Das Universale Recht bei Johannes Calvin - Doria
Das Universale Recht bei Johannes Calvin - Doria Das Universale Recht bei Johannes Calvin - Doria
100Leben und zum richtigen Handeln leiten, 207 aber der im Sündenfallverdorbene Mensch lebt nicht richtig, auch wenn er völlig nach denAnweisungen seines Verstandes lebt. Wenn Adam sich von Gottentfremdete, verdarb er auch seinen Verstand, und seitdem ist derMenschenverstand nicht mehr fähig, den Menschen zum richtigen Leben,d.h. zum Leben mit Gott, zu führen. Für Calvin ist das ausreichendeZeugnis über die Verdorbenheit des Verstandes, dass der Mensch Gottpreisgegeben hat, obwohl die Suche nach Gott die höchste Stufe desVerstandes ist. 208Weil im Menschen zwei Regimente herrschen, das geistliche und daspolitische, hat auch der Verstand mit zweierlei Dingen zu tun. Demgeistlichen Regiment gehört die Frömmigkeit, 209 dem politischenRegiment die Pflichten des Menschen und des Bürgers. Calvin benutzt einsuppeterent, sed quibus transcenderent usque ad Deum et aeternam foelititatem. Deinde utaccederet electio, quae appetitus dirigeret, motusque omnes organicos temperaret: atque itavoluntas rationis moderationi esset prorsus” Ixv8; “Quum ergo ratio qua discernit homointer bonum et malum, qua intelligit et iudicat, naturale donum sit, non potuit in totumdeleri: sed partim debilitata, partim vitiata fuit, ut deformas ruinas appareant.” IIii12 — S.Olsson 1943, 214–215. Schreiner 1991, 64: “Having established these faculties [theunderstanding and the will] he affirmed the primacy of the former:”207 Olsson 1943, 218–219: Im Urzustand lagen die Vernunft und der Wille imGleichgewicht, und der Mensch war in der Lage, Gutes zu tun.208 "Initio adimit homini iustitiam, id est integritatem et puritatem: deindeintelligentiam, intelligentia autem defectum arguit apostasia a Deo:" IIiii2 — Olsson 1943, 83bemerkt, dass der Mensch nach Calvin unentschuldbar ist, weil er, trotz seines allgemeinenGottesbegriffs, kein wirkliches Wissen über Gott besitzt. Helm 2004, 134 “ But he also has adeeper reason for dissenting from the philosophical view that reason is the faculty by whichman governs himself properly — namely, such a view does not do justice to man'sfallenness. The philosophers’ optimistic view of the range of human powers proceeds fromignorance 'of the corruption of nature that originated from the penalty of man's defection'. Inother words, in Calvin's view ‘the philosophers’ have no true appreciation of the presentdepravity of human nature; they think that the present condition of mankind is the normalcondition, whereas for Calvin it is radically abnormal. More to the point, they have a muchrosier and more optimistic view of the soul’s present powers than, Calvin believes, Scriptureteaches.”209 Olsson 1943, 223: “Vad Calvin förstår med dessa övernaturliga gåvor, därom lämnasman ej i tvivelsmål. Dessa gåvor bestämma människans andliga liv. De innefatta trons ljusoch rättfärdighet eller, såsom Calvin också kan uttrycka det, tro, kärlek till Gud och nästan,strävan efter helighet och rättfärdighet.”
