Wenn Sie schon mal in Eutin sind - Eutiner Festspiele
Wenn Sie schon mal in Eutin sind - Eutiner Festspiele
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62. Spielzeit<br />
30. Juni bis 19. August 2012
Inhalt<br />
Grußworte ……………………………………………………………………… 3<br />
Förderer ………………………………………………………………………… 9<br />
Nabucco ……………………………………………………………………… 10<br />
Der Liebestrank ……………………………………………………………… 22<br />
Die Blume von Hawaii ………………………………………………………… 34<br />
Freischütz für K<strong>in</strong>der …………………………………………………………… 46<br />
Eröffnungskonzert ……………………………………………………………… 52<br />
Gala-Abende …………………………………………………………………… 54<br />
Eut<strong>in</strong>er Festspielnacht ………………………………………………………… 56<br />
Biographien …………………………………………………………………… 59<br />
Chöre ………………………………………………………………………… 84<br />
Partnerstadt Kansas …………………………………………………………… 85<br />
Team …………………………………………………………………………… 87<br />
Sitzplan und Preise …………………………………………………………… 91<br />
Anfahrtsplan …………………………………………………………………… 92<br />
Nachweise und Impressum …………………………………………………… 96<br />
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Verehrtes Publikum,<br />
liebe Freunde der<br />
Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong>,<br />
„Natur und Idee lässt sich nicht trennen,<br />
ohne dass die Kunst sowie das Leben<br />
zerstört werden.“ (GOETHE)<br />
Ganz bewusst habe ich dieses Goethe-Zitat als Überschrift für die 62. Spielzeit der<br />
Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong> gewählt. „Natur und Idee lässt sich nicht trennen“ – sie bed<strong>in</strong>gen<br />
e<strong>in</strong>ander! Dar<strong>in</strong> liegt das Geheimnis der Eut<strong>in</strong>er Seebühne.<br />
Es gibt nur wenige Orte, die uns diesen E<strong>in</strong>klang auf so natürliche und doch zw<strong>in</strong>gende<br />
Weise vermitteln und uns dabei auch Respekt abverlangen. Das ist der<br />
Grund, warum die Menschen sich hier derart für ihre <strong>Festspiele</strong> e<strong>in</strong>setzen, an sie<br />
glauben und vor allem – sie lieben.<br />
„Kunst und Leben“ brauchen diesen Glauben, den Respekt und vor allem diese<br />
Liebe – das ist die Aussage, die Farbe der Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong>.<br />
Lassen <strong>Sie</strong> uns geme<strong>in</strong>sam unter diesem Aspekt die neue Spielzeit beg<strong>in</strong>nen!<br />
Für unser diesjähriges Programmheft haben wir die Spuren, die 62 Jahre Eut<strong>in</strong>er<br />
<strong>Festspiele</strong> h<strong>in</strong>terlassen haben, fotografisch e<strong>in</strong>gefangen – und haben dabei e<strong>in</strong>e bee<strong>in</strong>druckende<br />
Substanz vorgefunden. Ist es nicht beruhigend zu wissen, dass diese<br />
D<strong>in</strong>ge Jahr für Jahr im Sommer zu neuem Leben erweckt werden?<br />
Eigentlich wollte Giuseppe Verdi mit dem Komponieren aufhören. Se<strong>in</strong>e Frau und<br />
se<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der waren gestorben, und er erlebte <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Arbeit musikalische Misserfolge.<br />
Alle<strong>in</strong> der Intendant der Mailänder Scala glaubte an ihn und gab ihm den<br />
Auftrag, Nabucco zu komponieren. Die Uraufführung geriet zu e<strong>in</strong>em sensationellen<br />
Erfolg.<br />
Ist es nicht e<strong>in</strong>e wunderbare Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet Gaetano Donizetti,<br />
der Komponist unserer zweiten Opernpremiere, Der Liebestrank, <strong>in</strong> der ersten Reihe saß<br />
und begeisterter Zeitzeuge des triumphalen Erfolges von Nabucco wurde?!<br />
„Der Meister bejubelt den Meister“, denn auch Der Liebestrank ist e<strong>in</strong> meisterliches<br />
Werk der romantischen Belcanto-Komödie, mit Melodien von berauschender Schönheit<br />
und großer Ausdruckskraft.<br />
3
Ich freue mich ganz besonders, Ihnen die Operette von Paul Abraham Die Blume<br />
von Hawaii <strong>in</strong> dieser Spielzeit vorstellen zu dürfen. 1931 <strong>in</strong> Leipzig uraufgeführt, war<br />
sie DER Hit ihrer Zeit. Paul Abraham gehörte zu den ersten Komponisten, die die<br />
charmante österreichische Operette mit Elementen des gerade <strong>in</strong> Europa aufkommenden<br />
Jazz würzten.<br />
Auch unsere Konzertfreunde möchte ich nicht vergessen. Im Namen unseres<br />
Generalmusikdirektors, Urs-Michael Theus, darf ich <strong>Sie</strong> herzlichst zu unseren<br />
Gala-Abenden Sommernachtszauber – natürlich unter Beteiligung des Festspiel- und<br />
Extrachores – und zu der Eut<strong>in</strong>er Festspielnacht am 19. August e<strong>in</strong>laden.<br />
Diese Konzerte beenden die 62. Spielzeit, eröffnen aber zugleich die 63.! Lassen <strong>Sie</strong><br />
sich also überraschen und neugierig machen auf das Jahr 2013 der Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong>.<br />
4<br />
Herzlichst<br />
Ihre<br />
Dom<strong>in</strong>ique Caron<br />
Intendant<strong>in</strong><br />
Neue Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong>
Grußwort<br />
des<br />
M<strong>in</strong>isterpräsidenten<br />
<strong>Wenn</strong> Kunst und Natur aufe<strong>in</strong>ander treffen, entsteht e<strong>in</strong> unverwechselbarer Zauber.<br />
Wie kaum e<strong>in</strong> anderer Festspielort <strong>in</strong> Deutschland schaffen die Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>klang von Kultur und Landschaft, der seit 62 Jahren das Publikum <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />
Bann zieht.<br />
„Jedem Anfang wohnt e<strong>in</strong> Zauber <strong>in</strong>ne.“ So hat es e<strong>in</strong>st Hermann Hesse formuliert.<br />
In diesem Jahr stehen die Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong> unter e<strong>in</strong>er neuen künstlerischen<br />
Leitung. Ich freue mich auf Dom<strong>in</strong>ique Caron, die als Operndirektor<strong>in</strong> von Dortmund<br />
nach Eut<strong>in</strong> gekommen ist, und auf Urs-Michael Theus, Chefdirigent und<br />
Musikdirektor des Theaters Lüneburg und neuer Generalmusikdirektor der Eut<strong>in</strong>er<br />
<strong>Festspiele</strong>. Ich b<strong>in</strong> gespannt, womit <strong>Sie</strong> uns <strong>in</strong> ihrer ersten Spielzeit verzaubern<br />
werden. E<strong>in</strong>es ist gewiss: Große Oper und große Stimmen dürfen wir bei<br />
Verdis Nabucco und Donizettis Der Liebestrank erwarten. Esprit und Witz zeichnet<br />
Paul Abrahams Die Blume von Hawaii aus. Abwechslung versprechen ebenso die<br />
Orchesterkonzerte.Auch die kle<strong>in</strong>en Opernfreunde können beim Freischütz für K<strong>in</strong>der<br />
erleben, wie spannend Musiktheater ist.<br />
Die Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong> haben Tradition. In diesem Jahr beweisen sie erneut, dass Kunst<br />
e<strong>in</strong> Zusammenspiel von Ideen und Institutionen von Menschen für Menschen ist.<br />
Kunst, Politik und Wirtschaft arbeiten dabei eng zusammen. Aus allen Teilen Deutschlands<br />
kommen namhafte Künstler<strong>in</strong>nen und Künstler sowie vielversprechende junge<br />
Talente nach Eut<strong>in</strong>. Über so viel Teamgeist freue ich mich sehr. Me<strong>in</strong> Dank gilt allen, die<br />
dazu beitragen, dass die Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong> auch <strong>in</strong> diesem Sommer e<strong>in</strong> vielseitiges<br />
Programm anbieten können, und so unter Beweis stellen, dass sie e<strong>in</strong> Höhepunkt des<br />
schleswig-holste<strong>in</strong>ischen Festivalsommers s<strong>in</strong>d. Den Organisatoren wünsche ich e<strong>in</strong>e<br />
erfolgreiche Spielzeit und uns allen bezaubernde musikalische Erlebnisse.<br />
Peter Harry Carstensen<br />
M<strong>in</strong>isterpräsident des Landes Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />
5
Liebe<br />
Freunde der<br />
Eut<strong>in</strong>er<br />
<strong>Festspiele</strong>,<br />
liebe Gäste,<br />
liebe Eut<strong>in</strong>er,<br />
mit dem Eröffnungskonzert am 30. Juni heißt es endlich wieder: Bühne frei für e<strong>in</strong><br />
herausragendes Kulturereignis <strong>in</strong> Schleswig-Holste<strong>in</strong>! Mit Opern, Operette, Konzerten<br />
und Musiktheater für K<strong>in</strong>der werden die 62. Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong> auch <strong>in</strong> diesem Jahr<br />
wieder unterhalten, begeistern und verzaubern.<br />
Was 1952 begann, entwickelte sich kont<strong>in</strong>uierlich zu e<strong>in</strong>er kulturellen Bereicherung,<br />
die aus dem Leben unserer Stadt und aus dem Profil unseres Landes nicht mehr wegzudenken<br />
ist. Das große Engagement, das die <strong>Festspiele</strong> jedes Jahr aufs Neue möglich<br />
macht, kann gar nicht genug hervorgehoben werden. Seit dem Beg<strong>in</strong>n dieser Tradition<br />
und über alle Schwierigkeiten h<strong>in</strong>weg s<strong>in</strong>d Eut<strong>in</strong> und se<strong>in</strong>e <strong>Festspiele</strong> zu e<strong>in</strong>er untrennbaren<br />
E<strong>in</strong>heit zusammengewachsen. Ohne das unermüdliche Zusammenspiel<br />
zahlreicher Kräfte wäre das alles nicht möglich. Besonders hervorzuheben ist das<br />
Engagement der Eut<strong>in</strong>er Wirtschaftsvere<strong>in</strong>igung, die sich von Anfang an mit bewundernswertem<br />
E<strong>in</strong>satz für das alljährliche Gel<strong>in</strong>gen der <strong>Festspiele</strong> e<strong>in</strong>gesetzt hat. An<br />
dieser Stelle e<strong>in</strong> ganz herzliches Dankeschön dafür! Auch über den erneuten atlantischen<br />
Brückenschlag zu unserer Partnerstadt Lawrence freuen wir uns sehr und hoffen,<br />
dass diese horizonterweiternde Zusammenarbeit lange erhalten bleibt.<br />
Unsere Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong> stehen <strong>in</strong> diesem Jahr unter neuer Leitung. Mit Dom<strong>in</strong>ique<br />
Caron ist es uns gelungen, e<strong>in</strong>e profilierte Leiter<strong>in</strong> zu gew<strong>in</strong>nen, von deren<br />
Erfahrungen an renommierten Theatern die <strong>Festspiele</strong> profitieren werden. Ihr zur<br />
Seite steht der neue Generalmusikdirektor Urs-Michael Theuss, ke<strong>in</strong> Unbekannter<br />
bei den Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong>n, auf dessen mitreißende musikalische Interpretationen<br />
wir uns erneut freuen dürfen. Ihnen und allen Mitwirkenden wünschen wir für diesen<br />
Sommer das Allerbeste.<br />
Nun bleibt uns nur noch auf zahlreiche schöne Sommerabende zu hoffen!<br />
Auf e<strong>in</strong> Wiedersehen auf den Rängen unserer Freilichtbühne freuen sich<br />
Ernst Joachim Meseck Klaus-Dieter Schulz<br />
Bürgervorsteher der Stadt Eut<strong>in</strong> Bürgermeister der Stadt Eut<strong>in</strong><br />
6
Grußwort<br />
des<br />
Landrats<br />
Die Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong> s<strong>in</strong>d seit mehr als sechzig Jahren fester Bestandteil kultureller<br />
Tradition <strong>in</strong> Ostholste<strong>in</strong> und stellen zugleich e<strong>in</strong> Glanzlicht <strong>in</strong> Deutschlands tourismus<strong>in</strong>tensivster<br />
Region dar. E<strong>in</strong> ausgezeichnetes Opernprogramm, e<strong>in</strong>e bemerkenswert<br />
hohe Qualität der künstlerischen Darbietungen und e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zigartige Naturkulisse<br />
am Großen Eut<strong>in</strong>er See locken alljährlich viele Musikfreunde <strong>in</strong> die ostholste<strong>in</strong>ische<br />
Kreisstadt. Die Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong> s<strong>in</strong>d aus kle<strong>in</strong>sten Anfängen heraus zu e<strong>in</strong>em festen,<br />
unverwechselbaren Bestandteil der schleswig-holste<strong>in</strong>ischen Musikwelt gewachsen.<br />
Das musikalische Niveau und auch die Inszenierungen selbst haben seit den<br />
Anfängen stetig an Qualität gewonnen. Mutig hat man Opernaufführungen angegangen,<br />
die vorher noch nie oder nur höchst selten <strong>in</strong> Eut<strong>in</strong> gespielt wurden.Verbunden<br />
damit gab es auch äußerst ansprechende modernere Inszenierungen, mit denen man<br />
auf dem „Grünen Hügel“ neue Zielgruppen erschlossen hat.<br />
Den Verantwortlichen sowie den Künstler<strong>in</strong>nen und Künstlern und den vielen<br />
Helfer<strong>in</strong>nen und Helfern sei hierfür ganz herzlich gedankt. Hierzu gehört besonders<br />
auch die Eut<strong>in</strong>er Kaufmannschaft, die durch ihr großes Engagement für e<strong>in</strong>e<br />
Fortführung der <strong>Festspiele</strong> <strong>in</strong> Eut<strong>in</strong> gesorgt haben.<br />
Der Festspielsaison 2012 wünsche ich von Herzen bestes Sommerwetter und volle<br />
Besucherränge.<br />
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Landrat<br />
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E<strong>in</strong> herzliches Dankeschön an die Förderer<br />
der Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong> 2012!<br />
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Kieler Nachrichten<br />
Kreis Ostholste<strong>in</strong><br />
KSK Ingenieure<br />
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LMK E<strong>in</strong>kaufswelt<br />
Lübecker Nachrichten<br />
NDR Kultur<br />
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Parfümerie Schuhback<br />
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Lawrence-Eut<strong>in</strong><br />
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St.-Michaelis-Kirche<br />
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9
Oper <strong>in</strong> vier Akten<br />
Musik von Giuseppe Verdi<br />
Dichtung von Temistocle Solera<br />
Musikalische Leitung: Urs-Michael Theus<br />
Inszenierung: Dom<strong>in</strong>ique Caron<br />
Bühne und Kostüme: Ursula Wandaress<br />
Lichtdesign: Klaus Emil Zimmermann<br />
Chorleitung: Gabriele Pott<br />
Dramaturgie: Verena Harzer<br />
Eut<strong>in</strong>er Festspielorchester<br />
Eut<strong>in</strong>er Festspielchor und Extrachor<br />
Nabucco: Carmelo Corrado Caruso<br />
Ismael: Hugo Vera<br />
Zacharias:Taras Konoshchenko<br />
Abigail: Romelia Lichtenste<strong>in</strong><br />
Fenena: Svitlana Slyvia<br />
Oberpriester des Baal:Titus Witt<br />
Abdallo:Tomasz Mysliwiec<br />
Anna: Hanna Zumsande<br />
Premiere: 6. Juli 2012<br />
Öffentliche Generalprobe: 4. Juli 2012<br />
Vorstellungen: 12., 14., 21., 27. Juli und 11. August 2012<br />
jeweils 20 h<br />
In italienischer Sprache<br />
NABUCCO<br />
11
Handlung<br />
1.Akt - Jerusalem<br />
So spricht der Herr: <strong>Sie</strong>he, ich will diese Stadt <strong>in</strong> die Hände des Königs Babel geben, und<br />
er soll sie mit Feuer verbrennen. (Jeremiah, 34)<br />
Nabucco, der König von Babylon, steht mit se<strong>in</strong>en Truppen vor Jerusalem. Se<strong>in</strong>e<br />
Tochter Fenena ist das letzte Pfand, das die Hebräer gegen die Zerstörung ihres<br />
Tempels <strong>in</strong> der Hand halten.<br />
Fenena und Ismael, der Neffe des Königs von Jerusalem, haben sich während se<strong>in</strong>er<br />
Gefangenschaft <strong>in</strong> Babylon <strong>in</strong>e<strong>in</strong>ander verliebt und s<strong>in</strong>d geme<strong>in</strong>sam nach Israel geflohen.<br />
Auch Abigail, Fenenas ältere Schwester, liebt Ismael. <strong>Sie</strong> stellt ihn vor die Wahl:<strong>Wenn</strong><br />
er sich für sie entscheidet, bewahrt sie ihn und se<strong>in</strong> Volk vor der Verschleppung. Doch<br />
Ismael opfert lieber se<strong>in</strong> Leben als se<strong>in</strong>e Gefühle.<br />
Nabucco ist <strong>in</strong> den heiligen Tempel e<strong>in</strong>gedrungen. Als Zacharias droht, Fenena zu<br />
töten, stellt sich Ismael schützend vor die Geliebte. Nabucco erobert Jerusalem.<br />
Ihrer Freiheit beraubt, verfluchen die Hebräer Ismael.<br />
2.Akt - Der Frevler<br />
<strong>Sie</strong>he, es wird e<strong>in</strong> Wetter des Herrn mit Grimm kommen, e<strong>in</strong> schrecklich Ungewitter wird<br />
den Gottlosen auf den Kopf fallen. (Jeremiah, 30)<br />
Nabucco kämpft an den Grenzen se<strong>in</strong>es Reiches. Die Macht über Babylon hat er<br />
Fenena anvertraut. Warum nicht der älteren Abigail? E<strong>in</strong> Dokument offenbart, dass<br />
sie nicht Tochter e<strong>in</strong>er König<strong>in</strong>, sondern e<strong>in</strong>er Sklav<strong>in</strong> ist. <strong>Sie</strong> schwört Nabucco und<br />
ihrer Schwester Rache.<br />
Fenena nutzt ihre Macht, um die Hebräer zu befreien. Der Oberpriester des Baal<br />
schmiedet e<strong>in</strong>en Gegenplan: E<strong>in</strong>e falsche Botschaft verbreitet, dass Nabucco im Krieg<br />
gefallen ist. Dann soll Abigail den Thron übernehmen.<br />
Die Hebräer versammeln sich im Königspalast. Ismael bittet sie vergeblich um<br />
Versöhnung. Erst als sie erfahren, dass Fenena sich zum Gott Israels bekannt hat, verzeihen<br />
sie ihm.<br />
Abigail fordert die Krone. Nabucco, überraschend zurückgekehrt, hat noch kühnere<br />
