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Das Universale Recht bei Johannes Calvin - Doria

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22Unterschied zu seinem Freund Melanchthon, eigentlich weder reinphilosophische noch akademische Werke hinterlässt — abgesehen vonseiner ersten Veröffentlichung, dem Seneca-Kommentar, den er vor seinerreformatorischen Tätigkeit geschrieben hat. 72 <strong>Das</strong> macht die Suche nachdem universalen <strong>Recht</strong> in seinen Werken zu einer Spurensuche: einigeSpuren sind sehr klar, wie der oben zitierte Satz und sein Kommentar zuRömer 2:14–15, andere aber viel schwächer. 73 Im universalen <strong>Recht</strong> geht esum allgemeingültige und allen erkennbare <strong>Recht</strong>s- und Moralprinzipien,<strong>Calvin</strong> aber schreibt und predigt zur Erbauung einer christlichenGemeinde und lehrt, wie ein guter Christenmensch leben soll. So spieltdas Naturrecht in Schriften <strong>Calvin</strong>s höchstens eine Nebenrolle. 74 Spurendes universalen <strong>Recht</strong>s sind oft entweder in Nebensätzen oder dann ingrößeren Kontexten zu finden. Deswegen müssen die Quellen dieserUntersuchung aus sehr verschiedenartigen Schriften gesucht werden, dievon einer Allgemeindarstellung der Dogmatik über Kommentarebiblischer Bücher und Senecas und über Predigten und Streitschriften biszu Privatbriefen reichen.Lange Zeit sah die <strong>Calvin</strong>-Forschung eine seine Gedanken gut darstellendeQuelle in seinem Hauptwerk Institutio Christianae religionis, indie er die ganze Dogmatik ausdrücken wollte, damit er nicht nochmals inseinen Kommentaren auf dogmatische Fragen zurückgreifen müsste. 7572 S. den Katalog der Werke <strong>Calvin</strong>s Catalogus operum <strong>Calvin</strong>i secundum ordinem huiuseditionis, CO 58, 437– 444. Sinnema 1993, 10: "... <strong>Calvin</strong>, who neither taught ethics, nor wrotea distinct work on ethics, although his ideas helped shape the Reformed ethical tradition." —Seit dem Anfang seiner reformatorischen Tätigkeit zeigt <strong>Calvin</strong> kein Interesse an derVerfassung rein theoretischer oder methodologischer Schriften. Er hat z.B. keine Schrift überAuslegungsmethoden der Heiligen Schrift verfasst. (Opitz 1994, 2)73 Schreiner 1991, 77: In comparison with the medieval tradition, <strong>Calvin</strong>’s discussions ofnatural law seem imprecise and unsystematic. He neither provided a systematic treatment ofnatural law nor did he analyze many of the issues commomnly discussed by ancient andmedieval thinkers.74 Baur 1965, 1–2 stellt fest, dass “es [i.e. das Naturrecht] im <strong>Recht</strong>sdenken <strong>Calvin</strong>s nureine untergeordnete Rolle spielt”.75 "Porro hoc mihi in isto labore propositum fuit, sacrae Theologiae candidatos addivini verbi lectionem ita praeparare et instruere, ut et facilem ad eam aditum habere, etinoffenso in ea gradu pergere queant; siquidem religionis summam omnibus partibus sic

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