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Dabei führte Pigou die Arbeitslosigkeit wesentlich auf die Starrheit der Löhne zurück, diedurch die Sozialgesetzgebung und die Erwerbslosenunterstützung bestärkt würde.Nachdem Keynes in seiner Allgemeinen Theorie der Beschäftigung, des Zinses und desGeldes(6) den Nutzen von Lohnsenkungen bestritten hatte, verlagerte Pigou sein Interesseauf ein Modell, das die Geldlöhne über die Zinsen mit der Beschäftigung derart verbindensollte, dass wieder sinkende Löhne zu steigender Beschäftigung führen müssten. Unter demEinfluss von Nicholas Kaldor(7) stützte sich Pigou bereits in seinem Werk Employment andEquilibrium (1941) auf das von John Hicks entwickelte IS-LM-Modell, mit dem die Thesenvon Keynes zu einer Neoklassischen Synthese verkürzt wurden. In diesem Werk und inseinem Artikel The Classical Stationary State (1943) entwickelte er die später als Pigou-Effekt bezeichnete These einer die Konjunktur und Beschäftigung fördernden Wirkung derDeflation.Der angebliche Keynes-EffektBeim sogenannten Keynes-Effekt(8) löse eine Preissenkung eine reale Steigerung derGeldmenge aus, mit der die Haushalte Wertpapiere nachfragen. Das führe zu einemNachfrageüberschuss auf dem Wertpapiermarkt und damit zu sinkenden Zinsen. Es gehedamit weiter, dass wegen der gesunkenen Zinsen die Investitionen steigen würden und mitden Investitionen die Güternachfrage, die Produktion und das gesamtwirtschaftlicheEinkommen, also Y. So führe die Deflation (ganz im Widerspruch zu Keynes) zu steigenderGüternachfrage und Beschäftigung.Man hat sich mit diesem Schwindel auf Keynes berufen, wohl weil er in seiner AllgmeinenTheorie im 19. Kapitel (Berlin 2006/1936 S.222) die verschiedenen Auswirkungen vonÄnderungen der nominalen Löhne und Preise im Zusammenhang mit der Kassenhaltungund der Liquiditätspräferenz und den Zinsen behandelt hat. Von einer Kürzung derGeldlöhne bei sinkenden Preisen und Geldeinkommen sei ein sinkendes Bedürfnis nachKassenhaltung für Geschäftszwecke zu erwarten; die Liquiditätspräferenz in der Ökonomiesinke mit der Deflation, dies werde den Zinssatz senken und für die Investition günstigsein. Keynes hatte jedoch im vorangehenden Absatz betont, dass die Erwartung weitersinkender Löhne und Preise zum Aufschub von Investition und Konsum führt und einepositive Wirkung auf die Konjunktur nur durch die Erwartung jetzt wieder steigender Löhneund Preise (Reflation) möglich wäre. Genau diese Erwartung wieder steigender Preisewürde dem Fall der langfristigen Zinsen entgegen wirken. Ganz offensichtlich wollte Keynesauch in diesem Absatz seines Werkes nicht für die Deflation eintreten.Der Realkassenhaltungs-Effekt von Don Patinkin48

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