Absichten: Die Krone alle<strong>in</strong> reicht ihm nicht mehr. Er ruft sich selbst zum Gott aus!<br />
E<strong>in</strong> Blitz fährt nieder. Nabucco verfällt dem Wahns<strong>in</strong>n.<br />
12
3.Akt - Die Prophezeiung<br />
Darum sollen Wüstentiere und wilde Hunde dr<strong>in</strong>nen wohnen; und es soll nimmermehr<br />
bewohnet werden. (Jeremiah, 50)<br />
Durch e<strong>in</strong>e List br<strong>in</strong>gt Abigail Nabucco dazu, das Todesurteil für die Hebräer zu unterschreiben.<br />
Trotz se<strong>in</strong>es Wahns<strong>in</strong>ns dämmert ihm, dass damit auch Fenenas<br />
Schicksal besiegelt ist. Hilflos bezeichnet er se<strong>in</strong>e älteste Tochter als Sklav<strong>in</strong>. Abigail<br />
vernichtet das Dokument ihrer Schande vor se<strong>in</strong>en Augen und lässt den e<strong>in</strong>st mächtigen<br />
Herrscher <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em eigenen Palast e<strong>in</strong>sperren.<br />
Am Ufer des Euphrat bes<strong>in</strong>gen die Hebräer die Freiheit. Zacharias spricht ihnen Mut<br />
zu: Babylon wird untergehen, und sie werden nach Jerusalem zurückkehren.<br />
4.Akt - Das zerbrochene Götzenbild<br />
Babel ist gewonnen. Die Götzenbilder s<strong>in</strong>d zerschmettert. (Jeremiah, 50)<br />
Rufe nach der Königstochter Fenena reißen Nabucco aus se<strong>in</strong>er Umnachtung. Die<br />
Vision e<strong>in</strong>es Lebens <strong>in</strong> Freiheit gibt ihm die Kraft, se<strong>in</strong>e Kerkertür zu öffnen.<br />
Geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>en Soldaten rettet er Fenena und entlässt die Hebräer aus ihrer<br />
Gefangenschaft. Entmachtet bleibt Abigail nur der Tod. Sterbend bittet sie Fenena um<br />
Verzeihung.<br />
13
Nabucco – Weltruhm e<strong>in</strong>er Jugendsünde<br />
Verena Harzer<br />
„Nabucco ist die Oper, mit der <strong>in</strong> Wahrheit me<strong>in</strong>e künstlerische Laufbahn begann.“<br />
In e<strong>in</strong>em späteren Brief schlägt Verdi andere Töne an: „Heute würde ich es ablehnen,<br />
Opernstoffe wie etwa Nabucco zu behandeln.“ Verdis dritte, am 9. März 1842<br />
am Mailänder Teatro alla Scala uraufgeführte Oper hat die Physiognomie e<strong>in</strong>es<br />
Zwitterwesens: Jugendsünde des Komponisten und gleichzeitig Schrittmacher se<strong>in</strong>es<br />
weltweiten Ruhms. Obwohl italienische Opernkonventionen Form, Inhalt und<br />
Klang der Oper überschatten, ist das melodische und dramatische Talent Verdis<br />
unüberhörbar. Die Überblendungen von normativem und <strong>in</strong>dividuellem Ausdruck<br />
stellen für heutige Wahrnehmungsgewohnheiten e<strong>in</strong>e besondere Herausforderung<br />
dar.<br />
Spitzenstimmen und improvisierte Aufführungen<br />
Wer zu Beg<strong>in</strong>n des 19. Jahrhunderts <strong>in</strong> Italien Opern komponieren will, muss sich an<br />
die Spielregeln halten: Die Musiktheater s<strong>in</strong>d privatwirtschaftlich geführte Unternehmen.<br />
Flops können sich ihre Manager nicht leisten. Der Publikumsgeschmack ist<br />
das Maß aller D<strong>in</strong>ge, dem sich der Komponist bed<strong>in</strong>gungslos unterzuordnen hat.<br />
Gespielt wird während mehrerer „Stagione“ im Jahr. <strong>Sie</strong> dauern jeweils nur e<strong>in</strong>ige<br />
Wochen, die Sänger werden exklusiv verpflichtet. E<strong>in</strong> anderes System hätte im<br />
gesangsverliebten Italien auch gar nicht funktioniert: „Unser Publikum würde sich<br />
nie<strong>mal</strong>s mit e<strong>in</strong>er ersten Sänger<strong>in</strong> zufrieden geben, die, wie <strong>in</strong> Deutschland, 18.000<br />
bis 20.000 Gulden im Jahr verlangt. Hier will man erste Sänger<strong>in</strong>nen, die nach Kairo,<br />
St. Petersburg, Lissabon, London gehen, und das für 25.000 bis 30.000 Francs monatlich,<br />
und wie soll man das längerfristig bezahlen?“, fasst der Realist Verdi die Situation<br />
zusammen. Die Schattenseite des Systems ist der erbarmungslose Zeitdruck, den<br />
diese Opern<strong>in</strong>dustrie mit sich br<strong>in</strong>gt: Dem Komponisten bleiben für die Vertonung<br />
e<strong>in</strong>es Librettos oft nicht <strong>mal</strong> vier Monate Zeit, und die „Proben“ für das neue Werk<br />
nehmen häufig nicht mehr als e<strong>in</strong> paar Tage e<strong>in</strong>. <strong>Wenn</strong> e<strong>in</strong> Opernkomponist von<br />
se<strong>in</strong>er Musik leben will, muss er sich dieser Geschw<strong>in</strong>digkeit anpassen. Verdis<br />
Nabucco ist nicht nur der Beg<strong>in</strong>n se<strong>in</strong>er künstlerischen Laufbahn, sondern auch von<br />
se<strong>in</strong>en „Galeerenjahren“: 16 Jahre, <strong>in</strong> denen der aus armen Verhältnissen stammende<br />
und nach f<strong>in</strong>anzieller Unabhängigkeit strebende Verdi jedes Jahr e<strong>in</strong>e, manch<strong>mal</strong><br />
sogar zwei neue Opern komponiert. „Seit Nabucco habe ich nicht e<strong>in</strong>e Stunde Ruhe<br />
gehabt. Sechzehn Galeerenjahre!“<br />
15
Erst <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er späteren Schaffensphase, als sich se<strong>in</strong> Ruhm als Komponist gefestigt hat,<br />
gel<strong>in</strong>gt es ihm, sich dem Druck dieses Systems zu entziehen. Doch selbst dann muss<br />
der Workaholic immer wieder vor der Gefahr e<strong>in</strong>es Burnouts gewarnt werden, wie<br />
e<strong>in</strong> Brief se<strong>in</strong>er Ehefrau, der Opernsänger<strong>in</strong> Giusepp<strong>in</strong>a Strepponi, beweist:<br />
„Manch<strong>mal</strong> bekomme ich Angst, dass die Liebe zum Geld <strong>in</strong> Dir wieder erwacht und<br />
Dich zu weiteren Jahren der Fronarbeit zw<strong>in</strong>gt. <strong>Wenn</strong> ich an De<strong>in</strong>er Stelle wäre,<br />
würde ich mich <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Weise mehr b<strong>in</strong>den. Ich würde e<strong>in</strong> Textbuch suchen, das mir<br />
gefällt, würde es komponieren ohne irgende<strong>in</strong>e Verpflichtung und mir damit Zeit<br />
lassen, wie es mir passt!“<br />
Belcanto<br />
E<strong>in</strong>e weitere Besonderheit prägt die Arbeit italienischer Komponisten zu dieser Zeit:<br />
Es gibt für sie kaum e<strong>in</strong>e andere Möglichkeit, Geld zu verdienen, als Opern zu komponieren.<br />
Ke<strong>in</strong>e andere musikalische Kunstform steht <strong>in</strong> Italien gleich hoch im Kurs.<br />
Die Freude am „Belcanto“, dem Klang e<strong>in</strong>er schönen Stimme und der gesungenen<br />
Melodie, ist Grundlage der musikalischen Leidenschaft <strong>in</strong> Italien. Unbestrittener<br />
Fixstern am dortigen Opernhimmel ist der Komponist Gioacch<strong>in</strong>o Ross<strong>in</strong>i. Dessen<br />
musikalischer E<strong>in</strong>fallsreichtum gibt der italienischen Belcanto-Oper e<strong>in</strong>e neue<br />
Richtung und neue Formbegriffe, die für die folgenden Epochen entscheidend bleiben.
Ross<strong>in</strong>i ist für Verdi wie wohl für alle italienischen Operkomponisten dieser Zeit der<br />
Horizont an dem sich se<strong>in</strong>e Arbeit misst. Dennoch lassen sich <strong>in</strong> Verdis Musik kaum<br />
Spuren der für Ross<strong>in</strong>i typischen Leichtigkeit und se<strong>in</strong>es ausgeprägten musikalischen<br />
Formbewusste<strong>in</strong>s f<strong>in</strong>den. Ross<strong>in</strong>i und ihn trennt e<strong>in</strong> ungewöhnlich rascher<br />
Geschmackswechsel, der se<strong>in</strong>en Ausdruck <strong>in</strong> dem von Gaetano Donizetti und<br />
V<strong>in</strong>cenzo Bell<strong>in</strong>i – zwei weitere Größen der da<strong>mal</strong>igen Belcanto-Oper – begründeten<br />
italienischen Melodram f<strong>in</strong>det. Stilistisch orientiert es sich an den schaurigen<br />
Stoffen der französischen Melodramatiker wie Victor Hugo oder Alexandre Dumas<br />
und der sich durch groß angelegte Ensemble- und Chorszenen und hochdramatische<br />
Stoffwahl auszeichnenden französischen „Grand Opéra“. Damit trifft es den<br />
Nerv der Zeit: E<strong>in</strong> neues, von aristokratischen Geschmackshemmungen unberührtes<br />
Publikum <strong>in</strong> Italien zeigt sich für romantische Effektdramatik mehr als aufgeschlossen.<br />
Bibel, Schauspiel und Ballett<br />
Die Idee, e<strong>in</strong>en biblischen Stoff zu verdichten und mit <strong>in</strong>dividuellen Leidenschaften<br />
dramatisch aufzuladen, weist den Librettisten Temistocle Solera als e<strong>in</strong>en verständigen<br />
Zeugen dieser Entwicklungen aus, neu ist sie nicht. Solera bezieht sich auf drei<br />
Quellen: Grundlage ist die zweite Invasion des babylonischen Königs Nebukadnezar<br />
(587–586 v. Chr.), die im biblischen Buch der Könige, den Büchern Daniel und<br />
Jeremiah sowie den Psalmen festgehalten s<strong>in</strong>d. Dort tauchen allerd<strong>in</strong>gs nirgendwo<br />
e<strong>in</strong>e Königstochter namens Fenena, die ehe<strong>mal</strong>ige Sklav<strong>in</strong> Abigail oder der Königsneffe<br />
Ismael auf. Der Figur des Oberpriester Zacharias legt Solera zwar die Worte<br />
des Propheten Jeremiah <strong>in</strong> den Mund, <strong>in</strong> der Bibel f<strong>in</strong>det sich allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis<br />
darauf, dass der sich je<strong>mal</strong>s <strong>in</strong> Babylon aufgehalten hat. Auch wenn Solera den<br />
direkten Bibelbezug durch Zitate aus dem Buch Jeremiah betont, die eigentlichen<br />
Quellen für den Plot der Oper waren andere. Zum e<strong>in</strong>em bezieht sich das Libretto<br />
teilweise wortwörtlich auf e<strong>in</strong> 1863 zum ersten Mal aufgeführtes französisches<br />
Theaterstück von Auguste Aniçet-Bourgeois und Françis Cornu, <strong>in</strong> dem alle Figuren<br />
der späteren Oper und die Hauptelemente der Handlung zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e<br />
zweite wichtige Quelle war das 1838 an der Mailänder Scala uraufgeführte<br />
Handlungsballett Nabuccodonosor von Antonio Cortesi. Solera bekommt dadurch<br />
e<strong>in</strong> bereits operntaugliches Handlungsgerüst an die Hand, das er größtenteils direkt<br />
übernimmt. Die Aussagen e<strong>in</strong>es Schülers Verdis zu Rechtsstreitigkeiten bezüglich<br />
e<strong>in</strong>er späteren Aufführung von Nabucco <strong>in</strong> Paris geben H<strong>in</strong>weise, dass Solera sogar<br />
e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> bereits existierendes Opernlibretto als se<strong>in</strong> eigenes ausgegeben hat.<br />
Bewiesen wurden diese Vorwürfe allerd<strong>in</strong>gs nie.<br />
17
Die Uraufführung<br />
Soleras Libretto zeigt sich als gelehriges K<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>er Zeit. E<strong>in</strong>e sich überschlagende<br />
und mit ständigen Wendungen aufwartende Handlung lässt Individuen und<br />
Menschenmassen von e<strong>in</strong>er dramatischen Emotion <strong>in</strong> die andere fallen und bietet<br />
Verdi die Möglichkeit, dem italienischen Publikum musikalisch genau das zu geben,<br />
was es am meisten liebt: Große Stimmen, Massenszenen und e<strong>in</strong>e Chormelodie, die<br />
sich <strong>in</strong> das kollektive Gedächtnis e<strong>in</strong>schreiben wird: „Va pensiero...“<br />
Die Uraufführung von Nabucco ist e<strong>in</strong> Triumph. Das Stück wird zur Herbststagione<br />
<strong>in</strong> Mailand wieder aufgenommen und alle<strong>in</strong> zwischen dem 13. August und<br />
4. Dezember 57 Mal gegeben. Der amerikanische Verdiforscher Roger Parker konnte<br />
bis zum Ende des Jahres 1844 <strong>in</strong>sgesamt 58 Neu<strong>in</strong>szenierungen nachweisen!<br />
Nabucco ist die erste Oper Verdis, die Hannibals Elefanten folgt und die Alpen überquert:<br />
Im März 1843 wird sie <strong>in</strong> Wien und im September 1844 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und<br />
Stuttgart gegeben. Diesem Publikumserfolg stehen die größtenteils schlechten<br />
Kritiken gegenüber. Der Wiener Musikkritiker Eduard Hanslick spricht, auch wenn er<br />
der Oper durchaus Energie und Leidenschaft zuschreibt, von „hässlicher Rohheit“,<br />
und der Komponist Otto Nicolai, der Soleras Textbuch aufgrund des ewigen<br />
„Wüten, Blutvergießen, Schimpfen, Schlagen und Morden“ abgelehnt hatte, notiert<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong> Tagebuch: „Wer jetzt <strong>in</strong> Italien Opern schreibt, ist Verdi. Se<strong>in</strong>e Opern s<strong>in</strong>d<br />
aber wahrhaft scheußlich und br<strong>in</strong>gen Italien völlig herunter. Er <strong>in</strong>strumentiert wie<br />
e<strong>in</strong> Narr, muss e<strong>in</strong> Herz wie e<strong>in</strong> Esel haben und ist wirklich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Augen e<strong>in</strong><br />
erbärmlicher, verachtenswerter Komponist.“ E<strong>in</strong>erseits Hauptgrund für die Ablehnung<br />
durch das Fachpublikum, andererseits prägnantestes Zugpferd des Erfolges:<br />
Es ist die rohe Kraft von Verdis Musik und die unmittelbare szenische Wirkung<br />
der Aufzüge und Märsche, Kriegs- und Klagechöre, Gebets- und Wahns<strong>in</strong>nsszenen<br />
<strong>in</strong> Nabucco, die den Publikumsgeschmack der Zeit treffen – und bis heute ihre<br />
Wirkung nicht verloren haben.<br />
Psychologie zwischen den Noten<br />
Ganz im S<strong>in</strong>ne der da<strong>mal</strong>igen Publikumsvorlieben hält sich Nabucco vordergründig<br />
nicht mit differenzierten Charakterzeichnungen auf, doch weggefallen s<strong>in</strong>d sie ke<strong>in</strong>eswegs.<br />
Im Unterschied zu vielen, psychologisch schlüssigeren Werken, spielt Nabucco<br />
den Ball der Erwartungen e<strong>in</strong>fach ans Publikum zurück:Auf den ersten Blick mag se<strong>in</strong><br />
18
Personal e<strong>in</strong>dimensional und den Anforderungen der italienischen Opernkonvention<br />
geschuldet wirken, gibt man ihm genug Raum zur Entfaltung, zeigen sich schimmernde<br />
Persönlichkeiten. Verdis frühen Opern setzen stets e<strong>in</strong> Mitdenken voraus: Die<br />
Psychologie steckt zwischen den Noten.<br />
Das den Effekten geschuldete Niemandsland um die archetypischen Figuren muss<br />
durchleuchtet werden, um zu ihrer Persönlichkeit vorzudr<strong>in</strong>gen.Verdis Musik und das<br />
Libretto geben Andeutungen, die eigentlichen Psychologen sitzen im Publikum: Jeder<br />
kann für sich selbst entscheiden, ob er zwischen den grellen Rachegesängen von<br />
Abigail oder Nabucco auch die zarten und verletzlichen Töne hören möchte.<br />
Gerade das macht Verdis frühe Opern – auch jenseits ihrer effektvollen Hör- und<br />
Schauwerte – für e<strong>in</strong> heutiges Publikum so spannend.
Kle<strong>in</strong>e Tröstungen<br />
Djuna Barnes<br />
Folge du nicht denen Schwärmern, die h<strong>in</strong>ausblicken über dich und die De<strong>in</strong>en und<br />
über Kommen und Gehen von dir und den De<strong>in</strong>en und gar über das Ende hievon –<br />
de<strong>in</strong> Leben und die Leben, so du zeugest, und die Leben, so daraus entspr<strong>in</strong>gen werden,<br />
e<strong>in</strong>e Welt ohne Ende –, denn solche bedürfen nicht de<strong>in</strong>er, noch sehen sie dich,<br />
noch kennen sie de<strong>in</strong> Klagen, derart verderbt s<strong>in</strong>d sie mit de<strong>in</strong>er Verdammung und<br />
der Verdammung de<strong>in</strong>er Nachkommen und der mannigfachen Verdammung der<br />
Massen, so aus de<strong>in</strong>em Geschlecht h<strong>in</strong>fort gezeugt werden, bis an die Zahl der Fische<br />
<strong>in</strong> dünnen Wassern und bis an die Zahl der Fische <strong>in</strong> großen Wassern. Gleicherweise<br />
s<strong>in</strong>d sie zerstreut mit de<strong>in</strong>er Erlösung und der Erlösung de<strong>in</strong>es Geschlechts. Folge du<br />
also jenen ger<strong>in</strong>geren Menschen mit dem großen Geschick für alle unvollkommenen<br />
und ungewissen D<strong>in</strong>ge, denn solche werden dich nicht verweisen, nicht de<strong>in</strong>en leiblichen<br />
Körper und nicht de<strong>in</strong>e zeitliche Pe<strong>in</strong>, de<strong>in</strong> We<strong>in</strong>en nicht und nicht de<strong>in</strong> Lachen<br />
und Klagen, ke<strong>in</strong> Umgang mit der letzten Station des Leidens, vielmehr mit kle<strong>in</strong>en<br />
Tröstungen, wie Äpfeln <strong>in</strong> der Hand und kle<strong>in</strong>en Durst stillenden Bechern, und mit<br />
Wörtern, so nicht hierh<strong>in</strong> noch dorth<strong>in</strong> gehen, sondern verkehr haben mit dem<br />
äußeren Ohr, und Geschwätz an den Toren de<strong>in</strong>er unzulänglichen Pe<strong>in</strong>.<br />
Denn de<strong>in</strong> Leben ist e<strong>in</strong> Gehen und e<strong>in</strong> Kommen und e<strong>in</strong> Kommen und e<strong>in</strong> Gehen,<br />
als welches de<strong>in</strong>e Ernte besser weiß als de<strong>in</strong> Geschlecht. Diese D<strong>in</strong>ge s<strong>in</strong>d gleich<br />
dem Rücken de<strong>in</strong>es Hauptes für dich. Du hast sie nicht gesehen.
