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Das Universale Recht bei Johannes Calvin - Doria

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42weiterentwickelt: Es gibt einen Unterschied zwischen demschlussendlichen Ziel des vernünftigen Handelns und dem aktuellenObjekt. 34<strong>Johannes</strong> Duns Scotus sieht, dass der Wille Gottes die höchste Regel undder Ursprung des Guten ist. 35 Er identifiziert den Dekalog mit dem Naturrecht.36 Er betrachtet aber nur das erste und das zweite Gebot desDekalogs dem Naturrecht im strengen Sinn angehörig. <strong>Das</strong> dritte Gebotgehört nicht zum Naturrecht, weil es definiert, wann man Gott ehren soll,und die Gebote der zweiten Tafel nicht, weil sie Produkte des WillenGottes sind und nicht mit der Universalität aus dem Gebot der Gottesliebebzw. dem Verbot des Gotteshasses abgeleitet werden können, die dasNaturrecht voraussetzt. 37Duns Scotus sieht aber die sozialen Normen, wie die der Gebote derzweiten Tafel, dem im weiteren Sinn verstandenen Naturrecht zuhörig.Obwohl sie neben dem Gebot der Gottesliebe keine alleinstehendeGültigkeit haben, stehen sie doch im Einklang mit dem höchsten Gebot.<strong>Das</strong> Gebot der Nächstenliebe stimmt z.B. viel besser mit dem Gebot derGottesliebe überein als ihm gegensätzliche Normen. Er sieht einenZusammenhang zwischen dem oberen und dem niedrigeren <strong>Recht</strong>skreisund befreit damit das Naturrecht von der logischen Steifheit der idealen34 Welzel 1960, 44–45.35 "Voluntas divina quae est prima regula omnium agibilium et omnium actionum,"Reportata Parisiensia, llib. IV, dist. XLVI, qu. IV, n. VIII; "Voluntas divina est causa boni et ideoeo ipso quod vult aliquod, ipsum est bonum." idem lib. I, dist. XLVIII, qu. unica.36 "Omnia peccata, quae sunt circa decem praecepta, formaliter non tantum sunt malaquia prohibita, sed quia mala, ideo prohibita, quia ex lege naturae oppositum cujuslibet fuitmalum, et per naturalem rationem potest homo videre, quod quodlibet praeceptum ex illisest tenendum." Reportata Parisiensia, lib. II, dist. XXII, qu. unica, n. 3.37 "Scotus distinguished between immutable moral laws that are self-evident and morallaws taht are merely in accordance with the primary principles but are not absolutelynecessary. The first group belongs to the natural law in the strictest sense and it is containedin the first two commandments which are concerned with the very notion of good and ofGod. The second, which are provided by hte commandments of the second Table fromSabbath obsevance onwards, may be dispensed by God since theu regulate the conduct ofhuman <strong>bei</strong>ngs in particular ways that admit of exception and variation." CHLMPh, 713. — S.auch Welzel 1960, 74–78.

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