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und damit sinkende Einkommen der Haushalte. Das Sparen führt also nicht zuErsparnissen, sondern zu Einkommensverlusten der Haushalte.Natürlich könnte die Geldpolitik zum Ausgleich des Sparens der Haushalte am Konsum denRealzins senken und so die Unternehmen zu höheren Investitionen veranlassen. DieNeoklassik kennt allerdings keinen Realzins, weil das Geld ja angeblich neutral sei. DieNeoklassik kennt auch keine negativen Renditen für Investitionen, die sich wie in derWeltwirtschaftskrise 1929-33 durch die Deflation der Preise ergeben. Bei negativenRenditen durch Deflation ist es für Unternehmen sinnvoll, auf Investitionen zu verzichtenoder diese wenigstens zu verschieben, bis die Deflation von der Geldpolitik beendet wird.Nur aus dem Grund, weil die Neoklassik die Preise und das Geld einfach nicht beachtet,sind im neoklassischen Modell die Renditen für Investitionen wegen der Annahme einergrundsätzlichen Knappheit des Kapitals immer positiv. Ohne Beachtung des Geldes und derPreise wären also Investitionen immer rentabel. Wir haben aber eine Ökonomie mit Geldund in dieser Ökonomie reicht es aus, dass die Zentralbank zum Beispiel den kurzfristigenZins über die Rendite der Investition anhebt. Dann findet die Investition nicht statt, dasGeld für die Investition wird nicht geliehen oder falls es aus vorhandenen Rücklagenvorhanden sein sollte, für die hohen Zinsen verliehen. Mit dem Ausfall der Investitionkommt es zu einem entsprechenden Ausfall der Produktion und damit sinken dieEinkommen der Haushalte.Nach einer Erhöhung der Zinsen durch die Zentralbank kann es also geschehen, dass dieUnternehmen ihre Investition einschränken. Die Unternehmen entscheiden über dieInvestition in Abhängigkeit von der Entwicklung des Konsums und bestimmen dadurch dieErsparnis der Haushalte, die nur mit der Investition entsteht und mit dieser identisch ist.Wenn die Haushalte wegen des Rückgangs ihrer Ersparnisse durch die Investitionskürzungder Unternehmen verstärkt am Konsum sparen, werden die Unternehmen ihre Investitionund damit die Ersparnis der Haushalte noch weiter reduzieren, die Produktion sinkt nochtiefer unter das Produktionspotential und damit fallen die Einkommen der Ökonomie. Eshandelt sich also um einen sich selbst verstärkenden Effekt von Konsumeinschränkungwegen des Sparens und Investitionskürzung wegen der sinkenden Konsumnachfrage mitdem Paradoxon des Sparens, dass die Ersparnis sinkt, je härter gespart wird.Während eines Booms sind Nachfrage, Produktion und Einkommen hoch. Mit der Auslösungeiner Absatzkrise durch die Zinserhöhungen der Notenbank brechen Nachfrage, Produktionund Einkommen gemeinsam ein. Bei einer Absatzkrise liegen Nachfrage, Produktion undEinkommen unter dem Produktionspotenzial der Ökonomie. Es sind Fabriken und Geschäftenicht ausgelastet und Arbeiter erwerbslos. Die Einkommen sind zwar so hoch wie dieProduktion, aber nicht so hoch wie bei einer optimalen Auslastung des23

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