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DER LIEBESTRANK<br />
Komische Oper <strong>in</strong> zwei Akten<br />
Musik von Gaetano Donizetti<br />
Dichtung von Felice Romani<br />
Musikalische Leitung: Carlos Spierer<br />
Inszenierung:Wolfgang Dosch<br />
Bühne: Ursula Wandaress<br />
Kostüme: Mart<strong>in</strong>a Feldmann<br />
Lichtdesign: Klaus Emil Zimmermann<br />
Chorleitung: Gabriele Pott<br />
Dramaturgie:Verena Harzer<br />
Eut<strong>in</strong>er Festspielorchester<br />
Eut<strong>in</strong>er Festspielchor<br />
Ad<strong>in</strong>a: Ulrike Maria Maier<br />
Nemor<strong>in</strong>o: Jacques Le Roux<br />
Belcore: Johan Hyunbong Choi<br />
Dulcamara: Stefan Sevenich<br />
Giannetta: Ruth Fiedler<br />
Premiere: 20. Juli 2012, 20 h<br />
Öffentliche Generalprobe: 18. Juli 2012, 20 h<br />
Vorstellungen: 28. Juli, 4. und 8. August 2012, jeweils 20 h<br />
sowie am 26. Juli 2012, 18 h<br />
In deutscher Sprache<br />
23
Handlung<br />
1.Akt<br />
Nemor<strong>in</strong>o ist unglücklich <strong>in</strong> die reiche Ad<strong>in</strong>a verliebt. Die Legende von e<strong>in</strong>em<br />
Liebestrank lässt ihn hoffen. Auch Hauptmann Belcore buhlt um Ad<strong>in</strong>as Liebe.<br />
Da taucht Doktor Dulcamara im Dorf auf. Er preist e<strong>in</strong> geheimnisvolles Allheilmittel<br />
an. Nemor<strong>in</strong>o hat se<strong>in</strong>en Liebestrank gefunden! Die Wirkung des Trankes setzt aber<br />
erst nach vierundzwanzig Stunden e<strong>in</strong>, erklärt der „Doktor“, um rechtzeitig verschw<strong>in</strong>den<br />
zu können.<br />
Ihrer baldigen Liebe gewiss, zeigt Nemor<strong>in</strong>o Ad<strong>in</strong>a die kalte Schulter. Erbost verspricht<br />
sie Belcore, ihn <strong>in</strong> sechs Tagen zu heiraten.<br />
E<strong>in</strong>e Order ruft den Hauptmann unverzüglich zum Aufbruch. Ad<strong>in</strong>a stimmt zu, ihn<br />
noch am selben Abend zu heiraten. Nemor<strong>in</strong>os Selbstsicherheit ist dah<strong>in</strong>.Verzweifelt<br />
ruft er nach dem Doktor.<br />
2.Akt<br />
Die Hochzeitsfeier beg<strong>in</strong>nt.Ad<strong>in</strong>a zögert. Irgendwie vermisst sie ihren alten Verehrer.<br />
Nemor<strong>in</strong>o fleht den Doktor um e<strong>in</strong>en Zaubertrank an, der Ad<strong>in</strong>as Liebe sofort<br />
entflammt. Ke<strong>in</strong> Problem, solange der Liebeskranke bezahlen kann – und zwar genau<br />
zwanzig Scudi...<br />
Das ist der Sold e<strong>in</strong>es Soldaten!<br />
Nemor<strong>in</strong>o eilt unter die Fahnen, um sich das Geld zu verdienen.<br />
Man munkelt, Nemor<strong>in</strong>o habe reich geerbt. Plötzlich <strong>in</strong>teressieren sich alle Frauen<br />
für ihn. E<strong>in</strong> klarer Beweis der Wirkung des Trankes! Nemor<strong>in</strong>os Gelassenheit kehrt<br />
zurück.<br />
Ad<strong>in</strong>a sieht den Umschwärmten mit anderen Augen. Nemor<strong>in</strong>os Gefühle für sie<br />
aber sche<strong>in</strong>en erloschen. Da erfährt sie, dass er sich nur ihretwegen als Soldat<br />
verpflichtet hat.<br />
Ad<strong>in</strong>a kauft Nemor<strong>in</strong>o frei. In e<strong>in</strong>em Anflug von Großmut verzichtet Hauptmann<br />
Belcore auf die versprochene Ehe. Die Liebenden fallen e<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> die Arme.<br />
Das ist die Wirkung von Doktor Dulcamaras Liebestrank! Plötzlich will ihn jeder<br />
haben. So gut hat sich das Gebräu noch nie verkauft!<br />
25
Lachen als Auszeichnung – Donizettis Liebestrank<br />
Verena Harzer<br />
Viel zu viel Gutes schreibt ihm die „Gazetta privilegiata“, das führende Journal<br />
von Mailand, 1832 über den Liebestrank. „Glauben <strong>Sie</strong> mir... zu viel!“, beklagt sich<br />
Donizetti bei se<strong>in</strong>em Lehrer Simone Mayr anlässlich der Uraufführung se<strong>in</strong>er Oper<br />
am Teatro dell Canobbiana. Die Blätter überschlagen sich förmlich über den<br />
lebhaften und „e<strong>in</strong>fach glänzenden“ Stil der Partitur, die Ausgewogenheit von<br />
Elementen der komischen und der ernsten Oper, die musikalische Leidenschaft und<br />
die mitreißende Orchestrierung. Solches Lob ist Donizetti nicht gewöhnt. 34 Jahre ist<br />
er alt, 40 Opern hat er bislang geschrieben, über die manch wohlwollendes Wort<br />
veröffentlicht und noch mehr Häme ausgeschüttet wurde. Viel Dutzendware war<br />
darunter, <strong>in</strong> den meisten der heute fast vergessenen Werke r<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> Komponist<br />
nach e<strong>in</strong>em eigenen, unverwechselbaren Stil. In Anna Bolena – zwei Jahre zuvor<br />
uraufgeführt – hat er ihn erst<strong>mal</strong>s gefunden, <strong>in</strong> Ugo, Conte di Parigi (das Machwerk<br />
wankt und schwankt im selben Jahr wie der Liebestrank über die Bretter, die<br />
angeblich die Welt bedeuten) <strong>schon</strong> wieder verloren. Zu groß ist der Druck, der auf<br />
den „Operschreiberl<strong>in</strong>gen“ der Zeit lastet. <strong>Sie</strong> stehen unter Dauerstress, müssen <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Jahr oft drei, vier Bühnenwerke komponieren. Da bleibt die Orig<strong>in</strong>alität leicht<br />
auf der Strecke.<br />
Stotternder Tenor und Ziegen-Buffo<br />
Die Entstehungszeit des Liebestranks ist von Donizettis zunehmender Verzweiflung<br />
geprägt. Den Opernauftrag, den ihm Impresario Alessandro Lanari zuschanzt, sieht<br />
er zwar als Chance, sich beim Publikum zu rehabilitieren – die Umstände, die ihn<br />
begleiten, s<strong>in</strong>d alles andere als rosig: Das heitere Sujet ist nicht Donizettis Metier.<br />
Er mag es lieber tragischer, dramatischer, auswegloser. E<strong>in</strong> Happy End ist bei ihm<br />
<strong>schon</strong>, wenn am Schluss e<strong>in</strong>er Oper nicht alle tot zu Boden s<strong>in</strong>ken. Auch die<br />
Besetzung, die ihm Lanari anzubieten hat, ist nicht gerade erfolgsversprechend.<br />
„Leider muss ich hier mit e<strong>in</strong>er ‚deutschen’ Primadonna (e<strong>in</strong>e Anspielung auf die<br />
schwerere Disponierung der Stimme, nicht auf die Nationalität, Anm. d.Verf.), e<strong>in</strong>em<br />
stotternden Tenor, e<strong>in</strong>em Buffo mit der Stimme e<strong>in</strong>er Ziege und e<strong>in</strong>em französischen<br />
Bass arbeiten, an dem nicht viel dran ist.“ Zudem bedient sich das Libretto von<br />
Felice Romani e<strong>in</strong>er Vorlage von Eugene Scribe, das knapp e<strong>in</strong> Jahr zuvor von<br />
François Auber, dem französischen Erfolgskomponisten der Zeit, zugkräftig vertont<br />
wurde. Dementsprechend un<strong>in</strong>spiriert macht sich Donizetti an die Arbeit...<br />
26
Zwerchfell und Herz<br />
Umso mehr verwundert – ihn selbst am allermeisten –, mit welchem Enthusiasmus<br />
die Premiere am 12. Mai vom Publikum aufgenommen wurde. Dem Librettisten war<br />
es gelungen, das richtige Mischungsverhältnis zu f<strong>in</strong>den: Witz und Esprit würzen die<br />
perfekte Balance der komischen, dramatischen und lyrischen Passagen, kitzeln dem<br />
Publikum das Zwerchfell und rühren gleichzeitig das Herz. Donizetti wiederum hat<br />
sich bei Ross<strong>in</strong>i abgesichert. Nicht, dass er sich dessen E<strong>in</strong>fällen bedient, wohl aber<br />
hat er sich die Mechanismen se<strong>in</strong>er nahezu überirdischen Leichtigkeit abgeschaut.<br />
Doch im Unterschied zu Ross<strong>in</strong>is Figuren, die entweder geistreich oder e<strong>in</strong>fältig,<br />
gewandt oder tölpelhaft angelegt s<strong>in</strong>d, gestaltet Donizetti das Personen<strong>in</strong>ventar<br />
se<strong>in</strong>es Liebestranks facettenreich – und nahe am realen Menschen: Was bei der<br />
Uraufführung vor allen D<strong>in</strong>gen begeisterte und heute, 180 Jahre später, immer noch<br />
entzückt, ist Donizettis dramaturgischer Sprung über den Orchestergraben<br />
direkt <strong>in</strong>s Publikum.<br />
Menschenoper<br />
„Menschenoper“, nennt Regisseur Wolfgang Dosch den Liebestrank berechtigt. „Die<br />
Bühne ist gespiegeltes Leben. Manch<strong>mal</strong> ist sie karikierendes Abbild, manch<strong>mal</strong><br />
Zerrspiegel, manch<strong>mal</strong> steht sie Kopf. <strong>Sie</strong> ist zu groß oder zu kle<strong>in</strong>, wie e<strong>in</strong> Dorf, e<strong>in</strong>e<br />
Wohnung, e<strong>in</strong>e Stadt, e<strong>in</strong> Leben e<strong>in</strong>em Menschen zu groß oder zu kle<strong>in</strong> se<strong>in</strong> kann.<br />
Das alles hängt vom Standpunkt ab. Und von den Erwartungen jedes e<strong>in</strong>zelnen.“<br />
Der e<strong>in</strong>e Tag, an dem sich Nemor<strong>in</strong>os Lebensglück entscheidet, dieser e<strong>in</strong>e Tag<br />
mit allen Verwicklungen und Verwechslungen, die die komische Oper für ihre<br />
Protagonisten bereit hält, wird bei Donizetti zur gefühlten Lebenszeit. „Alles re<strong>in</strong>e<br />
Ansichtssache!“, bemerkt Dosch. „Nemor<strong>in</strong>o hält Wasser zwar nicht für We<strong>in</strong>, aber<br />
We<strong>in</strong> für e<strong>in</strong> Elixier. Kaum tr<strong>in</strong>kt er ihn, glaubt er e<strong>in</strong> anderer Mensch zu se<strong>in</strong>. Und ist<br />
es auch. Für die Frauen des Ortes.Täuschung, Selbsttäuschung. Alles im Liebestrank<br />
hat Schulterschluss mit dem Leben, dem Leben des Premierenpublikums von 1832,<br />
mit unserem, heute, hier, jetzt, 2012. Bei diesem Stück lässt die Oper ihr Publikum<br />
nicht alle<strong>in</strong> und außen vor, sondern nimmt es mit <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Leichtigkeit, lässt es teilhaben<br />
an all den Möglich- und Unmöglichkeiten, von denen der Liebestrank nur so<br />
strotzt.<br />
27
Es ist bewundernswert, mit welcher Leichtigkeit der Tragöde Donizetti hier humorund<br />
liebevoll mit dem Leben umgeht. Mit Nemor<strong>in</strong>os Lebensglück steht auch<br />
das unsere auf dem Spiel. Und wir fiebern mit. Für Donizetti war diese komische<br />
Oper vielleicht nur e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Werk, aber uns führt es all unsere kle<strong>in</strong>eren und<br />
größeren Schwächen, unsere kle<strong>in</strong>en und großen Gefühle vor und bietet größere,<br />
humanere Lösungen als so manches ‚große’Theater. Wir sollten uns davor hüten,<br />
das Wort ‚komisch’ mit <strong>in</strong>tellektualistisch-geschürzter Oberlippe auszusprechen.<br />
Lebenskunst ist die Kunst, das Leben auch komisch zu sehen. Lachen ist e<strong>in</strong>e<br />
Auszeichnung!“
Philtron (griech., lat. philtrum), Liebestrank, dessen sich der Aberglaube bediente,<br />
um <strong>in</strong> Individuen des andern Geschlechts Liebe zu erwecken. In Bereitung solcher<br />
Tränke galten besonders die thessalischen Frauen für sehr erfahren. Die Bestandteile<br />
derselben waren verschieden. Man nahm dazu namentlich das so genannte<br />
Hippomanes, Teile (besonders die Zunge) des Vogels Jynx, verschiedene Kräuter,<br />
auch Insekten, e<strong>in</strong>en gewissen Fisch (Remora), Eidechsen, Kalbsgehirn, Taubenblut<br />
und andere, meist ekelhafte Ingredienzien.<br />
Übrigens gab es auch Zaubermittel, welche das Gegenteil bewirken, d. h. die Leidenschaft<br />
der Liebe unterdrücken, und besonders dann wirksam se<strong>in</strong> sollten, wenn die<br />
Liebe durch Zauberei erregt worden war, wie z. B. das so genannte Keuschlamm<br />
(Mönchspfeffer, Vitex agnus castus), die weiße Seerose etc.<br />
Als das Unwesen mit solchen Zaubermitteln <strong>in</strong>folge der überhandnehmenden<br />
Sittenverderbnis zu arg wurde, erschien unter den ersten Kaisern e<strong>in</strong> Senatskonsult,<br />
wonach die Anwendung von Philtren der Vergiftung gleich geachtet und bestraft<br />
werden sollte.<br />
(Meyers Konversations-Lexikon, 4.Auflage von 1888–1890)<br />
29
Tristan und Isolde<br />
Gottfried von Straßburg<br />
Sobald den Trank die Magd, der Mann,<br />
Isot gekostet und Tristan,<br />
Hatte M<strong>in</strong>ne <strong>schon</strong> sich e<strong>in</strong>gestellt.<br />
<strong>Sie</strong>, die zu schaffen macht der Welt,<br />
Die nach allen Herzen pflegt zu stellen,<br />
In die Herzen schlich sie den Gesellen<br />
Und ließ, von Beiden ungesehn,<br />
Schon ihre <strong>Sie</strong>gesfahne wehn:<br />
<strong>Sie</strong> zog sie ohne Widerstreit<br />
Unter ihre Macht und Herrlichkeit.<br />
Da wurden e<strong>in</strong>s und e<strong>in</strong>erlei<br />
Die zwiefalt waren erst und zwei:<br />
Nicht mehr entzweit war jetzt ihr S<strong>in</strong>n,<br />
Isoldens Haß war ganz dah<strong>in</strong>.<br />
Die Sühner<strong>in</strong>, Frau M<strong>in</strong>ne,<br />
Hatte Beider S<strong>in</strong>ne<br />
Von Haß so ganz gere<strong>in</strong>igt,<br />
In Liebe so vere<strong>in</strong>igt,<br />
Daß E<strong>in</strong>s so lauter und so klar<br />
Dem Andern wie e<strong>in</strong> Spiegel war.<br />
<strong>Sie</strong> hatten Beide nur e<strong>in</strong> Herz:<br />
Se<strong>in</strong> Verdruß schuf Ihr den größten Schmerz,<br />
Ihr Schmerz verdroß ihn mächtig.<br />
<strong>Sie</strong> waren Beid e<strong>in</strong>trächtig<br />
In der Freude wie im Leide,<br />
Und hehlten sichs doch Beide.<br />
Das kam von Scham und Zweifel her:<br />
<strong>Sie</strong> schämte sich, so that auch er;<br />
<strong>Sie</strong> zweifelt' an ihm, Er an ihr.<br />
Wie Beide bl<strong>in</strong>d auch vor Begier<br />
Sich e<strong>in</strong>em Wunsche möchten nahn,<br />
Zu schwer doch kam es ihnen an<br />
Zu beg<strong>in</strong>nen, anzufangen:<br />
Das barg ihr Wünschen und Verlangen.<br />
Die Geliebten deuchten Beide<br />
E<strong>in</strong>ander schöner als zuvor.<br />
Das br<strong>in</strong>gt der M<strong>in</strong>ne Macht hervor:<br />
So ist es heur, wars vorig Jahr,<br />
So ists so lang die M<strong>in</strong>ne war<br />
Bei den Geliebten allen,<br />
Daß sie sich mehr gefallen,<br />
<strong>Wenn</strong> wachsend Liebe sie bezw<strong>in</strong>gt,<br />
Die Blumen und den Wucher br<strong>in</strong>gt<br />
Lieblicher Süßigkeiten,<br />
Als <strong>in</strong> den ersten Zeiten.<br />
Die wucherbr<strong>in</strong>gende M<strong>in</strong>ne<br />
Verschönt sich nach dem Anbeg<strong>in</strong>ne.<br />
Das ist der Same, den sie sät,<br />
Durch den sie nimmer vergeht.<br />
31
Über die Liebe<br />
Stendhal<br />
Es gibt viererlei verschiedene Lieben.<br />
1. Die leidenschaftliche Liebe.<br />
2. Die gepflegte oder galante Liebe (l´amour gout), die <strong>in</strong> Paris um 1760 überwog.<br />
<strong>Sie</strong> gleicht e<strong>in</strong>em Bild, auf dem bis <strong>in</strong> die Schatten h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> alles <strong>in</strong> rosigen Farben<br />
ge<strong>mal</strong>t se<strong>in</strong> muss, und auf dem unter ke<strong>in</strong>en Umständen etwas unschön ersche<strong>in</strong>en<br />
oder gegen die Sitte, den guten Ton, das Fe<strong>in</strong>gefühl usw. verstoßen darf. Weil<br />
dabei ke<strong>in</strong>e Leidenschaft und Überraschungen zu erwarten s<strong>in</strong>d, hat sie oft mehr<br />
Fe<strong>in</strong>heiten als die wirkliche Liebe, denn sie behält stets ihre geistige Überlegenheit.<br />
So sehr die leidenschaftliche Liebe unseren Vorteil außer Acht lässt, so gut weiß<br />
die gepflegte Liebe, ihn zu berechnen.Wahrhaftig, zieht man von dieser armseligen<br />
Liebe die Eitelkeit ab, so bleibt herzlich wenig übrig; sobald ihre Hülle fällt, ist sie<br />
nur noch e<strong>in</strong> mühsam sich h<strong>in</strong>schleppender Schwächl<strong>in</strong>g.<br />
3. Die re<strong>in</strong> s<strong>in</strong>nliche Liebe. Jedermann kennt die Lust e<strong>in</strong>er solchen Liebe; wie blöd<br />
und ungeschickt e<strong>in</strong> Mensch auch sei, mit sechzehn Jahren fängt er damit an.<br />
4. Die Liebe aus Eitelkeit. Die mehr oder weniger geschmeichelte, mehr oder weniger<br />
herausgeforderte Eitelkeit stellt diesen Anspruch. Manch<strong>mal</strong> ist s<strong>in</strong>nliche Liebe<br />
mitbeteiligt, nicht immer; oft gewährt diese Liebe nicht e<strong>in</strong><strong>mal</strong> körperlichen<br />
Genuss. Der glücklichste Fall e<strong>in</strong>es solchen oberflächlichen Verhältnisses tritt e<strong>in</strong>,<br />
