Das Universale Recht bei Johannes Calvin - Doria
Das Universale Recht bei Johannes Calvin - Doria Das Universale Recht bei Johannes Calvin - Doria
128ihre Taten zeigen, dass sie eine Regel der Gerechtigkeit haben. 293 Nebendem Begriff der Regel der Gerechtigkeit benutzt er auch “Empfinden derBilligkeit” 294 und “Urteil über die Gerechtigkeit”. 2954.4.1. lex illa interiorDas Bewusstsein, Empfinden oder Beurteilungsvermögen liegt so tief imMenschen, dass Calvin es mit den Bezeichnungen “im Herzen, im Sinne,im Gewissen geschrieben, geprägt oder eingetragen” beschreibt. 296 Gotthat es dem Menschen gegeben, welches schon von den Passivformen zulesen ist, die Calvin dazu gebraucht hat, aber welches er gelegentlichdirekt geschrieben hat. 297 In einer Stelle schreibt er, dass der Mensch mitseinem Verstand das Gute vom Bösen unterscheidet. 298 Sowohl dasBewusstsein als auch der Verstand gehören der menschlichen Natur, dennsie sind angeborene (ingenitum) Fähigkeiten des Menschen. 299 Funktionsmäßigist das Bewusstsein einerseits Unterscheidung zwischen Gutemund Bösem, Richtigem und Falschem, Tugendhaftem und Schändlichem,und anderseits Verwirklichung der Nächstenliebe. 300 Wenn Heiden die293 "quum factis suis declarent, nonnullam se habere iustitiae regulam." CmRm 2:14 CO49, 37.294 "Nam primo summa aequitas nobis proponitur in Laban, sicuti hic sensus fereomnium mentibus ingenitus est" CmGen CO 23, 401295 "aequitatis iudicium" CO 23, 401296 "impressum ... mentibus suis insculptam"IIii22; "quam omnium cordibus inscriptamet quasi impressam" IIviii1; "quae hominum animis a Deo insculpta est," IVxx16;"testificantur esse inscriptum cordibus suis" CmRom 2:14 CO 49,36; "quando insculptam estomnium cordibus lex Dei" PrHez CO 40, 335; "insculptum est eorum conscientiis" CmIoan CO47, 6, "in sua conscientia insculptum gerunt" CmIoan CO 47,9297 "quae hominum animis a Deo insculpta est," IVxx16; "Et Deus aequitatis iudiciuminsculpsit hominum naturae" CO 23, 401298 "Quum ergo ratio qua discernit homo inter bonum et malum ... naturale donum sit,"IIii12299 Z.B. "sicuti hic sensus fere omnium mentibus ingenitus est" CO 23, 401300 "boni et mali iudicium"IIii22 ; "boni et mali discrimen"IIviii1; "boni et mali discrimen"CO24, 603;"et ita naturaliter discernimus inter bonum et malum" CO 40, 335 ; "boni etmali discrimen" CO 47, 6; "inter iussum et iniustum sufficienter discernentis" IIii22; "interflagitium virtutemque discernere" CmRom 2:14 CO 49, 37; “Sed ita potius secum quisquecogitabit, se, quantus quantus est, proximis debitorem sui esse: nec alium exercendae ergaipsos beneficentiae statuendun esse finem nisi quum facultates deficiunt: quae, quam lateextenduntur, ad charitatis regulam limitari debent.” IIIvii7. — Baur 1965, 205–206 “Das
129Gerechtigkeit des Gesetzes in ihrem Herzen eingeprägt ist, ist es nachCalvin nicht möglich zu behaupten, dass sie völlig blind zu leben hätten,weil es allen Menschen gemeinsam ist, dass das natürliche Gesetzausreichend lehrt, nach einem richtigen Maßstab zu leben. 301 Es gibt alsodem Menschen eine Grenze und Richtung für das Leben.Das im Menschensinne Eingeprägte nennt Calvin nicht nur Unterscheidung,sondern er sagt, dass das Gesetz Gottes, das Moralgesetz heißt,nichts anderes ist als ein Zeugnis des natürlichen Gesetzes und desGewissens, das Gott im Menschensinne eingeprägt hat, 302 und dass dasinnere Gesetz das vorsagt (dictat lex illa interior), was aus den zwei Tafelndes Gesetzes zu lernen ist. 303 Die Verwirklichung der Nächstenliebe ist geradeeine Äußerung des natürlichen Gesetzes. 304 So nennt Calvin das imMenschensinne Geschriebene oder Eingeprägte natürliches oder inneresGesetz und zeigt, dass da ein Moralgesetz ist. Es ist aber zu beachten, dassCalvin nicht sagt, dass der Mensch aus dem natürlichen Gesetz das lerne,natürliche Gesetz, die "lex naturalis ' deutet bei Calvin nicht auf irgendwelchenaturwissenschaftlichen Kausalzusammenhänge hin, sondern ist das natürliche Sittengesetz,denn es teilt nach seiner Auffassung dem Menschen den Unterschied von "Gut und Böse",von "Gerecht und Ungerecht", von "Ehrbarkeit und Schande" mit.” — Vincent 1984, 31 stütztsich auf IIii24 und beschreibt ““éthos” (code moral) “iugement universel en l’homme àdiscerner le bien et le mal””301 "Si Gentes naturaliter Legis iustitiam habent mentibus suis insculptam, certe non dicemuseas in vitae ratione prorsus caecutire. Et nihil est vulgatius, quam lege naturali (deistic Apostolus loquitur) hominem sufficienter ad rectam vitae normam institui."IIii22302 “Iam quum Dei Legem, quam moralem vocamus, constet non aliud esse quamnaturalis legis testimonium , et eius conscientiae quae hominum animis a Deo insculpta est,tota huius de qua nunc loquimur, aequitatis ratio in ipsa praescripta est.” IVxx16; s. auchSrHiob 10:7–15 CO 33, 489 — Schreiner 1991, 88: “Calvin also believed that the preservation ofthe human race is engraved in human nature and is a part of natural law.”303 “Porro haec ipsa quae ex duabus tabulis discenda sunt, quodammodo nobis dictatlex illa interior, quam omnium cordibus inscriptam et quasi impressam superius dictum est.”IIviii1 — Hesselink 1992, 10 bemerkt, dass der Inhalt des Moralgesetzes im Herzengeschrieben ist. Haas 1997, 67: “The law engraved on the hearts af all asserts the same thingsas the Decalogue,”304 “Siquidem officiorum inter membra communicatio nihil graduittum habere creditur,sed potius solutio esse eius quod naturae lege debitum negare prodigiosum esset.” IIIvii7 —Schreiner 1991, 78: “the Decalogue ... demands .. the right motive, namely, the love of Godand neighbor.”
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