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Das Universale Recht bei Johannes Calvin - Doria

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1706. ERGEBNISSEMeine Forschungsaufgabe war, herauszufinden, wie <strong>Johannes</strong> <strong>Calvin</strong> dasuniversale <strong>Recht</strong> aufgefasst hat und welche Stellung es in seinem Denkenhat. Da<strong>bei</strong> ging es erstens darum, ob und wie es in seinem Denken einen<strong>Recht</strong>sbereich zwischen dem göttlichen <strong>Recht</strong> einerseits und dempositiven bzw. menschlichen <strong>Recht</strong> andererseits gibt. Zweitens ging esdarum, wie der Mensch das universale <strong>Recht</strong> erkennen kann, drittens umdie Auswirkungen des universalen <strong>Recht</strong>s auf das Leben des Menschen,und viertens darum, ob <strong>Calvin</strong> die Naturrechtstradition weiterführte, dieaequitas und cuique ius suum als zentrale naturrechtliche Prinzipien ansahund ihre Anhängerschaft im Mittelalter, in der Renaissance und imHumanismus unter Juristen fand. Ich habe Begriffe, Argumentation undStruktur verschiedener Schriften <strong>Calvin</strong>s analysiert, Textinhaltemiteinander verglichen und analysiert, wie konsequent er in seinerArgumentation ist. Als Quellen habe ich sein Hauptwerk InstitutioChristianae religionis, einige seiner biblischen Kommentare, unter denender Kommentar der vier letzten Mose-Bücher mit der weiten Gesetzerklärungeine besondere Stellung hat, einige Predigten, andere Schriftenund Briefe benutzt. Bei der Quellenwahl habe ich die Relevanz der jeweiligenSchrift aus der Sicht des universalen <strong>Recht</strong>s betrachtet.<strong>Das</strong> Gesamtergebnis steht in der Spannung zwischen dem universalen<strong>Recht</strong> und den durch Sündenfall geschwächten und begrenzten Fähigkeitendes Menschen. <strong>Das</strong> <strong>Recht</strong> beansprucht eine universale Geltung,aber der Mensch erkennt es nicht richtig und ist noch viel schwächer,wenn er dem <strong>Recht</strong> folgen soll. Trotz der Spannung kann das <strong>Recht</strong> vielGutes in der korrupten Welt bewirken, sofern Menschen ihr inneresGesetz verwirklichen und die aus dem universalen <strong>Recht</strong> abgeleitetenGesetze und Verordnungen das gesellschaftliche Leben ordnen.Die Summe des Gesetzes besteht für <strong>Calvin</strong> aus dem Anspruch auf Gehorsamund aus dem Doppelgebot der Liebe. Seine Art, das Gesetz vorzustellen,zeigt, dass es in seinem Denken eine Hierarchie des <strong>Recht</strong>s mitzentralen und peripheren Aspekten gibt.

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