wenn der s<strong>in</strong>nliche Genuss sich durch die Gewöhnung steigert. Die Phantasie<br />
gleicht es dann der Liebe e<strong>in</strong> wenig an. Man fühlt sich gekränkt und betrübt, wenn<br />
man verlassen wird. Romanhafte Gedanken überfallen e<strong>in</strong>en, und man glaubt,<br />
verliebt und schwermütig zu se<strong>in</strong>, weil uns unsre Eitelkeit e<strong>in</strong>e große Leidenschaft<br />
vortäuscht.<br />
Übrigens lassen sich an Stelle der vier unterschiedenen Arten von Liebe sehr wohl<br />
acht oder zehn Abarten aufstellen. Wahrsche<strong>in</strong>lich bestehen unter den Menschen<br />
ebensoviel Weisen zu fühlen, wie es Weisen zu sehen gibt. Jede Liebe, die man<br />
hienieden entstehen, leben, sterben oder zur Unsterblichkeit sich erheben sieht,<br />
folgt den gleichen Gesetzen.<br />
32
DIED EUTSCHLAND<br />
SOMMERLICHER HERBST IM M ITTELMEER<br />
415 PIRÄUS – LISSABON 09.10.–22.10.2012<br />
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von Alfred Grünwald, Fritz Löhner-Beda und Emmerich Földes<br />
Musik von Paul Abraham<br />
Musikalische Leitung: Urs-Michael Theus<br />
Inszenierung und Choreographie: Hardy Rudolz<br />
Bühne: Ursula Wandaress<br />
Kostüme: Mart<strong>in</strong>a Feldmann<br />
Lichtdesign: Klaus Emil Zimmermann<br />
Dramaturgie:Verena Harzer<br />
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Kapitän Harald Stone: Norbert W. Conrads<br />
Gouverneur Harrison: Claus J. Frankl<br />
John Buffy:Thomas Burger<br />
Bessie Worth<strong>in</strong>gton:Thérèse W<strong>in</strong>cent<br />
Raka: Lisa Jackson<br />
Jim Boy: Luis Lay<br />
Premiere: 2. August 2012, 20h<br />
Öffentliche Generalprobe: 1. August 2012, 20 h<br />
Vorstellungen: 3., 9. und 10. August 2012 jeweils 20 h<br />
sowie 5., und 12. August jeweils 16 h<br />
35
Handlung<br />
1.Akt<br />
Gefühlsalarm im Südseeparadies! Die Nichte des amerikanischen Gouverneurs soll<br />
den hawaiianischen Pr<strong>in</strong>zen Lilo Taro heiraten. Nichts liegt dem Machthaber mehr<br />
am Herzen, als sie glücklich zu sehen – und die Vormachtstellung Amerikas auf der<br />
Insel zu festigen! Dummerweise schlägt Lilo Taros Herz für Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> Laya, die<br />
Tochter der letzten König<strong>in</strong> von Hawaii. Die führt allerd<strong>in</strong>gs <strong>schon</strong> seit Jahren e<strong>in</strong><br />
mondänes Exilantenleben <strong>in</strong> Paris. Welch e<strong>in</strong> Glück für ihn zu hören, dass sie, als<br />
Jazzsänger<strong>in</strong> Suzanne Provence getarnt, auf die Insel zurückgekehrt ist: Als König<strong>in</strong><br />
von Hawaii soll sie dem Inselreich die Unabhängigkeit zurückgeben.<br />
Doch Lilo Taro ist nicht mehr der e<strong>in</strong>zige, der Laya liebt. Die Überfahrt nach Hawaii<br />
war lang – und hat beim schmucken Kapitän Harold Stone leidenschaftliche Gefühle<br />
für die Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> geweckt.Auch Laya ist Stone nicht gleichgültig: <strong>Sie</strong> ist bereit, formell<br />
die Herrschaft über Hawaii wieder zu übernehmen – doch ihr Herz pocht für den<br />
amerikanischen Kapitän...<br />
2.Akt<br />
Endlich ist es soweit: Laya soll zur König<strong>in</strong> von Hawaii gekrönt werden – und Pr<strong>in</strong>z<br />
Lilo Taro heiraten. Lilo Taro, ganz hawaiianischer Gentleman, verspricht ihr, die<br />
Hochzeit nur zum Sche<strong>in</strong> vorzunehmen. Laya erzittert vor soviel Großmut. Ist der<br />
Mann, den sie liebt, vielleicht doch nicht Harold Stone?<br />
Besagter Kapitän hat unterdessen mit ganz anderen Widrigkeiten zu kämpfen: Er soll<br />
Laya, sobald sie König<strong>in</strong> ist, verhaften.<br />
Gouverneur Harrison gibt der Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> die Möglichkeit, den unangenehmen<br />
Skandal zu verh<strong>in</strong>dern – und ihm e<strong>in</strong>e Menge Ärger zu ersparen: Mit e<strong>in</strong>er Unterschrift<br />
soll sie ihren Machtanspruch für immer abschwören. Doch Laya ignoriert<br />
das Angebot.<br />
Kapitän Stone verhält sich heldenhaft. Er setzt se<strong>in</strong>e Karriere aufs Spiel und verweigert<br />
die Festnahme. Laya ist erneut überwältigt von soviel männlichem Edelmut, und<br />
unterschreibt den Vertrag des Gouverneurs. Entmutigt von diesen Liebesbeweisen<br />
macht Lilo Taro se<strong>in</strong>e Drohung wahr und segelt auf Nimmerwiedersehen <strong>in</strong> die<br />
untergehende Sonne. Als Laya klar wird, dass dies e<strong>in</strong> Abschied für immer ist, weiß<br />
sie, wen sie wirklich liebt…<br />
36
3.Akt<br />
Wiedersehen im Cas<strong>in</strong>oparadies: Kapitän Stone hat Lilo Taro vor dem ewigen<br />
Sonnenuntergang gerettet und nach Monte Carlo mitgenommen. Dort tritt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
mondänen Bar die echte Suzanne Provence auf, die Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> Laya zum Verwechseln<br />
ähnlich sieht. Ke<strong>in</strong> Wunder, dass Kapitän Stone ihr sofort verfällt! Auch Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong><br />
Laya ist vor Ort und kann ihrem Lilo Taro endlich beweisen, dass er es ist, den sie<br />
liebt. Glückliche Paare, woh<strong>in</strong> man schaut, und die Hochzeitsreise geht natürlich – <strong>in</strong><br />
die Südsee! Aloa-Oe!
E<strong>in</strong> Leben wie e<strong>in</strong> dunkles Märchen<br />
Hans-Juergen F<strong>in</strong>k<br />
Flughafen Frankfurt am Ma<strong>in</strong>, 30. April 1956: Auf das Vorfeld rollt e<strong>in</strong> dunkler, geräumiger<br />
Opel bis dicht an die Masch<strong>in</strong>e aus New York, die eben gelandet ist. Drei<br />
junge Männer steigen aus: zwei Assistenzärzte aus dem Eppendorfer Krankenhaus<br />
und Andreas J. Meyer, seit kurzem Verleger des kle<strong>in</strong>en norddeutschen Merl<strong>in</strong>-<br />
Verlags. Mit der Masch<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d etwa 50 kranke Menschen aus den USA zurückgekehrt,<br />
die vor dem Hitler-Regime geflohen waren. Auf e<strong>in</strong>en von ihnen warten<br />
die drei: auf den „König der Operette“, auf Paul Abraham. Der Komponist wird die<br />
Gangway heruntergebracht. E<strong>in</strong> paar Fotografen machen Bilder, dann br<strong>in</strong>gen ihn die<br />
Ärzte <strong>in</strong>s Auto.<br />
„Die ganze Fahrt zurück nach Hamburg saß er ausdruckslos im Fond, sagte nichts,<br />
schaute abwesend“, er<strong>in</strong>nert sich der Verleger, heute 84 Jahre alt. Die Ankunft <strong>in</strong> der<br />
Psychiatrie der Eppendorfer Universitätskl<strong>in</strong>ik ist der Auftakt zum Ende e<strong>in</strong>er langen<br />
Lebensreise, die durch den Judenhass der Nationalsozialisten für e<strong>in</strong>en der begabtesten<br />
Komponisten der 30er-Jahre zur Odyssee wurde und ihn <strong>in</strong> die geistige<br />
Umnachtung führte.<br />
Der Weg zum Erfolg<br />
Paul Abraham (Pál Ábrahám) wird am 2. November 1892 als Sohn e<strong>in</strong>es Bankdirektors<br />
im heute serbischen, da<strong>mal</strong>s ungarischen Apat<strong>in</strong> geboren. Er lernt Cello<br />
und studiert Musik <strong>in</strong> Budapest. Bei Akademiekonzerten s<strong>in</strong>d erste eigene Werke zu<br />
hören. 1926 steht der Name „Paul Abraham“ bereits auf Programmen der<br />
Salzburger <strong>Festspiele</strong>. Der Aufstieg hat begonnen.<br />
Und setzt sich rasant fort. Paul Abraham, offen für Neues, überrascht se<strong>in</strong>e Freunde<br />
mit Stummfilmmusik und dann mit e<strong>in</strong>er eigenen Operette: „Der Gatte des<br />
Fräule<strong>in</strong>s“ (1928). Das Genre liegt ihm.<br />
1930 – da ist er über Wien <strong>schon</strong> <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> angekommen, der quirligen, verrückten,<br />
auf Neues versessenen Kulturhauptstadt – landet er se<strong>in</strong>en ersten Welterfolg:<br />
Viktoria und ihr Husar. E<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Revolution: Ins Orchester <strong>in</strong>tegriert spielt e<strong>in</strong>e<br />
komplette Jazzband, die Akzente gegen den süßlichen Operettenschmelz setzt.<br />
Abraham steigert das klischeegefährdete Genre <strong>in</strong>s Absurde, schreibt avantgardistisch<br />
<strong>in</strong>spirierte Musik, die Kritiker an Richard Strauss und Straw<strong>in</strong>sky er<strong>in</strong>nert. Se<strong>in</strong><br />
Stil zwischen Jazz und Czárdas, zwischen Kurfürstendamm und Broadway, fremden<br />
Ländern und schmachtender Erotik ist wild, verrückt und verzaubert das Publikum:<br />
38
„Ja, so e<strong>in</strong> Mädel, ungarisches Mädel, geht nicht aus dem Schädel“, „Du warst der<br />
Stern me<strong>in</strong>er Nacht“, „Me<strong>in</strong>e Mama war aus Yokohama“, „Mausi, süß warst du<br />
heute Nacht“ und und und ...<br />
Das Stück erobert Europa; Abraham wird zum Star; er komponiert Filmmusik,<br />
Schlager, neue Operetten – „me<strong>in</strong> Kopf ist voll Musik“. <strong>Sie</strong> werden verfilmt; die<br />
Tantiemen aus Aufführungen und Plattenverkäufen machen Abraham reich. Er dirigiert,<br />
die Hände immer <strong>in</strong> weißen Glacé-Handschuhen, die Premieren se<strong>in</strong>er Stücke<br />
überall <strong>in</strong> Europa.<br />
In se<strong>in</strong>em großen Berl<strong>in</strong>er Haus <strong>in</strong> der Fasanenstraße trifft sich, was Rang und<br />
Namen hat. Mit se<strong>in</strong>en Freunden feiert Abraham legendäre Feste. <strong>Wenn</strong> er ihnen<br />
etwas aus se<strong>in</strong>em neuen Stück Die Blume von Hawaii vorspielt, sitzt er nicht etwa am<br />
Klavier; er holt sich dafür e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Orchester <strong>in</strong>s Haus, das er selbst leitet.<br />
Die Blume von Hawaii<br />
Die Blume von Hawaii wird am 24. Juli 1931 auf der Bühne des Neuen Theaters<br />
Leipzig uraufgeführt. Der Triumphzug ihrer unsterblichen Songs („Will dir die Welt zu<br />
Füßen legen“, „Du traumschöne Perle der Südsee“, „Die Blume von Hawaii", „My<br />
Golden Baby“, „Ich hab e<strong>in</strong> Diwanpüppchen“, „B<strong>in</strong> nur e<strong>in</strong> Jonny, zieh durch die<br />
Welt“ oder „My little Boy, ich bleib dir treu“) beg<strong>in</strong>nt e<strong>in</strong>en Monat später im Berl<strong>in</strong>er<br />
„Metropol“.<br />
Paul Abraham perfektioniert se<strong>in</strong> Erfolgsrezept: Er mischt Operettenschmelz mit der<br />
Diktion frecher Schlager, versteht sich auf ernste Töne <strong>in</strong> der Art von Kurt Weill oder<br />
Erich Wolfgang Korngold und <strong>in</strong>tegriert sie mit lockerer Hand <strong>in</strong> die leichte Muse. Er<br />
packt reichlich Südseeseligkeit dazu und würzt das Ganze mit dem aufregenden<br />
Sound der Großstadt, dem Hot Jazz. Auf der Bühne tanzen Hula-Mädchen, tauchen<br />
Jazz-Musiker und Soldaten auf. Die Handlung hat Tempo, Witz und Sentiment.<br />
Abraham ist den Schritt von der Operette zum modernen Musical gegangen.<br />
Se<strong>in</strong>e Adaptionen exotischer Klänge mit Hawaii-Gitarren, ch<strong>in</strong>esischen Trommeln,<br />
Banjos und Vogelpfeifen s<strong>in</strong>d absolute Ohrwürmer, sie lösen e<strong>in</strong>e Südsee-Nostalgiewelle<br />
aus – die perfekte Musik für alle, die die Folgen des Börsenkrachs und sich<br />
zuspitzenden politischen Ause<strong>in</strong>andersetzungen am Ende der Weimarer Republik<br />
für e<strong>in</strong> paar Stunden vergessen wollen.<br />
Auch die Verb<strong>in</strong>dung vom Musical zum K<strong>in</strong>o ist eng; der Tonfilm hat eben die<br />
Startlöcher verlassen, 1932 beg<strong>in</strong>nt die Rio-Film mit den Dreharbeiten zur Blume<br />
von Hawaii, 1933 hat der Film Premiere. Und während sich über Deutschland die<br />
Wolken der Gewaltherrschaft zusammenziehen, schreibt Abraham noch 1932<br />
39
Ball im Savoy („Es ist so schön, am Abend bummeln zu gehen“) – mit grandioser<br />
Premiere kurz vor Weihnachten 1932 im Berl<strong>in</strong>er Großen Schauspielhaus, dem<br />
heutigen Friedrichstadtpalast. Fünf Wochen später ist der gefeierte Komponist e<strong>in</strong><br />
Emigrant, geflohen vor dem Nazi-Terror.<br />
Abstieg <strong>in</strong> New York<br />
Dreizehn Jahre später, 5. Januar 1946, New York: Im dichten Verkehr der Madison<br />
Avenue steht e<strong>in</strong> abgerissener Mann mit weißen Handschuhen auf e<strong>in</strong>em<br />
Ste<strong>in</strong>sockel und dirigiert e<strong>in</strong> unsichtbares Orchester. Aus se<strong>in</strong>em Hotel wurde er<br />
geworfen, nachdem er den Liftboy 42 Mal <strong>in</strong> den 17. Stock und zurück fahren ließ<br />
und dabei verlangte: „Schneller, noch schneller!“<br />
Die Polizei br<strong>in</strong>gt ihn <strong>in</strong> Sicherheit.<br />
Paul Abraham heißt er?<br />
Nie gehört!<br />
Der zweifellos Irre wird <strong>in</strong>s Bellevue Hospital gebracht, später <strong>in</strong>s Creedmore State<br />
Hospital auf Long Island. Er lebt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Raum mit zehn Betten, fegt die Stufen und<br />
kritzelt wirre Zeichen auf Notenpapier. Freunde erkennt er nicht, bekommt wohl<br />
kaum mit, dass 1952 im New Yorker Imperial Theatre Viktoria und ihr Husar läuft –<br />
ke<strong>in</strong>en Abend mit weniger als 30 Vorhängen gefeiert! Der Komponist hat alles verloren,<br />
e<strong>in</strong> Sturz <strong>in</strong>s Bodenlose.<br />
H<strong>in</strong>ter ihm liegt e<strong>in</strong>e Odyssee: 1933 Wien, 1938 Budapest, 1939 Paris, Spanien,<br />
Portugal, Kuba, 1940 New York. Endstation. In Hitlers Europa ist se<strong>in</strong>e Musik verfemt,<br />
Tantiemen erreichen ihn nicht mehr; se<strong>in</strong> Vermögen kann er nicht retten, nirgendwo<br />
an die Berl<strong>in</strong>er Erfolge anknüpfen; entwurzelt und psychisch gebrochen schlägt er<br />
sich zuletzt als Barpianist durch. H<strong>in</strong>zu kommt, dass ab 1943 Anzeichen e<strong>in</strong>er lange<br />
verschleppten Syphilis bemerkbar werden, die se<strong>in</strong> Hirn angreift.<br />
Als 1953, pünktlich zum Start des bundesdeutschen Wirtschaftswunders, Géza von<br />
Cziffra e<strong>in</strong>e neue Fassung der Blume von Hawaii <strong>in</strong> die K<strong>in</strong>os br<strong>in</strong>gt, hat der Charme<br />
von Paul Abrahams Musik die Nazi-Jahre überlebt. Doch das betörend Innovative ist<br />
längst auf Wunschkonzert-Format zurechtgestutzt. Und der Komponist weitgehend<br />
vergessen. Der „Opern- und Operettenführer" von Otto Schumann (1952 im<br />
Hera-Verlag, Wilhelmshaven) hat ihn sogar <strong>schon</strong> totgesagt, als er notiert: „Paul<br />
Abraham, 1892 bis 1951.“ Doch auch wenn er noch lebt – die funkelnde Sternschnuppe<br />
am Operettenhimmel ist längst verglüht.<br />
40
Rückkehr nach Hamburg<br />
„Der Spiegel“ und das „Hamburger Abendblatt“ greifen den Fall Abraham auf. In<br />
Hamburg kämpft e<strong>in</strong>e Initiative für se<strong>in</strong>e Rückkehr nach Deutschland – er soll nach<br />
Hamburg kommen. Doch zuerst muss der kranke Komponist se<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>träglichen<br />
Tantiemen-Rechte zurückbekommen, weil er als Staatenloser ohne Vermögen nicht<br />
e<strong>in</strong>reisen darf. Das gel<strong>in</strong>gt 1956, unterstützt von Artikeln im „Abendblatt“.<br />
In Hamburg erholt sich Paul Abraham langsam. Mitte Juni 1956 gibt er erste, anrührende<br />
kle<strong>in</strong>e Konzerte für die Schwestern und Ärzte <strong>in</strong> Eppendorf. Se<strong>in</strong>e Ehefrau<br />
Charlotte, die er 17 Jahre nicht sah, kommt ebenfalls nach Hamburg und pflegt ihren<br />
kranken Mann. Im November 1956 wird e<strong>in</strong> Konzert zu Ehren des Heimgekehrten<br />
<strong>in</strong> der Musikhalle organisiert – doch der Schöpfer der Melodien ist zu schwach, um<br />
zu kommen.<br />
Er lebt die letzten Jahre <strong>in</strong> Hamburg, Klosterallee/Ecke Isestraße. Schreibt Noten, die<br />
nie veröffentlicht werden, glaubt, er sei noch <strong>in</strong> New York. Am 6. Mai 1960 stirbt<br />
Paul Abraham an den Folgen e<strong>in</strong>er Operation. Se<strong>in</strong>e letzte Ruhe f<strong>in</strong>det der „König<br />
der Operette“ auf dem Ohlsdorfer Friedhof.<br />
Der Autor ist Kulturkorrespondent des Hamburger Abendblatts.
