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Das Universale Recht bei Johannes Calvin - Doria

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12dem Menschen verdorben ist. Wegen der Verderblichkeit ist auch dasethische Unterscheidungsvermögen des Menschen gedämmt und kanndeswegen dem Menschen nicht das aussprechen, was es auszusprechenhat. Bohatec hat daraus die Schlussfolgerung gezogen, dass das natürlicheGesetz nach <strong>Calvin</strong> ethische Lösungen ermöglicht, aber keine Kraft zurKenntnis und Nachfolge des Gesetzes gibt. 42 Niesel hat seinerseitsfestgestellt, dass der Mensch dem Gesetz nicht folgt, weil seineVernunftund sein Wille verdorben sind. 43 Laut Augustijn verneint <strong>Calvin</strong> dienatürliche Fähigkeit des Menschen auf Grund der Verderbtheit desMenschenherzens. 44Wendel erkennt, dass der Dekalog für <strong>Calvin</strong> eine Erscheinungsform desnatürlichen Gesetzes ist und das letztere bestätigt. Nach dem Sündenfallist einiges von der Erkenntnis der zweiten Tafel des Gesetzes übriggebliebenund so können Menschen, trotz ihres Egoismus, einandernatürliche Solidarität zeigen. Der verdorbene Mensch neigt aber nichtspontan dazu, den Regeln des natürlichen Gesetzes zu folgen, obwohl erdadurch das Gute vom Bösen unterscheiden kann. Er muss zum richtigenHandeln durch Gesetze und Vorschriften gezwungen werden. Weil derMensch durch das natürliche Gesetz das Gute vom Bösen unterscheidenkann, ist er unentschuldbar vor Gott. 45Baur sucht nach <strong>Calvin</strong>s Naturrechtsauffassung in den einzelnen<strong>Recht</strong>sprinzipien, die <strong>Calvin</strong> mit dem Naturrecht in Einklang stehen sieht.Bohatec prüft, wie <strong>Calvin</strong> den Dekalog und die von ihm abhängendenGesetze des alten Bundes erklärt, und versucht dadurch, seine Stellung42 Bohatec 1934, 7, 19–20.43 Niesel 1957, 97–101.44 Augustijn 1988, 137–138.45 Wendel 1985, 154–155. François Wendels Buch <strong>Calvin</strong>. Sources et évolution de sa penséereligieuse. (Wendel 1985) ist eine zweite Ausgabe, die Richard Stauffer veröffentlicht hat,wo<strong>bei</strong> er die Präzisierungen und Ergänzungen der englischen und deutschen Übersetzungenberücksichtigt hat. <strong>Das</strong> französische Original ist vom Jahre 1950. Wendel hat als sein Zielangegeben, das Denken <strong>Calvin</strong>s in seinem historischen Kontext und so unabhängig von denIdeologien der 1930er und 1940er Jahre wie möglich darzustellen. (Wendel 1985, XI.)

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