101Bild, in dem zwei Welten mit je einem eigenem König und eigenenGesetzen im Menschen sind. 2 1 0 Auch die Voraussetzungen desVerstandes sind verschieden, je nachdem um welches Regiment es geht. 211Im geistlichen Regiment ist der Verstand ganz und gar verloren, undsomit kann der Mensch mit seinem Verstand die himmlischen Dinge unddie Dinge, die zum gesegneten Leben zielen, gar nicht begreifen. Wenn esaber um Dinge des politischen Regiments geht, sind noch Reste desursprünglichen Verstandes übrig. 212 Er sieht das Licht der Vernunft inDingen dieser Welt leuchten. 213 Im Offenbarungsverständnis Calvins gibt210 “Sunt enim in homine veluti mundi duo, quibus et varii reges et variae legespraeesse possunt. Hac distinctione fiet ne quod de spirituali libertate docet Evangelium,perperam ad politicum ordinem trahamus: acsi minus secundum externum regimenhumanis legibus subiicerentur Christiani, quia solutae sunt coram Deo ipsorum conscientiae:quasi propterea exi merentur omni carnis servitute, quod secundum spiritum liberi sunt.Deinde quia in iis etiam constitutionibus quae ad spirituale regnum videntur pertinere,potest aliqua esse hallucinatio inter has etiam ipsas discernere oportet quae legitimaehabendae sint, ut Dei verbo consentaneae: quae rursus locum apud pios habere non debeant.De civili regimine erit alibi dicendi locus. De legibus etiam Ecclesiasticis dicere in praesentiasupersedeo, quia plenior traetatio quarto libro conveniet, ubi de Ecclesiae potestate agetur.Huius autem disputationis haec sit clausula.” IIIxix15211 Augustijn 1988, 133: Calvin bedient sich der Antike, wenn er die Sphären inferioraund superiora behandelt.212 "Ac illa quidem vulgaris sententia quam sumpserunt ex Augustino, mihi placet,naturalia dona fuisse corrupta in homine per peccatum, supernaturalibus autem exinanitumfuisse. Nam hoc posteriore membro intelligunt tam fidei lucem quam iustitiam, quae adcaelestem vitam aeternamque foelicitatem adipiscendam sufficerent." IIii12; IIii13 — DieVernunft ist aber auch hinsichtlich der zweiten Tafel oft unzureichend und unfähig. Olsson1943, 243–244, 256, 258.213 "Atque hoc amplum argumentum est, in huius vitae constitutione, nullum destituiluce rationis hominem." Iiii13. — Laut Brunner 1935, 350 folgen alle Reformatoren dem ErbeAugustins, wenn sie erklären, dass das Licht der Vernunft das Licht Gottes ist, das demMenschen dazu gegeben ist, dass er die Welt erkenne, und wenn sie lehren, dass das Lichtder Vernunft nicht der Erkenntnis Gottes fähig ist. Dass das Licht von Gott stammt, öffnetnoch keinen Weg zu Gott. In diesem hält Brunner Calvin besonders augustinisch. — Helm2004, 137 “Further, the understanding and will remain more fully operative in connectionwith what Calvin calls 'earthly things' or 'things below'.” 142 “Secondly, we must bear inmind the restricted reference of the II. 2. 26 passage, a reference that is nonetheless of centralimportance for Calvin. He is clearly allowing that practical rationality in the sense ofdeliberation between alternatives still obtains in the case of what he calls 'things below', andeven, he says, the understanding 'is intelligent enough to taste something of things above,although it is more careless about investigating these'.”
- Seite 53 und 54: 49beschädigen, wenn man dem Naturr
- Seite 55 und 56: 51Menschen dazu bringt, dass er dem
- Seite 57 und 58: 53Erkenntnisse teilt er noch in zwe
- Seite 59 und 60: 55Der schöpfende Gott ist der drei
- Seite 61 und 62: 57glauben. Wer nicht glaubt, denkt,
- Seite 63 und 64: 59vollen Wirken ist Gott eine absol
- Seite 65 und 66: 61ordo naturae, kann aber auch bede
- Seite 67 und 68: 63erstreckt. 50 Er begründet sein
- Seite 69 und 70: 65schriften über sexuelle Sittlich
- Seite 71 und 72: 67In einer tieferen Bedeutung zeigt
- Seite 73 und 74: 69Doppelgebot der Liebe bringt die
- Seite 75 und 76: 71Katechismus vom Jahre 1537 hat Ca
- Seite 77 und 78: 733.2.5. Fokussiertes GesetzGott ha
- Seite 79 und 80: 75Die Rechtsvorschriften des Alten
- Seite 81 und 82: 77- potentia ordinata Dei: ob Gott
- Seite 83 und 84: 79v. Chr.) nennt. 127 Die Aufkläru
- Seite 85 und 86: 81Zeremoniegesetz, dessen Gültigke
- Seite 87 und 88: 83Wenn es um die Folgen des Sünden
- Seite 89 und 90: 85vieler Völker besser ist, ein st
- Seite 91 und 92: 87erhaltenen Fähigkeiten sind dem
- Seite 93 und 94: 894.1.2. Dualistisches Menschenbild
- Seite 95 und 96: 91Seele ist unsterblich 160 und der
- Seite 97 und 98: 93wenn er über “unsterblichen Ge
- Seite 99 und 100: 95Menschen zur Erfüllung der irdis
- Seite 101 und 102: 97aber die Einteilung in zwei Teile
- Seite 103: 99dem Bild Gottes und der Vernunft