König<strong>in</strong> Lili´uokalani - die echte Blume von Hawaii<br />
Verena Harzer<br />
Es gab sie wirklich, die Blume von Hawaii: Lili´uokalani, die letzte König<strong>in</strong> des Insel-<br />
Archipels. Leidenschaftlich kämpfte sie für dessen Unabhängigkeit und den Fortbestand<br />
der konstitutionellen Monarchie. Ihr Leben und Wirken war die unverb<strong>in</strong>dliche<br />
Inspirationsquelle für Paul Abrahams Operette Die Blume von Hawaii – und se<strong>in</strong>e<br />
exotischen Gassenhauer. Dabei zeichnete Lili´uokalani selbst für e<strong>in</strong> Lied verantwortlich,<br />
das neben Hawaii-Hemd und Hawaii-Toast (dem deutschen Beitrag zur<br />
Sandwich-Kul<strong>in</strong>arik) – als DER Ausdruck fürs Südseelebensgefühl <strong>in</strong>s globalisierte<br />
Musikbewusstse<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gegangen ist. <strong>Sie</strong> schrieb das berühmte „Aloa-Oe“. Nicht<br />
nur Elvis Presley verstand es, damit se<strong>in</strong>en Abschiedsschmerz weltgewandt auszudrücken...<br />
42
Spagat zwischen zwei Traditionen<br />
Von Anfang an ist das Leben von Lydia Lili´u Loloku Walania Wewehi Kamaka´eha<br />
e<strong>in</strong> Spagat zwischen hawaiianischer Tradition und amerikanischer Kultur. Nach dem<br />
Brauch des „Hanai“, der die Freundschaftsbande zwischen den mächtigen hawaiianischen<br />
Adelsfamilien stärken soll, wird sie sofort nach ihrer Geburt 1838 von e<strong>in</strong>em<br />
befreundeten Ehepaar adoptiert. E<strong>in</strong>e westlich geprägte Ausbildung erhält sie an der<br />
von amerikanischen Missionaren geführten „Royal School“. Dort lernt sie Englisch<br />
und konvertiert zum Christentum. Die Offerten des hawaiianischen Kronpr<strong>in</strong>zen<br />
Lunalilo schlägt sie aus: 1862 heiratet sie den Sohn e<strong>in</strong>es Kapitäns aus Boston, John<br />
Owen Dom<strong>in</strong>is. Se<strong>in</strong>en während ihrer Ehe mit e<strong>in</strong>er Bediensteten gezeugten Sohn<br />
adoptiert sie wiederum nach „Hanai“-Art. 1877 wird sie offiziell zur Kronpr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong><br />
ernannt und folgt 1891 ihrem Bruder, David Kalakaua, auf den hawaiianischen Thron.<br />
Der wackelt bereits gewaltig, bevor sie auf ihm zu sitzen kommt...<br />
Die „Bajonett-Konstitution“<br />
Inspiriert von se<strong>in</strong>en Besuchen anderer Königshäuser, hatte König Kalakaua begonnen,<br />
die repräsentative Kraft der hawaiianischen Monarchie zu stärken. Er feierte<br />
pompöse Feste und ließ für die da<strong>mal</strong>s unerhört hohe Summe von 300.000 Dollar<br />
den „`Iolani-Palace“ errichten, der e<strong>in</strong>zige Königspalast, der sich heute auf amerikanischem<br />
Boden bef<strong>in</strong>det. Alte hawaiianische Bräuche wie das Surfen und der Hula-<br />
Tanz, der mit se<strong>in</strong>en fließenden Bewegungen Naturgewalten und Mythen der Insel<br />
darstellt, wurden unter se<strong>in</strong>er Herrschaft wieder aufgewertet.<br />
Die mächtigen nicht hawaiianisch-stämmigen E<strong>in</strong>wohner beobachten diese Verschwendung<br />
und Rückbes<strong>in</strong>nung mehr als misstrauisch. E<strong>in</strong> Zusammenschluss von<br />
Geschäftsleuten und Plantagenbesitzern zw<strong>in</strong>gt Kalakaua schließlich mit Waffengewalt,<br />
e<strong>in</strong>e neu aufgesetzte Verfassung zu unterzeichnen. Diese sogenannte „Bajonett-<br />
Konstitution“ nimmt dem amtierenden König große Teile se<strong>in</strong>er Macht und knüpft das<br />
Wahlrecht der hawaiianischen Bevölkerung an kaum zu überw<strong>in</strong>dende Hürden.<br />
Die Macht wechselt endgültig die Fronten<br />
Noch e<strong>in</strong> anderes Anliegen treibt die reichen ausländischen Plantagenbesitzer um:<br />
Der Zollvertrag mit den USA, der ihnen Vorteile bei der E<strong>in</strong>fuhr von Zuckerrohr<br />
garantiert, ist 1890 abgelaufen. Die e<strong>in</strong>zige Möglichkeit, ihren E<strong>in</strong>fluss und Wohlstand<br />
43
aufrecht zu erhalten, sehen sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Anschluss an die Vere<strong>in</strong>igten Staaten. Als<br />
Lili´uokalani 1893 versucht, mit e<strong>in</strong>er neuen Verfassung die „Bajonett-Konstitution“<br />
rückgängig zu machen, gründen sie e<strong>in</strong> „Komitee für öffentliche Sicherheit“, das die<br />
Monarchie ganz abschaffen möchte. Mit Hilfe der Matrosen e<strong>in</strong>es amerikanischen<br />
Kriegsschiffes kommt es kurz darauf zum unblutigen Umsturz. König<strong>in</strong> Lili´uokalani<br />
wird unter Hausarrest gestellt. Die erhoffte Annexion durch die USA lässt jedoch auf<br />
sich warten: US-Präsident Grover Cleveland, e<strong>in</strong> Freund Lili´uokalanis, distanziert sich<br />
vom Umsturz. Die provisorische Regierung ruft die Republik Hawaii aus. Anfang<br />
1895 versuchte e<strong>in</strong> Gruppe von Royalisten mit e<strong>in</strong>em Coup d´Etat, die Unabhängigkeit<br />
Hawaiis zu retten und der König<strong>in</strong> erneut zur Macht zu verhelfen. Doch<br />
auch diese letzte hawaiianische Revolution scheitert. Lili´uokalani wird festgenommen,<br />
wegen Hochverrats verurteilt und – Ironie der Geschichte – im „´Iolanie-Palace“<br />
ihres Bruders <strong>in</strong>haftiert. Als Preis für die Freilassung ihrer Unterstützer aus den<br />
Gefängnissen dankt sie 1895 formell ab. 1898 wird Hawaii endgültig wegen se<strong>in</strong>er<br />
strategisch bedeutsamen Lage im spanisch-amerikanischen Krieg von den USA annektiert.<br />
Lili´uokalani erhält e<strong>in</strong>e Rente und muss den Rest ihres Lebens im Haus<br />
ihres Schwiegervaters <strong>in</strong> Honolulu verbr<strong>in</strong>gen. 1917 stirbt sie an e<strong>in</strong>em Schlaganfall.<br />
Jenseits der Macht<br />
E<strong>in</strong>en besonderen Platz <strong>in</strong> der hawaiianischen Geschichte nimmt Lili´uokalani<br />
nicht nur als letzte König<strong>in</strong> der Insel e<strong>in</strong>. Während ihrer Gefangenschaft im „´Iolani-<br />
Palace“ begann sie, ihre Sicht der Ereignisse niederzuschreiben. Ihr Buch „Hawaiis<br />
Geschichte aus der Sicht der König<strong>in</strong> von Hawaii“, 1898 veröffentlicht, macht sie zur<br />
ersten weiblichen Autor<strong>in</strong> hawaiianischen Ursprungs. <strong>Sie</strong> h<strong>in</strong>terlässt über 165 selbst<br />
komponierte Lieder, <strong>in</strong> denen sie die traditionelle Dichtung ihres Heimatlandes mit<br />
westlichen Harmonien verb<strong>in</strong>det und ihrem <strong>in</strong>terkulturell geprägten Leben e<strong>in</strong><br />
musikalisches Denk<strong>mal</strong> setzt. Ihr berühmtestes Lied „Aloa Oe“, ursprünglich die<br />
Beschreibung der Abschiedszene e<strong>in</strong>es Liebespaares, wird rückblickend zum<br />
Lebewohl an ihr Heimatland, dessen Verlust der Unabhängigkeit sie machtlos mitansehen<br />
musste.<br />
44
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47
Agathe ist furchtbar <strong>in</strong> Max verliebt. Am liebsten würde sie ihn sofort heiraten.<br />
Aber ihr Vater besteht darauf, dass ihr Zukünftiger e<strong>in</strong> Jäger ist...<br />
Kuno ist der Fürst des Landes und Agathes Vater. Für die Zukunft se<strong>in</strong>er Tochter<br />
will er nur das Beste – das heißt: e<strong>in</strong>en echten Jäger! Doch Jäger ist erst, wer sich<br />
beim Probeschuss bewiesen hat! So will es das Gesetz, das Kuno sich für solche Fälle<br />
extra ausgedacht hat...<br />
Max kann es kaum noch erwarten, endlich se<strong>in</strong>e geliebte Agathe zu heiraten.<br />
Doch es ist wie verhext: Eigentlich ist er der beste Schütze im Land, aber <strong>in</strong> letzter<br />
Zeit will ihm ke<strong>in</strong> Schuss mehr gel<strong>in</strong>gen. Und das gerade jetzt, so kurz vor dem alles<br />
entscheidenden Probeschuss...<br />
Kaspar ist eigentlich <strong>schon</strong> lange tot. E<strong>in</strong> Pakt mit dem Teufel lässt ihn trotzdem<br />
weiterleben. Dafür muss er se<strong>in</strong>em dunklen Meister regelmäßig neue Opfer br<strong>in</strong>gen.<br />
Dies<strong>mal</strong> hat er es auf Max abgesehen...<br />
Samiel haust <strong>in</strong> der Wolfsschlucht und ist ke<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerer als der Teufel persönlich.<br />
Wie es sich gehört, ist er ständig auf der Suche nach neuen Seelen, die er<br />
quälen kann. Dafür hat er sich e<strong>in</strong>e teuflische Wunderwaffe ausgedacht...<br />
Der Eremit lebt alle<strong>in</strong> im Wald und kümmert sich nicht um die Gesetzte<br />
des Fürsten. Se<strong>in</strong>e Weisheit ist im ganzen Land anerkannt. Se<strong>in</strong> Urteil gilt mehr, als<br />
fürstliche Willkür...<br />
48
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Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847)<br />
Symphonie No. 4, Die Italienische, Op.90<br />
1. Satz, Allegro vivace<br />
Carl Maria von Weber (1786–1826)<br />
Aufforderung zum Tanze,Op.65<br />
(Instrumentation: Hector Berlioz)<br />
Edvard Grieg (1843–1907)<br />
In der Halle des Bergkönigs,<br />
aus Peer Gynt Suite Nr. 1, Op. 46<br />
Gioacch<strong>in</strong>o Ross<strong>in</strong>i (1792–1868)<br />
Ouvertüre zu La gazza laddra (Die diebische Elster)<br />
Johann Strauß (1825–1899)<br />
Sphärenklänge<br />
Unter Donner und Blitz<br />
Pause<br />
Pjotr I.Tschaikowskskij (1840–1893)<br />
Polonaise<br />
aus Eugen Oneg<strong>in</strong><br />
Bedrˇich Smetana (1824–1884)<br />
Die Moldau<br />
S<strong>in</strong>fonische Dichtung Nr. 2 aus Me<strong>in</strong> Vaterland<br />
Pietro Mascagni (1863–1945)<br />
Intermezzo<br />
aus Cavalleria rusticana<br />
52
Johannes Brahms (1833–1897)<br />
Ungarischer Tanz Nr. 1,WoO 1<br />
Paul L<strong>in</strong>cke (1866–1946)<br />
Ouvertüre zu Frau Luna<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847)<br />
Hochzeitsmarsch aus E<strong>in</strong> Sommernachtstraum<br />
Eut<strong>in</strong>er Festspielorchester<br />
Musikalische Leitung: Urs-Michael Theus<br />
Moderation: Dom<strong>in</strong>ique Caron<br />
30. Juni 2012, 20 h<br />
Markplatz von Eut<strong>in</strong><br />
Änderungen des Programmablaufs vorbehalten!
