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Das Universale Recht bei Johannes Calvin - Doria

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61ordo naturae, kann aber auch bedeuten, dass die Natur nicht nur von Gottgeordnet, sondern auch von ihm bestimmt und gewollt ist. 41Der positive Inhalt des Begriffs “Natur” ist für <strong>Calvin</strong> in besonderer Weisezu erkennen, wenn er der Lebensordnung gehörende Zustände damitbegründet, dass die Natur so belehrt. Die Aufrechterhaltung der von Gottgeschaffenen Ordnung legt den Grund für das Prinzip der Billigkeit, fürdie Ehe und für das Anrecht der Obrigkeit, Ordnung zu halten, wennnötig, auch mit Gewalt. Obwohl die menschliche Natur verdorben ist, dieNatur als die von Gott erschaffene Ordnung ist für <strong>Calvin</strong> einausreichendes Argument für die weltliche Ordnung. 42 Eine positiveWertung der Natur steckt auch in den Aussagen, dass die Bosheit nichtaus der Natur entstehe, sondern aus der Verderbtheit der Natur, 43 unddass der Mensch durch eine natürliche Untauglichkeit verdorben ist, diejedoch nicht aus der Natur entstanden ist. 44 In diesen Kontexten bedeutet“Natur” also die ursprüngliche Natur der Schöpfung.3.1.4. Die Natur als verdorbene SchöpfungObwohl <strong>Calvin</strong> “Natur” und “Schöpfung” manchmal <strong>bei</strong>nahe identischbenutzt, deutet er mit “Natur” auch auf den Zustand der Schöpfung nachdem Sündenfall hin. Wenn er über “natürliche Untauglichkeit” schreibt,merkt er an, dass die Untauglichkeit jeden Menschen im Griff hält, alshätte sie Anrecht auf jeden. 45 So kann das Wort “Natur” und seineAbleitungen sich auch auf den Zustand der Schöpfung nach dem Sünden-41 Brunner 1935, 24 weist daruf hin, dass die Natur sowohl das Seiende bedeutet undNorm ist. — Olsson 1943, 272 sieht ordo naturae in der Bedeutung des lex naturalis.42 “ Hoc ego et naturalis aequitas et officii ratio dictat, armatos esse principes nontantum ad privata maleficia iudiciariis poenis coercenda, sed ad ditiones quoque fidei suaecommissas bello defendendas, siquando hostiliter impetantur. Et eiusmodi bella Spiritussanctus multis Scripturae testimoniis legitima esse declarat.” IVxx11; “Iam quum Dei Legem,quam moralem vocamus, constet non aliud esse quam naturalis legis testimonium” IVxx16.43 “quandoquidem nec pravitas et malitia tum hominis, tum diaboli, aut quae indenascuntur peccata, ex natura sunt, sed ex naturae corruptione: nec quiequam omnino abinitio extitit in quo non et sapientiae et iustitiae suae specimen ediderit Deus.” Ixiv344 "Dicimus ergo naturali hominem vitiositate corruptum, sed quae a natura nonfluxerit." IIi1145 "Vocamus tamen naturalem, nequis ab unoquoque prava consuetudine comparariputet, quum haereditario iure universos comprehensos teneat." IIi11

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