- Seite 107 und 108: 103kunst, die zum Vorschein bringen
- Seite 109 und 110: 105Oben haben wir schon festgestell
- Seite 111 und 112: 1074.2.2. Der WilleDie andere Fähi
- Seite 113 und 114: 109leitende Königin für den Wille
- Seite 115 und 116: 111Wirken hat, aber auch diese Frei
- Seite 117 und 118: 113Begriffsgeschichte anhand der Li
- Seite 119 und 120: 115In das mittelalterliche Denken k
- Seite 121 und 122: 117nicht unter das Gewissen (syneid
- Seite 123 und 124: 119ein Empfinden über das Urteil G
- Seite 125 und 126: 121seinen Sitz im Menschen und wirk
- Seite 127 und 128: 123Obwohl das Gewissen für Calvin
- Seite 129 und 130: 125nehmen, aber anderseits kann er
- Seite 131 und 132: 127verdorben, nicht kann. 289 Der V
- Seite 133 und 134: 129Gerechtigkeit des Gesetzes in ih
- Seite 135 und 136: 131stellungen billigen und mit Belo
- Seite 137 und 138: 133Im Lichte jener Predigt scheint
- Seite 139 und 140: 1355. WIRKSAMKEIT DES UNIVERSALEN R
- Seite 141 und 142: 137bedeutet, dass der Mensch sie au
- Seite 143 und 144: 139Nicht-Gläubige können moralisc
- Seite 145 und 146: 141gemeinschaftliche Gebrauch des G
- Seite 147 und 148: 143zusammen betrachte, komme ich zu
- Seite 149 und 150: 145der vollständigen Einhaltung de
- Seite 151 und 152: 147geholfen wird. 41 Die Menschlich
- Seite 153 und 154: 149Fluch und den Tod. Nach Calvin i
101Bild, in dem zwei Welten mit je einem eigenem König und eigenenGesetzen im Menschen sind. 2 1 0 Auch die Voraussetzungen desVerstandes sind verschieden, je nachdem um welches Regiment es geht. 211Im geistlichen Regiment ist der Verstand ganz und gar verloren, undsomit kann der Mensch mit seinem Verstand die himmlischen Dinge unddie Dinge, die zum gesegneten Leben zielen, gar nicht begreifen. Wenn esaber um Dinge des politischen Regiments geht, sind noch Reste desursprünglichen Verstandes übrig. 212 Er sieht das Licht der Vernunft inDingen dieser Welt leuchten. 213 Im Offenbarungsverständnis <strong>Calvin</strong>s gibt210 “Sunt enim in homine veluti mundi duo, quibus et varii reges et variae legespraeesse possunt. Hac distinctione fiet ne quod de spirituali libertate docet Evangelium,perperam ad politicum ordinem trahamus: acsi minus secundum externum regimenhumanis legibus subiicerentur Christiani, quia solutae sunt coram Deo ipsorum conscientiae:quasi propterea exi merentur omni carnis servitute, quod secundum spiritum liberi sunt.Deinde quia in iis etiam constitutionibus quae ad spirituale regnum videntur pertinere,potest aliqua esse hallucinatio inter has etiam ipsas discernere oportet quae legitimaehabendae sint, ut Dei verbo consentaneae: quae rursus locum apud pios habere non debeant.De civili regimine erit alibi dicendi locus. De legibus etiam Ecclesiasticis dicere in praesentiasupersedeo, quia plenior traetatio quarto libro conveniet, ubi de Ecclesiae potestate agetur.Huius autem disputationis haec sit clausula.” IIIxix15211 Augustijn 1988, 133: <strong>Calvin</strong> bedient sich der Antike, wenn er die Sphären inferioraund superiora behandelt.212 "Ac illa quidem vulgaris sententia quam sumpserunt ex Augustino, mihi placet,naturalia dona fuisse corrupta in homine per peccatum, supernaturalibus autem exinanitumfuisse. Nam hoc posteriore membro intelligunt tam fidei lucem quam iustitiam, quae adcaelestem vitam aeternamque foelicitatem adipiscendam sufficerent." IIii12; IIii13 — DieVernunft ist aber auch hinsichtlich der zweiten Tafel oft unzureichend und unfähig. Olsson1943, 243–244, 256, 258.213 "Atque hoc amplum argumentum est, in huius vitae constitutione, nullum destituiluce rationis hominem." Iiii13. — Laut Brunner 1935, 350 folgen alle Reformatoren dem ErbeAugustins, wenn sie erklären, dass das Licht der Vernunft das Licht Gottes ist, das demMenschen dazu gegeben ist, dass er die Welt erkenne, und wenn sie lehren, dass das Lichtder Vernunft nicht der Erkenntnis Gottes fähig ist. <strong>Das</strong>s das Licht von Gott stammt, öffnetnoch keinen Weg zu Gott. In diesem hält Brunner <strong>Calvin</strong> besonders augustinisch. — Helm2004, 137 “Further, the understanding and will remain more fully operative in connectionwith what <strong>Calvin</strong> calls 'earthly things' or 'things below'.” 142 “Secondly, we must bear inmind the restricted reference of the II. 2. 26 passage, a reference that is nonetheless of centralimportance for <strong>Calvin</strong>. He is clearly allowing that practical rationality in the sense ofdeliberation between alternatives still obtains in the case of what he calls 'things below', andeven, he says, the understanding 'is intelligent enough to taste something of things above,although it is more careless about investigating these'.”