Gala-Abende<br />
Sommernachtszauber<br />
Johann Strauß (1825–1899)<br />
Ouvertüre zu Die Fledermaus<br />
Georges Bizet (1838–1875)<br />
Au fond du Temple Sa<strong>in</strong>t, Duett von Zurga und Nadir<br />
aus Les pêcheurs des perles (Die Perlenfischer)<br />
Otto Nicolai (1810–1849)<br />
Szene im Wald<br />
aus Die lustigen Weiber von W<strong>in</strong>dsor<br />
Giacomo Pucc<strong>in</strong>i (1858–1924)<br />
Coro a bocca chiusa (Summchor)<br />
aus Madama Butterfly<br />
Alexander P. Borod<strong>in</strong> (1833–1887)<br />
Kavat<strong>in</strong>e der Kontschakowna<br />
Polowetzer Tänze<br />
aus Fürst Igor<br />
Pause<br />
54
Carl Maria von Weber (1786–1826)<br />
Ouvertüre zu Turandot<br />
Musik zum gleichnamigen Schauspiel von Friedrich Schiller<br />
Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)<br />
Welche Wonne, welche Lust, Arie der Blonde<br />
S<strong>in</strong>gt dem großen Bassa Lieder, Janitscharen Chor<br />
Martern aller Martern, Arie der Constanze<br />
aus Die Entführung aus dem Serail<br />
Edward Elgar (1857–1934)<br />
Chanson de nuit,op.15<br />
Giuseppe Verdi (1813–1901)<br />
Cortigiani, vil razza dannata, Arie des Rigoletto<br />
aus Rigoletto<br />
Franz Lehár (1870–1948)<br />
Lippen Schweigen, Duett von Hanna und Danilo<br />
aus Die lustige Witwe<br />
Giuseppe Verdi<br />
Libiamo Ne Lieti Calici (Tr<strong>in</strong>klied)<br />
aus La Traviata<br />
Sopran: Ulrike Maria Maier, Ruth Fiedler<br />
Mezzosopran: Svitlana Slyvia<br />
Tenor: Hyo Jong Kim<br />
Bariton: Carmelo Corrado Caruso, Johan Hyunbong Choi<br />
Eut<strong>in</strong>er Festspielchor<br />
Eut<strong>in</strong>er Festspielorchester<br />
Musikalische Leitung: Urs-Michael Theus<br />
Moderation: Dom<strong>in</strong>ique Caron<br />
17. und 18. August 2012, 20 h<br />
Änderungen des Programmablaufs vorbehalten!<br />
55
Eut<strong>in</strong>er Festspielnacht<br />
Zum Ausklang der Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong> 2012 laden wir <strong>Sie</strong> zu e<strong>in</strong>er schwungvollen<br />
musikalischen Nacht e<strong>in</strong>.<br />
Mit den schönsten Melodien aus Klassik, Musical und Pop entzünden wir für <strong>Sie</strong> e<strong>in</strong><br />
musikalisches Feuerwerk, bevor echte Pyrotechnik den Himmel über Eut<strong>in</strong> festlich<br />
erstrahlen lässt!<br />
Freuen <strong>Sie</strong> sich zum Beispiel auf Evergreens wie Music was my first love von<br />
John Miles oder die packenden Klänge aus den Star-Wars-Filmen und lassen <strong>Sie</strong> sich<br />
von Kasper Holmboes Interpretation bekannter Lieder von Tom Jones mitreissen.<br />
Den gesamten Programmablauf der Eut<strong>in</strong>er Festspielnacht 2012 f<strong>in</strong>den <strong>Sie</strong> bald im<br />
Internet unter www.eut<strong>in</strong>er-festspiele.de<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
Eut<strong>in</strong>er Festspielorchester<br />
Musikalische Leitung: David Neely, Urs-Michael Theus<br />
19. August 2012, 20 h<br />
57
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BIOGRAPHIEN<br />
59
Thomas Burger<br />
John Buffy (Die Blume von Hawaii)<br />
Nach se<strong>in</strong>em Studium der Schulmusik, Musikwissenschaft<br />
und Geschichte belegte Thomas Burger den Studiengang<br />
Sologesang an der Hochschule des Saarlandes für Musik und<br />
Theater. Bereits während se<strong>in</strong>es Studiums gastierte er u.a. bei<br />
den Händel-<strong>Festspiele</strong>n Halle und den Wernigeröder Schlossfestspielen. Weitere<br />
Engagements führten ihn u.a. an das Theater Lübeck und Kiel.<br />
Im September 2004 trat er se<strong>in</strong> erstes Festengagement am Stadttheater Pforzheim<br />
an und war dort u.a. als Jakob Schmitt <strong>in</strong> Kurt Weills Aufstieg und Fall der Stadt<br />
Mahagonny und als Graf Boni Káncsiánu <strong>in</strong> Kálmáns Csárdásfürst<strong>in</strong> zu erleben. Von<br />
2007 bis 2010 war Thomas Burger festes Ensemblemitglied am Oldenburgischen<br />
Staatstheater.<br />
Dom<strong>in</strong>ique Caron<br />
Intendant<strong>in</strong> Neue Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong> 2012<br />
Inszenierungen: Nabucco, Freischütz für K<strong>in</strong>der<br />
Dom<strong>in</strong>ique Caron, geboren <strong>in</strong> Paris, studierte Musik,<br />
L<strong>in</strong>guistik und Theaterwissenschaften <strong>in</strong> San Francisco. In<br />
Deutschland debutierte sie am Theater des Westens, Berl<strong>in</strong>,<br />
später arbeitete sie als Regie-Assistent<strong>in</strong> der Deutschen<br />
Oper Berl<strong>in</strong>. Nach Arbeiten als freie Regisseur<strong>in</strong> <strong>in</strong> den USA<br />
und als Kulturexpert<strong>in</strong> des ARD-Büros <strong>in</strong> Los Angeles kehrte sie <strong>in</strong> den 90er Jahren<br />
als Erste Spielleiter<strong>in</strong> am Stadttheater Bern nach Europa zurück. Es folgten Engagements<br />
als Erste Spielleiter<strong>in</strong> der Deutschen Oper am Rhe<strong>in</strong>/Düsseldorf, als Künstlerische<br />
Betriebsdirektor<strong>in</strong> am Nationaltheater Mannheim und als Operndirektor<strong>in</strong><br />
am Theater Gießen. Im März 2008 folgte die Berufung an das Theater Dortmund als<br />
Opernreferent<strong>in</strong>, von Dezember 2010 bis Juli 2011 war sie kommissarische Leiter<strong>in</strong><br />
der Oper Dortmund.<br />
60
Carmelo Corrado Caruso<br />
Nabucco (Nabucco)<br />
Gala-Abende<br />
Carmelo Corrado Carusos <strong>in</strong>ternationale Karriere als<br />
Bassbariton führte ihn bereits an Opernhäuser <strong>in</strong> Tur<strong>in</strong>,<br />
Bologna, Florenz, Palermo, Catanien, Napoli,Venedig, Brüssel,<br />
Amsterdam,Valencia, Seoul,Tokio, Montecarlo, Kiev, Kairo und<br />
Zürich, die Scala <strong>in</strong> Mailand, das Royal Opera House Covent Garden und die<br />
Semperoper <strong>in</strong> Dresden. Se<strong>in</strong> Repertoire umfasst u.a. Fachpartien wie Germont <strong>in</strong> La<br />
Traviata, Titelrollen <strong>in</strong> Rigoletto, Nabucco, Simon Boccanegra, Falstaff und Don Giovanni,<br />
Sharpless <strong>in</strong> Madama Butterfly sowie Figaro und Graf <strong>in</strong> Le Nozze di Figaro. Caruso<br />
arbeitete mit namhaften Dirigenten wie Daniele Gatti, Paolo Carignani und Mark<br />
Elder zusammen. Die CD-Aufnahme von Donizettis Dom Sébastian, auf der er die<br />
Partie des Camoens <strong>in</strong>terpretiert, wurde 2007 für e<strong>in</strong>en Grammy nom<strong>in</strong>iert.<br />
Jong-Ho Choi<br />
Kanako Hilo (Die Blume von Hawaii)<br />
Yong-Ho Choi wurde <strong>in</strong> Seoul geboren. 1995 begann er se<strong>in</strong><br />
Studium an der Presbyterian University of Music.Von 1998<br />
bis 2002 studierte er Gesang an der Korean National<br />
University of Art. 1998 gewann er den Wettbewerb „Neue<br />
Musiker“ <strong>in</strong> Kwa-chun (Korea) und setzte Oktober 2002 se<strong>in</strong><br />
Studium an der Musikhochschule Lübeck fort. Er sammelte unter anderem<br />
Bühnenerfahrungen bei Auftritten <strong>in</strong> den Opern Madama Butterfly, Zauberflöte,<br />
La Bohème und La Traviata im Art Centre (Seoul). Ferner sang er im National<br />
Theater of Korea den Masetto <strong>in</strong> Don Giovanni sowie die Rolle des Antonio <strong>in</strong><br />
Le nozze di Figaro. Im November 2003 gewann er den Kiwanis-Förderpreis, seit der<br />
Spielzeit 2005/2006 s<strong>in</strong>gt er am Theater Lübeck.<br />
61
62<br />
Johan Hyunbong Choi<br />
Belcore (Der Liebestrank)<br />
Gala-Abende<br />
Der gebürtige Koreaner Johan Hyunbong Choi studierte an<br />
der Kyung-Hee Universität <strong>in</strong> Seoul und setzte se<strong>in</strong>e musikalische<br />
Ausbildung an der Hochschule für Musik und Tanz <strong>in</strong><br />
Köln fort. Neben zahlreichen Preisen bei Wettbewerben <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>em Heimatland erhielt er den Maritim Musikpreis 2011, den 3. Platz beim „Maria<br />
Callas Grandprix 2010“ <strong>in</strong> Athen, den „Umberto Giordano Preis“ beim „Concorso<br />
lirico <strong>in</strong>ternazionale U. Giordano“ <strong>in</strong> Foggia und war Preisträger beim „Cantilena<br />
Gesangswettbewerb“ <strong>in</strong> Bayreuth. Zu se<strong>in</strong>em Repertoire gehörten Rodrigo <strong>in</strong><br />
Don Carlos, die Titelrolle <strong>in</strong> Rigoletto, Tonio <strong>in</strong> Pagliacci, Jochanaan <strong>in</strong> Salome und<br />
der Conte <strong>in</strong> Le nozze di Figaro. Seit 2011 ist er Mitglied im Opernelitestudio des<br />
Theater Lübeck.<br />
Norbert W. Conrads<br />
Kapitän Harald Stone (Die Blume von Hawaii),<br />
Max (Freischütz für K<strong>in</strong>der)<br />
Norbert W. Conrads studierte klassischen Gesang an der<br />
Musikhochschule Köln. Engagements führten ihn als Inspektor<br />
Javert <strong>in</strong> Les Misérables nach Duisburg und zu den<br />
Thuner Seespielen sowie als Don Parker <strong>in</strong> dem Musical<br />
Gaudi nach Köln und Alsdorf. Am Thalia Theater <strong>in</strong> Hamburg, Capitol Theater<br />
Düsseldorf, Staatstheater Kassel, Theater Bremen und am Opernhaus Dortmund<br />
spielte er den Cliff Bradshaw <strong>in</strong> Cabaret, am Theater Görlitz sang er den Capta<strong>in</strong><br />
Stone <strong>in</strong> die Blume von Hawaii. In den Jahren 2008 und 2009 war er als Konrad von<br />
Marburg <strong>in</strong> dem Musical Elisabeth - Legende e<strong>in</strong>er Heiligen zu sehen. Im Januar 2009<br />
gab er im Opernhaus Wuppertal se<strong>in</strong> Operndebüt, es folgten Engagements an das<br />
Staatstheater Ma<strong>in</strong>z, die Oper Kiel sowie ans Theater Hagen.
Wir wünschen<br />
allen Besuchern der <strong>Festspiele</strong><br />
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64<br />
Wolfgang Dosch<br />
Inszenierung: Der Liebestrank<br />
Der Wiener Wolfgang Dosch kann nicht nur als Sänger/<br />
Darsteller e<strong>in</strong>e spannende Repertoirebreite von über 60<br />
Partien aller Genres vorweisen, er arbeitet auch als erfolgreicher<br />
Regisseur. Inzwischen hat er über 30 Inszenierungen<br />
auf Bühnen <strong>in</strong> Deutschland und Österreich gebracht: Die verkaufte Braut, Die<br />
Fledermaus, Wiener Blut, Rigoletto und viele mehr. Wolfgang Dosch arbeitete unter<br />
anderem am Nationaltheater Mannheim, den Opernhäusern <strong>in</strong> Leipzig und Chemnitz,<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Heimat Österreich am Theater an der Wien, am Landestheater L<strong>in</strong>z<br />
und bei den Seefestspielen Mörbisch. Außerdem ist er aktuell an kulturwissenschaftlichen<br />
Projekten beteiligt und unterrichtet am Konservatorium Wien.<br />
Mart<strong>in</strong>a Feldmann<br />
Kostüme: Der Liebestrank, Die Blume von Hawaii<br />
Mart<strong>in</strong>a Feldmann erhielt ihre Ausbildung zur Damenschneidermeister<strong>in</strong><br />
an der Fachhochschule für Kunst und<br />
Design <strong>in</strong> Köln, Fachrichtung Bühnenkostüm. Es folgten<br />
Engagements am E.T.A. Hoffmann-Theater <strong>in</strong> Bamberg als<br />
Kostümbildner<strong>in</strong>. Seit 1988 ist sie freiberuflich an diversen Theatern tätig, u.a. <strong>in</strong><br />
Hildesheim, Detmold, Schwer<strong>in</strong>, Bauhaus Dessau, am Aalto-Theater Essen (u.a.<br />
Hänsel und Gretel, Feuerwerk), <strong>in</strong> Weimar (u.a. Die unendliche Geschichte, Das<br />
schlaue Füchsle<strong>in</strong>), Osnabrück, Hagen (Fairy Queen, Im weißen Rössl), Gelsenkirchen<br />
(u.a. Die Liebe zu den drei Orangen, La Traviata) und bei der Kammeroper Schloss<br />
Rhe<strong>in</strong>sberg (u.a. Zauberflöte, Falstaff).
Ruth Fiedler<br />
Gianetta (Der Liebestrank)<br />
Gala-Abende<br />
An der Hochschule für Künste Bremen studierte Ruth Fiedler<br />
Opern- und Konzertgesang und betrieb zusätzlich e<strong>in</strong><br />
Studium der alten Musik bei Harry van der Kamp. <strong>Sie</strong> war<br />
beim Internationalen Gesangswettbewerb „Alexander Girardi“ <strong>in</strong> Coburg, beim<br />
„2eConcours International d´art lyrique de Strasbourg“ sowie beim „Schubert-Lied-<br />
Duo Wettbewerb“ <strong>in</strong> Dortmund Semif<strong>in</strong>alist<strong>in</strong>. Seit 2008 ist sie Ensemblemitglied<br />
der Opernwerkstatt am Rhe<strong>in</strong> <strong>in</strong> Köln und seit der Spielzeit 2010/11 regelmäßig am<br />
Theater Lüneburg engagiert.<br />
Claus J. Frankl<br />
Gouverneur Harrison (Die Blume von Hawaii),<br />
Samiel/Eremit (Freischütz für K<strong>in</strong>der)<br />
Der Wahlberl<strong>in</strong>er Claus J. Frankl s<strong>in</strong>gt und spielt seit fast 30<br />
Jahren als Charakterkomiker und Tenor-Buffo <strong>in</strong> Operette<br />
und Musical. Gastspiele führten ihn u.a. an die Komische<br />
Oper Berl<strong>in</strong> und die Oper Nizza, Engagements hatte er u.a.<br />
bei den Bayreuther <strong>Festspiele</strong>n, am Metropol Theater Berl<strong>in</strong> oder dem Staatstheater<br />
Karlsruhe. Zudem <strong>in</strong>szeniert er, schreibt Stücke, moderiert Konzerte und unterrichtete<br />
an verschiedenen Universitäten <strong>in</strong> Osaka/Japan. Seit e<strong>in</strong>igen Jahren ist Frankl<br />
gefragter He<strong>in</strong>z-Erhardt-Interpret und gastiert mit diesem Programm im deutschsprachigen<br />
Raum.<br />
65
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Marcus Gutzeit<br />
Geschäftsführer Neue Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong> 2012<br />
Der gelernte Kaufmann Marcus Gutzeit war, bevor er 1999 geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>er<br />
Ehefrau das Eut<strong>in</strong>er Brauhaus übernahm, <strong>in</strong> leitender Stellung <strong>in</strong> Lübeck tätig. Er ist<br />
im Vorstand der Eut<strong>in</strong>er Wirtschaftsvere<strong>in</strong>igung, die sich maßgeblich für die<br />
Gründung der Neuen Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong> e<strong>in</strong>gesetzt hat und sie seitdem mit<br />
großem Engagement unterstützt und begleitet. Seit 2011 ist Marcus Gutzeit der<br />
Geschäftsführer der Neuen Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong>.<br />
Verena Harzer<br />
Dramaturgie: Nabucco, Der Liebestrank,<br />
Die Blume von Hawaii, Freischütz für K<strong>in</strong>der<br />
Verena Harzer studierte Theater-, Literatur- und Kunstwissenschaften<br />
<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und Paris. 2005–06 übernahm sie<br />
die dramaturgische Betreuung und Produktionsleitung für das Theaterfestival<br />
„Rohkunstbau“. 2006–08 war sie als Dramaturg<strong>in</strong> an der Oper Dortmund engagiert.<br />
Seit Herbst 2008 arbeitete sie als freie Dramaturg<strong>in</strong> <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und Wien u.a. für die<br />
Staatsoper Berl<strong>in</strong>, die Deutsche Oper Berl<strong>in</strong>, das Theater Dortmund, die Musikerplattform<br />
written-not-written, das Ensemble XX. Jahrhundert Wien, Spreeagenten<br />
Berl<strong>in</strong> sowie German Theater Abroad (GTA).<br />
67
68<br />
Kasper Holmboe<br />
Eut<strong>in</strong>er Festspielnacht<br />
Der dänische Schauspieler und Sänger Kasper Holmboe<br />
begann se<strong>in</strong>e Karriere <strong>in</strong> Dänemark, wo er zum Orig<strong>in</strong>al Cast<br />
von Miss Saigon gehörte. Es folgten Soloauftritte, außerdem<br />
wirkte der Musicalsänger bei der Tourneeproduktion des dänischen Musicals Atlantis<br />
mit. In Deutschland hatte er als Bischof von Digne und Cover Javer <strong>in</strong> Les Misérables<br />
se<strong>in</strong>en ersten Auftritt und war als Leopold im Musical Mozart <strong>in</strong> Hamburg sowie im<br />
Musical Elisabeth <strong>in</strong> Essen zu sehen.Außerdem spielt er als Axel Staudach im Musical<br />
Ich war noch nie<strong>mal</strong>s <strong>in</strong> New York und als Harry und Bill bei Mamma Mia <strong>in</strong> Hamburg<br />
mit. Er brachte e<strong>in</strong>e CD Kasper Holmboe s<strong>in</strong>gt Tom Jones – E<strong>in</strong> Mann wie ich heraus<br />
und gründete die Firma Kasper Holmboe Theatre Consult<strong>in</strong>g.<br />
Lisa Jackson<br />
Raka (Die Blume von Hawaii)<br />
Die amerikanische Sopranist<strong>in</strong> Lisa Jackson schloss an der<br />
Longwood University mit dem Bachelor of Music Education<br />
ab und machte daraufh<strong>in</strong> ihren Master of Music an der University of C<strong>in</strong>c<strong>in</strong>nati<br />
College-Conservatory of Music. Dort war sie <strong>in</strong> The Voyage of Edgar Allen Poe sowie<br />
als Miss Wordsworth <strong>in</strong> Albert Herr<strong>in</strong>g und Ad<strong>in</strong>a <strong>in</strong> L’Elisir d’amore zu sehen. <strong>Sie</strong><br />
war Semi-F<strong>in</strong>alist<strong>in</strong> im „Maryland Opera Society Marie E. Crump Vocal Arts-<br />
Wettbewerb“ und F<strong>in</strong>alist<strong>in</strong> im „Classical S<strong>in</strong>ger”-Wettbewerb. <strong>Sie</strong> sang Suor<br />
Infermiera <strong>in</strong> Suor Angelica beim Operafestival di Roma und war Mitglied beim<br />
„I Solisti Programm“ des Operntheaters und Musikfestivals <strong>in</strong> Lucca.
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Taras Konoshchenko<br />
Zacharias (Nabucco)<br />
Die <strong>in</strong>ternationale Karriere des gebürtigen Ukra<strong>in</strong>ers führte<br />
ihn u.a. an die Ukra<strong>in</strong>ische Nationaloper Kiew, die Oper<br />
Bonn, die Deutsche Oper Berl<strong>in</strong>, die Volksoper Wien, das Theatre Royal de la<br />
Monnaie (Brüssel), das Festspielhaus Baden-Baden, das Gran Teatre del Liceu<br />
(Barcelona), das Staatstheater Stuttgart und die Oper Dortmund. Konzerte sang er<br />
u.a. mit den Münchner Philharmonikern, dem Israel Philharmonic Orchestra <strong>in</strong> Tel-<br />
Aviv und Haifa sowie dem Deutschen Symphonie Orchester Berl<strong>in</strong>. Er arbeitete mit<br />
namhaften Dirigenten wie Wolfgang Sawallisch, Zub<strong>in</strong> Mehta, James Lev<strong>in</strong>e, Kent<br />
Nagano und Fabio Luisi zusammen.<br />
70<br />
Bernardo Kim<br />
Pr<strong>in</strong>z Lilo Taro (Die Blume von Hawaii)<br />
Bernardo Kim erhielt se<strong>in</strong>e erste Gesangsausbildung an der<br />
Seoul National Universität <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Heimatland Korea. Es<br />
folgten Studien an der Giovacch<strong>in</strong>o Forzano Academia <strong>in</strong><br />
Orvieto und an der Hochschule für Musik <strong>in</strong> Nürnberg. Der Tenor wurde bei<br />
Gesangswettbewerben im In- und Ausland bereits mit mehreren Preisen geehrt.Von<br />
2006 bis 2008 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios am Staatstheater<br />
Nürnberg. Gastspiele führten ihn an die Bühnen <strong>in</strong> Gera und St. Gallen. Seit der<br />
Spielzeit 2009/10 ist Bernardo Kim Ensemblemitglied am Theater Osnabrück.
