10.07.2015 Aufrufe

Das Universale Recht bei Johannes Calvin - Doria

Das Universale Recht bei Johannes Calvin - Doria

Das Universale Recht bei Johannes Calvin - Doria

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

31Seine weiteren Quellen hat Gratian <strong>bei</strong> Kirchenvätern gefunden. NebenAugustin ist ihm Isidor von Sevilla (ca. 560–636) von größter Bedeutung.Isidor sieht die göttlichen Gesetze in der Natur, die menschlichen in denSitten fortbestehen. 9 Er teilt das <strong>Recht</strong> in drei Wirkungsfelder auf:Naturrecht, Völkerrecht und Zivilrecht. <strong>Das</strong> Naturrecht ist identisch mitdem in der Naturordnung innewohnenden göttlichen <strong>Recht</strong>. Ihm folgenalle Völker in gleicher Weise nach, weil es angeboren ist, und seine Regelnwerden überall als billig und recht gewertet. 10Gratian eröffnet die Dekrete mit der Bemerkung, dass dasMenschengeschlecht durch das natürliche <strong>Recht</strong> und die Sitten regiertwird. 11 <strong>Das</strong> Naturrecht setzt er mit dem göttlichen <strong>Recht</strong> gleich, so dassihm die unmittelbar dem göttlichen <strong>Recht</strong> zustehenden Begriffe iusdivinum und fas mit den zum Naturrecht gehörenden Begriffen ius naturaleund lex naturalis gleichbedeutend sind. Der Gegensatz zum natürlichenoder göttlichen <strong>Recht</strong> ist das von Menschen formulierte <strong>Recht</strong>, das er mitdem Wort mores bezeichnet, ohne da<strong>bei</strong> geschriebene Gesetze vom sichauf Sitten bauenden <strong>Recht</strong> zu unterscheiden. 12 Der Inhalt des Naturrechtssteht in den Geboten des Alten und des Neuen Testaments, die in dergoldenen Regel in ihrer negativen und positiven Form ihre9 "Omnes autem leges aut divinae sunt, aut humanae. Divinae natura, humanaemoribus constant; ideoque haec discrepant, quoniam aliae aliis gentibus placent. Fas lexdivina est, ius lex humana. Transire per alienum fas est, is non est." — Isidor Etymol. 5,2,1.210 "(Quid sit ius naturale.) Ius autem naturale (est), aut civile, aut gentium. Ius naturale(est) commune omnium nationum, et quod ubique instinctu naturae, non constitutionealiqua habetur; ut viri et feminae coniunctio, liberorum successio et educatio, communisomnium possessio, et omnium una libertas, adquisitio eorum quae caelo, terra mariquecapiuntur. Item depositae rei vel commendatae pecuniae restitutio, violentiae per vimrepulsio. Nam hoc, aut si quid huic simile est, numquam iniustum (est), sed naturaleaequumque habetur." Isidor Etymol. 5,4,1.2 — Weigand 1967, 121–123, 126–128, 131–132.Strohm 2000a, 406: "<strong>Das</strong> Decretum Gratiani betont in seinen grundsätzlichen Feststellungendie Übereinstimmung des ius naturale mit dem ius divinum. Gratian bezeichnet alsNaturrecht, "was im Gesetz und Evangelium enthalten ist" und sich auf die Regel "Was dunicht willst, daß man dir tut..." bzw. auf Mt 7, 12 zurückführen läßt."11 "Humanum genus duobus regitur, naturali uidilicet iure et moribus." — D.1.12 "Ex uerbis huius auctoritatis euidenter datur inteligi, in quo differant inter se lexdivina et humana, quod omne quod fas est, nomine diuinae uel naturalis legis accipiatur,nomine uero legis humanae mores iure consripti et traditi intelligantur." — D.1.c.1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!