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Das Universale Recht bei Johannes Calvin - Doria

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17Ebenso gibt er zu, dass <strong>Calvin</strong> sich auf die Römer 2 stützend lehrt, dass esim Herzen eines jeden Menschen eine gewisse Fähigkeit zur Unterscheidunggibt, deren Ziel es ist, den Menschen unentschuldbar zumachen, und die die Fähigkeit ist, die den Menschen vom Tier unterscheidet.<strong>Das</strong> natürliche Gesetz der Heiden ist eingentlich das GesetzGottes, denn Gott ist der Gesetzgeber, dessen Wille sich auch im ethischenBewusstsein der Heiden kundtut. Was die Heiden im natürlichen Gesetzfinden wollen, hat Gott in seinem geschriebenen Gesetz (lex scripta)kundgetan, das die erste Quelle zur Kenntnis des Willen Gottes ist undneben dem das natürliche Gesetz wertlos ist. 64Die <strong>bei</strong>den Seiten des Streits haben zwei wichtige Eigenschaften derNaturrechtsauffassung <strong>Calvin</strong>s erfasst: das natürliche Gesetz soll dieSündhaftigkeit des Menschen zeigen und das geschriebene Gesetz Gottesist inhaltlich mit dem natürlichen Gesetz gleich.Helm stellt fest, dass <strong>Calvin</strong> positiv dem Naturrecht gegenübersteht. Lautihm unterscheidet sich <strong>Calvin</strong>s Naturrechtsauffassung von denAuffassungen der Scholastik vor allem dadurch, dass <strong>Calvin</strong> viel wenigerauf die Fähigkeiten des gefallenen Menschen vertraut, wenn es darumgeht, dass der Mensch aus dem Naturrecht das Richtige erkennen unddanach handeln soll. 6564 <strong>Das</strong> Problem der natürlichen Theologie <strong>bei</strong> <strong>Calvin</strong>,. P. Barth 1935. (TheologischeExistenz heute, Heft 18) — S. P. Barth 1935, 39–40, 41, 44–45, 48. — Über die Bedeutung derPaulus-Auslegung <strong>Calvin</strong>s: "Aber doch hat unser Herr ihnen immer ein gewisses, in dieHerzen eingegrabenes Unterscheidungsvermögen gelassen, und wäre es allein um sie, wiePaulus im 2. Kapitel des Römerbriefes sagt, unentschuldbar zu machen." (43) — P. BarthsZiel kommt Barmer 2 nahe: “ Wie Jesus Christus Gottes Zuspruch der Vergebung allerunserer Sünden ist, so und mit gleichem Ernst ist er auch Gottes kräftiger Anspruch aufunser ganzes Leben; durch ihn widerfährt uns frohe Befreiung aus den gottlosen Bindungendieser Welt zu freiem, dankbarem Dienst an seinen Geschöpfen. Wir verwerfen die falscheLehre, als gebe es Bereiche unseres Lebens, in denen wir nicht Jesus Christus, sondernanderen Herren zu eigen wären, Bereiche, in denen wir nicht der <strong>Recht</strong>fertigung undHeiligung durch ihn bedürften.”65 Helm 2004, 384: “He does not draw attention to natural law and equity simply toeliminate these notions; rather he has a positive view of them. Nor is he using 'natural law’in a way that equivocates on the scholastic use. Rather we have seen several significant

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