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Das Universale Recht bei Johannes Calvin - Doria

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23Wie schon der Name des Werkes verrät, schrieb <strong>Calvin</strong> es zum Lehrbuchder christlichen Lehre und Religion. 76 Er schrieb seine Institutio über einVierteljahrhundert immer wieder um. Die erste Version, Religionischristianae institutio (RCI), erschien 1536, und die letzte Version inlateinischer Sprache im Jahre 1559 und in Französisch 1560. <strong>Calvin</strong> hat ausder Institutio eigentlich nie etwas herausgenommen, wenn er eine neueAuflage publizierte. Er hat zwar Textteile in neue Stellen undZusammenhänge gesetzt und einen neuen Text hinzugefügt, aber dasschon Geschriebene blieb <strong>bei</strong>nahe vollständig erhalten. 77 Die Institutio warjedoch für <strong>Calvin</strong> ein privates Lehrbuch, das er selbst nicht als offiziellesDokument über die Lehre einer Kirche betrachtete. 78mihi complexus esse videor, et eo quoque ordine digessisse, ut siquis eam recte tenuerit, einon sit difficile statuere et quid potissimum quaerere in Scriptura, et quem in scopumquicquid in ea continetur reierre debeat. Itaque, hac veluti strata via, siquas posthacScripturae enarrationes edidero, quia non necesse habebo de dogmatibus longas disputationesinstituere, et in locos communes evagari: eas compendio semper astringam. Ea ratione,magna molestia et fastidio pius lector sublevabitur: modo praesentis operis cognitione, quasinecessario instrumento, praemunitus accedat. Sed quia huius instituti ratio in tot meiscommentariis quasi in speculis clare apparet, re ipsa malo declarare quale sit, quam verbispraedicare." OS III, 6.76 Über den Inhalt des Namens der Institutio, s. z.B. Böttger 1990, 18–20.77 Helm 2004 stellt fest, dass <strong>Calvin</strong> seine Ideen weiterentwickelte, aber nicht wesentlichveränderte: “Did <strong>Calvin</strong>'s theology change over the years? Unlike his hero Augustine, <strong>Calvin</strong>published no retractions. I shall simply assume, unless there is explicit evidence to thecontrary (as occasionally there is), that, prompted by controversy and by what he judged tobe the needs of the church, <strong>Calvin</strong> articulated and developed but did not substantiallymodify his early ideas. ” (6) — Benoît 1966 stellt in seinem Artikel die Geschichte derverschiedenen Versionen der Institutio und die Ar<strong>bei</strong>tsweise <strong>Calvin</strong>s vor. <strong>Calvin</strong> schnitt ausfrüheren Editionen Stellen aus, fügte sie dem zu erar<strong>bei</strong>tenden Versio hinzu, schriebzwischen alten Paragraphen neue, gründlichere Erläuterungen und fügte noch Zitate dazu.(102–177) — Wegen der Ar<strong>bei</strong>tsweise <strong>Calvin</strong>s haben die Verleger der letzten Editionen (1559Robert Estienne und 1560 Jean Crespin) am Ende des Buches eine Entschuldigung fürmögliche Entbehrungen, an falschen Stellen stehende Paragraphen und sonstige Fehlerabgegeben. Jean Crespin entschuldigt sich auch damit, dass dem Manuscript schwierig zufolgen war, weil <strong>Calvin</strong> zum Teil in Marginalien früherer Versionen, zum Teil auf separateBlätter geschrieben hatte. (Gilmont I, 126–127) Auch McGrath 1990, 136–144 stellt dieEntwicklung der Institutio vor.78 Dies kam zum Vorschein zum Beispiel als Pierre Caroli <strong>Calvin</strong> und Farel wegenvermutlicher Verneinung der Trinitätslehre anklagte. <strong>Calvin</strong> hat sich nicht auf die zwei Jahrefrüher erschienene erste Institutio berufen, in der er die Trinitätslehre expressis verbi vorstellt,

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