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Das Universale Recht bei Johannes Calvin - Doria

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177Gewissen vor allem ein geistliches Gericht ist, hat es auch eine wichtigepositive Aufgabe: in ihm begegnet der Mensch dem Willen Gottes, den erin der Schöpfung offenbart hat. <strong>Das</strong> wiederum ermöglicht auch denUngläubigen eine äußere Einhaltung des Willens Gottes.Am deutlichsten kommt das universale <strong>Recht</strong> in <strong>Calvin</strong>s Auffassung überdas natürliche Gesetz zum Vorschein. Er schreibt, dass das natürlicheGesetz im Menschenherzen eingeprägt ist. So ist es ein unzertrennlicherTeil des Menschen und eine Eigenschaft von allen Menschen. Zusammenmit dem Gewissen entspricht es dem Moralgesetz und somit auch demGesetz Gottes. <strong>Das</strong> im Herzen eingeprägte Gesetz lehrt den Menschendasselbe, das aus den zwei Tafeln des Gesetzes zu lernen ist. In derNächstenliebe wird das natürliche Gesetz verwirklicht.<strong>Das</strong> natürliche Gesetz gehört zu den natürlichen Gaben des Menschen,und deswegen ist es im Sündenfall nicht völlig verlorengegangen wie dieübernatürlichen Gaben, sondern verdorbene Reste von ihm wirken immernoch im Menschen. In seiner Verderbtheit kann es aber keinevollkommene Einhaltung des Gesetzes — des Willen Gottes — bewirken.Sein Wirken ist zur äußeren Einhaltung des Gesetzes begrenzt, aber auchder ungläubige Mensch kann durch es den wesentlichen Inhalt derzweiten Tafel des Gesetzes erkennen.Der Mensch kann nach <strong>Calvin</strong> auch ohne besondere Offenbarung Gottesin der Heiligen Schrift mit seinen natürlichen, angeborenen Gaben großeTeile des Moralgesetzes erkennen. Die innere Erkenntnis des Gesetzeswird von <strong>Calvin</strong> natürliches Gesetz genannt. <strong>Das</strong> natürliche Gesetz kannden Menschen zu keinem wirklichen geistlichen Leben führen, aber es hatgroßen Einfluß darauf, wie die Menschen miteinander und inMenschengemeinschaften leben und sich zueinander verhalten, denn ausihm bekommt der Mensch die Regeln und die Grenzen des Guten und desBösen, des Richtigen und des Falschen, des Ehrbaren und des Schamhaften.Es bringt den Menschen auch dazu, dass er Werke der Nächstenliebetut — seinen Nächsten liebt.

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