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Download - Wolfgang Waldner

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Gold- und Silbermünzen und das erste Buchgeld mit den erstenKrisenAm Anfang war das Münzgeld aus Gold und Silber und die Münzen hatten genau den Wertdes in ihnen enthaltenen Edelmetalls. Das Bezahlen mit diesen Münzen war darum auch einProblem, weil sie auf eine Goldwaage gelegt und geprüft werden mussten und nicht seltenabgegriffen oder sonst im Wert gemindert waren. Das große Geschäft der ersten Bankierswar nicht der Geldverleih auf Zins, sondern der Münzwechsel mit entsprechendenWertabschlägen und die Gutschrift von Buchgeld für Münzen aus aller Herren Länder. Mitdiesem Buchgeld konnte ohne Abschlag und Wertverlust gezahlt werden und man konnteGeld sogar versenden, ohne Räuber fürchten zu müssen; es war also besser als Bargeldaus Edelmetall, solange die Bankiers ehrlich und solvent blieben.Das Buchgeld der Bankiers konnte auch geliehen werden. Die Kredite hatten dieselbeWirkung wie das neue Gold und Silber aus den eroberten Kolonien: Die Wirtschaft floriertedurch zusätzliches Geld aus den vergebenen Krediten, die Löhne und sonstigen Einkommenstiegen mit der Beschäftigung, aber die Güter wurden immer teurer. Sogar wenn dieBankiers ganz rechtschaffen und ehrbar Kredite nur an kreditwürdige Kunden gegenentsprechende Sicherheiten und Pfänder vergaben, das von ihnen geschöpfte Buchgeld unddie ausgestellten Geldzettel also gut besichert und keinesfalls wertlos oder gar betrügerischwaren, kam es für die Bankiers zu einem Problem: Die blühende Konjunktur, die sie mitihrer Kreditvergabe ermöglicht hatten, führte zu steigenden Preisen und damit zu Defizitenin der Handelsbilanz mit dem Ausland. Ein Defizit im Außenhandel musste mit dem Exportvon Edelmetall beglichen werden, so dass die Bankiers ihre Kundeneinlagen an Edelmetallan das Ausland verloren.Schnell entdeckten die Bankiers, dass sich mit jeder Einschränkung der Kredite dieÖkonomie in eine Krise stürzen ließ, so dass die Preise wie die Löhne wieder sanken bis inder Handelsbilanz ein Überschuss verblieb und damit das Edelmetall wieder zu ihnen zurückfloss. Mit jeder Krise waren sogar wertvolle Güter und Firmenanteile spottbillig zu habenund lästige Konkurrenten konnten in den Bankrott getrieben werden. Die Bankiers musstenalso die Kredite immer wieder einschränken und verlegten sich daher auf kurzfristigeKredite wie den Wechseldiskont, weil sich jeder Kunde sein Geld von den Bankiers zu jederZeit in Gold auszahlen lassen konnte. Während bei zu vielen langlaufenden Krediten dasGold der Bankiers nicht mehr für alle Ansprüche ihrer Kunden gereicht hätte, konnte mitdem Wechseldiskont schnell auf einen drohenden Bankrun der Kunden reagiert werden.Sobald das Edelmetall von den Banken abfloss und eine Knappheit zu befürchten war,reduzierten die Bankiers ihre Kredite, erhöhten die Zinsen und stellten den Wechseldiskontein, wodurch immer wieder Handelskrisen ausgelöst wurden. Ohne erneuerten Kredit von40

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