6 Betriebliche Gesundheitsförderung ist eine Management - Connexia

2 Arbeitszufriedenheit und deren Einflussfaktoren
Um nun zunächst die spezifischen Belastungen in der Pflege zu identifizieren, muss man sich
klar machen, was den Kern der Leistung, also die Hauptaufgabe der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter darstellt.
Elementarer Bestandteil der Dienstleistungstätigkeit in der Pflege ist – wie in vielen
Dienstleistungen – die Interaktion mit den Kundinnen und den Kunden oder den Patientinnen
und Patienten. Das Zusammenspiel zwischen Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern und
Patientinnen/Patienten stellt also die wichtigste Aufgabe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
dar, sie wird gewissermaßen „mitgekauft“. Es soll positiv auf das Befinden der Patientinnen
und Patienten eingewirkt und auf diese Weise deren Zufriedenheit erhöht sowie die Leistung
verbessert werden. Im Vordergrund steht die emotionale Beziehung zwischen
Patientinnen/Patient und Personal, deren Gestaltung häufig eine Belastung mit sich bringt, die
als „emotionale Arbeit“ bezeichnet wird. (vgl. Rotzen 2005, S 12)
Arbeitsbelastung wird nicht unbedingt als negativ empfunden. Priester (1993, zitiert in
Wenderlein 2005, S 78) fasst den Zusammenhang zwischen Arbeitszufriedenheit und
Belastung wie folgt zusammen: „In dem Maße, wie die Anforderungen und Zumutungen in
der Arbeitswelt, mit denen die Menschen konfrontiert werden, vorhersehbar sind und
eingeordnet werden können, wie Reaktions- und Eingriffsmöglichkeiten bestehen bzw.
Chancen zur Einflussnahme auf Entwicklung und Ereignisse gegeben sind und wie
Möglichkeiten bestehen unter diesen Bedingungen individuelle oder kollektive Ziele
anzustreben und auch zu erreichen, bleibt Individuen und Gruppen von Menschen auch unter
hohen Belastungen gesund.“
Arbeitsunzufriedenheit bedingt durch zwischenmenschliche Diskrepanz im Team und zur
Führung wird allgemein von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wesentlich belastender
empfunden als andere Faktoren und Aspekte.
„Damit ist es nachweislich eine Managementaufgabe die Mitarbeiterressourcen und die
Leistungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch angemessenes Management
der Arbeitsbelastung und Anforderungen zu steuern.“ ( Mahler 2007, S 9)
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