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oder auf längere Sicht allein die Preise beeinflussen ließen. Dass durch restriktiveKreditvergabe Krisen und Deflation ausgelöst werden, aber eine expansive Geldpolitik dieKonjunktur belebt und dabei die Preise steigen, muss die VWL sogar ausdrücklich leugnenund bestreiten.Die Formel für den angeblichen Zusammenhang von Geldmenge und Preisniveau lautetnach der Quantitätsgleichung(1) von Irving Fisher(2):Geldmenge x Umlaufgeschwindigkeit = Preisniveau x reales BIPM x V = P x YDie sogenannte Umlaufgeschwindigkeit ist weder zu messen noch nach anderen Verfahrenzu bestimmen, außer dass man sie gerade passend zu der „Geldmenge“ in der obenangegebenen Formel aus dieser berechnet. Wie die „Geldmenge“ für den Zahlungsverkehrkorrekt definiert wird, ist umstritten und lässt sich so wenig an der Realität überprüfen wiederen „Umlaufgeschwindigkeit“; nur dass eben das V immer passend zu M berechnetwerden muss. Die Quantitätsgleichung ist daher empirisch nicht zu überprüfen, mit denpassend ausgerechneten Größen immer „richtig“ und grundsätzlich nicht falsifizierbar.Der sogenannte Geldmarkt wird wie üblich als Diagramm dargestellt. Die Geldnachfragesteigt mit Y und mit dem Preisniveau, also mit dem Produkt PxY, während das Geldangeboteinfach durch die Notenbank bestimmt ist. Weil das Geld auf die reale Größe Y keinenEinfluss haben soll, kann das Diagramm auf eine waagrechte Geldmengenachse und einesenkrechte Preisachse beschränkt werden. Dort schneidet dann eine von links unten(niedrige Geldmenge und Preise) nach rechts oben (hohe Geldmenge und Preise) steigendeNachfragegerade die irgendwo senkrecht auf der Geldmengenachse stehendeAngebotsgerade. Das alles natürlich nur auf dem Papier oder an der Wand. EineGeldhortung ist von Klassikern und Neoklassikern unter keinen Umständen vorgesehen,daher steigen die Preise genau mit der Menge des Geldes, jedenfalls in der Theorie.Mit der Annahme, dass die Umlaufgeschwindigkeit unverändert bliebe, behaupten die VWL-Professoren einen kausalen Zusammenhang zwischen „Geldmengen“ und Preisniveau, dassnämlich Inflation die Folge einer von der Notenbank fahrlässig zu sehr vermehrtenGeldmenge wäre und ganz einfach mit einer richtigen „Geldmengensteuerung“ zuverhindern wäre. Das ist selbstverständlich alles reinster Stuss.Darauf werden wir unten im Zusammenhang mit dem Monetarismus näher eingehen. Hierist nur noch wichtig, dass der „Geldmarkt“ in vielen Darstellungen des neoklassischen43

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