6 Betriebliche Gesundheitsförderung ist eine Management - Connexia
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6 <strong>Betriebliche</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong> <strong>ist</strong> <strong>eine</strong> <strong>Management</strong>- und Führungsaufgabe<br />
6.2 <strong>Betriebliche</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong> als Unternehmensziel<br />
„<strong>Gesundheitsförderung</strong> setzt im Betrieb am Menschen und s<strong>eine</strong>r Umwelt an. Ganz<br />
besondere Bedeutung für Gesundheit und Betriebsergebnis besitzen die sozialen Beziehungen<br />
im Betrieb und die Unternehmenskultur. Motivation, Arbeitszufriedenheit, aber auch<br />
Le<strong>ist</strong>ung und Gesundheit hängen eng mit der Qualität der zwischenmenschlichen<br />
Beziehungen zusammen. Die Qualität <strong>ist</strong> jedoch in der heutigen Arbeitswelt durch die sich<br />
beschleunigenden und rationalisierten Arbeitsprozesse, den strukturellen Wandel, besonderen<br />
Belastungen ausgesetzt.<br />
Rationalisierung und ständiges Umorganisieren bewirken<br />
- steigernden Le<strong>ist</strong>ungs- und Zeitdruck, Stress und Überforderungsängste<br />
- erhöhten Konkurrenzkampf, auch zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, bis hin<br />
zum Mobbing<br />
- zunehmende Angst vor Arbeitslosigkeit und Statusverlust<br />
- Burnout <strong>ist</strong> oft die Folge.<br />
Diese Verschlechterung der sozialen Beziehungen beeinträchtigen die für den Wettbewerb<br />
der Unternehmen notwendige Offenheit und Kreativität, kooperatives Miteinander in<br />
Unternehmen und nicht zuletzt Gesundheit und Vitalität. Umgekehrt setzen positive<br />
Beziehungen Gesundheitspotenziale frei.“ (Decker 2011, S 82-83)<br />
Unternehmenskultur <strong>ist</strong> der Zusammenklang von Überzeugungen, Werten, Moral, Verfahren<br />
und dem Klima in <strong>eine</strong>r Organisation. Die Unternehmenskultur wird oft nach dem Motto »so<br />
machen wir das schon immer« ausgedrückt. Es sind überwiegend ungeschriebene Werte,<br />
Normen und Verhaltensregeln, die zur Selbstverständlichkeit geworden sind und das<br />
Verhalten von Organisationsmitgliedern prägen. Die Unternehmenskultur wird sich <strong>eine</strong>m<br />
unbeteiligten Dritten eher erschließen als den täglich davon umgebenen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern.<br />
Der Erste, der sich an <strong>eine</strong>r Definition der Unternehmenskultur versucht hat, war Edgar<br />
Schein. Sie bestehe aus Regeln, Verfahren und Abläufen, die das Abarbeiten von Aufgaben<br />
bestimmten, aber auch aus <strong>eine</strong>r Philosophie, welche die Haltung der Unternehmensleitung<br />
gegenüber Belegschaft und Kunden präge. Die Schwierigkeit, das Charakter<strong>ist</strong>ische <strong>eine</strong>r<br />
Unternehmenskultur zu benennen, ergibt sich aus der Masse der einfließenden Faktoren –<br />
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