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Das Universale Recht bei Johannes Calvin - Doria

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5Von Orléans wechselte der junge Humanist und Jurist in die neue <strong>Recht</strong>sschulevon Bourges über, in der der berühmte Italiener Andreas Alciat(1492–1550), einer der großen <strong>Recht</strong>sgelehrten des Humanismus, lehrte. 9Obwohl Italiener, stand Alciat dem mos gallicus, der französischen Weiserömisches <strong>Recht</strong> zu deuten, nahe, wo<strong>bei</strong> man römisches <strong>Recht</strong> historischmit Hilfe der Philologie verstehen wollte. Alciat kombinierte Kenntnisseklassischer Literatur, Geschichte und Quellen des römischen <strong>Recht</strong>s zueinem neuen <strong>Recht</strong>sdenken, in dem sowohl die Prinzipien der humanistischenExegese als auch römisches <strong>Recht</strong> als lebendiges allgemeines <strong>Recht</strong>berücksichtigt wurden. Er hatte auch Verständnis für die Bildungsmöglichkeitender früheren Generationen und so hat er die Sprachfehlervieler mittelalterlicher Juristen nicht als ihre persönlichen Fehler oderMängel gesehen. 10the study of law until the sixteenth century.” Die Fakultät in Orléans gehörte unter den<strong>Recht</strong>sschulen zu dem “Billigkeitsflügel”, der zur Flexibilität in der Jurisprudenz stand. S.Haas 1997, 28–29. Die neue juristische Methode führte Humanisten zur griechischenPhilosophie, und darum hatte der epieikeia-Gedanke Aristoteles Einfluss auf dieJurisprudenz. Haas 1997, 34.”the school of Orleans, which became a leading center of legalstudies after the prohibition of 1219 on the teaching of Roman (though not canon) law inParis.“ Kelley 1990, 125. — Stauffer 1985, 16–17; McGrath 1990, 51; t’Spijker 2001, 112; Staedtke1969, 16; Cottret 1998, 38, 40; Parker 1975, 18.9 Rashdall 1936, 206 “but in the sixteenth century the university [of Bourges] rose togreat importance as a school of law, when great jurists like Alciat, Refussus, and Cujan wereamong its teachers.” Kisch 1972, 18: “Der juristische Humanismus erlebte seine Blüte in der<strong>Recht</strong>sschule von Bourges, wohin Alciat im Jahre 1529 berufen wurde. Hier konnte er, vonder scholastischen Tradition in der Jurisprudenz abgewendet, seine humanistisch-moderneLehre zu voller Entfaltung bringen.” Haas 1997, 9: “When he [Alciat] came to the Universityogf Bourges in 1529 for a five year period, he was regarded as one of the best jurists inEurope. ... When news came of Alciati’s appointment to a chair of law at Bourges, <strong>Calvin</strong> wasamong those students who transferred in1529 there to attend his lectures.” — t’Spijker 2001,112; Stauffer 1985, 17; Millet 1992, 36; McGrath 1990, 58; Staedtke 1969, 16; Parker 1975, 19.10 Andreas Alciatus, 5: “lag doch seine Bedeutung in der Anwendung der modernenMethoden der Schule Budés, die ,,more gallico“ das Römische <strong>Recht</strong> historisch-kritisch, mitphilologischer Methodik untersuchte, um den ursprünglichen römischen <strong>Recht</strong>szustand zuerkennen. Diesen Ansatz in die Universität eingeführt zu haben gilt als das VerdienstAlciatos. So beschäftigte er sich, wie einst Valla oder Budé selbst, mit Übersetzungen undPräzisierungen von Begriffen, die in der Jurisprudenz im Laufe der Zeit ihremursprünglichen Sinn fremde Bedeutungen erlangt hatten, und belegte seine stilistischen undetymologischen Korrekturen mit literarischen Stellen aus antiken Autoren, Dichtern oder

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