da hat sich der Käse inzwischen herumgesprochen.(1) http://de.wikipedia.org/wiki/Walras-GesetzDer VWL-Gütermarkt handelt mit WortenIn der klassischen Vorstellung ist das Thema am einfachsten zu diskutieren, aber es giltauch für das neoklassische und bastardkeynesianische Modell: Mit der Diskussion desGleichgewichts von Sparen und Investieren am Gütermarkt ist seit den Klassikern dieVorstellung von „Ersparnissen“ in realer Gestalt verbunden, die an diesem Markt von denHaushalten angeboten und von den Unternehmen zum Zweck ihrer Kapitalbildungnachgefragt werden.Diese „Ersparnisse“ bestehen aber tatsächlich nur aus Worten und sind ein Begriff ohnematerielle Gestalt. Es handelt sich nämlich bei den sogenannten „Ersparnissen“ nur um einanderes Wort für die Nettoinvestition der Ökonomie und kein davon unabhängiges Ding.Die Ersparnis ist die Nettoinvestition aus einem anderen Blickwinkel betrachtet.In der Wirklichkeit verhält es sich so, dass die Geldpolitik die Auslastung der Ökonomiedurch Konsum und Investitionen bestimmt. Es gibt also kein „Angebot von Ersparnissen“und auch keine Nachfrage nach diesen Ersparnissen mit einem Gleichgewichtszins, sonderneine mehr oder weniger große Auslastung des Produktionspotenzials durch Konsum undInvestition. Mit einer expansiven oder restriktiven Geldpolitik lässt sich der Auslastungsgradsteuern, so dass die Auslastung optimal ist, aber auch so, dass es entweder eine Inflationoder eine Rezession oder gar Depression mit Deflation gibt. Aber von der Wirklichkeit ist inder VWL keine Rede, darum gleich weiter mit dem Modellbau.59

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