Luis Lay<br />
Jim Boy (Die Blume von Hawaii)<br />
Luis Lay erhielt se<strong>in</strong>e tänzerische Ausbildung u.a. an der<br />
Palucca Schule Dresden sowie se<strong>in</strong>e musikalische Ausbildung<br />
an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn<br />
Bartholdy <strong>in</strong> Leipzig. Nach drei Spielzeiten am Landestheater Coburg folgt 2007/08<br />
e<strong>in</strong> Engagement an den Vere<strong>in</strong>igten Bühnen Krefeld-Mönchengladbach als Solist im<br />
Musiktheater. Zu se<strong>in</strong>en Liebl<strong>in</strong>gsrollen im Musical gehören u.a. Alex <strong>in</strong> Aspects of<br />
Love, Bernardo <strong>in</strong> West Side Story, Don Lockwood <strong>in</strong> S<strong>in</strong>g<strong>in</strong> <strong>in</strong> the Ra<strong>in</strong> und im<br />
Opernbereich Peter Iwanow <strong>in</strong> Zar und Zimmermann, die Knusperhexe <strong>in</strong> Hänsel<br />
und Gretel sowie der Tanzmeister <strong>in</strong> Ariadne auf Naxos.<br />
Jacques Le Roux<br />
Nemor<strong>in</strong>o (Der Liebestrank)<br />
Der gebürtige Südafrikaner Jacques le Roux studierte Gesang<br />
am Conservatoire des North West University’s Potchefstroom<br />
Campus. Nach Europa führten ihn 2007 Engagements u.a. an die Kammeroper<br />
München und die Junge Oper Schloss Weikersheim sowie 2008/09 an das Südthür<strong>in</strong>gische<br />
Staatstheater Me<strong>in</strong><strong>in</strong>gen. Dort wurde er 2010 mit dem „Ulrich-<br />
Burkhardt-Förderpreis“ als „Künstler des Jahres 2010“ ausgezeichnet. Seit der<br />
Opernsaison 2010/11 gehört er zum Ensemble des Landestheaters L<strong>in</strong>z. Jacques<br />
le Roux arbeitet regelmäßig mit dem bekannten südafrikanischen Komponisten<br />
Mart<strong>in</strong> Christopher Watt zusammen, der ihm viele se<strong>in</strong>er Gesangsstücke widmete.<br />
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Romelia Lichtenste<strong>in</strong><br />
Abigail (Nabucco)<br />
Romelia Lichtenste<strong>in</strong> studierte Gesang an der Musikhochschule<br />
Leipzig. E<strong>in</strong> erstes Festengagement führte sie an<br />
die Oper Chemnitz. Beim Wettbewerb Junger Opernsänger<br />
<strong>in</strong> Gera gewann sie den 1. Preis und beim Internationalen<br />
Gesangswettbewerb „Francisco V<strong>in</strong>as“ <strong>in</strong> Barcelona den Mozart-Preis. Weitere<br />
Festengagements führten sie an die Oper Leipzig und an das Opernhaus Halle. Für<br />
ihr dortiges Debüt als Madama Butterfly wurde sie von der Zeitschrift Opernwelt<br />
als beste Opernsänger<strong>in</strong> des Jahres nom<strong>in</strong>iert. Gastspiele führten sie u.a. an die<br />
Semperoper Dresden, an die Opernhäuser von Graz, Wiesbaden, Göteborg,<br />
Bremen und Weimar. Im Juni 2012 wird Romelia Lichtenste<strong>in</strong> am Theater Halle zur<br />
Kammersänger<strong>in</strong> ernannt.<br />
Ulrike Maria Maier<br />
Ad<strong>in</strong>a (Der Liebestrank)<br />
Gala-Abende<br />
Ulrike Maria Maier erhielt ihre Gesangsausbildung an der<br />
Hochschule für Musik <strong>in</strong> Mannheim und der Musikhochschule<br />
Köln. Nach ihrem Diplom führten sie Engagements<br />
an die Theater Regensburg und Münster sowie <strong>in</strong> die Niederlande.Von<br />
2006 bis 2009 war Ulrike Maria Maier festes Ensemblemitglied am Mecklenburgischen<br />
Staatstheater Schwer<strong>in</strong>, wo sie unter anderem als König<strong>in</strong> der Nacht<br />
(Die Zauberflöte) und Donna Anna (Don Giovanni) zu erleben war. Anschließend<br />
war sie an der Oper Dortmund als Cleopatra (Julius Caesar) sowie bei den<br />
Schwer<strong>in</strong>er Schlossfestspielen als Micaela (Carmen) und Pam<strong>in</strong>a (Zauberflöte) zu<br />
hören. Ihr Debüt als Violetta Valery (La Traviata) und Rosal<strong>in</strong>de (Die Fledermaus) gab<br />
sie <strong>in</strong> der Spielzeit 10/11 am Theater Vorpommern Stralsund, im W<strong>in</strong>ter 2011/12<br />
war sie <strong>in</strong> der Rolle der Hannah Glawari (Lustige Witwe) am Theater Dortmund<br />
und auf e<strong>in</strong>er Tournee durch die Niederlande zu erleben.<br />
73
74<br />
David Neely<br />
Musikalischer Leitung: Eut<strong>in</strong>er Festspielnacht<br />
Nach dem Klavier- und Dirigierstudium an der Indiana Universität<br />
(Bloom<strong>in</strong>gton) sowie am C<strong>in</strong>c<strong>in</strong>atti Konservatorium<br />
arbeitete der amerikanische Dirigent David Neely vor allem<br />
<strong>in</strong> Deutschland mit zahlreichen Orchestern zusammen.<br />
Zahlreiche Operproduktionen führten ihn <strong>in</strong> die Schweiz, nach Österreich und<br />
Malaysia. 2010 dirigiert er beim „Des Mo<strong>in</strong>es Metro Opera Festival“, wo er seit 2003<br />
Opernproduktionen sowie das Sänger<strong>in</strong>stitut leitet. Er tritt regelmäßig als Dirigent<br />
der Sarasota Opera (Florida) auf. 2001-2007 war er als Musikdirektor der<br />
Opernabteilung an der Universität Texas <strong>in</strong> Aust<strong>in</strong> tätig. Als Professor an der<br />
Universität Kansas ist er seit 2007 Direktor des gesamten Orchesterbereichs.<br />
Gabriele Pott<br />
Chorleitung: Nabucco, Der Liebestrank<br />
Musikalische Leitung: Freischütz für K<strong>in</strong>der<br />
Nach ihrem Klavier- und Dirigierstudium an den Hochschulen<br />
Detmold, Köln und am Mozarteum Salzburg begann<br />
Gabriele Pott ihre musikalische Laufbahn am Staatstheater<br />
am Gärtnerplatz. Als Chorleiter<strong>in</strong> und Kapellmeister<strong>in</strong><br />
wechselte sie 1999 nach Lübeck und 2001 nach Wuppertal.<br />
<strong>Sie</strong> ist seit 2006 bei den Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong>n engagiert und seit letztem Jahr Dozent<strong>in</strong><br />
an der Musikhochschule Lübeck. Neben der Leitung der Lübecker S<strong>in</strong>gakademie und<br />
zeitweilig des Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chores Hamburg entwickelt sie außergewöhnliche<br />
musikalische Projekte und konzertiert als Pianist<strong>in</strong> im norddeutschen<br />
Raum. 2010 ist ihre erste Solo-CD My favourite th<strong>in</strong>gs erschienen. 2009 wurde bei<br />
den Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong>n die von ihr bearbeitete K<strong>in</strong>deroper Freischütz für K<strong>in</strong>der und<br />
2011 Die kle<strong>in</strong>e Zauberflöte uraufgeführt.
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Hardy Rudolz<br />
Inszenierung und Choreographie: Die Blume von Hawaii<br />
Hardy Rudolz war DAS Phantom der Oper <strong>in</strong> der Hamburger<br />
Neuen Flora und gilt als e<strong>in</strong>er der wenigen <strong>in</strong>ternational<br />
anerkannten deutschen Musical-Stars. Schon früh wurde<br />
er als Solist <strong>in</strong>s Pariser Lido e<strong>in</strong>geladen, spielte als erster<br />
Deutscher e<strong>in</strong>e Hauptrolle <strong>in</strong> Les Misèrables <strong>in</strong> London und trat <strong>in</strong> Hamburg <strong>in</strong><br />
Cats auf. Zehn Jahre lang gehörte er zum festen Ensemble des Berl<strong>in</strong>er Theater<br />
des Westen. Seit drei Jahren kann man Hardy Rudolz u.a. am Staatstheater am<br />
Gärtnerplatz <strong>in</strong> München erleben, wo er Hauptrollen <strong>in</strong> Grand Hotel und E<strong>in</strong> Käfig<br />
voller Narren übernahm. Als Zirkusdirektor tritt er <strong>in</strong> das Feuerwerk am Mecklenburgischen<br />
Staatstheater <strong>in</strong> Schwer<strong>in</strong> auf. In letzter Zeit widmet sich Rudolz immer<br />
mehr der Regie und schreibt eigene Stücke.<br />
Stefan Sevenich<br />
Dulcamara (Der Liebestrank)<br />
Stefan Sevenich studierte an der Hochschule für Musik <strong>in</strong><br />
Köln Gesang. Von 2003 bis 2007 war er Ensemblemitglied<br />
am Theater Augsburg. Als Gast sang er u.a. am Theater Basel,<br />
am Landestheater L<strong>in</strong>z, an den Nationaltheatern Mannheim<br />
und Weimar, an den Staatstheatern Bremen, Kassel, Braunschweig und Oldenburg, an<br />
den Opernhäusern Essen und Gelsenkirchen, bei den <strong>in</strong>ternationalen Maifestspielen<br />
Wiesbaden sowie bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen. Im Dezember 2004 erhielt<br />
Sevenich den bayerischen Kunstförderpreis des bayerischen Staatsm<strong>in</strong>isteriums<br />
für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Seit der Spielzeit 2007/08 ist Stefan Sevenich<br />
fest am Staatstheater am Gärtnerplatz engagiert. Mit der Spielzeit 2012/13 wird er<br />
an die Komische Oper Berl<strong>in</strong> wechseln.<br />
77
78<br />
Svitlana Slyvia<br />
Fenena (Nabucco)<br />
Gala-Abende<br />
Die ukra<strong>in</strong>ische Mezzosopranist<strong>in</strong> studierte <strong>in</strong> Lviv und an<br />
der Hamburger Musikhochschule. Erste Bühnenerfahrungen<br />
konnte sie als Marcell<strong>in</strong>a <strong>in</strong> Le Nozze di Figaro <strong>in</strong> Wetzlar, als<br />
Popova <strong>in</strong> William Waltons Kammeroper Der Bär am Kieler<br />
Theater und als Carmen am Landestheater Mecklenburg-<br />
Neustrelitz sammeln. <strong>Sie</strong> gewann den 3. Preis im „25. Internationalen Robert Stolz<br />
Gesangswettbewerb Wiener Operette 2010“ <strong>in</strong> Hamburg. Seit 2010 ist sie am<br />
Schleswig-Holste<strong>in</strong>ischen Landestheater fest engagiert. Nach ihrem Debüt als<br />
Fenena <strong>in</strong> Giuseppe Verdis Nabucco trat sie dort u.a. als Frau Marmeladoff <strong>in</strong><br />
Sutermeisters Raskolnikoff und Agricola <strong>in</strong> der Operette E<strong>in</strong>e Nacht <strong>in</strong> Venedig auf.<br />
Carlos Spierer<br />
Musikalische Leitung: Der Liebestrank<br />
Carlos Spierer besuchte die Dirigierklasse an der Hochschule<br />
für Musik <strong>in</strong> Hamburg. Beim Dirigierfestival des<br />
Schleswig-Holste<strong>in</strong>-Musikfestivals wurde er mit dem ersten<br />
Preis ausgezeichnet. 1990 wurde er als Kapellmeister, Solorepetitor<br />
und Assistent des GMD am Opernhaus Kiel engagiert.<br />
Es folgten Positionen als künstlerischer und musikalischer Leiter des Gävle<br />
Symphonieorchesters <strong>in</strong> Schweden, als Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des<br />
Orquesta S<strong>in</strong>fónica de M<strong>in</strong>ería <strong>in</strong> Mexico City sowie als musikalischer Leiter des<br />
Landesjugends<strong>in</strong>fonieorchesters Hessen. Von 2003 bis 2011 war er Generalmusikdirektor<br />
des Stadttheaters Gießen. Seitdem arbeitet Carlos Spierer als gefragter<br />
Gastdirigent u.a. beim NHK Symphony Orchestra Tokio, an der Komischen Oper<br />
Berl<strong>in</strong>, beim Estnischen Nationalorchester und beim Königlichen Philharmonischen<br />
Orchester <strong>in</strong> Stockholm.
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Peggy Ste<strong>in</strong>er<br />
Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> Laya (Die Blume von Hawaii)<br />
Die Sopranist<strong>in</strong> absolvierte ihr Gesangsstudium an der<br />
Hochschule für Musik Hanns Eisler. Peggy Ste<strong>in</strong>er war<br />
Stipendiat<strong>in</strong> der Bayreuther <strong>Festspiele</strong> und wurde 1997 mit<br />
dem Stipendium der „Hans und Eugenia Jütt<strong>in</strong>g-Stiftung“<br />
ausgezeichnet. <strong>Sie</strong> war Ensemblemitglied des Saarländischen Staatstheater Saarbrücken<br />
und gastierte u.a. beim Rhe<strong>in</strong>gau Musikfestival sowie am Theater Lübeck, am<br />
Schleswig-Holste<strong>in</strong>ischen Landestheater Flensburg als Figaro-Gräf<strong>in</strong> und Michaela,<br />
und an der Komischen Oper Berl<strong>in</strong>, wo sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Inszenierung von Harry Kupfer<br />
die Susanna <strong>in</strong> Figaros Hochzeit sang. 2007 gastierte sie als Marie <strong>in</strong> Smetanas<br />
Verkaufte Braut (Inszenierung: Christ<strong>in</strong>e Mielitz) am Theater Dortmund. 2011 sang sie<br />
die Julia <strong>in</strong> Der Vetter aus D<strong>in</strong>gsda an der Staatsoperette Dresden.<br />
Urs-Michael Theus<br />
Generalmusikdirektor Neue Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong> 2012<br />
Musikalische Leitung: Nabucco, Die Blume von Hawaii,<br />
Eröffnungskonzert, Gala-Abende, Eut<strong>in</strong>er Festspielnacht<br />
Urs-Michael Theus studierte an der Hochschule für Musik<br />
Dresden Orchesterdirigieren und Klavier. Er war Mitglied des<br />
„Studios für Neue Musik“ Dresden. Berufliche Stationen<br />
waren das Erfurter Opernhaus, das Thür<strong>in</strong>gische S<strong>in</strong>fonieorchester<br />
Gotha und das Theater Magdeburg. Urs-Michael Theus arbeitete mit vielen<br />
Orchestern zusammen, so z.B. den Hamburger Symphonikern, dem Staatsorchester<br />
Braunschweig und der Halleschen Philharmonie. Tourneen und Gastspiele führten<br />
ihn nach Russland, Polen, Japan, Süd-Korea und <strong>in</strong> die Türkei. Zurzeit ist Urs-Michael<br />
Theus Chefdirigent der Lüneburger S<strong>in</strong>foniker und Musikdirektor des Theaters<br />
Lüneburg. In Eut<strong>in</strong> hat er bereits mehrfach Produktionen geleitet, etwa Die Großherzog<strong>in</strong><br />
von Gerolste<strong>in</strong> und der Barbier von Sevilla 2009.
