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Das Universale Recht bei Johannes Calvin - Doria

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74dass diejenigen zu ehren sind, die Gott als Obrigkeit eingesetzt hat. Ihnensoll man gehorchen und für das von ihnen geleistete Gute danken. DieEltern sind im Gebot genannt, weil sie die nächste Obrigkeit eines jedensind, und das macht es dem Menschen leichter, sich ihnen gegenüberrichtig zu verhalten als anderen Obrigkeiten gegenüber. Im Gebot ist dieallerbekannteste Situation angegeben, und danach muss der Mensch alleObrigkeiten ehren können, egal ob sie die Ehre verdienen oder nicht,genauso wie er seine Eltern ehren muss, egal, ob sie die Ehre verdienenoder nicht. <strong>Das</strong> Ziel des Verbots des Ehebruches seinerseits ist es, alleUnreinheit vom Menschen fern zu halten. Ihr Inhalt gebietet demMenschen, alle Unreinheit des Fleisches und alle Unsittlichkeit zu vermeiden.<strong>Das</strong> in ihm versteckte positive Gebot zielt auf allseitige Sittlichkeitund Enthaltsamkeit. <strong>Das</strong> Verbot will nicht nur Ehebrücheverbieten, sondern auch allerlei Unreinheit der Sitten und Gedanken. 1053.3. <strong>Universale</strong>s und partikulares <strong>Recht</strong>Den qualitativen Unterschied des Moralgesetzes zu den zeremoniellenund den politischen Gesetzen erläutert <strong>Calvin</strong> im letzten Kapitel desvierten Buches der Institutio (IVxx). Die zeremoniellen Gesetze haben dieIsraeliten zum richtigen Gottesdienst geführt, und die politischen Gesetze,von Gott zur Ermöglichung der zivilen Verwaltung gegeben, haben einGemeinschaftsleben unter gewissen Formen ermöglicht. Der qualitativeUnterschied liegt darin, dass das Moralgesetz ewiges und immer gültiges<strong>Recht</strong> ist. 106 Die zeremoniellen und politischen Gesetze sind nicht ewigund gelten nicht immer: Christus hat die zeremoniellen Gesetze ohneVerlust der Frömmigkeit abschaffen können, und die Veränderungen inden politischen Gesetzen <strong>bei</strong>nträchtigen nicht die Pflicht der Liebe. 107105 “Finem eius, Quia pudicitiam et puritatem Deus amat, facessere a nobis omnemimmunditiem oportere. Summa igitur erit, ut nequa spurcitia, aut libidinosa intemperiecarnis inquinemur. Cui respondet affirmativum praeceptum, ut caste et continenter omnesvirae nostrae partes moderemur.” IIviii41. Biéler 1963 merkt, dass das Moralgesetz allgemeinist, während die Zeremoniegesetze und die politischen Gesetze nur dem Volk Israel gelten(23). S. auch Haas 1997, 86–88.106 Olsson 1943 will im Mose-Gesetz <strong>bei</strong> <strong>Calvin</strong> ewige Grundregeln suchen, die ewigeund unveränderliche Ordnung ausdrücken. (285)107 “Lex itaque moralis (ut inde primum incipiam) quum duobus capitibus contineatur,quorum alterum pura Deum fide et pietate colere, alterum syncera homines dilectione

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