6 Betriebliche Gesundheitsförderung ist eine Management - Connexia
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6 <strong>Betriebliche</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong> <strong>ist</strong> <strong>eine</strong> <strong>Management</strong>- und Führungsaufgabe<br />
Gefährliche an Halbwahrheiten. Letztlich verhalten sich viele Menschen danach und<br />
produzieren <strong>eine</strong> Wirklichkeit, die dem erwarteten Bild entspricht. Wenn das Altern so<br />
negativ behandelt wird, muss es kränken und letztlich krankmachen. Dann <strong>ist</strong> zwar das Altern<br />
k<strong>eine</strong> „Krankheitsursache“, sondern nur das kränkende Denken über das Altern – in der<br />
Krankenstat<strong>ist</strong>ik scheint aber <strong>eine</strong> Altersabhängigkeit auf.“ (Gesundheitswissenschaft 1998,<br />
Band 11, S 33)<br />
„Arbeit kann, wenn sie menschengerecht und interessant organisiert <strong>ist</strong>, selbst die<br />
Gesundheit fördern. (…) Menschliche Produktivität zeigt sich als Grundlage von<br />
Gesundheit und Le<strong>ist</strong>ung. Erst Behinderung von Produktivität – durch Stress, durch<br />
autoritäre Strukturen, durch mangelnde Förderung, durch laute Arbeitsumgebung,<br />
durch eigene Krankheit – erst diese Behinderung von Produktivität führt zu Krankheit<br />
und Arbeitsunfähigkeit. Krank zu werden <strong>ist</strong> <strong>eine</strong> Kunst. Leben <strong>ist</strong> primär auf<br />
Gesundheit orientiert. Und erst langzeitige Fehlanpassungen führt zu Krankheit.“<br />
(Gesundheitswissenschaft 1998, Band 11, S 41 )<br />
„Finnland, war das erste Land, welches ein Programm „respect for the ageing“ zur<br />
altersgerechten Reorganisation der Arbeitswelt 1985 – 1995 organisiert hat. Mehr als 100.00<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben in 23 Pilotprojekten daran teilgenommen. In<br />
<strong>eine</strong>r Endauswertung wurden 150 Variable auf ihre Wirkung zur Verbesserung bzw.<br />
Verschlechterung von Arbeitsfähigkeit und Gesundheit berechnet. Wichtig <strong>ist</strong>, dass bei der<br />
Fragestellung die soziale Frage an oberster Stelle stand. Je besser die positive Einstellung der<br />
Vorgesetzten gegenüber dem Älterwerden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgeprägt<br />
war, desto länger sind sie gesund und im Arbeitsprozess geblieben und um so länger sind sie<br />
am Leben geblieben. Umgekehrt hat ein verringerte Anerkennung und Wertschätzung älterer<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die stärkste krank- und invaliditätsmachende Wirkung auf<br />
Personal ausgeübt.<br />
Diese Ergebnisse stellen die Frage nach der Änderung der Führungskultur, die bei der<br />
Veränderung der Defizitbilder über das Älterwerden beginnen muss. Auf der anderen Seite<br />
verlangt die Zukunft, ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen zu lernen. Diese<br />
Aufgabe stellt sich, weil die Arbeitswelt älter wird. Ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
sind natürlich qualifizierter, erfahrener, sie legen mehr Wert auf Mitgestaltung, auf<br />
Informiertheit über die Unternehmensentwicklung. Sie haben ein höheres Bedürfnis nach<br />
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