Hugo Vera<br />
Ismael (Nabucco)<br />
Der gebürtige Texaner Hugo Vera s<strong>in</strong>gt bereits <strong>in</strong> der dritten<br />
Saison an der New Yorker Metropolitan Opera und hat mit<br />
zahlreichen renommierten Orchestern und Companies <strong>in</strong><br />
den USA gearbeitet. Er gastierte u.a. an der Lyric Opera of<br />
Kansas City, The M<strong>in</strong>nesota Opera, Chautauqua Opera, New York City Opera,<br />
Glimmerglass Opera, Sarasota Opera, Opera North,Aspen Opera Theatre, Nashville<br />
Opera, Shreveport Opera sowie beim Spoleto Music Festival USA und dem<br />
Tanglewood Music Festival. Se<strong>in</strong> Gesangsstudium schloss er mit Auszeichnung an der<br />
University of Kansas ab. Er lebt <strong>in</strong> Lawrence <strong>in</strong> den USA, wo er Gesangsunterricht gibt<br />
und die Company Lawrence Opera Works mitleitet. Dem Eut<strong>in</strong>er Publikum stellt er<br />
sich bereits beim Neujahrskonzert 2011 mit e<strong>in</strong>er Arie aus Pucc<strong>in</strong>is Tosca vor.<br />
Ursula Wandaress<br />
Bühne und Kostüme: Nabucco<br />
Bühne: Der Liebestrank, Die Blume von Hawaii,<br />
Freischütz für K<strong>in</strong>der<br />
Ursula Wandaress, geboren und aufgewachsen <strong>in</strong> Polen,<br />
erhielt ihre Ausbildung am Salzburger Mozarteum. Seit 1983<br />
ist sie als freischaffende Bühnen- und Kostümbildner<strong>in</strong> tätig.<br />
Erste Erfahrungen sammelte sie <strong>in</strong> Wien, u.a. beim ORF,<br />
an der Volksoper, am Raimund Theater, am Theater <strong>in</strong> der Josefstadt und am Volkstheater.<br />
<strong>Sie</strong> schuf Bühnen und Kostümbilder für die Landestheater <strong>in</strong> Salzburg<br />
und L<strong>in</strong>z, sowie für zahlreiche Theater <strong>in</strong> Deutschland, u.a. <strong>in</strong> München, Hannover,<br />
Me<strong>in</strong><strong>in</strong>gen, Kiel und Erfurt. Bei den Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong>n gestaltete sie 2009 die<br />
Kostüme für die Großherzog<strong>in</strong> von Gerolste<strong>in</strong> und Othello sowie 2011 Bühne und<br />
Kostüme für Don Giovanni, Hänsel und Gretel und Die kle<strong>in</strong>e Zauberflöte.<br />
81
In Eut<strong>in</strong> auf 89,9<br />
Weitere Frequenzen<br />
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Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
Hören und genießen<br />
Foto: Stefano Stefani | gettyimages
Thérèse W<strong>in</strong>cent<br />
Bessie Worth<strong>in</strong>gton (Die Blume von Hawaii)<br />
Die gebürtige Schwed<strong>in</strong> Thérèse W<strong>in</strong>cent erhielt ihre gesangliche<br />
Ausbildung am Royal College of Music <strong>in</strong> London<br />
sowie an der Universität für Musik und Darstellende Kunst<br />
<strong>in</strong> Wien. In England war die Sopranist<strong>in</strong> u.a. als Desp<strong>in</strong>a <strong>in</strong><br />
Così fan tutte sowie als Galatea <strong>in</strong> Acis und Galatea zu hören. Mit dem Ensemble<br />
Opera Da Camera <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z war sie <strong>in</strong> Rameaus Platée und 2001 an der Wiener<br />
Kammeroper <strong>in</strong> den Menotti-Opern The old Maid and the thief und The Medium zu<br />
sehen. <strong>Sie</strong> ist Träger<strong>in</strong> des schwedisch-japanischen Cultural Exchange Preises Youth<br />
and Music sowie des Barock and Duo und des Performance-Preises des Royal<br />
College of Music, London. Seit 2003 ist sie festes Ensemblemitglied des Staatstheaters<br />
am Gärtnerplatz.<br />
Hanna Zumsande<br />
Anna (Nabucco)<br />
Hanna Zumsande nahm 2007 ihr Gesangsstudium an der<br />
HfMT Hamburg auf. Im Jahr 2009 sang sie als Preisträger<strong>in</strong><br />
des dazugehörigen Wettbewerbs bei den Händel-<strong>Festspiele</strong>n<br />
<strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen und Halle und trat außerdem beim Bachfest <strong>in</strong><br />
Leipzig, beim Bachfest <strong>in</strong> Mühlhausen, im Konzerthaus Berl<strong>in</strong>, <strong>in</strong> der Hamburger<br />
Laeiszhalle und <strong>in</strong> der Hamburger St. Michaelis-Kirche auf. Im Januar 2010 gewann sie<br />
den ersten Preis beim Mozart-Wettbewerb der Absalom-Stiftung Hamburg. Neben<br />
ihrer Konzerttätigkeit wirkte Hanna Zumsande <strong>in</strong> verschiedenen Opernproduktionen<br />
an der Hamburger Musikhochschule mit.<br />
83
Eut<strong>in</strong>er Festspielchor<br />
Der Eut<strong>in</strong>er Festspielchor wird jedes Jahr neu zusammengestellt<br />
und damit <strong>in</strong>dividuell auf die Bedürfnisse der neuen<br />
Festspielsaison abgestimmt. Für Nabucco wird er dieses<br />
Jahr e<strong>in</strong>e Größe von ca. 64 Mitgliedern haben! Professionelle<br />
ChorsängerInnen aus Lübeck, Hamburg, Bremen, Rostock,<br />
aber auch Gelsenkirchen, Berl<strong>in</strong> und Chemnitz treffen auf<br />
Studenten aus den führenden Hochschulen und Opernstudios der Umgebung, die<br />
Erfahrungen im Chorgesang und mit kle<strong>in</strong>en Rollen auf der großen Bühne sammeln<br />
wollen.<br />
Für den Extra-Chor werden musikalisch <strong>in</strong>teressierte Laien aus Eut<strong>in</strong> und Umgebung<br />
ausgewählt, von der Chorleiter<strong>in</strong> Gabriele Pott musikalisch geschult und auf die<br />
spezifischen Aufgaben vorbereitet. Der handverlesene Chor zeichnet sich nicht nur<br />
durch se<strong>in</strong>e hohe Klangqualität und künstlerische Präzision, sondern auch durch<br />
enorme Spielfreudigkeit und Motivation aus.<br />
K<strong>in</strong>der- und Jugendchor der Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
Der K<strong>in</strong>der- und Jugendchor der Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong> entstand 2007, als K<strong>in</strong>der zum<br />
ersten Mal als Statisten <strong>in</strong> der Eut<strong>in</strong>er Festspielproduktion Aida mitwirkten. Seitdem<br />
wird der Chor jedes Jahr <strong>in</strong> e<strong>in</strong> bis zwei Opernproduktionen e<strong>in</strong>gesetzt und ist<br />
bereits zu e<strong>in</strong>er Größe von über 40 K<strong>in</strong>dern angewachsen! In den eigens für die<br />
Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong> bearbeiteten Fassungen der K<strong>in</strong>deropern Freischütz für K<strong>in</strong>der und<br />
Die kle<strong>in</strong>e Zauberflöte werden den K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen die Partien auf den Leib<br />
geschrieben. Neben szenischen und choristischen Aufgaben gibt es auch <strong>in</strong>strumentale<br />
und tänzerische Herausforderungen.<br />
Bei ausgeschriebenen Cast<strong>in</strong>gs und Vors<strong>in</strong>gen qualifizieren sich begabte Schüler und<br />
Schüler<strong>in</strong>nen im Alter von acht bis achtzehn Jahren. In <strong>in</strong>tensiven Arbeitsphasen<br />
während den Sommerferien werden sie von der musikalischen Leiter<strong>in</strong> Gabriele<br />
Pott für die Auftritte vorbereitet. Aufgrund des ersten Erfolges des Freischütz für<br />
K<strong>in</strong>der im Jahr 2009 wird diese Bearbeitung 2012 e<strong>in</strong> zweites Mal auf den Spielplan<br />
gesetzt. Nachwachsende Talente bekommen so erneut die Möglichkeit, ihre ersten<br />
Erfahrungen auf e<strong>in</strong>er großen Freilichtbühne zu sammeln.<br />
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Zusammenarbeit mit Partnerstadt Lawrence, Kansas<br />
Seit 2011 verb<strong>in</strong>det die amerikanische Universitätsstadt Lawrence <strong>in</strong> Kansas und die<br />
Neuen Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong> e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive Zusammenarbeit.<br />
Unter der Leitung von David Neely – Direktor des Orchesterbereichs der Universität<br />
Kansas – begleitete das Kansas University Symphony Orchestra 2011 die Opernaufführungen<br />
von Don Giovanni und Hänsel und Gretel und spielte außerdem für<br />
das Eröffnungskonzert und die Eut<strong>in</strong>er Classic Night. Solistische Gastauftritte von<br />
Musikern aus Lawrence bereicherten die Konzertabende der <strong>Festspiele</strong>: Beim<br />
Neujahrskonzert 2011 und 2012 trat zum Beispiel der amerikanische Tenor Hugo<br />
Vera auf, der sonst u.a. an der New Yorker Metropolitan Opera s<strong>in</strong>gt, und dieses Jahr<br />
den Ismael <strong>in</strong> Verdis Nabucco geben wird. Auch der amerikanische Klar<strong>in</strong>ettist<br />
Robert Walzel – ebenfalls Professor an der Universität Kansas – ist <strong>in</strong> Eut<strong>in</strong> ke<strong>in</strong><br />
Unbekannter mehr: Er gab bei den Neujahrskonzerten 2011 und 2012 e<strong>in</strong>e<br />
Kostprobe se<strong>in</strong>er Kunst.<br />
Dieses Jahr wird David Neely geme<strong>in</strong>sam mit Generalmusikdirektor Urs-Michael<br />
Theus die Eut<strong>in</strong>er Festspielnacht musikalisch leiten. Außerdem werden ausgewählte<br />
Musiker aus Lawrence das Eut<strong>in</strong>er Festspielorchester erneut musikalisch unterstützen<br />
und der Chor der Kansas University wird die Aufführung der Paul Abraham<br />
Operette Die Blume von Hawaii stimmkräftig und tanzfreudig begleiten!<br />
E<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationaler Brückenschlag, der das kulturelle Leben auf beiden Seiten des<br />
Atlantiks bereichert geht diese Spielzeit <strong>in</strong> die spannende zweite Runde!
TEAM DER FESTSPIELE<br />
Geschäftsführung<br />
Marcus Gutzeit<br />
Intendant<strong>in</strong><br />
Dom<strong>in</strong>ique Caron<br />
Generalmusikdirektor<br />
Urs-Michael Theus<br />
Dramaturgie<br />
Verena Harzer<br />
Pressearbeit<br />
Kerst<strong>in</strong> Ahrens<br />
Musikalische Leitung<br />
David Neely<br />
Gabriele Pott<br />
Carlos Spierer<br />
Chorleitung<br />
Gabriele Pott<br />
Regie<br />
Dom<strong>in</strong>ique Caron<br />
Wolfgang Dosch<br />
Hardy Rudolz<br />
Choreographie<br />
Hardy Rudolz<br />
87
Bühne und Kostüme<br />
Mart<strong>in</strong>a Feldmann<br />
Ursula Wandaress<br />
Lichtdesign<br />
Klaus Emil Zimmermann<br />
Regieassistenz und Abendspielleitung<br />
Ameli Kle<strong>in</strong><br />
Musikalische Assistenz<br />
Wolfram Petzner<br />
(Nabucco, Die Blume von Hawaii)<br />
Wei-Zhi Weng<br />
(Der Liebestrank, Freischütz für K<strong>in</strong>der)<br />
Orchesterbüro<br />
Jana Scheele<br />
Inspizienz<br />
Jutta Kuchar-Petzner<br />
Technische Abteilungen<br />
Bühnenbau und Bühnentechnik<br />
He<strong>in</strong>rich Bollow (Leitung)<br />
88<br />
Schneiderei<br />
Tatjana Kleimann, Sönke Müller,<br />
Kira Neller, Helena Belz,<br />
Evel<strong>in</strong>e Flessau, Rita Nübold-Zierz<br />
Maske<br />
Marlene Girolla-Krause<br />
(Chefmaskenbildner<strong>in</strong>),<br />
Dieter Brenner (2. Maskenbildner),<br />
Gabriele Roll<strong>in</strong>-Jurczyk,<br />
Juliane Wex, Gabriele Kunte<br />
Garderobe<br />
Rita Nübold-Zierz,<br />
Edgar Girolla,<br />
Evel<strong>in</strong>e Flessau<br />
Verwaltung<br />
Kartenzentrale<br />
Marion Baur<br />
Buchhaltung und Personalbüro<br />
Angelika Bargholz<br />
Sekretariat<br />
Rita Struck<br />
Ordnerpersonal<br />
Christiane Tesnau
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Der Liebestrank 52,- 47,- 42,- 31,- 14,-<br />
Die Blume von Hawaii 52,- 47,- 42,- 31,- 14,-<br />
1 • PK 2 • PK 3 • PK 4 • PK 5<br />
Generalprobe<br />
Nabucco, Der Liebestrank,<br />
Die Blume von Hawaii 42,- 37,- 32,- 22,- 12,-<br />
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Anfahrt<br />
mit dem Auto aus Richtung Lübeck:<br />
A1 Richtung Puttgarden, B 76 Richtung Kiel/Eut<strong>in</strong>, auf der Stadtumgehung.<br />
Beschilderung Richtung Zentrum/Schloss/<strong>Festspiele</strong> folgen.<br />
...mit dem Auto aus Richtung Kiel:<br />
B76 Richtung Lübeck, auf der Stadtumgehung Beschilderung Richtung<br />
Zentrum/Schloss/<strong>Festspiele</strong> folgen.<br />
...mit der Bahn: Bahnhof Eut<strong>in</strong>,<br />
von dort mit dem Taxi (3 km) oder zu Fuß durch die Innenstadt (ca. 15 M<strong>in</strong>uten).<br />
92
EUTINER FESTSPIELE<br />
Nicht verpassen!<br />
Ausführliche Berichterstattung im Ostholste<strong>in</strong>er Anzeiger<br />
Tickets erhalten<br />
<strong>Sie</strong> <strong>in</strong> unserem<br />
Kundencenter.<br />
Lesen <strong>Sie</strong> alles über die diesjährigen Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
bei uns – täglich aktuell! Fordern <strong>Sie</strong> gleich Ihre<br />
Gratis-Leseprobe unter Telefon 04521 / 779 – 2920 an.<br />
www.shz.de
<strong>Wenn</strong> <strong>Sie</strong> <strong>schon</strong> <strong>mal</strong> <strong>in</strong> Eut<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d …<br />
… sollten <strong>Sie</strong> sich e<strong>in</strong><br />
wenig mehr Zeit nehmen:<br />
Die historische<br />
Altstadt, e<strong>in</strong>e vierflügelige<br />
Schlossanlage,<br />
Blütezeit im ausgehenden<br />
18. Jh. – auch<br />
die seen- und waldreiche<br />
Landschaft<br />
machen dem augenzw<strong>in</strong>kerndenBe<strong>in</strong>amen<br />
„Weimar des<br />
Nordens“ alle Ehre.<br />
© P. Köster<br />
In Eut<strong>in</strong> schlägt das<br />
kulturelle Herz der Holste<strong>in</strong>ischen Schweiz. Auf Filzpantoffeln durch<br />
das e<strong>in</strong>st fürstbischöfliche Schloss tappen, beim Rundgang mit e<strong>in</strong>em<br />
Nachtwächter <strong>in</strong> der historischen Altstadt klönen, bei e<strong>in</strong>er Seenfahrt<br />
Eisvogel und Fischotter nachforschen oder <strong>in</strong> den Gässchen <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en<br />
Läden stöbern … das alles ist Eut<strong>in</strong>. Natürlich kann man hier hervorragend<br />
wandern, radeln, paddeln …, der Naturpark fängt ja gleich an<br />
der Stadtbucht an.<br />
94<br />
Ausflugs-Tipps<br />
• Schloss – Backste<strong>in</strong>bau mit südländisch-anmutendem Innenhof<br />
• Altstadt – Vom Fachwerk bis zur klassizistischen Fassade<br />
• Ostholste<strong>in</strong>-Museum – Kunst-Ausstellungen &<br />
Stadtgeschichte<br />
• Wasserturm – Aussicht & Foto-Ausstellung zum<br />
Thema Wassertürme<br />
• Rundgänge – Kurzweilige Touren, zum Teil mit kostümiertem<br />
Führer
Von Nachtwächtern und Dichtern<br />
Warum badete der Dichter Klopstock<br />
e<strong>in</strong>st nackt im Eut<strong>in</strong>er See? Warum war<br />
das Ausleeren der Eut<strong>in</strong>er Nachttöpfe<br />
e<strong>in</strong> Privileg? Antwort auf solche Fragen<br />
geben kurzweilige Rundgänge, manche<br />
werden <strong>in</strong> standesgemäßem Ornat<br />
abgehalten. <strong>Sie</strong> f<strong>in</strong>den vom 15. Mai–<br />
14. September regelmäßig statt, für<br />
Gruppen s<strong>in</strong>d sie ganzjährig und jederzeit<br />
zu buchen.<br />
Mo. 19.00 h Nachtwächter-Rundgang<br />
© A. Suikat<br />
Mi. 14.30 h Schlossgarten-Führung<br />
Do. 14.30 h Kirchen-Führung<br />
Fr. 21.00 h Nachtwächter-Rundgang (nur Juli/August)<br />
Sa. 14.30 h Anekdoten-Rundgang (nur Juli/August)<br />
So. 11.30 h Altstadt-Rundgang<br />
Veranstaltungs-Tipps zur Festspielzeit<br />
Mai-Sept. Konzertsommer Ukleisee – Musik im Jagdschlösschen<br />
24.5.-19.8. Papiertheater-Ausstellung – Kle<strong>in</strong>es Theater im Museum<br />
Juni-Aug. Wochenmarkt-Jazz – (immer Sa.) – Oldtime-Jazz & mehr<br />
5.6.-18.11. Weber-Tage – zu Ehren von Eut<strong>in</strong>s berühmtestem Sohne<br />
14.-22.7. Kunst trifft Handwerk – Fe<strong>in</strong>es & Orig<strong>in</strong>elles am Schloss<br />
27.-29.7. Antik-Markt – Schönes Altes zu kaufen am Schloss<br />
12.8.-23.9. Contra.Punkte – Intern. Orgelwochen <strong>in</strong> St. Michaelis<br />
Info –<br />
Zimmervermittlung –<br />
Kartenvorverkauf –<br />
Paketangebote<br />
Tourist-Info Eut<strong>in</strong><br />
Markt 19, 23701 Eut<strong>in</strong><br />
Tel. 04521–70970<br />
www.holste<strong>in</strong>ischeschweiz.de/eut<strong>in</strong><br />
© M. Pasdzior<br />
95
Impressum<br />
Textnachweise:<br />
Die Texte von Verena Harzer<br />
und Hans-Jürgen F<strong>in</strong>k<br />
sowie die Inhaltsangaben<br />
von Verena Harzer<br />
s<strong>in</strong>d Orig<strong>in</strong>albeiträge für<br />
diese Publikation.<br />
- Djuna Barnes, Ryder,<br />
Frankfurt a. M. 1989<br />
- Stendhal, Über die Liebe,<br />
Leipzig 1950<br />
- Gottfried von Straßburg,<br />
Tristan und Isold,<br />
Berl<strong>in</strong> 1959<br />
- Meyers Konversations-Lexikon,<br />
4. Auflage von 1888–1890.<br />
Blume von Hawaii:<br />
Orig<strong>in</strong>alverlag: JOSEF WEINBERGER<br />
Bühnenvetrieb: MUSIK UND BÜHNE<br />
Verlagsgesellschaft mbH,Wiesbaden<br />
Bildnachweise:<br />
Außer den Porträtfotos wurden<br />
alle Fotos von Thomas Jauk<br />
exklusiv für diese Publikation<br />
<strong>in</strong> der Opernscheune Eut<strong>in</strong><br />
aufgenommen.<br />
© Thomas Jauk, Stage Picture<br />
Die Porträtfotos wurden von den<br />
Rechte<strong>in</strong>habern zur Veröffentlichung <strong>in</strong><br />
dieser Publikation freigegeben.<br />
96<br />
Konzept und Redaktion:<br />
Verena Harzer<br />
Herausgeber:<br />
Neue Eut<strong>in</strong>er <strong>Festspiele</strong> gGmbh<br />
Geschäftsführung: Marcus Gutzeit<br />
Intendanz: Dom<strong>in</strong>ique Caron<br />
Opernscheune<br />
Am Schlossgarten 7<br />
23701 Eut<strong>in</strong><br />
Tel. 04521 80010<br />
<strong>in</strong>fo@eut<strong>in</strong>er-festspiele.de<br />
www.eut<strong>in</strong>er-festspiele.de<br />
Layout, Grafik,Anzeigen:<br />
Mathias Kordts (verantwortlich)<br />
Andreas Jänke,Thorolf Paasch,<br />
Thorsten Scheel<br />
sh:z Schleswig-Holste<strong>in</strong>ischer<br />
Zeitungsverlag GmbH & Co. KG<br />
Ostholste<strong>in</strong>er Anzeiger<br />
Schloßstraße 5-7<br />
23701 Eut<strong>in</strong><br />
Druck:<br />
Druckerei Bogs<br />
Schloßstraße 5-7<br />
23701 Eut<strong>in</strong><br />
Redaktionsschluss: 15. März 2012<br />
Alle Änderungen vorbehalten<br />
Schutzgebühr 3,00 EUR