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6 Betriebliche Gesundheitsförderung ist eine Management - Connexia

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3 Gesundheitsbegriffe und Gesundheitsmodelle<br />

Unterschiedliche Probleme am Arbeitsplatz können mit Hilfe der Faktoren Verstehbarkeit,<br />

Machbarkeit und Sinnhaftigkeit analysiert werden. Die Beurteilungskriterien verhelfen zu<br />

<strong>eine</strong>m besseren Verständnis in Stresssituationen und Lösungsansätze können gefunden<br />

werden. In s<strong>eine</strong>r Anwendbarkeit <strong>ist</strong> es jedoch begrenzt, da es als alleinige Erklärung für<br />

Gesundheit und Krankheit am Arbeitsplatz nicht ausreicht. (vgl. Schneider 2011, S 31)<br />

3.2.3 Das Biopsychosoziale Modell<br />

Georg L. Engel, ein amerikanischer Psychiater, publizierte 1977 <strong>eine</strong>n bahnbrechenden<br />

Artikel, in dem er das biomedizinische Modell heftig kritisierte und diesem ein neues,<br />

nämlich das biopsychosoziale Modell entgegenstellte. Kritisch betrachtete er an der Medizin,<br />

dass sie an <strong>eine</strong>m Krankheitsmodell festhalte, welches den wissenschaftlichen Aufgaben und<br />

der sozialen Verantwortung von Medizin nicht mehr gerecht werde. Im biomedizinischen<br />

Modell sei Krankheit nur durch somatische Parameter definiert und dabei würden<br />

psychosoziale Probleme bedeutungslos. Für Krankheit sei nicht nur ein biochemischer Defekt<br />

verantwortlich. Engel erachtete die Lebensumstände als bedeutsame Variable für die<br />

Beeinflussung des Krankheitsverlaufs.<br />

„Engel hatte den Nerv der Zeit getroffen, da er <strong>eine</strong> Kritik formulierte, die von vielen<br />

getragen wurde. Die Biomedizin, die mit ihren Paradigma so lange ihren Platz verteidigen<br />

konnte, hatte zu <strong>eine</strong>r einseitigen Betonung der pathophysiologischen Erklärungsansätze für<br />

die Krankheit geführt, die nun aus verschiedenen Richtungen kritisiert wurden.“ ( Ruckstuhl<br />

2011, S 47)<br />

Dieses Gesundheitsmodell bildet die Basis für das Verständnis von Gesundheit und<br />

Krankheit. Biologische, psychische und soziale Faktoren sowie Risiken spielen dabei <strong>eine</strong><br />

tragende Rolle. Hinzu kommen Schutzfaktoren wie zum Beispiel ein hoher sozialer Status,<br />

psychische Widerstandskräfte oder ein gesunder Lebensstil. Diese werden gegenübergestellt<br />

und bei <strong>eine</strong>m Ungleichgewicht zwischen Risiko- und Schutzfaktoren entsteht Krankheit.<br />

So kann zum Beispiel der Kopfschmerz, der mit biomedizinischen Daten (Röntgenbefunde,<br />

Computertomografie und Blutwerte) objektivierbar <strong>ist</strong>, durchaus auch durch psychische und<br />

soziale Einflüsse begründbar sein. Umgekehrt können psychische Beeinträchtigungen oder<br />

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